Tagespolitik allgemein

Ich möchte noch einmal kurz meine Sicht darlegen.
Ich bin der festen Überzeugung,das die EU einen sehr starken Anteil daran hat/hatte,das wir uns in Europa nach drei verheerenden Kriegen seit 1945 nicht noch einmal an die Kehle gegangen sind. Wie ich schon oft gesagt habe,der EU habe ich es zu verdanken das mein Junge niemals ein Gewehr in die Hand nehmen muß,weil wir mit Frankreich Streit haben.
Aber ich werde jetzt mal wieder das Paradoxon des PSW spielen. Ich mag die EU nicht. Zumindest in ihrerer jetzigen Form.
Ich möchte eien EU der Nationalstaaten auf Augenhöhe haben.
Ich möchte kein EU-Bürger sein. Ich möchte Bürger Deutschlands sein,welches ein gleichberechtiges Mitglied der EU ist.
Ich bin zwar geographischer Europäer,ich möchte aber staatsrechtlicher Deutscher sein.Und auch,das gebe ich ohne Scham zu,gebürtiger Deutscher.
Deswegen verachte ich keinen anderen Menschen,noch werte ich einen anderen Menschen ab.
Aus meiner Sicht der Welt kann ich sehr wohl eine andere Nationalität haben wie mein Gegenüber,ohne zu glauben das ich mehr wert bin.
 
Ich möchte kein EU-Bürger sein.

Ich schon. Ich würde auf Staatsangehörigkeit am liebsten mit "Europäisch" antworten, nicht mit "Deutsch" und "Polnisch". Für mich, der sich sowieso nirgendwo richtig dazu gehörig fühlt, wäre das 'ne feine Sache. Aber, ich glaube nicht, dass das Projekt Vereinigte Staaten von Europa im Moment umsetzbar ist und überhaupt umgesetzt werden sollte. Da gibt's im Moment einfach noch zu viele Eigenbrötler in den einzelnen EU-Staaten, die sich in der ewigen Angst vor dem schwarzen Mann und der egoistischen Eigenstaatlerei wohl fühlen.
 
Ich fühle mich erstmal deutsch. Und das ist kein blödes Gefühl sondern ein sehr schönes.
Ich bin erstmal Deutscher der in Europa lebt, dann erst Europäer aus Deutschland.
Europa ist dennoch wichtig, Frieden ist wichtig, Europa sollte nach 2 großen Kriegen niemals mehr aufeinander los gehen , aber man darf auch nicht alles zu einem Einheitsbrei machen. In Europa gibt es nunmal viele Staaten mit eigener Tradition und Sprache.
 
Mal ganz ehrlich, daran ändert sich doch auch nichts mit den VSE. Deutschland ist dafür ein genauso gutes Beispiel wie die meisten anderen Länder, die sind nämlich auch kein Einheitsbrei und ja, sogar Patriotismus gibt es dann noch. Nennt sich Lokalpatriotismus. Nur weil es Deutschland gibt, ist man ja nicht plötzlich kein Pfälzer mehr oder Bayer oder Bremer. Und da hört es ja gar nicht auf, das geht ja bis zu Bezirken und Kiezen. Niemanden wird irgendwas genommen, wenn die Grenzen fallen. IMO wäre es sogar angebracht, gleich die gesamte Menschheit unter einer Regierung und einem Parlament zu vereinen und Nationalstaaten als solche abzuschaffen aber da würden wohl zuviele um ihre Macht fürchten als das zuzulassen. Star Trek fortgeschrittene Menschheit werde ich wohl nicht mehr miterleben. Entsprechend hat man wohl mit Europa erst mal eine bessere Chance, vorausgesetzt man geht gegen Nationalismus vor und stellt die Toleranz gegen die Intoleranz ein.
 
IMO wäre es sogar angebracht, gleich die gesamte Menschheit unter einer Regierung und einem Parlament zu vereinen und Nationalstaaten als solche abzuschaffen aber da würden wohl zuviele um ihre Macht fürchten als das zuzulassen. Star Trek fortgeschrittene Menschheit werde ich wohl nicht mehr miterleben. Entsprechend hat man wohl mit Europa erst mal eine bessere Chance, vorausgesetzt man geht gegen Nationalismus vor und stellt die Toleranz gegen die Intoleranz ein.
Dee Gedanke ist ja gut, aber bleiben wir mal realistisch. Sowas werden wir nicht mehr erleben.
 
Speziell nicht wenn gerade jedes Land gerade eine wachsende Partei oder Region hat die auf dem Egotripp ist und sich am liebsten Abschotten will. Da reichen schon die Beispiele von Trump's America First Politik, die Brexitbewegung und in Spanien die Katalonische Unabhängigkeitsbewegung und die Liste lässt sich noch erweitern.
 
Der Einfluss der EU auf Traditionen und Sprachen ist gar nicht vorhanden, eher werden diese noch geschützt wenn es überhaupt für die EU relevant ist, wie etwa die traditionelle Herstellung von irgendeiner Spezialität. Wenn die EU reguliert, dass für den EU Markt hergestellte Spielzeuge einen Grenzwert nicht überschreiten dürfen, fällt es mir schwer da einen großen Angriff auf die Identität eines Volkes auszumachen und das ist mal ein realistischer Eingriffe seitens der EU...die zudem noch optional sind.
Die EU als Einheitsregierung würde eher ein Bund werden, also ein Nationenstaat und nicht ein Nationalstaat mit einer homogenen Bevölkerung, das wäre ziemlich unrealistisch.
 
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Ich fühle mich als Europäer. Ok eigentlich als Erdling, aber das führt zu weit. ;)
Keine Ahnung, ob es eine Generationenfrage, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Meinungsverschiedenheit mit z.B. @Jedihammer auch damit zu tun hat.
Für mich und viele in meiner Altersgruppe ist es nicht nur normal grenzenlos in Europa zu reisen und das auch ganz selbstverständlich tun, sondern auch mit Briten, Franzosen, Spaniern usw. zu tun zu haben ist völlig normal.
Austausch mit Menschen aus anderen Ländern ist für mich völlig alltäglich und nichts was von Gegensätzen geprägt ist. Hinzu kommt noch, dass ich mich nicht mehr oder weniger mit Deutschen verbunden fühle nur weil sie Deutsche sind. Deutschland ist für mich emotional gesehen einfach eine Verwaltungseinheit genauso wie NRW oder Hessen.

Natürlich ist die EU in der jetztigen Form defizitär. Alleine, dass das EU-Parlament immernoch zu schwach ist und de facto die Nationalstaaten(+Kommission) die Gesetzgebungskompetenz haben ist schlecht. Das Ganze muss neu konzipiert werden und ja es ist gut möglich, dass dann Länder wie Ungarn oder Polen nicht mehr dabei sind. Sie haben für mich in der aktuellen Verfassung eh nichts in der EU verloren.
Bis wann die VSE realisierbar sind ist schwer zu sagen. 2025 erscheint mir sehr früh.

In Europa gibt es nunmal viele Staaten mit eigener Tradition und Sprache.

In Indien gibt es ähnlich viele Sprache und eine vergleichbare kulturelle Vielfalt und da gibt es auch einen Staat.

in Spanien die Katalonische Unabhängigkeitsbewegung

Die katalonischen Unabhängigkeitsbefürworter wollen nicht aus der EU raus.
 
Gar nicht so leicht zu beurteilen. Obwohl ich Deutscher bin muss ich sagen, dass ich zu Deutschland dennoch keine wirklich starke emotionale Bindung habe. Woher so etwas kommt oder wie meinem Fall nicht kommt, kann ich nicht beurteilen und wenn jemand so empfindet, werfe ich dieser Person das per se auch nicht vor (Emotional mit seinem Heimatland verbunden zu sein muss ja nicht gleich bedeuten, sein Heimatland und dessen Bewohner als "wichtiger" oder gar "mehr wert" als andere einzustufen, das ist natürlich dann wieder etwas Anderes). Ich bin in vielerlei Hinsicht durchaus froh, hier zu leben und Annehmlichkeiten genießen zu können, die sicher nicht überall auf der Welt selbstverständlich sind. Einen festen Wohnsitz, genug Geld um über die Runden zu kommen und sich auch mal was Schönes leisten zu können, Zugang zu Bildung etc., all das sind Dinge, die ich natürlich auch in vielen anderen Staaten hätte, allerdings nun einmal hier habe, wofür ich dankbar bin. Eine besondere emotionale Verbundenheit habe ich zu Deutschland allerdings trotzdem nicht.

Das sieht zu anderen Ländern wiederum anders aus. Mich zieht es insgesamt emotional in die Ferne und es gibt sehr viele Länder, grade auch in Europa, deren Kultur, Menschen etc. ich sehr interessant finde und zu schätzen weiß, mehr als in "meinem" eigenen Land. Und von diesem Standpunkt aus würde ich es auch schade finden, wenn diese Länder praktisch verschwunden wären. Klar, rein geographisch könnte man dann immer noch nach Italien, Frankreich, Kroatien oder was weiß ich reisen. Aber die Frage ist, ob es gefühlsmäßig noch das selbe wäre. Auch wenn ich nicht besonders viel auf die Kultur, die nationale Identität etc. von Deutschland gebe werden andere Länder genau dadurch für mich besonders, sodass Traditionen, Nationalsprachen und dergleichen aus meiner Sicht unbedingt erhalten bleiben sollten.

Das ist jetzt zugegebenermaßen auf rein emotionaler Basis formuliert. Rational gesehen denke ich, dass es per se funktionieren könnte, Europa unter einer Regierung zu einen, wobei es natürlich dann drauf ankäme, wer dieses Amt innehätte.
 
Dee Gedanke ist ja gut, aber bleiben wir mal realistisch. Sowas werden wir nicht mehr erleben.

Ich bin da schon realistisch denke ich, dass es in Europa möglich ist aber ich erwarte dabei auch nicht, dass da jedes europäische Land dabei wäre. Gerade auch einige autokratisch regierte ost-europäische Länder würden aus demselben Grund wegfallen, aus dem eine Weltregierung derzeit unrealistisch umsetzbar ist. Wenn Polen und Co. ernsthaft damit konfrontiert würden, dass die Regierungen ihren Kurs zum Machterhalt nicht fortsetzen könnten und man tatsächlich solidarisch zusammenstünde und nicht mehr gierig Geld abzapfen könnte, würden die sicher sofort die Flucht ergreifen. Wäre in meinen Augen aber gar kein Problem, dann fallen diese Länder eben weg und die VSE sind quasi ein EU Neuanfang. IMO hat die EU das auch ohnehin bitter nötig, so gut sie an sich ja auch ist aber es wäre naiv anzunehmen, mit diesem System könnte man einen Nationalstaat leiten. Da muss dann natürlich eine grundlegende Reformation her.
 
Jerusalem ist ein Sonderfall und hat dementsprechend auch einen völkerrechtlichen Sonderstatus der von der UNO festgelegt wurde und unter dessen Aufsicht steht.

Der UN-Teilungsplan war doch nie mehr als ein Plan, oder meinst du was anderes?
Also Israel wurde entsprechend ausgerufen, aber mit dem folgenden Krieg war doch sofort alles hinfällig.

Israel hat zunächst West- und dann Ostjerusalem annektiert, weil Jerusalem eben nicht Teil Israels war als es ausgerufen wurde.

Deswegen habe ich ja von dem aktuellen de facto Zustand geredet. Seit 67, also 50 Jahren ist Jerusalem nunmal israelisch. Wir können natürlich zurück zu 48 gehen und sagen, da war es das nicht. Dann können wir aber auch weiter zurück gehen und sagen Jerusalem war mal britisch, persisch, römisch, babylonisch....
Wo zieht man sonst die Grenze?
Vielleicht einfach mal den ganzen historischen Ballast abwerfen. Schauen was der Istzustand ist, und davon weiterarbeiten. Insofern war mein Vergleich mit den Ostgebieten schon zutreffend finde ich. Deutschland hat lange dran geknabbert, aber irgendwann war klar, dass die Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnische Grenze Bestand haben wird.
Manche Palästinenser vererben immer noch die Schlüssel ihrer Großväter von vor 70 Jahren an die nächste Generation und lehren sie, dass sie irgendwann wieder in ihrem alten Haus stehen. (Die Juden die ihr "heiliges Land" von vor 3000 Jahren wiederbesiedeln wollen, natürlich ebenso.) Das ist illusorisch und rückwärtsgewandt. Vielleicht mal nach vorne schauen?
 
Der UN-Teilungsplan war doch nie mehr als ein Plan, oder meinst du was anderes?
Also Israel wurde entsprechend ausgerufen, aber mit dem folgenden Krieg war doch sofort alles hinfällig.

Der Teilungsplan ist zumindest das letzte völkerrechtliche Dokument welches sich mit dem Status Jerusalems auseinandersetzt. Ansonsten ist der de facto Status momentan einfach nur annektiert durch Israel, für den es auch kein Haltbarkeitsdatum gibt.

Vielleicht einfach mal den ganzen historischen Ballast abwerfen. Schauen was der Istzustand ist, und davon weiterarbeiten.

Ich würde jetzt mal vermuten, dass das nicht die nächsten Jahrzehnte geschehen wird. Palästina 1948 ist nicht Deutschland '45 und die Palästinenser '48 sind nicht die Deutschen '45, das wäre viel zu simplifizierend und wird dem Status Palästinas und seiner Bevölkerung unter dem Völkerbund nicht gerecht.
Ich schaue nur auf den Ist-Zustand* und nicht auf das was mal werden könnte, wenn ich die jetzige Haltung der Beteiligten einfach mal komplett negiere.

Israel ist ein Präzedenzfall in dem die Weltgemeinschaft sich entschlossen hat einem Volk eine Heimat zu geben und jedes Hindernis dagegen aus dem Weg geräumt wurde. Dieser Vorgang befeuert den Widerstand gegen jede Expansion Israels noch auf viele Jahre und ein saloppes "Deal with it" können wir uns vielleicht vorstellen wird aber für die Palästinenser und die arabische Nachbarschaft nicht genügen.


* persönlich würde ich Israel am liebsten den Gazastreifen und das Westjordanland auch noch in den Korb legen, damit da mal Ruhe rein kommt. Ist aber unrealistisch weil es nicht nur ums Land geht, sondern viel mehr noch um die Leute...Ist-Zustand halt.
 
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Ich glaube, ich werde nie verstehen können, wie man sich einer Nation bzw einem Staat/Land so zugehörig fühlen kann.
Ich habe zu keinem Land eine speziell emotionale Bindung und daher auch kein Zugehörigkeitsgefühl oder gar ein Gefühl des Stolzes.
Ob einem ein Staat wirklich mehr oder einfacher eine eigene Identität überstülpen kann? Vielleicht, ich kann es aber irgendwie nicht nachvollziehen. Das liegt schon an einem selbst. Sowas wie Stolz kann ich ja meiner Meinung nach auch nur empfinden im Bezug auf eigene Leistung und selbst das fällt mir schon schwer.
Aber ich tu mir ja selbst beim Familienbegriff schon schwer, was will ich dann hier groß über eine Art von Zugehörigkeitsgefühl einem Land gegenüber reden.

Das soll jetzt übrigens nicht wertend in irgendeine Richtung rüberkommen. Einfach nur ein gedanklicher Einschub von jemanden wie mir, mit meinem "Mindset".
 
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Seit Monaten bekommt man keine Regierung zustande,aber wenn es ums liebe Geld geht bzw. um die Erhöhung der Bezüge der Bundestagsabgeordneten geht,sind sich die SPD,die Union und die FDP ganz schnell einig. Und das ohne öffentliche Diskussion, das hat irgendwie ein sehr seltsames Gschmäckle.

Quelle: https://www.waz.de/politik/union-spd-und-fdp-einig-ueber-erhoehung-der-diaeten-id212812603.html
Und dann wundern sie sich 2018 wieder, warum Politiker einen schlechten Ruf haben ...
 
Ich würde ja ein Gesetz machen indem die Bezüge wie der Mindestlohn festgelegt sind und dann nur einmal pro Legislaturperiode ein angemessener Inflationsausgleich stattfindet, von 2-4%... So wie in anderen Berufsgruppen auch, die sich jede Gehaltserhöhung und Tarifvertrag erstreiken müssen. Aber erst nach einer Einigung, aka. Regierungsbildung.
 
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