Einsatz des schweren Atmens.
Darth Vader lebt, wütend und erbarmungslos.
Als Teil von EWs Rogue One-Cover-Enthüllung haben wir bestätigt, dass der Sith Lord in seiner ganzen Macht in diesem Film zurückkehren wird, der nur kurz vor den Ereignissen des 1977er Krieg der Sternes spielt.
Seit Lucasfilm angekündigt hat, dass es im ersten Stand-Alone-Films um Rebellenkämpfer geht, die die Pläne des ersten Todessterns stehlen wollen, wussten die Fans - oder haben es zumindest ernsthaft vermutet - dass der berühmteste Schurke der Filmgeschichte eine Rückkehr auf die Leinwand feiern könnte. Wenn nicht...? Die gesammelte Wut des Star-Wars-Fandom hätte wohl jeden mit der Macht erwürgt, der sich ihnen in den Weg gestellt hätte.
Rogue One ist für Lucasfilm eine neue Art von Film, eine Geschichte die das Feld hinter der "Kernsaga" erforscht, die aus den ersten drei klassischen Filmen, George Lucas' Prequels und der neuen Trilogie besteht, die mit J.J. Abrams' Das Erwachen der Macht begann und 2017 mit Rian Johnsons Episode VIII fortgeführt wird.
Der nächste Stand-Alone-Film nach Rogue One handelt von einer Geschichte eines jungen Han Solos und kommt 2018 heraus. Hier wird die Geschichte des Captains des Millennium Falcon erforscht, lange bevor er auf Luke und Obi-Wan Kenobi in dieser Cantina auf Tatooine trifft.
Lucasfilm sagte, dass der größte Unterschied zwischen den Filmen der ist, dass die "Saga"-Filme sich hauptsächlich auf die Skywalker-Familie konzentrieren - aber jetzt wissen wir, dass das nicht bedeutet, dass Rogue One komplett ohne Skywalkers auskommt.
In ihrem Interview mit EW wurde Lucasfilms Präsidentin Kathleen Kennedy gefragt, welche Figuren aus der Klassischen Trilogie neben neuen Helden und Schurken auftauchen könnten.
Nach einem kurzen Zögern sagte Kennedy: "Ich denke, wir können über Vader sprechen..."
Das waren die sieben Worte, die Fans hören wollten.
Sith Sense
Mit 85 Jahren wird James Earl Jones seine Rolle als Vaders Unheil verkündende Stimme aufnehmen, während mehrere große und stark gebaute Darsteller die Figur hinter der Maske darstellen werden. (David Prowse, inzwischen 80, war währen der Klassischen Trilogie oft im Kostüm)
Jones hat die Figur zuletzt in Episoden von Disney XDs animierte Serie Star Wars Rebelsgespielt - doch viele Darsteller haben die Stimme schon übre die Jahre für Spiele, Cartoons und andere Produkte imitiert. Auf der Leinwand jedoch kann es keinen Ersatz geben.
Damit bleibt die Frage: Wie viel Vader werden wir bekommen? Die Antwort - nur ein bißchen. (Deshalb gibt es auch leider kein neues Bild von ihm.) Kennedy sagt, dass Rogue One Vader vorsichtig einsetzen muss. "Er wird im Film nur sparsam eingesetzt", sagt sie. "Aber an einem wichtigen, strategischen Moment, da wird er von großer Bedeutung sein."
EW hat außerdem ein wenig über Vaders Ruf in der Galaxis zu diesem Zeitpunkt in der Chronologie erfahren, also etwa 19 Jahre nach den Ereignissen von Die Rache der Sith, als Anakin Skywalker im Kampf gegen Obi-Wan seine Gliedmaßen verloren hat und schlimm verbrannt wurde, weshalb er die lebenserhaltene Rüstung tragen muss. Wenn Rogue Onelosgeht, ist Vader immer noch eine Hintergrundfigur in der galaktischen Politik.
Vader ist der Muskel. Der Mittelsmann. Und außerdem... der Knochenbrecher, wenn es nötig ist.
Der Griff des Imperiums um die Galaxis steht davor, aufgerissen zu werden und mit dem Todesstern will Imperator Palpatine seine Dominanz über die sich ihm aufbegehrenden Sternensysteme behalten.
Die Rebellen kennen Vader kaum. Sogar im Imperium ist er mehr eine Legende als eine alltägliche Präsenz. "Innerhalb der Rebellion wird allgemein nicht über ihn gesprochen", sagt Regisser Gareth Edwards. "Innerhalb des Imperiums gibt es dieses Wissen über die Existenz von Darth Vader. Es gibt definitiv ein unterschwelliges Gefühl, dass es da eine Macht gibt - eine dunkle Macht - die dem Imperium zur Verfügung steht und dass wenn man seine Grenzen überschreitet, mit den Konsequenzen leben muss." Mit dem Mann in Schwarz als Hintergrundfigur führt uns das zum zentralen Schurken von Rogue One: einem Mann in Weiß.
Schurke gegen Schurke
Der Hauptbösewicht der Geschichte ist der von Ben Mendelsohn gespielte Direktor Orson Krennic, ein machthungriger imperialer Offizier mit machiavellistischen Tendenzen, der von einem Platz an der Seite des Imperators träumt. "Im Imperium gibt es jede Menge Palastintrigen, bei denen Leute Verschwörungen anzetteln, um aufzusteigen und einander auszustechen", erklärt Produzent John Knoll. "Gegenseitige Treue ist da nur selten zu finden."
Krennic und Vader sind also keine Freunde und nur so gerade eben Verbündete, und Krennic fühlt sich verständlicherweise von dem Sith-Lord bedroht. "Vader spielt nicht nach den Regeln der Anderen", meint Kiri Hart, die bei Lucasfilm für die Story-Entwicklung zuständig ist. "Er hat zwar mit der militärischen Befehlskette zu tun, ist ihr aber nicht unterworfen. Er ist niemandem Rechenschaft schuldig, nur Palpatine."
Hart findet, dass Vaders Unberechenbarkeit im Originalkinofilm ein Grund ist, wieso er sich so in die Erinnerung eingegraben hat und so bedrohlich wirkte. Dieser Charakterzug wird inRogue One wieder zu erleben sein.
"Wenn Tarkin Vader auffordert, Motti loszulassen und ihn nicht mehr zu würgen, tut Vader es zwar, aber nicht, weil er dazu gezwungen wäre. Er ist in diesem Moment einfach nur bereit, Tarkin das Feld zu überlassen", beschreibt sie es mit einem nervösen Lachen. "Deshalb ist die Enthüllung des Imperators in Episode V so beeindruckend, denn hier haben wir plötzlich jemanden, vor dem selbst dieser Vader in die Knie geht. Warum tut er das wohl?"
Genau das versucht auch Krennic herauszufinden: Wie kann er Palpatines persönliche Gunst gewinnen? Was ist es, das den Imperator und Vader zusammenschweißt?
Krennic ist entsprechend hochmotiviert, diese kleine Rebellentruppe zu zerquetschen und die Todessternpläne zu schützen. Denn im Nacken spürt er Vaders Atem.
Vaders erster Tag
Nachdem Lucas abgetreten war und den kreativen Prozess anderen überlassen hatte, übernahmen erstmals Filmemacher das Erzählen offizieller Geschichten, die als Fans aufgewachsen waren. Einige, wie Edwards, erzählten ihre ersten Star-Wars-Geschichten als Kinder und nahmen damals noch ihre Kenner-Actionfiguren zur Hilfe.
Eine zentrale Figur des Originalfilms auf die Leinwand zurückzuholen, ist, als ob eine dieser kleinen Figuren plötzlich in Lebensgröße vor einem stünde.
Auf seinen ersten Drehtag mit Darth Vader angesprochen, schweift Edwards in die Vergangenheit ab. Er erzählt, wie er als Kind bei der Eröffnung eines Spielzeugladens dabei war, zu der auch eine besondere Berühmtheit erschien: Darth Vader. "Als ich nach Hause kam, trafen wir einen Nachbarn, und meine Mutter sagte, na, was hast Du heute gemacht. Und ich sagte: 'Ich habe heute Darth Vader getroffen.' Der Nachbar fragte: 'Den echten?' Und ich sagte: 'Natürlich nicht, es war nur ein Schauspieler. Der echte ist im Weltraum.'"
Bei seinen Vorbereitungen auf Rogue One traf Edwards erstmals im Herbst 2014 bei einem Testdreh auf dem Starkiller-Set von Star Wars: Das Erwachen der Macht auf den gefallenen Jedi. Damals wurden Experimente durchgeführt, um zu ermitteln, wie diese glänzende schwarze Rüstung am Besten vor dem dunklen Hintergrund imperialer Architektur aufgenommen werden könnte.
"Ihn auszuleuchten, hat größere Ähnlichkeit mit der Inszenierung eines Autos, als eines Menschen. Wir wollten das also unbedingt richtig machen", erzählt Edwards. "Wir spielten die Atemgeräusche ab, um für die richtige Stimmung zu sorgen. Ich hatte eine Riesengänsehaut. Ich war sowas von nervös, als ich um die Ecke bog und ihn sah. Ich musste mich erstmal zwicken. Alle wurden wieder zu Kindern. In einem Atemzug waren wir alle wieder vier Jahre alt."
Für ihn ist das der Moment, in dem aus dem Filmemacher wieder der Fan wird. "Es gibt all diese Sicherheitsregeln beim Dreh, aber ich musste es einfach tun", erzählt Edwards. "Ich zückte mein Handy und fing an, Fotos von ihm zu machen und Fotos von ihm und mir, weil ich mir sicher war, dass mir keiner je glauben würde, dass ich Darth Vader begegnet war."
Und diesmal sogar dem echten.
Im Dezember werden auch wir ihn wiedersehen.