Filmreihe The Hunger Games - Die Tribute von Panem (Romanverfilmung von Suzanne Collins)

Ich hab den Film gestern gesehen, das beste am Film war der TFA Trailer am Anfang... :D

Nein generell, hat mir der Film eigentlich echt ganz gut gefallen, Gwendoline Christies Rolle war etwas klein und nach einem Jahr konnte ich mich nicht mehr an die Namen aller Charakter erinnern, aber grundsaetzlich war ich ganz gut unterhalten.

Zwischendurch hatte der Film seine Laengen und die Schlussszene hat in Briefform leider nicht so gut gewirkt, wie wenn Philipp Seymour Hoffman noch gelebt haette und sie haette drehen koennen, aber trotzdem war das Ende der Hammer...
Hier bin ich zum ersten Mal auch etwas unsicher, was die Spaltung des Buches betrifft:

Beide Filme (vor allem Teil 1) hatten extreme Laengen, die man mit einem Film haette vermeiden koennen, andererseits profitiert die Charakter Entwicklung der Protagonisten und Antagonisten auch enorm davon. Ich wuesste momentan echt nicht, was ich hier bevorzugt haette, aber so wie is ist, war es schon echt passabel.

Trotzdem war das beste der TFA Trailer am Anfang :D
 
Ich habe den Film nun endlich auch gesehen. Deutsch und in 3D. Mal gucken, ob ich für die OV nochmal ins Kino gehe, ist bei mir zeitlich immer etwas schwierig, obwohl ich Filme am liebsten im Kino sehe.

Ich habe eine Handvoll Filme auch in deutsch und dann noch in der OV im Kino gesehen, aber mittlerweile ist mir das zu zeitaufwändig, da mein Stamm-OV-Kino für mich nicht mehr so leicht erreichbar ist und außerdem spielt es die OVs nur noch in 3D. Und da die DVDs ja mittlerweile wirklich schnell herauskommen, kann ich es bis dahin auch abwarten. Außerdem kann man dann zurückspulen, wenn man was nicht verstanden hat. ;)


Ich habe zwar gerade eben bei Micahs Kommentaren gemerkt, dass ich mich längst nicht an alle Szenen aus den Büchern erinnere

Ich auch nicht, aber die, die ich genannt habe, scheinen mir wichtig gewesen zu sein, so dass sie sich mir eingeprägt haben. ;)


"Catching Fire" ist der am wenigsten frustrierende Teil der Serie, finde ich. Es sind keine Kinder mehr, die da kämpfen, sondern (mehr oder weniger) Erwachsene, wütende Erwachsene, und es endet mit der Hoffnung auf eine Rebellion. Und dann bekommt man in Teil 3 District 13....

Aber CF endet doch auch ziemlich frustrierend: Peeta verloren, Distrikt 12 zerstört...

Bei mir hat die Vorliebe für CF weniger mit einer Präferenz in Bezug auf die Handlung zu tun. Ich könnte im Moment auch gar nicht sagen, welches der Bücher ich am liebsten mag. Aber von den Filmen macht CF das Rennen, weil er einfach so überwältigend für mich war, als mit Abstand gelungenste Buchverfilmung dieses Genres, die ich in den letzten Jahr(zehnt)en gesehen habe,





Hmm, na ja... also die ersten Zehn bis 20 Sekunden musste ich drüber lachen, aber dann wurde es meiner Meinung nach ein wenig nervig und der Witz war irgendwie auch raus. Ein wenig zu lang vielleicht, aber die grundsätzliche Idee finde ich auch witzig ^^

Ich habe schon bei der fünften Wiederholung gedacht, was für ein bescheuerter Name das doch eigentlich ist und wie viel dämlicher es noch dadurch klingt, dass Jennifer Lawrence ihn mit weichem "d" ausspricht...


Ich hab den Film gestern gesehen, das beste am Film war der TFA Trailer am Anfang...

Den hatte ich auch erwartet, aber er kam nicht. Dafür hatten wir ihn eine Woche vorher bei Spectre.


Zwischendurch hatte der Film seine Laengen und die Schlussszene hat in Briefform leider nicht so gut gewirkt, wie wenn Philipp Seymour Hoffman noch gelebt haette und sie haette drehen koennen, aber trotzdem war das Ende der Hammer...

Ja, das wirkte schon ziemlich aufgesetzt. Ich denke, es wäre besser gewesen, wenn zumindest ein Teil der Informationen anders vermittelt worden wäre. Zumal es im Buch auch keinen solchen "information dump" gibt wie diesen Brief.

Micah
 
Den hatte ich auch erwartet, aber er kam nicht. Dafür hatten wir ihn eine Woche vorher bei Spectre

Aber ich war im englischen Kino und habe den Original Trailer gesehen, nicht den verunstalteten :D


Ja, das wirkte schon ziemlich aufgesetzt. Ich denke, es wäre besser gewesen, wenn zumindest ein Teil der Informationen anders vermittelt worden wäre. Zumal es im Buch auch keinen solchen "information dump" gibt wie diesen Brief.

Auch die Schluesselszene am Ende, wo Katniss den Bogen zieht, da sieht man deutlich, dass er rein retouchiert ist (das Grinsen). Die haben halt einfach nicht alle Szenen abdrehen koennen und fuer Szenen wo er nicht redet konnte man ihn halt einfuegen, aber den wichtigen Dialog musste man eben in Briefform bringen.
Ich denke seine Rolle waere viel groesser gewesen, wenn er nicht das zeitliche gesegnet haette. Super schade....
 
Hab (Urlaub) alle erhältlichen Teile auf BlueRay geschaut. Und der Eindruck aus den Büchern hat sich über die Filme in mir verfestigt....Was für eine fürchterliche MarySue ist eigentlich Peeta Melark? Selten empfand ich einen Charakter als so fürchterlich und penetrant, dass er mir fast eine ganze Buch/Film Reihe versaut hat. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin unbedingt noch eine Traingle Love Story in die Reihe quetschen wollte. Und die Autorin hat sich so sehr, in diesen wirklich anstrengenden Nice Guy Peeta verbissen (Katniss Interesse und Sorge um den Burschen ist fast unheimlich, fast gruselig mütterlich), das dem guten Gale schnell noch abscheuliche Ideen und Charakter Schwächen "angeschrieben" wurden, damit die Protagonistin sich noch klar für den ewig verletzten Heulhydranten Peeta entscheiden kann. DIE Gefühle konnte auch nur eine Jennifer Lawrence irgendwie glaubhaft vermitteln.
 
Hab (Urlaub) alle erhältlichen Teile auf BlueRay geschaut. Und der Eindruck aus den Büchern hat sich über die Filme in mir verfestigt....Was für eine fürchterliche MarySue ist eigentlich Peeta Melark? Selten empfand ich einen Charakter als so fürchterlich und penetrant, dass er mir fast eine ganze Buch/Film Reihe versaut hat. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin unbedingt noch eine Traingle Love Story in die Reihe quetschen wollte. Und die Autorin hat sich so sehr, in diesen wirklich anstrengenden Nice Guy Peeta verbissen (Katniss Interesse und Sorge um den Burschen ist fast unheimlich, fast gruselig mütterlich), das dem guten Gale schnell noch abscheuliche Ideen und Charakter Schwächen "angeschrieben" wurden, damit die Protagonistin sich noch klar für den ewig verletzten Heulhydranten Peeta entscheiden kann. DIE Gefühle konnte auch nur eine Jennifer Lawrence irgendwie glaubhaft vermitteln.

Ich persönlich muss sagen, dass ich in den Filmen von den beiden Charakteren Peeta von Anfang an lieber mochte und sympathischer fand als Gale (ganz asexuell betrachtet, dass bei Frauen aufgrund dessen die Befürwortung eher in Gales Richtung geht, kann ich mir denken :D ). Dennoch sind deine Kritikpunkte nicht unangebracht. In der Höhle im ersten Teil etwa wäre Peeta ohne Katniss und ihre Hilfe vermutlich hops gegangen, oder als er die Nachtriegel verspeisen wollte. Einige brenzlige Situationen "meistert" er also im Grunde wirklich nur durch Katniss´ Anwesenheit und nicht von alleine. Und Katniss´ Gefühle für ihn fand auch ich in der Tat nicht immer nachvollziehbar, liegt aber auch daran, dass man in den ersten Teilen oft auch als Zuschauer nur erahnen konnte, ob sie nun wirklich etwas für ihn empfindet, oder nur das Spiel weiterspielt.

Was ich persönlich nicht verstehe: Im zweiten Teil zu Beginn ignoriert sie Peeta noch und zeigt ihm die kalte Schulter. Dann aber, als klar wird, dass entweder Haymitch oder Peeta in die Hungerspiele muss, bittet sie Haymitch, sich im Notfall für Peeta zu melden, da dieser, jetzt kommt es, "unbedingt überleben" muss... Ähm? Erst missachtet sie ihn und dann ist sie der Meinung, er muss "unbedingt überleben" und wiegt Haymitch´s Leben gegen das Peetas ab und entscheidet, dass Letzteres den höheren Wert hat. Warum genau, wo sie ihn doch sonst dauernd ignoriert? Das ist etwas, was ich bei den Filmen überhaupt nicht verstanden habe, vielleicht kann man das eher nachvollziehen, wenn man die Bücher gelesen hat.
 
Hab (Urlaub) alle erhältlichen Teile auf BlueRay geschaut. Und der Eindruck aus den Büchern hat sich über die Filme in mir verfestigt....Was für eine fürchterliche MarySue ist eigentlich Peeta Melark? Selten empfand ich einen Charakter als so fürchterlich und penetrant, dass er mir fast eine ganze Buch/Film Reihe versaut hat. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin unbedingt noch eine Traingle Love Story in die Reihe quetschen wollte. Und die Autorin hat sich so sehr, in diesen wirklich anstrengenden Nice Guy Peeta verbissen (Katniss Interesse und Sorge um den Burschen ist fast unheimlich, fast gruselig mütterlich), das dem guten Gale schnell noch abscheuliche Ideen und Charakter Schwächen "angeschrieben" wurden, damit die Protagonistin sich noch klar für den ewig verletzten Heulhydranten Peeta entscheiden kann. DIE Gefühle konnte auch nur eine Jennifer Lawrence irgendwie glaubhaft vermitteln.

Während ich nachvollziehen kann, dass man Peeta auf diese Weise kritisch sehen kann, bin ich mir nicht sicher, ob Du den Begriff Mary Sue / Gary Stu in diesem Fall richtig anwendest. Den wesentlichen Kriterien dafür widersprichst Du in Deinem Beitrag (laut WikiPedia "mit höchst idealisierten Zügen und Charaktereigenschaften", "vertritt moderne Positionen", "zieht in der Handlung das Interesse aller anderen Figuren auf sich", "löst alle auftauchenden Probleme bravourös" und "mehrere Figuren verlieben sich in sie").

Außerdem finde ich nicht, dass man das Liebesdreieck in dieser Film/Buch-Reihe als hineingequetscht bezeichnen kann. Dazu ist es einfach viel zu eng mit der Gesamthandlung und den Entscheidungen der Figuren verwoben. Wenn man es herausnehmen würde, würde die Geschichte ganz anders passieren.


Ich persönlich muss sagen, dass ich in den Filmen von den beiden Charakteren Peeta von Anfang an lieber mochte und sympathischer fand als Gale (ganz asexuell betrachtet, dass bei Frauen aufgrund dessen die Befürwortung eher in Gales Richtung geht, kann ich mir denken :D ).

Nicht ganz asexuell betrachtet (da ich in einem Alter bin, in dem beide Bübchen eher einen Mutterinstinkt als Partnerschaftsgelüste aufkommen lassen sollten :p): Ich fand Peeta auch von Anfang an sympathischer und mochte ihn lieber. (Ich bin allerdings bei Star Wars auch immer schon für Luke gewesen und konnte nie nachvollziehen, was frau an Han finden kann. Schätze, ich stehe einfach auf den unsicheren Heldentypen, nicht auf den strahlenden Selbstbewussten. ;))


Dennoch sind deine Kritikpunkte nicht unangebracht. In der Höhle im ersten Teil etwa wäre Peeta ohne Katniss und ihre Hilfe vermutlich hops gegangen, oder als er die Nachtriegel verspeisen wollte. Einige brenzlige Situationen "meistert" er also im Grunde wirklich nur durch Katniss´ Anwesenheit und nicht von alleine.

Und was ist daran schlimm? Dass normalerweise das Mädchen die "Damsel in Distress" sein sollte, die vom Jungen gerettet werden muss? Katniss wird vom Anfang der Reihe an als diejenige etabliert, die mit ihren Jagd- und Wildniserfahrungen sehr viel bessere Voraussetzungen als der "verweichlichte Bäckerjunge" Peeta hat, die Hungerspiele zu meistern. Da ist es nur logisch, dass sie ihm hilft.

Ganz einseitig ist es aber auch nicht, auch er beschützt und warnt sie, und als er verletzt ist, hätte er sich ohne seine Fähigkeit zur effektiven Tarnung nicht retten können.


Und Katniss´ Gefühle für ihn fand auch ich in der Tat nicht immer nachvollziehbar, liegt aber auch daran, dass man in den ersten Teilen oft auch als Zuschauer nur erahnen konnte, ob sie nun wirklich etwas für ihn empfindet, oder nur das Spiel weiterspielt.

Was ich persönlich nicht verstehe: Im zweiten Teil zu Beginn ignoriert sie Peeta noch und zeigt ihm die kalte Schulter. Dann aber, als klar wird, dass entweder Haymitch oder Peeta in die Hungerspiele muss, bittet sie Haymitch, sich im Notfall für Peeta zu melden, da dieser, jetzt kommt es, "unbedingt überleben" muss... Ähm? Erst missachtet sie ihn und dann ist sie der Meinung, er muss "unbedingt überleben" und wiegt Haymitch´s Leben gegen das Peetas ab und entscheidet, dass Letzteres den höheren Wert hat. Warum genau, wo sie ihn doch sonst dauernd ignoriert? Das ist etwas, was ich bei den Filmen überhaupt nicht verstanden habe, vielleicht kann man das eher nachvollziehen, wenn man die Bücher gelesen hat.

Ich glaube nicht, dass all das im Buch ausformuliert ist, da es aus der beschränkten Ich-Perspektive von Katniss geschrieben ist und sie sich vieler Dinge selbst nicht bewusst ist bzw. sie verdrängt.

Meine Interpretation ist, dass sie Peeta schon seit Teil 1 liebt. Zu Beginn von Teil 2 will sie sich das aber nicht eingestehen. Da spielen viele Dinge hinein:

Sie will, dass wieder alles wie früher, vor den Spielen, ist, und dazu gehört eben ihre Beziehung mit Gale. Als ihr "Sandkastenfreund", der außerdem aus derselben "Kaste" stammt, verbindet die beiden viel mehr und es besteht eine große Vertrautheit. Mit Peeta zusammen zu sein, würde sie dagegen die ganze Zeit an die traumatischen Erlebnisse erinnern, die sie am liebsten für immer vergessen will. Irgendwie fühlt sie sich wahrscheinlich auch Gale verpflichtet, weil er sie und ihre Familie über so lange Zeit unterstützt hat.

Sie kann sich so lange selbst täuschen, bis Peetas Leben durch die Quarter Quell-Spiele in Gefahr ist. Da wird ihr klar, wie viel er ihr bedeutet und dass sie nicht einfach so tun kann, als ob nichts wäre.

Ihre endgültige Entscheidung für Peeta erklärt sich Katniss im Buch dann übrigens (abgesehen von der Entzweiung mit Gale wegen seiner Kriegsmethoden) so, dass sie selbst genug Feuer und zerstörerische Elemente hat und deswegen der ihr sehr ähnliche Gale nicht der richtige für sie ist. Peeta dagegen kann ihr geben, was ihr selbst fehlt: Die Wiedergeburt / den Wiederaufbau und den Glauben daran, dass es weitergeht und besser wird.

Micah
 
Die silbrigen Scheiben von Mockingjay 2 erscheinen am 21.03. und damit genau pünktlich für den Osterhasen. Und so wie's im Moment aussieht, bietet man entgegen meiner anfänglichen Befürchtungen auch im "veralteten" DVD-Format wieder eine schnieke 2-Disc-Fan-Edition mit allen Extras an, so dass ich meine Sammlung einheitlich komplettieren kann. :) (Mal schauen, ob sich Disney bei TFA auch noch zu einer besser ausgestatteten DVD durchringen kann, oder ob es da ausschließlich bei der 1-Disc-Billig-Fassung bleibt.)

http://www.kinofans.com/Kino-News/D...ection-auf-Blu-ray-DVD-und-digital-E59178.htm

https://www.weltbild.de/artikel/fil...rbzA1MoCFUKeGwodLZMHyg&origin=pla&wea=8064301

Micah
 
Habe inzwischen mal den dritten Teil gesehen. Im Grunde hat er das gleiche Problem wie seine Vorgänger: mittelmäßige Inszenierung, klare dramaturgische Schwächen, teilweise billig wirkende Effekte. Punkten können wie immer die Darsteller (vor allem Sutherland und Harrelson, Lawrence nervt in diesem Film ein wenig - liegt aber eher an der Figur) und grundsätzlich ist man schon gespannt, wie es weitergeht. Aber die Filme sind nach wie vor nicht überdurchschnittlich gut, und keineswegs auf dem Niveau von den oft verglichenen "Harry Potter"-Filmen.

Gebe dem Film 6,5 / 10 Punkten.
 
Ich hab jetzt auch endlich das Finale der Reihe gesehen und es hat mir gut gefallen, auch wenn ich nach dem ruhigen ersten Part vielleicht noch etwas mehr erwartet hatte.

Der Film beginnt eher langsam, der Weg zum Capitol ist mir an manchen Stellen etwas zu zäh, das Ende hat mir dann wieder gut gefallen. Ich hatte allerdings nicht mit diesem doch recht klaren Happy End gerechnet. An manchen Stellen waren mir das CGI leider zu klar als solches erkennbar, da kann ich S-3PO zustimmen.

Ich halte die Filmreihe insgesamt für sehenswert. Vielleicht wäre noch etwas mehr mit der Vorlage möglich gewesen, dass werden die Buchkenner besser bewerten können.

Ich gebe der gesamten Filmreihe 7,5 / 10 Punkten.
 
Da ich nun auch alle Teile gesehen habe:

Am besten gefiel mir Teil 1 - den würde ich auch nochmal gucken.
Als zweiten käme wohl Teil 4,
dann Teil 3 und 2.

Wobei ich Teil 1 so bei 7 Punkten, den Teil 2 bei 4 von 10 Punkten sehen würde.
 
The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes - Ersteindruck
Als ich die Prämisse des Films gehört habe dachte ich mir:

Wir haben eine Hauptfigur, bei der sowohl Autor als auch Zuschauer von Anfang an wissen, dass sie letzten Endes zum Schurken werden muss. Wie behält man so einen Protagonisten über 2,5 Stunden für die Zuschauer insoweit interessant, dass sie irgendwie eine Verbindung mit ihm aufbaune. Man muss dementsprechend die Hauptfigur irgendwie bemitleidenswert machen, damit man auf emotionaler Ebene seine Fall zumindest verstehen kann. Und es ist eine unfassbar schwierige Aufgabe, sowas zu schreiben.

Im Bezug auf den jungen Corilanus Snow habe ich den Film so wahrgenommen (Die ersten 2-3 Minuten als Kind ausgeklammert, da diese effektiv für nichts irgendwie Bezug haben.):

Snow ist von Beginn des Films an, im Teenageralter, durch und durch Opportunist. Er ist ist im Grunde genommen eine tickende Zeitbombe mit einzelnen guten Eigenschaften. Und im Verlauf des Films sorgen die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten dafür, dass das Gute aus Snow quasi raugebrügelt wird. (Um einen Star Wars-Bezug herzustellen: Snow ist eine Mischung des jungen Palpatines, wie im Darth Plagueis-Roman dargestellt, und dem jungen Darth Bane.) Und wie man aus den originalen Filme weiss: Snow wird genauso bleiben.

Die Entwicklung, welche Snow durchläuft ist zwar interessant … aber ich halte ihn damit schlicht nicht tauglich als Hauptprotagonisten. Der Mann fängt schon als nicht wirklich sympathischer Geselle an und wird noch schlimmer. Und die Entwicklung, die er durchläuft … kommt überwiegend leider nicht wirklich daher, dass er Eigeninitiaitve ergreift. (Obwohl er ironischerweise ständig Pläne schmiedet.) Snow‘s Entwicklung ist vor allem durch sein Umfeld geprägt. (Das Kapitol, die Tribute, die Distrikte …)

Wo ich aber froh bin, dass es eingefügt wurde, weil es Snow auch gute Eigenschaften zuspricht und diese nicht nur von seiner Cousine Behauptung bleiben:
Im dritten Akt soll Snow nach Distrikt 8 verbannt werden. Durch Bestechung landet Snow im Distrikt 12 bei der einzigen Person aus den Distrikten, welche eine Bezugsperson für ihn darstellt: Lucy Gray, Snows Tribute und kurz darauf kurzfristige Geliebte. Als für Snow seine Ziele im Kapitol unerreichbar erscheinen … da hält er Liebe für das Nächstbeste und ändert seine Prioritäten. Was zumindest zeigt, dass Snow durchaus auch positive Gefühle haben kann. Aber als sich für Snow die Gelegenheiet bietet wieder ins Kapitol zu kommen und dies mit der Tötung seiner Geliebten garantieren kann … da ändern sich Snows Prioritäten erneut.

Einzelne Versatzstücke:
+ Lucy Gray und ihrem Konflikt, ob die Tötung der Tribute jetzt Notwehr oder Mord war. (Irgendwo wäre Gray doch als Hauptfigur womöglich sogar besser aufgehoben gewesen.)
+ Peter Dinklage als Dekan Highbottom: Passende Motive mit nettem Twist zum Schluss
+ Einzelne nette Ideen, wie die Mentoren unterschiedlich mit den Tributen umgehen.
- Inkonsistente Darstellung im Bezug auf Fähigkeiten und Plot Conveniences:
1. Lucy Gray wird wiederholt als eher schwächeres Mädchen beschrieben … (obwohl sie von Anfang an zeigt, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat.) In der Arena heisst es dann, dass sie um zu überleben sich sofort verstecken muss. Stattdessen bleibt Lucy stehen und hat beim Ausweichen von Waffen gefühlt Jedi-Reflexe.
2. Die Schlangen töten innerhalb von Sekunden … Aber Snow überlebt problemlos. Der Grund ist echt einfach nur Plot Armor.
3. Snow schickt seinem Schützling Lucy, als sie wehrlos zu Füssen der anderen Tribute am Boden liegt, bewusst extra viel Wasser. weil die Drohnen, welche das Wasser liefern, noch aus Kriegszeiten sind und defekt sind. Das sorgt für aber wirklich genau nur bei den Gegnern von Lucy für Verwirrung, damit sie abhauen kann.
- Design (Stört mich in der Regel nie. Aber hier wirkte es fehl am Platz): Die originalen Teile waren so designt, dass das ganze leicht futuristisch (50, 60 Jahre in der Zukunft?) wirkt. Jetzt beim Prequel dachten sich die Macher: „Wir haben 2023, das Prequel spielt 64 Jahre vor Teil 1. Lasst das Design in-universe ~70 Jahre älter aussehen.“ Deshalb ist alles zwar immer noch futuristisch … Aber die Kleidung und die High-Tech Röhrenfernseher wirkten off. Einfach alles wie in unserer Welt darstellen, hätte völlig gereicht.
+/- Snow‘s Entwicklung kommt am Ende zu einem Höhepunkt, welcher mit der Beantwortunt einer Frage (die im Verlauf des Films immer wieder kommt) auf den Punkt gebracht wird. Nur eröffnet ihm die Spielmacherin der Hungerspiele, dass sie den letzten kompletten 3. Akt mehr oder weniger geplant hatte, damit Snow‘s Karriere wirklich keine Stolpersteine mehr im Weg stehen. Und das wirkt so cartoony böse …
+ Pacing überwiegend gut. (In den letzten Minuten etwas gerusht, war aber mit dem Setting-Wechsel im 3. Akt kaum anders möglich …)

Der Film ist alles in allem in Ordnung. Es gibt für mich Beispiele, wie man solche Psychogramme schreibt (Joker (2019)). Aber auch wiederrum solche, welche mir nicht gefallen (Darstellung Anakin Skywalker in der Prequel-Trilogie). Die Entstehungsgeschichte zu Corilanus Snow pendelt sich da ziemlich in der Mitte für mich ein. Es wird zwar durchaus Spielraum für die Vertiefung der Geschichte gelassen. Aber wirklich nötig wäre das erzählerisch nicht.

Gebe dem Film …

6-7 von 10 Spotttölpel!
 
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