Tatooine (Tatoo-System)

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Das bläuliche Licht der Scheinwerfer blitzte über ihnen. Beinahe alle Plätze in der Arena schienen besetzt, die Karten restlos ausverkauft. Grelle Strahler waren auf die Mitte des Rings gerichtet. Noch war es leer dort, die Kämpfer bereiteten sich in ihren Kabinen auf den großen Auftritt vor. Wetten wurden abgeschlossen, Musik spielte, die Zuschauer grölten und aus einem der VIP-Eingänge, die Treppe hinunter und direkt vorbei am Ring, betrat er den vorderen Gästerang: Kyrill Zarin, in eleganter Abendkleidung, an seinem Arm eine junge Blondine, die Haare glänzend wie fließendes Gold, die nackten Schultern gehüllt in einen flauschigen, weißen Pelz. Um ihren zierlichen Hals funkelten Diamanten wie Sterne. Niemand der sie sah wusste, dass es ihr erster Ausgang seit Monaten war. Zwei Plätze waren für sie reserviert, es waren die besten im Saal. Mit weniger hätte Zarin sich nicht zufrieden gegeben. Als die Kämpfer die Arena betraten, explodierte die Stimmung in einem Jubel aus Sprechhören die die Namen Favoriten riefen.

“Bey War Den’Sang vs. Leon Mijnag.“

Rileys Gedächtnis erinnerte sich an die Namen der Boxer. Sie wusste nicht, wie bekannt diese waren. Die Größe der Veranstaltung hatte darauf schließen lassen, dass es sich um einen Profi-Kampf gehandelt hatte.

“Mijnag gewann in der 8. Runde durch K.O.“

Es war kein schöner Anblick gewesen. Riley verstand den Sinn dieses Sportes nicht. Warum Männer kämpfen wollten, warum auch Aldridge gerne boxte, das verstand sie. Man wollte sich miteinander messen, die eigene Stärke beweisen, Macht und Triumpf über einen Gegner empfinden. Es waren psychologisch nachvollziehbare Gründe. Doch was trieb die Zuschauer an? Es hatte für sie nichts reizvolles, zwei Menschen dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig schlugen.

“Der Kampf damals war nicht einfach nur ein Kampf. Das war ein richtiges Event. Ich saß ganz vorne, so nah, dass ich die Schweißperlen auf der Stirn der Boxer sehen konnte. Sie haben gehechelt wie Kath-Hunde. Ich verstehe nicht, warum Kickboxen anders ist. Verletzt man sich beim Boxen nicht genau so?“

Hinterfragte sie Aldridges Ansicht, die eine Sportart über die andere zu stellen, weil sie angeblich verschiedene Ziele verfolgten. Riley konnte dies nicht erkennen. Nur der Kampfstil schien ihr ein anderer zu sein. Riley war einen Schritt zur Seite getreten, als Aldridge vor einem Moment fast in sie hinein gelaufen war. Er war so riesig. Er musste in der Lage sein jemanden zu töten, mit zwei, drei Schlägen. Schnell und problemlos. Eine gute Wahl für einen Beschützer. Jetzt standen sie vor einem weiteren Gebäude, ein weiterer dieser hellen Sandsteinbauten. „Zimmer frei“ war dort geschrieben.

“Das ist Huttese.“

Bestätigte Riley. Sie lächelte, als Aldridge sich beeindruckt zeigte, dass sie es verstand.

“Es macht Spaß, Sprachen zu lernen. Es fühlt sich ein bisschen an wie… wie ein Fenster hinaus in die Welt, verstehst du?“

Lernen hatte ihr grundsätzlich immer Spaß gemacht, schon als Kind. Es war etwas, das in ihr verankert war. Sie wollte sich entwickeln, sich stetig verbessern, ihren Horizont erweitern. Die Galaxis bot einfach zu viel zu entdecken um sich nicht dafür zu interessieren.

“Zarin spricht nur Basic, daher habe ich für ihn gelernt, damit ich ihn unterstützen kann. Er versteht ein wenig Mando’a, aber er mag es nicht. Er findet, Mandalorianer sind arrogant.“

Sie hatte übersetzt für ihn, in Verhandlungen mit Geschäftspartnern, hatte in einer fremden Sprache Höflichkeiten ausgetauscht wie es kein Droide hätte tun können. Außerdem, Zarin hasste Droiden. Und sie war seine Spionin gewesen. In Gesprächen in denen sich andere sicher gefühlt hatten, weil sie geglaubt hatten niemand könnte sie verstehen, war sie sein aufmerksames Ohr gewesen. Er hatte sie gebraucht.

“Es ist kein Hotel.“

Log Riley.

“Es ist ein Club nur für Mitglieder.“

Streng genommen war es nicht einmal eine Lüge. Echte Hotels sahen anders aus, waren sauber und einladend, mit hübschen Böden und edlem Mobiliar. So jedenfalls war es auf den Welten, die Riley kannte und allmählich kroch die Angst in ihr hoch, dass es das hier nicht geben würde. Dass sie in einer dieser Baracken würde schlafen müssen, mit Sand auf dem Boden und einem Fenster ohne Verglasung.

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- Tatooine – Mos Espa – Mit Riley –

Ein Club? Was für ein Club sollte das sein? Aldridge blickte am Gebäude hoch. Die hohe Front hatte viele kleine Fenster, aufgereiht im gleichen Abstand fast in perfekter Symmetrie verteilt auf vier Stockwerke. Es mussten viele kleine Räume sein. Wieso sollte man in einem Clubhaus für sich allein sein? Menschen mit Reisegepäck verließen den „Club“ und straften Riley Lügen...oder doch nicht?


„Na gut gehen wir..“

Aldridge war niemals gut darin gewesen Menschen zu lesen, gerade bei Frauen hatte er Schwierigkeiten. Riley war ein ganz besonders anspruchsvolles Exemplar. Der ehemalige Werftarbeiter steckte die Hände in die Hosentaschen, spürte einmal mehr die Müdigkeit und Erschöpfung aber auch Enttäuschung. Riley der Lüge zu bezichtigen nicht in Ordnung, sie war es die diese Schriftzeichen lesen konnte nicht er. Er vertraute ihr. Und dennoch, Aldridge beschloss der Suche jetzt ein Ende zu machen sobald sie die nächste Unterkunft finden würden. Seine Füße, seine wunden Schultern und die alles erdrückende Hitze brachten ihn so langsam aber sicher um.

„ Mandalorianer sind nicht nicht arrogant sondern Stolz. “

Stellte er mehr für sich als für seine Begleiterin fest und beschloss nicht auf ihre Frage nach dem Boxen zu antworten. Genug Smalltalk über Oberflächlichkeiten. Ihre Geschichte lies ihn nicht los. Es war schon bizarr..Rileys Leben...zumindest die Fetzen von denen er wusste. Gefangen.. auf Glamour Veranstaltungen...kontrolliert. Würde er es je ganz verstehen können? Das wusste er nicht, aber er wollte es versuchen.

„Hey! Guten Tag mein Junge!“

Ein kleiner Menschen Junge kam ihnen entgegen. Das blonde Kind zog einen einen Handkarren hinter sich her, der eigentlich viel zu schwer für das kleine Kerlchen waren. Die altmodischen Räder drückten sich viel zu sehr in den Sand. Vielleicht der Sohn der Bäuerin vom Marktplatz?

„Kannst du mir vielleicht sagen wo ich das nächste Hotel finde?“

Das Kind war offensichtlich ein Einheimischer und GANZ SICHER kein leichtes Mädchen.

„Hotel? Sie sind gerade daran vorbei gelaufen Mister. Da! Hotel Oasis !“

Er streckte das kleine Ärmchen aus und deutete auf den sogenannten Club, der nur ein paar Schritte hinter ihnen lag. Aldridge würdigte Riley keines Blickes.

„Danke dir!“

„Wooow ist das eine BB Einheit?“

„Ganz genau. Sieh dir die Einheit an wenn du magst.“

Der Junge lächelte und besah sich den lustig pfeiffenden BB-X. Der Zitronen Ball rollte auf das Kind zu, fast als wollte sich der Droide gern zeigen.

„Nein das geht leider nicht.“

Der Junge wurde plötzlich ernst und mit seinem Lächeln wich alles kindliche aus seinen Zügen.

„Mein Master wird böse wenn ich zu spät komme.“

„Dein was?“

„Na mein Master!“

Der Junge zog den Ärmel seines hellen Gewandes hoch und offenbarte eine Tatoowierung an seinem Handgelenk.

„Hebba der Hutte. Der beste Master den sich ein Sklave wünschen kann.“

Der Naboo musste mit entgleitenden Gesichtszügen kämpfen. Sklaverei. Es gab doch durch die Republik ratifizierte Anti Sklaverei Gesetze.

„Machen Sie es gut Sir! Einen schönen Aufenthalt in Mos Espa wünsche ich. Wenn Sie einen Lieferjungen brauchen fragen sie nach Hebbas besten Boten!“

Aldridge wurde ein letzter Fetzen Naivität genommen. Sklaverei war real, hier herrschten die Hutten. Es war so ungerecht. Und er würde das Kind niemals befreien können. Es schnürrte ihm die Kehle zu.

„Tja......“

Er rang sich unter letzter Kraft ein Lächeln ab, eines das Ärger und Enttäuschung verdecken sollte.

„...ich schätze du hast dich verlesen.“

Er drehte sich auf dem Absatz um.

„Ich denke wir haben unsere Herberge gefunden"

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Das Schlimmste am Lügen war, wenn man erwischt wurde. Wahrheit tat manchmal weh oder war unbequem. Oft war es einfacher zu lügen, für den der die Lüge erzählte oder für den dem sie erzählt wurde. Ab und zu sogar für beide. Riley zog den Kopf ein, als Aldridge sich umdrehte und auf das Hotel zu marschierte und noch ein weiteres Wort zu ihr zu sagen. Er wusste es, natürlich tat er das. Ihm war klar, dass Riley ihn absichtlich getäuscht hatte, und tat etwas sehr nobles: er erzählte seinerseits eine Lüge, eine die einfacher für sie beide war. Als wolle er seine Solidarität mit ihm demonstrieren rollte BB-X hinter Al her und für einen Moment blieb Riley alleine zurück - beschämt und zerknirscht, aber auch überrascht, wieder einmal, über diesen ungewöhnlichen Mann. Jeder andere hätte sie jetzt diszipliniert und das mit Recht. Sie hatte Al bewusst eine Falschinformation gefüttert als er sich auf sie verlassen hatte. Sie dachte an Zarin. Niemals wäre es ihr auch nur in den Sinn gekommen, etwas falsches für ihn zu übersetzen. Hätte er es heraus gefunden, sie hätte es mit dem Rohrstock bekommen.

Sie folgte Aldridge durch die geöffnete Tür und das erste das sie dachte war, das ist keine Hotel-Lobby. Es war ein einfacher Raum, Wände und Boden waren gemacht aus dem selben, nackten Stein. Die Temperatur hier war überraschend angenehm, als fiele die Hitze einfach so von ihnen ab sobald sie durch die Tür traten. An einem kleinen Tisch saßen zwei Nichtmenschen, nichtstuend, als warteten sie auf das Ende der Welt, und hinter einem ebenfalls aus kahlem Stein gefertigten Tresen stand ein Aqualishaner, der sie aus seinen riesigen vier Augen heraus beobachtete. Neue Gäste, das bedeutete Geld für ihn. Riley wandte ihren Blick ab von seiner hässlichen Gestalt, seinem kalten Kopf, den behaarten Wangen und den ekelhaften Hauern die aus seinem Mund heraus ragten.


"Aldridge."

Riley stand hinter ihm. Seine Statur machte es möglich, dass sie das fiese Alien nicht ansehen musste.

"Wäre es nicht besser, wenn wir uns zuerst weiter umsehen würden?"

Sie sprach mit gesenkter Stimme.

"Wir sind erst ein paar Meter gelaufen. Wir sollten uns genauestens informieren, bevor wir uns eine Bleibe suchen."

Hebba der Hutte. Der Skavenjunge hatte ihnen diesen Namen genannt und er klang nach Einfluss. Vielleicht konnten sie über ihn eine bessere Unterkunft finden, teurer aber standesgemäßer. Riley sah den staubigen Boden unter ihren Füßen, der nie sauber werden konnte weil jeder der das Haus betrat wieder neuen Sand von draußen mitbrachte. Sie sah die benutzte Tasse auf dem Tresen vor ihnen, die einsame, längst verdorrte Pflanze in ihrem blechernen Topf und fragte sich ob Aldridge sie gehört hatte oder hören wollte und ob es einen Unterschied machen würde.

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Aldridge versuchte sich zu erinnern, an die Zeit bevor Jules sein Leben wie ein Termaldetonator zerfetzt hatte. Er hatte damals gemeint schlecht dran zu sein weil er sich nach dem Sport nicht mehr auf die Beine gestellt hatte. Aldridge hatte es gut gehabt und es nicht verstanden, nicht gewusst was er gehabt hatte.Seine Familie, gesund und wohlbehalten war so lange in seinem Leben gewesen. Jetzt war er auf sich ganz allein gestellt und alles in ihm wollte plötzlich zurück nach Naboo, sofort, jetzt. Er wollte zu Diona und sie bitten zu ihm zurück zu kommen, er wollte zu Miranda und sich dafür entschuldigen das er nicht für sie da gewesen war. Seinen Dad wollte er nicht mehr sehen, genau wie die Lügnerin hinter ihm. Riley war nicht seine Familie, war nicht vertrauenswürdig, hatte ihn angelogen und sie hatte eine Menge Nerven. Sie forderte von ihm allen ernstes weiter zu gehen um ein neues Hotel zu suchen. Wo dachte sie waren sie gerade? In irgend einer Metropole auf einem gut besuchten Planeten? Er gab ihr keine Antwort und widerstand dem Drang ihr den Wunsch trotz allem zu erfüllen. Es genügte ihm mit ihr. Aldridge zog die dunkle Schweisserbrille hoch, klemmte sie auf dem Stoff seiner Kappe an der Stirn fest, legte beide Hände auf den Thresen und sah dem Aqualishaner in die beiden riesigen schwarzen Augen und fragte sich kurz ob der Mann wohl Basic konnte. Selbst wenn nicht, er würde Riley nicht mehr fragen für ihn zu übersetzen. Das war vorbei.

Ich brauche zwei Zimmer, die besten die Sie zu bieten haben Sir.“, sprach er den Besitzer an, der ihn kurz musterte um ihm dann wortlos zwei Schlüsselkarten auf den Thresen zu legen. „Abgerechnet wird bei Abreise, hinter der Tür dahinten ist unser Schank und Speiseraum, Alkohol wird erst ab 14:00 serviert, schlägst du sich mit irgendwem fliegst du raus du langes Elend.“. Aldridge war erleichtert das der Nichtmensch Basic sprechen konnte, auch wenn seine Höflichkeit stark zu wünschen übrig lies. Wer wusste schon was der Hauswirt für Erfahrungen gemacht hatte und Aldridge war es herzlich egal. Er würde sein Bett und kurze Rast bekommen. Der Naboo drehte sich zu Riley um und sprach mit ihr ohne ihr in die Augen zu schauen. „Morgen kannst du dein Quartier auf der Orchid wieder beziehen. Ich kümmere mich nachher darum eine Werkstatt zu finden. Jetzt werde ich duschen und schlafen.“

Er wartete keine Antwort von ihr ab, rückte das gefühlt tausendste Mal seinen Seesack zurecht und stemmte BB-X in die Höhe. Das der Astromech Treppen nehmen konnte war ihm klar, aber diese hier waren aus spitz zugeschlagenem Stein und sie waren unregelmäßig. Aldridge wollte nicht dass sich der Droide die Hülle auch nur leicht beschädigte, sollte Sand in das innere des Droiden kommen konnte das fatale Folgen haben. Der Naboo stampfte die Treppen mit seiner schweren Last vorran und achtete darauf das ihm Riley folgte. Er sorgte sich trotz allem um sie und würde auf sie acht geben. Mit jedem Schritt schwand sein Ärger, verwandelte sich in Frust und verstärkte die Enttäuschung. Sie mussten bis in die vierte Etage dass war gut. Potentielle Verfolger mussten die enge schmale Treppe hoch. „Der Hauswirt hat keine Namen verlangt, dass ist Gold wert. Heute kracht uns niemand in den Gleiter. Ich würde dich also dringend bitten, nein anflehen dich hiermit zufrieden zu geben“, spielte er auf den Moment auf Naboo an, in dem Zarins Leute sie beide angegriffen hatten. Trotzdem waren sie hier keinesfalls sicher, das hier war ein gefährlicher Planet und diese Stadt, Mos Espa, ganz sicher voller Gangster....und Riley war eine sehr schöne Frau, die leider nichts davon verstand nicht aufzufallen. Aldridge flehte die Schöpfer darum an sie jetzt mit Vernunft reagieren zu lassen. Sie mussten einfach ruhen. Und er brauchte Ruhe vor ihr. Er musste nachdenken und die Enttäuschung abschütteln.

BB-X kam mit einem metallenem Poltern auf dem polierten Stein der vierten Etage zum stehen. Man hatte sich natürlich nicht die Mühe gemacht einen Teppich zu legen...wer würde das auch tun wenn man in einem Meer aus Sand lebte? Auf der Etage gab es nur sechs Zimmer, Aldridges und Rileys Zimmer lagen auf der rechten Seite, ganz hinten. Aldridge wies Lemon an mit seiner Herrin zu gehen und seinen Skanner zu aktivieren. Mit ein paar Einstellungen am Droiden und an seinem Comlink war ein Sicherheits Alarm eingestellt, der ihn selbst unter der Dusche nicht entgehen würde. Aldridge drückte Riley die Keycard für das hinterere Zimmer (so war er zur Not zwischen ihr und jeglichen Gefahren) in die Hand, wand sich ohne weitere Worte von ihr ab und verschwand in sein Zimmer...

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Das Zimmer war sauber, auf den ersten Blick. Es war recht dunkel, denn die Fenster waren klein und die Beleuchtung altmodisch. Riley wusste, dass es ein Trick war. In schlechtem Licht fiel der desolate Zustand eines Raumes weniger auf. Es gab keinen Safe, kein Computerterminal und keine Mini-Bar. Die beigefarbenen Steinwände waren schmucklos, die Nasszelle war nicht viel mehr als eine leichte Senkung im Boden und die Bettwäsche mochte frisch gewaschen sein und sauber riechen, doch wenn man sie umdrehte konnte man ausgeblichene Flecken sehen, Erinnerungen an Gäste, die vor ihr hier gewesen waren. Riley hatte die Tür hinter sich geschlossen. Zwischen Aldridge und ihr lag jetzt eine dicke Wand. Sie hatte nichts mehr sagen können, zum einen weil sie einsah, dass er Recht gehabt hatte - sie würden keine bessere Bleibe finden, nicht in diesem Sandloch von einer Stadt - zum anderen weil sie sich schlecht fühlte ihn angelogen zu haben. Es wäre okay gewesen, hätte er es nicht gemerkt und nicht so furchtbar beleidigt gewirkt, doch der Blick mit dem er sie betrachtet hatte, als hätte sie ihn niederträchtig betrogen, klang noch nach in ihr. Zarin hätte sie gemaßregelt. Kein Mann ließ sich Lügen bieten, warum auch? Doch Al tat das nicht. Er hatte sie nur angesehen und nichts gesagt und auf eine seltsame Weise tat seine Enttäuschung mehr weh als jeder Schlag den sie erwartet hätte.

Das erste was sie tat, war den Droiden auszuschalten. Seine Lichter erloschen mit einem fast seufzenden Ton. Riley teilte kein Zimmer mit Droiden, es ließ sie sich beobachtet fühlen. Wer wusste schon, ob Aldridge den Astromech nicht heimlich umprogrammiert hatte um sie auszuspionieren? Alles war möglich. Vertraue niemandem.
"Das ist kein Hotel, das ist eine Zumutung." Venus stand neben der geschlossenen Tür. Sie machte keinen Schritt weiter in den Raum als unbedingt nötig. "Du kannst unmöglich hier bleiben." "Ich weiss." Erwiderte Riley. Sie trat an eines der beiden Fenster, die im Grunde nichts anderes waren als nicht ganz runde Löcher die jemand in die Wand gehauen hatte. Sie sah Mos Espa, Häuser die sich glichen wie ein Ei dem anderen. Es war ein trister Anblick, trotz des Festes das in den Straßen gefeiert wurde und der Musik die spielte. "Aber was ist die Alternative?" Sie hätten kein besseres Hotel gefunden, auch nicht wenn sie noch länger gesucht hätten. Tatooine war nicht Taris. Es war eine dumme Idee gewesen, hier her zu kommen. "Stellt euch nicht so an, so schlimm ist es gar nicht." Frei von allerlei Hemmungen warf sich Megan auf das bescheidene Bett. Riley verzog das Gesicht. Wer wusste schon, welche Überraschungen sich unter der dünnen Decke tummelten. Milben und Flöhe waren nur die berühmtesten Übeltäter, die ihr einfielen. "Ich werde da nicht schlafen." Stellte sie klar. "Und wenn ich am Boden liegen muss." Venus trat zu ihr ans Fenster. Der Blick aus ihrem Zimmer in Amber Hall, hinaus in den Garten, war so viel schöner. "Zarin würde dir so etwas niemals zumuten." Hörte Riley die Stimme ihrer Freundin. Sie hatte Recht. Wenn es nach Zarin ging war das Beste für Riley gerade gut genug.

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Der Spiegel in der Nasszelle war so klein, dass Aldridge ein paar Schritte zurück treten musste um seinen Körper ganz zu sehen. Seine Haut war gereizt und gerötet, nicht nur quer über die Schultern auf denen das Seil gelegen hatte gereizt. Er hatte sich einen Sonnenbrand geholt trotzdem er ein langärmliges Hemd getragen hat. Wüstensonne. Der Naboo sah sich das erste mal seit Rosies Tod richtig an. Sehr dünn war er für seine Verhältnisse, weswegen die sich deutlich abzeichnende Bauchmuskulatur nichts war das man als schön empfinden konnte. Kein Training hatte ihn zu diesem Ergebnis gebracht sondern faktisch nicht vorhandener Appetit. Als er sich selbst in die Augen sehen wollte gelang ihm das nicht beim ersten Versuch. Er mochte sich nicht mehr. Auf der Suche nach trivialen Gedanken beschloss er das er die sich ankündigenden Haare auf seiner Brust auch nicht mochte aber es hier wohl kaum ein Waxing Studio gab. Zudem, was interessierte ihn solche dumme Oberflächlichkeit noch? Es war egal, er würde es überleben.

Frisch geduscht, eingecremt und rasiert stellte er allerdings fest dass er das Bett in seiner jetzigen Form nicht überleben würde. Die kleine Wunde an seinem Arm hatte er zwar frisch mit einer einfachen Wundkompresse bedeckt und seine Haut würde den Kontakt mit den fleckigen Laken überleben aber man musste es nicht. Aldridge langte in seinen Seesack und zog die beiden Decken hervor die er für Riley und..... R.I.L.E.Y. Er hatte die Frau bis gerade gekonnt ignoriert und damit auch die Tatsache dass sie sicherlich noch sehr viel mehr Probleme mit dem Schmutz hatte als er. Verärgert und enttäuscht war er nach wie vor, doch dass schlechte Gewissen darüber sie gerade schlecht zu behandeln überwog. So behandelte man Frauen nicht, so war er nicht erzogen.

"Die Betten hier sind ekelhaft. Es tut mir leid dass du hier sein musst". Aldridge hatte sich angekleidet und trat Riley nun in schwarzen Pilotenhosen und einem marineblauen T-Shirt gegenüber. Er war froh dass sie ihm geöffnet hatte. "Riley ich glaube wirklich nicht dass wir etwas besseres gefunden hätten". Ihre eiskalt durchgezogene Lüge sprach er nicht an, ihre letzte Diskussion hatte mit einem Absturz auf diesem Planeten geendet. Er war ohnehin nicht gut mit Worten. Gesten, dass konnte er. "Willst du eine Decke haben? Oder magst du dieses Handtuch lieber? Es ist sehr groß und unbenutzt, du könntest es über dein Bett legen." Ihr Bett wirkte unberührt...natürlich.

Aldridge hielt ihr beide Stoffe hin. Er wollte dass sie sich gut und wohl fühlte - unbedingt.

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Sein Klopfen hatte sie geweckt. Riley hatte den einzigen Stuhl in dem kleinen Zimmer ans Fenster geschoben und hinaus geschaut. Sie hatte Tatooine studiert, aus dem einen Blickwinkel den sie hatte. Erschöpfung hatte sie überrollt, eine plötzliche Müdigkeit, und sie hatte die Augen geschlossen und war eingeschlafen, wenn auch nicht für lange. Jetzt stand Aldridge vor ihr, bot ihr ein Handtuch und eine Decke an, von denen es zwei gegeben hatte. Riley hoffte, dass es nicht die war, die bereits draußen im Sand gelegen hatte. „Ich bin noch nie an einem Ort wie diesem gewesen.“ Sagte sie. Der Planet, die Stadt, das Hotel. Das alles war neu für sie. Es war ein Unterschied ob man mit Zarin reiste und alle nur erdenklichen Annehmlichkeiten eine Selbstverständlichkeit waren, oder ob man auf sich gestellt war und sich zufrieden geben musste mit den Dingen die man angeboten bekam. Geld war der wichtigste Faktor. Hatte man genug konnte man alles kaufen, daher wunderte es Riley, dass Al dies nicht getan hatte. Er hatte behauptet, dass er genug Credits besaß. Vielleicht aber würde er sich erst noch darum kümmern, jetzt da er selbst zugegeben hatte, dass die Unterkunft unbewohnbar war. Sie griff nach der Decke, die er ihr mitgebracht hatte. Ein paar Sandkörner waren immer noch besser als die getrockneten Körperflüssigkeiten gesichtsloser Fremder, die wer weiß welche Krankheiten mit sich herum geschleppt haben konnten. „Danke.“ Sie zögerte. „Wahrscheinlich hast du Recht. Wir hätten kein besseres Hotel gefunden. Die Leute haben einen anderen Standard hier.“ Sie waren ärmer und daher auch weniger anspruchsvoll, nicht weil sie es wollten, sondern weil sie es mussten. Riley nahm Aldridge auch das Handtuch ab. „Trotzdem werde ich in diesem Bett keine Nacht schlafen.“ Sie hielt beides an sich gepresst. „Es ist unter meiner Würde.“ Ihr Blick traf seinen fast trotzig. Ob er das verstand war ihr egal. Vielleicht dachte er, dass sie verwöhnt war, vielleicht glaubte er, dass sie sich für etwas besseres hielt. Sie tat es nicht. Aber sie war auch nicht gewillt in einem Bett zu schlafen das nicht ihren Ansprüchen genügte. Sie würde sich unwohl fühlen, kein Auge zu tun können. Sie hatte doch die Leute in den Straßen gesehen, dreckige, ungepflegte, verschwitzte Leute… Nichtmenschen. „Sag ihm, dass du es nicht akzeptierst.“ Venus stand neben ihr, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wir alle akzeptieren es nicht.“ - „Ich schon“, tönte Megan aus dem Hintergrund. Sie hatte die wenigsten Probleme mit der Unterkunft. „Ihr seid nur nicht müde genug. Wartet bis heute Abend, dann ändert ihr eure Meinung.“Das würde nicht passieren. Riley hatte eine Decke, sie hatte dieses Handtuch. Sie konnte auf dem Boden schlafen oder es sich in dem harten Stuhl bequem machen. Sie konnte… „Ich frage mich, wie viel Geld er hat. Er sieht nicht reich aus.“ Plötzlich war Megan aufgesprungen und dicht an Al heran getreten. „Er kann sich ja nicht mal ordentliche Haare leisten.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und kniff ein Auge zu. „Gute Nachricht, in den Ohren hat er auch keine.“ – „Hör auf damit!“ Venus zog sie weg, doch auch sie konnte sich eines genauen Blickes nicht erwehren. Jetzt, wo allmählich klar wurde, dass Aldridge ihnen länger Gesellschaft leisten würde, begannen sie sich stärker mit ihm auseinander zu setzen. Riley ignorierte ihre Freundinnen beide. Sie interessierte sich nicht dafür wie Al aussah oder wie viel Geld er hatte. Sie wollte nur hier weg, zurück auf ihr Schiff, zurück in ihre eigenen vier Wände, zurück dorthin wo sie sich umsorgt und verstanden fühlte. “Wirst du jetzt nach einer Werkstatt suchen?“, wollte sie wissen. Sie zögerte. “Ich kann dir helfen, eine zu finden.“ Grund, sich auf sie zu verlassen, hatte er nicht mehr. Er hatte sie dabei erwischt, dass sie ihn angelogen hatte, auch wenn es nur eine kleine Notlüge gewesen war. Natürlich hatte ihm das nicht gefallen. “Wenn du das nicht willst, bleibe ich hier und warte auf dich.“ Sie fragte sich, was er wohl hören wollte, was er von ihr erwartete als Wiedergutmachung. “Ich gehe auch nirgendwo alleine hin“, bekräftigte sie ihr Bemühen, gut zu sein, “Versprochen.“

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Ein einfaches Grill Restaurant am Rande von Mos Espa. Der menschliche Koch stand in einer offenen Küche und bereitete seine einfachen Speisen auf einem großen Grill vor. „Ich hätte dieses Restaurant auch ausgewählt selbst wenn uns die Werkstatt nicht diese Gutscheine geschenkt hätte.“ sprach Aldridge und nahm einen kräftigen Schluck Ale. „Mein Tipp fürs Überleben in unwirklichen Situationen wie dieser. Wenn man Hunger hat und in Not ist, sei es weil kein gutes Restaurant in der Nähe ist, oder man den hygienischen Bedingungen nicht traut sollte man sich immer zum nächsten Grill bewegen. Vielleicht bekommt man da nicht das beste Essen, aber man bekommt sicher keine Keime und Krankheiten“.

Aldridge war sich nicht wirklich sicher ob sich Riley besser fühlte, trotzdem sie schon morgen wieder in ihrem Quartier auf der Orchid sein konnte. Sie hatten rasch eine Werkstatt gefunden, die bereits jetzt dabei war das Schiff zu bergen und es in ihren Hangar schleppte. Aldridge hatte seinen Ärger über sie im Laufe des Nachmittages verdrängt und schließlich vergessen. Es war eine kleine Lüge gewesen, eine unwichtige, das war ihm die ganze Zeit klar gewesen. Was ihn enttäuscht und erschrocken hatte war die Selbstverständlichkeit gewesen, mit der sie ihn angelogen hatte. Sie hatte das schonmal gemacht. Und genau wegen dieser Erinnerung an die vermeintliche „Alana Donovan“ hatte er seinen Groll begraben. Angst hatte sie gehabt, vor Zarins Verfolgung und auch vor ihm. Vielleicht, vielleicht waren solche Lügen ihre einzige Option gewesen um sich zu schützen oder eben triviale Interessen wie ein eigenes Hotel durchzudrücken. Es gab nur eine Möglichkeit um dieses Verhalten zu ändern. Er musste ihr Vertrauen gewinnen, unbedingt. Wenn sie irgendwann gelernt hatte ihm zu vertrauen dann würde das aufhören. Aldridge würde hart dafür arbeiten bis er sich dieses Privileg erarbeitet hatte. „Ich war mal mit meiner Schwester auf Coruscant. Da war diese Überlebstaktik unglaublich wichtig“.

Dem Naboo wurde es schwer ums Herz als er an seine Schwester und an diese schönen Zeiten dachte. Unbedarft waren sie gewesen und hatten das Leben aufgesaugt, da auf Coruscant. Er mit Diona in schönen Skybars, Miranda bei ihren Gigs in den mittleren Ebenen und.... Ihm wurde es warm als er an Kelis dachte, die zum Anbeten schöne Tabledancerin die versucht hatte Miranda UND ihn im Doppelpack zu verführen. Der Anblick der Tabledancerin hatte sein Gehirn fast zum Kochen gebracht. Allein der Gedanke daran mit so einer Frau in den Laken zu verschwinden hatte ihn damals schwitzen lassen. Und dennoch, er hätte es nie getan, trotzdem er sich am Abend seines Geburtstages fürchterlich mit Diona gestritten hatte. Miranda hatte damals keine Sekunde gezögert, und war der fremden Frau in ihr Hotelzimmer gefolgt. Diesen Part seiner Schwester hatte er niemals richtig verstanden. Konsumieren und Erleben ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden war niemals seins gewesen. Heute, hier und jetzt wünschte er sich so etwas tun zu können, denn er hatte Angst vor der Nacht und seinen Gedanken. Eeela kam ihm in den Sinn. Was genau hielt ihn eigentlich davon ab sich die Hure heute Nacht mit aufs Zimmer zu nehmen? Ein bisschen was trinken und sich dann die Seele aus dem Leib v*geln. Er war ganz allein. Diona wollte ihn nicht mehr. Wieso nicht? Dem Naboo war klar das Riley auch ganz allein war, und ganz sicher nicht glücklich.

Sieh mal nach oben Riley.“ Aldridge versuchte sich und auch sie vor seinen finsteren Gedanken zu retten, mit einer Philosophie die er mit Rosie endgültig verloren hatte. „So einen Anblick kann man sich nicht kaufen. Ist das nicht wunderbar?“ Der Himmel über der Wüste war durch die wenigen Lichtinstallationen hier in Mos Espa überhaupt nicht gestört und strahlte in all seiner Schönheit. „Du hast mich heute gefragt ob ich keine Angst gehabt hätte meine Ehre zu verlieren, hätte ich mir das Leben genommen.“ Und da war sie wieder die Finsternis, allerdings klopfte mit ihr ein wenig Trost an. „Ich war nur noch müde Riley, meine Ehre war mir wirklich egal. Es gibt schwarze Zeiten, du weist das selbst, aber dann plötzlich ergeben sich neue Möglichkeiten.“ Der Naboo lächelte sie aus vollem Herzen an. „Die Sterne da oben, die geben mir das Gefühl das alles möglich ist, wieder. Dank dank dir.

Verstand sie denn nicht was sie getan hatte? Aldridge nahm noch einen Schluck und zog die Schultern hoch. „Die Sterne da oben, die verheißen auch dir die Aussicht auf wunderbare schöne Zeiten....“ Weiße Zähne blitzten auf als Aldridge lachen musste. „...und auf wunderbar saubere Hotelzimmer“. Er wollte das sie sich besser fühlte und hatte es mit ehrlichen Worten versucht. Ihm würde ein hübsches Paar Brüste helfen, nachher. Der Naboo trainierte mental dafür diese Frau später als Objekt zu sehen. Es schützte ihn, er konnte sich kurzweil verschaffen und die finsteren Gedanken vergessen. So einfach war das.

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Unter dem märchenhaften Himmel Tatooines war es leicht, Aldridge zu glauben. Sie wollte es. An gute, bessere Zeiten zu glauben schenkte Hoffnung und Riley hatte immer gerne geträumt. Wie viel von dem, das man sich ausmalte wahr wurde, war erst einmal zweitrangig, so lange man in der Lage war den Traum an sich zu genießen, den gegenwärtigen Augenblick. Riley hatte gelernt nicht zu weit in die Ferne zu schauen. Es gab viele Dinge die sie niemals haben würde, vieles das die verpasst hatte und hätte bereuen können. Doch was nützte es ihr? Sie wollte nicht um ihre Vergangenheit oder um ihre Zukunft trauern. Sie wollte leben. Hier und jetzt saßen sie unter freiem Himmel, aßen Fleisch, frisch zubereitet auf einem Grill. Es war ein wenig zäh zwischen den Zähnen, hatte zu lang auf dem Feuer gelegen und das Gewürz war viel zu kräftig, doch all das störte nicht, denn Al hatte Recht: alles war möglich und dieser Moment bewies es. "Kennst du den Totengräber, von Wallis Y. Urn?" Dort wo sie saßen war es ruhig, nur aus der Ferne drang noch Musik von dem Stadtfest zu ihnen. Sie hatten ein kleines Stück laufen müssen, die Werkstatt lag etwas abseits des Trubels. Verglichen mit ihrem Marsch durch die Wüste war dieser Weg jedoch nur ein kurzer Spaziergang gewesen. "Im Glanz der Nacht, vergessen von der Welt, wo Stimme und Gesang und das sehende Auge fehlt. Tiefes Verderben, Leben beginnt, hier unter dem Zelt, wo die Sterne meine einzigen Zeugen sind." Riley sah hinauf, den Kopf in den Nacken gelegt während sie das Gedicht rezitierte. Al hatte von Ehre gesprochen und wie egal ihm seine eigene gewesen war. Ob sich dies inzwischen wieder geändert hatte ließ er offen. "Der Himmel hat etwas magisches." Sie senkte den Blick wieder. "Aber es irritiert mich, dass es nicht die selben sind. Nicht die selben Sterne wie die, die ich von Zuhause aus sehen kann, meine ich." Das war etwas, woran sie sich erst noch gewöhnen musste. Zu lange war sie an einem einzigen Ort gegeben. Zaghaft lächelte sie. "Geht es dir nicht so? Nein, sicher nicht, du bist ja öfter in der Galaxis unterwegs gewesen. Lianna, Coruscant... wie war Coruscant? Ist es so aufregend, wie es dargestellt wird?" Riley kannte das Stadtleben. Sie kannte die Betriebsamkeit Mandalores und sie war mit Zarin auf Taris gewesen. Persönlich gefiel es ihr nicht, genau so wenig wie Tatooine. Je mehr von der Galaxis sie sah, um so weniger verstand sie, warum sie überhaupt von Zuhause fort gewollt hatte. Sie hatte alles gehabt und jetzt saß sie auf einer Bank ohne Rückenlehne, auf ihrem Teller lagen die Reste einer Grillmahlzeit die zu verkohlt waren um sie zu essen und das Verrückte war, sie genoss es trotz alledem. Es war nicht nur der Moment, den sie genoss, schoss es ihr durch den Kopf, nicht nur das Erlebnis selbst. Es war die Erfahrung, die sie machte, ganz alleine und selbstständig... nun, nicht ganz. Sie hatte Aldridge und sie war froh, dass es ihm wieder besser ging.

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Aldridge hatte noch Hunger. Riley zu fragen ob er ihr restliches Fleisch essen dürfte verbat er sich. Es gehörte sich nicht. Wären Diona und Miranda bei ihm gewesen hätte er beide gefragt ob er die Reste ihre Teller noch beseitigen dürfe. Wobei nein, sie hätten ihm ihre Parts schon längst zugeschoben. Wobei nein, Miranda war ein Vielfraß. Aldridge unterdrückte ein Seufzen und rügte sich. Riley war mit ihm hier und der Augenblick war sehr schön. Der traumhafte Himmel, ein überraschend normales Publikum in dem Freiluft Grill und sogar eine seichte Brise, fast hätte man meinen können das in der Dunkelheit da draußen, direkt hinter den Dünen das Meer wartete.

"Ich glaube ich wäre ohne meinen Sport nicht ganz so viel gereist. Lianna und Mon Calamari hätte ich nie gesehen, hätte ich dort nicht in Mannschaften gespielt. Coruscant war der einzig echte Trip im eigentlichen Sinne".Riley hatte ihn gefragt wie Coruscant war, was ihn dazu brachte sich zu fragen wie viel oder eben wenig sie von der Galaxie gesehen hatte. Der Naboo verbot sich den Gedanken und pickte lieber die letzten Krummen Brot von seinem einfachen Ton Teller um sie im Soßenrest auf jenem zu tunken. Er war mager, für seine Verhältnisse, und durfte Essen. Coruscant ist sehr aufregend und spannend...solange man sich nicht bis in die Unteren Ebenen vorwagt. Die Leute da sehen nie das Tageslicht, buchstäblich. Am Ende des Tages weis ich nicht ob ich den Planeten empfehlen kann, ich bin sehr Naturverbunden."

Riley war eine sehr aufmerksame Person, was für ihre Intelligenz sprach. Fremde Sterne? Für Aldridge sahen die Gestirne immer gleich aus. Punkte am Himmel. "Das einzige was ich auf anderen Planeten vermisse, sind die schönen Monde von Naboo."Auf die beiden Sonnen auf Tatooine konnte er verzichten.....und den Kerl der sich gerade eben auf die Bank direkt gegenüber gesetzt hatte. Ein männlicher Twi'lek. Er schielte in Richtung Riley. Ein Blick von Aldridge genügte und er zog ab."Wenn ich dich fragen darf. Wo genau hast du gelebt? Auf dem Planeten auf dem der Poet gelebt hat, den du eben so schön rezitiert hast? Ich..."Er versuchte diese blauen Edelsteine zu lesen und fand keine Antwort darin...vielleicht würde er die niemals finden. Aldridge fühlte Kälte in sich aufsteigen trotz der Wärme die ihn und seine Begleiterin umgab. Allein war er, ein Seelen Eremit. Verdient. Doch heute tat es besonders schrecklich weh. "Ich bin offen gesagt unsicher. Ich will mit meinen Fragen in kein Wespennest stechen". Das Zugeben von Schwächen konnte man als Stärke oder Schwäche auslegen. In seinem Falle entschied Riley darüber.

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Aldridges Zögern war rücksichtsvoll. Es war ihm anzusehen, dass seine Frage ihm nicht leicht fiel und Riley konnte dies verstehen. Von sich aus hatte sie ihm bisher nicht viel angeboten. Sie hatte erzählt was notwendig war, einige Dinge verschwiegen oder nur angedeutet. Ihr war jedoch bewusst, dass ihre Situation seine Neugierde wecken musste. Sie hatte kein normales Leben gelebt, keine Freiheit genossen so wie sie für ihn selbstverständlich war. Zu reisen wohin man wollte, wann man wollte, das war für sie nie möglich gewesen. Sie war frei gewesen gewisse Dinge zu tun, in einem festgelegten Rahmen, unter Regeln, Voraussetzungen und innerhalb der Mauern, die Amber Hall umgaben. Sie schob ihren Teller bei Seite. Selbst wenn das Fleisch besser gewesen wäre hätte sie nicht mehr essen können. ”Du meinst, du willst keine schlechten Erinnerungen in mir wecken.” Aldridge war sensibel. ”Es gibt Erlebnisse, an die ich versuche nicht zu denken. Ich glaube, jedem Erwachsenen geht es so. Früher oder später machen wir alle Erfahrungen, die wir lieber nicht gemacht hätten, oder… ich weiß nicht, die wir bereuen. Ist es nicht so?” Riley beugte sich vor, stützte ihre Ellbogen auf den Tisch und ließ ihren Blick in die Ferne wandern, zurück in den dunklen Himmel. Jeder einzelne der glitzernden Sterne schien auf sich allein gestellt, wie Schneeflocken, die alleine nicht überleben konnten, sich aber zu einem Kollektiv verbanden und das Schönste aller Meere bilden konnten. Weiß getünchte Berge, wie mit Puderzucker gesprenkelte Wiesen, reinweiße Blüten im saftigen Grün der Wiese… ”Amber Hall liegt auf Garos IV, nur einen Sprung von Mandalore entfernt, zwischen dem Hydian Way und der Perlemian Trade Route. Zarin hat das Anwesen vor fast 25 Jahren als Hauptwohnsitz gekauft und restaurieren lassen. Es gibt 189 Räume, einen Swimmingpool, eine Sauna, eine eigene Falknerei. Aber das Schönste ist der Garten.” Rileys Augen leuchteten. ”Zarin hat ihn selbst angelegt. Es gibt keinen schöneren Ort in der Galaxis. Merilien und Azaleen blühen im Frühling, Venuur und Levidia im Sommer und das ganze Jahr über haben wir Orchideen.” Er züchtete sie. Das Gewächshaus war immer gefüllt mit frischen Keimlingen, verschiedenen Erdgemischen und Töpfen mit unterschiedlich entwickelten Jungpflanzen. ”Wir können auf die Berge blicken. Amber Hall liegt einsam. Unsere nächsten Nachbarn sind einige Meilen entfernt. Dafür ist es ruhig. Es ist eine schöne Ruhe.” Ihre Stimme verstummte. Das Licht der Sterne verschwamm vor Rileys Augen. ”Ich vermisse es.” Sagte sie. Wehmut war ein Teil von ihr. Früher hatte sie sich in die Ferne gesehnt, neue Orte zu entdecken, Abenteuer zu bestehen. Sie hatte die Galaxis sehen wollen, die Planeten von denen jeder sprach, das Meer, den Dschungel, die großen Städte. Jetzt, wo sie sie ihre Heimat verlassen hatte wünschte sie sich genau dorthin zurück, als suche sie immer eben das, was sie nicht haben konnte. Erging es einem so, war man zum Scheitern verurteilt, niemals in der Lage wahres Glück zu finden, weil der eigene Blick immer gehoben war auf den unerreichbaren Horizont. ”Amber Hall ist mein Zuhause.” So einfach war das. Nicht Mandalore, nicht das Haus ihrer Eltern. Und er Grund war so einfach. ”Es ist der einzige Ort in der Galaxis, an dem ich wirklich sicher bin, der einzige Ort an dem mir niemals etwas passieren kann.” Sie hob die Schultern, seufzte tief. Sie war auch naturverbunden, so wie Aldridge. Wenn sie danach ging, würde ihr Coruscant vielleicht auch nicht gefallen. Der Planet war so ähnlich wie Taris, spannend für einen Tag, oder für eine Woche. Es gab viel zu sehen, viel zu erleben, doch die Luft war trübe und es fehlte das Grün. Genau wie auf Tatooine. Riley mochte die Wüste nicht. Wer würde hier freiwillig leben wollen? Die meisten Leute hier hatten natürlich keine andere Wahl. Wer das Pech hatte, arm geboren worden zu sein entkam nur selten seinem Schicksal. Naboo war wunderschön und Al hatte Glück von dort zu kommen. Riley war auf Mandalore geboren und ihr Leben dort war gut gewesen, doch Amber Hall war der Ort, an den sie gehörte. Sie würde nicht ewig fortlaufen können. Die Realistin in ihr wusste, dass ihre Flucht eines Tages vorbei sein würde. Sie würde zurück kehren, irgendwann, unter welchen Umständen auch immer.

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Ein Lacher entschlüpfte Aldridges Kehle unwillkürlich. Amber Hall, das war also der Name ihres Gefängnisses. Sie nannte ihr Gefängnis ein Zuhause und einen sicheren Ort. Aldridge fragte sich ernsthaft wie es um Rileys geistige Gesundheit stand, oder war sie doch nur eine Realistin die sich mit ihrem Leben arrangiert hatte? Wenn ihre Beschreibungen der Wahrheit entsprachen, Aldridge hoffte das sie ihn gerade nicht anlog, dann hatte er gerade eine ganze Fülle von Informationen bekommen. „Durch bloßes Zuhören lösen sich viele Fälle fast von selbst.“ hatte ihm seine Mutter mal gesagt. Erst jetzt in diesem Moment verstand er sie gänzlich. Zarin war reich, nein vermutlich extrem reich. Reiche Leute waren einflussreich und mächtig, extreme reiche Leute manchmal sogar nahezu allmächtig. Zarin war ein älterer Mann, falls er denn ein Mensch war. Riley war noch keine dreissig...Aldridge drehte sich der Magen bei dem Gedanken an einen alten Mann um der sich einer sehr jungen Frau aufzwang. „189 Räume und eine Falknerei? Kein Wunder das dich dass alles hier zum Schaudern bringt.“ Aldridge lächelte, unehrlich. Noch vor einem Jahr hätte er vor Bestürzung geflennt, denn vor ihm saß eine Tragödie die nichts davon wissen wollte eine solche zu sein. Oder war es doch arrogant sie als solche zu sehen? Aldridge fand sich selbst ungerecht und beschloss sich lieber an ihrer Gesellschaft zu erfreuen. Doch eines musste er klar stellen, unbedingt. „Riley, ich kann dir kein Anwesen wie Amber Hall bieten, nein ganz sicher nicht. Aber bei mir kannst du dich sicher fühlen.“ Er hatte sein Versprechen nicht wiederholt, nein bekräftigt. Sie würde erst nicht mehr sicher sein, wenn jemand über seine kalte tote Leiche hinweg steigen würde.


Bevor du irgend etwas sagst, ich höre schon auf mit dem Pathos, versprochen.“ Er lächelte wieder, und unterdrückte den Gedanken daran, dass es kein Pathos gewesen war sondern nichts als sein blanker wahrer Willen.“Konntest du dich in diesem schönen Anwesen frei bewegen? Konntest du Hobbys nachgehen? Hast du ein Zimmer gehabt? Ein Appartment? Einen...nein das lassen wir..“. Die Gefahr sie mit seiner Neugierde zu überrumpeln war da, Aldridge wirkte ihr entgegen indem er seine Absichten erklärte „Ich habe einfach nur Schwierigkeiten damit mir dein Leben vorzustellen. Das ist alles.“ Er hatte ihr viel zu viel über sich erzählt und sie hatte ihm zugehört. Es war an der Zeit ihr zuzuhören. „Hat Zarin eigentlich je erwägt dich wieder zu deiner Familie zu lassen?“. Aldridge war eine ungehörige Frage über die Lippen gerutscht. Vielleicht war es Zeit zu gehen? Der Tag war anstrengend genug gewesen und morgen gab es genug zu tun. Zudem, er wollte sich noch Eeela aufs Zimmer bestellen und es mit ihr tun. Einfach so. Keine Beziehung. Keine Komplikationen. Aber auch nicht mehr. Nein, er wollte noch in Rileys Gesellschaft bleiben. Sie war zu interessant. Zudem wollt er zuhören, vielleicht konnte er den Fall so ein Stückweit lösen?

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Wie erklärte man einem Blinden, was Farben waren? Wie beschrieb man einem Tauben, wie sich der Klang einer Harfe anhörte? Worte genügten manchmal nicht, obwohl man viele Bilder mit ihnen zeichnen konnte, doch es gab Dinge die musste man selbst erleben um sie zu verstehen. Aldridge gab zu, dass ihm das schwer fiel. Er konnte sich nicht vorstellen wie Rileys Leben ausgesehen haben mochte und wie sollte er auch? Er kam aus einer anständigen, liebevollen Familie mit Eltern die sich um ihn gekümmert hatten und für ihn da gewesen waren. Er war zur Schule gegangen, hatte sich seine Träume erfüllt und hatte immer, egal wo er gewesen war, genau das tun können was er wollte. So stellte sich Riley sein Leben vor: ein junger begabter Sportler, gefeiert von Fans und Management, gut bezahlt aber bodenständig und mit einer hübschen Frau, die er liebte. Schief gegangen war für ihn alles erst später. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er es gut gehabt und genau das war die wohl stärkste und vielleicht einzige Parallele die Riley zu sich selbst ziehen konnte. Auch sie hatte es gut gehabt, nicht trotz Zarin sondern wegen Zarin. Trotz allem. "Ich habe ein eigenes Zimmer auf Amber Hall, ja." Sie erinnerte sich an den Tag, als sie es zum ersten Mal betreten hatte. Sie hatten sie hinein gestoßen, der weiche Teppich hatte ihren Sturz gedämpft. Es war nur ein Raum von vielen gewesen, ein gesichtsloses Gästezimmer dessen Tür sich absperren ließ und dessen Fenster zu hoch gelegen war als dass sie hätte hinaus klettern können. Riley war damals noch nicht Riley gewesen, sondern ein unwichtiges Mädchen für das sich niemand verantwortlich gefühlt hatte. Tagelang hatte niemand nach ihr gesehen. Sie hatte Essen bekommen, durfte sich waschen und die Toilette benutzen, doch niemand war gekommen um mit ihr zu sprechen. Niemand hatte sich nach ihr erkundigt oder gefragt wie es ihr ging. "Es hat ein Himmelbett, das alle zwei Tage frisch bezogen wird und einen Sekretär an dem ich schreiben und einen Sessel in dem ich lesen kann. Ich habe einen Schminktisch und einen großen Spiegel. Das Fenster geht Richtung Süden." Riley lächelte, als wäre das der größte Gewinn. "Ich habe den ganzen Tag Sonne." Prüfend sah sie Aldridge an. Er dachte jetzt vermutlich, sie sei wirklich permanent in ihr Zimmer gefesselt, doch das war schon lange nicht mehr so. Die Regeln hatten sich gelockert als Zarin begonnen hatte ihr zu vertrauen. "Anfangs durfte ich nichts. Ich war über Wochen hinweg alleine in meinem Zimmer eingesperrt." Von Zarin hatte sie damals nicht viel gesehen, aber immer Angst vor ihm gehabt. Riley senkte den Blick. Sie wollte nicht über ihn sprechen. Wenn sie an ihn dachte wollte sie zurück zu ihm, sich entschuldigen und ihn um Vergebung bitten. Es lag so nahe dies einfach zu tun. Hatte Zarin nicht immer dafür gesorgt, dass es ihr gut ging? Gerade in diesem Moment erzählte sie Aldridge, wie schön sie es gehabt hatte! Jetzt sollte sie in einem schmutzigen Hotelbett schlafen und lebte auf einem wenig schmuckvollen Raumfrachter wie eine Vagabundin. Kein Ort der Galaxis konnte den direkten Vergleich mit Amber Hall überstehen. Sicherheit kam in vielen Facetten und Zarin bot ihr nicht nur seinen physischen Schutz. Von ihm wusste sie, dass er alles für sie tun würde, ganz gleich was es war. Er war ihr Morgen- und ihr Abendstern. "An einem ganz normalen Tag schlafe ich so lange aus wie ich möchte. Ich frühstücke im Bett, treibe Sport, kleide mich ein für den Tag. Danach tue ich wozu ich Lust habe. Ich darf fast überall hin, nur das Grundstück darf ich nicht verlassen." Und das konnte sie auch nicht. Dafür sorgten die strikte Security, die Mauern, die Zäune. Amber Hall war nicht nur ein herrliches Anwesen sondern auch eine Festung. "In meinem ersten Jahr habe ich einmal versucht weg zu laufen." Dies war etwas woran sie nur selten dachte, eine dieser Erfahrungen im Leben die man noch Jahre später bereute. "Zarin war ausser sich vor Wut. Er hat... Ich habe es nie wieder versucht. Bis, nun ja, bis jetzt. Aber das war anders. Das war nicht geplant. Er wird mich niemals aufgeben." Rileys Tonfall hatte etwas endgültiges, unumstößliches. Nur wenige Dinge im Leben waren sicher. Die Sonne würde jeden Tag von neuem aufgehen. Wasser floss nur bergab, aber niemals bergauf, und Kyrill Zarin würde Riley niemals aufgeben. "Ich habe keine Familie mehr und ich will es auch nicht." Sie hatte nur ihn. Sie brauchte nur ihn. Und Aldridge? Er war ein guter Mann und wenn er sagte, dass er auf sie aufpassen würde, dann glaubte sie ihm, dass er das aufrichtig so meinte. Nur vor Zarin konnte er sie nicht beschützen. Wie sollte er auch, wenn doch Zarin der einzige Mann war vor dem Riley keinen Schutz wollte.

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Schweigen kam über den einfachen Tisch an dem sie auf ihren Bänken saßen. In Ermangelung von passenden Worten lies Aldridge Rileys Worte auf sich wirken. Ob er es wollte oder nicht, sie lies ihn gerade an Bob denken. Ein unerhörter Vergleich, lag es ihm natürlich absolut fern einen wertvollen Menschen wie Riley mit einem Reptil zu vergleich, aber dennoch gab es Paralelen die nicht zu leugnen waren. Bob hatte niemals in einem Käfig gelebt hatte aber als kleines Panzertierchen nicht die Grenzen akzeptiert die seine Eltern ihm aus Sicherheitsgründen in Form von kleinen Zäunen auferlegt hatten. Und dennoch, Bob hatte immer wieder die leichten Abzäunungen durchbrochen und war immer wieder in den Kellerschacht gestürzt und einmal fast im Pool ertrunken. Das Tier konnte freilich schwimmen, aber die glatten Wände waren für ihn nicht zu erklimmen gewesen. Sein Vater hatte ihn völlig erschöpft aus dem Pool retten müssen. Auf dieses Erlebnis hin hatten sie keine Wahl gehabt und Zäune mit Niedrigimpuls Strom aufstellen müssen. Das sture Tortapo war drei mal in diese Zäune gelaufen bevor es gelernt hatte das jeder Grenzdurchbruch einen unangenehmen Schmerz zur Folge hatte. Irgendwann hatte er sich nicht mehr in die Nähe vom Keller und Pool bewegt und die Zäune hatten ihren Nutzen verloren. Das Tier lebte seit dreissig Jahren im Garten seiner Eltern und bewegte sich im ihm erlaubten Rahmen völlig frei in diesem. Sein Dad hatte ihm für den Winter ein schönes Quartier in den Keller gebaut. Das Tier hatte sehr viele Freiheiten, gutes Futter, eine Familie die ihm über den Kopf streichelte und doch war sein Leben extrem begrenzt. Und dennoch...Bob lag so oft selig dösend in der Sonne, krabbelte aufgeregt auf seine menschliche Familie zu um sie zu begrüßen und wurde älter und älter (im Holonet hieß es das schlechte Haltung den Tieren ein verkürztes Leben beschehrte). Vielleicht, wenn man Tieren solche Regungen zu trauen mochte, wie Aldridge es bedingungslos tat, hatten Tiere Gefühle. Und wenn das so war, war Bob glücklich trotz der Grenzen die ihm aufgezwungen worden waren. Seine Eltern hatten ihm diese Grenzen gesetzt um ihn zu schützen, weil er nicht in der Lage war die Folgen seines Handelns abzuschätzen. Zarin hatte Riley eingesperrt weil...es war egal weil!. Zarin hatte sie behalten, weil er keine Seele hatte. Denn jeder der auch nur einen Funken Geist im Leib hatte, jemand der auch nur einen Hauch Herz und Mitgefühl hatte tat solche Dinge nicht. Und trotzdem, Riley wirkte glücklich wie Bob wenn sie von Amber Hall sprach, trotzdem Zarin ihr auch schmerzhafte Grenzen gesetzt hatte. Die Form dieser Grenzen wollte sich Aldridge gar nicht vorstellen. Zarin war ausser sich gewesen vor Wut? Hatte sie das gesagt? Wirklich? ALLEIN SIE HATTE DAS RECHT WÜTEND ZU SEIN! Zarin hatte ihr das Leben gestohlen. Doch sie wurde nicht wütend, denn sie akzeptierte ihre auferlegten Grenzen beidngungslos...Wobei der Fakt, dass sie jetzt hier bei ihm saß doch eindrucksvoll bewies, dass in ihr noch Widerstand war.


Aldridge wollte diese Flamme in ihr bewahren und schüren. Er musste ihr beistehen, ihr Schatten sein. Zarin hatte Riley ihr Leben gestohlen, das musste aufhören. Oder war es zu spät? Hatte er nicht nach all den Jahren einfach ihr Leben definiert und es zu ihrem richtigen echten Leben gemacht? War Riley die entführte Person? Oder war Riley, diese spannendende Frau die jetzt und hier vor ihm saß so wie sie war, weil sie gelebt hatte wie sie es hatte? Aldridge wusste es nicht, weil er ein Dummkopf, nein ein Holzkopf war...nein ein Klotzkopf. So hatte in Diona immer genannt..

Ich kann niemals damit aufhören meine Familie zu wollen. Nie. Ich kann es aber in deinem Fall verstehen. Du hast mehr Zeit mit ihm verbacht, als mit ihnen.“ Er musste wieder an diesen Mann denken...er hatte nur Bruchstücke von dem erfahren zu was Zarin fähig war... „Was würde er tun, wenn er dich erwischt?“. Er würde sie nicht erwischen. Es stand zwar keine Armee zwischen Riley und Zarin, aber immerhin ein 100 KG schwerer Schwachkopf mit langen Armen..und riesigen Ohren..Diona mochte seine Ohren...

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Riley erinnerte sich nur dunkel an ihre frühe Kindheit. Vieles das sie einst gewusst hatte war verloren gegangen. Sie hatte es getauscht gegen neue, meist bessere Erinnerungen. Warum sollte sie auch an Eltern denken, die sie nie gewollt hatten, denen sie egal gewesen war? Aldridge hatte Glück, einerseits. Er hatte liebende Eltern gehabt. Von seiner Mutter schwärmte er geradezu. Und dann wiederum hatte er kein Glück gehabt, denn seine Eltern waren beide tot und das musste auch schlimm sein für ihn. Früher hatte sie nicht oft Ärger bekommen. Riley war kein ungehorsames oder aufsässiges Kind gewesen das viel angestellt hätte. Ihre Mutter hatte sie diszipliniert wenn es nötig gewesen war und wie es bei allen Kindern hin und wieder vorkam, ihr Vater war nicht oft anwesend gewesen. Einmal hatten Riley und eine Freundin zu wild gespielt und einen kostbaren Dekanter aus Kristallglas zu Boden geworfen. Das Erbstück war nicht mehr zusammen zu setzen gewesen und Rileys Freundin hatte beinahe die gleiche Frage aufgeworfen wie die, die Aldridge ihr soeben gestellt hatte. Was würde ihre Mutter tun, wenn sie erfuhr was sie getan hatten? Sie hatten vor einem Scherbenhaufen gehockt, ähnlich wie jener vor dem Riley heute saß und der ihr Leben war. Was würde Zarin tun? “Er wird mich bestrafen.“ Antwortete sie. Es gab so viele Möglichkeiten. “Und dafür sorgen, dass ich es nie wieder tue.“ Der Himmel war so klar und über ihnen leuchteten die Sterne. Es erschien ihr tröstend, sich vorzustellen, dass sie über sie wachten. Das Schlimmste war die Ungewissheit, die nagende Frage, ob Zarin ihr verzeihen würde. So fühlte sich Schuld an. “Lass uns zurück gehen. Ich bin müde.“ Riley erhob sich von der harten Bank. Erst jetzt, da sie aufstand, merkte sie wie steif ihre Glieder geworden waren. Es war ein langer Tag gewesen, für sie beide. In einträchtigem Schweigen machten sie sich auf den Weg zurück durch die Stadt. Die Betriebsamkeit in den Straßen hatte nachgelassen. Elektrische Beleuchtung gab es draußen nur an wenigen Ecken und in der Dunkelheit wirkten die fremden Silhouetten der weiß gestrichenen Häuser beinahe gespenstisch. Vor den Türen zu ihren Zimmern trennten sich ihre Wege. Sie würde kein Auge zu machen können, wusste Riley. Sie hatte über zu viele Dinge nachgedacht die ihr noch bis weit in die Nacht hinein folgen würden.

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Noch auf dem Weg ins Hotel hatte Aldridge Eeela über sein Comlink kontaktiert. Er hatte sich wie ein kleines Kind vor der Einsamkeit geführchtet. Wenn Riley bei ihm war, ging es ihm gut, denn er konnte sich Gedanken über sie machen wenn sie bei ihm war. Jetzt war sie in ihrem Zimmer und er war allein. Der Naboo seufzte und nahm einen kräftigen Schluck von dem Starkbier dass er sich im Schankraum organisiert hatte. Da war er nun, ganz allein, inmitten der Wüste zusammen mit einer Frau die vielleicht gar nicht zu retten war, in jeglicher Hinsicht nicht zu retten war. Sollte er das alles abbrechen? Heim fliegen? Vielleicht konnte er Diona doch noch... Es klopfte an der Tür und Aldridges Gedanken zerstoben. Der Naboo erhob sich von der Bettkannte und schmunzelte als das Bett quietschte. Das würde es gleich noch viel mehr. Es klopfte an der Tür. "Hey Darling! Wie schön das du dich für mich entschieden hast". Eeelas Lächeln und ihre nette Ansprache waren perfekt eingeübt. Aldridge gab sich der Illusion hin dass sie sich wirklich freute ihn zu sehen.

"Ich bin froh das du gekommen bist", dass war er wirklich. Eeelas blaue Haut schien im halbdunkeln des schäbigen Hotelzimmers zu schimmern und Aldride wollte jeden Zentimeter davon berühren. Ja das war der Plan, er würde es mit ihr tun ohne sich um sie Gedanken zu machen. Sie war ja auch eine Prostituierte. Das war ihr Job, sie tat das ja jeden Tag....jeden Tag... Etwas in Aldridge schüttelte sich bei dem Gedanken, wie oft sie heute wohl...... Seine Gedanken zerfaserten als sie sich auszog, einfach so...Reflexartig streckte Aldridge seine Hand zur Türveriegelung aus und hämmerte auf die Taste. Eeela schmunzelte und zog ihn am Handgelenk mit sich um ihn direkt auf den einfachen Stuhl in der Zimmermitte zu setzen.

"Müssen wir nicht erst Regeln fest stecken? Einen Preis vereinbaren?" Aldridge hatte soetwas noch nie getan, kannte die Abläufe nur aus Filmen und aus Erzählungen. "Darling wir regeln das noch". Eeela zog ihm mit einem Ruck das Hemd aus, strich in einer einzigen mechanischen Bewegung über seine Brust hob ein Bein über seinen Schoß und setzte sich auf diesen. Der Naboo biss sich auf die Lippen als sie sich blos wie sie war fest in seinen Schoß presste. Ein "Darf ich?" ging ihm kurz durch den Kopf bevor er seine Hände auf ihren Po presste um Eeela nur noch fester in seinen Schoß zu pressen. Sie hatte sehr gelenkige Hüften die sie gerade gut nutzte um sich an ihm zu reiben, der Stoff seiner Pilotenhose war dünn genug und Aldridge musste sie nicht um Erlaubnis fragen, sie war nicht seine Freundin und er würde sie dafür bezahlen. Aldridge löste eine Hand von ihrem prallen üppigen Gesäß und berührte eines ihrer Lekku in Ermangelung von schönem Haar. Es fühlte sich befremdlich an aber auch nett. Netter waren dann allerdings diese herrlichen Brüste die sie gekonnt gegen seinen nackten Oberkörper presste. Aldridge war es warm, sehr warm. "Lehn dich zurück" kam es ihm fordernd über die Lippen und es erschrak ihn ein wenig. Das seelige "Danke" kam ihm nur innerlich über die Lippen als sie tat wie von ihm gefordert. Die Muskulatur ihrer Innenschenkel fixierte seine Hüften wie ein Schraubstock, war faktisch das einzige das sie auf seinem Schoß hielt...denn Aldridge tat das nicht. Beide Hände umschlossen ihre Brüste und Miranda hatte verdammt nochmal recht. Twi'lek hatten die straffste und seidigste Haut aller.....MIRANDA! Er hatte JETZT an seine Schwester gedacht. Eeela seufzte laut vor Wonne, unter dem Einfluss seiner massierenden Finger. Aldridge schüttelte das Bild seiner Schwester ab und griff lieber fester zu aber seine Hitze war kurz mit einem Eimer eisigkaltem Wasser überschüttet worden. Verdammt. Der Naboo legte seine Hände in Eeelas Rücken und zog sie zurück in eine sitzende Position und hätte sie fast geküsst.
Sie war nicht seine Freundin. Man küsste seine Freundinnen und nicht Frauen dessen Münder Orte....gesehen....hatten. "Du hast viel trainiert oder Darling?" Eeelas Stimme umsäuselte seinen Verstand und er liebte es nein er wollte es lieben. Nur einen Herzschlag später stand sie ruckartig von seinem Schoß auf nur um direkt vor ihn, sich zwischen seine Beine drängelnd, auf die Knie zu gehen.

Der letzte Funken Verstand in ihm sagte ihm das das alles mechanisch einstudiert wirkte, ihr Programm war das sie das alles heute vielleicht schon 10 mal gemacht hatte. Dieser eine letzte Funken erlöschte sofort als sich flinke Finger daran machten seinen Gürtel zu lösen...

Eeela lächelte und senkte den Kopf und begann damit etwas zu tun, das Diona nie für ihn tat weil sie es nicht mochte. Aldridge hatte das immer akzeptiert und lies Eeela gewähren weil ihn das schöne Gefühl und all die Reize übermannten.

KRANKHEITEN! EKELHAFTE GEFÄHRLICHE KRANKHEITEN! WAS IST WENN DIR WAS ABFÄLLT? Sein Verstand hatte sich mit brachialer Gewalt zurück gemeldet. Aldridge erschrack innerlich und unterbrach Eeela.
"Könntest du lieber..." er grinste fast verlegen, was lächerlich war. Und dann hielt er seine Hand hoch und zuckte die Schultern.

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Sie hatte keine Uhr. Das Zimmer hatte keine Uhr. Riley wusste nicht wie spät es war und Dunkelheit war kein Faktor an dem man sich orientieren konnte. Sie saß einfach da, genoss die Stille und ein bisschen auch - wie ironisch - die Einsamkeit. Es war eine Brücke die sie zu Amber Hall schlagen konnte. Auch dort war sie oft alleine gewesen, unfreiwillig, aber irgendwann gewöhnte man sich daran. Sie hatte Aldridge heute viel erzählt, ohne dass sie spezifisch beschlossen hätte es zu tun. Er hatte gefragt und ihr hatte es gut getan zu reden. Worte konnten Erinnerungen lebendig werden lassen. Das war es was ihr gut getan hatte. Minuten zuvor hatte es an ihrer Tür geklopft, zu spät für Besucher. Riley war aufgestanden und hatte auf verdächtige Geräusche gelauscht. "Aldridge?" Hattw sie vorgefühlt. Es konnte ja nur er sein, hatte sie gedacht, bevor die Frauenstimme ihr geantwortet hatte. "Ist das nicht sein Zimmer?" "Nein." Riley hatte der Twi'lek gegenüber gestanden, jenem käuflichen Mädchen das Al draussen auf der Straße angesprochen hatte. Es gab nur einen Grund warum sie hier war. "Er wohnt nebenan." Es hatte sie Überwindung gekostet, dem Mädchen das richtige Zimmer zu zeigen. Sie sah jünger aus als sie. "Danke, Darling." Riley schaute zum Fenster hinaus, die Tür wieder fest hinter sich geschlossen. Aldridge. Sie hatte glauben wollen, dass er anders war als alle anderen Männer. Oft hatte es danach ausgesehen, in vielerlei Hinsicht war es auch tatsächlich so, doch es gab ebenfalls Dinge die waren unveränderlich, die waren wie sie waren. Ein Mann würde sich immer eine Frau nehmen wenn er konnte. Er hatte einen Fetisch. Das war es was sie am meisten überraschte. Es waren keine blonden oder dunkelhaarigen Frauen auf die er stand, nicht die Augenfarbe war entscheidend, nicht die Figur, ob rundlich oder schmal. Aldridge Trineer fantasierte von Frauen die keine Menschen waren. Twi'lek. Der Mix der Rassen. Riley hörte ein Lachen. Die Wände waren dünn. Es schien, dass die Wanderung durch die Wüste ihn doch nicht so müde gemacht hatte wie er noch Stunden zuvor behauptet hatte. Für Sex war immer genug Energie da, so waren Männer doch alle. Riley versuchte es auszublenden. Was nebenan vor sich ging hatte nichts mit ihr zu tun und ging sie nichts an. Aldridge konnte tun was ihm beliebte. Und wenn er sich drei Frauen gleichzeitig einlud, es war sein gutes Recht, er bezahlte schließlich dafür. Sie wünschte bloß er hätte sich eine Menschenfrau eingeladen und keine schmierige Twi'lek mit ihren langen, ekelhaften Lekku! Nicht mal eine Minute später hörte Riley sie laut aufstöhnen. Augenblicklich saß sie senkrecht in ihrem Stuhl. Er sollte aufhören damit. Das war widerlich! Sie wollte ihn sich nicht vorstellen, wie er es direkt hinter der Wand an dem ihr Bett stand mit einem Alien trieb. Das war nicht richtig. Das war unnatürlich. Erneut ein lautes Seufzen. Riley hörte die Stimme der Twi'lek und dann Aldridge. Das war eindeutig zu viel. Beinahe fluchtartig verließ sie ihr Zimmer. Keine Sekunde konnte sie länger dort bleiben und
Aldridge beim Sex mit einer käuflichen Twi'lek zuhören. Das war doch nicht normal! Warum war er so? Sie hatte sich die Decke unter den Arm geklemmt die er ihr gegeben hatte. Der Schankraum im Erdgeschoss war leer bis auf ein älteres Paar. Riley setzte sich in eine Nische, bestellte ein Getränk und zog die Beine hoch auf den Stuhl. Eben noch hatte sie das Alleinsein genossen, jetzt hasste sie es.


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Seine Hosen lagen neben dem Stuhl auf dem Fußboden. Eeela kauerte nach wie vor zwischen seinen Beinen und ging ihrem Handwerk nach. Aldridge sah dem Treiben zu, war so hoch erregt das er aufpassen musste. Seine rechte Hand klammerte sich an die Sitzfläche des einfachen Holzstuhls, so sehr das das Holz hier und da knarrte. Eeelas Griff war stark und routiniert, keine Sekunde zurückhaltend. Gut. Aber die schöne Twi'lek arbeitete so rasant dass der Naboo den Eindruck hatte, dass sie es schnell beenden wollte. Nein eigentlich machte das keinen Sinn, das Hauptgeschäft musste ja noch folgen. Aldridge löste ihre Hand von ihm, umfasste ihr Handgelenk. "Leg dich ins Bett", wies er sie an und Eeela tat wie ihr befohlen. Aldridge blieb vor dem Bett stehen und verbot ihr mit einer Geste ihn anzufassen. Der Naboo wollte sie für einen Moment betrachten um fassen zu können was hier gerade geschah. Eeela hatte bisher alles für ihn getan, wozu er sie aufgefordert hatte. Sie widersprach ihm nicht, stellte ihn nicht als Mann in Frage. Wie zum Beleg seines Einflusses beugte er sich über sie, berührte ihre Brüste während sie ihn nicht berühren durfte.

"Willst du mich jetzt nehmen Darling?"
säuselte Eeela, lächelte ihr gastliches Lächeln und räkelte sich vor Wonne seufzend unter seiner Berührung. "Ja" Aldridge konnte nicht mehr warten, legte sich auf sie, begrub die zarte Frau unter sich. Die rechte Hand des Naboo fixierte Eeelas Handgelenke über ihrem Kopf, seine linke legte sich über ihre Brüste, packte zu. Fest. Jetzt gerade gehörte sie ihm, mit Haut und Lekku. Sie aufzufordern ihm Platz zu machen war überhaupt nicht nötig, der Naboo drängelte sich einfach zwischen ihre Beine, rieb sich an ihrem Schoß. Ihr Körper zeigte seine Bereitschaft, warm und wohlig. Er presste seinen Schoß fester gegen ihren aber er brachte es nicht zuende. Es gab Dinge zu klären, ob er wollte oder nicht.

"Was ist mit der Sichereit?" er wollte sich nichts holen und sie nicht mit einem segelohrigen Kind segnen. "Für die Sicherheit ist gesorgt Darling". Und Aldridge wollte ihr glauben obwohl er keinen Grund dazu hatte. Es war auch egal, er würde sie so oder so *****, es gab kein zurück. " Na gut. Aber zu den Regeln. Was darf ich tun und was nicht?". Aldridge hatte ganz genaue Vorstellungen davon was er mit ihr tun wollte. Und trotzdem er gerade das erste mal den Mann in sich auslebte der er in Zukunft sein wollte, fordernd, hart und kompromisslos kam es ihm nicht in den Sinn Dinge zu tun die ihr absolut missfielen. "Ach Darling, ich gehörte ganz dir! Du kannst mit mir tun was du willst!" Eeela lächelte stoisch und Aldridge sah ihr das erste mal richtig in die Augen. Ihr Blick war völlig leer. Aldridge suchte nach diesem besonderen Funken in ihren perlschwarzen Augen, den jede der Frauen in seinem Leben innewohnte. Stolz, Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit. Nichts davon war in ihren Augen zu sehen. Aldridge versuchte es noch einmal. "Na hör mal auf mit den Scherzen, es muss doch Dinge geben die du nicht magst, ich würde sie gerne erfahren". Eeela lächelte erneut, so sehr das Aldridge es fast mit der Angst zu tun bekam. Zu bizarr war das Zusammenspiel ihres breiten aufgesetzten Lächelns und ihrer fast wie tot wirkenden Augen.

"Komm schon Darling. Leg los. Um mich geht es hier nicht, sondern um dich. Ich will dir Wohlgefallen bieten". Eeela reckte den Kopf und küsste Aldridges Hals. Eine zu intime Geste die ihm missfiel, aber stark genug war um all die plötzlich aufbrandenden Zweifel ein wenig zu beruhigen. Der Naboo löste seinen Griff um Eeelas Handgelenke, packte sie bei den Hüften und drehte sie um. Er wollte ihre traurigen Augen nicht sehen! Er wollte weiter glauben dass sie das alles aus freien Stücken tat. Er wollte doch einmal endlich Kurzweil haben, sich Vergnügen, sich vergessen. War das etwa zu viel verlangt? Keine Zweifel mehr! Nein! Er war ein Mann! Er würde sich jetzt vergnügen! So einfach war das! Und dann stürzten all seine Pläne zusammen. "Du bist eine Sklavin."

Auf dem Rücken Eeelas, genau zwischen ihren Schulterblättern hatte er ein Tattoo entdeckt. Es war das gleiche Tattoo das ihm der kleine Sklaven Junge vor ein paar Stunden gezeigt hatte. Eeela gehörte Hebba dem Hutten, war als sein Besitz markiert. Und Aldridge Trineer hatte sich seinen Besitz ausgeliehen um sich an ihm zu vergnügen. Eeela sagte nichts, Aldridge sprang regelrecht aus dem Bett und brachte Abstand zwischen sich und....und sein Opfer.

"Natürlich bin ich eine Sklavin! Wo liegt denn das Problem Darling?" Eeela hatte sich wieder auf den Rücken gedreht, lächelte falsch und lockte ihn mit einer Handbewegung. Aldridge wurde es heiß und kalt zugleich. Sie hatte offensichtlich gar kein Problem damit jemandes Besitz zu sein, genau wie... Was war ihn ihn gefahren? Wie hatte er sich eben benommen? Wie respektlos war er gewesen! "Ich denke wir beenden das jetzt hier. Ich möchte nicht mehr." Und mit diesem Satz viel plötzlich Eeelas Fassade. Das Lächeln verschwand und wich purem Entsetzen. "Hey nein! Mein Master weis dass ich hier bin! Wenn du mich rauswirfst bekomme ich Ärger!" Sie stand auf und lief auf Aldridge zu, der sich gerade in seine alten Hosen vom Vormittag zwängte. "Ich mach alles! Du, du darfst mich auch schlagen wenn dir danach ist! Nur nicht ins Gesicht, das brauche ich für die Kunden Werbung. Bitte! Schick mich nicht weg!". Aldridge wurde es kalt, physisch und seelisch. In was für eine entsetzliche Positiok hatte er sie gebracht? Ihre Worte machten Sinn. Er hatte sie für die ganze Nacht gebucht...sicher rechnete ihr Hutten Master mit einen ordentlichen Gewinn. Der Naboo sah die Sicherheit der jungen Frau gefährdet, mehr als jetzt schon durch ihren Status. Er wollte sie nicht hier haben, Sex ganz sicher nicht mehr, aber er wollte auch nicht dass ihr etwas geschah. Ihm kam eine Idee. "Hör zu. Du kannst heute Nacht hier bleiben, ich schlafe woanders und du bekommst die volle Bezahlung okay?"

- Tatooine - Mos Espa - Hotel "Oasis" - Zimmer - mit Eeela -
 
- Tatooine - Mos Espa - Hotel Oasis - Schankraum -

Ihr Kopf lag schwer auf der Tischplatte, vor Müdigkeit und Erschöpfung. Riley war nicht mehr in ihr Zimmer zurück gegangen. Stattdessen hatte sie die gesamte Nacht in dem Raum verbracht, der abends als Schankraum diente und morgens als Frühstückszimmer. Sie hatte in ihrer Nische gesessen, an einem kleinen Tisch, ihre Decke um sich gewickelt. Geschlafen hätte sie sowieso nicht viel, sagte sie sich, weder hier noch dort oben. Das Bett, das hatte die früh beschlossen, würde unbenutzt bleiben. Also hatte sie hier unten gesessen, alleine, während Al die Gesellschaft seines Gasts genossen hatte. Hätte er das nicht getan, Riley hätte am Fenster ihres Zimmers sitzen und in die Nacht hinaus schauen können, so wie damals. Davon hatte er sie abgehalten, nicht bewusst aber dafür umso wirkungsvoller. Ihre wäre alles lieber gewesen als sich die ganze Nacht lang anzuhören wie er sich vergnügte mit einer Frau die er bezahlt hatte. Die noch nicht einmal ein Mensch war. Ihr drehte sich der Magen um, schon allein bei dem Gedanken an die langen, schlangenartigen Lekku seiner gekauften Gespielin. Das war nicht natürlich. Und trotzdem hatte es ihm gefallen, oh ja, das hatte sie gehört. Schwerfällig und steif in ihrem Rücken richtete sich Riley auf. Die letzten Stunden war sie nicht gut zu ihrem Körper gewesen, das spürte die in der Unbeweglichkeit ihres Nackens und dem Druck in ihrer Schultermuskulatur. Es half ein wenig, sie hoch zu ziehen und kreisen zu lassen, ein wohliges, fast schon Erleichterung verschaffendes Gefühl. In einer minimalen Bewegung drehte sie ihren Kopf erst nach rechts und dann nach links - und sah Aldridge den Raum betreten. Er war früher wach als erwartet. Trotz dass sie in der hintersten möglichen Ecke saß, war es Riley nicht möglich sich zu verstecken. Dafür war der Raum schlicht zu klein. "Guten Morgen." Sie trug noch die selbe Kleidung von gestern, hatte kein frisches Make-Up aufgetragen und vermutlich waren ihre Augen noch kleiner als sie sich anfühlten. Ihre Lider jedenfalls waren fast so schwer wie ihr Kopf, der irgendwann in den frühen Morgenstunden auf die Tischplatte gesunken war. "Hast du eine gute Nacht gehabt?" Die Frage war nicht ob er gut geschlafen oder sich erholt hatte. Zu beidem durfte er relativ wenig Gelegenheit gehabt haben. "Setz dich doch." Riley deutete auf den freien Stuhl ihr gegenüber. Hoffentlich hatte er sich die Hände gewaschen. Das älteste Gewerbe der Galaxis war auch ein schmutziges. Sie betrachtete ihn und es ärgerte sie, dass sie ihn sich schon wieder vorstellen musste. Das wäre kein Problem wenn er diskreter gewesen wäre. "Ich habe leider nicht viel Schlaf gefunden." Rileys Stimme klang munter. "Mein Zimmer hatte eine störende Geräuschkulisse." Pause. Sie ließ die Worte wirken, schaute ihn an. "Das muss das Fest draussen gewesen sein." Der Tee, der vor ihr stand war kalt. Zurückhaltend nippte Riley an der Tasse, die abgekühlt sein musste während sie die Augen geschlossen gehabt hatte. Sie mochte kalten Tee nicht. Wären sie in einem ordentlich Hotel gewesen, sie hätte ihn einfach zurück gehen und sich einen neuen bringen lassen können. So wie Aldridge sich eine Frau bestellt hatte. Er hatte sie gerufen, sie war gekommen. So funktionierte das Geschäft.

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Aldridge musste an seine Heirat denken vor ein paar Monaten. Treue hatte er Diona vor Priesterin Eo und den Schöpfern geschworen. Es war ihm so leicht gefallen und er wäre es den Rest seines Lebens gewesen, ganz sicher. Er war ihr immer treu gewesen in den Zeiten in denen sie zusammen gewesen waren, von Anfang an. Niemand in seiner Familie, keiner seiner Freunde, allen voran Diona hatten keine Ahnung gehabt. In seinen Profi Jahren währe es ein leichtes gewesen sie zu hintergehen, jederzeit. Wenn man erfolgreich war und das war in seiner Zeit als Sportprofi gewesen öffenten sich einem Möglichkeiten über derren Existenz oder gar Inanspruchnahme nicht über die Grenzen des Umkleideraums hinaus gesprochen wurde. Hostessen, Escorts, Groupies, viel zu junge Fan Girls...Frauen von Eeelas Profession, alles war möglich, nichts wurde veraten. Aldridge hatte sich niemals dafür begeistern können. Nicht weil er ein besonders reiner Engel war, nein. Er hatte neben dem Fakt, dass er so einer nicht erzogen war und Betrug absolut ablehnte schlicht den Sinn nicht verstanden, wer wollte denn oberflächlichen Sex mit Fremden wenn Zuhause echte Liebe in jeglichem Sinne auf einen wartete? Strohfeuer hielten keinen auf Dauer warm. Er hatte es geliebt Diona zu verehren. Sie wollte ihn nicht mehr. Zurecht. Und er war jetzt hier und hatte sich fast an einem armen Sklavenmädchen ausgetobt und den letzten Rest Moral und Anstand über Bord geworfen. Aldridge schämte sich, und dass nicht erst seitdem Riley ihn eben an ihren Tisch gebeten hatte.


Der Naboo hatte sich einen Kaff bestellt in der Hoffung ihn in Ruhe hier trinken zu können bevor er Riley begegnen würde, aber das Leben spielte einem halt Streiche. Sie hatte ihm durch eine ziemlich dünne Blume mitgeteilt dass sie ihn gestern gehört hatte. Aldridge räusperte sich und zwang sich dazu ihr in die Augen zu sehen. Er sah wieder weg, sagte nichts und hypnotisierte lieber den dampfenden Kaff den er sich mitgebracht hatte. Was sollte er ihr auch sagen? Sie würde ihm nicht glauben dass am Ende nichts passiert war. Sie würde ihm auch nicht glauben dass es ihm von Herzen Leid tat, dass er fast Sex mit einer Sklavin gehabt hatte. Al zwang sich wieder dazu ihr in die Augen zu sehen. Sie musste ihn noch ekelhafter finden als zuvor. Er verstand dass absolut...gerade bei ihrem Hintergrund. Als er sich mitten in der Nacht aus dem Zimmer geschlichen hatte, hatte er gedacht sie würde tief und fest schlafen. Wie ein Depp auf dem Flur hatte er rumgestanden und erst darauf warten müssen dass sein Körper endlich begriff dass er heute niemanden mehr besteigen konnte. Vermutlich hatte Riley da angewiedert in ihrem Zimmer gesessen, vielleicht sogar gedacht das er gleich wie ein irrer in ihr Zimmer kommen und ihr Dinge antun würde. Es war möglich und ihre sehr kleinen müden Augen waren ein Indiz, genau wie ihre Kleidung. Der Naboo erschrak als ihm etwas in den Sinn kam. War es vielleicht möglich das irgendwo an Rileys Körper auch so ein Tattoo war? Dass sie bei Zarin vielleicht hübsch lebte, aber viel dafür tun musste mit Männern wie ihm? „Es tut mir aufrichtig leid. Alles.“

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