Zu welcher Schicht gehörst du?
Oder anders gefragt: Ist für dich ein "Zugeständnis" eine "Tatsache"?
Ich gehöre noch gar keiner Schicht an, meine Eltern sind beide Lehrer.
Was meinst du mit Zugeständnis und Tatsachen?
Da muß ich dir beipflichten, auch wenn es mich erstaunt wie du nach deinen bisherigen Aussagen zu dieser Weisheit kommst.
Ich sehe durchaus dass Leute die qualifiziert sind uind arbeiten wollen aber wegen der allgemeinen Lage/bösen Managern/ Pech arbeitslos sind.
Das ist eine Seite der Ungerechtigkeit des Sozialsystems.
Die andere ist dass faule Assoziale das Geld nachgeschmissen bekommen.
Ich hab mich vielleicht in meinen vorigen Posts zu sehr auf den zweiten Aspekt konzentriert.
@Darth Mund
Sorry, aber leider muss ich dir eine gewisse Realitätsferne attestieren, wenn du solche Behauptungen machst
Ich bestreite gar nicht, dass meine Ansichten oder Wissen nur theoretisch und unzureichend sind und deshalb realitätsfern sind.
1. Es haben nicht alle Menschen die gleichen Bildungschancen. Deutschland ist im europäischen Vergleich ein trauriges Beispiel dafür, dass die soziale Herkunft entscheidend für den späteren Bildungsweg ist. Nicht alle Menschen haben zudem Eltern, die sie so erziehen und nötige geistige Ressourcen mit auf den Lebensweg mitgeben, dass sie später einmal zur besser gebildeten Schicht gehören, weshalb ihnen die gut bezahlten Jobs meist verwehrt bleiben.
2. Es haben nicht alle Menschen die gleichen geistigen Vorraussetzungen sprich Intelligenz, um zur Bildungsschicht angehören zu können. Diese müssen aber nicht zwangsläufig faul sein, sondern arbeiten oft ein Leben lang sehr schwer aber verdienen eben sehr wenig.
In Deutschland ist der Bildungsstand, wie du richtig sagst, zwar wie nirgendwo sonst in Europa vom Elternhaus abhängig; das liegt aber imho nicht an unserem Schulsystem, sonder dass Kinder aus bildungsärmeren Schichten anders sozialisiert sind als z.B Akademikerkinder.
D.h. dass diesen Kinder zwar alle Wege offenstünden, sie aber nicht gewillt sind sich anzustrengen und deshalb den Zutritt zum Gymnasiium z.B. nicht schaffen.
3. Sogar Akademiker verdienen nicht selten heutzutage Mindestlöhne. Bildung ist nur ein ungefährer Faktor für die Verdiensthöhe angesichts der bedrückenden Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Es gibt Millionen Menschen, die Vollzeit arbeiten und netto gerade mal 800 - 1000 ? verdienen und häufig davo auch nochihre Familie ernähren müssen. Doese Leute arbeiten oft sehr hart in beschissenen Berufen. Menschen die so wenig verdienen, dass sie keine Rücklagen bilden können, allgemein als faul zu bezeichnen, ist blanker Hohn oder totale Unkenntnis der Tatsachen.
Ich habe nie gesagt, dass alle Arbeitslosen oder Geringverdiener faul sind.
Gleichzeitig bleibe ich aber dabei, dass die Faulen/Arbeitsunwilligen/Idioten
bei Arbeitslosen und Geringverdienern überrepresäntiert sind.
Ohne dich beleidigen zu wollen, behaupte ich mal, dass du von Beruf wahrscheinlich "Sohn" bist und nie um deine materielle Existenz kämpfen musstest
Wie gesagt, ich bin Schüler und musste deshalb noch nie um meine materielle Existenz kämpfen.
Allerdings sehe ich es nicht als schlimm an wenn man gezwungen ist um seine materielle Existenz zu kämpfen.
Das ist doch der Normalzustand des Menschen.
Das ist natürlich etwas arg hochtrabend, da sich meine Meinung wahrscheinlich schnell ändern würde, wäre ich in einer solchen Situation.
Dennoch denke ich dass alle die unser Sozialsystem von dem Standpunkt des Sozialhilfe oder Arbeitslosengeldempfängers kritiesieren im Unrecht sind.
Absolut gesehen mag es eine hohe Zahl von unverdient Benachteiligten geben.
Im Verhältnis zu anderen Ländern oder auch anderen Zeiten( auch innerhalb Westeuropas) leben wir in nahzu paradiesischen Umständen.
Es gibt nur wenige Staaten wo die Leute sozial so gut abgesichert sind wie in Deutschland.
mfGRedGuard