Tagespolitik allgemein

Eine Wahl während eines Ausnahmezustands. :konfus: :crazy

Mehr braucht man nicht zu wissen, um die wahre Natur von diesem Paradebeispiel für ganz besonders schlechte Schauspielkunst durchschauen zu können. Das Volk hat schon seit Monaten überhaupt nichts mehr zu melden. Dieses Referendum setzt diesem ganzen Unsinn nur die billige Maske der Legitimität Legalität auf.
 
75 % Der Essener Türken die zur Wahl gegangen sind haben für Erdogan gestimmt.
Meine Heimatstadt ist Deutschlandweit damit auf dem ersten Platz. Sie haben sich für etwas Entschieden bei dem sie die Konsequenzen selber nicht spüren.
Deutschland will 1 Millionen Flüchtlinge integrieren , dabei hat man es bei unseren Türken in 3ter und 4ter Generation nichtmal geschafft.

http://www.waz.de/staedte/essen/ja-...tschlandweit-mit-hoechstwert-id210274371.html
 
Aus diesem Grund waren alle Diskussionen über die Aufnahme auch völlig überflüssiger Humbug gewesen. Wichtig ist spätestens jetzt eine großangelegte Diskussion über Integration. 1, 100, 1000, eine Million, das aller wichtigste Thema muss Integration sein. Menschen die hier herkommen und Diktatur einer Demokratie vorziehen sind ein Problem. Hier zeigt sich bei den Stimmberechtigten ein erhebliches Ideologie-Problem, welches deutlich tiefer blicken lässt. Autokratie heisst auch Patriarchat und Machokultur, Dinge die in diesem Land keinen Platz haben dürfen.
 
Die Flüchtlingsproblematik einerseits und das Integrationsproblem (das im deutschsprachigen Raum fast ausschließlich mit Türken besteht) sind zwei Paar Schuhe.
 
Die Flüchtlingsproblematik einerseits und das Integrationsproblem (das im deutschsprachigen Raum fast ausschließlich mit Türken besteht) sind zwei Paar Schuhe.
Da hast Du Recht.
Wie schwierig es aber ist Leute zu integrieren zeigt sich nun im Fall Türkei/ Erdogan besonders. Viele fühlen sich mehr zu ihm hin gezogen statt zu Deutschland, dem Land in dem Sie in Freiheit leben.
Das zeigt, dass es über Jahre keine wirkliche Verbindung gab.
 
Da hast Du Recht.
Wie schwierig es aber ist Leute zu integrieren zeigt sich nun im Fall Türkei/ Erdogan besonders. Viele fühlen sich mehr zu ihm hin gezogen statt zu Deutschland, dem Land in dem Sie in Freiheit leben.
Das zeigt, dass es über Jahre keine wirkliche Verbindung gab.

Ich persönlich vertrete die These, dass es Integrationsprobleme immer mit Gruppen gibt, die es aus ihrer Heimat gewohnt sind, ethnischen/religiösen Minderheiten gegenüber systematisch bevorzugt zu werden, was - wenig überraschend - mit Herrenmenschen- bzw. Blut-und-Boden-Fantasien, manchmal mit religiösem Fanatismus einhergeht (im Falle der Türkei sogar beides). Wenn das, wie etwa in der Diaspora, wegfällt, man sich tatsächlich mit Leistung beweisen muss, ohne vom Staat aufrund "richtiger" Ethnie/Religion (Konfession) beschützt zu weren, bricht plötzlich die große Sinnkrise aus.
 
75 % Der Essener Türken die zur Wahl gegangen sind haben für Erdogan gestimmt.
Meine Heimatstadt ist Deutschlandweit damit auf dem ersten Platz. Sie haben sich für etwas Entschieden bei dem sie die Konsequenzen selber nicht spüren.
Deutschland will 1 Millionen Flüchtlinge integrieren , dabei hat man es bei unseren Türken in 3ter und 4ter Generation nichtmal geschafft.

http://www.waz.de/staedte/essen/ja-...tschlandweit-mit-hoechstwert-id210274371.html

Etwa 3 Mio. türkischstämmige leben hier. Davon waren 1,4 Mio stimmberechtig. 47% haben davon gebrauch gemacht. Weniger als die Hälfte von den 1,4 Mio. Davon haben dann etwas über 60% mit Ja abgestimmt.
Deshalb zu schliessen, dass die Mehrheit nicht integriert ist halte ich für nicht sinnvoll.
 
Ich persönlich vertrete die These, dass es Integrationsprobleme immer mit Gruppen gibt, die es aus ihrer Heimat gewohnt sind, ethnischen/religiösen Minderheiten gegenüber systematisch bevorzugt zu werden, was - wenig überraschend - mit Herrenmenschen- bzw. Blut-und-Boden-Fantasien, manchmal mit religiösem Fanatismus einhergeht (im Falle der Türkei sogar beides). Wenn das, wie etwa in der Diaspora, wegfällt, man sich tatsächlich mit Leistung beweisen muss, ohne vom Staat aufrund "richtiger" Ethnie/Religion (Konfession) beschützt zu weren, bricht plötzlich die große Sinnkrise aus.

Allerdings war es in der Türkei bis 2002 eher so, dass die islamisch-konservative Mittelschicht politisch eher wenig zu melden hatte. Viele der Gastarbeiter der 60er und 70er Jahre kamen aus traditionell religiös geprägten Landstrichen im Osten der Türkei, also genau daher, wo auch die AKP ihre Hochburgen hat. Religiöser Fanatismus durfte in der laizistischen Türkei allenfalls im Privaten stattfinden, im öffentlichen Leben eher nicht.

75 % Der Essener Türken die zur Wahl gegangen sind haben für Erdogan gestimmt.
Meine Heimatstadt ist Deutschlandweit damit auf dem ersten Platz. Sie haben sich für etwas Entschieden bei dem sie die Konsequenzen selber nicht spüren.
Deutschland will 1 Millionen Flüchtlinge integrieren , dabei hat man es bei unseren Türken in 3ter und 4ter Generation nichtmal geschafft.

Nach NRW und speziell ins Ruhrgebiet kamen damals genau jene Menschen, aus den armen ländlichen Gegenden, die viel stärker religiös geprägt waren, als die Leute im Westen oder den großen Städten. Daher dürfte die Zustimmung zur konservativen AKP bis heute auch am höchsten sein.

C.
 
Allerdings war es in der Türkei bis 2002 eher so, dass die islamisch-konservative Mittelschicht politisch eher wenig zu melden hatte. Viele der Gastarbeiter der 60er und 70er Jahre kamen aus traditionell religiös geprägten Landstrichen im Osten der Türkei, also genau daher, wo auch die AKP ihre Hochburgen hat. Religiöser Fanatismus durfte in der laizistischen Türkei allenfalls im Privaten stattfinden, im öffentlichen Leben eher nicht.

"Konservative" haben es immer wieder in Regierungen geschafft; siehe Menderes in den 50ern oder Erbakan in den 90ern. Mit der MHP und ihren terroristischen Grauen Wölfen (deren Ideologie einen Mix aus Nationalismus und sunnitisch-islamischem Fanatismus darstellt) entstand zudem ein seither wichtiger Faktor türkischer (Innen-)Politik. Die Haudrauf-Mentalität der Armee hat erst so weit geführt, dass Islamisten im Untergrund zu arbeiten begannen und ihre Früchte nach 9/11 ernteten (gerade in der Diaspora gab es ja diesen Backlash).

Trotz - oder gerade wegen - sicher durchaus vorhandener (politischer) Einschränkung wurde der sunnitische Islam als "richtiger" Glaube nicht einmal von den Kemalisten angetastet -- sozusagen als "Trostpflaster", als Kompensation, nach denen Sunniten dafür auf religiöse Minderheiten ungestraft eintreten konnten. Gegen immer wiederkehrende Massengewalttaten, welche von Anhängern dieser Gruppe ausgingen, wurde nie etwas unternommen. Der als laizistisch gefeierte Kemal selbst war es, welcher die staatliche Religionsbehörde einführte, der die schätzungsweise 15-20% Aleviten noch heute dazu verpflichtet, sie mit ihren Steuergeldern zu sponsern, während ihr eigener Glaube vom Staat nach wie vor nicht anerkannt wird.
 
Nach NRW und speziell ins Ruhrgebiet kamen damals genau jene Menschen, aus den armen ländlichen Gegenden, die viel stärker religiös geprägt waren, als die Leute im Westen oder den großen Städten. Daher dürfte die Zustimmung zur konservativen AKP bis heute auch am höchsten sein.

C.
Bei den alten Türken kann ich das dann noch verstehen. Nicht allerdings bei denen, wo wir mit groß geworden sind und die Schule besucht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den alten Türken kann ich das dann noch verstehen. Nicht allerdings bei denen, wo wir mit groß geworden sind und die Schule besucht haben.
Es ist ja nicht bei allen so , aber bei einem erschreckend großen Anteil.

Was mich verwundert ist, dass die alten Türken, also die erste Generation oder jene, die damals als Kinder mit ihren Eltern hergekommen sind, oftmals noch viel liberaler und um Integration bemüht waren, als deren Kinder oder Enkel. Da beobachte ich vielfach, dass die wieder rückwärts gehen, was Religiösität usw. angeht. Ich denke mal, dass da von beiden Seiten bei der Integration Fehler gemacht wurden. Den Alten hat man zunächst erzählt, dass das hier ein Engagement auf Zeit sein würde, und sie nach ein paar Jahren wieder zurück müssen. Das hat dann schnonmal dazu geführt, dass beide Seiten, also Zuwanderer und Einheimische, nicht besonders viel Interesse daran hatten, sich aneinander zu gewöhnen und man abgesehen von der Arbeit lieber unter sich blieb. Als es dann doch anders kam, waren die Nachgeborenen für viele Deutsche trotzdem zeitlebens "die Türken", egal wie sehr sie sich angestrengt haben oder auch nicht. (während sie in ihrer Heimat, bzw. dem Herkunftsland ihrer Eltern vielfach "die Deutschen" waren oder sind) Wenn man aber immer nur hört, man sei irgendwie anders, dann führt das bei vielen halt dazu, dass man irgendwann sein Anderssein nicht nur akzeptiert, sondern kultiviert und überhöht, vor allem dann, wenn man eine Minderheit darstellt.

C.
 
In Venezuela hat die Regierung angesichts angekündigter weiterer Massenproteste gegen die Versorgungsknappheit und die Unterdrückung der Opposition nun neben der Polizei auch Militär und Miliz mobilisiert. Ich hoffe sehr, dass den mutigen Demonstranten die "Segnungen des Sozialismus" nicht mit dem Gewehrkolben eingeprügelt werden, es hat ja bereits Tote bei vergangenen Protesten gegeben. :(

http://www.faz.net/aktuell/politik/...n-demos-in-venezuela-verhindern-14977072.html
 
In Venezuela hat die Regierung angesichts angekündigter weiterer Massenproteste gegen die Versorgungsknappheit und die Unterdrückung der Opposition nun neben der Polizei auch Militär und Miliz mobilisiert. Ich hoffe sehr, dass den mutigen Demonstranten die "Segnungen des Sozialismus" nicht mit dem Gewehrkolben eingeprügelt werden, es hat ja bereits Tote bei vergangenen Protesten gegeben. :(

http://www.faz.net/aktuell/politik/...n-demos-in-venezuela-verhindern-14977072.html

Zwei Demonstranten sind erschossen worden.
 
Sollte sie sich tatsächlich spalten, dann gäbe es schon 3 Parteien, die aus der ursprünglichen AfD entstanden sind. ;) Nicht schlecht für eine Partei, die sich erst 2013 gegründet hat.

C.
Diese Partei hätte anfänglich (unter Lucke) richtig gute Chancen haben können. Wäre sie nicht ständig zerstritten und gäbe es nicht so Totalausfälle wie Höcke, Sie hätte in diesen Zeiten wo man von der Großen Koalition die Nase voll hat sehr viel erreichen können.
Der Zug dürfte nun abgefahren sein.
 
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