Soll die NJO(Das erbe der Jedi Ritter) weiter in Deutschl...

Ja, es macht Mühe, ein andere Sprache zu verstehen. Ja, es macht nicht so viel Spass die NJo auf englisch zu lesen. Aber: Muss man jede Redeqwendung verstehen? Muss man jeden Satz verstehen, wenn man merkt das das doch nur eine eigentlich für den Verlauf der Story unnötige Umgebungsbeschreibung ist? Nein. Als SW-Fan würde ich gerne auf die Übersetzung der NJO warten, da auch mein Englisch eher schlecht ist. Trotzdem greife ich zum Orginal. In dem Wissen nicht alles zu verstehen, aber doch die Story zu begreifen. Und Übung macht den Meister.
Ja, das Schulenglisch ist meistens mehr schlecht als recht. Deswegen sollten die Lehrer ja die Lehrpläne überarbeiten. Mich würde mal interessieren, was Wraith als Lehrer zu diesem Thema zu sagen hat......
 
Original geschrieben von masternesmrah
Aber: Muss man jede Redeqwendung verstehen? Muss man jeden Satz verstehen, wenn man merkt das das doch nur eine eigentlich für den Verlauf der Story unnötige Umgebungsbeschreibung ist? Nein.

Das ist Deine Meinung. Aber ich möchte von einem Buch eigentlich alles verstehen - auch die kleineren Einzelheiten wie eine Umgebungsbeschreibung, auch wenn es nicht unbedingt superwichtig für den Geschichtsverlauf ist.
 
Das ist Deine Meinung. Aber ich möchte von einem Buch eigentlich alles verstehen - auch die kleineren Einzelheiten wie eine Umgebungsbeschreibung, auch wenn es nicht unbedingt superwichtig für den Geschichtsverlauf ist.

Tja, dann solltest du, bevor du dich an ein englisdches Buch wagst vielleicht besser ein Jahr in einem enbglischsprachigem Land verbracht haben. Mal ehrlich: Um alles wirklich so zu verstehen wie in der Muttersprache. um ein Buch so genießen zu können, da hilft das, was du lernst ohne die Praxis zu haben eigentlich gar nicht. Mir hat mein Lehrer mal gesagt, man kann eine Sprache noch so lange studieren, allein die Praxis lehrt einen wirklich sie zu verstehen. Und in einer gewissen Form ist dás lesen von Büchern in einer anderen Sprache auch ein Form von Praxis. Mich würde wiklich mal interessieren was Wraith zu diesem Thema sagt, als Lehrer müsste er dazu doch was zu sagen haben, oder etwa nicht Wraith?
 
Original geschrieben von masternesmrah
Muss man jede Redeqwendung verstehen? Muss man jeden Satz verstehen, wenn man merkt das das doch nur eine eigentlich für den Verlauf der Story unnötige Umgebungsbeschreibung ist?
Ja, sonst hast du die eigentliche Aussage des Autors nicht richtig verstanden. Wenn jetzt z.B. der Charakter einen Schlaksigen Satz sagt, den du nicht verstehst und überließt, dann begreifst du vielleicht nicht, daß der Typ nach außen hin locker erscheint aber innerlich doch Angst hat, was seinen Wesenszug völlig verändert. Ebenso kann die Umgebung einen wichtigen Beitrag zur Handlungsweise und Stimmung leisten.

Als SW-Fan würde ich gerne auf die Übersetzung der NJO warten, da auch mein Englisch eher schlecht ist. Trotzdem greife ich zum Orginal. In dem Wissen nicht alles zu verstehen, aber doch die Story zu begreifen.

Mit so einer Einstellung kannst du dir auch gleich eine Zusammenfassung durchlesen und mußt dir nicht das Buch kaufen.

Ein Buch lesen heißt für mich auch zwischen den Zeilen zu lesen.
Die gesammte Fülle zu begreifen. Sicher reicht eine Übersetzung nie an ein Original heran aber das ist mir egal, da für mich die Übersetzung zählt.
Lesen bedeutet für mich auch ein Bild vor dem inneren Auge zu erzeugen, einen Film ablaufen zu lassen bei dem man genau sieht was gerade in dem Buch abläuft. Wenn du plötzlich eine Seite umblätterst, mit den Augen blinzelst und dir denkst 'habe ich das jetzt geträumt oder gelesen?' nochmals zurückblätterst und beim genauen ansehen der Wörter feststellst, daß du das gerade wirklich gelesen hast ohne es zu merken, erst dann kannst du von dir sagen, daß du die Geschichte gelebt hast. Doch soetwas gelingt dir nicht wenn du nicht alles hundertprozentig verstehst was dort geschrieben wird. So erzeugst du höchstens ein falsches geistiges Bild von der Geschichte, die der Autor bzw. der Übersetzer erschaffen wollte.
 
So erzeugst du höchstens ein falsches geistiges Bild von der Geschichte, die der Autor bzw. der Übersetzer erschaffen wollte.
Ich stimme dir in allem zuz, nur hier nicht. Das Bild wird nicht verfälscht, es fehlen ihm höchstens die Farben, es ist vielleicht eher von einem Schleier umgeben, auch das macht einen gewissen Reiz aus. Zumindest ist das meine Meinung...
 
Original geschrieben von masternesmrah
Das Bild wird nicht verfälscht, es fehlen ihm höchstens die Farben

:D Ich hatte eher Bildstörungen im Sinn aber so kann man es auch nennen. Schwarz/Weiß-Fernsehen statt Farbfernsehen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von masternesmrah
Mich würde wiklich mal interessieren was Wraith zu diesem Thema sagt, als Lehrer müsste er dazu doch was zu sagen haben, oder etwa nicht Wraith?
Durchaus...

Meiner Meinung nach ist der gesamte Unterricht an bayrischen Gymnasien (für andere Bundesläner und Schularten kann ich nicht sprechen) viel zu wenig praxisorientiert. Was genau ist der Sinn davon, Latein zu lernen, und das mindestens fünf Jahre lang? Die Sprache spricht heute doch ohnehin niemand, und sie ist so alt, so völlig von allen modernen Sprachen entfernt, dass es kaum jemandem Spaß macht (mir auch nicht, wobei sie für mich einen gewissen wissenschaftlichen Reiz hat).
Was macht man in Mathematik? Man rechnet mit fünffach verwurzelten Wurzeln, setzt sein Ergebnis in irgendeine bescheuerte Formel ein und erhält eine Kurve. Praxiswert? Null.
Die Schüler hier (auch ich) haben ein Jahr Sozialkunde. Ein Schuljahr, das sind etwa acht Monate! Viel zu wenig, offensichtlich.
Religionsunterricht. Gut, das mag eine für Süddeutschland spezifische Sache sein, aber trotzdem: mindestens zwei Stunden sind an jeder Schule Pflicht. Warum?

Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen: Die Schüler werden im Prinzip darauf gedrillt, irgendwann Shakespeare lesen zu können, sind dann aber nicht in der Lage, sich bei einem Urlaub in England/Amerika mal anständig in der Landessprache unterhalten zu können.
Die Schüler wissen das. Die Lehrer auch. Und beide Gruppen haben unter solchen Bedingungen doch irgendwie nicht so die Lust am Arbeiten, die sie haben könnten (hallo, PISA).

Es sind die Ministerien, die Politiker, die daran was ändern müssten. Warum sie es nicht tun? Wer weiß?

Individuell kann so ein Lehrer nicht viel machen. Praxis ist die einzige Möglichkeit, eine Sprache wirklich zu lernen, und ich versuche natürlich, meine Schüler dazu zu bringen, sich näher mit Englisch auseinander zu setzen, auch außerhalb der Schulzeiten. Zusätzlich zum üblichen Stoff komme ich auch mit echten Original-Texten an (und nicht nur so 'hohes Zeug' wie Charles Dickens, weit häufiger sind's moderne Texte oder auch Interviews), und ich bin vermutlich der Lehrer, der den Medien-Saal am meisten blockiert.
Leider hatte ich bisher nur Mittelstufe-Klassen, die natürlich in einem 'fortgeschritten Stadium' sind, und ohnehin mit den üblichen Leiden in dem Alter zu kämpfen haben. Früher müsste man halt anfangen. Da ist meiner Meinung nach die Idee, Kindern ab der dritten Klasse schon die englische Sprache spielerisch näher zu bringen (mit Liedern etc.) nicht schlecht (leider wird sie momentan nur experimentell praktiziert).
 
Meiner Meinung nach ist der gesamte Unterricht an bayrischen Gymnasien (für andere Bundesläner und Schularten kann ich nicht sprechen) viel zu wenig praxisorientiert. Was genau ist der Sinn davon, Latein zu lernen, und das mindestens fünf Jahre lang? Die Sprache spricht heute doch ohnehin niemand, und sie ist so alt, so völlig von allen modernen Sprachen entfernt, dass es kaum jemandem Spaß macht (mir auch nicht, wobei sie für mich einen gewissen wissenschaftlichen Reiz hat).

Genau meine Meinung(Bin selbst noch Schüler und deshalb Opfer):D Man sollte an den Gymnasien o.an Schulen allgemein mehr Schwerpunkte auf die wirklich wichtigen Dinge legen.Bsp. Musikunterricht.Wozu zur Hölle muß ich ein Alegro von einem Andante unterscheiden können?Das ist sinnlos.
Die einzigen Fächer die wichtig sind sind meine Meinung nach nur die Fremdsprachen(Engl.,Franz.),Mathe,aber nur bedingt und Geschichte(man sollte wissen was sich z.B 39-45 ereignet hat).


Individuell kann so ein Lehrer nicht viel machen. Praxis ist die einzige Möglichkeit, eine Sprache wirklich zu lernen, und ich versuche natürlich, meine Schüler dazu zu bringen, sich näher mit Englisch auseinander zu setzen, auch außerhalb der Schulzeiten. Zusätzlich zum üblichen Stoff komme ich auch mit echten Original-Texten an (und nicht nur so 'hohes Zeug' wie Charles Dickens, weit häufiger sind's moderne Texte oder auch Interviews), und ich bin vermutlich der Lehrer, der den Medien-Saal am meisten blockiert.

Meinst du damit das du deinen Schülern,falls sie Interesse hätten,nahelegen würdest Engl. Bücher zu lesen?Ich überlege Momentan selbst ob ich NJO auf engl. Bestellen soll,weiß aber nicht so recht ob ich das wagen kann.Und selbst wenn man nicht jedes Wort versteht wird man mit einem engl.Buch wahrscheinlich auch besser in der Schule,oder?(Nicht das ich schlecht bin,aber wär schon gut wenn ich nächstes Jahr anstatt einer 2 eine 1 habe:D )

Ich stelle mir das eben blöd vor wenn man liest,es ist gerade spannend,man hat sich richtig in die Geschicht versetzt und plötzlich versteht man ein Wort oder eine Redewendung nicht,kommt aus dem Textfluss und muß im Wörterbuch nachschlagen.

Meinst du ein Abiturient(soweit bin ich noch nicht,interessiert mich aber trotzdem)der noch nie in GB oder den USA war ist nicht in der Lage ein engl.Buch(ich denke gerade an NJO)flüssig zu lesen?
Wozu lerne ich dann english wenn ich nicht mal ein buch lesen kann???
Bevor ich noch wahnsinnig über das deutsch Schulsystem werde höre ich jetzt lieber auf zu schreiben.
 
Original geschrieben von Wraith Five

Durchaus...
Es sind die Ministerien, die Politiker, die daran was ändern müssten

Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion anfangen zu wollen, Wraith.
Aber kann man nicht versuchen, das Problem von der Wurzel her zu packen. D.h. zu versuchen, selbständig praxisorientiert Fächer (hier zb Englisch) zu unterrichten?
 
Was genau ist der Sinn davon, Latein zu lernen, und das mindestens fünf Jahre lang? Die Sprache spricht heute doch ohnehin niemand, und sie ist so alt, so völlig von allen modernen Sprachen entfernt, dass es kaum jemandem Spaß macht (mir auch nicht, wobei sie für mich einen gewissen wissenschaftlichen Reiz hat).
Was Latein angeht muss man sagen, dass man den Unterricht nicht Praxisorientiert hinbekommt, eben weil die Sprache tot ist, nichtdestotrotz ist sie wichtig in der Archäologie oder der Altertumsforschung und muss daher erhalten werden.

Religionsunterricht. Gut, das mag eine für Süddeutschland spezifische Sache sein, aber trotzdem: mindestens zwei Stunden sind an jeder Schule Pflicht. Warum?
Was Religion angeht ist alles etwas komplizierter von wegen Trennung von Staat und Kirche, da hat Bayern aber ja nie besonders viel von gehalten.:D ;) ........



Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen: Die Schüler werden im Prinzip darauf gedrillt, irgendwann Shakespeare lesen zu können, sind dann aber nicht in der Lage, sich bei einem Urlaub in England/Amerika mal anständig in der Landessprache unterhalten zu können.
Sollte man dann nicht Pflichtaufenthalte in England von mindestens 2 Wochen pro Jahr einführen? Als Klassenfahrt oder Studienfahrt oder was auch immer? Wär ja dann sinnvoll.
Die Frage die man stellen muss ist folgende: Wie will man einen Sprache praktisch unterrichten wenn die Schüler sie nicht paktizieren können? Wir wurden letztes jahr mit amerikanischer Geschichte und Umweltproblemen gelangweilt. Wer zum Teufel soll da Interesse an Mitarbeit entwickeln? Das ist nicht so ganz einfach. Wir sind nie auf Englisch angewiesen. Zumindest nicht in einem mase, dass sich nicht von alleine anlernt. Das ist wohl ein Problem.

Individuell kann so ein Lehrer nicht viel machen. Praxis ist die einzige Möglichkeit, eine Sprache wirklich zu lernen, und ich versuche natürlich, meine Schüler dazu zu bringen, sich näher mit Englisch auseinander zu setzen, auch außerhalb der Schulzeiten. Zusätzlich zum üblichen Stoff komme ich auch mit echten Original-Texten an (und nicht nur so 'hohes Zeug' wie Charles Dickens, weit häufiger sind's moderne Texte oder auch Interviews), und ich bin vermutlich der Lehrer, der den Medien-Saal am meisten blockiert.
Leider hatte ich bisher nur Mittelstufe-Klassen, die natürlich in einem 'fortgeschritten Stadium' sind, und ohnehin mit den üblichen Leiden in dem Alter zu kämpfen haben. Früher müsste man halt anfangen. Da ist meiner Meinung nach die Idee, Kindern ab der dritten Klasse schon die englische Sprache spielerisch näher zu bringen (mit Liedern etc.) nicht schlecht (leider wird sie momentan nur experimentell praktiziert).
Wenn du die Möglichkeiten hättest, was würdest du denn ändern Wraith? Wie würdest du es hinbekommen wollen, dass die Schüler im Englischen mehr Praxis bekommen?
 
Praxisorientierung in der Schule ist ja schön und gut. Aber welchen Tunnelblick sie hervorbringen kann, das sieht man am Bachelor-Abschluß an den Unis: man wird auf ein einziges Fach eingeschossen und verliert alles, was darüber hinausgeht völlig aus den Augen. Am Ende ist man jemand, den ich als Fachidiot bezeichnen würde - völlig über einen Themenbereich informiert, völlig blind in der Mehrzahl der Themen.

Die Schule kann diesen Weg nicht beschreiten. Sie darf es nicht. Denn sie hat nunmal die Aufgabe, Grundsätzliches zu vermitteln. Daß dazu langweiliger Mist gehört, ist einfach eine Tatsache. Man muß es doch nur einmal gehört haben, danach kann man es verdrängen. Aber es völlig weglassen, wäre meines Erachtens töricht.
Man spricht so gerne vom Bildungsauftrag der Schulen. Dazu gehört für mich, daß die Schüler die Kultur und Lebensweise unseres Staates vermittelt bekommen. Und Teile davon sind eben Geschichte, Musik, Kunst und Sprache. Goethe hat mich immer gelangweilt. Aber man braucht ihn, weil er seine Zeit und seine Nachwelt entscheidend geprägt hat, bzw. sich entscheidend von ihr prägen ließ.
Was Mathematik angeht, so lernt man dort ja eigentlich nicht nur Mathe. Im Idealfall wird einem nähergebracht, sich Lösungswege zu erarbeiten und verschiedene Ansätze zu durchdenken. Man könnte das sicher spannender vermitteln. Aber logische Denkprozesse zu lernen, ist in meinen Augen auch ein wesentlicher Bereich schulischer Erziehung.

Und was die lateinische Sprache angeht, so sehe ich heute noch, was sie einem geben kann. Man stolpert fast täglich über sie, sei es in internationalen Fremdwörtern, in den noch lebenden Sprachen oder in bestimmten Fachsprachen. Wenn man da keinen Überblick über die Grundlagen dieser Sprache hat, dann heißt es pauken, pauken, pauken, um jedes einzelne Fachwort zu lernen, anstatt mit Hilfe lateinischer Ursprünge Wortzusammenhänge aufzudecken.
Abgesehen davon ist die lateinische Sprache eine Herausforderung. Man kann sie aus den Schulen entfernen, beschneidet damit aber eigentlich nur die Schüler. Denn auch später werden sie auf Themen stoßen, die sie langweilen. Wenn sie sich dann sagen, 'egal, was soll's' und diesen Themen aus dem Weg gehen, werden sie eines Tages große Probleme bekommen. Da ist es doch besser, sie lernen schon in der Schule, mit ungeliebtem Material umzugehen.

Über die Lerninhalte sollte man deshalb, abschließend, meines Erachtens nicht mehr streiten. Sicher bedürfen sie in Einzelfällen der Anpassung, aber prinzipiell sind sie tauglich. In einigen Fächern, wie beispielsweise Deutsch, sollte man sich sogar eher rückwärts besinnen. Denn wenn ich mir überlege, was mein Vater offensichtlich alles mal im Deutschunterricht gelernt hat, dann erblasse ich vor Neid. Ich hingegen habe nur Blabla mitbekommen, irgendwelchen Pseudo-Intellektuellen 68er-Mist gelesen und mich ständig gefragt, was es soll. Da hätte ich Klassiker vorgezogen.
Egal, Punkt für mich ist, daß man die Vermittlung des Stoffes ändern sollte, nicht den Stoff selbst.
Und man sollte sich mal entscheidender überlegen, wer nun auf welche Schule geht. In meinen Zeiten am Gymnasium wurden Leute bis zum Abitur mitgezogen, die mit einem Realschulabschluß weit besser gefahren wären. Aber irgendwie scheint die Meinung vorzuherrschen, daß alles unterhalb des Abiturs zweitklassig ist, was ich einfach nicht verstehen kann.
Ich habe Schulerfahrungen aus Hessen und Sachsen, und für Hessen muß ich sagen, daß man dort die Gymnasien völlig kaputtgemacht hat, indem der Lehrfortschritt an den Leistungsschwächeren festgemacht wurde. Hier muß man meines Erachtens viel härter rangehen, und auch schon mal die Versetzung von Schülern ablehnen, was in meiner Schulzeit nicht ein einziges Mal getan wurde, obwohl es jede Menge Kandidaten gab. Zusammenhalt ist gut, aber nicht auf Kosten der Gesamtqualität.
Ich jedenfalls habe das Gefühl, als hätte man in den Kultusministerien Angst, eine Elite heranzubilden. Man scheint zu der Überzeugung gekommen zu sein, daß Gleichheit im Sinne der Verfassung bedeutet, daß jeder den gleichen Wissensstand erreichen soll. Nur ist das ein völliger Fehlschluß. Es gibt menschliche Wesen, die nicht fähig sind, die Grundrechenarten richtig anzuwenden. Und es gibt andere, die bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung gerade erst warm werden.
Schlimmer als jeder Lehrplan ist die Gleichmacherei, denn anstatt alle auf ein hohes Niveau zu heben, drückt sie alle zu Boden. Wem soll das helfen?
 
Und man sollte sich mal entscheidender überlegen, wer nun auf welche Schule geht. In meinen Zeiten am Gymnasium wurden Leute bis zum Abitur mitgezogen, die mit einem Realschulabschluß weit besser gefahren wären. Aber irgendwie scheint die Meinung vorzuherrschen, daß alles unterhalb des Abiturs zweitklassig ist, was ich einfach nicht verstehen kann.
Ich habe Schulerfahrungen aus Hessen und Sachsen, und für Hessen muß ich sagen, daß man dort die Gymnasien völlig kaputtgemacht hat, indem der Lehrfortschritt an den Leistungsschwächeren festgemacht wurde. Hier muß man meines Erachtens viel härter rangehen, und auch schon mal die Versetzung von Schülern ablehnen, was in meiner Schulzeit nicht ein einziges Mal getan wurde, obwohl es jede Menge Kandidaten gab. Zusammenhalt ist gut, aber nicht auf Kosten der Gesamtqualität.
Ich jedenfalls habe das Gefühl, als hätte man in den Kultusministerien Angst, eine Elite heranzubilden. Man scheint zu der Überzeugung gekommen zu sein, daß Gleichheit im Sinne der Verfassung bedeutet, daß jeder den gleichen Wissensstand erreichen soll. Nur ist das ein völliger Fehlschluß. Es gibt menschliche Wesen, die nicht fähig sind, die Grundrechenarten richtig anzuwenden. Und es gibt andere, die bei der Wahrscheinlichkeitsrechnung gerade erst warm werden.
Schlimmer als jeder Lehrplan ist die Gleichmacherei, denn anstatt alle auf ein hohes Niveau zu heben, drückt sie alle zu Boden. Wem soll das helfen?U
Harte Worte Aaron, harte Worte. Ich komme in 10 Tagen in die 11. klasse eines Gymnsiums in Schleswig-Holstein, dass auch außerhalb von S.-H. für seine vergleichsweise höheren Anforderungen an die Schüler bekannt ist. Mein Jahrgang in dem ich mich jetzt befinde ist mit 4 Klassen von durchschnittlich 23 -25 Schülern an dieses Gymnsium gekommen. Jetzt sind wir nur noch 2 Klassen von etwa 23 Schülern. Und davon sind mindestens 10 Leute einmal sitztengeblieben, ich auch. Ich schätzte von diesen etwa 100 Schülern die da an dieses Gymnasium kamen werden etwa 40 wenn nicht nur 35 das Abitur machen. Es wird daher sehr wohl eine Art Elite herangezogen. Und wenn ich mir dann von einbem Hauptschüler mit dem ich eingeschult worden bin, der jetzt den Hauptschullabschöluß machte und daher 2 Jahre wiederholen musste, anhören muss, wie dumm ich doch sei, dann frage ich mich wie dumm man wirklich sein kann. Das Problem ist nicht, dass alles außer dem Abitur zweitklassig ist, das Problem ist, dass man ohne Mittlere Reife in Deutschland praktisch keine Chancen hat einen Job zu kriegen, daher will jeder das Abitur haben. Die Schulen täten gut daran das jedem möglich zu machen, nur geht das einfach nicht, dann werden die besseren unterfordert und die schlechteren überfordert. Ich glaube nicht, dass die Schulen versuchen jedem das gleiche Wissen zu geben. Tun sie auch nicht, soonst wär das Abitur ja für jeden Pflicht oder es gäbe nur Gesamtschulen. das Problem ist vielmehr, das das Gymnasium viel zu viel Stoff zu vermitteln hat. Man muss vom eher praktischorientierteren berufen wie Ingenieur ja auch Arzt oder Archäologe oder Archivar oder Biologe oder Polizist oder sonst was damit werden können. Es ist schlichtweg einem Schüler in der Oberstufe noch nicht möglich, abzuschätzten, was von dem, was er lernt, er später brauchen wird. Mein Lehrer sagt deswegen man soll so viel wie möglich, gerade was Sprachen und Naturwissenschaften angeht, mitnehmen, was man kann. Nur geht das gar nicht, die Schüler müssten dann in 5 Tagen zwischen 40 und 44 Stunden in der Schule sitzten. Jetzt sind es glaube ich nur 36. Und das ist teilweise schon hart. Man muss daher früher in die Spezialisierung gehen, das TG ist ein richtiger Schritt, aber wie du bereits sagst Aaron, man sollte keine Fachidioten züchten. Das ist ein Dillema, dass kaum zu lösen ist. Und einen königsweg gibt es eben nicht, das haben die nun mal so an sich....
 
Original geschrieben von Horatio d'Val
Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion anfangen zu wollen, Wraith.
Aber kann man nicht versuchen, das Problem von der Wurzel her zu packen. D.h. zu versuchen, selbständig praxisorientiert Fächer (hier zb Englisch) zu unterrichten?
Nun, wie gesagt, ich versuche das. Aber viel Freiheiten hat man nicht. Denn der normale Stoff muss auf jeden Fall durch gebracht werden...
Ich habe in diesem und im letzten Jahr in der 9. bzw. 10. Klasse sogenannten 'erweiterten Englisch-Unterricht' gegeben. Das ist ein, nun, Experiment, könnte man wohl so sagen. Ein Fach wird am Vormittag auf Deutsch und am Nachmittag auf Englisch unterrichtet; in diesem Fall war's Geschichte. Sollte man als Pflicht einführen, ich denke nämlich, dass das den Schülern sehr viel gebracht hat, für beide Fächer. Und wir haben uns nicht immer strikt ans Thema gehalten, sondern sind desöfteren auch mal abgedriftet.

Original geschrieben von masternesmrah
Was Latein angeht muss man sagen, dass man den Unterricht nicht Praxisorientiert hinbekommt, eben weil die Sprache tot ist, nichtdestotrotz ist sie wichtig in der Archäologie oder der Altertumsforschung und muss daher erhalten werden.
Wer sowas machen will, soll einen Latein-Kurs nehmen oder die Sprache gleich studieren... siehe weiter unten.

Sollte man dann nicht Pflichtaufenthalte in England von mindestens 2 Wochen pro Jahr einführen? Als Klassenfahrt oder Studienfahrt oder was auch immer? Wär ja dann sinnvoll.
Das wird, soweit ich weiß, auch gemacht, wenn auch nicht an normalen Schulen, sondern an solchen, die sich auf gewisse Bereiche spezialisiert haben (hier Sprachen).
Wobei das mit dem Auslandsaufenthalt immer so eine Sache ist... Ich hatte als Schüler selbst zwei und war jetzt in den letzten Jahren mit Klassen ein Mal in England und ein Mal in Frankreich (ungefähr gleicher Stand der Schüler). Meistens ist es doch so, dass die Deutschen eher unter sich bleiben.
Die Söhne einer Bekannten (12 und 14, wenn ich mich nicht täusche), sind vor ein paar Tagen für drei Wochen nach Südengland geflogen, befinden sich dort in (je) einer Familie, ihr wisst schon. So was fände ich sinnvoller. Nur: Das ist teuer. Niemals würde der Staat das bezahlen.
Und ob man das wirklich als Pflicht durch setzen sollte? Eher als zusätzliches Angebot für alle Interessierten...

Wenn du die Möglichkeiten hättest, was würdest du denn ändern Wraith? Wie würdest du es hinbekommen wollen, dass die Schüler im Englischen mehr Praxis bekommen?
Zu erst einmal was Grundsätzliches: Nachmittagsunterricht, auch bei niedrigeren Klassen. Ich war, wie oben schon gesagt, in Frankreich und in England, wo das ja praktiziert wird. Ganz so brutal wie die Franzosen müsste man's ja nicht machen (wo die Kinder überhaupt keine Freizeit hatten), aber eine Schule von acht bis siebzehn Uhr fände ich sinnvoll (mit entsprechenden Pausen natürlich). Braucht anfangs vielleicht ein bisschen, bis man sich dran gewöhnt hat, aber wenn man schon in der fünten Klasse damit anfängt, kennt man nichts anderes. Dann hat man nicht nur mehr Stunden (die man auch sinnvoll einsetzen kann), die Kinder sitzen auch nicht stundenlang vor Fernseher und Computer, ohne etwas zu tun, ihr wisst ja wie das bei berufstätigen Eltern oft so ist.
Zweitens: Du sprichst (ganz weit oben ;)) das Problem genau an: Wie 'zwingt' man Schüler denn dazu, dass sie Englisch lernen müssen?
Leider kann man das nicht. Jedenfalls nicht, ohne andere Fächer zu vernachlässigen, und 'Fachidioten', wie Aaron das Ergebnis von sowas passend betitelt hat, sind ja auch nicht das angestrebte Ziel.
Es gibt nur zwei Wege, um dafür zu sorgen, dass jemand etwas lernt: Entweder man zwingt ihn (siehe meinen Kommentar zu meiner Lateinlehrerin etwas weiter unten), oder man erweckt ihn ihm den Spaß an dem Fach. (Nun, oder man appeliert an seine Vernunft, dass es einfach das beste für ihn ist, wenn er jetzt die binomischen Formeln auswenig lernt, aber ihr wisst ja selbst, in welchem Alter die Schüler dann sind... das funktioniert nur in den ersten fünf oder so Jahren.) Und damit einem das Lernen Spaß macht, muss ihn das Ergebnis interessieren. Drum zeigt man ihm halt englische Filme, Computer-Spiele, Bücher, was weiß ich.
Bloß, um zu wissen, was einem Schüler Spaß macht, muss man etwas mehr von ihm wissen als den Namen. Ein weiterer Grund, imho, für Nachmittagsunterricht, weil dadurch die 'Beziehung' zwischen Lehrer und Schülern gefestigt wird.
Zum zwingen noch:
Ich hatte eine Lateinlehrerin. Ich kannte sie auch privat, da war sie eigentlich ein nettes Persönchen, und auch auf Klassenfahrten durchaus nicht übel (abgesehen von gewissen... sagen wir, konservativen Ansichten, was Kleidungsgewohnheiten von weiblichen Schülern angeht, die sie scheinbar auch heute noch behalten hat, was man so hört). Doch kaum tönte der Gong zur Latein-Stunde, verwandelte sie sich in den Drachen persönlich. Sie glaubte, dass die Schüler freiwillig nicht zum Lernen zu bewegen seien, und hielt es für ihre Pflicht, den Stoff den Schülern in den Rachen zu stopfen, koste es, was es wolle. Sie hatte z.B. die "10-Sekunden-Regel"... im Klartext hieß das, wer das abgefragte Wort in drei Sekunden nicht aufsagen konnte (inkl. Konjugation bzw. Deklination der wichtigen Stellen), hatte die ganze Seite, auf der das Wort stand, abzuschreiben und auswendig zu können. In späteren Jahren waren das dann so 30, 40 Stück. Sie war die unbeliebteste Lehrerin der Schule. Die Hälfte der Klasse, die sie in meiner Schulzeit verließ, tat das wegen ihr. Aber eins muss man sagen: Der Rest konnte die Wörter. Nur, ist das der richtige Weg? Ich denke ja, nicht.

Original geschrieben von AaronSpacerider
Was Mathematik angeht, so lernt man dort ja eigentlich nicht nur Mathe. Im Idealfall wird einem nähergebracht, sich Lösungswege zu erarbeiten und verschiedene Ansätze zu durchdenken. Man könnte das sicher spannender vermitteln. Aber logische Denkprozesse zu lernen, ist in meinen Augen auch ein wesentlicher Bereich schulischer Erziehung.
Sicher. Doch muss ich wirklich irgend welches Zeug lernen, was ohnehin niemand versteht außer Leuten, die danach Mathe studieren und sich das auch freiwillig angelernt hätten? Mathematik als Grundkurs zu erzwingen ist imho eine Schnapsidee... ich stimme dir zu, dass es das logische Denken fördert (genau wie Latein, das ja sehr logisch aufgebaut ist), aber das geht doch auch nur bis zu einem bestimmten Grad. Dann ist Schluss, und alles, was danach kommt, ist praktisch für die Katz, weil der ganz große Teil der Schüler es ohnehin nicht versteht. Drum sollte Mathematik im Abitur für andere Gymnasien als mathematische freiwillig sein.
Das einzige im Schul-Mathe mit Praxiswert ist ja die Geometrie... Algebra ist spätestens nach der zehnten Klasse (Wurzeln) imho sinnlos.

Und was die lateinische Sprache angeht, so sehe ich heute noch, was sie einem geben kann. Man stolpert fast täglich über sie, sei es in internationalen Fremdwörtern, in den noch lebenden Sprachen oder in bestimmten Fachsprachen. Wenn man da keinen Überblick über die Grundlagen dieser Sprache hat, dann heißt es pauken, pauken, pauken, um jedes einzelne Fachwort zu lernen, anstatt mit Hilfe lateinischer Ursprünge Wortzusammenhänge aufzudecken.
Ich sage ja nicht, dass man Latein völlig weglassen sollte. Aber zwei oder drei Jahre reichen doch völlig für den kleinen Wortschatz, den man später dann braucht (was man eigentlich auch nicht tut, wenn man Englisch kann, weil die englische Sprache mehr romanische Wörter hat als das Lateinische selbst, aber das nur am Rande ;)). Es gibt etwas, das manche Leute 'Sprachgefühl' nennen -- intuitiv zu wissen, welche Form man denn nun verwenden muss, etc.. Das gibt's bei Englisch, bei Deutsch, bei Französisch, bei Spanisch... bei Latein nicht. Bei Latein muss man wirklich jedesmal abfragen, wer tut mit wem durch was, und extrem genau hinschauen. Ein Buchstabe entscheidet, ob jemand fällt, liegt oder geworfen wird, und so weiter. Das ist imho auch die einzige Existenzberichtigung von Latein als Pflichtfach: Man lernt, genau zu sein.

Denn auch später werden sie auf Themen stoßen, die sie langweilen. Wenn sie sich dann sagen, 'egal, was soll's' und diesen Themen aus dem Weg gehen, werden sie eines Tages große Probleme bekommen. Da ist es doch besser, sie lernen schon in der Schule, mit ungeliebtem Material umzugehen.
Sicher. Doch wenn wir ehrlich sind... lernt man das in dem Alter (14-17) wirklich?

Ich hingegen habe nur Blabla mitbekommen, irgendwelchen Pseudo-Intellektuellen 68er-Mist gelesen und mich ständig gefragt, was es soll. Da hätte ich Klassiker vorgezogen.
Ach, du auch ;)? Irgendwie haben die Deutschen nach dem ersten bzw. zweiten Weltkrieg nichts interessantes mehr zu Stande gebracht... nun eigentlich gar keiner, außer, wie ich gestehen muss, die Amerikaner (und in Ausnahmefällen die Engländer).

Egal, Punkt für mich ist, daß man die Vermittlung des Stoffes ändern sollte, nicht den Stoff selbst.
Bis auf Ausnahmefälle stimme ich dir da zu...
Aber davon, eine Kürzung von Latein-, Religions- und Mathe-Stunden in nicht-spezifischen Schulen zu verlangen, lasse ich mich nicht abbringen.

Aber irgendwie scheint die Meinung vorzuherrschen, daß alles unterhalb des Abiturs zweitklassig ist, was ich einfach nicht verstehen kann.
Ich auch nicht, aber auf dem Arbeitsmarkt scheint's so zu sein. Und wenn man Bekannte aus anderen Ländern fragt, ist das ein rein deutsches Problem. Der Sinn des Abiturs ist imho, dass man darauf vorbereitet wird, zu studieren. Wer nicht studieren will, soll auf die Realschule. Nur, was tun, wenn heutzutage sogar schon Abitur verlangt wird, um Postbote zu werden?
 
Hier muß man meines Erachtens viel härter rangehen, und auch schon mal die Versetzung von Schülern ablehnen, was in meiner Schulzeit nicht ein einziges Mal getan wurde, obwohl es jede Menge Kandidaten gab. Zusammenhalt ist gut, aber nicht auf Kosten der Gesamtqualität.
Stimme ich dir voll zu. Von meiner Schule konnte man das zwar nicht behaupten (von etwa 75 Schülern haben 20 Abitur gemacht), vom Nachbargymnasium aber sehr wohl. Die hatte zu meiner Zeit insgesamt 1500 Schüler und heute sicher noch mehr, aber wenn ich mir den Abitur-Durchschnitt da mal anschaue... :eek:

Original geschrieben von masternesmrah
Mein Jahrgang in dem ich mich jetzt befinde ist mit 4 Klassen von durchschnittlich 23 -25 Schülern an dieses Gymnsium gekommen. Jetzt sind wir nur noch 2 Klassen von etwa 23 Schülern.
War bei mir ähnlich.

Und davon sind mindestens 10 Leute einmal sitztengeblieben, ich auch.
In der 11. waren in meiner Klasse noch nicht mal 50 % aus der 'Original-Besatzung' (gut, das schließt allerdings Leute, die zugezogen sind, mit ein).

Das Problem ist nicht, dass alles außer dem Abitur zweitklassig ist, das Problem ist, dass man ohne Mittlere Reife in Deutschland praktisch keine Chancen hat einen Job zu kriegen, daher will jeder das Abitur haben.
Hm, die Mittlere Reife hat man aber schon nach der 10., und auch ein Hauptschüler kann die Prüfung machen (zumindest hier).
 
Puh Wraith ich bin ja für deine Antworten dankbar, aber das du mir so viel Arbeit gibst...
Nun, wie gesagt, ich versuche das. Aber viel Freiheiten hat man nicht. Denn der normale Stoff muss auf jeden Fall durch gebracht werden...
Deswegen sollte man sich fragen, ob dieser Stoff den überhaupt immer eine Existenzberechtigung hat. Politik ist sowieso immer ein kompliziertes Thema, auch was Verfassungen angeht. warum muss man auf Englisch an hand eines Diagramms erklären können, wie die US-Verfassung funktioniert? KJlar man sollte die Institutionen im Orginalnamen kennen, aber das kann auch in geschichte geschehen, nicht in Englisch....

Sollte man als Pflicht einführen, ich denke nämlich, dass das den Schülern sehr viel gebracht hat, für beide Fächer.
Sollte man, kann man aber nicht. An unserem Gymnasium machten die Lehrer teilweise letztes Jahr schon überstunden, die dann ja diese Jahr fehlen. Nun kürzt uns das Ministerium aber noch einen Stelle. Eine Englisch- und Französischlehrerin, die wegen ihrem mann weiter südlich zieht. Ausgerechnet diese Stelle wird gekürzt, nicht ersetzt, wo unsere Schule gerade was Sprachen angeht doich so dünn besät ist. Nun müssen die ohnehin schon übwerstundenmachenden lehrer auch noch ihre Stunden geben. Wie soll das gehen? Wie soll da Raum für erweiterten unterricht bleiben? Und: Man brauch die richtigen Kombinationen. Mein geschichtslehrer ist kein Englischlehrer. Wie soll er geschichte auf englisch halten?

Wer sowas machen will, soll einen Latein-Kurs nehmen oder die Sprache gleich studieren... siehe weiter unten.
Nein. Weil man teilweise das Große Latinum zum studieren braucht. So lange das der fall ist, wäere es törricht, Latein nicht ab der Siebten Klasse anzubieten. Soi weh es auch tut.

was deine Lateinlehrerin angeht: Das ist eine Ansicht, wie Lehrer Schüler zum Lernen motivieren können. Sie konnte anscheinend nicht anders. Du aber anscheinend schon. Indem du dich als Lehrer nicht wesentlich wichtiger nimmst als deine Schüler. Dich ihnen so gleichberechtigt gibst, wie möglich. Das merken die schüler. Und ein guter Schuss Humor wirkt manchmal Wunder. Es ist möglich Schüler zum Lernen zu motivieren ohne Druck. zumindest an unserem gymnasium, wie es an anderen Schulen aussieht, weiß ich nicht. Aber die unverbesserlichen wird es immer geben.

Hm, die Mittlere Reife hat man aber schon nach der 10., und auch ein Hauptschüler kann die Prüfung machen (zumindest hier).
Ja, hier bei uns auch. Und ich bin überzeugt, dass jeder Hauptschüler genug Grips hat, auch die Mittlere Reife zu schaffen, er ist nur meistens zu faul, wenn er das nicht tut. Ausnahmen mögen die regel bestättigen.

Das einzige im Schul-Mathe mit Praxiswert ist ja die Geometrie... Algebra ist spätestens nach der zehnten Klasse (Wurzeln) imho sinnlos.
Richtig: Nur: Jeder múss später fähig sein auch einen Mathe-LK zu besuchen der am ende seinen Besuchern alles beigebracht hat, was er barucht um sogar Mathematiker werden zu können. Daher: Man kann Mathe nicht streichen, auch nicht nur den komplizierten Kram. Wo wir wieder bei dem problem der notwendigen aber unmöglichen Spezialisierung sind.......


So, eigentlich könnte ich noch viel mehr schrieben, vielleicht morgen, heute jeden falls nicht mehr....
 
Original geschrieben von masternesmrah
Deswegen sollte man sich fragen, ob dieser Stoff den überhaupt immer eine Existenzberechtigung hat.
Nicht immer... ich bin nicht immer einverstanden mit den Themen unseres Englisch-Buches, wobei es wohl noch viel schlimmere gibt...

Politik ist sowieso immer ein kompliziertes Thema, auch was Verfassungen angeht. warum muss man auf Englisch an hand eines Diagramms erklären können, wie die US-Verfassung funktioniert?
Keine Ahnung. Habt ihr das gemacht?

KJlar man sollte die Institutionen im Orginalnamen kennen, aber das kann auch in geschichte geschehen, nicht in Englisch....
Wie gesagt, hier wird das in Geschichte gemacht.

Sollte man, kann man aber nicht. An unserem Gymnasium machten die Lehrer teilweise letztes Jahr schon überstunden, die dann ja diese Jahr fehlen. Nun kürzt uns das Ministerium aber noch einen Stelle.
Das überrascht mich sowieso. Es gibt doch so viele Leute, die studiert haben, um Lehrer zu werden, und jetzt keine Stelle haben. Warum werden die nicht eingesetzt?

Wie soll da Raum für erweiterten unterricht bleiben?
Man braucht halt die Lehrer. Ich sag's ja oben schon, auf der einen Seite wollen die Ministerien aus dem "PISA-Tief" raus, auf der anderen sorgen sie nicht dafür, dass das passiert, obwohl sie die Mittel hätten.

Und: Man brauch die richtigen Kombinationen. Mein geschichtslehrer ist kein Englischlehrer. Wie soll er geschichte auf englisch halten?
Das Experiment wurde auch eine Klasse drunter durch geführt, da mit einem Englisch/Erdkunde-Lehrer. Gut, bei anderen Kombinationen (Bio z.B.) wird's schwierig, aber Englisch/Geschichte ist immer noch die häufigste.

Nein. Weil man teilweise das Große Latinum zum studieren braucht.
Es gibt kein großes Latinum mehr (hat man mir zumindest gesagt)...

So lange das der fall ist, wäere es törricht, Latein nicht ab der Siebten Klasse anzubieten. Soi weh es auch tut.
Hm. Aber dann doch nur in den speziellen Gymnasien...
Dann allerdings ist die Situation in meiner Umgebung (sieben Gymnasien unterschiedlicher Richtung innerhalb von 20 km) vermutlich einzigartig und darf hier nicht genannt werden...

Es ist möglich Schüler zum Lernen zu motivieren ohne Druck.
Sag ich ja. Außer dem Druck gibt's noch die Spaß- und die Verstand-Variante.

Richtig: Nur: Jeder múss später fähig sein auch einen Mathe-LK zu besuchen der am ende seinen Besuchern alles beigebracht hat, was er barucht um sogar Mathematiker werden zu können.
Wie gesagt, ich bin in meinem obigen Posting sträflicherweise von meiner eigenen Position ausgegangen und habe dabei außer acht gelassen, dass die meisten Städte höchstens zwei oder drei Gymnasien in der Gegend haben... da ist's leider wirklich so.
 
Keine Ahnung. Habt ihr das gemacht?
Nein, aber unser Buch sah das so vor. Warum auch immer.


Wie gesagt, hier wird das in Geschichte gemacht.
Bei uns auch. und in Englisch.

Das überrascht mich sowieso. Es gibt doch so viele Leute, die studiert haben, um Lehrer zu werden, und jetzt keine Stelle haben. Warum werden die nicht eingesetzt?
Eigentlich solltest du das als Lehrer wissen. Weil eben kein Geld da ist. Aber das sioeht in Bayern wohl auch noch etwas anders aus. Bei uns ist es so krass, dass die 12ten teilweise ihre Bücher selber kaufen sollen um sie dann das Jahr drauf weiterzuverkaufen. Soviel zu genug Geld für die Schule....



aber Englisch/Geschichte ist immer noch die häufigste.
Bei uns nicht, das ist Deutsch/Geschichte und Englisch/Französisch

Es gibt kein großes Latinum mehr (hat man mir zumindest gesagt)...
Und wieder zeigt sich ein Nachteil des föderativen Staatssystems in dem die Bildung nicht vom Bund sondern von den Ländern gehandhabt wird. Bei uns in Schleswig-Holstein gibt es das kleine Latinum nach der 10ten(oder wars die 11?), das normale Latinum nach der 12 und das große nach der 13. Wobei man sich im Abi nicht prüfen lassen muss, aber das handhabt jedes Bundesland eben anders.

Hm. Aber dann doch nur in den speziellen Gymnasien...
Dann allerdings ist die Situation in meiner Umgebung (sieben Gymnasien unterschiedlicher Richtung innerhalb von 20 km) vermutlich einzigartig und darf hier nicht genannt werden....
Allerdings. Bei uns gibt es zwar auch mehrere, aber ein Spezialisierung ist nicht möglich, dazu sind sie zu eng gesät. Wo wir erneut bei dem Problem der notwendigen aber zumindest noch nicht realisierbaren frühzeitigen, aber doch auch nicht zu früh unsd zu stark durchgeführten Spezialisierung sind. Solange das jedes Bundesland allein entscheiden kann, werden wir soweiso nie zu einem Ergebnis kommen.
 
Original geschrieben von masternesmrah
Bei uns auch. und in Englisch.
Ich hatte das Jahr zufällig auch eine 10....
Wir hatten mehrere Schwerpunkte, aber die amerikanische Verfassung war da nicht dabei...

Weil eben kein Geld da ist.
Das ist dann aber wieder ein Problem der Politik. Statt Milliarden von Euro in den Bau von irgendwelchen Transport-Flugzeugen fürs Militär zu pumpen sollte man den Blick lieber mal ins Landesinnere richten...
Gerade jetzt vor den Wahlen. Wundert mich, dass ich noch nichts in der Richtung gehört habe von CDU usw..

Bei uns ist es so krass, dass die 12ten teilweise ihre Bücher selber kaufen sollen um sie dann das Jahr drauf weiterzuverkaufen.
Ich musste zu meiner Schulzeit auch Bücher kaufen, die wurden dann aber behalten... waren Zusatz-Vokabeln für Englisch und Latein, wenn ich mich recht erinnere, und wurden aber auch mehrere Jahre benutzt.

Bei uns nicht, das ist Deutsch/Geschichte und Englisch/Französisch
Gibt's hier auch, aber das sind dann schon die etwas älteren Semester... neue Refendare sind fast ausschließlich E/Ge.

Und wieder zeigt sich ein Nachteil des föderativen Staatssystems in dem die Bildung nicht vom Bund sondern von den Ländern gehandhabt wird. Bei uns in Schleswig-Holstein gibt es das kleine Latinum nach der 10ten(oder wars die 11?), das normale Latinum nach der 12 und das große nach der 13. Wobei man sich im Abi nicht prüfen lassen muss, aber das handhabt jedes Bundesland eben anders.
Hm. In Bayern ist das Große Latinum vor kurzem abgeschafft worden. Bzw. geändert. Es gibt kein kleines/großes mehr, nur noch 'das' Latinum, und das hat man nach vier Jahren.

Solange das jedes Bundesland allein entscheiden kann, werden wir soweiso nie zu einem Ergebnis kommen.
Witzigerweise (wobei das ganze so lustig nicht ist) sind es immer die Bayern, die eine bundesweite Bildungs-Politik nicht haben wollen, es sei denn, es wird die von Bayern übernommen...
 
Nu ja, die bayern waren schon immer etwas eigensinnig, das sollte man sich nichts bei denken...
Jetzt aber erst mal ne Frage in eigener Sache: Laut deinem Profil
bis t du am 24 Oktober 1978 geboren worden. Das heißt ja, du bist bzw, wirst erst 24, oder? Wie kann man da den schon Lehrer sein? Ich werd das Abi mit 21 machen, im Idealfall wäre ich 19 gewesen. Aber 5 Jahr für Studium und refrendarszeit? Oder bist du so eine genie das ein paar Klassen übersprungen hat? Selbst wenn du dein Abi nach 12 regulären Klassen hattest, scheinen mir 6 Jahr mit einem überspringen wären es 7 etwas wenig, oder bin ich da auf dem Holzweg. Sorry, wenn ich da etwas zu sehr ins persönliche gehe......

Statt Milliarden von Euro in den Bau von irgendwelchen Transport-Flugzeugen fürs Militär zu pumpen sollte man den Blick lieber mal ins Landesinnere richten...
da kommen wir jetzt richtig in die Politik. Fakrt ist das wir über die Nato verpflichtungen haben denen wir ohne halbwegs ordentlich ausgestattestes Militär nicht nachkommen können, also muss auch dort Geld hin. Nur wird die Bildung tatsächlich vernachlässigt.

waren Zusatz-Vokabeln für Englisch und Latein, wenn ich mich recht erinnere, und wurden aber auch mehrere Jahre benutzt.
SWo was müssen wir auch kaufen, genauso wie den Stowasser in latein, ein Übungsbuch in Französich, ein Grammatikbuch in Französich, ein Grundwortschatz in Latein, Lektüren in Englisch ( die letzte war The Giver, when dir das was sagt) und auch in Deutsch. Das läppert sich auch so ganz schön. Dann sollen wir auch noch die ganz normalen schulbücher kaufen? Nein danke!

Gibt's hier auch, aber das sind dann schon die etwas älteren Semester... neue Refendare sind fast ausschließlich E/Ge.
Stimmt, jetzt wo dus sagst, so einen hatten wir letztes jahr auch, der wollte gern übernommen werden, doch was macht das Ministerium? Kürzt die Stelle, obwohl wie gesagt eine Englischstelle freiwurde. Und durch die geschichstunden häötten wir einen lehrer für ein paar Stunden mehr latein loseisen können. Aber was interessiert das die Leute im ministerium?....
 
Zurück
Oben