Star Wars: Lost Stars (Claudia Gray)

Das Witzige ist, dass ich dir inhaltlich so im meisten zustimmen würde. :D Es scheint mich nur in diesem Buch komischerweise weniger zu stören. Vermute mal, weil mir die positiven Aspekte einfach zu gut gefallen haben.

Vermutlich, glaube bei mir ist es wirklich eher die Enttäuschung darüber, dass die guten Sachen ebenso gut sind, dass die schlechten Sachen irgendwie noch mehr rausstechen.

Dass ihr Ehrenbegriff durch ihre Herkunft im Prinzip am Ende der einzige Grund zu sein scheint, warum sie beim Imperium bleibt, finde ich auch nicht perfekt gelöst. Allerdings impliziert das Buch ja eben gerade nicht, dass das Imperium nichts zu bieten hat. Es ist (leider) richtig, dass man im Endeffekt nicht viel davon sieht außer der Erfüllung ihres Fliegertraums, aber die meisten Leute scheinen ja völlig zufrieden mit dem zu sein, wie das Imperium sich präsentiert. Und nicht irgendwelche düsteren Gestalten, sondern eben genau die, mit denen Ciena sonst gut auskommt. Es wird also nicht explizit erwähnt, ja, aber durch das Narrativ fand ich es schon deutlich so weit. Hätte man sicher noch besser machen müssen. Ehrlicherweise bin ich aber schon sowas von dankbar, dass man es überhaupt mal so weit geschafft hat.

Eben mir hat da etwas dieses nicht alles was das Imperium tut ist übel oder fehlgleitet gefehlt. Vielleicht wäre es eben hier besser gewesen wenn sie am Anfang eher Sachen erleben die wirklich gut sind über das Imperium. Bekämpfung von Piraten und Fanatikern, Abschaffen von Sklaverei (zumindest „kommerzieller“), wirtschaftlicher Aufschwung und politische Stabilität. Welche im alten EU öfters aufgezeigt wurden, aber eben selbst diese dann unter dem was das Imperium ist zum Erliegen kommen. Ansätze sind ja da über solche im Buch, aber irgendwie fehlte da irgendwie der Wille bzw. dass konsequenter durchziehen.

Ich erinnre mich z.B. in diesem Buch an eine wirklich tolle Szene wo die 3 Jungs in ihrem Quartier sind und der Kadet von Adleraan darüber redet dass das Imperium eigentlich die Idealen der Republik fortsetzt und besser durchziehen will. Es wirkt wirklich wie dieser perfekte jugendliche Idealismus, leider reitet ihm dann gleich der zynische Coruscanti Kadet rein. Natürlich hat er ja recht damit, aber mir hätte es wohl wirklich besser gefallen, wenn am Anfang dieser „Idealismus“ wirklich erlebt geworden wäre und erst dann im Laufe der Geschichte total zusammenbricht.

Den Auslöser von Cienas innerem Bruch fand ich jetzt auch nicht direkt gut gelöst - dass sie quasi den neuen Todesstern sieht und darum so völlig abrupt... ähm... durchdreht?

War es nicht als sie dann den Imperator sieht wo jeder Funke erlischt?

Ich rechne es diesem Buch einfach hoch an, dass sie nicht den leichten Weg gehen, den das EU bisher immer genommen hat und Charaktere, die sympathisch waren und zweifeln, dann eben gara-petothel-mäßig einfach zur Rebellion geschrieben hat.

Ich eben auch, darum hätte mir ja wie dir einfach ein wirklich „guter“ Grund für sie dabei zu bleiben gefehlt.

Ich erinnere mich bei Alderaan jetzt nur noch, dass es im EU auf tatsächlich sehr obskure Weise der Rebellion in die Schuhe geschoben wurde, die dort eine Superwaffe getestet und dabei den Planeten selbst in die Luft gesprengt hätte. :crazy :D Amüsant zwar, aber da gefällt mir die offensivere Herangehensweise des Imperiums mit der Angelegenheit in diesem Buch weitaus besser. Und die Idee, dass der Todesstern nur als ultima ratio eingesetzt wurde, um einen riesigen galaktischen Krieg im letzten Augenblick zu verhindern (bzw. dann später, um ihn zu beenden), finde ich aus imperialer Perspektive eine durchaus passende Sichtweise.

Oh auf jeden Fall, dieses präventive Einschüchtern zum „Selbstschutz“ war ja auch im alten EU die Idee hinter der Tarkin Doktrin.

Sehr gut zusammengefasst, so würde ich Sloane auch beschreiben. Wobei sie jetzt als Charakter nicht so identifizierbar ist wie Ciena.

Sicher, vielleicht bin ich hier befangen einfach weil mit AND mit seinem dass die Geschichte offensichtlich auf mehr als einer Ebene abläuft so gut gefallen hat und der Kontrast zwischen Sloane und den anderen beiden Bösewichten im Buch grad so interessant war. Ich mag auch Ciena (während ich Thane eigentlich wirklich nicht sonderlich synaptisch fand nach der Akademie Sache und es danach wirklich nicht besser wurde, wohl auch weil die Art Figur halt schon hundert Mal da war), mir fehlten aber wirklich nur massiv eben die guten Gründe für sie weiter zu machen und grad bei Ciena war es irgendwie ja sie ist Imperial aber dann macht sie eben doch Dinge die gar nicht dazu passen dass sie dem Imperium treu ist, besonders in Bezug auf Thane. Vielleicht ist dort auch mein ganzes Problem mit der Romanze, so seltsam es klingt, weil sie wirkt dadurch als Figur irgendwie schwächer für mich, weil es ihre Motivationen und Prinzipien einfach noch weiter untergräbt.

Denn das Fazit dieses Buches, dass das Imperium Gute wie Schlechte anzieht, aber die idealistischen, die "guten" Leute früher oder später durch seine systematische, gnadenlose Technokratie korrumpiert und abstumpfen lässt, halte ich tatsächlich für eine gute Lösung. Das ist im Prinzip auch nur der Gedanke des Imperiums aus "A New Dawn" konsequent zuende gedacht.

Auf jeden Fall und ich hätte eben gerne mehr davon gesehen.

Und diese Darstellung des Imperiums finde ich klasse, viel besser als die sinnlose und in Teilen in sich widersprüchliche Einzelanreihung von negativen Attributen, wie das EU es gemacht hat. Dass der Dienst am Imperium für die moralischen Leute irgendwann Selbstbetrug und Selbsttäuschung ist, gefällt mir auch.

Gab es früher schon auch, aber wirklich selten so direkt behandelt wie in diesem Buch hier.

Vor allem Nash finde ich einen wirklich tollen Charakter! Als ich las, dass er ein Alderaaner ist, war ja eigentlich der weitere Weg schon zu 100% klar

Hehe
Ich hab eigentlich damit gerechnet und fand es auch gut, vor allem weil es auch früher schon Imps von Alderaan gab die den Rebellen die Schuld an der ganzen Sache gaben und darum dem Imperium die Treue hielt. Gibt z.B. einen ziemlich guten alten Marvel SW Comic wo Leia einen Sturmtruppensoldaten von Alderaan trifft der sich sehr klar über sie und ihren Vater auslässt.

Absolut! Wundert mich, dass es dich fasziniert, wo dort ja der Großteil der Romanze im engeren Sinne stattfindet. :p

Vielleicht ein weiterer Grund warum die Romanze als Störfaktor von mir empfunden wurde. ;)

Ich fand nicht, dass es der Dynamik wirklich geschadet hat, allerdings hat deine Idee, es bis zum Schluss nur Freunde sein zu lassen, auch sehr was für sich. Wobei ich aus Sicht der Autorin verstehen kann, warum es so gemacht wurde - gerade in so einem Shakespeare-Werk wäre das vermutlich ein etwas zu "schwaches" Thema. Von daher kan ich dem Buch das nicht wirklich vorwerfen. Dann hätte sich die potentielle Leserschaft dieser eh schon kleinen Zielgruppe vermutlich nochmal um 90% reduziert. :D Was nicht heißt, dass ich persönlich das nicht durchaus auch, ja vielleicht sogar lieber gelesen hätte.

Für mich ist das Problem wirklich einfach dass es ihre Dynamik für mich zerstört hat und wie oben erwähnt die Motivationen von Ciena irgendwie noch weiter abgeschwächt hat.

Hier wiederum Zustimmung - Yavin fand ich von der Mischung her zwar noch genau richtig. So ein bisschen beteiligt, aber eben auch nicht wirklich. Und als plötzlich die Schirme ausgingen und sich alle wunderten, was denn nun los sei, fand ich das sogar wirklich gut gemacht. Alles weitere hätte dann nicht sein müssen. Und wenn ich mir ansehe, dass das Buch definitiv im eigenen Content seine Stärken zeigt, kann man vielleicht ein Stück weit nachtrauern, was hier an Potential noch drin gewesen wäre.

Ja Yavin war wirklich gut gemacht, Hoth und Endor dann aber leider irgendwie gar nicht mehr.

Dann sage ich besser nicht, was ich von dem Buch halte, wenn du selbst 2/5 als weit, weit besser ansiehst als "Tarkin". :D

Bei Tarkin war mein Problem wirklich einfach dass ich mich von dem Buch durchgehend „verarscht“ gefühlt habe. Das Szenario war erzwungen, Tarkin agierte bis zum Schluss nicht wie ein Moff, Vader hat in dem Roman nichts verloren und dann diese dauernd fehlgeleitet Ausflüge zu Tarkins Red Neck Survival Trip. Richtig hart ist natürlich auch wie das Buch durchgehend erwähnt was Tarkin alles vor dem Roman gemacht hat. Piraten gejagt mit der lokalen Miliz, Offizier bei den Ordnungshütern der Republik, dann unzählige Schlachten gegen die Seps nach den Klonkriegen, aber natürlich konnte das Buch nicht über so was sein, weil es musste ja den stupiden Plot haben den es bekommen hat. :konfus: Und in Zahlen würde Tarkin von mir 0.5 von 5 bekommen.

Wobei ich umso mehr ich darüber nachdenke ich Lost Stars wahrscheinlich wirklich eher als 3 werten sollte, weil es eben doch viel Gutes hat. :)
 
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Tut mir leid, dass die Antwort doch eine Weile gedauert hat, aber besser spät als nie. :)

Eben mir hat da etwas dieses nicht alles was das Imperium tut ist übel oder fehlgleitet gefehlt. Vielleicht wäre es eben hier besser gewesen wenn sie am Anfang eher Sachen erleben die wirklich gut sind über das Imperium. Bekämpfung von Piraten und Fanatikern, Abschaffen von Sklaverei (zumindest „kommerzieller“), wirtschaftlicher Aufschwung und politische Stabilität. Welche im alten EU öfters aufgezeigt wurden, aber eben selbst diese dann unter dem was das Imperium ist zum Erliegen kommen. Ansätze sind ja da über solche im Buch, aber irgendwie fehlte da irgendwie der Wille bzw. dass konsequenter durchziehen.

Ich erinnre mich z.B. in diesem Buch an eine wirklich tolle Szene wo die 3 Jungs in ihrem Quartier sind und der Kadet von Adleraan darüber redet dass das Imperium eigentlich die Idealen der Republik fortsetzt und besser durchziehen will. Es wirkt wirklich wie dieser perfekte jugendliche Idealismus, leider reitet ihm dann gleich der zynische Coruscanti Kadet rein. Natürlich hat er ja recht damit, aber mir hätte es wohl wirklich besser gefallen, wenn am Anfang dieser „Idealismus“ wirklich erlebt geworden wäre und erst dann im Laufe der Geschichte total zusammenbricht.
Einverstanden, ja. Was das anbelangt gebe ich dir erneut Recht - idealerweise hätte man sich mindestens mal die Schlacht von Hoth gespart und dafür so eine Episode eingestreut, hätte das dem Buch sicherlich sehr gut getan.

War es nicht als sie dann den Imperator sieht wo jeder Funke erlischt?
Beides, würde ich sagen. Also ich fand, dass der Zweite Todesstern ihre Loyalität schon komplett über die Klippe hat springen lassen. Das Sehen und "Spüren" des Imperators war dann aber natürlich nochmal ein Tiefschlag und im Prinzip der letztendliche Todesstoß für ihren Charakter. Wobei schwer zu sagen ist, ob das diese Wirkung auf sie gehabt hätte, wenn sie nicht vorher schon wegen des Todessterns angezählt war.

Ich eben auch, darum hätte mir ja wie dir einfach ein wirklich „guter“ Grund für sie dabei zu bleiben gefehlt.
Das kommt wohl auf die Betrachtung an. Ich mag fiktive Charaktere irgendwie, die beginnen zu realisieren, dass sie in einem Schweinesystem sind, aber nicht diesen letztendlichen Willen oder die Kraft haben, sich davon zu lösen. Cienas Grund dafür, also ihre persönliche Ehre, finde ich an sich ausreichend hierfür - gerade ein Militär zieht ja Personen an, die sich willentlich einem Staat unterwerfen wollen, um ihm zu dienen und darauf auch einen mehr oder minder unbeschränkten Schwur ableisten. Für manche Personen ist so ein Schwur jetzt nicht so entscheidend (die Perspektive nimmt natürlich Thane ein), wenn man merkt, dass der Staat diesen Schwur nicht wert ist, aber andere Leute nehmen solche Eide ja doch sehr ernst. Für mich geht das so ein bisschen in Richtung alte preußische Militärfamilien, die vor dem Problem standen, ihre Ehre verletzt zu sehen, wenn sie ihren Eid brechen, um gegen ein verbrecherisches System zu agitieren. Auf im Prinzip die gleiche Weise nutzt das Imperium hier nun eben auch dafür empfängliche Menschen aus und bindet sie auf Gedeih und Verderb an sich.

Vielleicht bin ich hier aber auch nicht ganz neutral und überbewerte das im Buch etwas, weil ich schon seit einigen Jahren einen imperialen Rollenspielcharakter am Laufen habe, der im Prinzip ein (vage) vergleichbares Motiv zum Konflikt Eid vs. Moral hat, ohne den Thane-Weg zu nehmen. :D Ausgehend davon war das für mich natürlich schön, etwas Ähnliches tatsächlich auch mal in offizieller Form zu lesen.

Oh auf jeden Fall, dieses präventive Einschüchtern zum „Selbstschutz“ war ja auch im alten EU die Idee hinter der Tarkin Doktrin.
Ja, klar, aber auch hier ist eben wieder der Punkt, dass die Tarkin-Doktrin im EU meines Wissens nach nur in dem Kontext zu lesen war, dass sie wieder alleinig aufzeigen sollte, was das Imperium für ein Terrorstaat ist. Es reduzierte sich auf: "Das Imperium herrscht nur durch Angst, darum ist es logischerweise böse!" Ich kann mich jedenfalls an keinen Fall erinnern, in der ein Imperialer tatsächlich mal die Tarkin-Doktrin aus seiner Sicht wirklich durchdekliniert hat, was also - aus verschrobener, aber rationaler imperialer Sicht - verständliche Idee dahinter sein soll, welche Vorzüge es hat, dass sie zwar hart ist, aber das Mittel eben in Anbetracht des Zwecks angemessen ist usw. Es ist halt eine Frage der subjektiven Wahrnehmung und die imperiale Sicht der Dinge bzw. generell die imperiale Sicht auf ihren eigenen Staat fand im alten EU so erstaunlich wenig bis gar nicht statt.

Ich hab nie verstanden, warum man das so unglaublich wenig gemacht hat. Pellaeons Gartendiskussion in der NJO war so ziemlich das Maximum, was ich dazu vor diesem Buch hier mal gelesen hatte. Dazu sei allerdings gesagt, dass ich das Todessternbuch nicht gelesen habe, kann sein, dass es da etwas in der Richtung drin ist.

Sicher, vielleicht bin ich hier befangen einfach weil mit AND mit seinem dass die Geschichte offensichtlich auf mehr als einer Ebene abläuft so gut gefallen hat und der Kontrast zwischen Sloane und den anderen beiden Bösewichten im Buch grad so interessant war. Ich mag auch Ciena (während ich Thane eigentlich wirklich nicht sonderlich synaptisch fand nach der Akademie Sache und es danach wirklich nicht besser wurde, wohl auch weil die Art Figur halt schon hundert Mal da war)
Hm, ja. Mal so ein bisschen abseits von "Lost Stars" gesprochen: Es ist wohl auch irgendwie das Schicksal der Rebellion, dass ich ihre charakterliche Konzeption einfach unspannender finde als die eines Imperialen. Wenn man für das Gute und für Demokratie kämpft, ist es eben schwer, wirklich interessante Charakterkonflikte insoweit aufzubauen. Daran liegt es wahrscheinlich, dass mich imperiale Charaktere in den allermeisten Fällen weitaus mehr interessieren. "Lords of the Sith" hat zwar teilweise versucht, auch die Rebellengruppe hier etwas differenzierter aufzuzeigen - das fand ich dann allerdings völlig verunglückt und über Chams Mantra "Not a terrorist" konnte ich nur noch lachen. Ich mag Sith eigentlich überhaupt nicht und es will schon einiges heißen, wenn ich gegen Ende des Buches tatsächlich darauf gehofft habe, dass die möglichst viel von dieser Gruppierung auslöschen.

mir fehlten aber wirklich nur massiv eben die guten Gründe für sie weiter zu machen und grad bei Ciena war es irgendwie ja sie ist Imperial aber dann macht sie eben doch Dinge die gar nicht dazu passen dass sie dem Imperium treu ist, besonders in Bezug auf Thane. Vielleicht ist dort auch mein ganzes Problem mit der Romanze, so seltsam es klingt, weil sie wirkt dadurch als Figur irgendwie schwächer für mich, weil es ihre Motivationen und Prinzipien einfach noch weiter untergräbt.
Das wiederum finde ich gerade gelungen. Also, dass sie auch in ihrer Zeit als Imperiale "menschlich" bleibt und nicht zur Unsympathin wird. Auch hier hätte ich in einem Jugendbuch den einfacheren Weg vermutet, in dem es nur ein Entweder-Oder gibt, stattdessen gibt sie Thane gegenüber ja einen härteren Weg vor als den, den sie dann tatsächlich ihm gegenüber beim Imperium einschlägt. Das fand ich einfach einen sehr netten, menschlichen Moment von ihr. Sie will ja eigentlich konsequent sein, kann es aber in diesem Moment eben ein Mal nicht sein. Die Autorin hat hier also gesehen, dass Cienas Verhalten sich mit ihrem Ehrenkodex beißt, aber hält sie hier also gezielt etwas widersprüchlich. Widersprüche schaden Charakteren aber für mich überhaupt nicht - solange sie nur gezielt gemacht wurden, so wie hier. Ein Mensch kann halt nicht immer konsequent sein und manchmal gibt es widerstreitende Interessen, was hier ganz nett veranschaulicht wurde. Ich weiß jedenfalls nicht, ob hier eine Konsequenz nicht vielmehr dafür gesorgt hätte, dass sie eben wie ein völlig verblendetes, ignorantes und stures Kind gewirkt hätte. Ihre menschliche Assoziation gefiel mir da besser.

Vielleicht ein weiterer Grund warum die Romanze als Störfaktor von mir empfunden wurde. ;)
Touché. :D

Bei Tarkin war mein Problem wirklich einfach dass ich mich von dem Buch durchgehend „verarscht“ gefühlt habe. Das Szenario war erzwungen, Tarkin agierte bis zum Schluss nicht wie ein Moff, Vader hat in dem Roman nichts verloren und dann diese dauernd fehlgeleitet Ausflüge zu Tarkins Red Neck Survival Trip. Richtig hart ist natürlich auch wie das Buch durchgehend erwähnt was Tarkin alles vor dem Roman gemacht hat. Piraten gejagt mit der lokalen Miliz, Offizier bei den Ordnungshütern der Republik, dann unzählige Schlachten gegen die Seps nach den Klonkriegen, aber natürlich konnte das Buch nicht über so was sein, weil es musste ja den stupiden Plot haben den es bekommen hat. :konfus: Und in Zahlen würde Tarkin von mir 0.5 von 5 bekommen.
Vielleicht schreib ich mal beizeiten was zu Tarkin, wenn ich die Zeit finde. Der Roman scheint ja recht stark zu polarisieren. Na ja. Immerhin nicht ganz so wie Aftermath.

Wobei ich umso mehr ich darüber nachdenke ich Lost Stars wahrscheinlich wirklich eher als 3 werten sollte, weil es eben doch viel Gutes hat. :)
Da geht noch was. :braue
 
Tut mir leid, dass die Antwort doch eine Weile gedauert hat, aber besser spät als nie. :)

Absolut kein Problem :)


Ausgehend davon war das für mich natürlich schön, etwas Ähnliches tatsächlich auch mal in offizieller Form zu lesen.

Auf jeden Fall, weshalb ich mir auch gerne mehr in der Richtung von ihr gewünscht hätte als nur die Schwursache.


Ich hab nie verstanden, warum man das so unglaublich wenig gemacht hat. Pellaeons Gartendiskussion in der NJO war so ziemlich das Maximum, was ich dazu vor diesem Buch hier mal gelesen hatte.

Glaube in 1-2 Kurzgeschichten und halt Quellenbüchern kommt es mal eher rüber, aber ja gebe ich dir voll Recht, dass daraus leider im alten EU viel zu wenig gemacht wurde.

Dazu sei allerdings gesagt, dass ich das Todessternbuch nicht gelesen habe, kann sein, dass es da etwas in der Richtung drin ist.

Glaube nicht, also zumindest nicht dass ich mich daran erinnern könnte.

Hm, ja. Mal so ein bisschen abseits von "Lost Stars" gesprochen: Es ist wohl auch irgendwie das Schicksal der Rebellion, dass ich ihre charakterliche Konzeption einfach unspannender finde als die eines Imperialen. Wenn man für das Gute und für Demokratie kämpft, ist es eben schwer, wirklich interessante Charakterkonflikte insoweit aufzubauen.

Wobei es durchaus auch hier früher Rebellen gab die weniger nett sind, aber halt leider genau so wenig im Vordergrund als „durchdachtere“ Imperiale. Interessanterweise hat die „Allianz“ aber auch öfters gegen solche gekämpft, einfach weil ihre Idealen und Methoden so anders waren. Wobei wir mit Personen wie Garm Bel Iblis und Borsk Fey'lya zumindest dank Zahn auch Rebellen bekommen haben die weniger nett waren bzw. mit Talon Karrde auch „Gute“ die eigentlich von der Allianz auch nichts wissen wollten. Hoffe daher etwas wir kriegen wieder mehr Rebellen in der Art.

Daran liegt es wahrscheinlich, dass mich imperiale Charaktere in den allermeisten Fällen weitaus mehr interessieren. "Lords of the Sith" hat zwar teilweise versucht, auch die Rebellengruppe hier etwas differenzierter aufzuzeigen - das fand ich dann allerdings völlig verunglückt und über Chams Mantra "Not a terrorist" konnte ich nur noch lachen. Ich mag Sith eigentlich überhaupt nicht und es will schon einiges heißen, wenn ich gegen Ende des Buches tatsächlich darauf gehofft habe, dass die möglichst viel von dieser Gruppierung auslöschen.

Hehe, ja das Buch hatte allgemein extrem Probleme mit Figuren, irgendwie war einem dort niemand sympathisch. ^^

Das wiederum finde ich gerade gelungen. Also, dass sie auch in ihrer Zeit als Imperiale "menschlich" bleibt und nicht zur Unsympathin wird. Auch hier hätte ich in einem Jugendbuch den einfacheren Weg vermutet, in dem es nur ein Entweder-Oder gibt, stattdessen gibt sie Thane gegenüber ja einen härteren Weg vor als den, den sie dann tatsächlich ihm gegenüber beim Imperium einschlägt. Das fand ich einfach einen sehr netten, menschlichen Moment von ihr. Sie will ja eigentlich konsequent sein, kann es aber in diesem Moment eben ein Mal nicht sein. Die Autorin hat hier also gesehen, dass Cienas Verhalten sich mit ihrem Ehrenkodex beißt, aber hält sie hier also gezielt etwas widersprüchlich. Widersprüche schaden Charakteren aber für mich überhaupt nicht - solange sie nur gezielt gemacht wurden, so wie hier. Ein Mensch kann halt nicht immer konsequent sein und manchmal gibt es widerstreitende Interessen, was hier ganz nett veranschaulicht wurde. Ich weiß jedenfalls nicht, ob hier eine Konsequenz nicht vielmehr dafür gesorgt hätte, dass sie eben wie ein völlig verblendetes, ignorantes und stures Kind gewirkt hätte. Ihre menschliche Assoziation gefiel mir da besser.

So hab ich es wirklich noch nicht betrachtet und eigentlich hast du komplett Recht damit.

Vielleicht schreib ich mal beizeiten was zu Tarkin, wenn ich die Zeit finde. Der Roman scheint ja recht stark zu polarisieren. Na ja. Immerhin nicht ganz so wie Aftermath.
Da geht noch was. :braue

Würde gerne deine Meinung dazu hören und Aftermath hat wirklich überhaupt nicht funktioniert für mich bzw. es hat so überhaupt nicht funktioniert, vor allem im Vergleich zu Lost Stars, dass Lost Star als Roman im Ansehen deutlich gewachsen ist. ;)
 
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Auf jeden Fall, weshalb ich mir auch gerne mehr in der Richtung von ihr gewünscht hätte als nur die Schwursache.
Schon irgendwie - oder jedenfalls wäre es keine große Sache gewesen, noch etwas einzubauen. Mit ein paar kleinen Hebeln hätte das eigentlich durchaus elegant gemacht werden können, ohne an ihrer Charakterisierung groß etwas ändern zu müssen. Mal so als Gedankenspiel wäre es vielleicht eine Überlegung wert gewesen, ihre Mutter nicht zum Opfer des Imperiums zu machen, sondern zu einer Nutznießerin; muss ja nicht gleich Täterin heißen. Schon käme eine ganz andere Form der Loyalität in ihre Überlegungen hinein und würde Ciena ein Überlaufen moralisch noch weiter erschweren, ohne die Familie Gefahr durch eine Strafaktion des Imperiums auszusetzen und würde gleichzeitig zeigen, dass das Imperium eben auch Vorteile bringen kann (wenn auch zu einem Preis, wie man an der Entwicklung Akivas wie im Buch ja wunderbar sehen kann). Meiner Meinung nach hätte das recht elegant mehrere Punkte vereinen können. Ihre Mutter zu einem Bauernopfer zu machen, scheint dagegen eigentlich - im Rückblick - für sie persönlich keinen wirklichen charakterlichen Mehrwert zu bringen, wenn ich das richtig sehe. Umgekehrt profitiert allerdings das Buch massiv von den tollen Passagen auf Akiva, die aber eben auch anderweitig hätten eingefädelt werden können.

Glaube nicht, also zumindest nicht dass ich mich daran erinnern könnte.
... Ja, wozu auch. Ein Todessternbuch, in dem die Tarkin-Doktrin aus imperialer Sicht verarbeitet wird, wäre ja auch absolut fernliegend.

Wobei es durchaus auch hier früher Rebellen gab die weniger nett sind, aber halt leider genau so wenig im Vordergrund als „durchdachtere“ Imperiale. Interessanterweise hat die „Allianz“ aber auch öfters gegen solche gekämpft, einfach weil ihre Idealen und Methoden so anders waren. Wobei wir mit Personen wie Garm Bel Iblis und Borsk Fey'lya zumindest dank Zahn auch Rebellen bekommen haben die weniger nett waren bzw. mit Talon Karrde auch „Gute“ die eigentlich von der Allianz auch nichts wissen wollten. Hoffe daher etwas wir kriegen wieder mehr Rebellen in der Art.
Vermutlich überrascht dich dann die Erkenntnis nicht, dass Borsk tatsächlich mein Lieblingsrepublikaner ist. :D Auch wenn er im Prinzip meist eine blöde Rolle als "Der, der einfach aus keinerlei Gründen immer dagegen sein muss!" in Büchern zugeschrieben bekommt und vor allem anfangs in NJO geradezu verheerend (und meiner Meinung nach absurd out of character inkompetent) wegkommt. Immerhin hat er Ecken und Kanten. Und Fell.

Garm wiederum finde ich grundsätzlich auch eine sehr interessante Idee, allerdings ist sein guter Arc ja im Prinzip schon mit der Thrawn-Trilogie vollständig beendet und ab dann bietet der Charakter auch nicht mehr viel. Trotzdem hoffe ich, dass er mit Borsk den Sprung in den Kanon schafft.

Hehe, ja das Buch hatte allgemein extrem Probleme mit Figuren, irgendwie war einem dort niemand sympathisch. ^^
Ich kann nur vermuten, dass das auch das Konzept des Buchs sein sollte. Mal abgesehen vom meiner Meinung nach völlig irreführenden Titel führte es bei mir eben nur dazu, dass ich wollte, dass die Rebellengruppe das Buch nicht überlebt. Seltsam genug. So richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass das beabsichtigt war.

Würde gerne deine Meinung dazu hören und Aftermath hat wirklich überhaupt nicht funktioniert für mich bzw. es hat so überhaupt nicht funktioniert, vor allem im Vergleich zu Lost Stars, dass Lost Star als Roman im Ansehen deutlich gewachsen ist. ;)
Höre ich schon die 4 Punkte klopfen? :p Nein, mal rein objektiv gesehen ist meine 4,5/5 wohl auch zu hoch gegriffen, da die Schwächen schon klar erkennbar sind und ich sie ja in der Diskussion auch gar nicht abstreiten könnte oder würde. Trotzdem habe ich inzwischen schon eine ganze Weile überlegt, aber ich wüsste auf Anhieb außer Traitor (= heilig!) auch ehrlich gesagt kein einziges Star-Wars-Buch, das mir nach dem ersten Lesen besser gefallen hätte.

Auch wenn ich durch die Diskussion ja merke, dass da noch so viel mehr drin war. Alles in allem wohl ärgerlich, dass Aftermath die Trilogie wurde und nicht dieses hier.
 
Vermutlich überrascht dich dann die Erkenntnis nicht, dass Borsk tatsächlich mein Lieblingsrepublikaner ist. :D

Ich fand die Figur eigentlich auch immer sehr gut, vor allem wenn von Zahn geschrieben.

Garm wiederum finde ich grundsätzlich auch eine sehr interessante Idee, allerdings ist sein guter Arc ja im Prinzip schon mit der Thrawn-Trilogie vollständig beendet und ab dann bietet der Charakter auch nicht mehr viel. Trotzdem hoffe ich, dass er mit Borsk den Sprung in den Kanon schafft.

Sie direkt brauch ich eigentlich nicht, aber mehr Figuren ähnlich wie sie auf jeden Fall.

Ich kann nur vermuten, dass das auch das Konzept des Buchs sein sollte. [Mal abgesehen vom meiner Meinung nach völlig irreführenden Titel führte es bei mir eben nur dazu, dass ich wollte, dass die Rebellengruppe das Buch nicht überlebt. Seltsam genug. So richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass das beabsichtigt war.

Denke schon dass es etwas Absicht war, aber glaube auch allgemein bei dem Buch fehlen ein paar Szenen. Senator Orn verschwindet ja z.B. auch einfach mitten im Buch. ^^

Höre ich schon die 4 Punkte klopfen? :p

Eher 3.5 ;)

aber ich wüsste auf Anhieb außer Traitor (= heilig!)

Wie fandest Kenobi?

auch ehrlich gesagt kein einziges Star-Wars-Buch, das mir nach dem ersten Lesen besser gefallen hätte.

Unter den Neuen ist sogar leicht das Zweitbeste (sofern wir die "Jugendbücher" nicht mitzählen). A New Dawn fand ich dennoch weit besser.

Alles in allem wohl ärgerlich, dass Aftermath die Trilogie wurde und nicht dieses hier.

Ich wüsste nicht mal über was da ein zweites Buch folgen soll nachdem Aftermath ja eigentlich keinen Inhalt hat.
 
Ich wüsste nicht mal über was da ein zweites Buch folgen soll nachdem Aftermath ja eigentlich keinen Inhalt hat.
:p Irgendwas wird man wohl mit dem ominösen Admiral anfangen. Und sicherlich wird es einen gewissen Tie-in zu Jakku geben, wenn man bedenkt, dass die Ravager in Aftermath als der offenbar letzte Supersternenzerstörer des Imperiums bezeichnet wird.

Ansonsten merkt man aber, dass das Buch eigentlich als Einzelroman gedacht war, ja. Wirklich Relevantes ist im Hauptplot nicht offengeblieben (mal unterstellt, man sieht den Hauptplot überhaupt in irgendeiner Form als relevant an). Theoretisch könnte man wohl ein paar der Interludien wieder aufgreifen. Müsste man sogar eigentlich. Gerade die Interludien mit Han Solo und Dengar kann man so in aktueller Form eigentlich nur als Frechheit bezeichnen, die einen momentan mit großen Fragezeichen ratlos zurücklassen.

Sie direkt brauch ich eigentlich nicht, aber mehr Figuren ähnlich wie sie auf jeden Fall.
Sowas in der Art wäre ja eigentlich dann die Aufgabe von Aftermath gewesen. Nun ja. Mal sehen, ob ich dazu nicht beizeiten auch noch ein paar ausführlichere Worte im entsprechenden Thema verliere.

Denke schon dass es etwas Absicht war, aber glaube auch allgemein bei dem Buch fehlen ein paar Szenen. Senator Orn verschwindet ja z.B. auch einfach mitten im Buch. ^^
Stimmt, jetzt wo du es sagst. Ist mir beim Durchlesen gar nicht so aufgefallen, weil ich dachte, dass er vermutlich irgendwann nochmal auftauchen wird und ich die Rolle dann gegen Ende völlig vergessen hatte.

Das passt auch, denk ich. Damit kann ich mich schon besser anfreunden als mit 2/5. Aufgabe erfüllt. :D

Interessant ist irgendwie, dass "Lost Stars" auch auf Amazon.com so gut wegkommt. Hat bei immerhin aktuell 142 Reviews im Schnitt 5/5. Das finde ich jetzt doch etwas überraschend, gerade wenn den Verriss von Aftermath dort verfolgt hat. Hätte eher gedacht, dass dieses... Nischeninteresse dafür sorgt, dass es eine große Zahl an Leuten gibt, die von dem Buch gelangweilt werden.

Wie fandest Kenobi?
Dazu kann ich jetzt leider gar nichts sagen - ich habe es schlichtweg (noch?) nicht gelesen. Allerdings habe ich eigentlich nur Gutes von dem Buch gehört. Das Problem ist, dass es mich vom Setting relativ wenig interessiert. Obi-Wan (oder überhaupt die meisten Jedi, was das anbelangt) fand ich als Charakter nie so richtig spannend, darum ist meine Motivation, damit anzufangen jetzt nicht so riesig. Auch wenn es, wie gesagt, von vielen ja sehr, sehr gelobt wird. Gleiches Problem habe ich übrigens mit Shatterpoint.
 
:p Irgendwas wird man wohl mit dem ominösen Admiral anfangen. Und sicherlich wird es einen gewissen Tie-in zu Jakku geben, wenn man bedenkt, dass die Ravager in Aftermath als der offenbar letzte Supersternenzerstörer des Imperiums bezeichnet wird.

Ansonsten merkt man aber, dass das Buch eigentlich als Einzelroman gedacht war, ja. Wirklich Relevantes ist im Hauptplot nicht offengeblieben (mal unterstellt, man sieht den Hauptplot überhaupt in irgendeiner Form als relevant an). Theoretisch könnte man wohl ein paar der Interludien wieder aufgreifen. Müsste man sogar eigentlich. Gerade die Interludien mit Han Solo und Dengar kann man so in aktueller Form eigentlich nur als Frechheit bezeichnen, die einen momentan mit großen Fragezeichen ratlos zurücklassen.

Kannst mir dann ja erzählen was sie daraus gemacht haben, da ich eigentlich nicht plane den Folgeroman zu lesen ;)

Hätte eher gedacht, dass dieses... Nischeninteresse dafür sorgt, dass es eine große Zahl an Leuten gibt, die von dem Buch gelangweilt werden.

Ich bin eigentlich nicht davon überrascht, vor allem da er ja wirklich viel Gutes hat.

Das Problem ist, dass es mich vom Setting relativ wenig interessiert.

Oh, ich fand eben gerade richtig toll, dass sich die ganze Geschichte auf so kleinen Maßstab dreht und eben dadurch eine sehr persönliche Geschichte ist für alle der Hauptfiguren.

Obi-Wan (oder überhaupt die meisten Jedi, was das anbelangt) fand ich als Charakter nie so richtig spannend, darum ist meine Motivation, damit anzufangen jetzt nicht so riesig.

Das überaus faszinierende an Kenobi ist es geht in dem Roman nicht wirklich um Obi-Wan, sondern um die Geschichte der Personen die ihn im Buch begegnen. Natürlich ist er eine zentrale Figur in der Geschichte, aber er ist nicht die eigentliche Romanfigur. :) Dazu ist es oberdrein noch ein ziemlich klassischer Western. ;)

Auch wenn es, wie gesagt, von vielen ja sehr, sehr gelobt wird. Gleiches Problem habe ich übrigens mit Shatterpoint.

Bei Shatterpoint kann ich es verstehen, da es dort auch die sehr persönliche Geschichte von einem Jedi ist, wobei gerade Shatterpoint sehr anders ist als übliche Jedi Geschichten und eher ähnliche Dinge behandelt wie Traitor (was ja auch keine Überraschung ist, da es der selbe Autor ist ^^)
 
Kannst mir dann ja erzählen was sie daraus gemacht haben, da ich eigentlich nicht plane den Folgeroman zu lesen ;)
Werd's mir dann wohl als Audiobook zulegen. Ich habe festgestellt, dass selbst eher schlechte Romane dadurch etwas gewinnen. Marc Thompson macht das immer großartig. Vielleicht auch dadurch konnte ich den Schreibstil etwas besser ertragen, weil es vorgelesen im Normalfall nicht ganz so schlimm wirkt. Andererseits wirkten diese wibbly-wobbly- und herkily-jerkily-Sachen gesprochen nochmal besonders seltsam. :crazy

Das überaus faszinierende an Kenobi ist es geht in dem Roman nicht wirklich um Obi-Wan, sondern um die Geschichte der Personen die ihn im Buch begegnen. Natürlich ist er eine zentrale Figur in der Geschichte, aber er ist nicht die eigentliche Romanfigur. :) Dazu ist es oberdrein noch ein ziemlich klassischer Western. ;)
Klingt dann doch etwas motivierender, velleicht kann ich doch beizeiten mal einen Blick riskieren, mal sehen. :D Bis zum nächsten Roman dauert es ja eine Weile und so eilig habe ich es mit Battlefront eher nicht. Aber aktuell muss ich erstmal noch die Servants-Reihe beenden.

Bei Shatterpoint kann ich es verstehen, da es dort auch die sehr persönliche Geschichte von einem Jedi ist, wobei gerade Shatterpoint sehr anders ist als übliche Jedi Geschichten und eher ähnliche Dinge behandelt wie Traitor (was ja auch keine Überraschung ist, da es der selbe Autor ist ^^)
Ja, ich glaube auch, dass ich von beiden eher Shatterpoint zuerst lesen würde. Stover wäre vermutlich eh der einzige Star-Wars-Autor, von dem ich auch dessen andere Werke abseits von Star Wars lesen würde.
 
Werd's mir dann wohl als Audiobook zulegen. Ich habe festgestellt, dass selbst eher schlechte Romane dadurch etwas gewinnen.

Tun sie jup, aber Aftermath war selbst damit sehr zäh.

Klingt dann doch etwas motivierender, velleicht kann ich doch beizeiten mal einen Blick riskieren, mal sehen. :D

Alles Klar :) Also ich fand ihn leicht einen der besten SW Romane jemals.

Stover wäre vermutlich eh der einzige Star-Wars-Autor, von dem ich auch dessen andere Werke abseits von Star Wars lesen würde.

Miller und Fry sind auch ziemlich gut.
 
Offenbar war man ganz zufrieden mit Claudia Grays Erstlingswerk im Star-Wars-Universum. Sie darf nun auch den normalen Erwachsenenroman "New Republic: Bloodline" schreiben, der schon im März 2016 auf den Markt kommen soll. Soll sechs Jahre vor Episode VII spielen. Ich bin ja mal gespannt, ob da nicht irgendwie der eine oder andere Vertreter aus "Lost Stars" auftaucht. :D Einen direkten Sequel hätte ich jetzt nicht so gerne, weil die Geschichte meiner Meinung nach mit dem vorhandenen Ende perfekt auserzählt wurde.

Miller und Fry sind auch ziemlich gut.
Miller fand ich bisher schon mal ordentlich. "A New Dawn" hat bei mir jetzt nicht so die Begeisterungsstürme hervorgerufen wie bei dir (ich fand ihn im besseren Sinne des Wortes durchschnittlich - was ausgehend von den späteren EU-Werken anderer Autoren aber auch nicht als Rückschritt zu sehen ist), dagegen fand ich die KOTOR-Comicreihe sicherlich eins der besten Star-Wars-Werke überhaupt.

Von Fry kenne ich abseits von Begleitwerken und glaube ein paar Kurzgeschichten eigentlich noch weniger. Bei seiner Servants-Reihe merkt man den Young-Adults-Charakter dann jedenfalls schon deutlicher, sowohl inhaltlich als auch stilistisch, fand ich. Wobei ich damit jetzt überhaupt nicht sagen möchte, dass ich ihm nicht zutrauen würde, auch einen richtigen Roman zu schreiben. Die Bücher sind einzeln vielleicht sehr knapp, aber als Viererreihe funktionieren sie dank fortlaufender Geschichte dann auch für Erwachsene noch ganz gut.
 
Miller fand ich bisher schon mal ordentlich. "A New Dawn" hat bei mir jetzt nicht so die Begeisterungsstürme hervorgerufen wie bei dir

Ich fand bei dem wirklich toll auf wieviel Ebenen er wieder arbeitet, wie eben oft bei einem Miller Roman der Fall. Sicher etwas schwächer als Kenobi, aber dennoch sehr gut gemacht wie sich die verschiedenen Handlungsstränge dort auf direkter, sub und meta Ebene begegnen. ^^

Von Fry kenne ich abseits von Begleitwerken und glaube ein paar Kurzgeschichten eigentlich noch weniger.


Er hat eine eigene Nicht-SW Weltraumpiraten Reihe die ich überaus gelungen finde, zwar auch für Kinder geschrieben aber ist dort wirklich nur der Sprachgebrauch, die Themen, Konflikte und Ereignisse sind sehr erwachsen und was auch interessant ist, die Sprache wird von Buch zu Buch zusammen der Hauptfigur erwachsener.
 
Endlich bin ich auch durch. Ich fand das Buch über große Strecken sehr gelungen - nur das Ende hat mich etwas enttäuscht.
Irgendwie ist es doch recht offen. Ciena sitzt im Gefängnis und kommt frei oder auch nicht. Stellenweise hatte ich gehofft, die beiden täuschen ihren Tod vor und gründen irgendwo auf Jaku eine Familie ...

ISt das eigentlich Cienas Schiff, dass im Trailer so präsent im Boden steckt? Ich hoffe, dass ja

Ich habe es gerne gelesen und es ist im neuen Kanon das erste Buch, wo ich direkt nach dem Lesen denke: "Das könnte ich nochmal lesen!" Das wird allerdings aufgrund von Unmengen an Lesestoff noch was dauern ...
 
Die Star Wars Show hat jetzt das erste offizielle Bild von Ciena Ree vorgestellt, welches für das X-Wing Miniaturen Spiel von FFG erstellt wurde:

CienaRee.jpg

Quelle: jedi-bibliothek.de
 
So, nachdem das Buch - mein erstes aus dem neuen Canon - ewig bei mir herum lag (und ich mich durch "Red Harvest" gequält habe) habe ich es nun an 4 Tagen durchgelesen. Das ist für mich eher schnell, was durchaus für das Buch spricht.

Der Anfang bis Yavin (also das halbe Buch) hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere von Thane und Ciena fand ich interessant und auch ihren Werdegang gut erzählt.
Nach Yavin konnte ich die Beweggründe von Ciena immer weniger nachvollziehen. Anfangs sehe ich ihre Versuche des "Gutredens" noch ein, aber jede weitere Enttäuschug vom Imperuim - und da gibt es doch einige - rüttelt nicht an Ihrer Loylität. Da ist auch mir die Sache mit der Ehre etwas zu wenig.

Irgendwie ist es doch recht offen. Ciena sitzt im Gefängnis und kommt frei oder auch nicht. Stellenweise hatte ich gehofft, die beiden täuschen ihren Tod vor und gründen irgendwo auf Jaku eine Familie ...

Selbst am Ende zieht sie den Tod einem unehrenhaften Ausscheiden aus dem Imperium vor. Nachdem Thane sie gerettet hat und sie im Gefängnis landet kommt es mir so vor, als sei sie noch immer wegen ihrer Ehre ans Imperium gebunden.

Da hätte mir sin ein "kitschiges" Ende wie von dir vorgeschlagen auch besser gefallen :)

Gerade im Hinblick auf Nash und Berrisse fand ich das gut gelöst. Beide sind eigentlich durchgehend sympathische Charaktere, die Ciena helfen wollen, mit ihr scherzen, ihr Gefallen tun - einfach Leute, mit denen man durchaus Abend einen trinken gehen würde. Vor allem Nash finde ich einen wirklich tollen Charakter! Als ich las, dass er ein Alderaaner ist, war ja eigentlich der weitere Weg schon zu 100% klar: Thane wird mit ihm wegen Alderaan desertieren. Ist immerhin ein Jugendbuch, da hält man es etwas einfacher. Und dann diese Entwicklung. Der sympathische Kerl wird zum überzeugtesten Imperialen aller Charaktere, man widmet ihm sogar das letzte Kapitel. Für mich war das (aus träger Star-Wars-Gewohnheit) völlig unerwartet, ich habe irgendwie kaum glauben können, dass das Buch das wirklich durchzieht. :D

Mit Nashs Entwicklung kann ich noch weniger anfangen als mit Cienas. Auf der Akademie schwärmt er von Alderaan und wie toll es da ist, um am Ende macht ihn dessen Zerstörung zum imperialsten Imperialen? Ich erkenne leider nicht, was ihn zu so einem Fanatiker werden lässt. Er kommt mir im letzten Kapitel schon wie vor wie General Hux bei dessen Ansprache in Ep VII.

Alles in allem gebe ich dem Buch 3.5/5 V-171 mit den einzigen Kritikpunkten, dass ich Cienas sturköpfige Verbundenheit zum Imperium nicht nachvollziehen kann und ich mir doch einer ein Happy-End für die beiden gewünscht hätte.

Sorry wegen Doppelpost aber das muss noch gesagt werden:

Irgendwie ist es doch recht offen. Ciena sitzt im Gefängnis und kommt frei oder auch nicht. Stellenweise hatte ich gehofft, die beiden täuschen ihren Tod vor und gründen irgendwo auf Jaku eine Familie ...

Bei deinem Vorschlag kam die die abstruse Idee in den Sinn, dass Thane und Ciena die Eltern von Rey sein könnten. Das ist natürlich Humbug, aber ich bin eben im Internetz ebenfalls auf diese Theorie gestoßen.
 
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Mit Nashs Entwicklung kann ich noch weniger anfangen als mit Cienas. Auf der Akademie schwärmt er von Alderaan und wie toll es da ist, um am Ende macht ihn dessen Zerstörung zum imperialsten Imperialen? Ich erkenne leider nicht, was ihn zu so einem Fanatiker werden lässt. Er kommt mir im letzten Kapitel schon wie vor wie General Hux bei dessen Ansprache in Ep VII.
Ich fand, das Buch hat das alles hervorragend erklärt. In gewisser Weise ist ja gerade Nashs tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat dann am Ende der Grund, warum er so überzeugt imperial wurde. Ich bin sogar geneigt zu sagen, dass er - wenn man den Charakter konsequent schreiben will - eigentlich sogar fast zwangsläufig überzeugt imperial werden musste.

Warum? Einerseits wirft man dem Kriegsgegner doch vor, dass er am Krieg Schuld ist, den man selber gar nicht gewollt habe. Und dass dieser das Imperium überhaupt erst dazu gewungen habe, solche drastischen Mittel einzusetzen. Der Todessterneinsatz wird vom Imperium schließlich ganz gezielt damit gerechtfertigt, dass es die ultima ratio ist - das allerletzte Mittel um einen gewaltigen galaktischen Krieg noch einmal in letzter Sekunde abwenden zu können, während man die Schrecken des letzten großen Krieges noch immer vor Augen hat. Man muss sich immer die imperiale Perspektive vor Augen führen: Das Imperium beherrscht den überwältigenden Teil der Galaxis und ein kleiner Haufen an Terroristen nötigt der Galaxis nun einen Waffengang ab. Und dann kommt das Imperium und sagt im Prinzip, dass es die Zerstörung Alderaans gar nicht will, aber wenn sie es jetzt nicht tun, wuchert diese terroristische Zelle bald militant in der gesamten Galaxis und dann würde quasi jeden Tag ein Alderaan sterben müssen. Das Imperium reduziert damit also perverserweise nur den Verlust von Menschenleben, die noch viel dramatischer würden, wenn sie Alderaan nicht zerstören würden. Aus Nashs Sicht und damit eigentlich stellvertretend für den "normalen" imperialen Soldaten ist es also rational eigentlich ganz klar, dass primär die Rebellen Schuld an der Zerstörung Alderaans sind, weil sie sich gegen die gesamte zivilisierte Galaxis stellen und die treibende Kraft waren, die den Krieg heraufbeschworen und das Imperium zur Reaktion genötigt haben. Simpel gesagt: Ohne Rebellen wäre Alderaan eben gerade nicht zerstört worden. Und zumindest dieser letzte Punkt ist ja sogar durchaus richtig. Klar ist das alles aus Zuschauersicht hanebüchen, weil wir durch ANH die wahren Fakten kennen - aber die Zuschauersicht darf beim Schreiben eines Charakter nunmal nicht im Wege stehen, weil dieser im Gegensatz zu uns nur beschränktes Wissen hat.

Ein weiterer (meiner Meinung nach auch sehr guter) Punkt, der thematisiert wird, ist aber ja auch, dass - aus all diesen Gedanken heraus - die Zerstörung Alderaans den Krieg tatsächlich nicht verhindert hat. Aus Nashs Sicht war das Opfer Alderaans also Stand jetzt umsonst - es sei denn, man kämpft jetzt für das Ziel, für das sie gestorben sind und lässt die dafür bezahlen, die die Zerstörung heraufbeschworen haben. Die Toten Alderaans können also aus dieser Denkweise überhaupt nur dann nicht umsonst gewesen sein, wenn das Imperium den Krieg gewinnt. Wenn das Imperium gewinnt, konnte es zwar durch Alderaan nicht den Krieg verhindern, zumindest wurde aber das Ziel am Ende erreicht, für das Alderaan gestorben ist. Wenn die Rebellen gewinnen, geschieht dagegen nicht einmal mehr das. Gerade dieser Gedanke "All diese vielen Opfer dürfen doch nicht umsonst gewesen sein" ist ja in einem Krieg ein sehr entscheidender Anreiz, warum selbst unterlegene Streitkräfte immer noch den Krieg fortsetzen.

Alles in allem würde ich daher sogar sagen, Nashs Entwicklung ist im Buch geradezu hervorragend, weil sie unglaublich viel über die imperiale Denkweise aussagt, wenn selbst ein Einwohner dieses Planeten seine Zerstörung rechtfertigen kann. Und dabei geht es mir nicht um diese nervige Denkweise "Wir finden uns selbst eben böse", sondern vielmehr um einen sehr menschlichen Versuch, mit so einer Tragödie umzugehen. Wie würde ein Mensch, der sehr positiv vom Imperium denkt und als Militär tief in dem Staat selbst verwurzelt ist, auf so etwas reagieren? Dabei geht es gar nicht so sehr um das Faktische - wir als Zuschauer kennen nunmal die Tarkin-Szene aus ANH, aber Nash und andere normale Imperiale eben gerade nicht. Meiner Meinung nach hat Lost Stars in dieser menschlich-imperialen Perspektive so viel Fleisch an den Knochen wie bisher noch überhaupt kein EU-Buch, das ich gelesen habe.

Nash ist für mich daher ein (erstaunlich) wenig an ein Jugendbuch orientiert geschriebener Charakter, gerade weil es einen extrem viel einfacheren Weg für ihn gegeben hätte und weil der Charakter zeigt, dass Claudia Gray tatsächlich versucht hat, sich in die imperiale Perspektive intensiv hineinzudenken und den Charakter selbst falsch denken lässt, anstatt ihn aus den objektiv richtigen Filmszenen agieren zu lassen. Das mag für manchen Leser vielleicht unbefriedigend sein, macht für mich aber gerade hervorragendes Character Writing aus, dass man diese auch Holzwege konsequent zuende gehen lässt.
 
Wenn ich das so lese, muss ich dir Recht geben. Es fällt mir schwer vorstellen, wie man sich da irgendwas gut reden kann. Aber ja, der imperiale Propagandaapparat wird schon seinen Zweck erfüllen und die Menschen eben das wissen zu glauben lassen, wie es dem Imperium am günstigsten ist. Und Alderaan mit "der Zweck heiligt die Mittel" zu begründen kann ich da eigentlich doch recht gut nachvollziehen.
Aber was es da sonst für Erlebnisse gibt (da bin ich jetzt bei Ciena und Thane, da das bei den beiden beschrieben wird) wie zB Sklaverei, ISB & damit abgeschaffte Meinungsfreiheit, sinnloses Verheizen von Soldaten, das kann doch nicht einfach ausgeblendet werden. Bei Ciena führt das ja am Ende dazu, dass sie eigentlich gerne aussteigen möchte und ich kann mir auch vorstellen, das es genügend Imperiale gibt die irgendwann nur noch aus Angst dabei bleiben. Aber so eine tiefe Überzeugung vom Imperium wie Nash sie entwickelt kann ich da einfach nicht verstehen. Da fehlt mir das positive, dass das Imperium ihm geben muss. "Die Opfer dürfen nicht umsonst gewesen sein"... Doch Opfer wofür? Wofür kämpft Nash überhaupt?
 
Aber was es da sonst für Erlebnisse gibt (da bin ich jetzt bei Ciena und Thane, da das bei den beiden beschrieben wird) wie zB Sklaverei, ISB & damit abgeschaffte Meinungsfreiheit, sinnloses Verheizen von Soldaten, das kann doch nicht einfach ausgeblendet werden. Bei Ciena führt das ja am Ende dazu, dass sie eigentlich gerne aussteigen möchte und ich kann mir auch vorstellen, das es genügend Imperiale gibt die irgendwann nur noch aus Angst dabei bleiben.
Was Thane und Ciena anbelangt, hat es ja in beiden Fällen auch durchaus Konsequenzen. Beziehungsweise, das Buch selber wirft die interessante Frage auf, ob man im Imperium überhaupt auf Dauer eine moralische Person sein kann oder eben auf kurz oder lang von dessen Wirken korrumpiert wird, weil man sich selbst immer mehr in dieses System einfügt und einfügen muss, um darin funktionieren zu können. Es hat ein schon bisschen was von der Arendtschen Banalität des Bösen, wenn das Böse so selbstverständlich wird, dass es eigentlich keinen mehr wirklich kümmert oder auffällt. Und letztlich zerstört das Ciena dann auch, weil sie sich einerseits aufgrund ihrer Ethik aus dem Imperium nicht herauslösen kann, andererseits aber nicht zu dieser verstumpfenden Transformation fähig ist.

Nash auf der anderen Seite scheint dazu fähig, vermutlich weil er eben von der Zerstörung Alderaans so traumatisiert worden ist, dass ihm jetzt sowieso nur noch das Imperium bleibt. Es mag also durchaus sein, dass Nash im Prinzip jetzt für gar nichts Ideologisches mehr wirklich kämpft, sondern eben genau diese Anpassung vorgenommen hat, in der das Imperium halt vor allem Selbstzweck geworden ist. Dass er dafür empfänglich war, würde ich dann den Gründen aus meinem letzen Post zuschreiben. Das ist jetzt natürlich alles mehr Interpretation und weniger Buchinhalt.

Da fehlt mir das positive, dass das Imperium ihm geben muss. "Die Opfer dürfen nicht umsonst gewesen sein"... Doch Opfer wofür? Wofür kämpft Nash überhaupt?
In der Sache ist das also ein Kritikpunkt, den ich schon teilen würde. Allerdings weniger in Bezug auf Nash selber - denn ehrlicherweise ist das ja nur ein nichtmal besonders wichtiger Nebencharakter, bei dem man nicht erwarten kann, dass seine Beziehung zum Imperium wirklich extrem ausgebreitet wird. Gerade deswegen fand ich es übrigens schon überraschend, dass er am Ende diesen Epilog bekommt. Warum Gray das für einen würdigeren Abschluss hielt, als das Buch bereits ein Kapitel vorher enden zu lassen (also dem eigentlichen Ende mit den Protagonisten), ist mir persönlich noch nicht ganz klar, die Erklärung fände ich aber durchaus interessant. Den Nash-Epilog würde ich eigentlich nur dann erwarten, wenn Lost Stars eine Reihe hätte werden sollen - doch es war ja von vorneherein klar, dass es nur ein Buch sein wird, und Gray meinte meines Wissens auch, dass Lost Stars nicht auf eine Fortsetzung hin geschrieben wurde. Ich weiß nicht, wie du dazu stehst, aber einen wirklichen Reim kann ich mir daraus bisher nicht machen. :verwirrt:

Deinen Kritikpunkt würde ich selber also eher auf das Buch als Ganzes beziehen. Ich meine, das ist sogar ein Punkt, den @Lord Garan hier im Thema mal angesprochen hatte, und ich würd da schon zugeben, dass es schön gewesen wäre, da noch mehr zu bekommen. Lost Stars macht es sich in der Hinsicht vielleicht ein wenig leicht, dass beide Protagonisten einen eher unpolitischen, ja schon naiven Bezug zum Imperium haben und sie eigentlich primär über die Liebe zur Fliegerei letztlich dazu kommen. Gut, Thane sehnt sich nach einem geordneteren Umfeld als zuhause und Ciena sieht im Imperium schon gewisse Vorzüge und Chancen. Es gibt also schon angedeutete Themen für beide, aber sie beide gehen jetzt nicht unbedingt zum Imperium, weil sie die große Idee des Imperiums toll finden. Wir sehen also nie so richtig, womit das Imperium eigentlich die "normalen" Anhänger, also die, die nicht gerade so flugleidenschaftlich sind wie die beiden Protagonisten, konkret ködern kann. Man kann sich durch das Beschriebene bestimmte Sachen vorstellen und ausmalen, aber ich geb dir schon Recht, wäre ein Gewinn gewesen, sowas auch in Buchform noch einmal besser dargestellt zu bekommen.

Auf der anderen Seite gibt der primäre Grund der Flugleidenschaft diese halt schon nette Chemie zwischen beiden Charakteren, von daher tue ich mich da schwer, es wirklich als Makel des Buchs zu sehen. Sie haben beide einfach als Menschen einen gemeinsamen Traum und sind gerade keine Ideologen oder Personen mit einem völlig zerworfenen Gerechtigkeitssinn. Normale, sympathische Leute. Es ist ein schmaler Grat, wenn man zwei Identifikationsfiguren aufbauen muss, die beide nicht negativ besetzt werden sollen, dann aber einen davon mit dem Imperium ernsthaft ideologisch sympathisieren zu lassen. Da besteht dann doch die Gefahr, dass man diesen Charakter rasch als Identifikation verliert, was sicherlich nicht im Interesse des Buchs gewesen wäre. Von daher, vielleicht revidier ich mich da ein bisschen - Nash hätte das wahrscheinlich als Außenstehender schon eher leisten können.

Ich könnte jetzt spekulieren: Womöglich liegt hierin ja doch ein kleines Zugeständnis an den YA-Rang, den das Buch hat, da vielleicht das überzeugende Loben einer faschistoiden Militärdiktatur in so einem Format problematisch gewesen wäre. :D Ich kann mir aber (grad im Hinblick auf Casterfo in Bloodlines) sehr gut vorstellen, dass Gray da im Rahmen eines Erwachenenromans mit zudem entsprechend größerer Seitenanzahl noch gerne mehr gebracht hätte. Und ich hätte das auch sehr gern gelesen.
 
Ich weiß nicht, wie du dazu stehst, aber einen wirklichen Reim kann ich mir daraus bisher nicht machen.
Nein, das hat mich auch etwas gewundert. Ich musste nach dem Ende nochmal zurück blättern, ob ich da was übersehen hatte. Aber nein, die letzte Szene mit Thane und Ciena war tatsächlich im Gefängnis (für mich leider kein schönes Ende) und das richtige Ende wurde Nash gewidmet. Das war für mich auch mehr Epilog obwohl nicht so gekennzeichnet. Evtl. bekommen wir Nash doch nochmal in einem anderen Buch zu Gesicht?

Ich kann mir aber (grad im Hinblick auf Casterfo in Bloodlines) sehr gut vorstellen, dass Gray da im Rahmen eines Erwachenenromans mit zudem entsprechend größerer Seitenanzahl noch gerne mehr gebracht hätte
Bloodlines ist mein nächstes Buch, das liegt schon bereit. Es hatte mich zunächst nicht so angesprochen, aber nun werde ich es doch lesen, da die Kritiken ja recht positiv sind.
Und weil Claudia Gray mit Lost Stars für mich doch einen recht guten Einstand in die SW-Welt hatte :)
 

Schon leider etwas älter, aber ich hab's gerade erst entdeckt: Ein Interview mit Claudia Gray (auf Englisch) in dem sie einige Interessante Dinge erzählt. U.a. wie sie dazu kam, ein Star Wars Roman zu schreiben, wieviel Einfluss Disney und die Lektoren auf die Geschichte an sich hatten und ihre Sicht der Dinge auf das Thema "Young-Adults-Roman".
 
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