Tagespolitik allgemein

Aber unter welchen Bedingungen? Ich lese bspw. dass nach der Three-Strikes-Rule sowas passieren kann aber da wäre es dann nicht nur diese Tat, sondern bedingt vorangegangene Taten. Wobei man denke ich an der Stelle einhaken muss, dass die USA für ihr Rechtssystem ja selbst ständig aus dem In- und Ausland Kritik einfahren. Das betrifft ja nicht nur Nordkorea.
 
Jedihammer schrieb:
Übrigens kann man auch in den USA für einen Diebstahl 25 Jahre in den Kahn wandern.
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Das wertet natürlich 15 Jahr im Arbeitslager definitiv auf, egal ob in NK oder sonst wo. War klar, dass soetwa jetzt kommt.

Sorry, aber dieses ständige reaktionäre "Du bist schei*e, ich bin schei*e. Also versuch ja nichts zu ändern (oder zu kritisieren)" geht mir in letzter Zeit übelst auf den Geist.
 
Der Typ hat letztes Jahr in Nordkoreas Luxushotel, einzigem Luxushotel - ja, die haben eins, einen 300-Meter-Wolkenkratzer in Pjöngjang - ein Poster geklaut. Dieses war Propaganda der Partei, es wurden darauf Menschen verschiedener Berufsstände brüderlich Hand in Hand dargestellt wurden. Ein Poster... Im Wert von schätzungsweise weniger als 1$ (in Nordkorea ist das Preisniveau sehr niedrig)... Dessen fehlen vielleicht niemandem aufgefallen wäre... Von dem in der Druckerei bestimmt genug neue rumfliegen...

Sowas wünsch ich echt keinem. Auch wenn er irgendwie selber dran Schuld ist, immerhin hätte er, wenn er schon nach Nordkorea eingeladen wurde, wissen müssen, dass man sich dort sowas lieber nicht erlauben sollte.

Übrigens sind die USA heute der Staat mit den meisten Gefängnisinsassen weltweit, sowohl in absolutem als auch relativem Maßstab. Dort sitzen prozentual fünfmal mehr Leute ein als im weltweiten Durchschnitt. Sehr viele davon wegen Drogendelikten und (meist gleichzeitig) "opferlosen Verbrechen", etwa weil sie Marihuana geraucht haben oder Drogen für den Eigenkonsum besitzen. Man nennt es auch "prison-industrial complex".

Nicht, dass Nordkorea deshalb besser wäre, wahrscheinlich sitzen dort nur deshalb weniger ein, weil man dort für die meisten Vergehen hingerichtet wird...
 
Astral Dream schrieb:
Der Typ hat letztes Jahr in Nordkoreas Luxushotel, einzigem Luxushotel - ja, die haben eins, einen 300-Meter-Wolkenkratzer in Pjöngjang - ein Poster geklaut.
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Was immer noch nicht einwandfrei geklärt worden ist. Wenn man mal "westlichen" Standard ansetzt. Diese UHD-Aufnahme des Vorfalls könnte schließlich jeder bis auf Kim selbst sein. Und ob die Gerichte unabhängig sind oder die Gesetze einen ordentlichen Maßstab setzen ist nur die andere Seite der Medaille.
 
Ist es nicht so, dass quasi jeder Besucher in diesem Hotel unterkommt? Das würde es quasi zum einzigen Hotel des gesamten Landes machen XD

Was Nordkorea angeht: Ich bin mir nicht sicher, ob man da wirklich für alles hingerichtet wird. Es gibt ja genug Leute die von dort geflüchtet sind und es klingt jetzt nicht so als würde da quasi alltäglich hingerichtet. Viel mehr ist das einfach ein ein Staat, der irgendwo in den 50ern stehengeblieben ist, in jeder Hinsicht. Was dann halt auch heisst, dass die meisten im Gefängnis/Arbeitslager landen.. na ja und da kann man dann wenn man Pech hat draufgehen. Es gibt natürlich viele Berichte über Menschen die für die lächerlichsten Dinge auf die brutalsten Arten hingerichtet wurden und ich will das nicht mal ausschließen, die Umstände erlauben es einfach dass da Willkür System hat und damit natürlich Unrecht aber ich bin mir nicht sicher, wie sicher man sich bei so einem isolierten Land sein kann. Die Umstände laden halt auch zu morbiden Fantasien ein (die eben auch wahr werden können).
 
Seth Caomhin schrieb:
Ist es nicht so, dass quasi jeder Besucher in diesem Hotel unterkommt? Das würde es quasi zum einzigen Hotel des gesamten Landes machen XD

Was Nordkorea angeht: Ich bin mir nicht sicher, ob man da wirklich für alles hingerichtet wird. Es gibt ja genug Leute die von dort geflüchtet sind und es klingt jetzt nicht so als würde da quasi alltäglich hingerichtet. Viel mehr ist das einfach ein ein Staat, der irgendwo in den 50ern stehengeblieben ist, in jeder Hinsicht. Was dann halt auch heisst, dass die meisten im Gefängnis/Arbeitslager landen.. na ja und da kann man dann wenn man Pech hat draufgehen. Es gibt natürlich viele Berichte über Menschen die für die lächerlichsten Dinge auf die brutalsten Arten hingerichtet wurden und ich will das nicht mal ausschließen, die Umstände erlauben es einfach dass da Willkür System hat und damit natürlich Unrecht aber ich bin mir nicht sicher, wie sicher man sich bei so einem isolierten Land sein kann. Die Umstände laden halt auch zu morbiden Fantasien ein (die eben auch wahr werden können).
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Ich kann da "Flucht aus Lager 14" empfehlen. Ein wirklich erschreckender Augenzeugenbericht.
 
Jedihammer schrieb:
Wie glaubwürdig ist der Autor ?
Wurden die Vorwürfe glaubhaft überprüft und bestätigt ?
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Der Autor ist in einem koreanischen Internierungslager geboren worden. Er ist glaube ich einer von zwei (das müsst eich noch mal nachlesen in dem Buch) die jemals aus so einem Lager entkommen sind.
Das Buch selbst ist nicht sehr reißerisch und sachlich beschreibend. Ich müsste allerdings noch mal nachgucken inwieweit und von wem die Vorwürfe geprüft wurden. Allerdings wird das sehr schwer gewesen sein, da man hauptsächlich nur auf Augenzeugenberichte zurückgreifen kann.

Aber wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt reicht das noch für zehnmal menschenverachtend.
 
Steven Crant schrieb:
Ich kann da "Flucht aus Lager 14" empfehlen. Ein wirklich erschreckender Augenzeugenbericht.
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Also daran habe ich natürlich keine Zweifel, wie auch ganz allgemein. Wer das eigene Land nicht verlassen kann, dürfte kaum über die Zustände dort lügen. Ein Land das sich (und seine Einwohner) abschottet, kann gar nicht menschlich sein. Hat uns ja schon unsere eigene DDR gelehrt. Aber bei flüchtenden Nordkoreanern dachte ich auch eher an Bürger, die nicht noch zusätzlich aus einem Arbeitslager flüchten mussten.
Solche Leute: http://www.libertyinnorthkorea.org/blog/category/refugee-stories/
 
Seth Caomhin schrieb:
In den USA wird man aber auch keine 25 Jahre in den Bau wandern, wenn man ein Plakat von einer Wand abmacht. Und wie sinnvoll solch ein Rechtssystem wäre, wo das der Fall ist, sei ohnehin dahingestellt. Das ganze erinnert mich daran:
https://www.amazon.de/dp/3492240933/?tag=psw-21

Machts am Ende nicht besser, sondern zeigt eigentlich noch viel mehr wie balla balla Nordkorea ist, falls es denn überhaupt wahr ist.
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Nun ja, aber hat es Warmbier nicht darauf angelegt gehabt? Wenn ich in ein fremdes Land reise mache ich mich vorher doch schlau was das für Sitten und Gesetze herrschen, und wenn ich dann für eine Gesetzeswidrigkeit in den Bau lande war das entweder wegen meiner eigenen Dummheit /Unwissenheit oder ich wollte es nicht anders.
 
So schlimm die Sache mit Warmbier auch ist,kann ich mich da nur Sols Worten anschließen. Wenn ich schon in ein Land reise wo eine Diktatur bestimmt wie es läuft, mach ich mich doch vorher schlau was da für Gesetze und Gebräuche herrschen,und reiß da kein Plakat von der Wand wo man sich doch ausrechnen kann das so ein Vorgehen der herrschenden Klasse nicht gefällt.
 
Sol schrieb:
Nun ja, aber hat es Warmbier nicht darauf angelegt gehabt? Wenn ich in ein fremdes Land reise mache ich mich vorher doch schlau was das für Sitten und Gesetze herrschen, und wenn ich dann für eine Gesetzeswidrigkeit in den Bau lande war das entweder wegen meiner eigenen Dummheit /Unwissenheit oder ich wollte es nicht anders.
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Abgesehen davon, dass wir gar nicht wissen, ob Warmbier überhaupt etwas falsches getan hat, ist das denn überhaupt wichtig, ob er es drauf angelegt hat? Macht es ein menschenunwürdiges System weniger menschenunwürdig, nur weil die betroffene Person entweder dumm oder tollkühn ist? Ein Verbrechen bleibt doch ein Verbrechen, egal ob das Opfer des Verbrechens unvernünftig war oder nicht. Und das gilt nicht nur für Nordkorea, sondern natürlich jeden Teil der Welt. Niemand verdient den Tod oder eine andere Unverhältnismäßige Bestrafung für eine Nichtigkeit.
 
Tylaar Zaith schrieb:
Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen. Prinzipiell ein wirklich empfehlenswerter Bericht, aber mit der Wahrheit hat der Autor es offenbar nicht ganz so genau genommen:

http://www.spiegel.de/politik/ausla...s-berichts-flucht-aus-lager-14-a-1013638.html

Aber wie Steven Crant schon schrieb: Wenn auch nur die Hälfte stimmt, dann kann es einen gruseln. Heftiger Tobak stellenweise.
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Naja,wenn er da schon lügt,wie soll ich ihm dann überhaupt etwas glauben ?
 
Jedihammer schrieb:
Naja,wenn er da schon lügt,wie soll ich ihm dann überhaupt etwas glauben ?
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Das der Mann in einem koreanischen Gulag interniert war und dort gefoltert wurde, ist unstrittig, daran ändern auch die Ungereimtheiten, die er zugeben hat, nichts. Tatsächlich ist es so, dass traumatisierte Menschen sehr oft inkorrekte oder schwammige Angaben über die erlebten Ereignisse machen und das nicht aus egoistischen Motiven, sondern viel mehr um sich vor dem geistigen Wiedererleben zu schützen.
 
Jedihammer schrieb:
Quellen ausser seiner eigenen Aussage ?
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Die Aussagen von anderen Häftlingen und im Film beschreiben laut Trailer auch ehemalige Aufseher wie es so zugeht.
Ich weiß nicht was du hören möchtest, dass ein unabhängiges Kamerateam von ARTE einen Livebericht aus solch einem Lager sendet?
Es gibt nun mal hauptsächlich nur Augenzeugenberichte, die unabhängig voneinander identische Vorkommnisse erwähnen.

Auf der einen Seite steht also die Diktatur Nordkorea, welche behauptet es gibt solche Lager nicht und auf der anderen Seite stehen ehemalige Häftlinge, ehemalige Wärter bzw. abtrünnige Parteigenossen und Satellitenaufnahmen, welche das Gegenteil beweisen.
 
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