Star Wars- eine Religion?

Original geschrieben von Spaceball


Eine Religion zeichnet sich ja dadurch aus das man zu etwas betet bzw. etwas anbetet. Ich kenne niemanden der etwas aus der Star Wars Saga anbetet.


hmmm....da kennst du mich noch net.....:o
 
SW eine Religion? Nein! Aber der Glaube der Jedi an die Macht, ja, so etwas könnte man zur Religion machen. GL hat sich sehr vieller Elemente aus den verschiedensten sprituellen Kulturkreisen zu eigen gemacht. Und allein das zeigt, wie philosophisch-anspruchsvoll SW wirklich ist. Ich selbst glaube nicht an den Gott, den uns die Kirche weiß machen möchte. Ich glaube an einen Gott, der einfach überall ist, der weder gut noch böse ist, den jeder um Hilfe bitten kann und der jedem Hilfe gibt. Egal, ob er es zm Guten oder bösen nutzt. Dieser Gott kommt der Vorstellung einer einzigen universellen Macht (zumindest seit Traitor) sehr nahe....
 
Eine Religion zeichnet sich ja dadurch aus das man zu etwas betet bzw. etwas anbetet. Ich kenne niemanden der etwas aus der Star Wars Saga anbetet.
Nein. Eine übergeordnete Macht bzw. einen Gott betet man an, aber nicht eine Religion. Du betest zu Gott und nicht zum Christentum...
Religion ist grundsätzlich das, was über Erkenntnis hinausgeht. Das, was man nicht wissen kann, muss man glauben, wie Kant definiert hat. Die Jedi-Philosophie von der Macht ist eine Erklärung, wie es sein könnte. Man kann daran glauben, es ist also eine Religion.
 
Original geschrieben von masternesmrah
Nun, ist damit nicht auch jede Sekte eine Religion?

Definiere bitte mal "Sekte". Es ist anzumerken, dass das Christenzum zur Blütezeit des römischen Imperiums ebenfalls als Sekte galt.
Letztlich macht es keinen Unterschied zwischen Religion und Sekte. Warum gelten z.B. die Falun-Gong als Sekte? Wahrscheinlich, weil es einer gewissen kommunistische Regierung nicht gefällt....
 
Wenn das so ist, dann kann man ja alles Sekte nennen.
Sekten unterscheiden sich von Religionen, wenigstens im Aspekt Gewalt, Menschenrechte...
 
Wieso? Es gibt gewaltbereite Religionen und gewaltbereite Sekten, und es gibt friedliebende Religionen und friedliebende Sekten. Es gibt Sekten, die existieren nur, um Kasse zu machen, und es gibt Religionen, die scheinbar auch nicht allzuvielmehr beabsichtigen.
In dieser Hinsicht, sind das imho recht schlechte Unterscheidungsmerkmale.

Habe das hier gerade gefunden:

Sekten
Eine Gruppe, die dazu geschaffen wurde, die Machtphantasien einer Führungsperson oder -gruppe zu verwirklichen, bezeichnen wir als Sekte. Diese Macht wird mit Mitteln der mentalen Programmierung, die ein typisches Abhängigkeitsverhältnis hervorrufen, gewonnen und erhalten. Kriterium für die Beurteilung einer Sekte ist die reale Machtstruktur und der systematische Einsatz von Überredungs- und Überzeugungstechniken (mentale Programmierung, Gehirnwäsche), also die Beziehung zwischen Führern und Anhängern. Dieses typische Abhängigkeitsverhältnis von Führern zu Anhängern bezeichnen wir als Sektenbeziehung.

Keine Ahnung, wie wissenschaftlich haltbar diese Definition ist, aber was soll's. Wenn ich das aber richtig sehe, ist demnach eine Sekte jede Glaubensgemeinschaft, die von der außenstehenden Mehrheit als in erster Linie machtorientiert anzusehen ist.
Das heißt, das Christentum war im römischen Reich - Gott hab es selig - nur deshalb eine Sekte, weil die Mehrzahl seiner Bewohner nicht Mitglied dieser Gemeinschaft war. Als sich das änderte, wurde aus der Sekte eine Religion,sprich: das Christentum war zwar immer noch machtorientiert und sich für den Einsatz von...äh... Überredungsmitteln nicht zu schade, war aber damit so erfolgreich, daß die Leute, die darüber entschieden, was gut und was schlecht war in der Welt (also der röm. Kaiser), Teil der Gemeinschaft waren und sie damit nicht mehr zur Sekte herabstufen wollten.

Wäre also die Jedi-Gemeinschaft, oder was auch immer man aus Star Wars machen will, eines Tages so erfolgreich, daß die meisten Bewohner unseres selbstzerstörerischen Planeten sich ihr anschlössen, könnte sie in die Position gelangen, bislang etablierte und anerkannte Religionen zu bloßen Sekten herunterzustufen.

Es ist eben alles eine Frage des Standpunkts. :)
 
Ja ok, war ne schlechte Unterscheidung.
Das mit der Frage des Standpunktes is für mich einleuchtend, aber wenn es so weit kommen würde, wie würdest du dann die Jedi nennen, Sekte oder Religion?
 
Wenn niemand sie als Sekte defamiert und sie als Religion anerkannt werden, würde ich sie Religion nennen. Sind sie in der Minderzahl, und die Öffentlichkeit sieht in ihnen nur machtgeile Spinner, dann wären sie maximal eine Sekte.
Zur Zeit sind sie nicht mal das, sondern nur ein paar Verrückte mit zuviel Phantasie und zuwenig Realitätssinn... :rolleyes:
 
Der Begriff Sekte scheint also eindeutig negativ belegt zu sein. Aber was diese seltsame Definition betrifft: Ich glaube kaum , dass sie wissenschaftlich haltbar ist. Sekte werden diejenigen religiösen Gruppen genannt, die den jeweils aktuellen Machthabern missfallen.
Und nochmal was zu den Christen:
Diese Minderheit wurde im römischen Reich nicht deshalb als Sekte angesehen, weil ein Großteil der übrigen Bevölkerung einer anderen Religion angehörte (das stimmt so ohnehin nicht), sondern weil die Christen absolut intollerant waren.
Jede andere Religion durfte im römischen Reich frei ausgeübt werden und niemand musste Verfolgung oder Unterdrückung fürchten. Wir nennen dieses Phänomen "Pax Romana"- römischer Friede.
Wohlgemerkt war es jedem gestattet seine Traditionen und Religionen auszuleben, sofern diese mit dem nach und nach aufkommenden Kaiserkult vereinbar waren. So haben z.B. viele Leute in Kleinasien (der Provinz "Asia" an der Westküste der heutigen Türkei) den Sonnengott Mithras und daneben noch den, sagen wir mal, Kaiser Augustus verehrt.
Die damals vorhandenen monotheistischen Religionen wie Christen- und Judentum lehnten es jedoch ab, den Kaiser als Gott zu verehren und stemmten sich gegen die tolerante Herrschaft der Römer auf.
Wir wissen alle, was dann passiert ist: Die Juden haben ihre wohlverdiente Strafe erhalten-71 n.Chr. siegten römische Truppen über die rebellischen Juden. Der damalige Kaiser Vespasianus lies u.a. den siebenarmigen Kronleuchter in einem Triumphzug von Jerusalem nach Rom schaffen. Selbst der Senat würdigte die Leistungen des Kaisers und dessen Sohnes Titus mit einem Triumphbogen, der eine sehr interessante Inschrift trägt.
Jedenfalls wurde der jüdische Tempel fast völlig zerstört und das jüdische Volk in die ganze Welt verstrut. Nur eine kleines Mauerstück die heutige Klagemauer blieb erhalten.
Natürlich waren damit die Christenverfolgungen ebenso gerechtfertigt. Sie wurden eben auch als Sekte bezeichnet, um sie von der restlichen Gesellschaft abzukapseln.
Leider hat das nicht funktioniert, denn das Christentum ist eine Religion für Arme, Schwache und Sünder. So begann sie ihren "Siegeszug" und wure zum entscheidenden Auslöser für den Untergang des Imperium Romanum.
Erst Kaiser Konstantin erklärte das Christentum zur Staatsreligion, weil für den römischen Staat dessen Anhänger zu viele geworden waren.
Es muss also klar sein, dass zwischen Religion und Sekte kein Unterschied bestehen kann.
Und die Aussage, Gehirnwäsche sei ein Merkmal von Sekten....:rolleyes: .....
Geht mal in die Kirche und sagt mir , dass da keine Gehirnwäsche bereiben wird!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Juden haben ihre wohlverdiente Strafe erhalten-71 n.Chr. siegten römische Truppen über die rebellischen Juden.
In Deutschland würde ich den Ausdruck "Wohlverdiente Starfe" in Zusammenhang mit Juden nie benutzten. Achte ein wenig drauf, son wirst du noch als Antisemit beschimpft.

Was intolerantes Christentum angeht: Das Christentum war bzw. ist eigentlich immer eine friedliche Religion gewesen. Nur durften Christen den römischen kaiser nicht verhehren . Das war das einzige, was die Christen den Römern verweigerten. Wenn du es von den Römern tolerant nennen willst, wenn sie Religionen, die ihnen nützen erlauben, aber die, die ihre Autorität untergraben, verbieten, so nenne ich es nicht toleranz.
Und "Pax Romana" bezog sich eher auf den weltlichen Frieden, nach Caesars Eroberungszügen und zwei Bürgerkriegen herrschte zum ersten mal seit langer Zeit Frieden im Römischen Reich.....
 
Original geschrieben von masternesmrah
In Deutschland würde ich den Ausdruck "Wohlverdiente Starfe" in Zusammenhang mit Juden nie benutzten. Achte ein wenig drauf, son wirst du noch als Antisemit beschimpft.

Was intolerantes Christentum angeht: Das Christentum war bzw. ist eigentlich immer eine friedliche Religion gewesen. Nur durften Christen den römischen kaiser nicht verhehren . Das war das einzige, was die Christen den Römern verweigerten. Wenn du es von den Römern tolerant nennen willst, wenn sie Religionen, die ihnen nützen erlauben, aber die, die ihre Autorität untergraben, verbieten, so nenne ich es nicht toleranz.
Und "Pax Romana" bezog sich eher auf den weltlichen Frieden, nach Caesars Eroberungszügen und zwei Bürgerkriegen herrschte zum ersten mal seit langer Zeit Frieden im Römischen Reich.....

Das römische Reich war die tolleranteste Gesellschaft, die es jemals auf dieser Erde gegeben hat. Oder kannst Du mir ein multikulturelles Reich von solch enormer Größe nennen, das es so lange geschafft hat, zu überdauern??
Im römischen Reich wurden die Wissenschaften vorangetrieben. Wirtschaftlicher Wohlstand war vielen gewiss.
Und dann denk doch bitte mal an das von der ach so FRIEDLICHEN Christenheit geprägte Mittelalter.
Wenn Du Dich mal ein wenig mehr mit römischer Geschichte und Kultur befassen würdest, könntest Du erkennen, was mit dem Zusammenbruch des römischen Reiches für die Menschheit alles verlorenging.
Zu den Juden sag ich nix mehr. Ich bin ja eh ein Antisemit, gell? :rolleyes:
 
Zu den Juden sag ich nix mehr. Ich bin ja eh ein Antisemit, gell?
Nein , bist du nicht. und ich bitte darum, in dieser Sache nicht missverstanden zu werden...

Das römische Reich war die tolleranteste Gesellschaft, die es jemals auf dieser Erde gegeben hat. Oder kannst Du mir ein multikulturelles Reich von solch enormer Größe nennen, das es so lange geschafft hat, zu überdauern??
Sklavenhaltung, Gladiatorenkämpfe, keine Emanzipation. Auch die friedliche Seite des Römischen Reiches hat eine Kehrseite, zu mal diese Episode der Pax Romana bereits nach Ausgustus wieder abbrach....

Und dann denk doch bitte mal an das von der ach so FRIEDLICHEN Christenheit geprägte Mittelalter.
Ja, die Kirche hat das Mittelalter geprägt. Ja, die Christen haben ihr geglaubt. Ja, sie waren nicht friedlich. Aber das liegt daran, dass die Kirche mit ihrer geistlichen Macht nicht mehr zufrieden war und diese in weltliche Macht ummünzte. Aber das Gebot der Nächstenliebe das Jesus erteilt hat erfordert eindeutig ein tolerantes und friedliche Miteinander erfordert.

Wenn Du Dich mal ein wenig mehr mit römischer Geschichte und Kultur befassen würdest, könntest Du erkennen, was mit dem Zusammenbruch des römischen Reiches für die Menschheit alles verlorenging.
Nun übertreib mal nicht gleich. Klar, vieles ist verlorengegangen, aber in der Renaisance wurde es wiederentdeckt. Es kann also nicht ganz so schlimm gewesen sein wie du es ausdrückst.
Trotzdem bleibe ich dabei, die römische Gesellschaft war nicht wirklich tolerant..
 
Original geschrieben von masternesmrah
Begründe mir diese Aussage bitte...

Du willst doch nicht ernsthaft behaupten wollen, daß es irgendetwas anderes als "verrückt" ist, aus einem Film, von dem eindeutig bewiesen ist, daß er von Menschenhand geschaffen wurde, eine Religion abzuleiten.
Bei den großen Weltreligionen kann man zumindest glauben, daß eine übermenschliche Macht dahintersteckt, aber bei Krieg der Sterne fällt das ja wohl flach.
Von mir aus kann man diese Fehlgeleiteten also anstelle puren Wahnsinns einfach der bewußten Selbsttäuschung bezichtigen. Was auch wieder eine Art von Wahnsinn ist, imho.


Was das röm. Reich angeht: ich finde es auch toll, zumindest bis vor Tiberius. Die Republik war eine wirklich großartige Idee, bis sie sich überlebt und faktisch selbst zerstört hatte und neu aufgebaut werden mußte. In dieser Hinsicht hat Octavian gute Arbeit geleistet, nur haben seine Nachfolger diese Arbeit nicht fortgesetzt, sondern sich in Prunksucht und Gier verloren und den Kontakt zur römischen Unterschicht verloren. Einzelne Kaiser haben sich dieser Entwicklung zwar später entgegengestellt, aber dennoch liegt für mich der Keim des Niedergangs dieses Reiches eindeutig im Kaisertum begründet. Eine Ordnung, die einzig auf die Gnade eines Mannes ausgerichtet ist, kann dauerhaft gesehen einfach keine kreativen Kräfte entfalten, die nun einmal Grundbedingung für das Überleben einer Gesellschaftsordnung sind. Am Ende war von Rom maximal eine nett aussehende, wenn auch brüchige Hülle übrig, der jeder innerer Zusammenhalt fehlte. Unter diesem Gesichtspunkt ist es imho nur gut und richtig, daß diese einstmals edle Gesellschaft unterging.

Und die Aussage, Gehirnwäsche sei ein Merkmal von Sekten.... .....
Geht mal in die Kirche und sagt mir , dass da keine Gehirnwäsche bereiben wird!

Habe ich doch gleich gesagt: es gibt keinen Unterschied zwischen Sekten und Religionen, nur sind Religionen so erfolgreich, daß niemand sie mehr als Sekte bezeichnet. Die Christen in Rom waren anfangs nicht erfolgreich, also wurden sie verfolgt, bis sich der Erfolg einstellte und sie andere Religionsgemeinschaften als Sekten (oder Ketzer, wie man's gerade will) verfolgen konnten.
Folglich sind Religionen kurzgesagt diejenigen Sekten, die am offensivsten und rücksichtslosesten vorgehen.

Abgesehen davon hieß der Sonnengott aus dem Osten nicht Mithridates, sondern Mithras. Mithridates ist der Standardname der alten Herrscher von Pontus (von denen einer insgesamt vier Generationen von Römern ständige Gefechte geliefert hat und sie kurzzeitig sogar aus Asia Minor vertrieb, bis Lucullus und später Pompeius ihn zurücktrieben und schließlich Tigranocerta einnahmen [was wohlgemerkt nicht wirklich Mithridates schadete, sondern seinem aktuellen Verbündeten Tigranes, dem König von Armenien]. So muß man's machen... ;)).
 
Du willst doch nicht ernsthaft behaupten wollen, daß es irgendetwas anderes als "verrückt" ist, aus einem Film, von dem eindeutig bewiesen ist, daß er von Menschenhand geschaffen wurde, eine Religion abzuleiten.
Hmm. SW zur Religion zu machen ist auch dämlich, aber die Macht? Auch, wenn diese Vorstellung von Menschenhand erschaffen wurde, hat sie doch soviele spirituelle Ansätze aus verschiedensten Religionen, dass man durchaus glauben kann, dass der Genosse Zufall ausgerechnet dafür gesorgt hat, dass die richtigen Teile der richtigen Religionen sich in de richtigen Religion vereinigen. Irgendwie kommt mir jetzt gerade die Ringparabel in den Sinn. Auch wenn sie nicht viel mit dem Thema zu tun hat....
 
Mit der Ringparabel kommst Du wirklich nicht weit, denn die funktioniert ja nur, wenn man Religionen vergleicht. Und da stimme ich Herrn Lessing ja auch völlig zu, jede Religion ist gleich schön und gut.
Nur wenn man keine Religion annimmt - und "die Macht" ist für mich als Religionsgrundlage einfach nicht ernstzunehmen - dann führt das zu nichts. Auf der einen Seite stehen dann die gleich schönen und guten Religionen, auf der anderen Seite ein paar Leute, die Star Wars meines Erachtens einmal zu oft gesehen haben. ;)
 
StarWars als Religion anzusehen geht mir auch viel zu weit. SW ist für mich immernoch lediglich Unterhaltung und keine Lebenseinstellung!
 
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