Ysanne Isard
Mrs. Talon Karrde
Hoffentlich gab es dieses Thema noch nicht.
Es ist ein bisher beispielloses gerichtliches Tauziehen: Seit mehr als sieben Jahren schon wird im US-Staat Florida über Leben oder Tod einer Frau gestritten, die seit einem Herzanfall 1990 im Koma liegt. Terri Schiavo ist mittlerweile 41 Jahre alt. Ihr Mann und gesetzlicher Vormund Michael Schiavo will, dass sie nicht mehr künstlich ernährt wird. "Lasst meine Frau doch in Frieden sterben", bat er immer wieder. Aber Terris Eltern wehren sich verzweifelt. Sie sind davon überzeugt, dass ihre Tochter bei Bewusstsein ist und ihr Schwiegersohn den Tod will, um an das Erbe zu kommen und frei für eine neue Ehe zu sein.
Jeb Bush als "Lebensretter"
So ziehen beide Seiten von einem Gericht zum anderen, und einmal - vor eineinhalb Jahren - kam Michael Schiavo seinem Ziel sehr nahe. Sechs Tage lang wurde die künstliche Ernährung eingestellt, aber dann schritt Floridas republikanischer Gouverneur Jeb Bush ein und Terri wurde wieder ernährt. Inzwischen hat sich auch der Papst zu Gunsten der Eltern Mary und Bob Schindler zu Wort gemeldet. Auf der anderen Seite erteilte das höchste Gericht der USA Jeb Bush eine Abfuhr. Sehr viele gerichtliche Wege bleiben den Schindlers nicht mehr, aber was ihnen bleibt, soll voll ausgeschöpft werden. "Helft uns - lasst unsere Tochter Terri leben", appellieren die Eltern unter anderem via Internet an die Öffentlichkeit. Ihren Schwiegersohn flehen sie an, sich scheiden zu lassen und Terri in ihre Obhut zu geben.
USA gespalten
Längst hat sich in den USA an dem Fall, der auch international Schlagzeilen machte, eine erbitterte Debatte über Sterberecht und Euthanasie entzündet. Medienberichte, Leserbriefe und eMails an Fernsehstationen deuten auf ein gespaltenes Meinungsbild hin. Einigkeit besteht darin: Es ist eine Tragödie, und eine einfache Lösung gibt es nicht.
Experten sehen statt Lebenszeichen nur Reflexe
Immer wieder, wenn ein Gericht für oder gegen eine Seite entschieden hat, flimmern Bilder einer hübschen, lachenden, vor Lebensfreude sprühenden Frau über die US-Bildschirme. Das war Terri Schiavo vor jenem Februartag 1990, als sie den Herzanfall erlitt und ihr Gehirn vorübergehend keinen Sauerstoff erhielt. Seitdem befindet sie sich in einem so genannten Wach-Koma: Sie hat oft die Augen auf, bewegt manchmal ein klein wenig den Mund und gibt kehlige Geräusche von sich. Die Schindlers sehen das als Zeichen von "Lebenskraft" und Versuch ihrer Tochter, mit ihnen zu kommunizieren. Von Michael Schiavo beauftragte Mediziner, aber auch unabhängige gerichtliche Gutachter sind dagegen überzeugt, dass es sich nur um Reflexe handelt und Terris Zustand sich niemals bessern wird.
Ehemann: Terri wollte nie dahinsiechen
Seit 1998 bemüht sich der Ehemann um ein Ende der künstlichen Ernährung. Terri habe ihm in den fünf glücklichen Jahren ihrer Ehe vor 1990 mehrfach gesagt, sie wolle - sollte das Schicksal zuschlagen - nie in einem "Siechzustand" am Leben erhalten werden, sagt er. Nur: Schriftlich festgehalten wurde das nie, und darauf stützen sich die Eltern. Verschiedene staatliche Instanzen, darunter der Oberste Gerichtshof Floridas, haben dem Ehemann als Vormund das Recht eingeräumt, über Terris Schicksal zu entscheiden. Sie würde bei einem Abbruch der künstlichen Ernährung innerhalb von etwa zwölf Tagen an Hunger und Dehydration sterben.
Überschritt Bush seine Befugnisse?
Jeb Bush, der Bruder von US-Präsident George W. Bush, stoppte im Oktober 2003 diesen bereits eingeleiteten Prozess durch einen spektakulären Schritt: Er ließ eigens vom Kongress des Staates Florida ein Gesetz verabschieden, das ihm die Vollmacht gab, die Wiederaufnahme der Ernährung zu verfügen. Das Oberste Gericht Floridas befand dann aber, er habe damit seine Befugnisse massiv überschritten. Der Gouverneur wiederum legte Berufung beim höchsten Gericht der USA ein, das es aber jetzt ablehnte, sich mit seinem Einspruch zu befassen.
"Nur Schulden"
Damit landet der Fall wieder vor den Gerichten in Florida. Schiavo, der inzwischen mit einer anderen Frau verlobt ist, weist unterdessen den Vorwurf der Geldgier entschieden zurück. Es gebe nichts zu erben, sagt er, "nur Schulden".
Mich würde es interessieren,was ihr an deren Stelle machen würdet.
Es ist ein bisher beispielloses gerichtliches Tauziehen: Seit mehr als sieben Jahren schon wird im US-Staat Florida über Leben oder Tod einer Frau gestritten, die seit einem Herzanfall 1990 im Koma liegt. Terri Schiavo ist mittlerweile 41 Jahre alt. Ihr Mann und gesetzlicher Vormund Michael Schiavo will, dass sie nicht mehr künstlich ernährt wird. "Lasst meine Frau doch in Frieden sterben", bat er immer wieder. Aber Terris Eltern wehren sich verzweifelt. Sie sind davon überzeugt, dass ihre Tochter bei Bewusstsein ist und ihr Schwiegersohn den Tod will, um an das Erbe zu kommen und frei für eine neue Ehe zu sein.
Jeb Bush als "Lebensretter"
So ziehen beide Seiten von einem Gericht zum anderen, und einmal - vor eineinhalb Jahren - kam Michael Schiavo seinem Ziel sehr nahe. Sechs Tage lang wurde die künstliche Ernährung eingestellt, aber dann schritt Floridas republikanischer Gouverneur Jeb Bush ein und Terri wurde wieder ernährt. Inzwischen hat sich auch der Papst zu Gunsten der Eltern Mary und Bob Schindler zu Wort gemeldet. Auf der anderen Seite erteilte das höchste Gericht der USA Jeb Bush eine Abfuhr. Sehr viele gerichtliche Wege bleiben den Schindlers nicht mehr, aber was ihnen bleibt, soll voll ausgeschöpft werden. "Helft uns - lasst unsere Tochter Terri leben", appellieren die Eltern unter anderem via Internet an die Öffentlichkeit. Ihren Schwiegersohn flehen sie an, sich scheiden zu lassen und Terri in ihre Obhut zu geben.
USA gespalten
Längst hat sich in den USA an dem Fall, der auch international Schlagzeilen machte, eine erbitterte Debatte über Sterberecht und Euthanasie entzündet. Medienberichte, Leserbriefe und eMails an Fernsehstationen deuten auf ein gespaltenes Meinungsbild hin. Einigkeit besteht darin: Es ist eine Tragödie, und eine einfache Lösung gibt es nicht.
Experten sehen statt Lebenszeichen nur Reflexe
Immer wieder, wenn ein Gericht für oder gegen eine Seite entschieden hat, flimmern Bilder einer hübschen, lachenden, vor Lebensfreude sprühenden Frau über die US-Bildschirme. Das war Terri Schiavo vor jenem Februartag 1990, als sie den Herzanfall erlitt und ihr Gehirn vorübergehend keinen Sauerstoff erhielt. Seitdem befindet sie sich in einem so genannten Wach-Koma: Sie hat oft die Augen auf, bewegt manchmal ein klein wenig den Mund und gibt kehlige Geräusche von sich. Die Schindlers sehen das als Zeichen von "Lebenskraft" und Versuch ihrer Tochter, mit ihnen zu kommunizieren. Von Michael Schiavo beauftragte Mediziner, aber auch unabhängige gerichtliche Gutachter sind dagegen überzeugt, dass es sich nur um Reflexe handelt und Terris Zustand sich niemals bessern wird.
Ehemann: Terri wollte nie dahinsiechen
Seit 1998 bemüht sich der Ehemann um ein Ende der künstlichen Ernährung. Terri habe ihm in den fünf glücklichen Jahren ihrer Ehe vor 1990 mehrfach gesagt, sie wolle - sollte das Schicksal zuschlagen - nie in einem "Siechzustand" am Leben erhalten werden, sagt er. Nur: Schriftlich festgehalten wurde das nie, und darauf stützen sich die Eltern. Verschiedene staatliche Instanzen, darunter der Oberste Gerichtshof Floridas, haben dem Ehemann als Vormund das Recht eingeräumt, über Terris Schicksal zu entscheiden. Sie würde bei einem Abbruch der künstlichen Ernährung innerhalb von etwa zwölf Tagen an Hunger und Dehydration sterben.
Überschritt Bush seine Befugnisse?
Jeb Bush, der Bruder von US-Präsident George W. Bush, stoppte im Oktober 2003 diesen bereits eingeleiteten Prozess durch einen spektakulären Schritt: Er ließ eigens vom Kongress des Staates Florida ein Gesetz verabschieden, das ihm die Vollmacht gab, die Wiederaufnahme der Ernährung zu verfügen. Das Oberste Gericht Floridas befand dann aber, er habe damit seine Befugnisse massiv überschritten. Der Gouverneur wiederum legte Berufung beim höchsten Gericht der USA ein, das es aber jetzt ablehnte, sich mit seinem Einspruch zu befassen.
"Nur Schulden"
Damit landet der Fall wieder vor den Gerichten in Florida. Schiavo, der inzwischen mit einer anderen Frau verlobt ist, weist unterdessen den Vorwurf der Geldgier entschieden zurück. Es gebe nichts zu erben, sagt er, "nur Schulden".
Mich würde es interessieren,was ihr an deren Stelle machen würdet.
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