Saphenus
Härtester Hund
[T7K94 | Krater der Tar | Unterirdisches Höhlensystem | Kristallhöhle] - Saphenus, Darth Hybris
Der Albtraum brach dem Tar den Flügel, doch der nahm es ohne Widerwehr, ohne irgendein Anzeichen von Schmerz zu offenbaren hin. Sein zerschmetterter Körper hing nur noch am seidenen Faden, doch selbst das letzte bisschen Leben, das noch in ihm steckte, lechzte noch danach den beiden Sith ihr eigenes zu nehmen. Schließlich setzte Hybris dem jämmerlichen Versuch des Tar ein Ende, trocken und emotionslos brachte er den am Boden liegenden um. Saphenus verspürte kein Mitleid, keine Reue. Er wollte sie am Boden sehen, er genoss das leise Gewimmer, das zwischen den noch stehenden Kristallen herkam. Die Tar verschwendeten ebenfalls keinen Gedanken an Mitleid, sie stürmten gnadenlos auf sie ein um sie zu töten, wieso sollte es ihm da anders gehen? Er ignorierte all die Gesichter, die er in dem Scherbenhaufen sah, er wollte sich nicht den Blicken seiner verborgenen Armee aussetzen. Er tat das Richtige, er musste so handeln. Diese verdammten Geister, sie konnten ihm gestohlen bleiben! Ein weiterer Tar wurde Opfer des Albtraums als er sich im letzten Augenblick seines Lebens auf einen der Kristallsplitter stürzen wollte. Doch Hybris ließ keine Gegenwehr zu, brutal wurde der Reptiloide umgebracht. Doch da erweckte etwas Saphenus‘ Aufmerksamkeit. Es war nicht groß, nur ein kleiner Splitter des riesigen Kristalls, dessen Zerbersten er zu verantworten hatte. Langsam sank er in die Knie. Die Gesichter, die er in den anderen Splittern sah, folgten ihm stumm, irgendwo konnte er Je’ana ausmachen, und behielten ihn im Blick. Doch dieser eine Splitter hier war anders. Er nahm ihn vorsichtig in die Hand als könnte er sich an ihm verbrennen. Hier war kein Gesicht, hier war niemand drin. Stattdessen reflektierte das Material das Licht um ihn herum und spiegelte es in wunderschönen Farben. Mit dem Daumen wischte er darüber um das Blut, das der Tar doch hinterlassen hatte, abzuwischen, doch es funktionierte nicht. Durch mikroskopisch kleine Risse war es in den Kristall geflossen und sammelte sich darin, brachte die unglaubliche Farbenvielfalt zustande, die der Kristall nun von sich gab. Saphenus war fasziniert, er drehte und wendete das kleine Ding um es näher in Augenschein zu nehmen. Irgendwas sagte ihm, dass er es haben wollte, dass er es mitnehmen musste. Er wusste nicht wofür, doch es war zu schade um es hier in den Händen der Tar zu lassen, sie würden seine Schönheit einfach ignorieren. Der Kristallsplitter wanderte in seine Tasche, dann stand er auf und folgte seinem Meister.
Weitere Tar, die mehr tot als lebendig waren, begegneten ihnen auf dem Weg und sie alle versuchten noch in einer letzten Aufbringung all ihrer Kraft auf sie los zu gehen. Warum, fragte sich Saphenus, was war an diesem Verhalten normal? Sie verschwendeten ihr Leben für etwas, das sie niemals erreichen konnten. Die beiden Sith waren noch einigermaßen bei Kräften, die Einheimischen hatten alleine keine Chance gegen sie. Nicht einmal gegen Saphenus, der gerade erst die Wege der dunklen Seite der Macht lernte. Wieso also probierten sie es noch? Einer der Tar schaffte es tatsächlich noch einen weiteren Splitter auf sie zu werfen. Er flog geradewegs auf Saphenus zu, der konnte in Zeitlupe sehen wie sich das Gesicht des toten Jüngers aus dem Sith-Tempel näherte. Wieder einmal erwachte seine Klinge zum Leben und ohne, dass er etwas machen musste, verdampfte das Stück Kristall. Seine Augen verengten sich als er auf den Tar schaute, er spürte schon wieder die Wut in sich. Konnten diese verdammten Kreaturen nicht einfach mit dem Artefakt rausrücken? Obwohl es logischer gewesen wäre, seinen Zorn auf den Albtraum zu richten, weil dieser immerhin die Reise hierhin initiiert hatte, so wollte Saphenus nicht logisch reagieren. Immer verführerischer war es einfach seinem Zorn nachzugeben und ihn auf alle zu richten, die schwächer waren als er. Er hatte den Moment verpasst in dem sein Meister schutz- und wehrlos vor ihm lag und nun würde er einen fairen Kampf gegen ihn niemals gewinnen. Doch gegen die Tar kam er an, wie viele von ihnen hatte er bis jetzt schon ermordet? Er spürte kein Mitleid mit ihnen, er wollte sie nur am Boden sehen? Langsam sank die Klinge hinunter und bohrte sich in den Thorax des Tar. Zischend verdampfte das Fleisch und hinterließ eine kauterisierte Wunde. Ein letztes Fiepen entkam der Kehle des Tar, dann verdrehte er seine Augen und sein Körper erschlaffte. Unbefriedigt starrte Saphenus auf die Leiche hinunter. Dann deaktivierte er seine Klinge und warf keinen Blick mehr zurück.
Schließlich begegneten sie noch einem der Reptiloiden. Dieser hatte noch am meisten Leben in sich, was man jedoch von seinem Reittier nicht behaupten konnte. Es hätte aus einer Slapstick-Komödie stammen können, die früher einmal häufig im HoloNet liefen, als der Tar von seinem Reittier plumpste und ungeschickt versuchte wieder aufzustehen. Ziel- und orientierungslos kroch er umher bis sich Hybris aus den Schatten wagte. Er versuchte es ein letztes Mal mit Diplomatie, streckte seine unbewaffneten Hände aus und versuchte deutlich zu machen, dass er nur reden wollte. Doch entweder verstand der Tar ihn nicht oder es war ihm egal. Auch er unternahm einen Versuch sie zu verletzen, doch sodann wurden ihm beide Arme abgetrennt. Hybris ließ sich mit seinem Körper auf dem Primitiven nieder und versuchte dann dessen Geist zu ergründen. Fasziniert sah Saphenus zu, er wollte wissen wie man in den Verstand eines anderen eindrang. Doch noch immer konnte er die Tar nicht in der Macht spüren, selbst so geschwächt und in seiner direkten Nähe. Er spürte nur Hybris‘ Gewaltige, dunkle Präsenz, die sowieso alles zu überstrahlen schien. Diese richtete sich nun auf den Tar und drang geradewegs in ihn ein. Der Körper des Einheimischen fing an sich zu schütteln, krampfte und schrie. Wie musste es sich anfühlen, wenn der eigene Verstand von außen zerdrückt und vernichtet wurde, nur wegen der Suche nach ein paar flüchtigen Bildern, die den beiden Sith einen Weg nach draußen zeigen würden. Doch wieder empfand Saphenus kein Mitleid sondern vielmehr Neugierde. Doch alle Bemühungen des Albtraums waren umsonst. Der Tar starb und Hybris konnte nichts weiter tun. Selbst er war nicht in der Lage in ihren Köpfen irgendetwas Brauchbares zu finden. Saphenus war enttäuscht. Er hätte nur zu gerne miterlebt wie sich die Einheimischen gegen ihren Willen dem Sith offenbarten. Saphenus sah sich um. Um sie herum ragten die Kristalle in die Höhe, hier waren sie nicht beschädigt. Alles was sie taten war das Spiegelbild der beiden Sith zurückzuwerfen, der Zabrak hatte die verborgene Armee fürs erste hinter sich gelassen. Blut hatte sich unter dem Tar gesammelt und erreichte nun die Spitze von Saphenus‘ Stiefeln. Obwohl sie bereits vollgeschmiert waren, zog er seine Füße etwas zurück. Er hörte konzentriert auf die Geräusche, die ihm die Audiosensoren lieferten, doch das Wimmern wurde schon leiser und verstummte schließlich. In weiter Entfernung raschelten Flügel, doch das Geräusch wurde nicht lauter. Die Tar mussten sich sammeln und koordinieren, wer konnte schon wissen welches Ass sie noch im Ärmel hatten.
„Wir müssen aus der Höhle raus.“, sagte der Zabrak mehr zu sich selbst als zu Hybris. Vor ihnen gab es Wege zwischen den Kristallen hindurch, doch sie hatten sie schon einmal in Sackgassen geführt und schließlich dazu gezwungen zurück zu gehen. In Ermangelung irgendwelcher Alternativen nahm er wahllos einen und folgte ihm zwischen den riesigen Monolithen hindurch. Neugierig warf er zwischendurch einen Blick nach oben, doch hier war die Decke fest und hielt die Kristallformationen fest. Ein einfacher Machtstoß würde sie nicht so wie eben zum Herabstürzen bringen. Wieder kamen sie in eine Sackgasse, doch als sie einen anderen Gang nahmen, fiel Saphenus etwas auf. Eine hauchdünne Blutspur befand sich auf dem Boden, kleine Handabdrücke an der Seite eines Kristalls. Sie sahen aus als hätte sich jemand dort abgestützt, als wäre jemand mit letzter Kraft diesen Weg gegangen. Sein HUD zeigte ihm mittlerweile an, dass ein Teil seines Sauerstoffs schon verbraucht war. Zwar waren die Tanks noch gut gefüllt, doch die Anzeige erinnerte ihn daran, dass sie nicht ewig Zeit hier unten verbringen würden. Irgendwann würden sich O2- und Energiespeicher leeren und dann hatten sie ein Problem. Doch erstmal folgte Saphenus der Spur, die Tropfen frischen Blutes wurden immer größer und an den Monolithen gab es immer häufiger Abdrücke von Klauen und verschmierten Versuchen doch noch Halt zu finden. Vor ihnen eröffneten sich Wege an die sich Saphenus nicht erinnern konnte oder sah einfach alles so gleich aus, dass er sich an keinen bestimmten mehr erinnern konnte? Was spielte es auch für eine Rolle, diese Spur war das einzige, das sie hatten. Sie kamen an einer weiteren Tarleiche vorbei, doch sie hatte die Spur nicht verursacht. Hinter dem Körper zog sie sich weiter, wurde immer dicker und auffälliger. Weit konnte es nicht mehr sein, niemand konnte so viel Blut verlieren ohne zumindest das Bewusstsein zu verlieren. Dachte Saphenus zumindest. Doch seine Überlegungen wurden nicht enttäuscht, plötzlich offenbarte sich vor ihnen eine Lichtung im Wald aus Monolithen. Sie formten nahezu einen perfekten Kreis als trauten sie sich nicht weiter zu wachsen. Selbst die Kristalle, die von der Decke hingen, hörten ganz abrupt auf und gaben den Blick auf das immer gleiche, braune Gestein frei. Zu ihren Füßen lag der tote Tar, seine Augen verdreht, das Gesicht ausdrucklos. Sein Hals war zerrissen, selbst die auf ihn gepresste Hand hatte nicht verhindern können, dass das Blut allmächtig den Körper verließ und auf den Boden tropfte. Saphenus stieg über ihn hinweg und sah sich plötzlich einem Abgrund gegenüber. Ein ebenfalls kreisrunder Schacht lag zu seinen Füßen und erinnerte ihn an jene, die sich auch in der Mitte der Türme befanden. Nur gab es hier keine Vorsprünge oder etwas Ähnliches mit dem sie hinunter gelangen konnten. Die Wände waren zwar rau, aber nicht rau genug um sich wirklich festhalten zu können. Als er sich vorsichtig vorne über beugte und seine Lampe hineinleuchten ließ, sah er keinen Boden. Es wäre auch einfach zu schön gewesen wenn sich dieser Schacht lediglich einige wenige Meter nach unten erstreckt und sie einfach hätten springen können. Wieder stieg die Ungeduld in ihm hoch, ihm war als würden sie andauernd nur auf Hindernisse treffen.
Er wandte sich seinem Meister zu. Trotz der Gänsehaut suchte er den Blick des Albtraums. Kurz überlegte er einfach zu fragen ob sich die Suche nach dem Artefakt wirklich lohnte, doch der Zabrak kannte die Antwort schon. Selbst wenn der gesuchte Gegenstand letztlich keinen Wert hatte, Hybris würde nicht schon wieder Schwäche zeigen wollen und einfach umdrehen. Das konnte er sich nicht erlauben. Also schob Saphenus den Gedanken beiseite.
„Hier wäre wohl ein Weg weiter runter.“, stellte er wieder das offensichtliche fest. Wahrscheinlich sollte er sich so Kommentare lieber verkneifen, doch er musste es laut aussprechen um es sich auch selbst zu versichern. Ruhelos ging er um das Loch herum als würde ihm ein anderer Blickwinkel etwas zeigen, das er noch nicht sehen konnte. Doch aus jeder Perspektive sah er nur das gleiche. Sie bräuchten auch Flügel, dachte Saphenus. Doch gab es nicht auch Tar, die keine hatten? Wie kamen sie hier herunter? Er erinnerte sich an die Würmer, die es schafften selbst auf den Kristallen einigermaßen zu balancieren. Doch der Gedanken an die beiden Sith, die versuchten auf solchen Würmern zu reiten, war lächerlich. Waren sie nicht viel zu groß? Seine Überlegungen führten zu nichts, sie kamen zu keinem Ergebnis.
„Ich verstehe diese Einheimischen nicht.“, sagte Saphenus. „Sie kämpfen gegen uns als wäre es ihr einziger Lebensinhalt. Warum, was könnte ihnen an diesem Ort liegen, dass sie so viele der ihren in den Tod schicken?“ Lohnte es sich so sehr für das, was ihre Heimat war zu kämpfen? Doch die zwei Sith wollten nichts mit diesem Planeten anfangen, ihnen war er egal. Sie wollten nur das Artefakt. Plötzlich erinnerte sich Saphenus an den Krieg zwischen Republik und Imperium. An ihm war er mehr oder weniger vorbeigegangen, doch viele hatten sich gemeldet um die Heimat zu verteidigen. Selbst wenn er es gewollt hätte, seine Eltern hätten es nicht erlaubt. Er hielt sich damals sowieso für zu schwach als dass er wirklich einen Nutzen im Kampf liefern konnte. Wäre er überhaupt bereit dazu gewesen sein Leben für seine Heimat zu opfern? Doch er hatte nun keine Heimat war, Taris lag so weit entfernt, dass es auch gar nicht mehr existieren konnte. Doch davon abgesehen spürte Saphenus, dass er sich veränderte. Seine Eltern hatten noch immer einen festen Platz in seinem Bewusstsein, doch der Gedanke an Wissen über die dunkle Seite der Macht hielt ihn hier fest. Er wurde immer stärker, immer mächtiger. Warum auch sonst sollte er sonst auf diesem Planeten gegen die Einheimischen kämpfen?
[T7K94 | Krater der Tar | Unterirdisches Höhlensystem | Kristallhöhle vor einem Loch] - Saphenus, Darth Hybris
Der Albtraum brach dem Tar den Flügel, doch der nahm es ohne Widerwehr, ohne irgendein Anzeichen von Schmerz zu offenbaren hin. Sein zerschmetterter Körper hing nur noch am seidenen Faden, doch selbst das letzte bisschen Leben, das noch in ihm steckte, lechzte noch danach den beiden Sith ihr eigenes zu nehmen. Schließlich setzte Hybris dem jämmerlichen Versuch des Tar ein Ende, trocken und emotionslos brachte er den am Boden liegenden um. Saphenus verspürte kein Mitleid, keine Reue. Er wollte sie am Boden sehen, er genoss das leise Gewimmer, das zwischen den noch stehenden Kristallen herkam. Die Tar verschwendeten ebenfalls keinen Gedanken an Mitleid, sie stürmten gnadenlos auf sie ein um sie zu töten, wieso sollte es ihm da anders gehen? Er ignorierte all die Gesichter, die er in dem Scherbenhaufen sah, er wollte sich nicht den Blicken seiner verborgenen Armee aussetzen. Er tat das Richtige, er musste so handeln. Diese verdammten Geister, sie konnten ihm gestohlen bleiben! Ein weiterer Tar wurde Opfer des Albtraums als er sich im letzten Augenblick seines Lebens auf einen der Kristallsplitter stürzen wollte. Doch Hybris ließ keine Gegenwehr zu, brutal wurde der Reptiloide umgebracht. Doch da erweckte etwas Saphenus‘ Aufmerksamkeit. Es war nicht groß, nur ein kleiner Splitter des riesigen Kristalls, dessen Zerbersten er zu verantworten hatte. Langsam sank er in die Knie. Die Gesichter, die er in den anderen Splittern sah, folgten ihm stumm, irgendwo konnte er Je’ana ausmachen, und behielten ihn im Blick. Doch dieser eine Splitter hier war anders. Er nahm ihn vorsichtig in die Hand als könnte er sich an ihm verbrennen. Hier war kein Gesicht, hier war niemand drin. Stattdessen reflektierte das Material das Licht um ihn herum und spiegelte es in wunderschönen Farben. Mit dem Daumen wischte er darüber um das Blut, das der Tar doch hinterlassen hatte, abzuwischen, doch es funktionierte nicht. Durch mikroskopisch kleine Risse war es in den Kristall geflossen und sammelte sich darin, brachte die unglaubliche Farbenvielfalt zustande, die der Kristall nun von sich gab. Saphenus war fasziniert, er drehte und wendete das kleine Ding um es näher in Augenschein zu nehmen. Irgendwas sagte ihm, dass er es haben wollte, dass er es mitnehmen musste. Er wusste nicht wofür, doch es war zu schade um es hier in den Händen der Tar zu lassen, sie würden seine Schönheit einfach ignorieren. Der Kristallsplitter wanderte in seine Tasche, dann stand er auf und folgte seinem Meister.
Weitere Tar, die mehr tot als lebendig waren, begegneten ihnen auf dem Weg und sie alle versuchten noch in einer letzten Aufbringung all ihrer Kraft auf sie los zu gehen. Warum, fragte sich Saphenus, was war an diesem Verhalten normal? Sie verschwendeten ihr Leben für etwas, das sie niemals erreichen konnten. Die beiden Sith waren noch einigermaßen bei Kräften, die Einheimischen hatten alleine keine Chance gegen sie. Nicht einmal gegen Saphenus, der gerade erst die Wege der dunklen Seite der Macht lernte. Wieso also probierten sie es noch? Einer der Tar schaffte es tatsächlich noch einen weiteren Splitter auf sie zu werfen. Er flog geradewegs auf Saphenus zu, der konnte in Zeitlupe sehen wie sich das Gesicht des toten Jüngers aus dem Sith-Tempel näherte. Wieder einmal erwachte seine Klinge zum Leben und ohne, dass er etwas machen musste, verdampfte das Stück Kristall. Seine Augen verengten sich als er auf den Tar schaute, er spürte schon wieder die Wut in sich. Konnten diese verdammten Kreaturen nicht einfach mit dem Artefakt rausrücken? Obwohl es logischer gewesen wäre, seinen Zorn auf den Albtraum zu richten, weil dieser immerhin die Reise hierhin initiiert hatte, so wollte Saphenus nicht logisch reagieren. Immer verführerischer war es einfach seinem Zorn nachzugeben und ihn auf alle zu richten, die schwächer waren als er. Er hatte den Moment verpasst in dem sein Meister schutz- und wehrlos vor ihm lag und nun würde er einen fairen Kampf gegen ihn niemals gewinnen. Doch gegen die Tar kam er an, wie viele von ihnen hatte er bis jetzt schon ermordet? Er spürte kein Mitleid mit ihnen, er wollte sie nur am Boden sehen? Langsam sank die Klinge hinunter und bohrte sich in den Thorax des Tar. Zischend verdampfte das Fleisch und hinterließ eine kauterisierte Wunde. Ein letztes Fiepen entkam der Kehle des Tar, dann verdrehte er seine Augen und sein Körper erschlaffte. Unbefriedigt starrte Saphenus auf die Leiche hinunter. Dann deaktivierte er seine Klinge und warf keinen Blick mehr zurück.
Schließlich begegneten sie noch einem der Reptiloiden. Dieser hatte noch am meisten Leben in sich, was man jedoch von seinem Reittier nicht behaupten konnte. Es hätte aus einer Slapstick-Komödie stammen können, die früher einmal häufig im HoloNet liefen, als der Tar von seinem Reittier plumpste und ungeschickt versuchte wieder aufzustehen. Ziel- und orientierungslos kroch er umher bis sich Hybris aus den Schatten wagte. Er versuchte es ein letztes Mal mit Diplomatie, streckte seine unbewaffneten Hände aus und versuchte deutlich zu machen, dass er nur reden wollte. Doch entweder verstand der Tar ihn nicht oder es war ihm egal. Auch er unternahm einen Versuch sie zu verletzen, doch sodann wurden ihm beide Arme abgetrennt. Hybris ließ sich mit seinem Körper auf dem Primitiven nieder und versuchte dann dessen Geist zu ergründen. Fasziniert sah Saphenus zu, er wollte wissen wie man in den Verstand eines anderen eindrang. Doch noch immer konnte er die Tar nicht in der Macht spüren, selbst so geschwächt und in seiner direkten Nähe. Er spürte nur Hybris‘ Gewaltige, dunkle Präsenz, die sowieso alles zu überstrahlen schien. Diese richtete sich nun auf den Tar und drang geradewegs in ihn ein. Der Körper des Einheimischen fing an sich zu schütteln, krampfte und schrie. Wie musste es sich anfühlen, wenn der eigene Verstand von außen zerdrückt und vernichtet wurde, nur wegen der Suche nach ein paar flüchtigen Bildern, die den beiden Sith einen Weg nach draußen zeigen würden. Doch wieder empfand Saphenus kein Mitleid sondern vielmehr Neugierde. Doch alle Bemühungen des Albtraums waren umsonst. Der Tar starb und Hybris konnte nichts weiter tun. Selbst er war nicht in der Lage in ihren Köpfen irgendetwas Brauchbares zu finden. Saphenus war enttäuscht. Er hätte nur zu gerne miterlebt wie sich die Einheimischen gegen ihren Willen dem Sith offenbarten. Saphenus sah sich um. Um sie herum ragten die Kristalle in die Höhe, hier waren sie nicht beschädigt. Alles was sie taten war das Spiegelbild der beiden Sith zurückzuwerfen, der Zabrak hatte die verborgene Armee fürs erste hinter sich gelassen. Blut hatte sich unter dem Tar gesammelt und erreichte nun die Spitze von Saphenus‘ Stiefeln. Obwohl sie bereits vollgeschmiert waren, zog er seine Füße etwas zurück. Er hörte konzentriert auf die Geräusche, die ihm die Audiosensoren lieferten, doch das Wimmern wurde schon leiser und verstummte schließlich. In weiter Entfernung raschelten Flügel, doch das Geräusch wurde nicht lauter. Die Tar mussten sich sammeln und koordinieren, wer konnte schon wissen welches Ass sie noch im Ärmel hatten.
„Wir müssen aus der Höhle raus.“, sagte der Zabrak mehr zu sich selbst als zu Hybris. Vor ihnen gab es Wege zwischen den Kristallen hindurch, doch sie hatten sie schon einmal in Sackgassen geführt und schließlich dazu gezwungen zurück zu gehen. In Ermangelung irgendwelcher Alternativen nahm er wahllos einen und folgte ihm zwischen den riesigen Monolithen hindurch. Neugierig warf er zwischendurch einen Blick nach oben, doch hier war die Decke fest und hielt die Kristallformationen fest. Ein einfacher Machtstoß würde sie nicht so wie eben zum Herabstürzen bringen. Wieder kamen sie in eine Sackgasse, doch als sie einen anderen Gang nahmen, fiel Saphenus etwas auf. Eine hauchdünne Blutspur befand sich auf dem Boden, kleine Handabdrücke an der Seite eines Kristalls. Sie sahen aus als hätte sich jemand dort abgestützt, als wäre jemand mit letzter Kraft diesen Weg gegangen. Sein HUD zeigte ihm mittlerweile an, dass ein Teil seines Sauerstoffs schon verbraucht war. Zwar waren die Tanks noch gut gefüllt, doch die Anzeige erinnerte ihn daran, dass sie nicht ewig Zeit hier unten verbringen würden. Irgendwann würden sich O2- und Energiespeicher leeren und dann hatten sie ein Problem. Doch erstmal folgte Saphenus der Spur, die Tropfen frischen Blutes wurden immer größer und an den Monolithen gab es immer häufiger Abdrücke von Klauen und verschmierten Versuchen doch noch Halt zu finden. Vor ihnen eröffneten sich Wege an die sich Saphenus nicht erinnern konnte oder sah einfach alles so gleich aus, dass er sich an keinen bestimmten mehr erinnern konnte? Was spielte es auch für eine Rolle, diese Spur war das einzige, das sie hatten. Sie kamen an einer weiteren Tarleiche vorbei, doch sie hatte die Spur nicht verursacht. Hinter dem Körper zog sie sich weiter, wurde immer dicker und auffälliger. Weit konnte es nicht mehr sein, niemand konnte so viel Blut verlieren ohne zumindest das Bewusstsein zu verlieren. Dachte Saphenus zumindest. Doch seine Überlegungen wurden nicht enttäuscht, plötzlich offenbarte sich vor ihnen eine Lichtung im Wald aus Monolithen. Sie formten nahezu einen perfekten Kreis als trauten sie sich nicht weiter zu wachsen. Selbst die Kristalle, die von der Decke hingen, hörten ganz abrupt auf und gaben den Blick auf das immer gleiche, braune Gestein frei. Zu ihren Füßen lag der tote Tar, seine Augen verdreht, das Gesicht ausdrucklos. Sein Hals war zerrissen, selbst die auf ihn gepresste Hand hatte nicht verhindern können, dass das Blut allmächtig den Körper verließ und auf den Boden tropfte. Saphenus stieg über ihn hinweg und sah sich plötzlich einem Abgrund gegenüber. Ein ebenfalls kreisrunder Schacht lag zu seinen Füßen und erinnerte ihn an jene, die sich auch in der Mitte der Türme befanden. Nur gab es hier keine Vorsprünge oder etwas Ähnliches mit dem sie hinunter gelangen konnten. Die Wände waren zwar rau, aber nicht rau genug um sich wirklich festhalten zu können. Als er sich vorsichtig vorne über beugte und seine Lampe hineinleuchten ließ, sah er keinen Boden. Es wäre auch einfach zu schön gewesen wenn sich dieser Schacht lediglich einige wenige Meter nach unten erstreckt und sie einfach hätten springen können. Wieder stieg die Ungeduld in ihm hoch, ihm war als würden sie andauernd nur auf Hindernisse treffen.
Er wandte sich seinem Meister zu. Trotz der Gänsehaut suchte er den Blick des Albtraums. Kurz überlegte er einfach zu fragen ob sich die Suche nach dem Artefakt wirklich lohnte, doch der Zabrak kannte die Antwort schon. Selbst wenn der gesuchte Gegenstand letztlich keinen Wert hatte, Hybris würde nicht schon wieder Schwäche zeigen wollen und einfach umdrehen. Das konnte er sich nicht erlauben. Also schob Saphenus den Gedanken beiseite.
„Hier wäre wohl ein Weg weiter runter.“, stellte er wieder das offensichtliche fest. Wahrscheinlich sollte er sich so Kommentare lieber verkneifen, doch er musste es laut aussprechen um es sich auch selbst zu versichern. Ruhelos ging er um das Loch herum als würde ihm ein anderer Blickwinkel etwas zeigen, das er noch nicht sehen konnte. Doch aus jeder Perspektive sah er nur das gleiche. Sie bräuchten auch Flügel, dachte Saphenus. Doch gab es nicht auch Tar, die keine hatten? Wie kamen sie hier herunter? Er erinnerte sich an die Würmer, die es schafften selbst auf den Kristallen einigermaßen zu balancieren. Doch der Gedanken an die beiden Sith, die versuchten auf solchen Würmern zu reiten, war lächerlich. Waren sie nicht viel zu groß? Seine Überlegungen führten zu nichts, sie kamen zu keinem Ergebnis.
„Ich verstehe diese Einheimischen nicht.“, sagte Saphenus. „Sie kämpfen gegen uns als wäre es ihr einziger Lebensinhalt. Warum, was könnte ihnen an diesem Ort liegen, dass sie so viele der ihren in den Tod schicken?“ Lohnte es sich so sehr für das, was ihre Heimat war zu kämpfen? Doch die zwei Sith wollten nichts mit diesem Planeten anfangen, ihnen war er egal. Sie wollten nur das Artefakt. Plötzlich erinnerte sich Saphenus an den Krieg zwischen Republik und Imperium. An ihm war er mehr oder weniger vorbeigegangen, doch viele hatten sich gemeldet um die Heimat zu verteidigen. Selbst wenn er es gewollt hätte, seine Eltern hätten es nicht erlaubt. Er hielt sich damals sowieso für zu schwach als dass er wirklich einen Nutzen im Kampf liefern konnte. Wäre er überhaupt bereit dazu gewesen sein Leben für seine Heimat zu opfern? Doch er hatte nun keine Heimat war, Taris lag so weit entfernt, dass es auch gar nicht mehr existieren konnte. Doch davon abgesehen spürte Saphenus, dass er sich veränderte. Seine Eltern hatten noch immer einen festen Platz in seinem Bewusstsein, doch der Gedanke an Wissen über die dunkle Seite der Macht hielt ihn hier fest. Er wurde immer stärker, immer mächtiger. Warum auch sonst sollte er sonst auf diesem Planeten gegen die Einheimischen kämpfen?
[T7K94 | Krater der Tar | Unterirdisches Höhlensystem | Kristallhöhle vor einem Loch] - Saphenus, Darth Hybris