Taris

Taris-Jedi-Turm- Trainingsraum- mit Nevis

Ihre Vorschläge wurden mit Begeisterung angenommen und Neeva grinste breit über den Tatendrang des Mädchen.

""Alles ein bisschen" zu machen, solltest du dir garnicht erst angewöhnen. Wenn du etwas tust, tu es mit deinem ganzen Herzen. Deiner ganzen Aufmerksamkeit. Viele wichtige Details entgehen uns, weil wir zu vielen Dingen gleichzeitig unsere Aufmerksamkeit schenken."

Als das Licht erneut gelöscht war, ging Neeva langsam und gemütlich zwischen den Bällen hindurch und bemühte sich dabei, möglichst keine Geräusche zu machen. Das Kind hatte mit der Orientierung noch Mühe, aber darum machten sie die Übung ja. Nun war es Neeva, die in einem grossen Bogen hinter das Mädchen lief und dann aus sicher unerwarteter Richtung wieder die Stimme hob.

"Irgendwann wirst du deine Umgebung mühelos mit der Macht wahrnehmen können, wenn du so fleissig weiter übst. Dann spielt es für dich auch keine Rolle mehr, ob das Licht eingeschaltet ist oder nicht. Vertrau mir."


Rasch wandte sie sich um und verschwand hinter dem nächsten Ball. Das Mädchen stürzte nun ein paar Mal, als sie versuchte, der Jedi zu folge. Ihre Ankündigungen waren nicht mehr so sicher wie zu beginn des Spiels. Neeva hatte ein nachsehen und verlangsamte ihr eigenes Tempo noch einmal, so das Nevis zu ihr kommen konnte. Als Nevis es endlich geschafft hatte, schaltete sie das Licht wieder an.

"Sehr gut gemacht, Nevis. Und ich gebe dir recht: Das reicht für heute.Hilfst du mir rasch beim Aufräumen? Die Stolperfallen gehören da hinten in die Kiste. Ich kümmer mich um die Bälle. "

Nachdem der Trainingsraum für die nächsten Benutzer hergerichtete war, nahm sie Nevis wieder an die Hand und machte sich auf den Weg zur Kantine. Auf dem Weg dort hin fragte Nevis, was Kinder in den Werkstätten denn so bauten und Neeva zuckte kurz mit den Schultern.

"Alles mögliche. Einige bauen sich kleine Drohnen, um ihren Freunden damit Nachrichten zu schicken oder die einfach nur an der Zimmerdecke kreisen. Ich hatte als Jüngling eine, die das Tageslicht speicherte und dann Nachts leutete. Weil- ganz unter uns- ich hatte damals ein bisschen Angst im Dunkeln und fühlte mich mit dem kreiselnden Raumschiff an der Decke sicherer. Wovon ich jedoch abraten würde, wären Droiden, die dir deine Arbeiten abnehmen würden. Die meisten Meister sehen das nicht so gerne- auch etwas, dass ich dir aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
"

Neeva zwinkerte dem Kind vergnügt zu, als sie durch einen Torbogen gingen und sich in der Kantine wiederfanden. Es war laut , da viele Jedi länger auf Taris blieben und sich dem Tages-Rhythmus dort anpassten. Und nun war gerade Mittagszeit.

"Oh je, hoffentlich bekommen wir noch einen Platz an einem Tisch und müssen nicht auf dem Boden picknicken."

Sie führte das Mädchen zur Speisenausgabe und begutachtete das Angebot.

"Isst du Fisch? Dort haben sie Filet, dass recht lecker aussieht. Und Gemüse? Hast du mal Knollenwinden probiert? Die sind auch gut. Die haben da eine Gemüsepfanne damit gemacht...mit roten, gelben und violetten Knollenwinden. Schmecken alle gleich, sieht aber lustig aus. Ich denke, das nehm ich. Du auch? Möchtest du noch eine Suppe vorher? Oder etwas Salat?"

Neeva fand einen Tisch, an dem noch zwei Sitzplätze frei waren. Ihnen leisteten zwei Jedi mit ihren Padawanen gesellschaft, von denen einer wohl kurz vor der Prüfung zum Ritter stand und sein Lichtschwert hier bauen sollte. Der junge Mann hatte sehr viele Fragen an seinen Meister, so dass dieses fast nicht zum Essen kam. Offensichtlich war der Junge nervös wegen der Aufgabe und hatte Zweifel daran, es zu schaffen. Neeva lächelte ihn freundlich an.

"Wenn ich mich kurz einmischen und einen Tipp geben darf. Verlass dich auf dein Gefühl. Alles schon durchzuplanen, bevor du überhaupt begonnen hast, nimmt dir die Flexibilität, im Ernstfall nach einer anderen Lösung zu suchen. Konzentrier dich auf das Nächste, dass du machen musst. Eins nach dem anderen. Und ehe du dich versiehst, hast du dein Lichtschwert konstruiert. "

Nie nickte noch einmal und sah dann zu Nevis rüber.

"Du bist offensichtlich nicht die einzige, die alles auf einmal machen will."

Amüsiert lachte sie und konzentrierte sich dann erstmal auf ihr Essen. Es war für Kantinen-Essen sehr gut und so brachten sie ihr Mahl relativ schnell hinter sich. Anschliessend führte Neeva ihren Schützling zu den Werkstätten und dann an eine freie Werkbank.

"Also, Nevis. Hier findest du Werkzeug und da vorn ist eine Kiste mit allem Möglichen. Wenn es dich nicht stört, setz ich mich hier nebendran hin und warte mein Lichtschwert mal wieder. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, kannst du mich jederzeit fragen."

Damit legte Neeva ihren Lichtschwertgriff auf die Werkbank, öffnete eine kleine Wartungsklappe und begann damit, die Energiemodulationsschaltkreise zu untersuchen und nach möglichen Spuren von Korrosion oder anderen Abnutzungserscheinungen zu suchen.

Taris-Jedi-Turm- Werkstätte- mit Nevis
 
Taris-Jedi-Turm- mit Pectorn

Der Junge gab ihm reichlich zu denken. Nicht nur, dass er sowieso nicht gern Sprach und man ihm alles aus der Nase ziehen musste, er wirkte teilweise regelrecht apatisch. Birix verzweifelte ein paar mal beinahe deswegen. Nach dem Frühstück sah er den Jungen an beschloss dann einen letzten Versuch zu unternehmen, ihn ein bisschen aus sich heraus zu locken.

"Hey, Pectorn. Was hältst du davon, die Stadt etwas anzugucken. Das Sicherheits-Leck wurde geschlossen und der Alarm beendet. Die Rakghouls sind wieder da, wo sie hin gehören. Es besteht also keine Gefahr mehr. "

Gut, ausser einigen-wahrscheinlich immernoch verängstigten Personen, die von Laden zu Laden flüchteten, war vielleicht in der Stadt nicht viel zu sehen. Es gab vielleicht doch noch bessere Ideen als die. Wenn sie raus gingen, würde er auch sehr aufpassen müssen. Sahra hatte ihn gewarnt, das Pec´s grösstes Problem immernoch im Stehlen lag, auch wenn er sich schon sehr verbessert hatte. Die Vorfälle waren immer seltener geworden, aber dennoch schien der Junge manchmal nicht wiederstehen zu können. Ob es klug war, ihn so in Versuchung zu führen? Auf der anderen Seite musste er sich mit diesem Problem auseinander setzen. Was sollte er sonst mal für ein Jedi werden? Einer, der ständig stahl und den Ruf der Jedi schädigte? Das tat er ja schon, wenn er jetzt zum Langfinger mutierte. Birix schüttelte kaum merklich den Kopf. Was sollte nur aus dem Jungen werden? Sahra hätte ihn so garnicht in den Orden eingliedern dürfen! Aber die Frau hatte ein zu weiches Herz und sah in allem und jedem das Gute. Und genau damit brachte sie gern sich selbst und leider auch andere in Schwierigkeiten. Der Ishi-Tib sah den dunkelhaarigen Jungen erneut an.

"Oder möchtest du in den Trainingsraum gehen? Wir könnten ein bisschen Selbstverteidigung üben, damit du bald mit Nevis und Tyrion mithalten kannst. "

Auch wenn sich der Junge inzwischen seit einem Jahr in ihrer Obhut befand, wies er natürlich immernoch Lücken auf im Vergleich zu den anderen beiden Jünglingen, die von Anfang an in diesen Dingen geschult wurden.

"Wie gut steht es denn gerade mit deiner Machtwahrnehmung? Was denkst du? Kannst du sie schon gut spüren? Oder bist du noch sehr unsicher? Das wird dann mal wichtig, weisst du? Wenn du zum Padawan wirst. "

Irgendwie musste er einen Anhaltspunkt finden, was er jetzt mit dem Jungen machen sollte. Sahra war irgendwie besser in solchen Dingen. Aber die war ja nichtmal im Haus und hatte zudem Anweisung gegeben, das die Kinder heute allein Unterrichtet werden sollten. Vielleicht würde die Menschin diese Regel morgen etwas lockern. Er hoffte darauf.

Taris-Jedi-Turm- mit Pectorn
 
Taris, Jedi-Turm, Trainingsraum: Meisterin Colar und Nevis


Nevis bekam ein Lob, welches das Kind stolz auf sich machte und motivierte, sich weiter anzustrengen und Meisterin Colar fand auch, dass es nun für heute in diesem Punkt erstmal genügte. Nevis wurde angewiesen, die Stolperfallen hinten in die Kiste, auf die die Meisterin zeigte, einzuräumen und kam dem hilfsbereit und fleißig sofort nach.

Dann musste Nevis die Meisterin wieder an der Hand anfassen und es ging zur Kantine. Wie immer war auf den Gängen viel los. Nevis fühlte sich an ihrer Hand daher sicher aufgehoben, denn sie wollte nicht verloren gehen wie damals im Jedi-Tempel auf Lianna kurz nach ihrer Ankunft dort. Damals hatte Nevis sehr geweint! Die Meisterin beantwortete Nevis` Frage, was man in der Werkstatt alles so bauen könnte und das Mädchen hörte gespannt zu. Das mit einem Raumschiff, welches Nachrichten zu Ty bringen könnte, würde Nevis toll finden. Die Sache mit dem Droiden sah Nevis überhaupt nicht so. Ein Droide könnte ihre Hausaufgaben machen und vieles mehr, doch sicherlich sollte Nevis sich erstmal an etwas Kleineres wagen. Typisch für Erwachsene, dass sie Kindern Droiden ausredeten! Immer sollte man etwas dabei lernen, selbst beim Tischabräumen! Nevis widersprach der Meisterin aber nicht.


“Ich glaube, ich baue ein kleines Raumschiff wie du damals als Kind! Warst du da so alt wie ich?”

Es war schwierig sich Erwachsene als Kinder vorzustellen!

Im Speisesaal war wieder mal ein Trubel! Meisterin Colar befürchtete schon keinen Tisch ab zu bekommen! Nevis hielt gleich mal nach Ty Ausschau. Doch er schien nicht da zu sein. Vielleicht aß er später oder hatte schon oder aß in einer anderen Kantine? Rasch befanden sie sich an der Essensausgabe. Nevis wurde gefragt, ob sie Fisch mochte. Nevis schüttelte den Kopf.

“Die Gräte piekst so dolle im Hals und man muss immer so stark aufpassen beim Essen. Und auch wenn gesagt wurde, da ist nichts drin, habe ich dann doch das Pech gehabt!”

Nevis hatte richtig Angst davor. Aber es gab zum Glück noch andere Dinge, die lecker aussahen und appetitlich dufteten und Nevis entschied sich für Knollenwindengemüsepfanne, die schon optisch durch ihre Farbgebung viel her machte und Nevis dadurch ansprach und außerdem hatte die Meisterin gemeint, dass diese gut wären und sie diese essen wollte. Da konnte Nevis dann wohl kaum etwas verkehrt machen. Ob sie die aber schon mal gegessen hatte, wusste sie nicht genau. Vermutlich nicht, sonst könnte sich Nevis vermutlich daran erinnern.

“Ich esse das Selbe wie du! Ich glaube, die habe ich noch nie probiert!”

Wollte Nevis noch vorher eine Suppe oder einen Salat?

“Hm, ich nehme die Suppe!”

Es waren am Tisch, den Neeva ansteuerte, gerade noch zwei Plätze für die Beiden frei. Der eine große Junge baute an seinem Lichtschwert. Einige Teile flogen über dem Tisch herum, weil er sie levitierte. Man baute also ein Lichtschwert mit der Macht zusammen, schoss es Nevis interessiert durch den Kopf. Doch der Padawan nervte höllisch beim Essen, besonders seinen Meister, da er tausend Fragen hatte. Er wusste nicht genau, welches Modul oder Bauteil wohin kam. Wie peinlich, dachte Nevis. Sie würde später ihr Lichtschwert nicht so öffentlich bauen! Meisterin Colar fiel das natürlich auch auf und sagte etwas dazu. Nevis verschluckte sich an ihrer Suppe. Man konnte sich ja auch gar nicht darauf konzentrieren. Die Zunge hatte sie sich auch schon verbrannt, weil sie vergessen hatte zu pusten. Die schwebenden Bauteile über dem Tisch lenkten total ab! Es ging immerhin um ein echtes Lichtschwert! Neeva meinte, er wolle auch alles wie Nevis auf einmal machen. Aber, Nevis fuchtelte nicht beim Essen mit ihrem Kinderlichtschwert herum! Aber, sie meinte wohl das, was sie ihr vorhin erklärt hatte, als Nevis sagte, dass sie eigentlich alles ein bisschen machen wollen würde, dass man dann alles nur oberflächlich machen würde. Man musste sich Zeit nehmen und sich vertiefen! Allerdings war das leicht in Nevis`Fall gesagt, denn wie sollte man sich bloß entscheiden, wenn es so viele Möglichkeiten gab und man einiges wie das Bauen und Konstruieren noch nie ausprobiert hatte?

Nevis zog sich ihren Teller mit der Portion Gemüsepfanne heran. Sie duftete gut, sah wirklich lecker aus, aber eigentlich war Nevis von der Vorsuppe schon satt. Sie hatte einen kleinen Magen und der schien längst voll zu sein. Dennoch probierte sie. Es schmeckte wirklich gut. Nevis pickte von jeder Farbe ein Stück heraus. Am liebsten mochte sie die violetten Stücken, auch wenn sie alle gleich schmeckten. Zumindest fiel Nevis kein Unterschied auf. Doch schon bald ging nichts mehr in das Kind hinein! Nevis schob den Teller weg und sagte:


“Ich bin satt! Bei mir passt nichts mehr hinein!”.

Kurz darauf fand sich Nevis an einer freien Werkbank wieder. Das war aufregend und aufregende Sachen mochte Nevis! Neeva zeigte auf das Werkzeug. Nevis nahm einen Schraubenzieher in die Hand und drehte ihn hin und her. So wirklich wusste sie nicht, was man damit machen sollte, noch wie dieses Werkzeug hieß. Die Meisterin zeigte dann auf eine Kiste. Dort war wohl eine Menge drin. Doch auch über dem Werktisch gab es noch viele Boxen und der Tisch hatte auch Schubfächer. Nevis sollte alleine machen und fragen, wenn sie nicht weiter käme. Neeva setzte sich hinter ihr hin und begann auch ihr Lichtschwert auseinander zu bauen? War sie auf diese Idee wegen dem Padawan in der Kantina gekommen?

Nevis orientierte sich erstmal. Sie kramte erstmal alles an Werkzeug aus und begutachtete es. Sie nahm es in ihre kleinen Finger und drehte sie hin und her. Es gab aber auch kleine Gerätschafen. Einen Akkuschrauber, eine Klebepistole, einen Lötkolben und vieles mehr. Dann gab es einen Touchscreenmonitor an der Wand direkt über ihrem Arbeitsplatz mit Konstruktionsplänen. Schnell begriff Nevis, dass sie nur antippen brauchte, was sie zu bauen gedachte. Sie tippte schon mal die Raumschiffe an. Es gab etliche! Nevis wurde abgelenkt, da ein wesentlich älterer menschlicher Padawan eintrat und hinten in der Ecke einen Arbeitstisch auswählte und etwas weiterbaute. Was es war, konnte man noch nicht erkennen, so neugierig Nevis da auch hinglotzte.


Die Kiste, auf die Neeva gezeigt hatte, beinhaltete einige Raumschiffbaukästen. Vom Bild her gefiel Nevis eins gleich besonders gut, was an der Farbgebung lag, denn es hatte viel pink und violett dabei, was ja eindeutig zu ihren Lieblingsfarben gehörte. Es handelte sich um einen A-Wing-Raumjäger. Nevis packte schnaufend, total vertieft, alles auf ihrem Arbeitsplatz aus und schaute sich die vielen kleinen Teile an. Dann tippte sie aufs Display. Die Bauanleitung startete. Zuerst sollte man sich eine passende Energiezelle besorgen. Was der Mann in der Hand im Film hielt, war klein flach und rund. Nevis begann zu suchen. Sie zog alle Schubkästen auf. Endlich fand sie die Schublade voll damit. Nevis zog sie kurzerhand heraus und kippte alles auf dem Boden aus und suchte danach, und suchte und suchte. Als sie sie mit der passenden Nummer drauf fand, hatte der Mann im Film den Raumjäger schon zur Hälfte fertig gebaut. Nevis stand auf und hielt den Film an und drückte auf erneut abspielen. Doch auch jetzt war es nicht besser und Nevis musste auf Anhalten drücken, da sie das erste Bauteil unter den Vielen nicht gleich fand. Alle hatten solche langen Nummern. Total kompliziert! Man sollte das Cockpit zuerst bauen. Das Teil, mit der in der Anleitung gezeigten durchsichtigen Haube, damit der Pilot hinaus schauen könnte, war eindeutig nicht im Karton gewesen. Scheinbar waren die Bauteile schon mehrfach durch Kinderhände gegangen. Das Bauteil mit der durchsichtigen Plexiglashülle war offensichtlich woanders gelandet. Nevis kramte nun in der Kiste herum. Nochmal gab es den Karton mit dem Raumjäger nicht, nur jede Menge andere. Nevis durchsuchte nun Karton für Karton und ihre kleinen Finger fuhren suchend durch eine Unmenge Bauteile, was ein komisches lautes wiederkehrendes Geräusch machte, in der Hoffnung, es zu finden. Die Bauteile waren in den Kartons unsortiert. Sicherlich hatte es jemand vertauscht oder in den falschen Karton gelegt. Vielleicht war die Cockpithaube mal heruntergefallen? Da, endlich sah dies so aus, als hätte Nevis es gefunden. Aber, wie enttäuschend musste Nevis feststellen, dass es nicht passte und seufzte auf. Irgendwann entdeckte sie einen Karton mit zwei solchen Sichthauben für die Pilotenkapsel und davon passte endlich eine. Na endlich!

Dann ging es zum Glück etwas schneller voran. Bevor die Außenverkleidung dran kam, wurden die Triebwerke angeschraubt. Allerdings musste Nevis feststellen, dass ihr gewählter Schraubenzieher zu groß war und wechselt ihn um. Das war dennoch sehr fummelig und Nevis schnaufte arg. Sie war völlig dabei! In unmittelbarer Nähe mussten an beiden Seiten zwei Laserkanonen und Zielerfassungssysteme, die wie lange Rohre aussahen, angeschraubt werden. Nevis schraubte und schraubte und zog alles unter ganzem Körpereinsatz fest, damit nichts abfallen konnte. Den Akkuschrauber traute sie sich nicht zu benutzen, da er ihr gefährlich erschien. Dennoch war alles schön fest, denn beim Flug zu Ty sollte schließlich nichts abfallen! Er sollte staunen, was ihn besuchen kommen würde!

Doch dann fiel Nevis etwas Blödes beim näheren Betrachten auf. So ein Mist! Als Nevis die Erkenntnis kam, stiegen ihr gleich die Tränchen in die großen Äuglein! Sie hatte alles seitenverkehrt dran gebaut! Völlig falsch herum und es so festgesurrt, dass Nevis nun missmutig erkennen musste, dass sie es nicht mehr auseinander bekam, um es umzubauen! Sie drehte mit dem Schraubenzieher und zog sogar, aber nichts bewegte sich! Kein Stück! Was nun? Nevis klopfte sogar mit dem Teil auf den Tisch, in der Hoffnung, es könnte sich lockern. Das geschah natürlich nicht. Kläglich drehte sich Nevis um und sagte nun bittend zu Neeva:


“Das geht nicht mehr ab! Ich habe es falsch dran gebaut!”

Überhaupt war Nevis langsam am Ende. Das war schwieriger als gedacht und dauerte alles unsagbar lange und ihre Geduld war am Ende angelangt!


Taris, Jedi-Turm, Werkraum: Nevis und Meisterin Neeva Colar und ein anderer Schüler(NPC)
 
Taris- Jedi-Turm- Werkstatt -mit Nevis und NPCs

Neeva wunderte sich ein wenig. Das Mädchen war länger ruhig, als sie erwartet hatte. Schliesslich schien es dann aber doch Schwierigkeiten zu geben und das Kind wandte sich mit Tränen in den Augen an sie. Die Jedi erhob sich und besah sich den Schaden. Es brauchte einiges an Selbstbeherrschung, um nicht zu lachen.

“Oh je, Nevis. Du hast recht, so kann das Schiff bestimmt nicht fliegen. Warte kurz.“

Die pummelig wirkende Frau holte sich einen zweiten Stuhl und Griff auf dem Rückweg nach einer Sprühdose mit einem kleinen Schlauch dran. Damit setzte sie sich wieder neben das Mädchen.

“Hier, damit bekommst du die meisten festsitzenden Schrauben wieder auf.“

Sie verteilte wirklich wenig davon um die Schrauben und griff dann selbst nach dem Hydroschraubenschlüssel. Wie auch immer die Kleine das hinbekommen hatte, die Schrauben sassen wirklich fest. Sogar Neeva musste sich anstrengen, um sie wieder zu lösen.

“Boa, Nevis. Du bekommst keine Knollenwinden mehr zu essen, wenn du so stark davon wirst.“

Sie grinste das Mädchen kurz an, bevor sie sich an die nächste Schraube machte. Während sie arbeitete , plauderte die Jedi ein bisschen vor sich hin.

“ Ich glaub, ich war 9 oder 10 , als ich mein Mini-Raumschiff gebaut hab damals. Also war ich garnicht so viel älter als du jetzt. “

Nachdem das Raumschiff soweit wieder zerlegt war, erhob sich die Frau und stellte sich hinter den Jüngling.

“ Bevor du das nächste Mal anfängst wie wild drauf los zu schrauben, leg dir erstmal alle Teile richtig hin. Also so, wie du sie dann montieren willst. Dann schau dir das Gesamtbild an. Du wirst erkennen, ob etwas falsch liegt und kannst es dann noch leicht korrigieren. Erst wenn alles so liegt, wie du es dir vorstellst, kannst du zum Hydroschraubenschlüssel greifen. “

Lächelnd hielt sie dem Kind das Werkzeug hin, als alles was falsch herum montiert war, wieder neben dem Modell lag.

“ Hast du mal ausprobiert, ob der Repulsor funktioniert? Schliesslich wäre es schade, wenn du alles drum herum fertig baust und das Schiff nachher garnicht fliegen kann.“

Strahlend nahm sie die Fernsteuerung aus der Packung und hielt sie dem Kind hin, damit es das unfertige Modell einmal fliegen lassen konnte. Zu sehen, wofür man arbeitete motivierte meistens nochmal, wenn einen die Lust am basteln verliess.

Taris-Jedi-Turm-Werkstatt-mit Nevis und NPCs
 
Taris, Jedi-Turm, Werkraum: Nevis und Meisterin Neeva Colar


Die Jedimeisterin bestätigte, dass das Schiff so nicht fliegen könnte. Nevis ließ das Köpfchen und die Schultern hängen. So ein Mist, dachte sie. Doch die Meisterin nahm die Sache erstmal in die Hand und kümmerte sich. Doch sie brauchte selbst ganz schön, um die verkehrt angebauten Teile zu lösen. Nevis hatte ganze Arbeit geleistet und eine Menge Kraft verwendet. Die Kleine wurde schon unruhig. Die Meisterin meinte schon spaßig, sie dürfe nicht mehr so viele Knollenwinden essen. Nevis konnte dazu nur ein wenig lächeln. Nicht, dass sie glaubte, diese Speise tatsächlich nicht mehr essen zu dürfen, da sie sonst zu stark werden würde, doch so sehr die Meisterin mit aller Kraft mit dem komischen Werkzeug schraubte, es tat sich nichts!? Sie befürchtete schon, Meisterin Colar könnte es wohl doch nicht schaffen. Die Meisterin beantwortete in der Zeit die Frage, wie alt sie damals gewesen wäre. Sie war zu dem Zeitpunkt ungefähr so alt wie Ty gewesen, sogar etwas älter. Also, wenn Nevis öfters in die Werkstatt dürfte und noch vier Jahre Zeit zum Üben hätte, würde Nevis das auch besser hinbekommen! In solchen Berechnungen konnte Nevis Mathematik auf Anhieb!

Doch dann drehte sich endlich die erste Mutter und Schraube. Bald hatte die Meisterin alles falsch Montierte abgebaut. Nevis lächelte ihr dankbar und erleichtert zu, ein wundervolles Kinderlächeln. Doch dann legte Neeva alles ausgebreitet auf die Werkbank und gab Nevis einige Tipps, während Nevis ihr den Schraubenschlüssel abnahm. Nevis drehte ihn hin und her. Dieses Werkzeug hatte sie also dazu benutzt. Aha! Nevis wollte sich das gut merken. Nein, probieren ging über studieren und Nevis lockerte mal rasch eine Schraube, irgendeine und merkte, wie gut es mit dem Hydroschraubenschlüssel ging, die Mutter und die Schraube zu lösen. Sie lächelte Neeva an und zog alles wieder fest. Dann kam der Schraubenschlüssel in die Schublade mit dem Werkzeug zurück. In der Zwischenzeit hatte sich Nevis angehört, dass ein Zurechtlegen der Bauteile in der entsprechenden Reihenfolge zur Montage zu empfehlen war. Das wollte Nevis unbedingt zukünftig beherzigen. So viel Arbeit, so viele festgezogene Schrauben umsonst! Das sollte ihr nicht nochmal passieren!

Doch zuerst wollten sie nun erstmal prüfen, ob der Repulsor fliegen könnte. Nevis konnte nur ahnen, was der Repulsor war, denn viel war nicht mehr an dem begonnenen Raumschiff dran oder auch nicht?! Doch die Wirkungsweise war klar! Das Teil war fürs Fliegen und Schweben verantwortlich. Sicherlich auch für den Sturzflug!?


“Das sind die Triebwerke!?”,

erklärte Nevis unsicher und tippte mit dem Finger darauf. Sie hatte sich eher auf die Nummern, als auf die Bezeichnungen der Bauteile konzentriert, lag aber richtig damit. Dann nahm sie die Fernbedienung entgegen. Das strahlende Lächeln der Meisterin steckte an und Nevis lächelte auch freudig. Hoffentlich würde es fliegen?! Sie schaltete. Das unfertige Fluggerät startete. Nevis`Augen strahlten. Das Kind versuchte mit der Fernbedienung gut zurecht zu kommen und musste erstmal gleich einen Sturzflug probieren. Das sah toll aus, auch wenn das Raumschiff noch lange nicht fertig war, doch ihre Phantasie machte dies wett. Nevis freute sich. Dann ließ sie den Jäger steil hochfliegen, geradeaus fliegen, langsamer werden und dann trudeln. Dann kurz über dem Boden hörte sie auf damit und ließ ihn eine große Kurve fliegen. Doch als Nevis ihn eine Rolle fliegen lassen wollte und das Teil gerade an der Decke auf dem Kopf herum lossauste und das in wahnsinniger Geschwindigkeit, verlor sie die Kontrolle darüber, obwohl es erst so gut geklappt hatte. Der Padawan, der mit im Werkraum war, wollte gerade hinaus gehen und öffnete die Tür und das Raumschiff flog hinaus in den Gang und Nevis konnte den Gang nicht von dieser Stelle, hier hinten, wo sie standen, einsehen? Wo war das Raumschiff ab geblieben? Schnell reichte sie aufgeregt Neeva die Fernbedienung. Das der ältere Padawan aber auch ausgerechnet in dem Moment den Raum verlassen musste!? Schnell flitzte Nevis hinterher, nahm noch die Ecke des Werktisches mit, dass tat weh und ergab einen blauen Fleck, doch wo war es?! War es in den Lift geflogen? War es abgestürzt? Lag es unten zerschellt im Treppenhaus? War es in einem anderen Raum geflogen? Hatte der Padawan es sich geschnappt und gestohlen? Nevis konnte es nicht entdecken!

“Komm schnell, Meisterin! Es ist weg! Ich sehe es nicht mehr! Ich kann es nirgends entdecken!" ,

rief sie mit weinerlicher erregter Stimme.


Taris, Jedi-Turm, vorm Werkraum: Nevis Li und Meisterin Neeva Colar
 
Taris-Jedi-Turm- Werkstätten- mit Nevis und einem anderen Padawan (NPC)

Neeva erklärte dem Kind die einzelnen, aktiven Elemente des Modells mit einem geduldigen Lächeln.

" Wirkliche Tiebwerke haben die Modelle nicht, das würde wohl gegen jede Brandschutzbestimmung verstossen. Aber die Repulsoren sind echt und das Modell fliegt mit Druchluftdüsen. Damit sind sie eigentlich sogar schneller als richtige Raumschiffe. "

Einige Momente später lies Nevis das unfertige Raumschiff durch den Raum fliegen und wurde dabei immer übermütiger.

"Nevis, sei vorsichtig!"

Doch die Warnung kam zu spät. Der Padawan, der gerade noch an seinem Lichtschwert gebastelt hatte, verlies den Raum. Und da flog der Bausatz auch schon zur Tür raus. Nevis drückte ihr die Fernbedienung in die Hand und rannte dem Modell hinterher. Neeva war deswegen irritiert und drückte sofort einen Knopf, der das Gerät dazu bringen würde auf der Stelle zu schweben. Neeva ging hinter Nevis her, die total aufgeregt im Gang stand.

"Pssst, Nevis , ganz ruhig. Was ist gerade passiert? Du warst übermütig und hast die Kontrolle verloren. "

Lächelnd ging sie vor dem Kind auf die Knie und sah sie fest an.

"Die Macht hilft einem Jedi auch dabei, sich genau in Erinnerung zu rufen, was er vielleicht nur am Rand wahrgenommen hat. Beruhige dich jetzt. "

Sie wartete , bis das Kind bereit war um sie dann weiter anzuleiten.

"Geh in Gedanken ein paar Minuten zurück. Du standest drin in der Werkstatt und hast mit der Fernbedienung das Fluggerät gesteuert. Nach links , nach rechts, schnell, langsam. Und jetzt. Die Minute, bevor die Tür aufging. Was hast du gedrückt? "

Die Jedi führte das Kind zurück in die Werkstatt , zu dem Punkt an dem sie stand, bevor die Aufregung los ging.

"Jetzt verlasse in Gedanken deinen Körper und werde zum Flugzeug. Wohin fliegst du? Geh einfach los. Ich pass auf. Geh."

Neeva wartete, bis Nevis tatsächlich bereit war, loszulaufen und achtete dann darauf, das sie mit niemandem zusammen stiess. Das Kind wusste genau , wo sich das Gerät genau befand. Sie war die einzige, die es wiederfinden konnte.

Taris-Jedi-Turm- bei den Werkstätten - mit Nevis.
 
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Taris-Jedi-Turm, bei den Werkstätten: Nevis und Meisterin Colar und andere Leute im Gang


Meisterin Colar kam rasch herbei und tröstete das aufgebrachte und total aufgelöste Kind. Dabei ging sie in die Hocke und konnte Nevis in die Augen schauen. Sie meinte aber auch, dass Nevis wohl etwas übermütig gewesen sei und dabei die Kontrolle verloren hätte. Die Kleine zuckte niedergeschlagen mit den Schultern. Hatte sie das? Wäre der Padawan in dem Moment nicht hinaus gegangen! Er hatte doch gesehen, dass ihr Jäger da herum geflogen war! Dann wäre das alles nicht passiert!

“Es war so schön herum geflogen! Warum musste der große Padawan auch die Tür aufreißen!”,

sagte sie mit großem Bedauern in der Stimme. Sie schmiegte sich Trost suchend an Neeva`s Schulter an. Die kleine Togruta brauchte ein paar Streicheleinheiten und suchte ihre Nähe. Nevis sollte sich wieder beruhigen. Ihre Streicheleinheiten, ihre Ruhe und Wärme, die sie ausstrahlte, waren dabei sehr hilfreich für das Kind. Die Jedi konnten die Macht auch bei solchen misslichen Geschehnissen nutzen, hörte Nevis die Meisterin sagen. Als Nevis ruhiger und wieder aufnahmebereiter geworden war, begann Neeva zu erklären, wie man es machen konnte. Nevis sollte wie ein Gerät alles zurückspulen. Nur gedanklich eben! Das war ziemlich schwer, fand Nevis. Sie war vom heutigen Tag schon ziemlich ausgelaugt und müde. Wie sollte sie das noch hinbekommen? Aber, sie wollte artig ihr bestes geben, wollte sie ihr halbfertiges Flugobjekt, was mal ein tolles kleines Raumschiff bzw. ein Jäger werden und dann zu Ty fliegen sollte, wiederfinden. Sie vermisste Ty so sehr!

“Hast du gesehen gehabt, was für tolle Flugmanöver es konnte?”

Das Mädchen wurde zurück in die Werkstatt geführt. Sie versuchte sich zu erinnern. Das war wirklich schwerer als gesagt! Sie sah sich kurz nochmal an der Werkbank stehen, doch das war wohl eindeutig zu weit zurück geschaut bzw. gedacht. Ganz so weit sollte sie nicht ausholen. Sie holte sich die Situation vor ihr geistiges Auge zurück, als sie die Fernbedienung in die Hand bekam. Wie sie dabei die Macht nutzen sollte, blieb ihr unklar. Nevis selber wurde, als sie sich erinnerte, zum Jäger oder besser, sie war der kleine Pilot darin! Zuerst war sie mutig im Sturzflug gewesen, dann riss sie kurz über dem Boden die Schnauze des Jägers hoch, indem sie den Steuerknüppel heran zog und sauste steil nach oben und dann kam die Kurve, ach nein, noch nicht! Erst ein Stück geradeaus! Dann ließ sie den Flieger trudeln. Und nein, sie drohte nicht abzustürzen, denn das war Absicht! Kurz über dem Boden fing sie die die Maschine ab und flog dann eine große geräumige Kurve und ihr Jäger legte sich mit ihr auf die Seite. Der Horizont und die Welt zeigte sich der Pilotin ganz schief. Dann ging sie in ein anderes Manöver über und die Rolle kam dran. Dabei flog sie sehr schnell. Vielleicht etwas zu rasant!? Sie flog geradeaus und der Flieger war auf dem Kopf und ihr Kopf hing nach unten und nur die Gurte hielten sie im Sitz.

“Geradeaus!”,

rief sie aufgeregt! Sie hatte geradeaus gedrückt gehabt! Sie rannte hinaus auf den Gang und Neeva folgte ihr. Der Gang war sehr lang und die kleinen Füße der Togruta liefen so schnell sie konnten, denn das kleine Mädchen war sehr sportlich, so klein und zierlich sie auch war. Ihre Lekku`s standen fast waagerecht nach hinten ab, so düste die Kleine los. Wie bei einem Hindernislauf umkreiste sie dabei die Leute, die in dem Gang unterwegs waren. Am anderen Ende war ein riesiges Fenster, was die ganze Front einnahm. Zum Glück oder zum Pech, wie man es sah, konnte man es nicht öffnen, da sie sich in einem zu hohen Stockwerk befanden. Frischluft kam über Klimaanlagen.

Dort angekommen zeigte sich der kleinen Togruta ein schlimmes Bild. Ihr unfertiger Flieger war volle Wucht gegen das Panzerglas geflogen und war zerschellt und abgestürzt. Da lagen die verschiedensten Teile auf dem Boden und deprimiert musste Nevis erkennen, dass Manches abgebrochen war. Das war etwas zu viel für den kleinen Jüngling. Ihre Frustrationsgrenze war damit eindeutig überschritten und für Nevis ging die Welt unter und sie wusste sich nicht anders zu helfen. Sie hatte sich so eifrig abgemüht gehabt und nun dieses Bild! Sie ließ sich an Ort und Stelle fallen und begann heftig zu schreien, was ihre Stimmbänder hergaben. Sie schrie fast den ganzen Tempel zusammen! Sie konnte mit der Situation einfach nicht anders umgehen und war mit ihren Gefühlen total überfordert! Dabei zappelte sie wild mit Armen und Beinen und schlug aus lauter Ärger um sich! Ihre Reißzähne fuhren aus, ihre Lippen wurden blitzeblau und ihre Lekku`s zuckten aufgeregt! Zu allem Überfluss zeigte sich die Macht in dem Kind und das äußerst unproduktiv und unkontrolliert und die Teile des Jägers schwebten wie wild in der Luft umher und umtanzten das Kind und Neeva.


Taris-Jedi-Turm, im Gang vorm Fenster vor den Werkstätten: Meisterin Colar und Jüngling Nevis und andere Leute im Gang
 
Taris-Jedi-Turm-In der Nähe der Werkstätten- mit Nevis

Nevis regte sich wirklich viel zu sehr über ein Spielzeug auf und versuchte logischerweise, den Fehler nun auf andere zu schieben. Das der Padawan die Werkstatt verlassen würde, war zu erwarten gewesen.

"Schht, Nevis. Den anderen Padawan trifft keine Schuld. Er hat keinen Fehler gemacht, indem er die Tür geöffnet hat. Man kann ihm ja nicht verbieten den Raum zu verlassen, nur weil wir hier spielen. "

Die Jedi konnte den Frust des Mädchens spüren und nachvollziehen. Aber die Kleine würde auch lernen müssen, dass sie so nicht weiter kam. Zumindest schien es ihr etwas zu helfen, sich auf die Problemlösung zu konzentrieren. Tatsächlich schien sie bald eine Ahnung zu bekommen, wohin das Fluggerät geflogen sein könnte und stürmte so gleich los.

"Nevis! Nicht so schnell! "

Rief sie dem Togruta-Mädchen noch hinterher, doch dann musste sie sich selbst eilen , ihr hinterher zu kommen. Die wilde Jagd ging doch ein ganzes Stück weiter, als Neeva gedacht hätte und endete ebenso schnell wie sie begonnen hatte. Nevis stand vor einer Fensterfront und starrte eine Sekunde fassungslos auf den Trümmerhaufen, der von ihrem Modell noch übrig war. Was dann kam war eher das Verhalten eines Dreijährigen, als sie sich auf den Boden warf und einfach schrie. Neeva hütete sich, dem Mädchen jetzt zu nah zu kommen. Zumal sie auch die scharfen Zähne zeigte, die ihrer Spezies zu eigen waren. Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, hoben die Trümmerteile des Jägers ab und wurden teilweise zu regelrechten Geschossen. Zum Glück waren hier am Ende des Ganges nicht viele andere Personen. So konnte sich die Jedi darauf konzentrieren, die umherfliegenden Teile zu kontrollieren und Nevis dazu zu bringen, wieder Vernunft anzunehmen. So leid ihr das tat, sie musste gerade darauf hoffen, dass das Kind sich erschrecken lies. Mit einer lauten und strengen Stimme, die sonst eigentlich mehr als ungewöhnlich für sie war, versuchte sie durch den Wutanfall hindurch zu kommen.

"Nevis! Hör auf mit dem Blödsinn. Sofort! "


Die Worte glichen einer Ohrfeige und zumindest einige andere Jedi im Gang hinter ihr drehten sich erschrocken zu ihnen um.

"Ich hab gesagt, es reicht!"


setzte sie noch einmal nach, um die Wirkung hoffentlich zu verstärken. Das Kind musste ganz ganz dringend an seiner Selbstkontrolle arbeiten. So ging das ja garnicht!

Taris-Jedi-Turm-In der Nähe der Werkstätten- mit Nevis
 
Taris-Jedi-Turm, im Gang vorm Fenster vor den Werkstätten: Meisterin Colar und Jüngling Nevis und andere Leute im Gang


“Er hätte mich warnen können!”,

entgegnete Nevis schreiend. Sie war außer sich. Schließlich war der Padawan schon ein sehr großer Junge gewesen und da hätte er ein wenig mitdenken und vorausschauender sein müssen, als Nevis es in ihrem zarten Alter vermochte. Wenn sie daran dachte, wie klug Luis hingegen bereits war. Ach, wie sie ihn auch vermisste! Er wurde sicher mal Lehrer oder ein großartiger Wissenschaftler! Davon war Nevis felsenfest überzeugt! Und Luis war so viel kleiner und jünger als der Pada von eben und hätte das nie so unbedacht getan und die Tür aufgerissen.

“Er hätte Bescheid sagen und es ankündigen können! Ich hatte mich nur auf den halbfertigen Flieger und auf die Fernbedienung konzentriert!”


Der Padawan musste sogar mitbekommen haben, was dann darauf geschehen war, war aber völlig unbeeindruckt weiter gegangen, als wäre nichts geschehen! Hilfsbereitschaft gleich Null!

“Und danach hätte er helfen können! Doch scheinbar hatte er Barabel-Früchte auf den Augen!”,

bat sie um Verständnis! Wieso war Meisterin Neeva Colar nicht auf ihrer Seite?

Als Nevis dann ihr Flugobjekt gefunden hatte, war der Anblick so schockierend für das Kind gewesen, dass sie einen Wutanfall bekam. Sie kam mit der Situation nicht zurecht! Sie hatte sich zu Boden fallen lassen und weinte, schrie, strampelte, schlug um sich und gebrauchte die Macht unkontrolliert und unbeabsichtigt. Sie dachte nicht daran, was Andere, die auch im Flur waren, über sie dachten oder wie Neeva das fand, auch nicht daran, dass sie jemanden durch den Machtgebrauch verletzen könnte. Sie war wie von Sinnen und dachte gar nicht und alles war ihr egal.


Doch dann hielt sie erschrocken inne. In dem Tonfall sprach so gut wie nie jemand mit Nevis! Sie erschrak. Und, sie verstummte. Neeva hatte sie übertönt und forderte sie auf, dass sofort zu lassen! Das Kind lag geschockt erstmal nur da. Dann zog sie erneut ein Schippchen, setzte sich auf, zog ihre Knie heran, schlug ihre kleinen Hände vor`s Gesicht und weinte nun leise und bitterlich. Ihre kleinen Schultern, ihr schmaler Rücken und ihre Lekku`s zuckten. Sie hatte große Sehnsucht nach ihr vertrauten, ans Herz gewachsenen Personen, Bezugspersonen, die sie lieb hatte und wollte sich fest an eine davon schmiegen. Laut und vernehmlich rief sie nach einer Weile:

“Ich will zu meiner Mami! Ich will zu Meisterin Sahra Kenobi gehen!”


Taris-Jedi-Turm, im Gang vorm Fenster vor den Werkstätten: Meisterin Colar und Jüngling Nevis und andere Leute im Gang
 
Taris-Jedi-Turm-Gänge-mit Firedevs

Der Tag mit seiner Tante war-mild gesagt-öde. Den ganzen Vormittag hatten sie im Quartier gesessen und gelesen. Seine Tante stand leider ganz hinter seiner Mutter und so blieb Ty nichts anderes übrig, als die Strafe über sich ergehen zu lassen. Irgendwann hatte er jedoch wirklich Kopfschmerzen bekommen und die Jedi hatte sich breit schlagen lassen zumindest mal kurz an die Luft zu gehen. Auf dem Weg nach draussen kamen sie an einem Gang vorbei , in dem ein rechter Tumult herrschte. Eine Frau stand dort und viele Schrottteile flogen durch die Gegend. Ty stutzte, als er auch jemanden schreien hörte. Die Stimme kannte er und die Frau sprach gerade nicht sehr freundlich zu seiner Freundin. Ungeachtet des Treff-Verbots, dass seine Mutter ausgesprochen hatte, riss er sich von seiner Tante los und rannte so schnell er konnte zu Nevis. Die Metallstücke, die gerade eben noch durch die Gegend geflogen waren, fielen nun scheppernd zu Boden, während Nevis nach ihrer oder seiner Mutter rief. Schlitternd kam der Junge neben der kleinen Togruta zum stehen und legte schützend einen Arm um sie. Die Jedi, die das Mädchen wohl betreut hatte, funkelte er nur kurz böse an, bevor er Nevis ganz zu sich zog. Das Mädchen war zwar nicht viel jünger als er, aber bedeutend kleiner, so dass er sie leicht umarmen konnte.

“ Psst, Nevis. Sei nicht traurig. Ich beschütz dich!“

Er kam sich gerade sehr erwachsen vor und wollte sich von der Jedi nicht einschüchtern lassen. Dann besah er sich die Teile, die um ihn herum verstreut lagen. Offensichtlich war das mal etwas gewesen, an dem Nevis sehr gehangen hatte. Und die Fernbedienung verriet, dass es wohl irgendein Gefährt war.Das brachte ihn auf eine Idee.

“ Hey, Nevis. Hast du mal einen Bürstenrenner gebaut? Das ist ganz einfach.Hast du Lust? Wir können zwei Stück zusammen bauen und dann nachher ein Rennen fahren.“

Sein Versuch seine Freundin abzulenken und aufzumuntern hätte sogar bei einer Dreijährigen funktioniert, also ging Ty fest davon aus, das es jetzt bei Nevis auch funktionierte. Bettelnd sah er zu seiner Tante, die nicht sehr glücklich über die Sache zu sein schien. Aber auch sie musste die Notwendigkeit der Aktion wohl erkennen, so dass sie einmal seufzte und dann nickte. Ty erhob sich und hielt Nevis die Hand hin um ihr aufzuhelfen.

“ Wir können uns Spülbürsten aus der Küche holen. Oder wir nehmen Zahnbürstenköpfe. Die sind so fein, die Biester gehen nachher ab wie Kalerlaken.Nimm aber die Fernbedienung mit, die brauchen wir noch.“

Ty machte sich noch dran, die umherliegenden Trümmerteile aufzuheben und dabei brauchbares von Schrott zu trennen. Wenn sie jetzt einfach los stürmten und das Chaos hier zurück liessen, würden sie sicher Ärger bekommen und zukünftig als technische Übung nur noch Türklingeln reparieren.
Nachdem alles soweit aufgeräumt war,brachte Ty die gefundenen Teile in die Werkstatt zurück. Nevis' Arbeitsplatz war unverkennbar, so dass es kaum auffiel, als er die übrigen Teile dazu legte. Anschliessend stupfte er das Mädchen an ihm zu folgen, um die Bürsten zu holen.

“ Magst du einen grösseren oder einen Zahnbürstenrenner? Die kleinen Renner sind immer schneller.“

Taris-Jedi-Turm-Gänge-mit Nevis
 
Taris, Jedi-Turm, im Gang vor den Werkstätten: Nevis, Meisterin Colar und andere Neugierige und zufällig Umherlaufende

Plötzlich spürte sie, wie jemand den Arm um sie legte, sie zu sich heranzog, jemand mit vertrauter Aura und bekannter Stimme. Ty! Es war ihr kleiner Freund Ty, der ihr wie ein großer Bruder geworden war! Nevis spürte in ihr etwas wie Erleichterung und Geborgenheit aufwallen. Sie war so froh und hatte ihn so gern. Rasch presste sie sich an ihn und vergrub ihr kleines Köpfchen an seiner Schulter. Ihre kleinen Finger krallten sich in den Stoff seiner Jacke und hielten Ty fest, so gut sie konnte. Sie wollte ihn am besten nie mehr loslassen. Ihre Tränen versiegten langsam und ihr Atem wurde ruhiger. Sie spürte Ruhe von ihm ausgehen, die ansteckend wirkte. Sein Brustkorb hob und senkte sich in ruhigem gleichmäßigem Takt und auch Nevis ihrer glich sich dem Tempo an. Fast erschöpft lag sie an ihn gelehnt. Lediglich ab und an ein Seufzer unterbrach den ruhig gewordenen Atem des kleinen Mädchens. Selbst ihre Reißzähne waren wieder eingefahren worden.

„Jetzt bleiben wir zusammen, stimmt`s?“,

warf Nevis kurz ein, als Ty sie zu beruhigen versuchte und auf sie einredete und ein Spiel vorschlug.

„Das kenne ich noch nicht? Ich weiß nicht, wie das geht? Aber, das spielen wir unbedingt! Das klingt gut!“

Bürsten wurden dazu gebraucht. Zahnbürsten wären gut.

„Wir holen unsere Zahnbürsten, denn dann haben wir keine mehr und müssen uns heute Abend nicht die Zähne putzen.“,

riet sie spitzfindig aus ihrer kindlichen Logik heraus. Ty löste sich sanft aus ihrer Umklammerung und schaute sich den kläglichen zerschmetterten Rest der Bauteile an, die hier wild verstreut herumlagen und sammelte sie eifrig auf. Nevis schaute ihm wie paralysiert zu. Sie bemerkte dabei, dass auch Meisterin Firedevs Kenobi neben Meisterin Colar stand. Alle außer Ty schienen böse auf das Mädchen zu sein und sie wusste nicht wirklich warum. Nur er war gekommen, schien sie zu verstehen und sich um sie wirklich zu kümmern. Sie sollte die Fernbedienung aufheben und mitnehmen und kam dem auch nach. Als Ty damit anfing, den Flur herunterzulaufen und dabei die Werkstatt anzusteuern, lief ihm Nevis natürlich hinterher. Ty war so lieb und hilfsbereit und war ihr wie ein großer Bruder geworden. Nevis wurde mit ihm gemeinsam groß und sie beide kannten sich und ihre Stärken und Schwächen gut. Ohne, dass Nevis ihren Arbeitsplatz hätte zeigen müssen, steuerte er den richtigen Tisch an.

„Ich wollte dir geheime Nachrichten senden und hatte dafür einen tollen Flieger gebaut. Doch dann war da dieser idiotische große Padawan und er hatte die Tür aufgerissen und dann flog es hinaus, denn ich hatte gerade einen Testflug damit gemacht und nun ist es kaputt! Hier schau, dieser Raumjäger sollte es werden!“,

erklärte sie bekümmert alles aus ihrer Sicht. Nevis zeigte auf die Schachtel.

„Komm, jetzt sind wir wieder zusammen und brauchen das nicht mehr! Wir lassen uns nicht mehr trennen! Wir holen jetzt unsere Zahnbürsten!“,

und Nevis ergriff seine Hand und zog ihn mit sich mit, hinaus in den Flur und schnell in den vollen Lift, der gerade seine Türen schließen wollte. Sie passten gerade so noch hinein und kaum war Ty`s Fuß drin, setzte er sich schon in Bewegung und sie fuhren nach unten, weil die Leute alle nach unten wollten. Nevis war schon bewusst, dass sie damit ihre Aufpasser abgehängt hatte. Sie hatte davon die Nase voll. Mit Ty alleine war es viel schöner! Die Fernbedienung hielt sie fest in ihrer linken Hand. Ty hatte gesagt, dass sie die noch brauchen würden!

Taris, Jedi-Turm, im Lift nach unten mit etlichen Unbekannten: Ty und Nevis
 
Taris-Jedi-Turm-mit Nevis

Die Reaktion des Mädchens war heftiger, als er erwartet hatte. Sie klammerte sich an ihn wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz und zitterte am ganzen Leib. Ty drückte seine Freundin für einen Moment an sich, auch wenn er nicht wirklich verstand, was gerade so dermassen schlimm war. Zum Glück beruhigte sie sich wieder und konnte sogar schon wieder Witze machen. Zumindest fasste Ty es als Scherz auf, als sie zu dem Schluss kam, sich vor dem Zähneputzen drücken zu können, wenn sie die Bürsten verbauten.

"Ich fürchte, Mom hat wirklich immer Ersatzzahnbürsten dabei. Aber du kannst dir eine
neue Farbe aussuchen, wenn deine alte Bürste irgendwie.....verschwunden ist ."

Er zwinkerte dem Mädchen belustigt zu, denn er konnte ihren geheimen Wunsch diesem Ritual zu entgehen nur zu gut nachvollziehen. Nachdem sie alles aufgesammelt und zur Werkstatt getragen hatten, stürmte Nevis sofort los zum Turbolift. Gerade noch rechtzeitig erreichte sie die Lifttür und quetschte sich doch durch, was den Sensor zum öffnen der Tür nochmal aktivierte und den Lift noch lange genug von der Abfahrt abhielt. Ty stand einen Moment unschlüssig da und sah zurück. Von seiner Tante war nichts zu sehen, aber er konnte Nevis auch nicht allein gehen lassen. Seuftzend betrat er auch den Lift. An die Steuerkonsole kam er nicht dran, also fuhren sie erstmal nach unten.

"Nevis, wir machen grad nen Fehler. Erstmal müssen wir nach oben, nicht nach unten. Ausserdem weiss Tante Firi nicht, wo wir sind. Das macht den Anschein, als ob wir -kaum dass wir zusammen sind- wieder abhauen. Das ist genau das Selbe wie gestern. Die trennen uns wieder und das nächste Mal sehen wir uns ne Woche nicht. Glaub mir, ich kenn meine Mutter. "

Der Lift hielt zum Glück ein paar Stockwerke unten dran und fuhr nicht ganz nach unten. Ty packte Nevis an ihrer Tunika und zog sie mit sich aus dem Lift raus. Als die Türen sich knapp hinter ihnen wieder schlossen und der Lift weiter in die Tiefe rauschte, atmete der Junge tief durch.

" So. Jetzt gucken wir mal nach nem Treppenhaus und laufen schnell wieder hoch. Es sind nur 5 Stockwerke bis zu unserem."

5 Stockwerke klang vielleicht nach viel, aber ihr bisheriges Training lies den Aufstieg nicht zu Anstrengen für die Kinder werden. Ausserdem würden sie so schneller vor ihrem Quartier sein als wenn sie jetzt erst warteten, bis der Lift wieder bei ihnen war. Ty sah sich um und entdeckte ein Schild , das Richtung Treppenhaus zeigte.

"Guck mal, dort. Komm."

Im Treppenhaus waren sie ganz allein. Natürlich. Die meisten Lebewesen warteten lieber eine viertel Stunde vor dem Lift als auch nur eine Etage zu Fuss zu bewältigen. Ty lehnte sich etwas über die Brüstung und blickte nach oben. Sie waren wirklich allein, was den Jungen grinsen lies. Er stellte sich mit dem Rücken an die Wand gegenüber der ersten Stufe nach oben.

"Hast du Lust auf ein Wettrennen? Die Wand hier am Rücken ist die Startlinie. Wer zuerst 5 Stockwerke weiter oben an der Tür ist. "

Auch Nevis sollte locker in der Lage sein, diese Distanz zu überbrücken. Sie war schneller geworden und sie hatte bei den Ausdauerläufen mit seiner Mutter schon lange nicht mehr schlapp gemacht, auch wenn sie danach oft länger brauchte um wieder zu Atem kommen.

Taris-Jedi-Turm-Treppenhaus-mit Nevis
 
Taris-Jedi-Turm, im Lift: Nevis und Ty


Nevis war froh über eine kleine Auszeit mit Ty. Sie war erschöpft von den letzten etlichen Übungsstunden. Und, dann diese Rückschläge! Doch nun war Ty an ihrer Seite! Sie brauchte das Raumschiff nicht mehr! Es war ein langer anstrengender Tag gewesen. Ty war ihr Freund, ihr Vertrauter, wie ein Bruder, mit dem sie gemeinsam aufwuchs und mit dem sie in den letzten Monaten ihre ersten gemeinsamen Schritte als Jüngling gemacht hatte. Bei ihm zu sein, tat ihr einfach gut. Und, er hatte eine Idee. Sie würden Spaß haben! Einfach nur ausgelassen spielen, ohne die Beurteilung eines Erwachsenen. Das brauchte Nevis jetzt!

Ty hatte es gerade noch geschafft, den Lift zu betreten. Sie standen zwischen lauter hochgewachsenen fremden Jedi. Ihr Freund war besorgt. Er meinte, es wäre nicht in Ordnung, dass sie nicht Bescheid gesagt hätten, wo sie hin wollten und es so aussehen würde, als würden beide gleich wieder abhauen und Unsinn machen, kaum trafen beide aufeinander. Schließlich blieben diese Aktionen auch nicht unbestraft! Nevis dachte nach und horchte in sich hinein. Eigentlich war sie mit Ty gerade wieder abgehauen, es sah nicht nur so aus. Sie hatte nicht nachgedacht, sondern war ihren Gefühlen gefolgt! Sie hatte da weg gemusst! Sie hatte dem Ganzen nur entfliehen wollen und wollte mit Ty alleine sein. Doch jetzt wo Ty die Strafe ansprach, erkannte sie, dass das Manöver unklug gewesen war! Aber, man konnte es noch ausbügeln, ehe ihre Flucht groß als diese erkannt wurde! Sie nickte zu seinem Vorschlag andächtig und zustimmend. Es war wohl besser so! Ja, er kannte seine Mutter am besten! Sie war gütig, aber streng und konsequent. Nevis kannte Sahra mittlerweile auch gut genug, um das zu wissen! Auch, wenn Nevis ebenfalls gehofft hatte, man könnte dem Zähneputzen entgehen, wusste sie wie Ty, dass es unmöglich war! Sahra war immer gut vorbereitet und ausgerüstet. Ihr entging nichts und sie hatte immer eine Lösung, so dass alles so verlief, wie von ihr geplant!

Der Lift hielt auf dem Weg nach unten. Ty zog das Mädchen schnell hinaus. Er suchte ein Treppenhaus. Nevis ließ ihn machen und lief einfach mit. Ty wollte ein Wettrennen die fünf Stockwerke hoch zurück veranstalten. Dem war Nevis natürlich nicht abgeneigt. Etwas mit einem Spiel zu verbinden, war immer gut! Sie hatten das Treppenhaus auch ganz für sich alleine. Er zeigte eine Wand, die gut als Startlinie her hielt. Das Ziel war die Tür fünf Stockwerke höher im Treppenhaus. Nevis rief laut:


“Auf die Plätze, fertig, los!”

Beide Kinder stürmten die Treppe hoch. Nevis nahm zwei Stufen auf einmal. Lange hielt sie diese hohen Stufen nicht aus! Sie lief normal weiter, aber so schnell sie konnte! Sie war darauf bedacht, mindestens an Ty´s Seite zu bleiben! Sportliche Sachen fielen ihr leicht! Auch wurde sie nochmal angestauten Frust und somit jede Menge Adrenalien los. Natürlich wusste die Kleine nichts von so was! Aber, ihr tat es gut, dass spürte sie! Doch ihre Erschöpfung des langen Tages meldete sich und Ty übernahm die Führung bei der vorletzten Treppe. Doch Nevis wollte gewinnen und konnte das nicht zu lassen! Sie setzte alles daran, ihn einzuholen und holte alles aus sich heraus! Auf der letzten Treppe, kurz hinter der Kurve des Treppenabsatzes, holte sie ihn dann endlich auf den ersten Stufen ein. Vielleicht hatte sie auch den Vorteil gehabt, da sie innen am Geländer lief. Doch dafür war sie mit kürzeren Beinen ausgestattet! Jetzt galt es, ihn auf den letzten Metern nach oben zu überholen. Doch auch Ty legte sich ins Zeug und wollte dies verhindern. Letzten Endes schlugen vier kleine Hände gleichzeitig an der Tür an. Nevis keuchte und kam kaum zu Atem. Doch sie lächelte. Sie hatten beide gewonnen. Sie waren gleichzeitig angekommen.

“Wir haben alle beide gewonnen! Ok, nun lass uns Meisterin Colar, so heißt mein Babysitter heute, und Tante Firi Bescheid geben! Hoffentlich haben sie nichts dagegen, dass wir ein wenig spielen wollen? Und dann holen wir unsere Zahnbürsten! Du fragst!”,

sagte Nevis noch etwas atemlos. Sie wollte das Ty fragte, da Nevis befürchtete, auf Grund ihres Trotzanfalles, den sie geliefert hatte, schlechte Karten zu haben. Sie betete insgeheim, dass sie nichts dagegen hätten! Meisterin Firedevs war eher der Kumpeltyp und bei ihr hatte Nevis weniger Befürchtungen. Sie war im Herzen ein Kind geblieben! Sie hatte oft Verständnis für die Kinder und erinnerte sich wohl noch gut daran, wie es war, eins zu sein! Als wüsste sie noch zu gut, wie man in dem Alter drauf war, wie man dachte und fühlte! Daher war sie auch schnell selbst zu allerlei Schabernack bereit! Meisterin Colar war die, die ihr Sorgen bereitete. Sie war auf Grund der Kürze des Kennen`s schlecht einschätzbar, war sicher innerlich durch die Ereignisse aufgewühlt und hatte Nevis ziemlich laut angeschrien! Hoffentlich war es kein Fehler zurück zu gehen und zu fragen!? Hoffentlich würde es nicht noch eine riesige Aussprache wegen des Vorfalles geben? Bitte nicht!

Ty öffnete die Tür zum Gang. Nevis sah Meisterin Colar und Meisterin Firedevs von weitem unweit der Werkstätten stehen und sich suchend umschauen. Ängstlich ergriff Nevis Ty´s Hand. Sie wurden langsamer. Nevis war angespannt und ihr Herz hämmerte wie wild!



Taris, Jedi-Turm, im Gang vor den Werkstätten auf dem Weg zu Meisterin Firedevs und Meisterin Colar: Ty und Nevis
 
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Taris-Jedi-Turm-Gänge-mit Nevis

Natürlich lies sich Nevis mit der Aussicht auf ein Spiel ködern. Damit konnte man sie immer rum kriegen. Na gut. Fast immer. Auch ohne ihre Vergangenheit zu kennen spürte Ty, dass seine Freundin da Nachholbedarf hatte. Und ihm machte das natürlich auch Spass. Kaum hatte das Togruta-Mädchen auf drei gezählt, schon schoss sie die Treppen raus. Der Junge startete einen Sekundenbruchteil nach ihr und musste sich schon ran halten, um sie einzuholen. Nach den ersten 2 Treppen wurden beide Kinder etwas langsamer, doch kurz vor dem Ziel gaben sie noch einmal Gas und berührten schliesslich simultan die Türklinke. Ty atmete genauso heftig wie Nevis, grinste aber über beide Backen. Das Nevis sich Sorgen um die Reaktion seiner Tante und vor allem ihre Aufpasserin machte, lies ihn nur abwinken.


"Mach dir keinen Kopf, ich dreh das schon hin. Aber du musst mir versprechen , nicht mehr gleich loszustürmen. Glaub mir, es ist einfacher wenn man vorher zumindest bescheid gibt. Sogar Mom kann viel durchlassen gehen, wenn man ihr nicht ständig Sorgen bereitet. Und jetzt überlass das Reden mir."


Mit diesen Worten zog Ty die Tür auf und trat auf den Gang raus. Seine Tante stand mit der anderen Jedi vor der Werkstatt und sah nicht sehr glücklich aus. Er winkte heftig, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.


"Tante Firi, hier sind wir."

Ty nahm Nevis bei der Hand und zog sie hinter sich her bis zu ihren Aufpassern.

" Wir wollten unsere Zahnbürsten holen und der Lift war grad da. Also sind wir schnell rein gesprungen, aber da war die Tür schon zu. Und dann fuhr der dumme Lift auch noch nach unten. "

Er rollte genervt die Augen und musste dabei nichtmal so sehr spielen. Das er Nevis hinterher gelaufen war, damit sie nicht verloren geht, verschwieg er einfach. Und so ganz falsch war seine Erklärung ja auch nicht, weswegen die Jedi keine Lüge würde spüren können. Tatsächlich spürte Ty die tastende Präsenz seiner Tante und sah sie einfach nur fröhlich an, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

"Wir sind beim nächsten Halt vom Lift grad raus und jetzt über das Treppenhaus wieder rauf gekommen

Seine Tante schien zufrieden zu sein, denn sie hörte auf nach Anzeichen einer Lüge zu suchen.

"Aber unsere Zahnbürsten haben wir immer noch nicht. Wir gehen sie rasch holen, ja? Kannst du mal gucken, ob es kleine Motoren hat? Und ich brauch zwei frei programmierbare Mikro-Platinen und einen Lötkolben. Und Blödsinn..ääähm Lötzinn. Bitte bitte. "

Während er bettelte versuchte er ungeduldiger zu wirken, als er eigentlich war. Damit seine Tante keinen Verdacht schöpfte, dass da noch irgendwas im Busch war, drehte er sich postwendend um und rauschte zurück zu den Liften. Nevis zog er dabei einfach hinter sich her. Während sie auf den Lift warteten, atmete er tief durch, während er beobachtet, wie die Jedi in der Werkstatt verschwanden.

" Ich glaub , wir haben Glück gehabt. Sie gehen die Teile suchen. Wir müssen noch zwei Stockwerke rauf, aber diesmal laufen wir nicht.

Als der Lift kam, stieg er ein und bat die Cereanerin neben sich darum, das richtige Stockwerk für sie auszuwählen.

Taris- Jedi-Turm-Gänge-mit Nevis
 
Taris-Jedi-Turm- mit Neeva

Es war eine eigenartige Situation gewesen. Nevis hatte den halben Turm zusammen geschrien, als sie sie zuerst gesehen hatte. Der Grund war nicht ganz ersichtlich gewesen, dafür hatte die Jedi den Frust und die Enttäuschung des Kindes umso deutlicher spüren können. Ty reagierte sofort und tröstete das weinende Mädchen. Ausserdem schaffte er es irgendwie, sie soweit zu beruhigen, dass sie aufstand und neue Hoffnung schöpfte. Es war bemerkenswert. Die Jedi, die wohl Nevis betreut hatte, gesellte sich zu ihr, als die Kinder die herumliegenden Teile aufsammelten und Richtung Werkstatt davon trugen. Meisterin Colar vervollständigte das lückenhafte Bild, dass Firedevs von dem Vorfall hatte. Nevis hatte also einen ferngesteuerten Flieger gebaut und hatte quasi die Kontrolle verloren. Ihre Reaktion auf die Zerstörung ihres Bastelwerks war für Meisterin Colar verwirrend gewesen und auch Firedevs hielt es für etwas übertrieben für eine 6jährige. Oh , das Mädchen hatte noch einen weiten Weg vor sich. Als sie bei der Werkstatt ankamen, waren die Kinder...nicht dort. Alarmiert sah Firedevs sich um und griff gleichzeitig in die Macht hinaus um ihren Neffen zu finden. Doch er war nicht in der näheren Umgebung. Nun war sie es, die Frust in sich aufwallen spürte und für einen Moment kam ihr in den Sinn, sich nun ebenfalls schreiend und weinend auf den Boden zu schmeissen. Aber diese Massnahme machte wenig Sinn, wenn Nevis es nicht sah. Die junge Frau betrat noch einmal die Werkstatt und sah den Schrottberg auf einer der Werkbänke. Sie waren also hier gewesen. Aber wo konnten sie so schnell hin verschwunden sein?

"Sahra bringt mich um...."


stellte sie leise und nüchtern fest und trat wieder raus in den Flur, wo Meisterin Colar bereits etwas den Gang runter lief um Spuren der Kinder zu finden. Firedevs wollte sie gerade rufen, als sich eine Tür öffnete und die Kinder offenschtlich abgehetzt auftauchten.

"Hört mal, dass ist nicht witzig! Ihr könnt doch nicht....."

weiter kam sie nicht, denn ihr Neffe erklärte den Vorfall und Firedevs runzelte kurz die Stirn und Griff nach der Präsenz des Jungen. Die beiden führten doch irgendwas im Schilde! Doch bei ihrer oberflächlichen Sondierung stellte sie nur fest, dass er zumindest nicht log. Als seufzte sie und schüttelte kaum merklich den Kopf. Kinder. Ty beauftragte sie , ein paar Teile zu suchen, während er mit Nevis ihre Zahnbürsten holen wollte. Die Jedi wusste genau, was der Junge vor hatte. So eine Phase hatte er vor zwei Jahren schon mal gehabt und man hatte auf der StarExplorer nirgends mehr hingehen können, ohne auch einen von geschätzten fünf Millionen Bürstenrenner zu treten. Und alle waren sie aktiv gewesen. Es hatte ausgesehen als hatte das Schiff eine Parasiten-Invasion. Nun, diesmal würde es zumindest nicht ihr Schiff treffen.

Taris-Jedi-Turm-Werkstatt- mit Neeva
 
Taris-Jedi-Turm- mit Brix



"Schnall dich an Pec ich setzte das schiff auf"





Danach nur Dunkelheit. Pec schreckte auf. Diese Erinnerung verfolgte ihn nun doch eine weile. So das er kaum mitbekam was Brix sagte. Nur das sie in die Stadt konnten. Er schüttelte den Kopf.




"Ich würde den Turm lieber nicht verlassen wenn es okay für euch ist Master Brix"



Er hatte sich vorgenommen den freundlichen Ton anzuschlagen. Welchen Ton auch sonst? Er würde Pec nicht von dieser Erinnerung erzählen. Er konnte es nicht. Er seufzte nun doch etwas.



"Ich muss noch was erledign entschuldigt mich kurz"

Einfach weg. Er war eine Gefahr für alle. Er musste weg. In diesen Moment. Er war eine Gefahr für sie alle. Eine Träne schlich sich seinen Weg über seine Wange. Sein Vater hatte ihn an die Navigation gesetzt. Er war zwar nur ein kind doch es war seine Schuld. Er hatte an der Navigationskonsole gespielt so das der Kurs nicht mehr stimmte. Wenn er das nicht getan hätte dann wären sie nie auf die Imperiale Patroulie getroffen. Sie hätten den Notsprung nicht machen müssen und seine Eltern würden noch Leben.

Er war Schuld. Er hatte seine Eltern quasi in die Hände des Imperiums geführt. Er brachte das Imperium zu ihnen und damit den Tod. Pec merkte nichtmal wie er die Werkstadt betrat. Seine Beine hatten ihn automatisch getragen. Er warf einen verschleierte Blick in Firedevs richtung. Er konnte sie nichtmal richtig sehen. Seine Arme hingen Lose an seinem Körper als er einfach auf die Knie fiel.

Taris-Jedi-Turm-Werkstatt- mit Neeva und Firedevs
 
Taris, Jediturm, Flur vor Werkstätten: Neeva, Firedevs, Ty und Nevis


Ty winkte ab. Er würde das schon Hinbiegen. Nevis lächelte. Sie vertraute ihm, dass er das schaffen würde. Doch, sie sollte ihm versprechen, nicht immer gleich loszustürzen. Sie nickte.

"Ist gut! Aber komm, das Loch im Zaun hattest du entdeckt und es war deine Idee gewesen, dort durch zu klettern und dahinter auf den Boards weiter zu gleiten. Du bist auch nicht groß anders oder besser als ich!",

hielt sie ihm dagegen und lachte.

"Aber, du hast recht. Und, wenn dann deine Mutter auch gelassener sein kann, ist das um so besser. Ich weiß, du schaffst das!",

ermunterte sie ihn.

Dann standen sie kurz darauf vor Meisterin Neeva und Meisterin Firedevs. Tante Firi begann sogleich, etwas von, dass das nicht witzig wäre, zu faseln. Erschrocken sah Nevis zu Ty. Das begann nicht wie geplant! Doch Ty unterbrach sie sofort und es sprudelte aus ihm heraus. Firedevs musterte ihn streng dabei. Ty machte das richtig gut. Er blieb dabei nahe an der Wahrheit, drehte es nur so, als wäre alles ohne Absicht passiert. Sollte man sich also mal verquatschen, würde das kaum auffallen, nur das Absichtliche sollte man für sich behalten. Aus seinem Mund klang das Alles so richtig lieb. Tante Firi überzeugte er jedenfalls schnell. Lediglich einen kleinen Seufzer gestattete sie sich. Doch ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie ihnen das so abnahm. Seine Version der Geschichte war auch gut gewesen. Nevis fand sie klasse und beschloss selber daran zu glauben.

Ty sprach bereits davon, dass sie allerdings ihre Zahnbürsten noch immer nicht hätten und sie nun holen wollten. Er wagte es sogar, Teile aufzuzählen, die man für dieses komische Rennen noch bräuchte und bat Tante Firi, diese ihnen zu besorgen. Der traute sich was! Doch, sie war eben auch seine Tante! Da war das einfacher als mit Lehrern. Wenn Nevis ihre Mutti hier wäre, dann hätte Nevis sie einfach gebeten, dass sie den Flieger für Nevis rasch nochmal zusammen baut, damit sie wieder Loopings und Trudeln damit spielen könnte. Sie hätte das aus Liebe sofort getan. Davon war Nevis überzeugt. Die Mama hatte sie sehr lieb und hätte ihr diese Bitte niemals abschlagen können! Sie hatte die Mama so lange nicht gesehen! Ty hatte immer seine Mama und seine Tante bei sich. Er hatte es so gut. Nevis wurde plötzlich sehr ruhig, nachdenklich, in sich gekehrt und traurig. Nevis hatte Angst zu vergessen, wie sie aussah. Nevis hatte ihre Lekkuˋs geerbt. Nevis griff noch fester Tyˋs kleine Hand, die aber immer noch größer als ihre war! Er zog sie eilig vor den Lift. Nevis sah sich nach den beiden Meisterinnen um. Sie gingen tatsächlich in die Werkstatt. Der Lift hielt. Ty zog Nevis hinein. Hatte Nevis gerade Pectorn im Gang gesehen? Die Lifttüren schlossen sich wieder. Ty meinte, sie hätten Glück gehabt. Die Jedi suchten nun ihnen die Teile zusammen. Nevis nickte und grinste. Sie dachte nun wieder an das Spiel, welches sie spielen würden und wovon sie gar keine Vorstellungen, nicht einen Hauch einer Ahnung, hatte. Ty sagte diesmal das Stockwerk an und für ihn wurde gedrückt.

Sie kamen in dem Gang an, wo Ty mit Firi wohnte. Doch Nevis hatte völlig woanders mit Sahra geschlafen. Sie würde das Zimmer niemals finden. Sie hatte sich nicht einmal die Etage und die Zimmernummer gemerkt.


"Also, ich wohne sehr weit oben mit Sahra. Hast du eigentlich etwas von ihr gehört? Sie muss doch wegen uns hoffentlich nicht ins Gefängnis?",

fragte Nevis besorgt. Sie liefen zu Tyˋs Zimmertür. Er wusste wenigstens, wo er wohnte.

"Wenn Sahra im Gefängnis schlafen muss, dann schlafe ich bei dir mit in deinem Bett.",

erklärte Nevis ihm schon mal. Sie würde niemals alleine in dem Zimmer übernachten, welches sie eh nicht wiederfinden würde. Sie war heute kreuz und quer durch den Tempel gelaufen und gerannt. Sie hatte völlig die Orientierung verloren.

"Wie soll ich bloß meine Kinderzahnbürste holen, wenn ich nicht weiß, wo mein Zimmer ist?",

stellte sie besorgt fest. Wenn es nur ums Zähneputzen gegangen wäre, wäre sie natürlich weniger besorgt gewesen, doch hier ging es um ein Bürstenrennen! Ihr Blick fiel auf Tyˋs Bett. Sie erkannte sofort, wo er schlief, da sein und ihr ehemaliges Kuscheltier darauf lag. Sie lief hin und legte sich quer darauf.

"Ich passe hier gut mit rein!",

versicherte sie sich vor allem selber schon mal. Es war noch genug Platz übrig. Wie sollte sie nur ihr Zimmer je wiederfinden?


Taris, Jediturm, in Tyˋs und Firiˋs Zimmer: Nevis und Ty, zwei Etagen unter ihnen in der Werkstatt: Neeva und Firedevs mit Pectorn?
 
Taris-Jedi-Turm- in der Nähe von Firedevs Quartier- mit Nevis.

Sie waren noch nicht ganz im Gang angekommen, als Nevis anmerkte, dass sie nicht wusste wo ihr Zimmer war. Ty sah sie stirnrunzelnd an und verkniff sich ein Kommentar. Aber das sie sich Sorgen um seine Mutter machte, konnte er verstehen. Sie war wirklich schon lange weg.

"Ok, gehen wir erstmal zu Tante Firis Zimmer."

Er ging mit zügigen Schritten den Gang runter, drehte sich dabei aber immer wieder um um zu gucken, ob Nevis nach kam. Sie kam nach.

"Mach dir um Mom keine Sorgen. Erwachsene können wirklich stundenlang über ein und das selbe Thema reden ohne müde zu werden. Wahrscheinlich ist sie an so jemanden geraten und wird nachher einfach nur tierisch genervt wieder auftauchen. So schnell sperrt man sie nicht ein, glaub mir. "


Aber ganz unrecht hatte Nevis auch nicht. Vielleicht wurde sie härter bestraft, damit sich andere das merkten und so etwas nicht nachmachten. Aber dann kam ihm die Idee, wie er die kleine Togruta aufmuntern konnte.

"Wenn man Mom einsperrt, gehen wir mit Tante Firi und Birix los und befreien sie, ok? Du hast doch dein Lichtschwert noch, oder? "


Im Quartier seiner Tante angekommen , warf sich Nevis gleich auf sein Bett und wiederholte ihre Sorge um ihre Zahnbürste. Ausserdem gab sie gleich zu verstehen, dass sie die Nacht bei ihm im Bett verbringen wollte. Ty runzelte die Stirn und grinste dann.

"Nevis. Denk doch mal nach! Jedes Gebäude der Jedi hat ein internes Computernetz, wo alles drin gespeichert ist. Und die Computer findest du überall. Komm."

Er ging an den Schreibtisch seiner Mutter und drückte einen Knopf , der das Terminal dort aktivierte

"Siehst du? Draussen in den Gängen sind auch ab und zu mal welche. Hier kannst du Moms Namen eingeben und dann zeigt dir der Bildschirm, wo ihr Zimmer ist.Mom hat gesagt das ist so, weil es so viele Jedi gibt. Wenn einer einen anderen sucht, kann er ihn hier finden und auf einem Plan anschauen, wo er oder sie wohnt. "

Ty rief einen Plan des Turms auf und zeigte ihr ihr Quartier.

"Da seid ihr. Aber bevor du jetzt los rennst... "


Der Junge rannte ins Bad und kam mit zwei neuen Zahnbürsten wieder raus. Der Orden hatte die wohl bereit gestellt, aber da alle ihre eigenen Zahnbürsten hatten, waren die quasi übrig.

"Nehmen wir die hier. "

Er grinste, als er die Tür zum Flur wieder ansteuert.

"Je nach dem, wie Mom nachher drauf ist, kannst du vielleicht sowieso mit hier schlafen. Ich schlag ihr mal vor, dass sie dann ihre Ruhe hätte, wenn du mit hier bei Tante Firi schläfst. Das wär doch ne Idee, oder?"

Er fand die Idee super und machte sich mit den Zahnbürsten und Nevis wieder auf den Weg zu den Werkstätten.

Taris-Jedi-Turm- Firedevs Quartier- mit Nevis
 
Taris-Jedi-Turm-Werkstätten- mit Meisterin Colar, Nevis und Ty auf dem Weg zu ihren Unterkünften

Als sie die Werkstätten wieder betrat hatte sie das Gefühl, dass ihr Neffe sie gerade regelrecht plattgebügelt hatte. Sie schüttelte den Kopf über sich selbst, als sie alles raus suchte, was Ty für seine Bürstenrenner brauchte. Sie kannte die Komponenten noch immer auswendig vom letzten Mal und hatte gerade zwei Chips zum Ansteuern der Lenkung gefunden, als Pectorn die Werkstatt betrat. Oder besser gesagt das, was von ihm übrig war. Meisterin Colar wollte sofort zu ihm eilen, doch Firedevs hielt sie zurück. Schon wieder atmete sie tief durch, nur dieses Mal war sie wirklich genervt. Sicherlich konnte Pec nichts dafür, dass er so niedergeschlagen war die ganze Zeit. Aber er konnte was dagegen und er war jetzt lang genug bei den Jedi, um sich von der Geschichte von damals endlich zu lösen.

"Meistern Colar? Würdet ihr das hier bitte Ty geben und dann auf die Kinder aufpassen? Ich kümmer mich um Pec."

Damit drückte sie der anderen Jedi die Teile in die Hand und ging zu dem Häufchen Elend, das vor der Tür auf dem Boden kniete.

"Pec. Steh bitte auf und folge mir."

In ihrer Stimme fand sich kein Mitleid sondern es war klar als Befehl zu erkennen. Auch wenn es ein milder, freundlicher war. Darauf vertrauend , dass er gehorchen würde, verlies Firedevs die Werkstatt und suchte statt dessen mit Pec im Schlepptau die Meditationsräume einen Stock weiter unten auf. Sie öffnete die Tür und lies den Jungen zuerst rein, bevor sie ihm folgte und die Tür hinter sich schloss.

"Setz dich bitte."


Ihre Hand wies auf einen niedrigen Hocker und sie selbst setzte sich ihm Gegenüber hin. Eine ganze Weile sass sie da und blickte ihn musternd an, bevor sie die Stimme erhob.

"Also, Pec. Vielleicht ahnst du ja, warum ich mit dir hier her gegangen bin. Ich weiss nicht, was Sahra dir versprochen hat, was du hier im Orden findest. Ich weiss auch nicht, was sie in dir gesehen hat. Ich weiss nur , was ich sehe. Und das nicht nur heute sondern schon die ganze Zeit. Nämlich eigentlich nichts. Ja, du bist machtsensitiv. Aber ehrlich? Du kannst kein Jedi werden. Nicht , wenn du nicht anfängst dafür zu arbeiten. Und damit meine ich keine schulischen oder körperlichen Leistungen. Ich meine die psychischen Leistungen. Du versinkst in Selbstmitleid für etwas, das Vergangenheit ist und sich nicht mehr ändern lässt. Damit will ich nicht sagen, dass du kein Recht hast zu trauern. Das hast du. Oder besser, das hattest du. Und du hattest auch genug Zeit. Das Problem ist, du schliesst damit nicht ab. Du drehst dich im Kreis und findest das scheinbar gut. Aber eine Ausbildung ist in deinem Fall gerade mehr als riskant. Ich sehe dich von dieser Ausgangslage aus auf der dunklen Seite, noch bevor du prüfungsreif wärst. Und das Risiko geht kein Jedi ein, das garantiere ich dir. Und ich werde das auch noch mal meiner Schwester sagen. "

Ihr Blick war ebenso hart wie ihre Worte. Aber dem Jungen mussten die Augen geöffnet werden. Er musste aufwachen.

" Ich meine das nicht böse, Pectorn. Garnicht. Ich sag nur, wie es ist. Und ich sagen dir auch, dass du das Problem nicht allein angehen musst. Es gibt Mentalheiler im Orden, die dir helfen können, deinen Verlust zu verarbeiten. Du musst nur hingehen und um Hilfe bitten. Jetzt ist die Frage: Was willst du? Was ist dein Ziel? Wo willst du in sagen wir mal zehn Jahen sein? "

Die Jedi sah den Jungen mit offener Neugier an um ihm klar zu machen, dass sie jetzt eine Antwort von ihm wollte. Sie wollte, dass er jetzt darüber nachdachte. Wenn sie ihm Zeit lies, würde er diese Aufgabe vielleicht nichtmal beginnen aus Angst, dass es unangenehm werden könnte. Nun, es würde unangenehm werden. Sehr sogar. Aber für Firedevs stand klar, dass er nur so aus seinem Loch wieder raus kommen konnte.

Taris-Jedi-Turm- Meditationskammer- mit Pec
 
Taris, Jediturm, auf dem Weg in Tyˋs und Firiˋs Zimmer: Nevis und Ty, zwei Etagen unter ihnen in der Werkstatt: Neeva und Firedevs mit Pectorn im Meditationsraum:


Ty beruhigte Nevis. Erwachsene verquatschten sich gerne mal. Nevis grinste bei dem Gedanken. Sollte man Sahra dennoch einsperren, dann würde man sie einfach befreien müssen und das wollten sie dann alle tun.

“Ja, ich nehme dann mein Lichtschwert. Es ist hier!”

Sie trug es am Gürtel. Nevis zeigte darauf. Etwas erschöpft lag Nevis wenig später quer über Tys Bett und resigniert brachte sie vor, dass sie ihr Quartier nicht finden würde. Ty wusste Rat. Er verwies aufs Intranet des Turmes. Er ging an den Schreibtisch seiner Mami und an ihren Computer. Ob er das durfte? Rasch, nach wenigen Klicks war ein Lageplan da. Er gab Sahras Namen ein. Und, da war ihr Quartier! Nevis war beeindruckt!

Doch ehe sie losstürzen konnte, lief er ins Bad und holte zwei nagelneue Zahnbürsten herbei. Damit hatte sich das erledigt. Er ging zur Tür und drehte ihr den Rücken zu. Auf dem Bildschirm kam eine Nachricht an. Nevis klickte sie neugierig an. Wenn Ty das durfte!? Sie las.


“Sehr geehrte Meisterin Sahra Kenobi,

wir erfuhren soeben vom Hohen Rat aus Coruscant, dass die Mutter
Tara ihres Schützlings Nevis Li als spurlos vermisst gilt. Trotz Suchaktion blieb sie bisher seit einer Woche unauffindbar. Bitte bringen sie die Nachricht dem Kind schonend bei. Es ist mit dem Schlimmsten zu rechnen. Die Macht sei mit Euch!

Hoher Rat von Taris”

Nevis starrte wie gebannt auf die Zeilen. Ihre Mami war weg! Verschwunden! Ihre liebe Mami! War sie in ein tiefes Loch geplumpst? Gab es dort auch Rakghouls? War ein Monster mit gelben Augen gekommen und hatte diesmal sie, statt wie damals Nevis, weg geklaut?

“Meine Mami!”,

sagte sie ganz leise und tonlos, kaum hörbar. Ihr Hals war zugeschnürt! Ein dicker Frosch saß darin! Ihre Augen brannten! Was war mit ihrer lieben Mami passiert? Vielleicht sollte sie ihre Mami suchen gehen?

Ty war in der Tür und meinte, sie könne ruhig abends hier schlafen. Sie nickte wie benommen. Sie klickte auch nichts weg. Er winkte ihr zu, ihr zu folgen. Sie wollten zurück zu den Werkstätten. Die Zahnbürsten hatten sie nun. Wie betäubt lief die kleine Nevis mit ihren kurzen dünnen Beinchen hinterher. Ty war in großer Vorfreude auf das Rennen und ahnte nicht, was mit Nevis los war. Sie konnte einfach nichts sagen. Ihre Kehle, sie war zugeschnürt! Vielleicht sollte sie mal etwas trinken? Sie hatte auch großen Durst! Sie kehrte mitten auf dem Flur um und lief den Schildern mit den Pfeilen zur nächsten Kantine nach. Es waren so viele große Leute unterwegs. Es war so voll hier. Sie stieß mit einem jungen Mann (Thyr)zusammen. Nevis fiel hin.



Taris, Jediturm, Kantine: Nevis und Thyr, etwas weiter hinten im Gang davor: Ty
 
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