Teth

[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Hangar 4] Crew der Sunburst, Cmdr. Bru-Th Agoch, Kruluk, jede Menge feiernder Soldaten


Zeit.
Ein abstrakter Begriff, über den sich schon tausende von Völkern in abertausenden Philosophien ergangen hatten, stets blieb sie doch das unerklärbare Phänomen; jenes, das niemals in seiner Gänze erfasst zu werden vermochte. Wenn er sie mit eigenen Worten hätte erklären müssen, hätte er es in simplen Worten und kurzen Phrasen getan, den Worten eines primitiven Kerls, eines getriebenen Hundes mit den Ansätzen von analytischer Intelligenz, die so gerade für eine latente, unausgebildete Gabe für technische Zusammenhänge gereichte und dem unschuldigen Charme eines emotional eher kindlich ausgeprägten Wesens entsprang:

'Ein unendlicher Ozean tiefblauen Wassers, in dem die eigene Bewegung auf Entfernung immer weniger wahrgenommen wird, egal, in welcher Richtung. Es heißt, entweder zu schwimmen, oder irgendwo abzusaufen. Und selten, hin und wieder, macht man ihn sich bewusst. Dann kann man ihn sehen, begreifen... und bestaunen.'

Als der Quarren dem Jedi nach herzlichem Drücken wieder auf einem Schritt Entfernung gegenüber stand, inmitten des Trubels der 'Massive', da sah er die Zeit. Und er war fast erschrocken, denn die vergangene Zeit war groß genug, deutliche Spuren der Veränderung zu präsentieren: der Jedi hatte ein paar graue Haare mehr im Schädelfell, er trug jede Menge Abzeichen auf einer beeindruckenden Uniform, und er benutzte einen Gehstock. In seinem Gesicht standen dutzende neuer Geschichten und Sorgen, und irgendwie wirkte Bru-Th noch deutlicher und prägnanter hervorstechend als früher. Ja, der typische Anführer/ Kommandant/ Held, so wie man ihn sich in einem Holovid vorstellen würde- nur, daß Kruluk in kannte und er ein Freund war. Es fühlte sich an wie früher, ganz deutlich, und doch hatte er sich verändert. Was Kruluk von sich selbst nicht behaupten konnte. Scham kroch nach oben an die Oberfläche seines Bewusstseins, und der Lachsfarbene blickte nach unten. Er konnte Bru-Th einen Augenblick lang schwer ansehen, allein Tiris Ausruf des Erstaunens brachte ihn dazu, sich wieder um seine Leute zu kümmern:

[„Ich grüße dich, alter Freund. Es ist so eine Freude, dich lebendig wiederzusehen, Bru-Th Agoch... welch ein Glück.“]

Er nickte dazu, seine Tentakel wuschelten etwas, und seine erhobenen Kopfwülste senkten sich dann wieder etwas. Die Worte gingen schwerer über die Lippen, als er Bru-Th's Zurufen antwortete:

[„Wir werden deinen Brandy bald befreien, auch wenn ich kaum etwas zu erzählen habe. Meine Crew braucht tatsächlich Hilfe. Gerne nehme ich dein Angebot an.“]

Er stellte sich neben den Jedimeister und legte ihm freundschaftlich dreist einen Arm über die Schulter, vielleicht unbewusst dessen neuen Rang vergessend, bewusst aber seine Scham und Vorbehalte überwindend, so wie in den alten Zeiten, als sie noch auf Eis- und Dschungelplaneten um ihr Überleben kämpften.
Er zog er den Jedi etwas mit, deutete mit dem anderen Arm auf die Crew der Sunburst und stellte sie nacheinander vor, bis er vor der Bahre mit der vogelähnlichen Mrlssi haltmachte.
Mit Rang und Namen stellte er Mandiny vor und erwähnte stolz, daß sie ihn akzeptierte, obwohl sie eigentlich allen Grund hatte, ihn die Schleuse laufen zu lassen. Kruluk schien optisch auf alle Fälle in diesen bunten, zusammengewürfelten Haufen Aliens zu passen. Allein sein Enthusiasmus und seine Wiedersehensfreude standen auf Kriegsfuß zu der Traurigkeit der Mannschaft. Viele Augenpaare blickten den Jedi und den Quarren an, und der Quarren tat es ihnen gleich, den Jedi erwartungsvoll anzuschauen.


„Du uns helfen? Schiff finden und wecken. Ladung retten. Mandiny froh machen.“

Fragen kamen in den Sinn, weitere Worte der Erklärung sammelten sich auf der Zunge, doch er liess davon ab. Er war nicht der Typ für lange Erklärungen. Und sicherlich war er auch fordernd und eine Spur zu dreist, aber das war seine Prägung, die er wohl niemals mehr aus sich herausbekam. Eines war jedoch klar: er würde es ihnen allen rechtmachen und seine 'Schulden' bezahlen. Der Crew, als auch seinem Freund, dem Jedimeister. Das schwor er sich, denn sie hatten es verdient!



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Die Privatsphäre, die Bru-Th sich für diesen freudvollen Moment gewünscht hätte, hatten der lachsfarbene Quarren und er selbst gerade nicht und so beschlossen die beiden Freunde einvernehmlich und ohne ein Wort der Erklärung, all die alten Geschichten, zwischenzeitlichen Neuigkeiten und natürlich auch den corellianischen Brandy auf später zu verschieben. Zwar war Bru-Ths Neugierde in Bezug auf seinen aquatischen Freund groß, doch spätestens nachdem er die besorgten Gesichter und leidgeprüften Mienen der Frachtcrew über Kruluks Schulter hinweg wahrgenommen hatte, wurde ihm klar, dass ein allzu opulentes Wiedersehensgebaren nicht angebracht war.

"Ich bin Commander Bru-Th Agoch, Kommandant der Massive", stellte er sich der Ordnung halber noch einmal vor und verbeugte sich leicht, als Kruluk sie wechselseitig vorstellte. Gesprochen hatte er selbst bis dahin nur mit Captain Mandiny, doch als er die Mrlssi auf der Bare an ihm vorbei fahren sah - vermutlich Richtung Krankenstation -, verstand Bru-Th zügig, warum die Crew des Klasse-VI-Frachters nicht in den allgemeinen Siegestaumel mit ein stimmte. Im Nachhinein erschien es ihm fast etwas schäbig, Kruluk zu einem belanglosen Umtrunk eingeladen zu haben, denn wie es schien, war der muskulöse Tech-Spezialist ein Teil dieser Crew und machte sich entsprechend große Sorgen.

Während die Mrlssi bereits am Turbolift von zwei weiß gekleideten Sanitätern in Empfang genommen, vorsorglich medizinisch untersucht und dann raschen Schrittes in den Lift gebracht wurde, schob der große Corellianer vorsichtig die Pranke seines tintenfischköpfigen Freundes von seiner Schulter und schaute ihn um Verzeihung bittend an. Innerlich seufzte Bru-Th, doch als Kommandant eines republikanischen Schiffes hatte er sich auch so zu verhalten, insbesondere in Situationen wie diesen. Jedi Meister, Offizier und Freund, all diese Rollen wollte er wirklich ausfüllen, doch sie alle unter den sprichwörtlichen Hut zu bringen, stellte ihn noch immer vor große Probleme. Als Jedi Meister war er größtenteils für sich selbst verantwortlich und konnte entsprechend frei sein Verhalten der Situation anpassen, doch als Offizier ging das nicht mehr so leicht. Bru-Th versteifte sich zusehens, bemaß die anwesenden Besatzungsmitglieder mit einem verständnisvollen Blick und erklärte dann mit ruhiger Stimme an Kruluk und die Shawda Ubb Tiri adressiert:


"Selbstverständlich werde ich tun, was in meiner Macht steht." Der große Kommandant in der beigefarbenen Uniform deutete auf den Turbolift hinter sich und versicherte mitfühlend weiter: "Die Ärzte an Bord werden sich um Captain Mandiny kümmern. Es sollte ihr bald wieder besser gehen, denke ich." Dann hielt er kurz inne. Die junge Tiri schien Bru-Th die Person zu sein, die auf dem kommerziellen Schiff an zweiter Stelle stand, also beugte er sich zu ihr hinunter um wirklich deutlich zu machen, wie sein Stand war. Es war ein merkwürdiges Bild, diese beiden körperlich so unterschiedlich gebauten Individuen miteinander reden zu sehen. Im Verlauf des Gesprächs verschwand die Anteilnahme aus der Stimme des Commanders und machte einem ehr sachlich-pragmatischen Tonfall platz.

"Um ehrlich zu sein, bin mir nicht sicher, was ich für die Sunburst noch tun kann. Priorität hat ganz klar die Instandsetzung dieses Kreuzers und seiner Jäger." In der Tat war es so, dass man schnell erkannte, wenn man sich hier umsah, dass die Massiv und ihre Jäger ordentlich etwas hatten einstecken mussten. Während einige Jäger nur starke Schmauchspuren davongetragen hatten, waren bei anderen ganze Triebwerke zerstört oder Teile der Außenhülle verdampft worden. Bei letzteren fragte man sich, wie sie es überhaupt in den Hangar geschafft hatten, welcher im Übrigen auch von mehreren Raketen getroffen worden war. Und das war nur ein Teil des Schiffes. Bru-Th schüttelte sachte den Kopf: "Wir werden noch einige Stunden hier bleiben. Was ich anbieten kann ist, dass Sie das Angriffsshuttle mit Teilen vollladen, die mein Chefingenieur Lt. Sovv erübrigen kann, mehr nicht." Dann nahm das Gesicht des Corellianers wieder weichere Züge an. "Ich weiß nicht, was Sie so transportiert hatten ... und es geht mich auch nichts weiter an. ... Doch wenn Sie auf ihren Reisen vielleicht die ein oder andere Tabakkkreation erstanden haben und Sie diese dem Chief überlassen würden, könnte dies Sovv sicherlich milder stimmen und er wäre eher geneigt, ihrem Materialwunsch nachzukommen", bemühte Bru-Th sich noch rasch zu erklären.

Kurz nachdem der hochgewachsene Corellianer festgelegt hatte, dass er jetzt seinen Weg durch das Schiff fortsetzen müsse, da er sich selbst einen allgemeinen Eindruck von den Kampfschäden machen wollte - Bru-Th hatte Kruluk gebeten ihm mit seinem Sachverstand zur Hand zu gehen -, tauchte Major Sebolto hinter ihm auf, den Fliegerhelm noch immer auf dem Kopf tragend, da Dugs bekanntlich nur auf vier Beinen effektiv voran kamen. Kurz abschätzend, ob er das Gespräch stören konnte, salutierte der Befehlshaber des Sternenjägergeschwaders vor Bru-Th schließlich und knurrte in stark gebrochenem Basic:


"Commander, ich melde, dass fünfunddreißig Maschinen sicher zurückgekommen sind. Elf davon stark beschädigt." Der Blick des Dug wurde zu einer grimmigen Grimasse. "Noch sind die Medevacs nicht zurück, Sir, doch ich rechne damit, dass dreizehn meiner Jungs es nicht geschafft haben. Viele unerfahrene. ... Den Bericht erhalten sie pünktlich, ******** auch."

Bru-Th hielt die ausdrucklose Miene aufrecht, doch er konnte spüren, was in dem Major vor sich ging. Es war nicht so, dass Sebolto sich die Schuld für die Toten direkt gab, doch es belastete ihn. Sebolto, das hatte ihm sein XO Lt. Cmdr. Saris einmal gesagt, war dieser Typ von Sternenjägerpilot, der nicht gern in unkalkulierbare Abenteuer ging und es war deutlich, dass er diesen Angriff seiner eigenen Räson nach nur unzureichend planen und durchdenken konnte, wenngleich er den Sinn bis jetzt nicht in Frage stellte hatte. Bru-Th schätzte ihn dafür. Er nickte knapp und erwiderte mit fester Stimme: "Ja, da haben Sie recht. Dennoch, gut gemacht, Major. ... Und der Bericht hat auch bis morgen Zeit. Wegtreten!" Der aufbrausende Dug verschwand, seine Krallen in den Helm bohrend.

Nachdem den gestrandeten Besatzungsmitgliedern der Sunburst zu einem Quartier verholfen wurde, begann die Inspektionstour im Maschinenraum. Bereits jetzt nutzte Bru-Th die Macht, um sich geistig und körperlich wieder aufzufrischen, denn der Tag hatte stark an seinen Kräften gezerrt und an Schlaf war noch nicht zu denken. Wohin der hochgewachsene Corellianer auch schaute, sah er motivierte Menschen und Nicht-Menschen, denen ebenso die Müdigkeit in den Knochen steckte und die doch weiter arbeiteten. "Sei ein Vorbild", wiederholte er in Gedanken fast gebetsmühlenartig, während er mit väterlichen Ratschlägen und wohldosiertem Lob seine Mannschaft versuchte weiter anzuspornen, auch wenn er selbst am liebsten sein eigenes Bett aufgesucht hatte. Kruluk führte er zunächst nur herum, doch vermied er darüber zu sprechen, warum ein Jedi plötzlich ein Kriegsschiff kommandierte, wenn auch ein kleines. Bru-Th wusste nicht, ob sein tentakelbewährter Freund sein Ansinnen wirklich verstehen würde und ging den großen Gang weiter, bis sie schließlich vor der Tür zum Maschinenraum stand. Der Geräuschpegel war bereits jetzt deutlich erhöht.


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Etwas überrascht war er schon, als Bru-Th seine Pranke recht schnell wieder von der Schulter nahm, aber es war in Ordnung. Er war nun ein Anführer eines großen Sternenschiffes, und der Quarren musste es akzeptieren. Nicht weniger Herzlichkeit versteckte sich doch in den Augen und den Worten des Jedi, und auch dessen Großzügigkeit war noch immer da. Daß er die Sunburst nicht einfach abschleppen konnte, war ihm ein Rätsel, aber der Jedi hatte gewiß Gründe, und er würde diese nicht weiter hinterfragen. Immerhin konnten sie schonmal einen Teil der Ladung bergen, vielleicht konnten sie auch noch anderweitig helfen.
Zufrieden gluckste er, als dann auch noch Mandiny im Lift verschwand, in den Händen der Schiffsheiler, die Welt war wieder in Ordnung. Als Bru-Th in dann auf eine Inspektion durch das Schiff mitnahm, war er für einen Augenblick der glücklichste Quarren des Universums.
Die Energie und Leichtigkeit der Feiernden, die sogleich auch wieder direkt weiter arbeiteten, war unglaublich, und ansteckend. Sogar Bru-Th schien deutlich gestärkt seine Müdigkeit abschütteln zu können, das merkte Kruluk schnell.
Er fühlte sich geehrt, daß der Jedi dann auch seine Meinung bei einigen Dingen einforderte, und er kam aus dem Staunen und aus der Freude kaum noch heraus. Soviele Jäger und Bomber hatte er noch nie gesehen, und das alles auf engstem Raum. Sie schritten eine Weile durch die großen Hallen der Hangars, und Kruluk gingen die Augen über. Einen vierbeinigen Pilotenführer mit Helm betrachtete er lange neugierig, nickte diesem gar zu. Den Namen versuchte er sich zu merken, doch schon nach wenigen Augenblicken war dieser in der Aufregung dem Vergessen anheim gefallen so wie die Wirren und Leiden der vergangenen Jahre.
Als sie sich einem Teil des Schiffes näherten, in dem die Antriebssektion und die Maschinenräume untergebracht zu sein schienen, schlug sein Herz höher.


[„Dein Feuerfisch gefällt mir sehr. Was für ein Sternenschiff... Ein große Aufgabe, Bruce.“]


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Der Maschinenraum war das Herz der Massive, so wie die Brücke in Analogie dann das Gehirn darstellte. Mehrmals auf dem Weg dorthin hatten Kruluk und Bru-Th sich eilig drehen müssen, um heranspurtenden Mechanikern und Maschinisten genügend Platz zu machen, damit diese mit ihren Teilen vorbeischlüpfen konnten. Was genau diese Teile für eine Funktion hatten oder warum sie eben dieser wohl möglich nicht mehr nachkommen konnten, vermochte der wenig technikaffine Jedi Meister und Commander nicht zu sagen. So schnell, wie diese Männer rannten, hatte Bru-Th keinen Zweifel daran, dass Chefingenieur Sovv die nötigen Worte gefunden hatte, um seine Crew anzuspornen. Bru-Th schmunzelte bei dem Gedanken leicht.

Vor der massiven Tür des Maschinenraums angekommen, war es Kruluk, der das Wort ergriff, und aus irgendeinem Grund sprach dieser Quarren ihm aus der Seele, sodass Bru-Th noch nicht den Taster betätigte, sondern sich an die Wand davor lehnte und unter lautem Seufzen die Augen verdrehte.
["Wenn du wüsstest, was für eine"], begann er ganz offen zu sprechen, denn sie waren gerade allein im Gang. Er sah den Nicht-Menschen ernst an und strich sich fast beiläufig das halblange Haar aus dem Gesicht, was den großen Corellianer etwas fahrig wirken ließ. ["Einen Padawan auszubilden ist zwar ebenfalls keine leichte Aufgabe, wenn man dessen ganzes Potenzial beabsichtigt hervorzuholen, doch dies hier ist etwas ganz Anderes. Es ist ziemlich schwer, ... besonders als Jedi. Einen Bonus hat man nicht, ... eher das Gegenteil."] Die folgenden Worte unterstrich der Jedi Meister durch ein schiefes Grinsen: ["Mit deinen Worten, dieser Feuerfisch hat auch mich schon ein paar Mal gebissen."] Bru-Th rieb sich leicht den Hals. Die Sprache der Quarren mit all ihren Klick-Lauten und gutturalen Betonungen reizte seine Stimmbänder immer, sodass es sich anfühlte, als hätte man Stunden lang nichts getrunken. "Zu dumm, dass Kruluk mit dem Basic so schlecht klar kommt", dachte er leise bei sich, bevor er die Drucktür zum Maschinenraum schließlich öffnete.

Sofort strömte den beiden Freunden warme Luft entgegen, deren Ursprung schnell ausgemacht war. Die beiden großen Fusionsreaktoren, die sich beinahe über die gesamte Höhe der Massive erstreckten, hatten über fast zwei Stunden unter Volllast gearbeitet, was logischerweise zu einer enormen Wärmebelastung führte, die langsam an die umgebende Luft abgeführt wurde. Fast zwei Dutzend Personen befanden sich in dieser 'Höhle', wie der Chefingenieur den Maschinenraum bezeichnete, und ein jeder schien zu wissen, was sein Job war. Obwohl wenig gesprochen und viel gearbeitet wurde, war der Lärmpegel enorm. Fast augenblicklich, reichte ein junger, blondgelockter Mensch im Rang eines Chief Petty Officers Kruluk und Bru-Th einen Ohrenschützer. Bru-Th nickte dem jungen Mann kurz zu, dann deutete er mit seiner rechten auf Lt. Sovv. Der sullustanische Ingenieur hatte ihn offenbar noch nicht gesehen, doch hielt dieser trotz seiner speziesbedingt geringen Größe alle Fäden in der Hand. Seine Offiziersuniform war schmutzig, Hände und Gesicht waren ölverschmiert, doch Sovv jonglierte mit seinem Stab wie jemand der blind jeden Handgriff hätte selbst ausführen können. Dies war sein Reich.

Als Sovv sich auf Zuruf des Petty Officers umdrehte, kam er rasch angetrabt, nicht ohne noch weiter Anweisungen zu geben. Er salutierte mehr als knapp, doch bevor der korpulente Sullustaner zu einer Begrüßung ansetzen konnte, erklärte Bru-Th zackig:
"Ich will Sie nicht lange aufhalten, Sovv, also raus damit, wie geht es meinem Schiff?" "Meinem Schiff", diese Worte erstaunten den Jedi Meister selbst, doch ließ er es sich nichts anmerken. Sovv räusperte sich. "Naja, ich will nicht lügen, Commander. Die Schäden am Rumpf und an den Schilden sind insgesamt noch zu handhaben, doch was meine Jungs und mich auf Trab hält, ist das Energiegitter. Im ganzen Schiff sind Verteilerknoten geplatzt, die wir jetzt per Hand austauschen müssen. Wird ne Zeit dauern, Sir, aber ich denke, wir bekommen es auch ohne Raumdock hin.", erklärte er mit rauer Stimme, in der eine ordentliche Portion Stolz mitschwang. Bru-Th nickte zufrieden. "Das klingt akzeptabel, Lieutenant. Irgendwelche Einschränkungen?" Sovv fummelte in seiner Hosentasche und zog entschuldigend ein schmutziges Taschentuch hervor, in das er ordentliche schnäuzte, bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Verdammte Nase. ... Äh, tun Sie mir nur den Gefallen, Sir und schalten Sie nicht alles auf einmal an. Das würde die Leitungen braten, ganz im Ernst. D.h. für die nächsten Tage keine Kämpfe."

Sovv hatte es eilig, also entließ Bru-Th ihn mit einem knappen Handzeichen, sodass er mit Kruluk wieder so allein war, wie man als Baum in einem Wald sein konnte. Bru-Th bemerkte, dass sein aquatischer Freund noch immer den Fusionsreaktor anstarrte. Auf Quarren fragte er kurzum: ["Hast du schon mal darüber nachgedacht, auf einem richtigen Schiff anzuheuern? Ich wette, dich nimmt jeder mit Kusshand."] Bru-Th stemmte die Hände in die Hüften und schaute ebenfalls in Richtung des Reaktors, jedoch mehr aus dem Grund, um seine Gedanken zu sortieren. Natürlich war seine Frage nicht so unverfänglich gewesen, wie es vielleicht den Eindruck gemacht hatte. Er wollte Kruluk an Bord behalten, auch wenn er noch nicht genau wusste, wie er das anstellten sollte. Ob der Lachsfarbene wirklich ins Militär - und sei es nur als Machinist - einsteigen wollte, konnte Bru-Th sich nicht vorstellen. Regeln, Dienstpläne und das Befolgen von Befehlen waren nicht Kruluks Stärken. Doch auf der anderen Seite war Lt. Sovv auch ein Fall für sich und vielleicht verstanden sich die beiden ja auf Anhieb, wenn man es nur einmal probierte. Zweifel blieben.


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Er brauchte eine Weile, den Sinn der Worte zu begreifen, und in dem stillen Moment fiel es ihm nicht leicht, auf die Schnelle etwas passendes zu antworten. Der Quarren starrte seinen Freund eine Weile aus seinen pupillenlosen Augen an, dann nickte er einfach. Er versuchte, irgendwas Sinnvolles zu produzieren:

[„Ich sehe es so: Du- bist der Feuerfisch. Du.“]

und schnell hinzufügend: [„Du bist der Kopf. Das Hirn. Das Herz.“]
Er nickte abermals, schliesslich entging ihm die kurze Niedergeschlagenheit des Jedi nicht. Dort ruhte eine dunkle Geschichte, und scheinbar wollte er wohl nicht direkt darüber reden.
Als der Jedi sich den Hals rieb und umdrehte, um das Schott zu öffnen, fügte er an:


[„Von den Bissen erzählst du mir noch...“]

Dann erschlug ihn die Hitze und Lautstärke des Maschinenraums. Blendendes Licht liess ihn erstmal zur Seite blicken, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten. Die dargereichten Kopfhörer lehnte er ab, schliesslich hörte er mit den Organen seiner Kopfwülste, auf die keine Hörer passten, und an Arbeitslärm konnte er sich tatsächlich gewöhnen, schliesslich hatte er einen Teil seines Lebens bereits als Mechaniker an Bord eines großen Schiffes geleistet, an der Seite eines geduldigen Mon-Cal-Technikers. Er musste gerade an diesen denken; vielleicht lag es an dem kleinen Wesen, das hier das Kommando zu haben schien, und wohl alles im Griff hatte. Der Quarren blickte mit offenem Maul zu den gigantischen Reaktoren hinauf, und die Hitze entging ihm auch nicht, die drohte, seinen Feuchtigkeitsfilm auf der Haut zu trocknen. Er rieb sich kurz unwohl die Arme, und nur nebenbei vernahm er die Worte des Sullustaners. Er schien irgendwie eigen, den Typ Wesen kannte er gut. Wie oft war er mit kleinen Wesen aneinander geraten, weil sie aufgrund des Größenunterschieds oftmals zu Revier- und Respekts-Streitigkeiten neigten, zu Eitelkeiten und Minderwertigkeits- Problemen.
Daß der sich mit Bru-Th gut zu verstehen schien, besser besagt, daß Bru-Th mit ihm umgehen konnte, wunderte Kruluk nicht. Und seine Aufmerksamkeit galt eh viel eher den mächtigen Energieerzeugern, die er in dieser Form so noch nicht kannte. Mit dem wenigen Fachwissen, daß er besaß, zugleich mit der Leidenschaft, die er für technischen Knobeleien und große Maschienen entwickelte, versuchte er zu erfassen, wie die Verteilungen und Anordnungen miteinander in Harmonie zu stehen schienen. Er erfasste sogleich, daß hier etwas nicht stimmte... der Feuerfisch war ausser Atem und sein Herz schlug laut, kräftig und viel zu schnell. Energie entwich an Stellen, an denen das Ausmaß der Energie, also deren 'Druck', nicht standhalten konnte, in Form von glühenden Teilen, Dampf, und knisternden Entladungen. An diesen Stellen versuchte ein Haufen Personal, Herr der Lage zu bleiben und den Fisch zu beruhigen. Ein T42-Z- Konverter stand kurz vor der Schmelze und musste mit Feuerlöschern und einem Kälte-Strahler gekühlt werden. Irgendwo rannte ein Techniker mit einem Medikit davon, und an einem Schaltpult gingen Warnlichter auf rot.
Der Quarren riss sich aus den Gedanken, als Bru-Th ihm wohl zum wiederholten Male etwas zurief. Das Angebot warf ihn dann fast von den Füßen: unverblümt und direkt, und Kruluk wußte im ersten Augenblick nicht, was er sagen sollte. Gerührt anwortete er:


[„Danke... aber ich stehe schon so tief in der Schuld...“]

Bekräftigend nickte er zu seinen eigenen Worten. Endlich hatte er genau die Worte gefunden, die er sagen wollte. Dann rief er etwas lauter: [„Ich werde dir dienen. Für dich arbeiten.“]

Und mit einem Lachen deutete mit dem Daumen über seine Schulter:

[„Die Sterne erwarten uns. Und ein Flasche Brandy.“]


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Bru-Th schnappte hörbar nach Luft, als sein lachsfarbener Freund plötzlich davon sprach ihm dienen und für ihn arbeiten zu wollen. Mehr als erstaunt über diese Worte, verlangsamte der hochgewachsene Corellianer seine Schritte und zog nachdenklich eine Augenbraue hoch. "Er will mir dienen? Mir, einem Jedi?", rauschte es durch seinen Kopf, derweil der tentakelbewährter Quarren munter neben ihm her stapfte und zu Bru-Th Ärgernis bei aller Gedankenlosigkeit das Thema direkt wieder ad acta lag, um auf die Flasche Brandy zu sprechen zu kommen.

So funktionierte das nicht, wusste der Jedi Meister und stoppte recht abrupt, wobei er Kruluk scharf ansah. In Bru-Th Augen funkelte ein wenig Zorn, als er - seine Stimme mühevoll im Zaum haltend - versuchte zu erklären:
["Hör mal, Kruluk, du brauchst nicht für mich zu arbeiten ... und schon gar nicht mir zu dienen. Wie kommst du auf die Idee, das ich das wollte?"] Er ließ seine Worte ein wenig wirken, doch gestattete er seinem Freund nicht, sich weg zu drehen. Als um die Ecke herum einige Piloten erschienen, die sich für die Szene durchaus zu interessieren schienen, blaffte Bru-Th sie äußert ungehalten an. "Verschwinden Sie hier! Raus aus diesem Gang!" Der Vorderste von ihnen, ein blauhäutiger Duros im Rang eines Sub Lieutenants, hielt so urplötzlich an, dass seine Kameraden in ihn hinein liefen. Den Rückzug antretend und den Befehl befolgend, entgegnete der Duros fast beschwichtigend: "Äh, Sir ... sind schon weg." Bru-Th Halsadern waren leicht hervorgetreten, doch als sein Blick wieder auf seinen vielleicht besten Freund fiel, verrauchte der aufkeimende Zorn auch bereits wieder und er erklärte wohlwollend:

["Ich bin ein Jedi, Kruluk. Meine Aufgabe ist es zu dienen, und zwar der Republik oder denen, die sich nicht selbst helfen können. Daran ändert es auch nichts, dass ich als Jedi in die Raumflotte eingetreten bin."] Die Erkenntnis schien Bru-Th selbst ein wenig zu überraschen, denn was er in den letzten Monaten in erster Linie versucht hatte war, ein guter Commander zu sein. Er hatte sogar versucht, für Unbeteiligte lediglich als solcher zu erscheinen, indem er sein Lichtschwert erst gar nicht bei sich trug, doch waren diese beiden Aspekte seines Lebens überhaupt zu trennen? Fast beiläufig strich sich der große Corellianer die Haare aus dem Gesicht, dann drückte er Kruluks Schulter, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen: ["Es ... es würde mich beschämen, wenn du mir dienen würdest"], begann Bru-Th zögerlich. ["Eng gesehen, wäre das sogar eine Form der Herrschaft, die mir der Kodex der Jedi ausdrücklich verbietet."] Nun war es Bru-Th, der sich räusperte und fast ein wenig verlegen klang, denn er wusste, wie sein Freund die Beziehung zwischen ihnen beiden sah. Doch Kruluk wusste auch, dass Bru-Th schon damals auf dem Eisplaneten das Konzept der 'Lebensschuld' nicht wirklich schmeckte, und der jungfräuliche Commander sah sich gezwungen, sein Gegenüber daran noch einmal zu erinnern. ["Lass uns einfach Freunde sein, ohne diese Schuldsache, denn ich kann es einfach nicht annehmen, ... ich kann es nicht, ... ich darf es nicht, Kruluk. Jetzt noch viel weniger, als vor drei Jahren."]

Mit diesen Worten ließ er den Lachsfarbenen los und machte sich langsam auf den Weg hin zu seinem Quartier. Kruluk schwieg den Rest des Weges, genau wie er selbst. Einen Brandy konnte er jetzt sicherlich auch ganz gut vertragen, dachte Bru-Th, wenngleich Captain Navara nie davon erfahren durfte, dass er in dieser Hinsicht kein Vorbild für die Crew war und im Dienst trank. In seinem Quartier angekommen, beförderte er die Flasche eilig auf den aus dunklem Holz bestehenden Schreibtisch und stellte wortlos zwei Gläser hinzu. Die Müdigkeit regte sich wieder und der gestandene Jedi Meister konnte ein leichtes Gähnen nicht unterdrücken. Er bedeutete Kruluk schon einmal einzugießen.

Bru-Th selbst drückte auf einen kleinen, unscheinbaren Schalter an seinem Schreibtisch und aktiviere die Com-Verbindung zur Brücke, um mit Saris zu sprechen. Die junge, rothaarige Frau meldete sich umgehend.
"Brücke, hier Saris." Einen Moment rang der Commander mit sich, ob er sich nicht selbst um die Angelegenheiten kümmern sollte, doch wie er seinen lang vermissten Freund dort mit dem Brandy-Schwenker hantieren sah, verflogen alle Zweifel und er ordnete an: "Lt. Cmdr., veranlassen Sie, dass eine Einheit Marines zusammen mit den Ersatzteilen den ATR nimmt und bei der Reparatur des Frachters Sunburst und anderer, noch zu rettender Schiffe hilft, dann lassen Sie Frey unseren alten Kurs wieder aufnehmen. Und regeln Sie die Angelegenheit mit den Systemstreitkräften, ich ziehe mich für die nächsten Stunden in mein Quartier zurück." Bru-Th war sicher, dass sein XO die Aufgaben gut bewältigen würde, und entsprechend war er auch nicht im Geringsten überrascht, als Saris die Kette von Befehlen nur knapp mit einem "Verstanden, Commander! Wir kümmern uns darum", quittierte. Der hochgewachsene Jedi Meister nickte im Geiste und lehnte sich in dem schweren, bequemen Sessel zurück. Es war fast zuviel Annehmlichkeit für ihn.


[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 2 | im Quartier des Commanders] Cmdr. Bru-Th Agoch, Kruluk
 
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Er merkte erst an der Stimme des Jedi, dass er etwas Falsches gesagt haben musste. Einer dieser Momente, die er besonders hasste, weil sie der Keim der Missverständnisse waren. Wie oft hatte er Probleme bekommen, nicht aufgrund seines Aussehens, sondern einfach aufgrund einiger schlecht formulierter Phrasen oder einfach Unkenntnis einiger Verhaltensmuster oder kultureller Unterschiede. Ach, es gab so viele Möglichkeiten, jemanden zu verletzten oder zu beleidigen, und schon wieder gab es etwas, das er übersehen oder einfach nicht durchschauen konnte. Und das auch noch bei seinem besten und eigentlich einzigen Freund. Fieberhaft überlegte er, wie er sich erklären und die Wogen glätten konnte, und nur eine Gruppe neugieriger Piloten sorgten für eine Mäßigung des Jedi. Zu seinem Glück.

Als Bru-Th ausholte, wurde ihm klar, daß es etwas mit der Lebensschuld zu tun haben musste. Bru-Th wollte es nicht einsehen oder sich nicht näher damit befassen, er tat seinen Status einfach ab. Daß es für Kruluk schon wichtig war, ihm seine Zuneigung und den zustehenden Respekt auszudrücken und dem Jedi eine der größten Ehren zukommen zulassen, war ausserhalb seines Horizonts. Er lauschte weiterhin den Worten des Freundes, dabei eine Antwort sorgsam formulierend. Um sein Vertrauen zurückzugewinnen, versuchte er es sogar in Basic:


„Bruce dient Republik, Kruluk dient Bruce. Kein Problem. Große Ehre. Tiefe Bindung. Wenn du nicht wollen, dann nicht. Kruluk geht irgendwo arbeiten. Vielleicht Mandiny. Langweiliges Schiff, gute Crew.“

Da er erneut befürchten musste, wieder nicht den richtigen Sinn getroffen zu haben, formulierte er weiter, schließlich wollte er ja bei dem Jedi bleiben, und gab noch nicht kampflos auf. Vorsichtshalber wechselte er wieder ins Quarrenese:

[„Ich will nicht im Weg sein. Nur helfen. Ich bin nicht dumm. Ich bin stark. Ich repariere gerne. Ich kenne Tricks. Habe viele Ideen. Ich kann deinen Rücken schützen, wenn du in Gefahr bist. Ich trinke die Flasche leer, wenn du sie nicht schaffst. Ich heile deine Schiffe, und ziehe komisches Kleid an.“]
Dabei deutete er auf die Uniform des Jedi, und versuchte ein glucksendes, kurzes Lachen. Uniformen taugten doch immer zu Witzen, zumindest auf der Strasse. Dann sah er wieder hilflos zu dem Jedi, der nicht antwortete, sondern einfach nur starrte. Die Peinlichkeit des Moments löste sich dann aber, als Bru-Th im eine Hand auf die Schulter legte und dann mit sich zog. Er schwieg, und hatte das Gefühl, daß es so auch besser war.

Als sie in Bru's Quartier ankamen, lockerte sich die Situation wieder, und die Flasche Brandy zog ihn erst in den Bann, als er sich in dem Quartier neugierig umgesehen hatte. Er setzte sich schnell, entkorkte die Flasche, und lauschte dem Interkom- Ruf des Jedi. Still in ihm drin, regte sich erneut sein Gewissen, da Bru-Th ohne Umschweife die Sache ins Rollen brachte. Hastig goss er in beide Gläser ein, und hielt dem Jedi dessen volles Glas hin.

[„Du bist der Einzige, der Kruluk immer geholfen hat. Akzeptiert, ohne Fragen. Du hast viele Dinge getan, selbstlos. Du hast mehr Ehre, als alle Leute zusammen, denen ich begegnet bin.“]
Der Quarren wischte die Erinnerungen beiseite, und fuhr fort:

„Kruluk will folgen.“ [„Und beweisen, das dein Vertrauen in mich gut ist.“]

Er nickte wieder einmal zu seinen Worten, ziemlich gut gerade. Dabei hob er das Glas, und prostete dem Jedi zu.

[„Seltsamer Zufall... wie ich auf deinem Schiff gestrandet bin. Seltsam. So seltsam.“]

Er nahm endlich einen Schluck, und das erwartete Brennen setzte auf seiner langen Zunge und seiner Kehle ein. Ungewohnt nach so langer Abstinenz, fast schmerzhaft. Scheinbar musste er sich wohl erst wieder daran gewöhnen.
[„Zeit ist … seltsam. Findest du nicht? Sie wahrzunehmen... ich kann dir nicht sagen, wieviel Zeit seit unserem letzten Sehen vergangen ist. Zehn Monde... zehn Jahre. Du sagst drei Jahre. Das ist... hart.“]

Unsicher sprudelte es aus ihm heraus, aber er hatte das Bedürfnis, etwas zu erzählen. Dem Jedi nahe zu sein und seine Seele baumeln zu lassen, der Erkenntnis fröhnen, es irgendwie geschafft zu haben und neue Hoffnung zu schöpfen. „Grüner Planet Thustra verändern Kruluk. Aber nicht viel passiert. Seltsam. Oni-ban'quarr...“
Erneut labte sich der Quarren am Brennen in seinem Leib.
„Harmonie. Mit Natur. Schwimmen in Ozean und Fluss, leben in Wasser. Schwierige Flucht, viele Kämpfer. Blaine und Freunde verloren aus Augen. Schlimm. Einsam. Aber gewöhnen. Wie damals auf Mon Calamari. Kampf gegen dich selber. Schwer.“Er starrte zum Jedi, war sich sicher, dass dieser ihm aufmerksam lauschte. War da sogar Neugier in dessen Blick?

„Viele Monde, vielleicht Jahre. Nicht wissen... suchen Aufgaben, und Weg von Planet. Nicht einfach. Schleichen durch Dschung und Fluss. Finden und beobachten Landeplatz in Dschung. Kämpfe. Kennen Gesichter von König und Familie. Einmal sehen Blaine. Kruluk nutzen Moment, schleichen in Shuttle. Helfen Krieger. Nehmen mit auf Raumstation, kleiner König dahin geflohen. Helfen Kruluk, mit kleines Schiff zu entkommen auf fremde Welt. Weit weg.“

Basic war einfach nicht Seins, also wechselte er wieder einmal in das Quarrenese:


[„Ich hatte irgendwie viel Glück ab dann. Auch wenn es eine Odyssee war. Hast du Blaine und dessen komische Freunde noch einmal gesehen? Was hat sich auf Thustra ereignet?“]


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Bru-Th langte nach dem Glas, dass er von Kruluk gereicht bekam, dann schwang er sich in den Sessel zurück, das Glas vor der Brust haltend. Die Flüssigkeit darin duftete aromatisch und wirkte fast wie ein helles Öl, denn sie glitt nicht gleich von den Glaswänden ab, sondern benetzte diese mit einem dünnen Film. "So wie es sein sollte", kommentierte der Jedi Meister die Qualität des Getränks, das er vor einigen Jahren erstanden hatte, doch nie dazu gekommen war es zu öffnen. Und auch jetzt zögerte er noch den ersten Schluck zu nehmen, als fürchtete er sich davor, dass Navara urplötzlich zur Tür herein kam, doch eigentlich waren es die Worte des Quarren, die ihn innehalten ließen.

Kruluk gab sich größte Mühe klar zu machen, was er mit 'dienen' meinte, und das sogar in Basic. Bru-Th wusste, wie schwer ihm die gemeine Zunge fiel und erkannte umso mehr - während er den gebrochenen Worten folgte -, dass sein muskulöser Freund tief in den Traditionen seines Volkes verhaftet war und über seine mehr als deutlichen Worte gekränkt war. Ein so ehrenwertes Angebot abzulehnen, musste jemanden wie Kruluk kränken, dachte Bru-Th und verdammte sich selbst dafür, nicht mehr Taktgefühl bei seinen Worten bewiesen zu haben. Das Dilemma blieb jedoch, und wie es den Anschein hatte, akzeptierte Kruluk nicht das Workaround namens Freundschaft.

Kruluks Erklärungen hingegen beeindruckten den hochgewachsenen Corellianer sehr.
"In deinen Worten liegt viel Weisheit", war schließlich alles, was Bru-Th hervor brachte, denn er hatte etwas Mühe seinem lachsfarbenen Freund zu folgen, so sprudelte es aus ihm heraus. Doch das war auch gar nicht nötig, denn es waren die Zwischentöne, die hier von Bedeutung waren. Ob es der Alkohol war, der die Zunge des Quarren lockerte oder einfach die Macht der Ereignisse, die vermutlich abermals das Leben Kruluks massiv drohten zu verändern, wusste Bru-Th nicht, doch einer Sache war er sich ganz sicher. Kruluk wollte bei ihm bleiben, wollte ihm bei all den Herausforderungen an Bord der Massive beistehen und sich als würdig erweisen, was er in Bru-Ths Augen definitiv nicht nötig hatte.

"Mein Vertrauen hast du bereits, du musst mir nichts beweisen", erklärte er umgehend, brachte den Brandy in seinem Glas zum Schwingen, damit sich die Aromen verteilten und nahm dann einen ersten Schluck. Der Brandy war in der Tat gut. "Wenn du wirklich hier bleiben und mich unterstützen möchtest, wäre ein Narr, würde ich nein sagen. Deine Hilfe ist mir sehr willkommen", verkündete etwas hölzern, doch sprach sein freundliches Gesicht eine ganz andere Sprache. Es gab natürlich noch das Problem, dass die Massive kein privates Schiff war, sondern ein militärisches, auf dem selbst Bru-Th nicht tun und lassen konnte, was er wollte. Entsprechend konnten nur Angehörige des Militärs auf diesem Kreuzer Dienst tun, doch wenn das Militär der Republik eines auszeichnete, dann war es wohl, dass es jede Hilfe annahm, die es kriegen konnte. So war es schließlich aus der Rebellion gegen das Imperium heraus entstanden.

Bru-Th streckte sich ein wenig, während Kruluk philosophisch wurde und von den alten Zeiten begann zu erzählen. In der Tat hatte er sich mehr als einmal gefragt, was auf Thustra schief gegangen sein musste, dass man sich derart aus den Augen verlor hatte, doch des Rätsels Lösung hörte er just in diesem Moment, sodass er natürlich seinem alten Freund förmlich an den Lippen klebte.
"Thustra, das war mehr als ein Abenteuer, obwohl ich dort vermutlich nur die Hälfte von dem erlebt hab, was dir dort zugestoßen ist", senierte er halblaut, um dann seine Sicht der Dinge mit Kruluk zu teilen. "Es scheint", Bru-Th rang nach den richten Worten, "als seien unsere Schicksale irgendwie miteinander verbunden, ja. Ich erkenne es jetzt noch deutlicher. Solche Zufälle wie diesen hier gibt es meiner Erfahrung nach nicht." Wieder nippte er an dem schweren Glas und spürte, wie sich das wohlige Brennen entlang seines Halses ausbreitete, bevor die Aromen ihre volle Wirkung entfalteten.

Als schließlich der Name Blaine fiel, hätte sich der erfahrene Jedi Meister fast verschluckt, bevor es ihm gelang das Glas wieder abzusetzen. Unwillkürlich richtete Bru-Th sich auf, doch war sein Blick rückwärtsgewandt. Die Erinnerung an seinen ehemaligen Padawan ließen alte Schuldgefühle in ihm hochkommen, die er unter normalen Umständen gut zu verstecken wusste. Mit Kruluk war er jedoch bereit, einiges von dem zu teilen. Zögerlich formten sich die folgenden Worte:
"Blaine, ... ja. Ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist. Seit Thustra gilt er offiziell als vermisst, das hat mir zumindest der Rat mitgeteilt, als ich nachfragte." Bru-Th folgte mit seinem Blick der dunklen Maserung des Tisches, während sein Verstand arbeitete, sich versuchte zu erinnern. Doch egal was er auch tat, er nahm Blaine in der Macht nicht wahr, obwohl er es sollte. Das war kein gutes Zeichen, musste aber auch zwangsläufig kein schlechtes sein. Es war diese Ungewissheit, die an Bru-Th nagte. "Ich hoffe, dass es ihm gut geht und dass er sich von dieser Hade Kasra nicht zuviel hat einflüstern lassen. Leider konnte man ihn leicht manipulieren", gab Bru-Th unumwunden zu, das seine Ausbildung nicht in allen Bereichen von Erfolg gekrönt war. Doch Blaine war eben Blaine, immer schon, trotz aller Lektionen. Die finsteren Gedanken verflogen langsam und der Blick des Jedi Meisters richtete sich wieder in die Gegenwart, als er das altbekannte Zittern des Hyperraumantrieb wahrnahm und Sekunden später der Liberator-Kreuzer den Sprung durch die Lichtmauer machte.

"Es geht nach Corellia, Kruluk. Dort werden wir Captain Ven absetzen, meinen Ausbilder", erklärte er seinem Freund die aktuellen Befehle. "Ven ist ein guter Militär. Allein ihm zuzuschauen, hat mich viel gelehrt." Dass dieser Captain für Bru-Ths Empfinden eine Doktrin verfolgte, welche die schonungslose Vernichtung aller Gegner vorsah, behielt er für sich, denn es gehörte sich nicht - soviel hatte Bru-Th von dem Offiziers-Etos mitgenommen - sich über gleich- oder höhergestellte Kollegen den Mund zu zerreden.


[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 2 | im Quartier des Commanders] Cmdr. Bru-Th Agoch, Kruluk
 
[Teth-System || nahe Teth || LTK „Massive“ || provisorisches Quartier || Captain Navara Ven]

Denon hatte sie niedergeschmettert; Teth hingegen aufgebaut. Manchmal war es schon ein bisschen paradox wie der Sieg in einem kleinen, relativ unbedeutenden Scharmützel die Moral einer ganzen Schiffsmannschaft heben konnte. Selbstbewusst hatte der Jedi-Offizier-Hybrid Bru-Th Agoch nach der unspektakulären Flucht der „Wachtor“ seine Faust in den Himmel gereckt und so mit einem Mal einen stürmenden Jubel unter den Anwesenden auf der Brücke ausgelöst. Jäh schien all die Last, die während des Duells mit dem Victory-Sternzerstörers auf den Crewmitglieder der „Massive“ gelastet haben musste, verschwunden zu sein. Sie hatten dem Sternsystem die Sicherheit beschert – bloß das zählte. Für einen flüchtigen Moment hatte der anwesende Twi'lek, Captain Navara Ven, tatsächlich den Eindruck gehabt, dass dem dunkelblonden Commander hiermit ein wirklicher Befreiungsschlag gelungen wäre. So richtig hatte es der grünhäutige Nichtmensch nicht fassen können.

Nun saß der Flottenoffizier, der eigentlich der Kommandant der „Prometheus“ war, in dem Quartier, das man ihm für die Reise nach Corellia überlassen hatte, und dachte beim Berichtschreibern unter anderem über dieses geglückte Phänomen nach. Im Scharmützel hatte Agoch beim Kommandieren der „Massive“ eine solide Leistung gezeigt – das musste Navara ihm anerkennen. Er hatte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und mutig den Kampf mit der „Wachtor“ gesucht. Der Twi'lek hätte in diesem Fall nicht anders reagiert, obwohl die Motivation der beiden Kommandanten wohl zum Teil gänzlich verschieden war. Beim Grübeln rekelten sich unwillkürlich die Lekku, die lässig an seinem Kopf herabhängten. Sein Blick starrte auf das leise brummende Datapad.

Positiv bewerte der Twi'lek ebenfalls Agochs Umgang mit den Sternjägern. Offensichtlich besaß der Jedi in diesem Bereich gewisse Talente. Somit war die Entscheidung, dass man ihm einen Liberator Transportkreuzer überlassen hatte, richtig gewesen. In diesem Punkt stellte der Corellianer folglich eine echte Bereicherung für das neurepublikanische Militär dar. Schließlich galt das Sternjägerkorps als das dritte Standbein der Streitkräfte. Für Navara war bloß fraglich wie viel Können letztendlich dessen Machtbegabung zuzurechnen war. Hatte der menschliche Commander ein echtes Gespür für Taktik oder lag es nur an den speziellen Fähigkeiten? Und machte das überhaupt einen Unterschied in der endgültigen Bewertung? Zählte nicht nur der Erfolg? Eine Antwort auf diese Fragen fand der Uniformierte in diesem Moment nicht. Nachdenklich tippte er mit dem äußerst spitzen Nagel seines Zeigefingers auf das Display. Just in diesem Augenblick erzitterte seine Kabine leicht. Endlich war man wieder in den Hyperraum gesprungen. Ihre Reise ging weiter.

***​

Rishi, Bothawui, Druckenwell – unter anderem diese drei namhaften Stationen hatte die „Massive“ in den letzten Tagen bis zum Erreichen des fast gänzlich eroberten Corellian Run angesteuert. Dabei hatte man nicht nur neuen Proviant, Rüstungsteile und Bacta erhalten, sondern ebenso die feierliche Nachricht über einen plötzlichen Waffenstillstand mit dem Imperium. Glaubte man den unzähligen Gerüchten, die derzeit so fernab von Dac im Umlauf waren, dann hatten sich aufgrund der Initiative des Imperators höchstpersönlich zwei republikanische Kriegsschiffe mit einem imperialen Pendant der Imperialen Flotte irgendwo zwischen Corellia und Rendili getroffen. Weder ein Anschlag, noch ein Hinterhalt. Man hatte ernsthaft verhandelt und so tatsächlich den Weg zu echten Verhandlungen über einen dauerhaften, intergalaktischen Frieden geebnet. Hier, an der Front und so fern der nassen Welt, welche Senat und Regierung beherbergte, glaubte man ganz Coral City schon im glückseligen Friedenstaumel.

Mürrisch schüttelte Navara den Kopf. Damit hatte der Twi'lek nicht gerechnet. Eher hätte er gegen sein Leben gewettet, dass am Ende des Krieges bloß eine einzige Partei übrig bleiben würde, als das er Frieden für möglich gehalten hätte. Doch nun überlistete ihn allen Ernstes die Politik. Senat und Regierung steckten bereitwillig ihren Schwertarm, das Militär, weg als der Imperator plötzlich ganz heuchlerisch um Frieden bat. Waren die Opfer bei Bothawui, Denon und Corellia etwa für umsonst gewesen? Gaben Qúun und Nunb etwa so schnell auf, obwohl der Feind allem Anschein nach gerade am Boden lag? Jetzt war doch erst recht der Zeitpunkt für einen vernichtenden Angriff gegeben! Nur so konnte man das Imperium endgültig aus der gebeutelten Galaxie fegen.

Nicht zum ersten Mal verfluchte der hochgewachsene Captain all die Pazifisten und Zögerlichen in der Politik. Sie ließen dem Gegner höchstwahrscheinlich eine Verschnaufpause, während er tatenlos im Corellia-System dem Wiedererstarken zuschauen durfte. Automatisch ballte sich seine Hand zur Faust. Dafür hatte er nicht gekämpft! Dafür hatte er sowohl die „Sunrise over Coruscant“ als auch die „Prometheus“ nicht aufs blutige Schlachtfeld geführt! Brummend griff Navara nach seiner Tasse Caf und leerte den bitteren, eiskalten Rest. Plötzlich surrte die Klingel. Jemand bat um Einlass. Der Twi'lek erhob sich. Eigentlich wollte er niemanden empfangen, aber auf der anderen Seite konnte er als Gast auf der „Massive“ nicht unhöflich sein. Deshalb ging er schweigend zur Tür, betätigte den richtigen Knopf an der nahen Konsole und ließ somit die Tür öffnen. Dabei blickte ihn unvermittelt Bru-Th Agoch an.


„Commander, was verschafft mir die Ehre?“, fragte er und seine schlechte Laune konnte man ohne Zweifel heraushören.

[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || provisorisches Quartier || Captain Navara Ven]​
 
[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | im Quartier des Commanders] Cmdr. Bru-Th Agoch, Kruluk

Der Quarren streckte müde die Beine aus, die Stimmung wurde ruhiger.
[„Blaine... hrrrmmm...man sieht sich immer zweimal im Leben... sagt Crock. Kluger Mon Cal.“]
Er starrte an sich herab, und ihm fiel erst jetzt auf, daß er nichts weiter am Leibe trug als eine schmutzige Frachterhose und eine Art Unterhemd. Nichteinmal Stiefel hatte er an, und er wälzte sich hier bequem in Bru-Th's Sessel. Viel Flüssigkeit sonderte er gerade nicht ab, was ihn daran erinnerte, langsam wieder ein Bad nehmen zu müssen und vielleicht auch eine Mütze Schlaf zu nehmen. Die Schnittwunden am Rücken schmerzten immernoch, alles in allem also eine zufriedenstellende Situation.
Als er zum Glas griff und es zwischen seine Mundtentakel schob, kam ihm die Idee, offiziell auf diesem Schiff anzuheuern. Sprich, nicht nur beim Commander, also Bru-Th Agoch, sondern auch bei den zugehörigen Stellen vorstellig zu werden. Leider war das bei militärischen Organisationen immer schwierig, und der Gedanke, dem kleinen Mann im Maschinenraum erneut gegenüber zustehen, missfiel ihm, aber er würde es tun. Vielleicht würde das Bru-Th gefallen, wenn er seine Selbständigkeit bewies und der Fakt, daß es dem Quarren sehr ernst war.

[„Corellia... viele Werften, Fabriken... Schiffe und Waffen. Richtig? Was sucht ein Anführer eines Anführers dort? Neues Schiff?“], fragte er ganz beiläufig, das Glas noch in der Hand für einen weiteren kurzen Schluck. Das Zeug im Glas war echter Genuss, wie er ihn die nächsten Monde nicht mehr würde haben können.
[„Captain Ven. Merk ich mir. Guter Mann, ja? Ist er der Grund, warum du jetzt beim Militär bist?“], und aus reiner Neugier und um seinen Freund etwas zu überraschen:
[„Hast du mittlerweile ein nettes Weibchen kennengelernt?“]
Innerlich musste er Grinsen, die Frage war eigentlich nicht so ernst gemeint, aber wissen wollte er schon, weshalb ein so berühmter, glorreicher Held noch immer keine Frau hatte. Jedis hatten doch bestimmt Dutzende von Weibchen, wenn sie denn Zeit für sie hatten.
Langsam ließ er den Brandy in dem Glas rotieren und versuchte, sich ein paar Ziele für die kommende Zeit zu stecken, wobei ihm eigentlich egal war, was morgen war. Das Hier und Jetzt war entscheidend, und doch fragte er sich in diesem Augenblick, ob die Zukunft an der Seite von Bru-Th nicht ein paar interessante Abenteuer bereit hielt? Auch der Jedi schien zu spüren, dass das Schicksal hier wohl etwas mit den beiden vorgesehen hatte, und dieses Gefühl beruhigte ihn seltsamerweise ungemein.


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Recht ausgeschlafen und satt stand er morgens vor dem Sullustaner und versuchte einen Salut. Den hatte er sich abgeguckt von den Piloten hier, aber er war sich nicht sicher, ob es gut aussah. Soldaten waren bei sowas immer sehr empfindlich, obwohl er diese Gebahren nie verstanden hatte. Mit durchgedrückter Brust und gerade stand er dort im gleissenden Licht des Maschinenraums und starrte hinab auf Lt. Sovv, um sein Anliegen vorzubringen.

„Lt. Sovv... Techniker Kruluk Chananga meldet Bereitschaft. Zum Dienst. Möchte arbeiten. Als Techniker. Kruluk ist stark, zäh, kann repariern und liebt Maschinen.“
Er senkte den Blick noch weiter, bis zu seinen Stiefeln, in die er sich hineingezwängt hatte. Gut, was konnte er schon erwarten. Gestohlene Sachen passten halt selten.
„Kann schweißen, trennen und verbinden, alle Geräte, alle Maschinen. Kann helfen bei T42Z- Konverter. Kein Problem mit Dreck oder langer Arbeit. Auch nachts.“, geriet er ins Schwimmen, doch es war nicht gelogen. Er hatte sogar seine schmutzige Hose angelassen, nur das Uniformhemd, das drohte zu zerreissen, war sauber und frisch. Nur die Rangabzeichen fehlten ihm. Das Problem sah er schon.
„Kann auch reparieren etwas Jäger, kaum Erfahrung mit Droiden.“
Er geriet ins Stottern, sein Basic liess nach. Irgendwie musste er diesen kleinen Kerl doch von sich überzeugen.
„Erfahrungen gemacht fünf Jahre auf Raumwerft Albrax XV und sechs auf Raumschlepper 'Quixxo Star'. Ausbildung unter Lt. Commander Crock Carabal.“
Der immernoch kritische Blick des bis jetzt schweigenden Sullustaners gefiel ihm ganz und gar nicht. Also setzte er auf seinen letzten Trumpf:
„Jedicommander Agoch sagen, Kruluk hier melden.“



[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Maschinenraum] Lt. Sovv, Kruluk
 
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Das indirekte Licht, das in seinem Quartier für eine schummerige und bedächtige Atmosphäre sorgte, die allzu bequeme Sitzposition in dem gut gepolsterten Sessel und auch die angenehm sonorige Stimme seines langjährigen Kumpels sorgten dafür, dass Bru-Th mehr und mehr zur Ruhe kam, den Moment lebte und keine Gedanken an die Zukunft verbrauchte. Er hörte Kruluk aufmerksam zu und nickte gelegentlich, wenn dieser eine Rückmeldung von ihm erwartete. Das Glas Brandy hatte er inzwischen geleert, doch das rauchige Aroma verblieb auf der Zunge des etwas ausgelaugten Kommandanten. Es hielt ihn im hier und jetzt.

"Nein, nein", entgegnete Bru-Th abwinkend, während er die halbliegende Position in seinem Sessel aufgab und sich stärker aufrichtete. "Ich hab dir ja von Captain Ven erzählt. Ich war zusammen mit ihm auf der Siegesfeier auf Mon Calamari und die Massive hat Befehl, den Twi'lek zurück nach Corellia zu bringen, wo sein Schiff stationiert ist." Die Frage Kruluks, ob Ven auch für seinen Eintritt ins Militär verantwortlich war, verneinte der republikanische Commander ebenfalls. Doch war dem wirklich so? Noch auf Mon Calamari, unmittelbar nach dem Fiasko bei Denon, hatte er ernsthaft darüber nachgedacht, die so frisch erworbene Uniform direkt wieder an den Nagel zu hängen. Zu ernüchternd waren die Ergebnisse seines ersten Einsatzes gewesen. Dann traf er auf diesen starrsinnigen Twi'lek und dessen Abneigung gegen den Orden. Bru-Th strich sich nachdenklich durch seinen Bart. "Hatte Navara vielleicht indirekt doch damit zutun, indem er mich unbewusst angespornt hat, seine Ansicht über Jedi in der Flotte zu widerlegen?", rätselte Bru-Th in Gedanken und fand es fast komisch, dass dieser Theorie nach der Twi'lek genau das Gegenteil von dem erreicht hatte, was er vielleicht beabsichtigte.

Kruluks Theorie in Bezug auf die sexuelle Anziehungskraft von Jedi Rittern auf das weibliche Geschlecht, fand Bru-Th nur halb so lustig, wie sein tentakelbewährter Freund, selbst wenn dieser es auch nicht wirklich ernst meinte. Er hob mahnend den Finger und meinte, dennoch leicht schmunzelnd:
"Du weißt, dass es Jedis nicht erlaubt ist zu lieben. ... Leider schützt dies nicht vor Annäherungsversuchen nicht ganz so aufgeklärter, weiblicher ... Wesen." Mehr würde Kruluk zu dieser Sache nicht von ihm hören und er sparte sich auch den Hinweis, dass es unter den Jedi zunehmend welche gab, die von dieser Auslegung des Kodex nur noch wenig zu halten schienen, bisweilen mit fatalem Ergebnis. Bru-Th wollte gedanklich nicht soweit gehen, Liebe partout als etwas Schlechtes darzustellen, doch für einen Jedi waren derartige Gefühle gefährlich, hatten bisweilen sogar das Potenzial die Dunkle Seite der Macht in schwachen Rittern zu näheren.

Bru-Th und Kruluk saßen noch gute eine weitere halbe Stunde beisammen, tauschten alte Geschichten aus und sprachen über die kommenden Ereignisse. Die Flasche Brandy hatte sich deutlich geleert, woran der durstige Quarren nicht wenig Anteil hatte. Als der hochgewachsene Corellianer schließlich allein war, zögerte er keine weitere Minute, sondern nahm rasch eine Schalldusche und fiel in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Der Flug ins corellianische System hielt auch in den nächsten Tagen wenig Überraschendes bereit, routinemäßige Stopps zur Aufnahme von Versorgungsgütern inbegriffen. Schon in seiner Jugend war Bru-Th zusammen mit seinem Vater, seines Zeichens damals Frachterpilot, den Corellian Run entlang geflogen und irgendwie empfand er als angenehm, den Planet seiner Jugend wieder besuchen zu können. Überwiegend verband er positive Gefühle mit Corellia, ... überwiegend.

Das Datapad mit dem Wortlaut des Waffenstillstands in der Hand haltend, war Bru-Th fast augenblicklich von der Brücke gestürmt, denn was der altgediente Jedi Meister dort las, war einfach nur eine Farse. Es war das Bedürfnis eines unverblümten Gedankenaustauschs, dass ihn vor das Quartier Captain Vens trieb, der sich in den letzten Tagen äußerst rar gemacht hatte. Das Mindestmaß an Höflichkeit pflegte der massive Twi'lek stets zu wahren, doch darüber hinaus hatte er Bru-Th durch seinen Habitus deutlich gemacht, dass er für unnötige, wohlmöglich private Konversation, nicht zur Verfügung stand. Diesen unausgesprochenen Wunsch ignorierend, betätigte Bru-Th den Taster vor Navaras Quartier. Dieser öffnete. Beide Kommandanten begegneten sich auf Augenhöhe und es herrschte einen Moment eisige Stille, bevor sein schlecht gelauntes Gegenüber ihn knapp und förmlich begrüßte.


"Ich habe eben davon erfahren", brummte Bru-Th und hielt seinem Vorgesetzten das Datapad hin, wobei er sich an ihm vorbei ins Quartier drängte. "Ich halte es für einen großen Fehler, ungeachtet der Tatsache, dass mir als Commander solch offene Worte vielleicht nicht zustehen mögen. Als Jedi Meister sagen ich Ihnen jedoch, dass es ein Fehler ist den Sith in dieser Hinsicht zu vertrauen." Dass sein Gesprächspartner nicht sonderlich an einem Gespräch interessiert war, ignorierte Bru-Th geflissentlich, denn zu überrumpelt war er von der Nachricht des Oberkommandos gewesen. Unmut blitzte in seinen Augen auf.


[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 2 | Gästequartiere] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Ven
 
[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 2 | Quartier des Kommandanten] Cmdr. Bru-Th Agoch


*** einen Tag zuvor ***


Gewiss war es nicht die Art von Örtlichkeit, die ein Jedi gewählt hätte, hätte man ihm die Wahl gelassen, doch die sanften Vibrationen des Hyperantriebs, die das Schiff wie eine wiederkehrende Welle durchliefen, halfen Bru-Th beim Meditieren. Fast vier Stunden hatte der große Corellianer so auf dem nur mit einem schlichten Teppich aus braungefärbtem Hanf ausgelegtem Boden gesessen, in der jeditypischen Sitzhaltung, einem Schneidersitz. Nur zu diesem Anlass trug der Jedi Meister noch seine Robe, als müsse er sich daran erinnern, wer und was er eigentlich war. Das vor Tagen gewonnene Gefecht, das unvermittelte Auftauchen eines alten Freundes, es gab für Bru-Th genug, worüber es sich in der relativen Abgeschiedenheit seiner spartanischen Kabine zu meditieren lohnte.

Mit sich ein Stück mehr im Reinen, stand er schließlich auf und schlang die vertraute Robe fester um sich, denn für seinen Geschmack war es relativ kühl an Bord. Bevor er seine Schicht in einer halben Stunde antreten würde, wollte er noch eine Sache erledigen, die ihm schon seit gestern durch den Kopf ging. Barfuß umrundete Bru-Th den schweren Schreibtisch und setzte sich kontrolliert in den Sessel. Beim Anblick des Schreibtisches mit all den Datapads und kurzen Notizen, die sich dort stapelten, stellte sich der erfahrene Jedi innerlich die Frage, ob es dass hier vor ihm war, was er wirklich wollte. Der Gedanke, hier zu sitzen und Papiere von einer Seite des Tisches zur anderen zu schieben, missfiel ihm aufs Ärgste, wo es doch in der Galaxis unzählige andere Orte gab, wo ein ausgebildeter Jedi vermeintlich mehr auszurichten vermochte. Er lächelte knapp, "vermeintlich". Es war einfach anderes, ein neuer Weg, oder zumindest ein alter Weg, den lange kein Jedi mehr genommen hatte.

Mit einer entschiedenen Handbewegung aktivierte Bru-Th das Interkom, womit er seine Grübeleien einstellte und seine Gedanken fokussierte, und zwar auf seinen Chefingenieur, der mit gehetzter Stimme und leicht schnaufend sich meldete.
"Lieutenant, was macht das Energiegitter?", fragte der Sieger von Teth :-)D) knapp sein Gegenüber. Zwar hatte er Sovvs Bericht vom Vortag auf dem Schreibtisch liegen, doch Interesse für die Arbeit seiner Offiziere zu zeigen, erschien Bru-Th nie als falsch. Es förderte insgesamt das Klima an Bord, hatte einer seiner Ausbilder auf Mon Calamari stets gepflegt zu sagen. Sovv schaute einen Moment verdutzt drein, wobei die Wangenflügel des Sullustaners leicht vibrierten, doch schließlich kratzte er sich am Hinterkopf und erklärte mühelos: "Also ... die provisorischen Leitungen zum Hangar, die wir gestern gelegt haben, um überhaupt wieder Energie im zweiten Hangar zu haben, konnten wir heute austauschen. Das Hitzeproblem an den Reaktoren besteht noch, ist aber unter Kontrolle. Der dickliche Mann straffte sich. "Genau wie in dem gestrigen Bericht steht, kann ich dem Schiff noch keine Kampfbereitschaft attestieren, Sir. Dafür ist einfach zu viel in die Brüche gegangen, ergänzte er dann salopper, in der Art der Ingenieure. Von all den Personengruppen an Bord, waren die Ingenieure die am leichtesten zu handhabende Gruppe, fand Bru-Th, eben weil sie die Dinge beim Namen nannten, ohne viel drum herum zu lavieren. "Gut, soweit! Bis Corellia haben wir noch einige Tage. Machen wir das Beste daraus. ... Weswegen ich Sie eigentlich sprechen wollte, Lieutenant: Ich weise Ihrer Abteilung eine weitere Person zu, Petty Officier First Class Chananga. Sie haben ihn vor zwei Tagen bereits kennengelernt, als ich im Maschinenraum war. Hören Sie, Sovv, Chananga hat keine Technikerschule und nichts besucht, ist aber ein verdammt fähiger Mechaniker."

Unweigerlich dachte Bru-Th an die Flucht von Coruscant zurück, als Kruluk den Hauptantrieb der Fat Trader mit einer Notüberbrückung fast zur Kernschmelze gebracht hatte, was ihr Leben aber rettete. Innerlich lächelte der Jedi, dann fügte er dem Gesagten noch im Duktus eines Kommandanten hinzu: "Geben Sie ihm eine Aufgabe, an der er sich beweisen kann, Lieutenant." Der kahlköpfige Sullustaner nickte, dann schloss Bru-Th die Verbindung, denn weiterer Worte bedurfte es nicht. Es war Kruluks Wunsch hier zu bleiben, doch ob er sich in das starre Korsett des Militärs einfinden konnte? Sovv hielt die Dinge zwar meist so, wie er es für richtig hielt, doch in der Summe stimmte das Ergebnis, was der Chefingenieur der Massive ablieferte. Er würde Kruluk keine Gefallen tun, soviel stand fest.


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Der Umstand, dass der breitschultrige Twi'lek ihn nicht ebenso gezwungen höflich wieder aus seinem Quartier auslud, stärkte Bru-Th in der wohlweislichen Annahme, dass auch dem Captain Aspekte dieses Themas mehr als diskussionswürdig erschienen. Außerdem musste der hochgewachsene Corellianer zugeben, dass er die unkomplizierte, pragmatische Art seines defacto Vorgesetzten respektierte, über die zwischen den beiden grundverschiedenen Männern entstandenen Meinungsverschiedenheiten hinweg. Bei dem Wort "Repressalien" fixierte Bru-Th abschätzend sein Gegenüber und entschied, dass er wohl ein weniger drastisch Wort, wie "Stolpersteine" gewählt hätte. "Ganz so einfach setzte man einen Jedi Meister nicht Repressalien aus", meldete sich sein Selbstverständnis zu Wort, doch nahm das Gespräch schnell inhaltlich an Substanz zu, sodass Bru-Th sein Augenmerk rasch darauf richtete und nicht auf fiktive Drohszenarien.

"Ganz recht, Captain! Meines Wissens nach funktioniert so auch die Hierarchie im imperialen Militär. Es zählt des Recht des Stärkeren, wie bei den Sith", pflichtete er dem grünhäutigen Offizier bei, während dieser auf der einzigen echten Sitzgelegenheit Platz nahm. Bru-Th störte sich daran nicht, er war ein Jedi, welcher sich aus materiellen Dingen nichts machte. "Und dennoch! Was die Sith von ihren militärischen Handlangern unterscheidet ist, dass ich ihre Handlungen nicht vorhersehen kann. Einem imperialen Offizier habe ich den Dolch abgenommen, bevor dieser sich eines ausgereiften Gedankens überhaupt bewusst wird", verkündete Bru-Th selbstbewusst und hielt den Blick Navaras. "Bei einem Sith wird mir dies nicht ohne Weiteres gelingen." Dass die Worte nicht nur selbstbewusst, wohlmöglich in den Ohren nicht-machtbegabter Personen hochnäsig klangen, war ihm durchaus bewusst, doch die Worten entsprachen der blanken, unverblümten Wahrheit.

Auf Captain Vens Ausage hin, dass das Militär auf die Politik bestenfalls einen geringen Einfluss ausübe, wusste der ausgeruhte Commander nicht wirklich etwas Gehaltvolles zu entgegnen, und so zuckte er zunächst schlicht mit den Achseln.
"Ich weiß es nicht. Doch wenn ich darüber nachdenke", Bru-Th legte eine theatralische Pause ein und strich sich die Haare aus dem Gesicht, "ist das vielleicht auch gut so. Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht, dass das Militär Politik macht, denn das würde die Republik in sehr gefährliche Fahrwasser führen. Das Militär dient nach Kräften, die Jedi ebenso", erklärte er in groben, plakativen Zügen sein Demokratieverständnis, auch wenn es naiv wäre zu glauben, dass die Jedi ein passives Element in der Gleichung darstellten. In gewisser Weise waren die Jedi sogar Lobbyisten im Dienste des Lichts, d.h. eines Ideals, von dem die Realität jedoch bisweilen weit abwich.

"Die Frage ist vielmehr", setzte Bru-Th erneut an, "dienen diese Friedensverhandlungen wirklich dem Frieden?" Auf eine Antwort Navaras wartete der erfahrene Jedi Meister nicht, sondern warf seine Meinung direkt als Diskussionsgrundlage in den Raum: "Ich denke, es ist eine Finte ... eine Finte irgendeines sinisteren Plans, den die Dunkle Seite vor unseren Augen verbirgt. Und was macht die Politik? ... Sie erklärt das zur Richtschnur, was die lauteste Stimme fordert. Das ist das Volk." Wieder eine Pause, doch diesmal grübelte Bru-Th über seine eigenen Worte nach. Führte dieser Gedanke nicht zu dem Schluss, dass die Jedi geeigneter wären, um im Sinne der Allgemeinheit das Richtige zutun? Der Jedi Meister stockte. "Wieder ein gefährlicher Pfad", dachte er bei sich und beendete schließlich den begonnen Gedanken, indem er schlussfolgerte: "Und wie es scheint, will das Volk Frieden. Auf welch tönernen Füßen dieser auch gebaut sein möge. Abgerechnet wird stets zum Schluss", hieß es ja auch im Volksmund und Bru-Ths Miene spiegelte eine große Besorgnis wieder, welche ihn innerlich altern ließ.

Dann wechselte Bru-Th plötzlich das Thema, ohne Vorwarnung, aus einem Gefühl heraus:
"Wir erreichen Corellia in etwas weniger als einem Standardtag. Werden Sie froh sein, wieder auf Ihrem Schiff zu sein, Captain? Umgeben von Ihrer Crew?"


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[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 2 | Gästequartiere] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Navara Ven


"Ein Kommandant gehört allein auf sein Schiff." Das waren die Worte seines Vorgesetzten, die bei Bru-Th Anklang fanden, denn sie enthielten eine tiefere Wahrheit, die wohl nur derjenige erschließen konnte, der jemals selbst ein Schiff kommandiert hatte. Die ruhige, sorgfältig intonierte Art und Weise, wie der grünhäutige Twi'lek mit dieser vermeintlichen Floskel umging, verriet Bru-Th, wie ernst es Navara damit war. "Die Massive ist nicht mein Zuhause", erwiderte der gehbehinderte Corellianer seinerseits und schwang sich von der Sitzmöglichkeit auf, um seine Absicht zu unterstreichen, seine Gesprächspartner wieder sich selbst überlassen zu wollen. "Vielleicht kommt die Zeit, wo ich das wirklich sagen kann. " Bru-Th begab sich leicht humpelnd zur Tür, blieb im Rahmen stehen, wobei er sich leicht bücken musste, und drehte sich noch einmal zu dem breitschultrigen Captain um. "Ich lass Sie informieren, sobald wir Corellia erreicht haben. Eine Fähre wird bereitstehen, um Sie auf Ihr Schiff zu bringen, Captain", bot er dem eingefahrenen Offizier an und nickte ihm zu, gewissermaßen als Dank für den Austausch von Weisheiten und Meinungen, der sich in den vergangenen Tagen über alle Differenzen hinweg etabliert hatte. Ob Ven sich bei ihm persönlich abmelden würde, wusste Bru-Th nicht. Dann ging er.

Dass die polierten Durastahlwände und kalt-weiß strahlende Röhrenbeleuchtung in den Gängen, ihm nicht bei jedem zweiten Schritt mehr störend auffielen, konnte der hochgewachsene Corellianer sich nur so erklären, dass die Massive langsam zu einem Ort wurde, an den Bru-Th sich gewöhnte. Mögen, würde er diese leblosen, künstlich geschaffenen Habitate, die sich Raumschiffe nannten, jedoch wohl nie. Ihm kam es stets so vor, als wurde seine Verbindung zur Macht dünner, als bleiche sie aus, desto weiter und länger er sich auf diesen stählernen Kolossen befand. Bru-Ths Mund deutete ein Schmunzeln an, während er in den Turbolift trat. "Dann ist Gewöhnung wohl gar nicht schlecht", kommentierte er seine eigenen Gedanken auch in Bezug auf seine Worte im Quartier des Captain. Der Turbolift trug ihn stumm in die Höhe.

Auf der Brücke angekommen, richtete der Kommandant des Schiffes kurz seine Uniform, dann betrat er das Gehirn des Feuerfisches, wie sein Freund Kruluk diesen Ort hier nannte. Mit einem abschätzenden Blick begutachtete Bru-Th die Arbeit auf der Brücke und forderte rasch einen Bericht der Lage, wenngleich er dem Teil des Protokolls nur der Form halber nachkam, denn ein Flug durch den Hyperraum war nichts, was einen Bericht sinnvoll füllen konnte.
"Sir, wir sollten Corellia in etwas weniger als achtzehn Stunden erreichen", antwortete Lt. Cmdr. Saris, während sie gleichzeitig vom Stuhl des Kommandanten mit einer gewissen Eleganz aufstand. "Ich möchte an dieser Stelle Ensign Frey lobend erwähnen. Wir liegen knapp sechs Stunden vor dem Zeitplan." Es war offensichtlich, dachte Bru-Th, dass Saris einen Teil dieses Erfolgs auch für sich beanspruchte, dies zumindest entnahm er der aufrechten und durchgedrückten Körperhaltung der rothaarigen Frau. Er nickte schwach, dann trat er vor bis zu seinem Stuhl, wobei sein Gehstock klackende Geräusche auf dem metallischen Fußboden hinterließ, und setzte sich langsam. "Gut gemacht", lobte der hochgewachsene Corellianer die Anstrengung beider Offiziere, ohne dem jedoch zuviel Augenmerk zu schenken. Der Blick des aufmerksamen Jedi fiel auf eine kleine Narbe und ein farblich leicht verdunkeltes Augenlied, das seine XO zwar sorgsam mit dem Wenigen an Kosmetik versuchte zu vertuschen, das die Statuten der republikanischen Flotte zuließen, doch das letztlich sichtbar blieb. Einer intuitiven Ahnung nachgehend, erkundigte Bru-Th sich in gedämpfter Stimmlage: "Ein morgendlicher Badunfall, Lieutenant Commander?" Ein knappe Handbewegung des Commanders unterstrich seine Absicht, ebenso wie der leicht geneigte Kopf und die hochgezogene Augenbraue.

Lt. Tuun, der von dem Gespräch nichts bekommen zu haben schien, erhob die Stimme:
"Commander, die Anforderungsliste für das Sektorkommando ist fertig. Hauptsächlich enthält die Liste Posten aus Major Seboltos Ressort, namentlich neue Sternenjäger plus Piloten. Wünschen Sie persönlich Einsicht zu nehmen, bevor ich eine Kopie per Hypercom abschicke?", brummte der Cathar mit der speziestypisch heiseren Stimme, die stets einen Funken von Gefahr, Agressivität versprühte. Bru-Th horchte über seine rechte Schulter. "Ja, Lieutenant, zeigen Sie mir den Bericht", befahl er knapp und forderte auch mit seiner rechten Hand ein, dass man ihm das Dokument rasch zur Einsicht vorlegte. Es war sein festes Vorhaben, der Liste noch eine persönliche Anmerkung voranzustellen, um für eine zügigere Bearbeitung zu sorgen.

Bru-Th schenkte der Nachricht jedoch nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig, sondern wandte sich wieder seiner hitzköpfigen Stellvertreterin zu. Saris grinste schelmisch mit einer Spur von Verlegenheit auf ihrem Anlitz, bevor sie zu einer Erklärung ausholte. Man sah der Menschenfrau an, dass sie stolz darauf war, was ihren folgenden Worte erhärteten:
"Nein, Commander, kein Unfall im Bad." Sie zögerte einen Moment, bis sie sich zu einem Entschluss durchgerungen hatte. "Es ... es gibt in der Unteroffiziersmesse einmal im Monat eine Gruppentrainingseinheit für Nahkampf ... dinge. Nichts Offizieles!" Bru-Th unterbrach die rothaarige Frau: "Für Nahkampfdinge? ... Sie meinen, es wird geboxt?! Oder Teras Käsi?" Saris zuckte hilflos mit den Achseln. "So in der Art, Commander. Ich fand es vor drei Monaten heraus. Ich wollte es untersagen, doch wie es scheint, ist die Veranstaltung ein Ereignis, auf das sich Jedermann, der frei hat, freut. Es hebt die Moral, wenn ich mich so umhöre." Jetzt war es an Bru-Th. "Und Ihnen ist gestern nichts Besseres eingefallen, als selbst einmal in den Ring zu steigen? Selbst zu prügeln ..., Saris?, mahnte der hochgewachsene Corellianer. "Sie sind die stellvertretende Kommandantin der Massive, muss ich Sie daran erinnern?" Seine XO schaute ihn mit starrer Miene an, ihr Stolz schien verflogen, und dass war nach Bru-Ths Meinung auch gut so. Und dennoch konnte er dieser ganze Sache etwas Positives abgewinnen, nämlich genau das, was Saris angesprochen hatte. Er war seiner Pflicht, untergebene Offiziere für unangemessenes Verhalten zu maßregeln nachgekommen, weiter darauf herumreiten wollte er nicht. Die Züge des Corellianers entspannten sich langsam. Er legte beide Arme auf den Gehstock und fragte betont beiläufig: "Sie haben doch wenigstens gewonnen oder?"

Gerade wollte die schlagfertige Frau antworten, da unterbrach sie der Kommunikationsoffizier barsch, offenbar von der Wichtig seiner Ankündigung mehr als überzeugt: "Sir, wir erhalten gerade eine Prioritätsnachricht vom Flottenkommando. Der Inhalt ist für Sie persönlich bestimmt. Ich schalte die Nachricht auf ihr Interkom." Bru-Th nickte. Dann rief er mit einigen Handgriffen, die ihm zusehens schneller von der Hand gingen, die Nachricht an seiner Station ab und überflog sie. Einen Moment stockte sein Herz und er glaubte im falschen Film zu sein.


[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 1 | Hauptbrücke] Cmdr. Bru-Th Agoch + Brückencrew
 
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[Outer Rim | Teth-System | Weltraum | LTK "Massive" | Deck 1 | Hauptbrücke] Cmdr. Bru-Th Agoch + Brückencrew


Auf der Brücke der Massive schien die Zeit eine halbe Minute still zu stehen. Eine halbe Minute, in der keine Worte gesprochen wurden, in der keine Tasten gedrückt und keine Befehle weitergeleitet wurden. Die Blicke der anwesenden Offiziere, allen voran der Blick des Ersten Offiziers ruhten auf ihrem Kommandanten, dem Jedi Bru-Th Agoch, der erstarrt zur Salzsäule auf seinem Stuhl saß und sich ein Dokument von offenbar hoher Wichtigkeit durchlas, mehrmals.

Bru-Th rieb sich die Schläfe, während er die Befehle aus Admiral Altmins Büro ein zweites Mal durchging. Fühlte er sich gerade wirklich erschöpft, oder war es nur die Aussicht, in verantwortlicher Position an den Friedensverhandlungen teilnehmen zu müssen? Eigentlich hätte er sich geehrt fühlen müssen, dass der Jedi Rat ihn ausgewählt hatte, bei den ersten echten Verhandlungen zwischen der Neuen Republik und dem Imperium in beratender Funktion teilzunehmen, doch was er in diesem Moment fühlte, war eher die Bürde der Aufgabe und seine grundsätzliche Ablehnung gegenüber der Konferenz. Der blondhaarige Jedi Meister seufzte leise, als Lt. Cmdr. Saris an ihn heran trat und vorsichtig frage:
“Schickt man uns wieder ins Gefecht, so kurz nach dem letzten?“ Bru-Th reagierte nicht sofort, so versunken war er in das Dokument und seine eigenen Gedanken. “In gewisser Weise schon, Commander.“ Altmin erwähnte deutlich in dem Kommunikee, dass die ganze Operation der Geheimhaltung unterlag, was Bru-Th nun in die unangenehme Lage versetzte, genau überlegen zu müssen, was er mit seiner XO und der Crew teilte, und was nicht.

Der sitzende Commander schaute zu Saris auf. “Es gibt einen Sonderauftrag für die Massive, begann er, wobei er seine Worte genau abwog. “Wir haben Befehl ohne Umschweife zurück ins Calamari-System zu fliegen, wo wir eine hochrangige Delegation von Würdenträgern an Bord nehmen werden, um sie zur Friedenskonferenz nach Umbara zu bringen. Die Massive hat die Aufgabe, die Sicherheit der Delegation zu gewährleisten.“ Was nun kam, wusste Bru-Th, deswegen stand er auf. “Wieso die Massive, Commander? Wieso schickt man nicht einen schweren Mon Cal-Kreuzer oder einen Sternenzerstörer der Defender-Klasse?“ Saris tat amüsiert. “Die Massive ist bei weitem nicht so schlagkräftig.“ Der hochgewachsene Jedi beugte sich, jetzt, wo er stand, zu seinem Offizier herunter und senkte die Stimme. “Es hat etwas mit ihrem Kommandanten zu tun“, raunte er der Frau ins Ohr, welche einen verstehenden Blick an den Tag legte und die als natürlich empfundene Gesprächsdistanz zu ihrem Vorgesetzten wieder aufbaute.

Da Bru-Th Agoch nicht als ein Zauderer bekannt war, hatte er auch nicht vor, an diesem Ruf etwas zu ändern. Er hieß die Friedensverhandlungen nicht gut, doch es oblag nicht seiner Person, über solche Dinge zu entscheiden. Er war ein Diener der Republik, also gehorchte er und versuchte folglich nicht so sehr über die Beweggründe des Ordens zu senieren, sondern sich um dessen Umsetzung Gedanken zu machen. Zu tun gab es jedenfalls genug. Bru-Th blickte zum Steuermann, worauf hin dieser dem Commander seine volle Aufmerksamkeit schenkte:
“Ensign, sobald wir im System sind, machen Sie das Schiff von Captain Ven ausfindig und bringen Sie uns längsseits. Dann lassen Sie eine Fähre vorbereiten.“ Nun wandte er sich an die Allgemeinheit der Brückencrew, insbesondere aber an seine rothaarige Stellvertreterin, und erklärte dezidiert, was er erwartete: “Wir haben Befehl uns unverzüglich zurück ins Calamari-System zu begeben, wo wir eine hochrangige Delegation von Republikvertretern aufnehmen werden. Meine Damen und Herren, Sie wissen selbst, dass unser Schiff nicht die Kapazitäten für eine größere Zahl an Passagieren hat. Entsprechend lautet der Befehl, dass für die Dauer dieser Mission alle Offiziere, mich eingeschlossen, ihr Quartiere zu Verfügung stellen werden. Das, was wir haben, stellen wir zur Verfügung. Sie erhalten eine Schlafgelegenheit in anderen Mannschaftsquartieren. Desweiteren, gut aufgepasst, erwarte ich, dass die Massive wie aus dem Ei gepellt aussieht. Commander Saris, Sie kümmern sich darum und halten mit den Schiffswerten auf Mon Calamari Kontakt, um die rasche Behebung der Gefechtsschäden zu koordinieren.“

Sein Blick glitt durch die Reihen. Widerspruch spürte der Jedi Meister keinen, was ihn zu einem anerkennenden Nicken veranlasste. “Ich hatte eigentlich gehofft, dass wenigstens ein Teil von Ihnen auf Corellia würde Landurlaub machen können“, gab Bru-Th Einblick in seine ursprüngliche Planung. “Den werden wir verschieben müssen“, erklärte er trocken. “Und Umbara, unser nächstes Ziel, eignet sich dafür auch nicht. Dort herrscht stete Nacht.“ “Kein gutes Omen, dachte der Jedi Meister bei sich, was seine Sorge insgesamt noch steigerte. “Glauben Sir mir, nicht einmal ein Sullustaner würde dort seinen Jahresurlaub verbringen wollen.“ Die Anekdote entlockte nur den Wenigsten ein Schmunzeln. Bru-Th hatte Verständnis dafür, dann übergab er Saris die Brücke, denn auch für ihn galt es noch Vorbereitungen zu treffen.


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/ Hyperraum | Triellus-Handelsroute | HWK-20 'Reek' |
Ferak Koltari \



Schweiß bedeckte seinen Oberkörper und seinen kahlen, von Hörnern gekrönten Schädel. Jede Kopfwendung, jedes ruckartige einrasten der Arme in einer schlag oder Abwehrposition sandte tropfen von ihm in den Raum um ihn herum. Er hatte wie so oft wenn er trainierte das Zeitgefühl verloren, es zählte nur noch die nächste Bewegung, das brennen in den Muskeln und die Atmung. Ein ran ziehen des Beines und ein tritt mit dem anderen, so das die Ferse der entfernteste Punkt des Körpers war, einem Imaginären Gegner am Kinn treffend. Sein Körper war dabei eine schräge Linie, die Arme eng am Oberkörper und jeden Muskel im Körper für einen kurzen Moment anspannend. Dann wieder das Bein unter den Körper bringen und das andere Knie hochreißend und in einer schnappenden Bewegung einem Angreifer ins Zentrum des Körpers treffend. Wendung nach Links, Arme zu einem hohen Block erhoben, den Arm des Gegners einfangen und....

Biep, biep, biep....biep, biep, biep...

Die Sinne des Zabraks kehrten ins hier und jetzt zurück, stoßweise ging sein Atem und seine Kehle fühlte sich rau an. Während der Autopilot der 'Reek' piepend die baldige Ankunft im Teth-System verkündete. Die kalten Bodenplatten des Frachtraumes unter den bloßen Füßen spürend ging
Ferak ins Cockpit des alternden Frachters um auf das Display der Navigationskontrolle zu blicken. Eintritt in das System in wenigen Minuten und dann ein stundenlanger Flug mit Unterlichtgeschwindigkeit um Teth selbst zu erreichen. Also stellte er die Kommunikation auf Automatische Wiederholung des woher und wohin und begab sich in die Nasszelle des kleinen Raumers. Während er den Schweiß seiner Übungen von sich wusch dachte er daran wie es dazu kam das er sich jetzt hierher begab und nicht in seine Heimat.

Dort hatte man sich dazu entschlossen, vor dem Imperium zu buckeln und selbst der Widerstand war nicht dieses Namens wert. Er wollte sich dort in den Kampf werfen, wollte die Horden des Feindes aufhalten. Ja er hatte sogar gegen eine Anordnung seiner Vorgesetzten gehandelt, doch dann war dieser Mann auf ihn zu getreten. Der mit einem Blick in seine Augen in sein innerstes geblickt hatte und wusste wie es um ihn stand. Er hatte die richtigen Worte gefunden um ihn von seinem zum scheitern verurteilten Unterfangen abzubringen. Die Delegation war abgereist und hatte ihn auf MonCalamari zurückgelassen, zwar nicht ohne die Möglichkeit aus eigener Kraft von der Wasserwelt zu kommen aber ein Weg zurück in seine Heimat war ihm damit versperrt. So war er bei dem Mann geblieben und er hatte versucht seinen Tatendrang in etwas Sinnvolles zu kanalisieren. Mehrere Monate lang hätte er die Wände hoch gehen können, da es nur hieß er solle Meditieren und sein inneres Zentrum finden.
Ferak wusste wo sein Zentrum lag, er konnte es spüren, jedesmal wenn er trainiert oder gekämpft hatte wusste er wo es war. Doch dann Endlich hieß es er würde sein Schicksal finden auf einer Welt im Outer Rim das an den Wilden raum grenzte mit Namen Teth...

Frisch geduscht und eingekleidet leitete Ferak dann den Landeanflug auf die Hauptstadt des Planeten ein. Dort war ihm eine Hangarbucht zugewiesen worden. Routiniert wanderten seine Hände über die Flugsteuerung des HWK-290 Frachters aus Corellianischer Herstellung, während er das Schiff über der Bucht Shen-22 rotieren ließ um die eigene Ausstiegsluke zur Tür der Hangarbucht zu drehen. Als das Schiff mit einem kaum zu merkenden Rucken aufsetze und dann zischend den Druckausgleich herstellte, fuhr sich der Zabrak mit seinen Händen über das Gesicht. Leise murmelte er:


"Na ich bin gespannt was hier auf mich wartet."

Wonach er sich in Richtung Ausstiegsluke begab.


/ Baxel-Sector | Teth-System | Teth | Hangarbucht Shen-22 | HWK-20 'Reek' |
Ferak Koltari \
 
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Teth-Peroon-Raumhafen- mit Avadac Narlar (NPC)

Die Reise von Haruun Kal nach Teth war weniger schlimm gewesen, als Sahra es sich ausgemalt hatte. Der Jedi, bei dem sie noch ein paar Lehrstunden genommen hatte, hatte sie gleichzeitig auch gut genug abgelenkt. So hatte die junge Jedi kaum Zeit gehabt, an ihren Sohn zu denken, den sie auf Haruun Kal zurück gelassen hatte. Im Gegenteil. Der Jedi hatte ihr beim Lande-Anflug sogar gesagt, dass dies ebenfalls eine wichtige Lektion für sie war. Ty war jetzt sieben Standart-Jahre alt und damit war es für ihn wichtig, jetzt auch mal etwas ohne Mami machen zu können. Und für Sahra war es wichtig, die Erfahrung zu machen, dass ihr Sohn ebenfalls kein Baby mehr war. Er erzählte von den Traditionen auf seinem Planeten, wo die Jungen nur die ersten 6 Jahre von ihren Müttern erzogen wurden. Bis zum 12 Lebensjahr war es die Aufgabe der Väter, die jungen Burschen auf ihr Leben als junger Mann vorzubereiten. Anschliessend wurden die Jungs einem Mentor unterstellt, der nicht zur Familie gehören durfte. In dieser Zeit war es den Jungen nicht erlaubt, direkt mit ihren Müttern zu sprechen. Schriftliche Nachrichten oder Botschaften über eine andere Person waren jedoch erlaubt. Wenn die Mutter ihren Sohn dann wieder traf, war dieser 18 und erwachsen. Dieser Tag wurde bei ihnen gefeiert und Mutter und Sohn konnten ihre alte Beziehung umwandeln in eine oftmals tiefe Freundschaft. Von den verweichlichten Erziehungs-Methoden der meisten anderen Rassen hielt Ritter Narlar nichts und machte sogar viele Familien-Streitigkeiten dafür verantwortlich, dass gerade die männlichen Nachkommen "wie Mädchen" bis zur Volljährigkeit meist allein bei ihren Müttern aufwuchsen. Das konnte ja nicht gutgehen. Sahra wusste nicht, ob sie über diese Einstellung belustigt oder besorgt sein sollte. Oder hatte dieser Mann vielleicht sogar recht und sie musste ihrem Sohn jetzt einfach die Freiheit geben? Die Freiheit, eigene Fehler zu machen und daraus zu lernen? Ihr Verstand sagte ihr, dass es Ty sicherlich gut tun würde. Aber ihr Herz wollte diesen doch so kleinen Jungen am liebsten wieder ins Kinderzimmer setzen, ihn mit Keksen und Kakao abfüllen und niemanden an ihn heran lassen. Die junge Jedi schmunzelte über sich selbst. Ja, so ging es wahrscheinlich jeder Mutter und das Problem lag wohl wirklich darin, dass Ty kein väterliches Vorbild hatte. Das Radan aller Hoffnung zum trotz doch noch lebte, war da keine Hilfe. Sie brauchte jemanden , dem sie vertrauen konnte. Ihre Schwester war halt leider auch ne Frau und nicht das maskuline Vorbild für einen heranwachsenden Jungen. Eigentlich war Haruun Kal da ja wirklich ne gute Idee. Dort gab es männliche Jedi, die als Vorbilder fungieren konnten. Und Firedevs wäre morgen früh schon im Hort und trotz allem auf Ty aufzupassen. Und vor allem, dass sein Vater sich nicht einmischte.
Jetzt, wo sie etwas Abstand hatte, fand sie es regelrecht toll, das Ty im Hort war. Noch einmal die selbe Zeit, die jetzt seit seiner Geburt vergangen war, und er würde vielleicht schon einen Meister finden. Und wenn die Macht es wollte, war es vielleicht eine Meisterin. Dann hätte der Junge wenigstens jetzt die Chance, etwas von einem Mann zu lernen.
Das Schiff setzte auf und Sahra atmete tief durch. Auf dieser Reise hatte sie viel von Avadac Narlar gelernt. Mehr als die reinen mentalen Techniken, die er ihr beibringen wollte. Auch für ihr zukünftiges Leben als Mutter. Loslassen war nach wie vor ein grosses Thema für sie. Und es war so schwer. Sie straffte ihren Rücken und begab sich mit einem Überlebens-Rucksack zur Luke. Sie konnte mit dieser Übung jetzt anfangen, indem sie den Aufenthalt auf diesem Planeten genoss. Sie war jetzt erstmal frei. Keine Verantwortung, keine Verpflichtungen- ausser denen, die sie als Jedi halt hatte. Also los. Der Dschungel wollte erforscht werden und sie konnte mal etwas wagen. Plötzlich war sie gradezu euphorisch, als sie über das Landefeld wanderte. Wann hatte sie sich das letzte Mal einfach so treiben lassen? Ohne über ihre Richtung nachzudenken, lies sie sich von der Macht führen. Bewusst. Ohne nach hinten zu blicken. Oder irgendwo anders hin, auf der Suche nach dem schwarzen Mann in den Schatten, der sie so lange verfolgt hatte. Hier war kein Platz für ihn, denn dieser Planet wimmelte von Leben. Milliarden kleiner Lichter, die allein mit ihrer Zahl die Dunkelheit vertrieben. Auf ihrem Weg aus der Stadt raus kam Sahra in den Sinn, dass die Ausbildung zur Mental-Heilerin, die sie unterwegs hatte geniessen dürfen, auch ihr viel gebracht hatte. Natürlich. Die meisten Übungen hatte sie bei sich selbst ausprobieren dürfen. Das hatte logischerweise Auswirkungen gehabt und jetzt fiel Sahra auf, wie gut sie sich fühlte. Zuversichtlich, fröhlich, mutig. Diese Eigenschaften hatte sie als Padawan gehabt, bevor sie in die Schlucht der Zweifel gestürzt war. Das konnte nur gut sein. Noch einmal beschleunigte sie ihren Schritt und verschwand kaum eine viertel Stunde später im Unterholz. Die Macht fühlte sich hier anders an. Wilder. Die Tiere hier planten ihr Leben nicht. Kein Termindruck, ausser vielleicht, wenns um den hungrigen Nachwuchs ging. Der Boden war feucht, stellenweise matschig. Amphibien flüchteten aus Pfützen unter Blätter und Farne, wenn Sahras Schritte den Boden erschütterten. Vögel flatterten von Ast zu Ast, gaben exotische Laute von sich. Die Luft war geschwängert vom süssen Duft von Orchideen und anderen Blüten, die am Boden oder an den Bäumen wuchsen. Sahra saugte alle Eindrücke auf wie ein trockener Schwamm, den man endlich wieder ins Wasser legte. Lies sich beleben und leiten. Die Macht durchströmte sie und machte sie nach einer Weile auf etwas aufmerksam, dass nicht so ganz ins Bild passte. Ebenso wenig ,wie sie in dieses Bild passte. Es war kein Tier, soviel war klar. Ein weiterer Wanderer? Neugierig machte sich Sahra auf die Suche nach der Person, die irgendwo in der Nähe war und deren Machtpäsenz so aus der Masse heraus stach. Je länger sie sich in Richtung der anderen Person begab, desto mehr überlegte sie. Waren noch andere Jedi hier? Möglich wär es, schliesslich gab es hier einige Tempel, die man besuchen konnte. Sicherlich spannend für einige Padawane. Sahra duckte sich unter einigen grossen Blättern durch und folgte einem unsichtbaren Pfad. Die Präsenz kam immer näher und eine gewisse Aufregung erfüllte die Jedi. Sie fühlte sich wieder wie ein junges Mädchen, dass kurz davor war, ein Geheimnis zu entdecken. Total albern, aber es tat gut.

Teth-Dschungel in der Nähe von Peeron- in der Nähe: Ferak Koltari
 
/ Baxel-Sector | Teth-System | Teth | Peroon |
Ferak Koltari \



Nachdem der hünenhafte Wächter sein Schiff verlassen hatte und aus der Hangar bucht auf eine der reichlich bevölkerten Straßen der Hauptstadt Peroon getreten war, sog er scharf die Luft ein. Der Gestank der von diesen Straßen und den Passanten aufstieg war eine Beleidigung für sein Sinne. Langsam schwenkte er seinen Kopf von links nach rechts um sich einen Überblick zu verschaffen. Straßen auf denen Lebewesen, zumeist Menschen, sich an langsam schwebenden Gleiter vorbeidrängten. Hololeuchtreklamen die auf Cantinas, Bars und andere Etablissements hinwiesen, anscheinenden mündete der Raumhafen direkt in das Vergnügungsviertel der Stadt. Kurz überlegte
Ferak was ihm der Mann auf MonCalamari gesagt hatte, doch seine "Anweisungen" waren derart schwammig, das es alles bedeuten könnte. Sein Schicksal würde sich auf Theth erfüllen. Mit der Rechten fuhr sich der Zabrak über seinen Mund und das Kinn und beschloss das er auch einfach erst einmal in eine der Bars gehen konnte und sich etwas anderes als aufbereitetes Wasser genehmigen konnte.

Er schlenderte die Straße entlang und traf auf eine Reklame die auf Huttisch Werbung für Tänzerinnen und den Besten Lum Diesseits des Corellian-Runs machte. Mehr aus Gewohnheit, als aus angst das etwas passieren konnte, kontrollierte der Dornenhäuptige noch einmal den Sitz seines Messers während er die Spelunke betrat. Im inneren herrschte dämmriges Licht, es gab Tische mit Stangen und im Zentrum des Raumes einen Langen erhobenen Steg, der in einem Runden Podest endete. Mehrer Individuen in verschiedenen Trunkenheitszuständen saßen an diesem Rondell, Getränke vor sich anscheinend auf irgend etwas wartend. Musik dröhnte mit einer Lautstärke aus allen Ecken des Raumes das normale Unterhaltung nur schreiend möglich war.

Ferak begab sich an die Bar und machte dem Servierdroiden dahinter verständlich das er etwas trinken wollte. Die Audiemitter des Droiden waren mühelos in der Lage den Lärm der hier als Musik bezeichnet wurde zu durchdringen und so zeigte der Zabrak einfach kurzerhand auf eine Flasche Lum um zu bestellen.

Langsam füllte sich die Spelunke und Tänzerinnen der verschiedensten Spezies bewegten sich geschmeidig zur Musik, wickelten dabei fast alle anwesenden mehr oder weniger angetrunkenen männlichen Wesen um ihren Finger. Immer mehr Credits landeten auf der Bühne während sich der Zabrak das Dritte Glas bestellte und mit starrerer Mine das Schauspiel beobachtete. Rechts von ihm an einem Einzeltisch saßen Drei Weequays und eine Dame tanzte für sie, als einer der Drei aufstand, die Tänzerin zu sich zog und sie unsittlich berührend versuchte zu küssen, kreuzten sich der Blick des Zabrak und der der Tänzerin für einen Augenblick. In ihren Augen lag entsetzen und eine stumme Bitte. Ohne zu wissen wie, war
Ferak bei den dreien, packte den Rohling bei der Schulter und entwand ihm ohne große Mühe die Tänzerin. Ein erdiger, an einen Ameisenhaufen von Kubindi erinnernder Geruch, gepaart mit Alkohol schlug ihm entgegen. Mit einer tiefen Bassstimme sagte er:


"Na, na, na. Wir wollen hier doch keinen Streit bekommen. Oder?"

Die Tänzerin hatte ihr Chance genutzt und sich hinter den Zabrak gekauert, die Musik lief immer noch lauf weiter, doch anscheinend hatte der Weequay ihn verstanden. Denn er baute sich zusammen mit seinen Beiden Kumpanen vor ihm auf und grollte etwas in seiner Sprache.
Ferak schob die Tänzerin noch weiter hinter sich zurück und schob dabei den linken Fuß etwas zurück um einen besseren Stand zu bekommen. Er wollte sich hier nicht mit diesen Halsabschneidern schlagen, doch schien ihm keine Wahl zu bleiben. Kontrolliert atmete er tief ein und wieder aus, ließ den Raum und die Situation auf sich wirken. Drei Gegner vor ihm, zu dicht gedrängt, die Tänzerin hinter ihm bewegte sich weiter Rückwärts, gestikulierte dabei. Einer der Sessel befand sich zwischen ihm und einem der Weequays, dieser trug offen einen Blaster an einem Schulterholster. In diesem Moment explodierte die Szenerie in Bewegung, die beiden hinteren Weequays stürmten um die Sitzgelegenheiten herum, während ihr Anführer zu seinem Blaster griff. Hinter sich konnte Ferak eine Bewegung erahnen, also ließ er sich in eine Hocke sinken, katapultierte sich nach vorne und Schlug mit der Rechte den halb gezogenen Blaster aus der Hand seines Widersachers. Packte diesen dann mit beiden Händen an der Schulter und ließ sich nach hinten fallen, setze sein knie ein und warf ihn über sich. Beim zu Boden gehen, riss der Zabrak den Sessel mit um, führte die Rolle weiter aus, bis er wieder in gehockter Stellung am Boden kauerte. Die Beiden anderen Weequay waren mittlerweile in einen Schlagabtausch mit einem Sicherheitsdroiden verwickelt. Dies war eindeutig nicht sein Kampf entschied der Mann von Iridonia, er musste hier weg, sein Blick glitt durch das Etablissement, das nun nicht mehr den Damen zusah sonder sich viel zu stark für die Schlägerei interessierte. Ferak sah im hinteren Bereich die Tänzerin der er zu Hilfe gekommen war. Sie winkte ihm und so drängte er sich durch die Schaulustigen, weg von dem Handgemenge. Dann jaulte ein Blasterschuss durch die Luft und der Zabrak begann zu rennen. Die Tänzerin hielt ihm eine Hintertür auf und er konnte gerade noch ein Dankeswort vernehmen bevor er durch die Tür setzte.

Er rannte und rannte, der Schweiß lief ihm in strömen über den kahlen Schädel, schon längst hatte er die Stadt verlassen und war in das Unterholz des nahen Dschungels eingetaucht. Er dachte nicht nach wohin er rannte, er folgte einfach seinem Instinkt. Seine Lungen brannten bei jedem Atemzug und seine Muskeln in den Beinen begannen langsam aber sicher zu schmerzen, ein Zeichen seines Körpers das er bald langsamer machen musste. Dann brach er aus dem Unterholz, durch ein paar große, fleischige, dunkelgrüne Blätter und musste abrupt stoppen. Ihm entengen kam eine kleinere Frau mit braunen haaren. Er bleib stehen, nahm unbewusst eine Abwehrhaltung ein und sog mit stoßweisen Atemzügen die würzige und süße Luft des Dschungels in seine Lungen.



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Ferak Koltari und Sahra Kenobi \
 
Teth- Dschungel nahe Peroon- mit Ferak

Sie hörte ihn , bevor sie ihn sah. Er machte Geräusche wie ein panisches Tier auf der Flucht und als er vor ihr stand, sah er auch nicht viel besser aus. Einen Zabrak (Ferak) hatte Sahra schon lang nicht mehr gesehen. Hoch gewachsen, gehetzter Blick, nass von Schweiss, als wäre er in einen Regenschauer geraten. Sahra sah zu ihm hoch, neigte sich etwas zur Seite, um an ihm vorbei schauen zu können. Zu sehen war nichts und der Zabrak hatte auch keine offensichtlichen Verletzungen. Sie blickte ihm in die Augen und zog eine Braue hoch.

"Auf der Flucht oder Fitness-Training?"


Fragte sie und grinste. Beides war möglich und es gab ja durchaus auch Leute, die einen Cross-Lauf durch einen Wald genossen. Sahra gehörte auch dazu. In Wäldern konnte man frei Atmen und auch mal allein sein. Mehr oder weniger. Etwas, dass sie in den letzten Jahren irgendwie zu selten gewesen war. Und auch jetzt hatte die Macht wohl andere Pläne mit ihr gehabt. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie wohl nicht zufällig auf den jungen Mann gestossen war.

"Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen? Ich bin eine Jedi."

Sie band fremden Leuten eigentlich nicht gern auf die Nase, dass sie dem Orden angehörte. Viele reagierten ja doch eher negativ darauf. Oder sie hielten einen anschliessend für einen esoterischen Spinner. Die Macht war halt etwas , dass viele nicht mal im Ansatz begreifen konnten. Und diejenigen, die doch Zugang zu ihr hatten, waren meist im Nachhinein auch nicht viel schlauer. Es gab zu viel zu lernen, zu beachten, zu erfahren. Der Werkzeug-Gürtel wurde grösser mit jeder Technik, die man dazu lernte. Und schwerer, weil mit jeder neuen Technik die Verantwortung stieg. Aber sie versank schon wieder in einem moralischen Sumpf, aus dem sie sich doch gerade herausgezogen hatte. Schliesslich konnte man ja auch viel Gutes tun und nach den letzten Lektionen juckte es sie ein bisschen an den Fingerspitzen, genau das zu tun. Wenn sie diesem jungen Mann helfen konnte, war das sicherlich ein Anfang.

Teth- Dschungel nahe Peroon- mit Ferak
 
/ Baxel-Sector | Teth-System | Teth | Dschungel nahe Peroon|
Ferak Koltari und Sahra Kenobi \


Mistrauen verzerrte die Züge des Hünenhaften Mannes, während er auf die bedeutend kleinere Frau vor ihm herunter starrte. Diese wiegte sich ein wenig, eine Braue hochziehend, zur Seite. Machte aber keinerlei Anstalten wie er eine Abwehr Position einzunehmen. Dann stellte sie ihm die Frage, ob er auf der Flucht sei oder ein Fitnesstraining absolvieren würde. Anscheinend schien sie die Frage zu amüsieren, da sie anfing breit zu grinsen, auch der Zabrak wurde sich der Absurdität der Situation bewusst und begann raubtierhaft zu grinsen. Während er der jungen Frau also seine Zähne zeigte, löste er seine Abwehrhaltung auf und antwortete mit Basslastiger Stimme:

“Wohl ein wenig von Beidem… Bin in der Stadt in ein Handgemenge geraten und naja… irgendwann hab ich beim Laufen nicht mehr nachgedacht und bin weiter gelaufen.“

Immer wieder stockte er während er sprach, weniger weil er noch schwer vom Laufen atmete, eher weil er nicht genau wusste warum er so offen mit dieser Frau sprach die aus dem Nichts aufgetaucht war. Er wusste nicht was es war, aber irgendwie strahlte diese Frau eine beruhigende Wärme aus, die ihm ein Gefühl von Sicherheit gab. Dann kam die Antwort warum dies so war, sie fragte ob sie ihm helfen könne, da sie ein Jedi sei. Er fühlte sich als hätte er einen Schlag in die Magengegend bekommen während er eingeatmet hatte... In seinem Kopf hallte die Stimme des Mannes von MonCalamari wieder: „Du wirst deinem Schicksal begegnen auf Teht.“ War es wirklich so? War diese Frau sein Schicksal? Lange standen sich die Frau und der stark tätowierte Zabrak gegenüber, beide anscheinend in Gedanken versunken. Dann sank Ferak überraschend auf ein Knie herab, senkte sein mit Dornen bewährtes Haupt und begann wieder mit seiner dunklen Stimme zu sprechen:

“Ich bin Ferak Koltari und ihr könnt mir helfen. Mir wurde geweissagt, mein Schicksal würde sich auf Teht erfüllen, diese Weissagung stammt von einem Mitglied eures Ordens. Bitte helft mir mein Zentrum zu finden.“

Während er sprach hatte der Mann von Iridonia sein gesenktes Haupt wieder erhoben so dass er der Jedi in die Augen blicken konnte. Ihr Blick war für ihn schwer zu deuten, doch in seinem Blick lag etwas Flehendes.


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Ferak Koltari und Sahra Kenobi \​
 
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