so ein ****** ... (? !)

R

riepichiep

Gast
Gestern saß ich so in der Straßenbahn.
Auf einmal hörte man jemanden rumböbeln. Da beleidigte eine nach links und nach recht, völlig zusammenhanglos.

Ich hatte die Frau schon vorher am Gleis gesehen, und sie dort als Obdachlose "erkannt".
Ihrem Verhalten nach war sie entweder total blau oder sonstwie unter Drogen.

Während einige in der Bahn über sie schimpften oder lästerten, merkte ich, dass sie mir leid tat.
Ich hab dann nichts besonderes gemacht.


So, nun die Frage:
was empfindet ihr, wenn ihr Obdachlosen begegnet?
Wie reagiert ihr (ihnen gegenüber)?
 
Obdacholose sind teilweise wirklich selber schuld... In Deutschland muss keiner auf der Straße leben. Wer sich aber dem Alkohol hingibt und all sein Geld ins Saufen steckt anstatt in Essen, Kleidung, Unterkunft und Körperpflege der kann sich eigentlich wirklich gleich erschiessen.

@alpha
Der Threadtitel ("so ein ****** ... (? !)") ist vielleicht etwas unglücklich gewählt o_O
 
Ich begegne Obdachlosen genauso wie anderen Menschen. Ich erlaube mir kein Urteil darüber, warum ein Mensch in der Obdachlosigkeit lebt, oft spielt da eine schwere Biographie eine Rolle.

Wenn einer aber rumpöbelt, egal ob Obdachlos oder sonstwas, geht mir das schon gegen den Strich. Ich denke aber das Rumpöbeln ist keine typische Eigenschaft von Obdachlosigkeit, sondern eine Folge eines jahrelangen Alkoholmissbrauchs, der zu geistigen Ausfallerscheiningen führt.

Wer wirklich den Willen und die Kraft hat von der Straße wegzukommen, bekommt in unserem Sozialstaat die Möglichkeit eine Sozialwohnung zu beziehen und Sozialhilfe zu bekommen. Öffentliche Hilfestellung gibt es zuhauf. Als Obdachloser muss man sogar deswegen nicht mal mit dem Saufen aufhören.Sogar in den betreuten Sozialwohnungen der Heilsarmee ist das Trinken erlaubt, solange nicht zu sehr über die Strenge geschlagen wird (Randale, alles Vollkotzen, Alkoholvergiftung etc.).

Statt sich über "Pennner" und "Sandler" aufzuregen, wie es manche tun, sollte man doch froh sein, selber nicht in einer solchen Situation zu sein. So ein Leben ist doch das beschissenste, was man sich nur vorstellen kann. Manche Menschen haben nun mal die Achtung vor sich selbst verloren, sprichwörtlich blödgesoffen und sind so schwach, dass sie ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen. Ich habe da mehr Mitleid mit ihnen, sehe mich aber nicht unbedingt genötigt zu helfen. Das Leben ist nun mal hart und grausam.
 
Zuletzt bearbeitet:
DJ Doena schrieb:
Ich hab nie wirklich verstanden, wie man in Dtl. obdachlos wird. Eine Sozialwohnung bekommt man doch zur Not von der Stadt gestellt...

Es soll auch Leute geben, welche die Schnauze gestrichen voll haben von Bürokratie, Arbeitsalltag und gesellschaftlichem Druck. Ich denke, dass sich viele, aber sicher nicht alle, Obdachlose für ihre Lebensumstände bewusst entschieden haben.
 
eigentlich trete ich ihnen wie anderen menschen auch gegenüber, mit ein paar ausnahmen, wenn ich zum beispiel sehe, dass jemand 50 euro durchs betteln bekommt, und es dann gleich wieder für alk und sonstiges ausgibt, halte ich nicht viel davon, aber sollen sie doch machen, sie sind dann selber schuld.
 
darth mund schrieb:
Wer wirklich den Willen und die Kraft hat von der Straße wegzukommen, bekommt in unserem Sozialstaat die Möglichkeit eine Sozialwohnung zu beziehen und Sozialhilfe zu bekommen. Öffentliche Hilfestellung gibt es zuhauf.

einige koennen auf sowas gut und gerne verzichten, solche wollen sich nicht noch den restlichen ueberbleibsel ihres stolzes wegnehmen lassen, ist doch verstaendlich oder?

@maienglock21,

wenn die nix anderes mehr haben ausser den alk, was sollen die dann noch machen? familie, freunde aus der vergangenheit sind alle wech. keinen job mehr, von der gesellschaft ausgestossen, etc... was sollen solche leute denn noch machen ausser sich vollaufen zu lassen.

also ich hab ab und zu mitleid mit denen, auch wenn ich versuche das zu unterdruecken. gerne wuerde ich da mal was geben, nur wenn ich dem einen was gebe, dem anderen aber nicht, dann weis ich nicht, irgendwie geht das nicht. man kann ja nicht allen helfen.

wem aufkeinenfall auch nurn cent geben wuerde, sind diese ganzen punks, die sich auf der strasse und besonders bei uns beim hbf tuemmeln und schnorren, denn diese leute kotzen mich richtig an.. :mad:

nachtrag: ach und jemand sollte vielleicht mal den thread-titel aendern, dieser hier ist etwas...aehm...merkwuerdig...

2. nachtrag:
son thread hatten wir schon:
http://www.projektstarwars.de/forum/showthread.php?t=36281&highlight=obdachlose

http://www.projektstarwars.de/forum/showthread.php?t=24294&highlight=obdachlose
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
JimmyBond schrieb:
einige koennen auf sowas gut und gerne verzichten, solche wollen sich nicht noch den restlichen ueberbleibsel ihres stolzes wegnehmen lassen, ist doch verstaendlich oder?

Was hat es denn mit Stolz zu tun, lieber auf der Straße zu vergammeln anstatt sich Hilfe vom Staat zu holen?
Das sind einfach faule Schweine, sonst nichts. Hab letztens bei RTL gesehen, wo die aus 2 Pennern mal richtig anständige Leute machen wollten, ihnen ne Sozialwohnung besorgt haben, ihnen Praktikumsstellen in einem Betrieb ermöglicht haben etc.

Und schon nach ein paar Tagen ging der eine nicht mehr zu Arbeit und gammelte zu Hause auf der Couch rum.
 
Den richtigen Hardcorepennern ist da wohl nicht zu helfen.
Und viele dieser Obdachlosen haben nie eine richtige Arbeit gehabt oder sind schon so lange ohne das es fast unmöglich ist sie wieder in ein normal geregeltes Arbeitsleben zu führen. Irgendwo hab ich mal gelesen das es genauso lange dauert einen solchen Menschen wieder in das Arbeitsleben zu integrieren wie er ohne Arbeit war. Und da es sich bei diesen Leuten meist noch um kranke Alkoholiker handelt ist dieses Unterfangen so gut wie unmöglich.
Hierbei sollten Zeit, Geld u. Energie vielmehr auf in Not geratene angewand werden die ernsthaft nach Arbeit u. sozialer Sicherheit suchen.

@ alpha7, beim Threadtitel dache ich im ersten Moment du hast jetzt das Torretsyndrom:p

mfg
colonelveers

edit: ******, hey wieso wird hier xPenner zensiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Leute sind auch einfach in einen Teufelskreis hineingeraten und kommen da nicht mehr hinaus - dank der Deutschen Bürokratie! Nicht alle sind zu blöd, um Sozialhilfe zu beantragen und man sollte nciht voreilig über diese Leute urteilen! Solang se mir mit Respekt begegnen, begegne ich ihnen auch mit Respekt. Ich krieg nen Hals, wenn sone Leute von irgendwelchen kleinen 13jährigen Mistkindern ausgelacht werden, weil se inner U-Bahn die "Motz" verkaufen...
 
heuli schrieb:
Was hat es denn mit Stolz zu tun, lieber auf der Straße zu vergammeln anstatt sich Hilfe vom Staat zu holen?

ganz genau. aber das ist meine meinung.

hier noch was sehr interessantes zum thema

52 % der auf der Straße lebenden Menschen gaben an, in den letzten drei Monaten keine Übernachtungsangebote genutzt zu haben. Als Gründe dafür wurden genannt, dass zu viele Menschen auf einem Raum leben, keine Einzelzimmer zur Verfügung stehen und Angst vor Diebstahl oder Gewalt.
 
Also ich sage mal so: Es muss in Deutschland wirklich niemand auf der Straße leben. Das hat noch nicht einmal etwas mit Hartz IV zu tun (das bekommt man glaub eich nur, wenn man schon einmal ne Arbeit hatte) sondern es ist einfach Grundlebensstandarts-Anspruch. Dazu gehört auch ne Wohnung. Die bekommt jeder, wenn er mal zum Staat geht. Und was ist denn das für eine Einstellung, das man sich nicht den Stolz nehmen lassen will?
Man kann nicht alles im Leben alleine schaffen, diese Menschen gerade nicht, warum nehmen sie die Hilfe, die mit unseren Steuergeldern aufgebaut wird, nicht an?

Die meisten WOLLEN auf der Straße leben. Punks wollen das schließlich auch...

Außerdem muss man auch aufpassen. Es gibt mittlerweile eine organisierte Bettel-Szene, in der es Bosse gibt, die ganz groß abkassieren, weil sie Arbeiter haben, die für sie betteln gehen. Also das ist auch noch ne Möglichkeit. Es sind nicht alles so arme Schweine, wie sie dargestellt werden oder sich selbst darstellen.
 
Ich kenne persönlich einige Obdachlose, war mit einigen eng befreundet und habe von meiner Arbeit her vor einigen Jahren zu 75% mit solchen Menschen zu tun gehabt.

Und wie in jeder "Gruppe" gibt es auch hier solche und solche: die, die eben von der Straße wegwollen und durch harte Lebensschläge zu diesem Leben kamen. Durch den Tod des Ehepartners und eine lang anhaltende Trauerphase, die es ihnen unmöglich machte, weiterhin zu arbeiten und damit die Wohnung zu finanzieren.
Durch die Trennung vom Partner und damit den Rauswurf aus der Wohung. Viele packen dann den Übergang zu einem eigenständigen Leben nicht.
Durch harte finanzielle Schläge wie Misskalkulation, den Verlust des Jobs oder ähnliche Sachverhalte. Manchmal kommt sowas zu schnell und unvorbereitet, als daß ein Mensch das irgendwie aufhalten kann.

Dann die Obdachlosen, die diesen Weg gewählt haben. Die gerne auf der Straße leben, weil sie dort frei sind. Mein Leadsänger aus der alten Band war zB so einer. Er müßte immer noch auf der Straße leben... in Berlin, habe ich zuletzt (vor ca 5 Jahren) gehört. Mit diesem Weg kann ich mich auch etwas identifizieren... hat schon was für sich, bei all den Nachteilen, die sowas selbstverständlicher Weise auch bringt.

Und dann die Leute, die das wirklich ungewollt, aber aus purem Selbstverschulden durchmachen und dann noch zu idiotisch sind, sich helfen zu lassen. Solche Leute hatte ich in meiner Arbeit am liebsten :braue


Wichtig ist hier für mich einfach, was die Leute aus ihrer Lage machen. Lassen sie sich ernsthaft helfen und tun etwas für die Flucht aus dieser Situation? Hier haben die Leute der Zeitschrift BISS meine volle Sympatie und Hochachtung. Mooshammer und Co haben das Potential dieser Leute schon lange entdeckt und auch ich kaufe oft und gerne die Zeitschrift, um diese Menschen zu unterstützen.

Oder lassen sie sich auf der Straße versauern? Pöbeln sie jeden an? Versinken sie im Selbstmitleid und Suff? Betteln sie auf geradezu demütigende Weise um Alk-Geld und zeigen ihre Wunden und Amputationen, nur um Mittleid zu erregen?

Solche Leute versuche ich zu meiden. Die beste Methode, einen bettelnden "Betrüger" (die Leute, die mit der ganzen Familie und Markenklamotten in U-Bahn Höfen knien und mit ihren Verbänden so tun, als wären sie Lepra-Aussätzige) kurz Schachmatt zu setzen, ist ihm direkt in die Augen zu schauen. Nicht boshaft, nicht bemittleidend. Einfach nur in die Augen schauen... da bricht ihr ganzes Trugbild sofort zusammen.

Wenn ich einem selbstbewußten und wirklich hilfesuchenden Obdachlosen in die Augen schaue, ernte ich hingegen ein Lächeln und kann mich sehr oft unglaublich gut mit ihnen unterhalten.


Das ist der große Unterschied...
 
colonelveers schrieb:
@ alpha7, beim Threadtitel dache ich im ersten Moment du hast jetzt das Torretsyndrom:p

ursprünlich hatte ich "P enner" geschrieben - das Wort wurde aber dann leider zensiert. So entstand dieser wirklich komische Titel
 
o_O ich finde es immer ziemlich vorurteil haft, wenn leute die schule der obdachlosigkeit auf den alkohol schieben ....


Nicht der Alokohol macht Obdachlosigkiet, sondern die Obdachlosigkeit macht Alkoholabhängig.

ein weit verbreiteter Irrtum ...
 
Obdacholose sind teilweise wirklich selber schuld... In Deutschland muss keiner auf der Straße leben. Wer sich aber dem Alkohol hingibt und all sein Geld ins Saufen steckt anstatt in Essen, Kleidung, Unterkunft und Körperpflege der kann sich eigentlich wirklich gleich erschiessen.

Hmm, schon mal was von ner Tendenz gehört? Man kann ja schon als Jugendlicher dem Alkohol verfallen und diese Tendenz bringt einen dann generell in die Situation, wo man Obdachlos wird. Nämlich, wenn man den Job verliert, wegen der Alkoholsucht.

Oder es hapert einfach am häuslichen Umfeld.

Wenn man zu Hause nur Krach hat, oder einfach nix zu melden hat, oder was auch immer, kann man obdachlos werden.. Ist ne schlimme Sache, aber nichts außergewöhnliches.
Nur, diesen Leuten zu helfen, kostet eine Menge Kraft, Geld und Einfühlungsvermögen. Man wünschte sich, man müsste es nicht von den eigenen Steuern bezahlen.

Trotzdem, es wird für viele genug getan. Ein paar fallen da raus, und die werden dann ******.
 
hauptsächlich, weil scheidungskriege ins Geld gehen, die wohnung an die frau abgegeben werden muss, und ohne wohnung verliehrt man auch schnell den Job .. ein teifelskreis ... dann kommt der alk ....
 
Major_Horsk schrieb:
hauptsächlich, weil scheidungskriege ins Geld gehen, die wohnung an die frau abgegeben werden muss, und ohne wohnung verliehrt man auch schnell den Job .. ein teifelskreis ... dann kommt der alk ....

o_O

Davon höre ich das erstemal! Ich habe 5 Scheidungen mitbekommen (Nein, meine Eltern sind glücklich zusammen verheiratet) und keiner davon ist obdachlos geworden. Sie mussten zwar in kleine Wohnungen/Häuser ziehen, aber nein, keiner lebt auf der Straße.
(1 Alki und eine Drogenabhängige darunter)

Außerdem wäre ja da noch Hartz IV etc. Auf der Straße muss heutzutage in Deutschland keiner mehr!:verwirrt:


PS: Dä(h)mliche Überschrift, sry. ^^
 
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