SPD für die Einheitsschule

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Die CDU werde in NRW mit aller Macht gegen eine Einheitsschule kämpfen, sagte der dortige CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers. Er warnte davor, das gegliederte Schulsystem aufzulösen. Dies wäre die falsche Konsequenz aus den schlechten Noten für das deutsche Bildungssystem, sagte er in Düsseldorf. "Wir brauchen bessere Schulen, kleinere Klassen und Schulen, mehr Unterricht und keinen ideologischen Schulkampf." Rüttgers reagierte damit auf Forderungen, alle Schüler möglichst lange gemeinsam zu unterrichten.

Eine Schule für alle führe in die bildungspolitische Sackgasse, sagte der frühere Bundesbildungsminister. "Schülerinnen und Schüler brauchen Leistungsanreize statt Gleichmacherei."

In der SPD werden dagegen Forderungen nach dem Modell "Schule für alle" laut: Die schleswig-holsteinische Kultusministerin, Ute Erdsiek-Rave, sagte der "Berliner Zeitung", die rot-grüne Landesregierung werde mit diesem Thema in den Landtagswahlkampf im Februar 2005 ziehen. "Wir sind fest entschlossen, in der nächsten Legislaturperiode die Weichen für diese Reform zu stellen", sagte Erdsiek-Rave. Eine Umstellung würde aber zehn bis 15 Jahre dauern.

Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Krista Sager, machte sich in derselben Zeitung ebenfalls für das Ende des dreigliedrigen Schulsystems stark. Statt Gymnasium, Real- und Hauptschule solle es künftig für alle Kinder mindestens bis zur neunten Klasse eine gemeinsame Schulform geben. In dieser Zeit sollten die Kinder stärker individuell gefördert werden.

Zu den energischen Fürsprechern einer einheitlichen Schule gehört auch der Thüringer SPD-Chef Christoph Matschie. "Das dreigliedrige Schulsystem passt eher zu einer mittelalterlichen Ständeordnung als zu einer modernen Gesellschaft", sagte Matschie. "Die 'Schule für alle' ist viel erfolgreicher, als wenn man die Kinder so frühzeitig sortiert", wird der frühere Staatssekretär im Bundesbildungsministerium zitiert. Er beruft sich dabei nicht nur auf skandinavische Schulmodelle, sondern auch auf die Erfahrungen aus der DDR-Zeit.


Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,318121,00.html


Eine Einheitsschule wäre in der heutigen Zeit eine Katastrophe. Durch die vielen Ausländer würde der Unterricht nur noch schleppender vorangehen und dies anstatt 4 dann 9 oder 10 Jahre. Unfassbar dieser SPD-Vorschlag!
Der Verweis auf die DDR-Zeit ist lachhaft, denn dort war die Ausländer-Problematik überhaupt nicht ausgeprägt
 
Endlich mal eine gute Entscheidung der SPD, da ich schon immer für ein einwegiges Schulsystem war. Es bietet meines Erachtens nach viel mehr Möglichkeiten als das bisherige.

  • Es findet keine soziale Sortierung statt, wie wir das bisher kennen (und was keiner leugnen kann - die soziale Herkunft entspricht zum größten Teil dem "Ruf" der besuchten Schule, unabhängig von der Leistung).
  • Durch eine einheitliche Schulform vermeidet man auch eine zentralisierung ausländischer Schüler auf bestimme (Haupt-)Schulen. Der Ausländeranteil würde statistisch gesehen sinken, die Schüler würden durch diesen Kontakt zu mehr Toleranz und Erfahrung kommen
  • Gerechtere Güterverteilung, da schon heute Gymnasien prozentual einen überhöhten Anteil an Budgetmitteln haben - noch höher als sie für ihre Aufgabe benötigen.
  • Im späteren Berufs- und Ausbildungsleben haben die ehemaligen Schüler viel mehr Chancengleichheit. Denn obwohl die Abschlüße der 10.Klasse theoretisch alle gleich sind, wir dort eine unakzeptable Aussortierung praktiziert

Im gleichem Atemzug kann man auch das Abitur reformieren - es darf nur Abitur machen, wer wirklich studieren wird/will. Wer das Studium dann nicht anfängt oder abbricht, darf in seinem Lebenslauf nicht mehr denn Begriff Abitur aufführen.
Durch diese Maßnahmen würde es deutlich weniger Abiturienten geben, was zusätzliche Gelder für den Schulbetrieb bis zur 10. Klasse freisetzen würde....
 
Horatio d'Val schrieb:
Im gleichem Atemzug kann man auch das Abitur reformieren - es darf nur Abitur machen, wer wirklich studieren wird/will. Wer das Studium dann nicht anfängt oder abbricht, darf in seinem Lebenslauf nicht mehr denn Begriff Abitur aufführen.
Durch diese Maßnahmen würde es deutlich weniger Abiturienten geben, was zusätzliche Gelder für den Schulbetrieb bis zur 10. Klasse freisetzen würde....


Das Abitur reformieren das halte ich für den grössten Quak überhaupt. Und warum soll nur diejenigen die Studieren wollen Abitur machen. Wozu soll das gut sein. Wenn Leute ihr Abitur machen ohne zu studieren ist das völlig in Ordnung.
 
Furchtbar, bin gestern abend beinahe vom Stuhl gefallen, als ich diesen Sch... in den Nachrichten gesehen habe.

10 - 15 Jahre dauert also die Umstellung, - na dann hab ich ja noch Zeit mir einen dunklen Anzug für die Beerdigung zu kaufen.

@ Horatio

Stimme dir teilweise zu, was deine Aussagen zum Abitur betrifft. Wer Abitur machen will, dessen Ziel sollte es sein zu studieren. Heißt ja schließlich auch Zeugnis zur allgemeinen Hochschulreife. Gleichfalls sollte es klar sein, dass derjenige, der studiert ein Ziel hat und nicht einfach so ins Blaue hinein studiert.
 
Nein, weil das Abitur ausschließlich eine Qualifikation zum Studium darstellt - nichts anderes! Es ist gesetzlich keinerlei Schulabschluß oder anderweitige Qualifikation.
 
SorayaAmidala schrieb:
Die CDU werde in NRW mit aller Macht gegen eine Einheitsschule kämpfen, sagte der dortige CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers. Er warnte davor, das gegliederte Schulsystem aufzulösen. Dies wäre die falsche Konsequenz aus den schlechten Noten für das deutsche Bildungssystem, sagte er in Düsseldorf. "Wir brauchen bessere Schulen, kleinere Klassen und Schulen, mehr Unterricht und keinen ideologischen Schulkampf." Rüttgers reagierte damit auf Forderungen, alle Schüler möglichst lange gemeinsam zu unterrichten.

das find ich die schönste aussage. vor allem wenn man bedenkt, dass die cdu regierungjahrelang keine neuen lehrer mehr eingestellt hat und damit schuld daran ist, dass die klassen immer größer wurden.

zum thema einheitsschule. wenns nicht wieder so ein schnellschußprojekt ist und gut durchdacht ist (was es bei politikern wohl leider nie ist) dann ist es ne gute idee. und als funktionierendes beispiel nenn ich jetzt mal frankreich.
klar ict nicht alles toll an diesem system. aus eigener (nicht sehr reichlicher) erfahrung weiß ich, dass der umgangston insgesamt etwas rauher ist, als beispielsweise auf einem gymnasium... aber dann sind die kids wenigstens nicht mehr so verhätschelt ;)
 
Horatio d'Val schrieb:
Nein, weil das Abitur ausschließlich eine Qualifikation zum Studium darstellt - nichts anderes!

Das wäre sehr schön. Wenn ich mir so angucke, was heutzutage alles anfängt zu studieren... (Bin als Praktikums- bzw. Übungsassistent einschlägig vorbelastet)

mtfbwy,
Yado
 
Opi's Wahn schrieb:
das find ich die schönste aussage. vor allem wenn man bedenkt, dass die cdu regierungjahrelang keine neuen lehrer mehr eingestellt hat und damit schuld daran ist, dass die klassen immer größer wurden.

Das ist Ländersache und ich kann mich nicht an eine CDU-Regierung in NRW erinnern...

Zum Thema: Ich bin eigentlich gegen eine Einheitsschule, da so das allgemeine Niveau noch stärker heruntergezogen wird. Eine Vereinheitlichung in dem Sinne, dass jeder Schüler - je nach dem persönlichen Bedarf - von den Vorzügen der einen oder anderen Schulform profitieren kann, wäre durchaus wünschenswert. Allerdings wird es HIER nicht so weit kommen.

mtfbwy,
Yado
 
Yado schrieb:
Das ist Ländersache und ich kann mich nicht an eine CDU-Regierung in NRW erinnern...


hmm... hast recht. ändert aber nichts daran, dass in BW seit jahren die CDU regiert (es sei denn ich setz mich jetzt total in die nesseln und bin geistig verwirrt) und die klassen stetig wachsen und neue lehrerstellen fehlen. teilweise werden nichtmal lehrer, die in rente gehen ersetzt.
 
Ich fidns bescheueet, wie soll es dnen gehen, dass Haupt-, Gymi- und Realschüler auf eine Schuel gehen? Udn was ist mit der Grundschuel? Erst streichen sie die OS, dann die Grundschule, echt ebscheuert, zum Glück bin ich, falls das passieren sollte, schon von der Schule ab
 
Ich finde die Idee gut, Horatio hat schon alle Gründe genannt. Von daher Full Ack für ihn :).
Und seine Idee mit der Abi-Reform hört sich auch vernünftig an.
Allerdings finde ich, ein grosses Problem sind auch die Lehrer (Rektoren, Direktorinnen etc), die zumindest teilweise extrem schlecht ausgewählt werden. Man sollte diese Leute auch besser testen (ja, ich weiss, es herrscht Lehrermangel).
Von daher: rot/grün wählen (bin ich der einzige, der die deutsche Regierung noch gut findet ;)?).
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin dagegen.

1. zur Zeit bereiten die Schulen unterschiedlich aufs Leben vor.

die Realschulen bereiten auf einen baldigen Berufseinstieg vor, das Gymnasium auf ein Studium.


Dass durch ein Einheitssystem die Kinder individueller gefördert, halte ich für absoluten Schwachsinn.
 
Ambu schrieb:
ja, ich weiss, es herrscht Lehrermangel.
Lehrer gibt es genug, nur stellt der Staat sie nicht ein..... :rolleyes:
In den 80er Jahren sagte man jedem "Studier' auf Lehramt, es werden Lehrer gesucht", Ende der 80er und ab den 90ern, als diese jungen Menschen dann fertig studiert hatten........stellte man keine Lehrer mehr ein.... :rolleyes:

Irgendwann vor einiger Zeit hatten wir übrigens schon einmal eine solche Diskussion, ich bin nur im Augenblick zu faul, den entsprechenden Thread rauszusuchen :D , dort habe ich auch den gleichen Standpunkt vertreten.
Mir ist auch durchaus bewußt, daß es in jedem System Menschen geben wird, die durch das Sieb nach unten fallen oder nach oben fliegen - das läßt sich (leider) nicht vermeiden - aber man muß dies nicht auch noch durch ein unsinniges System fördern, welches nur Augenscheinlich gut ist, nämlich das bisherige.

Das Schulen auf das (Berufs)Leben vorbereiten ist ja wohl auch nicht mehr so ganz richtig :rolleyes: , wer's glaubt, wird seelig. Die Zeiten sind schon lange vorbei.....inzwischen soll und kann die Schule nur noch eines - Wissen vermitteln und soziale Strukturen bei den Schülern entwickeln und verfeinern. Und das kann sie nicht, wenn sie zu einem Klassensystem verkommt, in dem es gleichberechtigt nach Leistung geht. Auch ein Grund, warum ein eingleisiges System von Vorteil ist!

Alpha 7 schrieb:
das Gymnasium auf ein Studium.
Dann frage mal die Dozenten an den Unis, ob die Abiturienten wirklich auf das Studium vorbereitet werden. Das ist nämlich ein Punkt, der zumeist peinlichst verschwiegen wird..... :rolleyes:
 
Also mit der Aussage: Wir werden dagegen ankämpfen! Hat es sich die CDU ganz verspielt!Hintenrum stimmen sie für alles mit ja und hintenrum wird Propaganda betrieben! Wie bei Hartz4! Sowas kann ich nicht leiden! Die CDU ist für micht momentan das Letzte!Ihre Ideen sind noch schlimmer!Die wollen uns noch mehr knechten,trotzdem alle gehen sie trotz lehrer Versprechen wählen!
Zum System: Kann man ja mal ausprobieren!Allerdings wäre ich nur bis zur 7.Klasse dafür! Dann ist die Probezeit vorbei!
 
wir haben schon sowas,wie eine Einheitschule( Haupt-und Realschule) in unsere Stadt. ´Die Hauptfächer werden halt getrennt unterrichtet,aber die anderen Fächer zusammen.
Als ich noch in der Schule ging war es so, das an der einen Schule :Grundschule und anschliesende Realschule und bei der anderen : Grundschule mit anschliesender Hauptschule.
Da man sich ja nach der 4 entscheiden muss,wohin Gym. Real, Haupt,hat sich nicht viel verändert. 7 Leute sind auf Gym.,der rest bleib (Realschule)
Aber keiner von der anderen Schule kam,auf die Realschule.
Die bleiben lieber an der anderen Schule, meistens eh wegen Freunde sind ja auch an der Schule.
Das verstehe ich halt nicht, da sind Freundschaften wichtiger als die spätere Zukunft .
Was eine zusammenlegung der Schulen verhindern könnte, wie bsp. oben
 
Opi's Wahn schrieb:
das find ich die schönste aussage. vor allem wenn man bedenkt, dass die cdu regierungjahrelang keine neuen lehrer mehr eingestellt hat und damit schuld daran ist, dass die klassen immer größer wurden.
Also bei uns sind in Niedersachsen seite die CDU wieder die Regierung stellt, viele tausend neue Lehere eingestellt worden. Und das merkt man. In Niedersachsen hat die CDU in Sachen Bildung viel getan. (ob alles gut ist, wird man sehen)

Zum Thema: Halte ich für keine gute Idee. Ich hatte bis zur 6. Klasse Gesamtunterricht. Man wurde schon sehr stark von einigen Schülern aufgehalten. Der Musikunterricht zusammen mit Haupt und Realschülern ist zum Teil auch nicht gerade förderlich. Der Unterschied ist einfach zu groß.
 
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