Straftäter flüchtet auf Dach der JVA!

Im Falle von Stefanie war es keine Notlage. Er hat kein Lebenstand verbessern, sondern nur seinen kranken Trieb befriedigen wollen.

Ein unbefriedigter Trieb kann für den Betreffenden aber genauso belastend werden, wie ein unzureichender Lebensstandard, vielleicht sogar noch schlimmer.
Die meisten Leute haben ihre Triebe halt für Gewöhnlich unter Kontrolle, bzw. können diese mit legalen Mitteln ausleben und befriedigen.

C.
 
Also ich finde man sollte einen großen Unterschied zwischen Leuten machen, die aufgrund eines beschissenen (sorry) Lebens in ihre Situation geraten sind, oder nicht. In beiden Fällen soll dies keine Entschuldigung sein, aber vielleicht führt es zu Verständnis. Im Falle von Stefanie war es keine Notlage. Er hat kein Lebenstand verbessern, sondern nur seinen kranken Trieb befriedigen wollen. Und da liegt der Unterschied. Jemand der ne Bank ausräumt, weil er vor lauter Geldsorgen keinen Ausweg mehr sieht, hat sicher nicht das Motiv anderen zu schaden. Der Typ hier hatte es aber.

Jemanden der aus Verzweifelung ne Bank ausräumt stelle ich nicht nur auf eine höhere Stufe der Evolution sondern ml gleich ein paar Etagen höher.

Menschen machen Fehler, aber manche Fehler DARF niemand machen und dazu gehört ein Mord oder, viel schlimmer, eine Vergewaltigung. Wer ein kleines Mädchen vergewaltigt ist, egal ob psychisch krank oder nicht, für mich schlimmer als das Gewürms in der Höhe wo Ebola seinen Urpsrung hat.

So jemanden auch noch dermaßen zu hoffieren wie es in Dresden getan wurde ist einfach skandalös.

Ich verstehe echt nicht wie manche Leute so jemaden auch noch, wie von einigen Rednern hier gefordert über die maßen hinaus schützen kann. Und wenn es sogar soweit geht das Polizisten angeklagt werden weil er vom Dach hüpft wenn sie versuchen die Ordnung wieder herzustellen, dann läuft in unserem Staat irgendwas falsch.

Mir kann auch keiner erzählen das es IRGENDEINEN Sinn machen würde alles so restriktiv zu handhaben nur weil das 3. Reich so freizügig mit Gewalt umgegangen ist. Wenn wir all das was damals zuviel an Gewalt gebraucht wurde heute weniger brauchen wollen dann geht unser Staat den Bach runter. Diese Rechnung KANN nicht aufgehen, wenn der Staat sein Gewaltmonopol brach liegen läßt kann er auch gleich die Geltung sämtlicher Gesetzte aufheben und jeder kann tun und lassen was er will.


Himmel, ich krieg jedesmal zu viel wenn ich hier manche Argumentationen lesen(damit bist nicht du gemeint Calli).



EDIT:

http://onnachrichten.t-online.de/c/95/82/83/9582834.html

So handhabt man solche Ganoven!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit einem ehemaligen Offizier? Du sprichst gerade mit einem aktuellen Offizier(der Reserve allerdings), der einer Objektschutzeinheit zugeteilt ist.(somit ist Wache meine Spezialität)
Ehemalig ist der Offizier nur, weil er jetzt bei der Polizei ist, somit nicht mehr Reserve sein darf. Wäre er nicht bei der Polizei, so wäre er OL dR und beim Objektschutzbatallion der Luftwaffe zugeteilt ^^

Ich habe mich nun aber belehren lassen, da auch mein ehemaliger Offizier Deine Aussagen bestätigt. Es gibt da wohl nur die Unterscheidung ob's ein Vergehen (i.S.d. StGB) oder Verbrechen und ob's mit Waffen und Sprengstoff ist. 'Tschuldigung, ich hätte jetzt gesagt, dass es auch (eine Art) Verhältnismäßigkeit bei sowas gäbe, die scheint aber doch sehr sehr gering zu sein.

Was den Unterschied zur Polizei betrifft, ich würde nicht sagen, dass der Staat sich da selber veräppelt. Die Polizei hat ein viel weiteres Betätigungsfeld (im räumlichen Sinne) als die Bundeswehr. Wenn man jetzt die Verhältnismäßigkeit bei Polizisten genauso außer Acht lassen könnte, dann würde die Hemmschwelle der Polizei deutlich gesenkt werden. Man könne ja praktisch alles machen und dafür nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden. In einigen Jahren könnte dies vielleicht auch dazu führen, dass man für die (erste) Verweigerung des Ausweisens pauschal 3 Tage in Haft kommt oder, auf gut Deutsch gesagt, was auf die Fre*se kriegt. Und das würde die BRD weg vom Rechtsstaat hin zum Polizeistaat bringen. Und DAS will glaube ich keiner.

Ich kann hier ehrlich gesagt nicht nachvollziehen warum Leute danach schreien Menschen (ja, es sind trotz allem immernoch Menschen), die bestimmt Taten begangen haben anders zu behandeln. Ich stimme voll und ganz zu, dass Strafmaße bestimmter Taten allgemein zu neidrig und von den Gerichten auch nicht voll ausgeschöpft werden. Die Leute aber vor Gericht anders zu behandeln wäre ein grober Verstoß gegen das Gleichheitsgebot und würde zur Fehlerhaftigkeit der Prozesse führen. Wenn man jetzt sagt, dass Leute, die z.B. Kinder missbraucht haben grundsätzlich weniger Rechte in einem Prozess hätten, würde dies unter Umständen zu einer Verurteilung eines Unschuldigen führen können. Ich sage nicht, dass Mario M. unschuldig ist, die Vorschriften der StPO haben aber ihren Sinn und mann kann nicht (übertrieben gesagt) für jede Straftat eine eigene StPO schreiben. Das StGB ist darüber hinaus auch mitnichten für das Opfer da. Es will den Täter für diese Tat, die er begangen hat strafen und abschreckend auf potentielle Täter wirken (die Wirkung dahingestellt). Für den Opfer-Täter-Ausgleich ist das Zivilrecht da. Das ist etwas, was hier ebenfals unter geht.

Wenn Kinder betroffen sind ist es immer schlimm, dass kann und darf aber erst beim Strafmaß eine Rolle spielen, nicht aber für den Prozessablauf.
 
Also ich finde man sollte einen großen Unterschied zwischen Leuten machen, die aufgrund eines beschissenen (sorry) Lebens in ihre Situation geraten sind, oder nicht. In beiden Fällen soll dies keine Entschuldigung sein, aber vielleicht führt es zu Verständnis. Im Falle von Stefanie war es keine Notlage. Er hat kein Lebenstand verbessern, sondern nur seinen kranken Trieb befriedigen wollen. Und da liegt der Unterschied. Jemand der ne Bank ausräumt, weil er vor lauter Geldsorgen keinen Ausweg mehr sieht, hat sicher nicht das Motiv anderen zu schaden. Der Typ hier hatte es aber.

Ich bin nicht dafür derartige Unterscheidungen zu machen. Denn dann müsste man auch berücksichtigen, dass bei Triebtätern häufig bestimmte Areale des Gehirns, die zur Unterdrückung und Kontrolle egoistischer Impulse existent sind, (meines Wissens im vorderen Stirnlappen ) beschädigt wurden und diese "Monster" würden unverschont davonkommen, da sie das beste Motiv überhaupt haben, sie konnten sich nicht gegen ihre Triebe wehren.
 
Also zu dem Punkt Triebe und Kontrolle und so.
Wenn jemand eine scheiss Kindheit hatte, weil er vielleicht selber misbraucht worden ist und dann selber ein kleines Mädchen vergewaltig... nun finde ich zwar immer noch *******, gehört bestraft und der Täter behandelt, allerdings kann ich da irgendwo noch die Entschuldigung "Er hat einen Fehler gemacht" noch akzeptieren. Der Täter hat in diesen Moment wirklich die Kotnrolle verloren, muss dafür bezahlen aber es irgendwo noch nachvollziehbar bei ner psychisch gestörrten Person.

Dieser nette Mensch allerdings hat das nicht einmal getan sondern gleich mehre Wochen. Das ist kein Fehler mehr. Das ist kein " ich verliere die Kontrolle mal kurz über mich". In den Wochen müsste er eigentlich auch darüber nachgedacht haben und sich bewusst geworden sein, das er gerade ne straftat der schlimmsten sorte begeht.

Was das behandeln von Straftätern angeht, nun da bin ich, egal was die Straftat war, klar dafür das gewisse Rechte schon beachtet werden sollten und es keine Unterschiede geben darf. Sprich auch ein Vergewaltiger hat das recht im Gefängnis vom Staat beschützt zu werden und der Staat hat sorge zu tragen das dem Täter kein Schaden zugefügt wird.
Allerdings hört für mich die Verantwortung des Staates auf, wenn der Täter sich innerhalb des Gefängnis vorsätzlich in eine Situation bringt die nicht erlaubt ist und die jedem Menschen klar ist, das sie eine Gefahr für das eigene Leben da stellt.

Das heisst in dem Fall, ist der Typ aufs Dach, hat damit gegen die Vorschriften verstossen und ein gebiet betreten wo der Staat nicht mehr verantwortlich ist, das ihm nichts passiert. Er ist da hoch geklettert, obwohl ihm ja wohl bewusst sein musste das er dabei auch abstürzen könnte und sich verletzten könnte.

Auch gilt für mich da kein Staatsschutz, nur weil der Typ meint er würde runterspringen um sich umzubringen. Niemand hat ihn gezwungen da hoch zu klettern. Niemand zwingt ihn runter zu springen. Er hat die Wahl, entweder er springt oder aber er bezahlt die Rechnung für seine Taten.

Da kann ja auch gleich der nächste hochverschuldete Harzt4 Empfänger auf ein Hochhaus klettern und sagen "Entweder der Staat bezahlt meine schulden und gibt mir mehr geld" oder aber ich springe.
Also bitte was soll das den? Und da verstehe ich echt nicht die Polizei wieso die sich so zurückhält.

Bei der nächsten Polizeikontrolle werd ich auch sagen "Lassen sie den scheiss oder ich stell mich auf die Strasse damit ich überfahren werde und sie sind dann schuld"
 
Ich frag mich halt, wen es stört, dass der Kerl auf dem Dach hockt?
Soll er doch wenns ihm Spass macht.
Da hat ja wohl außer ihm keiner Schaden davon.
 
Ich frag mich halt, wen es stört, dass der Kerl auf dem Dach hockt?
Soll er doch wenns ihm Spass macht.
Da hat ja wohl außer ihm keiner Schaden davon.
Das Problem ist, dass wenn er auf dem Dach hocken bleibt, der Prozess nicht weiter geführt werden kann. Freiheitsberaubung und Kindesmissbrauch gehören nicht zu den Taten, die unter Fernbleiben des Angeklagten verhandelt werden dürfen (sind in der Regel Geldstrafen, Entziehung der Fahrerlaubnis, muss aber in der Ladung vermerkt werden, dass der Angeklagte nicht anwesend sein muss). Das kostet den Staat Geld (die U-Haft wird unnötig verlängert), das Opfer findet schwerer einen Abschluss (der Prozess und dessen Ausgang ist ja immernoch offen) und die Angehörigen haben ebenfalls keine Ruhe. Von daher entsteht schon irgendwo eine Art Schaden (nicht im rechtlichen Sinne).
 
Das Problem ist, dass wenn er auf dem Dach hocken bleibt, der Prozess nicht weiter geführt werden kann. Freiheitsberaubung und Kindesmissbrauch gehören nicht zu den Taten, die unter Fernbleiben des Angeklagten verhandelt werden dürfen (sind in der Regel Geldstrafen, Entziehung der Fahrerlaubnis, muss aber in der Ladung vermerkt werden, dass der Angeklagte nicht anwesend sein muss). Das kostet den Staat Geld (die U-Haft wird unnötig verlängert), das Opfer findet schwerer einen Abschluss (der Prozess und dessen Ausgang ist ja immernoch offen) und die Angehörigen haben ebenfalls keine Ruhe. Von daher entsteht schon irgendwo eine Art Schaden (nicht im rechtlichen Sinne).

Also ich kann dir da nicht ganz zustimmen. Ich sehe den Schaden dadurch angerichtet das die Behörden in ihrer Autorität untergraben werden. Ehrlich gesagt wundert es mich das noch nicht weitere Häftlinge ein Camp aufm Dach aufgemacht haben.:konfus:
 
Also ich kann dir da nicht ganz zustimmen. Ich sehe den Schaden dadurch angerichtet das die Behörden in ihrer Autorität untergraben werden. Ehrlich gesagt wundert es mich das noch nicht weitere Häftlinge ein Camp aufm Dach aufgemacht haben.:konfus:
Ich nehme mal an, dass die baulichen Gegebenheiten, die eine Flucht des Mario M. aufs Dach ermöglich haben, nun verändert wurden/werden und während dieser Zeit keine Häftlinge auf diesem Hof Ausgang haben, bzw. das Areal etwas begrenzt ist. Und die Autorität der Behörden wäre nicht untergraben, wenn sie einfach zur Kenntnis nehmen würden, dass jemand auf dem Dach hockt, zusehen würden, dass er nicht weiter kommt als aufs Dach, DANN wäre auch keine Autorität untergraben. So wie der Fall vorliegt ist auch, meiner Ansicht nach, keine Autorität untergraben. Mario M. hat eine Schwachstelle der baulichen Gegebenheiten ausgenutzt (und das auch noch sehr gut, wenn man die Pressekonferenz mitverfolgt hat, weiß man, dass der Typ eine ca. 1,2 m hohe Stelle zwischen den Fenstern hatte überwinden müssen) und die Polizei und die JVA hat ihr zur Aufgabe überredet. Die Medien nennen es vielleicht den Behörden auf der Nase rum tanzen, aber Mario M. hat hier ja nicht wirklich die Behörden ausgetrixt um aufs Dach zu kommen, das hätte jeder andere Gefangene auch machen können.
 
Also ich kann Polizisten nun noch weniger ernst nehmen...
... ich glaub das nennt man nun Autorität untergraben, oder?
 
Ich sagte ja auch meiner Ansicht nach.

Und ich finde es ehrlich gesagt bedenkenswert, dass die Exekutive nicht ernst genommen wird. Dieser mangelnde Respekt in der ganzen Gesellschaft, der gegenüber allen "Autoritäten" zu spüren ist (Lehrer, Vorgesetzt, Ausbilder, Ordnungsbeamte, Polizisten usw.) ist der Grund warum sowas passieren kann. Die Polizei ist in ihren Möglichkeiten relativ eingeschränkt, sie deshalb nicht ernst zu nehmen führt aber dazu, dass selbst bei einer stink normalen Ausweiskontolle erst mal ne halbe Stunde rum diskutiert wird. (Ums deutlich zu machen: ich sage nicht, dass man polizeiliche Maßnahmen nicht in Frage stellen darf, pauschal die Polizei für 'nen Witz zu halten kann aber auch nicht sein)

Aber anscheinend wurde ich in solchen Belangen anders erzogen.
 
Mami schrieb:
Ich nehme mal an, dass die baulichen Gegebenheiten, die eine Flucht des Mario M. aufs Dach ermöglich haben, nun verändert wurden/werden und während dieser Zeit keine Häftlinge auf diesem Hof Ausgang haben, bzw. das Areal etwas begrenzt ist. Und die Autorität der Behörden wäre nicht untergraben, wenn sie einfach zur Kenntnis nehmen würden, dass jemand auf dem Dach hockt, zusehen würden, dass er nicht weiter kommt als aufs Dach, DANN wäre auch keine Autorität untergraben. So wie der Fall vorliegt ist auch, meiner Ansicht nach, keine Autorität untergraben. Mario M. hat eine Schwachstelle der baulichen Gegebenheiten ausgenutzt (und das auch noch sehr gut, wenn man die Pressekonferenz mitverfolgt hat, weiß man, dass der Typ eine ca. 1,2 m hohe Stelle zwischen den Fenstern hatte überwinden müssen) und die Polizei und die JVA hat ihr zur Aufgabe überredet. Die Medien nennen es vielleicht den Behörden auf der Nase rum tanzen, aber Mario M. hat hier ja nicht wirklich die Behörden ausgetrixt um aufs Dach zu kommen, das hätte jeder andere Gefangene auch machen können.
Es geht nich - in erster Linie - darum, dass dieser Bast-ard aufs Dach kam, sondern die Art und Weise wie die Polizei ihn dort wieder herunter bekommen hat, bzw. ihn eben nicht herunter bekommen hat. DAS hat die Autorität der Polizei, der Justiz allgemein, in meinen Augen ganz massiv untergraben.
Er war alleine, ohne Geiseln, ohne Waffen, ohne jegliches Druckmittel, mit Ausnahme seines eigenen Lebens. Dennoch wurde es ihm nicht nur gestattet völlig unbehelligt auf dem Dach zu verbleiben, nein, der Aufenthalt wurde ihm sogar noch so angenehm wie möglich gemacht, indem man die Zeit durch warme Decken und Tee verschönert, anstatt diesen Abschaum der menschlichen Rasse dort oben hungern, dürsten und frieren zu lassen.
Es hätte mehr als nur eine Möglichkeit gegeben, zuzugreifen. Sei es durch Einsatz von Elektroschockwaffen, Schlafmittel im Tee, Netzwerfer, Sprungkissen im Gefängnishof, etc, pp. Dennoch wurde auch dies nicht getan.
Durch dieses Ereigniss ist meines Erachtens ein Präzedenzfall geschaffen worden. Präzedenzfall dahingehend, dass man nun keine (wirklichen) Druckmittel mehr benötigt um die Staatsgewalt nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, sondern man in bester Kleinkindermanier einfach nur die Luft anzuhalten braucht, solange bis man bekommt, was man möchte.

P.S.: Mich würde Byrons Meinung hier sehr interessieren. Schließlich hat er so etwas wie einen "Inside view", vielleicht kann er je etwas mehr Licht in die Beweggründe unsere Justizbeamten bringen.
 
Der wird Dir ungefähr das Gleiche sagen wie ich:

- Betäubungsmittel sind kein zugelassenes Zwangsmittel der Polizei -> Essig mit Schlafmittel im Tee
- Elektroschocks (Teaser) sind nur in Berlin ein zugelassenes Zwangsmittel, nicht in Sachsen (soweit ich weiß) -> Essig auch hiermit, wenn sie zugelassen wären, hätte man das Problem dass der Typ vom Dach fallen könnte oder den "Angriff" sofort bemerkt, daher taktisch unklug
- Netzwerfer sind soweit ich weiß auch kein zugelassenes Zwangsmittel

Gerade WEIL hier keinerlei unmittelbare Gefahr für die Öffentliche Sicherheit (Gefahr für Leib Leben, sonstige Rechtsgüter, den Staat und seine Institutionen, das geschriebene Recht und individuelle Rechte) bestand hatte die Polizei nur die Möglichkeit ihn zu überwältigen (Essig weil Mario M. sie schon von weitem hätte sehen können und sich doch noch der Staatsgewalt hätte entziehen können) oder ihn zur Aufgabe zu bewegen. Ein forscheres Eingreifen ist nur dann möglich, wenn auch eine konkrete Gefahr besteht und das lag hier nicht vor. Vielmehr war die Polizei hier sogar verpflichtet auf das Leben des Mario M. zu achten, da er ansonsten nie hätte verurteilt werden können, somit die ihm gebührende Strafe nicht verhängt und vollzogen werden könnte.

Das Verhalten der Polizei scheint wohl eher für Leute nachvollziehbar, die sich mit Jura befassen (müssen). Daher nochmal in Kurzfassung:

Die Polizei hat die angewendeten Zwangsmittel nach dem Grad der Gefahr und dem gefährdeten Rechtsgut zu bestimmen.
Das hier gefährdete Rechtsgut wäre zum einen der Strafprozess als Institution des Staates und die Polizei selbst
Das Ansehen der Polizei ist ein eher niedrig einzustufendes Rechtsgut, wenn man es überhaupt als solches bezeichnen möchte und würde auch nicht über das Leben eines Menschen gestellt werden können
Der Strafprozess war dadurch gefährdet, dass eine Gefahr für das Leben des Mario M. bestand, da wenn er sein Leben verlöre, der Prozess nicht mehr zu Ende geführt werden könnte.
Die einzusetzenden Zwangsmittel sind durch Gesetz festgelegt und dürfen nicht nach Gutdünken neu erdacht werden.

Und die Staatsgewalt hat grundsätzlich als oberste Priorität "die anderen" zu schützen und darf dabei nur auf Leben und körperliche Unversehrtheit der eigenen Beamten achten. Dass die Polizei sich "auf der Nase herumtanzen lässt" (oder präziser gesagt lassen muss) ist in meinen Augen kein Problem der gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage, sondern des mangelnden Respekts der Gesellschaft. Frei nach dem Motto "der kann mir ja eh nix". Aber wehe die Polizei kriegt mehr Befugnisse, dann gehen die meisten, die eben so denken auf die Barrikaden, was denn dem Gesetzgeber einfallen würde aus der BRD einen Polizeistaat zu machen.
 
Da ich dir in Gesetzesfragen vertraue, ergibt sich für mich damit ein klares Fazit: Die Polizeibefugnisse unseres Landes sind ein Witz.
Genauere Ausführungen evtl. morgen, heute bin ich zu müde^^
 
Da ich dir in Gesetzesfragen vertraue, ergibt sich für mich damit ein klares Fazit: Die Polizeibefugnisse unseres Landes sind ein Witz.
Genauere Ausführungen evtl. morgen, heute bin ich zu müde^^

Das kann ich nur unterschreiben. Wenn unsere Polizei so wenig "darf" bzw jeden Scheiß berücksichtigen muss dann MUSS wenigstens der Respekt vor ihr gewahrt bleiben. Und man öffnet der Unterminierung eben solchen Tür und Tor wenn man einen Häftling auf dem Dach Ringelpiez mit Anfassen spielen lässt.

Sorry, aber da verarscht sich unser Staat, wie von mir gesagt, selber.

Da lobe ich es mir wie es in Frankreich abläuft, wird man da beim Kiffen erwischt bekommt man nicht noch ne Arzt sonder wird in seiner eigenen Kotze liegen gelassen bis man in der Lage ist selber aufzustehen.
Und wenn man dann noch nen dummen Kommentar ablässt gibts erst mal einen in die Kauleiste.

Sorry, aber Ordnungsgelder und sowas sind ein Witz. Viele Leute heute kapieren nur wenns was setzt, das ist leider ein Resusltat dieser scheiß antiautoritären erziehung: "Annabella, würdest du bitte, bitte, bitte dein Zimmer aufräumen?" "Nö mami!" "Gut, dann eben nicht."
Wie soll jemand da denn sowas wie Respekt lernen? Und wenn er das nicht zu Hause beigebracht bekommt dann muß es ihm eben jemand anders beibringen.

Ich habe jedenfalls gelernt das mein Zimmer aufgeräumt wird wenn meine Eltern mir das gesagt haben und das werde ich auch einen Kindern beibringen. Und ebenso werden meine Kinder lernen das einem Poliziste der Ausweiß gezeigt wird wenn er diesen verlangt.

Achja, ich würde selbst mit einem Jurastudium die Entscheidung der Polizei nicht verstehen können da ich zu der Sorte von Mensch gehöre der ALLES hinterfragt. Und dazu gehören vor allem Gesetze die in meinen Augen einer Änderung bedürfen.
 
Das kann ich nur unterschreiben. Wenn unsere Polizei so wenig "darf" bzw jeden Scheiß berücksichtigen muss dann MUSS wenigstens der Respekt vor ihr gewahrt bleiben. Und man öffnet der Unterminierung eben solchen Tür und Tor wenn man einen Häftling auf dem Dach Ringelpiez mit Anfassen spielen lässt.
Da widersprichste Dir gerade ein wenig selber. Entweder mehr Respekt, oder härteres Durchgreifen und dadurch mehr "Angst" vor der Polizei.

Da lobe ich es mir wie es in Frankreich abläuft, wird man da beim Kiffen erwischt bekommt man nicht noch ne Arzt sonder wird in seiner eigenen Kotze liegen gelassen bis man in der Lage ist selber aufzustehen.
Und wenn man dann noch nen dummen Kommentar ablässt gibts erst mal einen in die Kauleiste.
Das wäre in Deutschland nie möglich. Polizisten haben (vertraglich durch ihre Berufswahl) Garantenpflichten gegenüber jedem Menschen übernommen, der in der BRD rum läuft. Wenn sie also nen Drogi finden, der in seiner Kotze liegt und der dann an seinem Erbrochenen erstickt, weil die Polizei nix getan hat, dann sind die Jungs wegen Totschlag durch unterlassen dran. Das mag jetzt merkwürdig klingen, hat aber folgenden Sinn: Weil die Polizisten strafrechtliche Konsequenzen zu erwarten haben, wenn sie jemandem nicht helfen (und zwar härtere als "nur" Unterlassene Hilfeleistung 323c StGB), werden sie immer helfen, oder es zumindest versuchen, solange es ihnen möglich ist und ihr Leben und die körperliche Unversehrtheit in erhöhten Maße nicht gefährdet wird. Wäre es anders geregelt, dann könnten Polizisten (krass ausgedrückt) nach Gutdünken entscheiden wem sie helfen und wem nicht und das wäre denke ich nicht im Sinne des Erfinders.

Achja, ich würde selbst mit einem Jurastudium die Entscheidung der Polizei nicht verstehen können da ich zu der Sorte von Mensch gehöre der ALLES hinterfragt. Und dazu gehören vor allem Gesetze die in meinen Augen einer Änderung bedürfen.
Is ja nicht so, dass im Jurastudium der menschliche Verstand flöten geht^^ Gesetze verstehen ist eine Sache, dass man sie nicht hinterfragen darf habe ich nirgends behauptet;)

Ich gebe Dir Recht, dass der mangelnde Respekt unserer Gesellschaft mit ein Grund dafür sind, dass die Polizei so wenig durch greifen kann und ich persönlich würde auch in gewissen Bereichen der Polizei mehr Befugnisse geben. Das beste Beispiel dafür war im Falle des Serienmörders von Kassel. Da hatte ein (zunächst mutmaßlich) LKW-Fahrer mindestens 3 Frauen vergewaltigt und getötet und eine vergewaltigt. Die Kassler Polizei wollte die Mautdaten haben um konkrete Verdächtige zu haben und nicht im Dunkeln rum stochern zu müssen. Sie hat die Daten nicht bekommen, weil sich Datenschützer dagegen gestellt haben. Es gibt einen (denke ich immernoch offenen) Fall in BaWü wo ein Autobahnraststättenpächter von einem LKW-Fahrer getötet wurde, weil er wohl keine Parkgebühren zahlen wollte. Auch hier ist die Herausgabe der Mautdaten nicht möglich.

In Niedersachsen gibt es ein Computersystem, wo man alle polizeilichen Vorgänge einträgt. Ist ein Vorgang abgeschlossen, darf die Polizei nicht mir einfach so rein schauen. Auf den ersten Blick nicht tragisch, weil die verübten Taten ohne Detaills immernoch angezeigt werden. Aber im Vorgang selber wird z.B. der modus operandi beschrieben, wer da noch mitgewirkt hat, welche Erkenntnisse sonst die Polizei hatte. Dürfte die Polizei rein schauen wäre das sehr sehr hilfreich für die Beamten. Aber wie sagte ein Beamter mal zu mir, die Polizei muss mit den Mitteln arbeiten, die sie zur Verfügung gestellt bekommt.
 
Aber wie sagte ein Beamter mal zu mir, die Polizei muss mit den Mitteln arbeiten, die sie zur Verfügung gestellt bekommt.

Naja, dann wundere ich mich das die überhaupt irgendeine Arbeit erledigt bekommen.

Bei der Bundeswehr haben wir wenigstens das Werkzeug bekommen was wir brauchen um unseren Auftrag auszuführen und zwar sowohl das physische Werkzeug als auch das rechtliche. Ich frage mich allen ernstes wieso ein Soldat einen Bundesbürger abknallen darf der aufm Kasernendach rumturnt und ein Polizist darf noch nicht mal Mautdaten abrufen. Also ich weiß jetzt wieso ein Kumpel von mir der nach dem Bund zur Polizei gegangen ist sich regelrecht verarscht vorkommt in manchen Belangen.
 
meiner meinung nach hätte man den einfach auf dem dach stehen lassen sollen, irgendwann wär der schon runtergekommen, entweder im freien fall oder freiwillig

das die polizei dem ne jacke und ne decke gegeben hat finde ich vollkommen unverständlich...
 
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