@ Talon
Sorry, ich versteh grad den Unterschied zwischen zwei Äpfeln nicht so ganz. Es ist Terror, wenn Bin Laden zwei Hochhäuser mit zwei Flugzeugen einreißt, um damit symbolisch das Wirtschaftssystem der Westlichen Welt anzugreifen, aber wenn ein G.W. Bush irakische Städte bombadieren lässt, und dabei in Kauf nimmt, Frauen, Männer und Kinder gleichermaßen zu töten, ist das okay? Wie kannst du eigentlich annehmen, das ein solcher Krieg nicht gegen die Zivilbevölkerung gerichtet ist? Ein Bombardement ist meines Erachtens ziemlich eindeutig in dieser Hinsicht. Und wenn so ein irrer Kriegstreiber das dann auch noch im Namen der Gerechtigkeit und des Krieges gegen den Terror abzieht, dann hat das für mich einen ähnlich fanatischen Charakter, wie das Verhalten eines Herrn Hitler oder Bin Laden. Sowohl die Methodik, als auch die Worte und das Ergebnis ihrer Taten war bei allen diesen drei Männern stets gleich: Das eigene Volk wird solange bequatscht, bis es einfach alles tut; man hält sich stets an das Mantra der eigenen Unfehlbarkeit (wo sind denn jetzt die B-Waffen, Herr Bush? Im Iran vielleicht?) und türmt meterhohe Leichenberge unter seinen Feinden auf.
Diese Menschen versetzen große Teile der Welt in Angst und Schrecken und das ist es, was Terror ausmacht. Es ist nicht die Muttersprache, nicht der religiöse Glaube und nicht Gott oder Allah, der einen zum Terroristen macht, sondern der gänzliche Verlust von Mitgefühl und rationalem Denken. Und nur weil die Nachrichtensender Bush gebetsmühlenartig zitieren, werden dadurch seine Absichten trotzdem nicht richtig oder gerecht. Terror ist die blinde Wut und die Raserei; er ist die einzige Waffe, die ein verzweifelter Mann noch einsetzen kann, weil er über seiner eigenen Verblendung keine andere Möglichkeit mehr erkennen kann.
Krieg ist die diese letzte Waffe, er ist Terror in Reinform. Immer. Und überall auf diesem Planeten ist und war das auch schon immer so.
Und noch mal: Ich verstehe nicht, wie man die eine Vorgehensweise gegen einen Gegner Terror nennen kann und die andere Gerechtigkeit. Das ist für mich einfach logischer Unsinn. Aber genau das wird tagtäglich praktiziert, bis wir es endlich glauben, was man uns da so erzählt. Es ist dieser Widerspruch in sich, an dem ich mich in deinem Satz gestört habe, da deine Definition des Terrorkriges meiner Meinung nach auf jeden Krieg zutrifft. Beim Lesen hatte ich einfach den Eindruck, dass du den Partisanenkrieg/Kommandokrieg als gerecht betrachtest, da dort keine "Unschuldigen" zu schaden kommen. Das dies überhaupt der Fall ist, muß erst einmal bewiesen werden. Und wenn es stimmt, dass die Wahrheit das erste Opfer in einem Krieg ist (und daran glaube ich von Tag zu Tag mehr), dann kann niemand mit Sicherheit sagen, inwiefern eine Kriegserklärung jetzt gerechtfertigt gewesen ist, oder nicht.