Filmreihe The Hunger Games - Die Tribute von Panem (Romanverfilmung von Suzanne Collins)

"Der Soldat James Ryan" habe ich nicht gesehen, aber egal was da passiert, ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die dumm und verroht genug sind, selbst diese Szenen "geil" zu finden. :rolleyes:

Nur am Rande: Gezeigt wird die Landung der amerikanischen Truppen in der Normandie im Rahmen des D-Day. Wen diese Sequenz kalt lässt, der sollte sich meiner Meinung nach dringend untersuchen lassen. Da ist wirklich nichts Glamouröses oder Heroisierendes zu sehen.
 
Ich denke, die Botschaft ist, dass Katniss bis zum Ende die "Hunger Games" gespielt hat. Der Unterschied ist, dass sie in den "echten" Hunger Games wusste, dass sie gespielt und ausgenutzt wird - danach wusste sie es nicht mehr. Insofern sind Coin und Plutarch noch perfider vorgegangen als die "offiziellen" Game Maker. Schließlich opfern sie ja auch einen Haufen Kinder... Da ist es egal, ob sie es im Gegensatz zum Kapitol "gut meinten". Katniss kann sich erst dann wirklich von ihren "Marionettenfäden" befreien, als sie Coin erschießt - oder war vielleicht auch das noch Teil von Plutarchs Plan? :braue

Bzgl. Coin habe ich das auch so verstanden, nur ist mir nicht klar, inwieweit Plutarch Coin wirklich unterstützt hat, und was er für sich persönlich erhofft hat. Weswegen ist er überhaupt zu den Rebellen übergelaufen (Rache, Machtwunsch, Wunsch nach Veränderung, ...?), und wie stand er am Schluss zu Coin? Bei der Abstimmung über die Hunger Games ist er ja explizit nicht dabei, und war wohl auch nicht beteiligt. Haymitch fragt ja, ob es Plutarchs Idee war, und Coin sagt, dass es ihre war. Dass das alles für Plutarch ein Spiel war, ja, aber was wollte er erreichen?

Bzgl. der Hunger Games-Abstimmung bin ich gespannt, wie der Film das löst. Die Szene wird ja kontrovers diskutiert. Mal sehen, ob der Film da eine ganz klare Linie vorgibt.


Haha, ich finde es echt lustig, dass es diesmal zur Abwechslung die Briten erwischt hat! :D Denn sonst ist das ja eigentlich eine Spezialität der Deutschen: Siehe z.B. Harry Potter 2, den man vollständig und mit deutscher Tonspur nur über die Schweiz bekommt

Harry Potter 2 gibt es ungeschnitten in der Schweiz? Gut zu wissen. Ich habe nur die englische Variante (eben weil die deutsche geschnitten ist), aber meine Kinder werden die Filme sicherlich auch mal gucken wollen, und wohl eher erstmal nicht auf Englisch. Wobei es da die geschnittene Version schon tun würde, aber rein aus Prinzip sollte ich die DVD wohl doch in der Schweiz kaufen.

ERGÄNZUNG: Ich habe mir eben mal die Schnittberichte zu "Hunger Games" angesehen, die oben verlinkt sind. Ich wusste gar nicht, dass da soviel Blut spritzt. Das fällt im Film nicht bewusst auf, weil zu schnell geschnitten wird und die Kamera wackelt (gerade deshalb). Auf die Wackelkamera haben sie aber im zweiten Teil verzichtet. Und da scheitn es auch keine geschnittenen Fassungen zu geben (außer evtl. in Dubai aus anderen Gründen).

In den Kommentaren zu "Hunger Games" steht auch die Begründung der FSK zu ihrer Bewertung:

In dem Science-Fiction-Film wird Nordamerika von einem totalitären Regime regiert, das einmal jährlich ein modernes Gladiatorenspiel veranstaltet: 24 Jugendliche aus den Slums werden zu Kämpfern ausgebildet und zu Medienstars aufgebaut und müssen anschließend auf Leben und Tod gegeneinander antreten. Jugendliche ab 12 Jahren können die medien- und sozialkritischen Elemente des Films verstehen und dadurch auch die Actionelemente entsprechend in diesen kritischen Kontext einordnen. Die dargestellten Geschehnisse sind durchaus komplex, herausfordernd und belastend, nicht aber im Sinne einer Beeinträchtigung. Der Fokus der Erzählung liegt zudem nicht auf der gegenseitigen Tötung der Jugendlichen, Gewalt wird nie explizit oder verherrlichend ins Bild gerückt. Schnelle Schnittfolgen und verfremdende filmische Elemente in den Actionszenen sorgen darüber hinaus für eine Distanz zu den Vorgängen. Insgesamt rückt der Film die kritische Aussage sowie humanistische Werte wie Mitgefühl in den Vordergrund, sodass eine sozialethische Desorientierung bei ab 12-Jährigen ausgeschlossen werden kann.

Und wo ich gerade dabei war, hier noch die Begründung der FSK zu "Catching Fire":

Fortsetzung der Fantasy-Jugendroman-Verfilmung "Die Hungerspiele": Die jungen Protagonisten des ersten Teils setzen den Kampf gegen ein totalitäres System fort, um ihr Volk zu befreien. Der Film arbeitet mit einem klaren, für Kinder ab 12 Jahren leicht verständlichen Gut-Böse-Schema und bezieht seine Dramatik mehr aus Dialogen, als aus Action. Spannende oder bedrohliche Situationen bewegen sich inszenatorisch in einem Rahmen, der für ab 12-Jährige keine Überforderung darstellt. Die Hauptprotagonistin lehnt Gewalt grundsätzlich ab und setzt diese nur im äußersten Notfall ein. Kommt es zu Gewaltszenen, werden die Handlungen nicht explizit ins Bild gerückt. Eine irritierende oder verrohende Wirkung kann daher ausgeschlossen werden.

Bzgl. des leicht verständlichen Gut-Böse-Schemas wird es in den beiden letzten Filmen dann aber kritisch.
 
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In dem Science-Fiction-Film wird Nordamerika von einem totalitären Regime regiert, das einmal jährlich ein modernes Gladiatorenspiel veranstaltet: 24 Jugendliche aus den Slums werden zu Kämpfern ausgebildet und zu Medienstars aufgebaut und müssen anschließend auf Leben und Tod gegeneinander antreten. Jugendliche ab 12 Jahren können die medien- und sozialkritischen Elemente des Films verstehen und dadurch auch die Actionelemente entsprechend in diesen kritischen Kontext einordnen. Die dargestellten Geschehnisse sind durchaus komplex, herausfordernd und belastend, nicht aber im Sinne einer Beeinträchtigung. Der Fokus der Erzählung liegt zudem nicht auf der gegenseitigen Tötung der Jugendlichen, Gewalt wird nie explizit oder verherrlichend ins Bild gerückt. Schnelle Schnittfolgen und verfremdende filmische Elemente in den Actionszenen sorgen darüber hinaus für eine Distanz zu den Vorgängen. Insgesamt rückt der Film die kritische Aussage sowie humanistische Werte wie Mitgefühl in den Vordergrund, sodass eine sozialethische Desorientierung bei ab 12-Jährigen ausgeschlossen werden kann.

Es ist schon ein wenig befremdlich, ein Grundwissen über totalitäre Regime bei zwölfjährigen vorauszusetzen. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Ich wusste mit 12 nur deswegen etwas über dieses Thema, weil mich meine Eltern mit in die Gedenkstätte Buchenwald genommen haben und ich anschließend Fragen gestellt habe.

Ohne diesen Einfluss hätte ich erst Jahre später etwas Greifbares über das Dritte Reich und die DDR gewusst.

EDIT:

QED: http://www.gutefrage.net/frage/was-ist-ein-totalitaeres-regime--
Man beachte das Datum und den Nickname des Fragestellers.
 
Zuletzt bearbeitet:


Kennst Du übrigens das hier: Mark Reads ?

Es ist echt ein Knaller, Marks z.T. hysterische Reaktionen, kapitelweise für alle drei Bände, zu verfolgen. Aber mir hat es daneben auch interessante, andere Blickwinkel auf manche Szenen eröffnet.

You are NOT prepared! :D


Harry Potter 2 gibt es ungeschnitten in der Schweiz?

Ja, ganz ohne FSK-Logo und damit in Deutschland strenggenommen auf dem Index :kaw:, und dazu noch in einem schönen Pappschuber und Digipack. :) Aber wie ich gerade gesehen habe, hat sich das Problem mit dem Ultimate Edition-Set sowieso erledigt:

Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Schnittberichte.com (Detaillierte Fassungs- und Zensurinformationen zu DVD, Blu-ray, Games ...)


Danke auch für die interessanten FSK-Berichte!


Es ist schon ein wenig befremdlich, ein Grundwissen über totalitäre Regime bei zwölfjährigen vorauszusetzen. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Naja, nur weil der Frager unter dem Link mit dem Begriff "totalitäres Regime" nichts anfangen kann, heißt das ja noch nicht, dass er nicht weiß, was das ist. Außerdem steht im FSK-Bericht nichts davon, dass ein Grundwissen vorausgesetzt wird, sondern dass "Jugendliche ab 12 Jahren [...] die medien- und sozialkritischen Elemente verstehen [können]". Vielleicht lernen sie ja gerade anhand des Filmes, was ein totalitäres Regime ist?

Nebenbei bemerkt, wenn Du so willst, setzt SW auch ein Grundwissen über totalitäre Regimes voraus, und das schon bei Sechsjährigen. ;)


Ich wusste mit 12 nur deswegen etwas über dieses Thema, weil mich meine Eltern mit in die Gedenkstätte Buchenwald genommen haben und ich anschließend Fragen gestellt habe.

Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, was ich mit 12 wusste und was nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass in der 7. Klasse bereits die ein oder andere der vielen schulischen Auseinandersetzungen mit dem Dritten Reich gelaufen war, z.B. Anne Frank oder eine Ausstellung über unseren Schul-Namensgeber Adolf Reichwein.

Unabhängig davon hätte ich mir die Hunger Games-Filme mit 12 nicht angeschaut, davon hätte ich nämlich sauber Alpträume bekommen! Aber die Sehgewohnheiten der Kids sind heute halt ganz anders als vor, ähem, fast 30 Jahren...

Micah
 
Naja, nur weil der Frager unter dem Link mit dem Begriff "totalitäres Regime" nichts anfangen kann, heißt das ja noch nicht, dass er nicht weiß, was das ist.


Ist so eine Sache, wenn der Fragesteller sich als vierzehnjähriger outet, der fragt, ob er ohne Eltern in ein Hotel einchecken kann und in seinen anderen Fragen so manche Themen der Naturwissenschaften in Angriff nimmt. Einfach mal das Profil durchklicken.

Das sagt mir, dass er fachlich zwar einiges drauf hat, aber ein gehöriges Wissensloch bzgl. des GMV (gesunden Menschenverstandes) hat.

Ich würde dazu sagen, dass xFinnx jugendlich naiv ist und einige Dinge einfach falsch einschätzen muss, weil er nun mal noch nicht so weit ist, bzw. war (is ja schon vier Jahre her).

Außerdem steht im FSK-Bericht nichts davon, dass ein Grundwissen vorausgesetzt wird, sondern dass "Jugendliche ab 12 Jahren [...] die medien- und sozialkritischen Elemente verstehen [können]". Vielleicht lernen sie ja gerade anhand des Filmes, was ein totalitäres Regime ist?

Nebenbei bemerkt, wenn Du so willst, setzt SW auch ein Grundwissen über totalitäre Regimes voraus, und das schon bei Sechsjährigen. ;)

Medien- und Sozialkritik!!!!!!!

An diesem Feld scheiden sich die Geister sogar an gestandenen Professoren, diversen etablierte Printmedien und natürlich wir hier in diesem Forum untereinander!!!!

Sorry, aber das ist einfach sogar noch drei Größenordnungen krasser, als die Fähigkeit, ein "totalitäres Regime" definieren/erkennen zu können.

Ich möchte wirklich nicht unter den Tisch kehren, dass die Kids von heute ein wenig weiter sind, als ich vor zwanzig Jahren, aber trotzdem sind es nur Kids.

Eine differenzierte Unterhaltung zum Thema "Warum ist das Galaktische Imperium überhaupt so böse, wie es sich in den Filmen darstellte?" würde ich nicht führen wollen. Und zwar weil es genau gar kein Ziel hat, denn ich mit meinen 30+ Lenzen kann jedes Argument von nem Zwölfjährigen mühelos in der Luft zerreißen und ins Gegenteil hinein navigieren, egal, ob das Kiddie nun PRO oder CONTRA argumentiert.

Und genau das ist die eigentliche Gefahr, wenn man ein so sensibles Thema wie "Panem" für ein solches Klientel verfügbar macht.

Um es beim Namen zu nennen:

Die gewollt abstrahierte Gewalt in der Verfilmung der Hunger Games sehe ich in eine gewisse Richtung laufen: Nämlich zunehmende Gleichgültigkeit, Akzeptanz und jugendlicher Verrohung, weil das Dargestellte nun mal nicht das Level eines Roadrunner-Cartoons übersteigt.

Also frei nach dem Motto: "Was ich da gesehen habe, war ja gar nicht so schlimm. Die Story an sich hat mir zwar eine schlaflos Nacht beschert, aber die Action im Film fand ich trotzdem ganz dufte."

Die Frage ist, kann eine pseudostaatliche Instanz davon ausgehen, dass zwölfjährige zur "Medien- und Sozialkritik" fähig sind? Höchstwahrscheinlich nicht, denn sonst würden Zeitungen wie die "Bravo" nicht so reißenden Absatz unter den Kids finden. Die Bravo ist übrigens eine Erfolgsrezept, welches mehrere Jahrzehnte überstanden hat. Daran ändert auch die merkwürdige Einschatzung der FSK nicht das Geringste.

Kids sind Kids sind Kids.
Denen kann man ALLES erzählen!
Und sie werden es GLAUBEN!

Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, was ich mit 12 wusste und was nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass in der 7. Klasse bereits die ein oder andere der vielen schulischen Auseinandersetzungen mit dem Dritten Reich gelaufen war, z.B. Anne Frank oder eine Ausstellung über unseren Schul-Namensgeber Adolf Reichwein.

Ein Buch (oder meinetwegen auch ein dutzend Bücher) zu lesen ist eine Sache.
Eine echte Genickschussanlage mit eigenen Augen zu sehen, eine ganz andere.

BTW: Die siebte Klasse wird i.d.R. auch von dreizehn- bis vierzehnjährigen Schülern besucht. ;)

Unabhängig davon hätte ich mir die Hunger Games-Filme mit 12 nicht angeschaut, davon hätte ich nämlich sauber Alpträume bekommen! Aber die Sehgewohnheiten der Kids sind heute halt ganz anders als vor, ähem, fast 30 Jahren...

Micah

Stimmt, die Sehgewohnheiten sind heute anders.

Trotzdem bin ich der festen Meinung, dass die Hunger Games auf der Leinwand

a) deutlicher krasser hätten inszeniert werden müssen.
b) keinem Publikum unter 16 Jahren zugänglich gemacht werden sollten.
 


Kennst Du übrigens das hier: Mark Reads ?

Es ist echt ein Knaller, Marks z.T. hysterische Reaktionen, kapitelweise für alle drei Bände, zu verfolgen. Aber mir hat es daneben auch interessante, andere Blickwinkel auf manche Szenen eröffnet.

Kenne ich noch nicht, schaue ich mir aber sicher in einer ruhigen Stunde mal an.

Und genau das ist die eigentliche Gefahr, wenn man ein so sensibles Thema wie "Panem" für ein solches Klientel verfügbar macht.
Aber die Bücher sind ja gerade für dieses Zielpublikum geschrieben worden. Laut den Kommentaren in Schnittberichte sind die sogar auch ab 12 Jahren empfohlen. Ich persönlich würde es wohl auch noch keinem 12jährigen empfehlen (oder nur in Ausnahmefällen, das Alter alleine sagt ja noch nichts aus).

Also frei nach dem Motto: "Was ich da gesehen habe, war ja gar nicht so schlimm. Die Story an sich hat mir zwar eine schlaflos Nacht beschert, aber die Action im Film fand ich trotzdem ganz dufte."
Die Darstellung der Gewalt ist sicher nicht so, dass man alleine davon schlaflose Nächte bekommt, das stimmt. Dass das zu Gleichgültigkeit oder gar Verrohnung führt, glaube ich aber nicht.

a) deutlicher krasser hätten inszeniert werden müssen.
b) keinem Publikum unter 16 Jahren zugänglich gemacht werden sollten.

Es ist halt die Frage, welchen Aspekt will ich in den Vordergrund rücken. Will ich im Detail zeigen, wie grausam Kampf und Krieg ist? Dann ist es zu weichgespült, das stimmt. Aber ich glaube, darum geht es weder in den Filmen noch in den Büchern hauptsächlich. Suzanne Collins sagt dazu das:
"And if I took the 40 years of my dad talking to me about war and battles and taking me to battlefields and distilled it down into one question, it would probably be the idea of the necessary or unnecessary war. That’s very much at the heart of it."
Und dass der Krieg in den Tributen von Panem anfängt als ein Krieg, den sicher die meisten für notwendig halten würden, aber sich zum Schluss alles dreht.

Und sicher geht es ihr auch darum, zu zeigen, welchen Preis man bezahlen muss. Gerade die Darstellung der Traumata ist ja sehr zentral und auch eher ungewöhnlich. Gewalt wird oft dargestellt, aber meist bleibt bei den Helden nichts zurück (TCW ist da ein ziemlich krasses Beispiel, wo fleissig gefoltert wird (in einer Serie, die sich auch an Kinder richtet), aber Nachwirkungen gibt es keine; selbst nach dem Tod eines geliebten Menschen wird kurz später wieder eine cooler Spruch gemacht).

Und ich denke, mit einem Film ab 16 oder 18 und einer harten Darstellung von Gewalt lockt man ein ganz anderes Publikum ins Kino. Wie gesagt, wenn es das Ziel ist, zu sagen "hey, guckt genau hin, _so_ sieht Überlebenskampf und Krieg aus, nicht wie die Bilder mit ein paar ausgebrannten Autowracks, die ihr in den Nachrichten zu sehen bekommt", dann ist der Film zu harmlos. Aber ich glaube wie gesagt, dass das nicht das Ziel war, weder der Bücher noch der Filme, und man daher auch ein etwas jüngeres und weniger hartgesottenes Publikum ansprechen wollte.

Ich finde die schonungslose Darstellung von Gewalt auch eher in einen Film wie "Saving Private Ryan" angemessen, weil man sich da nicht mal darauf zurückziehen kann, dass ja eh alles nur erfunden ist.

Mir geht es teilweise so, dass zu grausame Gewalt mich eher ablenkt. Gerade im dritten Buch habe ich ein paar Mal gedacht, da hätte man auch weniger dick auftragen können. Wobei Menschen anderen Menschen sehr grausame Dinge antun können, ich würde es also gar nicht als unrealistisch bezeichnen, aber auf mich wirkte es an ein paar Stellen so, als habe man nochmal nachlegen wollen, um noch mehr zu betonen, wie grausam das Kapitol ist, und das hatte dann schon eher einen gegenteiligen Effekt (weil es eine Fiktion ist und ich an der Stelle genau darüber nachgedacht habe).

Ein Buch (oder meinetwegen auch ein dutzend Bücher) zu lesen ist eine Sache.
Eine echte Genickschussanlage mit eigenen Augen zu sehen, eine ganz andere.
Nicht unbedingt. Wieviele Leute gucken sich Foltermuseen zum Vergnügen an? Sogar mit ihren Kindern.

Und sicher jeder in diesem Land war schonmal in einem Konzentrationslager, wahrscheinlich sogar in mehreren, aber ich denke, ohne die individuellen Geschichten von Leuten, die dort gelitten haben und gestorben sind, berührt es die wenigsten. Und Bücher wie das Tagebuch der Anne Frank sind sicher so vielgelesen, weil sie eben kaum Grausamkeiten enthalten, aber einem die Menschen, Opfer näher bringen. Wobei man sicher sagen kann, das reicht nicht, man muss schonungslos die Grausamkeiten zeigen, aber damit wird man viele wahrscheinlich gar nicht erreichen.
 
So endlich, endlich habe ich den zweiten Teil auch gesehen.
Insgesamt hat mir der Film deutlich besser gefallen, als der erste, vielleicht weil das ganze Konzept schon etwas "verdauter" ist.

Die Liebesgeschichte zwischen Jennifer Lawrence und dem Kerl finde ich ehrlichgesagt sehr gut umgesetzt und der Umgang der Medien erinnert mich doch sehr stark an die Art und Weise, wie bei uns die Bevoelkerung ebenfalls durch die Medien beeinflusst wird (Dschungelcamp anyone?).
Der erste Teil war bei mir schon ein paar Monate her, weswegen ich mir in den ersten 5 Minuten ein bisschen schwer getan habe in den Film einzusteigen, aber die Erzeahlweise macht es einem einfach einen schnellen Wiedereinstieg in die Story zu finden.

Liam Hemsworth ist mir in diesem Film wieder einmal etwas zu kurz gekommen, da war seine Rolle ja sogar im ersten Teil noch groesser, was ich sehr schade finde, weil ich ihn wirklich mag und ich eigentlich gehofft hatte, dass das Love-Triangle etwas ausgearbeitet wird - was zweifelsohne noch kommen wird (hoffe ich).

Die Vorbereitung fuer die Spiele hat mir diesmal auch sehr gut gefallen. Man hat richtig mit den Tributen mitfuehlen koennen, weil keiner so wirklich Bock hatte, da nochmal mitzumachen. Da war das Feeling gleich ganz anders als beim ersten Film IMO.
Etwas ueberrascht war ich, dass auch diesmal wieder so viel Zeit im Film ueberhaupt fuer die Spiele draufgeht. War eigentlich das gleiche in gruen, mit etwas mehr Gefahren, dafuer aber nicht ganz so bedrohlichen Gegenspielern.
Recht unterhaltsam, auch wenn ich die Revelation am Ende nicht perfekt getimed fand. Hat aber trotzdem durchaus ihre Wirkung gezeigt.

Insgesamt ein durchweg guter Film, der hinter der Fassade von Popcorn-Kino doch eine sehr duestere Message bringt, die durchaus auch mit der unsrigen Welt kompatibel ist.
Auf der einen Seite freue ich mich natuerlich, dass sie Mockingjay als Zweiteiler rausbringen, andererseits kann man damit auch wieder viel kaputt machen. Da die meisten Fans aber sowieso froh sind, wenn man mehr von ihren Stars zu sehen bekommt, bezweifle ich nicht, dass beide Teile ein riesiger Kassenschlager werden...
Insgesamt hoffe ich aber dass der Trend wieder aufhoert, Buecher in zwei Teile zu spalten, nur wegen der Kohle. Bei Harry Potter habe ich es noch eingesehen, weil das Buch sehr viel Stoff bietet (jedoch auch nicht viel mehr, als die Vorgaenger der Reihe) und bei Twilight war es sowieso nur Fan-Service, da die Story sowieso eher duenn ist, hat insgesamt aber auch einigermassen gepasst.

Spannend wird auch wie sie das mit Phillip Seymour Hoffman machen... Angeblich soll es ja nicht noetig sein den Charakter neu zu casten, weil sie auf ein CGI Gesicht zurueckgreifen koennen... Na mal sehen ob das dann wirklich so umsetzbar ist, denn ich hatte am Ende des Films eher den Eindruck, als sei fuer ihn eine groessere Rolle in den kommenden Filmen geplant. gewesen
 
Liam Hemsworth ist mir in diesem Film wieder einmal etwas zu kurz gekommen, da war seine Rolle ja sogar im ersten Teil noch groesser, was ich sehr schade finde, weil ich ihn wirklich mag und ich eigentlich gehofft hatte, dass das Love-Triangle etwas ausgearbeitet wird - was zweifelsohne noch kommen wird (hoffe ich).

Jein...

 
Ist so eine Sache, wenn der Fragesteller sich als vierzehnjähriger outet, der fragt, ob er ohne Eltern in ein Hotel einchecken kann und in seinen anderen Fragen so manche Themen der Naturwissenschaften in Angriff nimmt. Einfach mal das Profil durchklicken.

Sorry, aber dafür ist mir nun wirklich meine Zeit zu schade, zumal ich keinen Anlass sehe, von einem zufälligen, offenbar einigermaßen nerdigen Internetuser auf eine ganze Generation von Zwölfjährigen zu schließen.


Medien- und Sozialkritik!!!!!!!

An diesem Feld scheiden sich die Geister sogar an gestandenen Professoren, diversen etablierte Printmedien und natürlich wir hier in diesem Forum untereinander!!!!

Die Zwölfjährigen sollen ja nicht selbst Medien- und Sozialkritik üben, sondern nur die entsprechende Botschaft der Filme verstehen. Meiner Einschätzung nach dürften viele von ihnen dazu durchaus in der Lage sein. Aber ich sehe keinen großen Sinn darin, das mit Dir weiter zu diskutieren, da Du Dir - ohne die Filme gesehen zu haben - in den Kopf gesetzt hast, dass die Hunger Games dort wegen unzureichender physischer Gewaltdarstellungen als eine Art Dschungelcamp rüberkommen und die Teenie-Zuschauer das alles superlustig und supercool finden.

Ich kann nur nochmal wiederholen, dass trotz "entschärfter" Blutorgie deutlich rüberkommt, dass die Hunger Games etwas Schlimmes sind und das Kapitol böse ist.

Aus meiner Sicht gibt es an diesem Punkt zwei Möglichkeiten: Entweder Du schaust Dir die Filme an, so dass eine qualifizierte Diskussion darüber möglich wird, oder die Diskussion zu diesem Punkt ist beendet.


Die gewollt abstrahierte Gewalt in der Verfilmung der Hunger Games sehe ich in eine gewisse Richtung laufen: Nämlich zunehmende Gleichgültigkeit, Akzeptanz und jugendlicher Verrohung, weil das Dargestellte nun mal nicht das Level eines Roadrunner-Cartoons übersteigt.

Mir scheint die Gefahr wesentlich größer, dass man mit plastischerer Darstellung von Gewalt und einer höheren Altersfreigabe eine Klientel ins Kino locken würde, die spritzendes Blut und verstümmelte Körper "geil" findet und die die kritische Botschaft keinen Deut schert. Ich habe schon bei den Vergleichen mit Battle Royal teilweise den Eindruck, dass die Enttäuschung darüber, dass es in den HG-Filmen kein "richtiges Gemetzel" zu sehen gibt wesentlich schwerer wiegt als die Verärgerung, dass sie nicht sozial- und medienkritisch genug sind...


Ein Buch (oder meinetwegen auch ein dutzend Bücher) zu lesen ist eine Sache.
Eine echte Genickschussanlage mit eigenen Augen zu sehen, eine ganz andere.

Ich weiß nicht, wie ich das "geschafft" habe, hat sich wohl einfach so ergeben, aber ich bin tatsächlich noch nie in einer KZ-Gedenkstätte oder ähnlichem gewesen. Habe ich deshalb nun ein Defizit, was die kritische Einstellung zu totalitären Regimes im Allgemeinen und dem Dritten Reich im Besonderen betrifft?

Oder können wir uns darauf einigen, dass es für verschiedene Menschen verschiedene Wege gibt, um zu derselben Erkenntnis zu kommen?


BTW: Die siebte Klasse wird i.d.R. auch von dreizehn- bis vierzehnjährigen Schülern besucht. ;)

Ich war als "Junikind" zwar immer mit die Jüngste, dennoch waren meine Klassenkameraden in der 7. Klasse (bis vielleicht auf vereinzelte "Ehrenrundendreher") dreizehn, nicht vierzehn.

Und ich hatte geschrieben, dass die ersten Auseinandersetzungen zu diesem Zeitpunkt "schon gelaufen waren".


a) deutlicher krasser hätten inszeniert werden müssen.
b) keinem Publikum unter 16 Jahren zugänglich gemacht werden sollten.

Ich bin ja durchaus nicht gegen eine höhere Altersfreigabe der (weiteren) Filme, wobei es viel zu diskutieren gäbe, ob die Abstufung 12 / 16 überhaupt sinnvoll und zeitgemäß ist und ob insbesondere eine Zwischenstufe bei 14 erforderlich wäre.

Als Grund dafür möchte ich aber nicht ausuferndere Gewaltdarstellungen sehen, sondern die psychologische Intensität erhöht haben. Denn das ist zum einen, was die Botschaft des Buches ausmacht (wie Cailyn schon geschrieben hat: die Helden treten hier am Ende eben nicht strahlend aus allen durchlittenen Gefahren hervor!) und was zum anderen IMHO viel mehr für eine Antikriegs-, Antigewalt-, Anti-Voyeurismus-Botschaft ausmacht als wüstes Gemetzel.





Aber die Bücher sind ja gerade für dieses Zielpublikum geschrieben worden. Laut den Kommentaren in Schnittberichte sind die sogar auch ab 12 Jahren empfohlen.

Richtig, konsequenterweise müsste icebärs Kritik schon bei den Büchern ansetzen.


Liam Hemsworth ist mir in diesem Film wieder einmal etwas zu kurz gekommen, da war seine Rolle ja sogar im ersten Teil noch groesser, was ich sehr schade finde, weil ich ihn wirklich mag und ich eigentlich gehofft hatte, dass das Love-Triangle etwas ausgearbeitet wird - was zweifelsohne noch kommen wird (hoffe ich).

Wie Kyle Kartan muss ich Dir hierzu "jain" antworten, aber mit einer anderen (und spoilerfreien ;)) Begründung: Eine gewisse Dreiecks-Liebesbeziehung findet in dieser Reihe zwar statt, aber sie steht nicht im Zentrum der Geschichte, da die Charaktere allesamt andere und viel größere Probleme haben als wer am Ende das Mädchen kriegt. Was man klassischerweise von einer Dreiecksgeschichte erwartet, etwa dramatische Eifersuchtsszenen, Liebeskummer-Zusammenbrüche und beleidigte "er-oder-ich"-Ultimaten, kommt daher nicht vor. Der Umgang mit Beziehungen ist somit sehr viel reifer als in anderen Geschichten.


Etwas ueberrascht war ich, dass auch diesmal wieder so viel Zeit im Film ueberhaupt fuer die Spiele draufgeht. War eigentlich das gleiche in gruen, mit etwas mehr Gefahren, dafuer aber nicht ganz so bedrohlichen Gegenspielern.

Ich finde, die Gegner sind auch in Catching Fire bedrohlich, aber der Unterschied ist, dass Katniss (und ihr Team) selbst auch bedrohlich sind, so dass der Unterschied nicht mehr so krass ist. Sie sind alle "Sieger" - in Anführungszeichen, weil dieser Status wesentlich mehr Bedeutung hat, als einfach nur die Hungerspiele gewonnen zu haben...

Ein anderer Grund ist, wie Du auch schon erwähnt hat, dass ein großer Fokus auf der Bedrohung durch die Umgebung liegt, was die menschlichen Gegner etwas in den Hintergrund rücken lässt.


Ich denke, dass hier auch der Cliffihänger zw. Teil 1 und 2 von Mockingjay sein wird...

Das wäre echt der Knaller, wenn sie sich für diesen Moment entscheiden. Die Reaktionen der Nicht-Buchkenner wären unbezahlbar! :D

Micah
 
Medien- und Sozialkritik!!!!!!!

An diesem Feld scheiden sich die Geister sogar an gestandenen Professoren, diversen etablierte Printmedien und natürlich wir hier in diesem Forum untereinander!!!!

(...)Und zwar weil es genau gar kein Ziel hat, denn ich mit meinen 30+ Lenzen kann jedes Argument von nem Zwölfjährigen mühelos in der Luft zerreißen und ins Gegenteil hinein navigieren, egal, ob das Kiddie nun PRO oder CONTRA argumentiert.

Frei nach Terry Pratchett, wer mehr als drei Ausrufezeichen benutzt, trägt seinen Schlübber aufem Kopp.
Wenn all diese Leute sich untereinander austauschen und zu unterschiedlichsten Ergebnissen kommen, darf auch einem Minderjährigen durchaus zugetraut werden, die Aussagen eines Filmes zu verstehen und zu diskutieren. Passiert jeden Tag in der Schule und es spricht wohl kaum was dagegen, wenn ein Kind auch mal ohne so einen Rahmen sich Gedanken macht. Die sind ja nicht wie C3PO, dass man sie Abends einfach ausschalten würde oder könnte und am Morgen zur Schule wieder einschalten.

Die Fähigkeit ein totalitäres Regime zu erkennen halte ich auch wirklich für ziemlich einfach. Die bösen Buben in den meisten Stories, die sich Kinder reinziehen, sind Teil oder Führer eines totalitären Regimes. Ich denke kaum dass du jedes Argument in der Luft zerreissen könntest, weil du ja ach so alt bist. Das ist astreine Altersdiskriminierung. Nur weil jemand jung ist, muss er noch lange nicht Unrecht haben und von dir übertroffen werden können. Dein Alter liefert dir in der Theorie mehr Wissen, wirklich was darauf einbilden kann sich aber niemand, denn es ist nicht die Regel.

Die gewollt abstrahierte Gewalt in der Verfilmung der Hunger Games sehe ich in eine gewisse Richtung laufen: Nämlich zunehmende Gleichgültigkeit, Akzeptanz und jugendlicher Verrohung, weil das Dargestellte nun mal nicht das Level eines Roadrunner-Cartoons übersteigt.

Ach komm. Verrohung? Echt jetzt? Die alte Leier schon wieder? Gab es nicht mal in den 80ern so eine Doku über Kinder mit dem Zombiethema, Mama, Papa, Zombie? Nach hundert und mehr Jahren, nach denen die arme Jugend irgendwie geschädigt werden soll, ermüdet mich das nur. Wenn man Schiss davor hat, sollte man doch etwas mehr in der Hand haben als die eigene Befürchtung. Mehrere harte wissenschaftliche Studien, in anerkannten Magazinen veröffentlicht und von anonymen Fachkollegen geprüft und entsprechend zitiert wären ein Anfang.

Allein schon diese Beliebigkeit. Mal ist die Gewalt schlimm, dann wieder die fehlende Gewalt. Frei nach dem Motto "..." ist auch gar nicht problematisch. Was heisst denn "Was ich da gesehen habe, war ja gar nicht so schlimm"? War der Inhalt nicht schlimm? War die Darstellung nicht schlimm? Und wenn ja, was genau wäre damit eigentlich gemeint? Das ist doch überhaupt nicht eindeutig.

Kids sind Kids sind Kids.
Denen kann man ALLES erzählen!
Und sie werden es GLAUBEN!
(...)b) keinem Publikum unter 16 Jahren zugänglich gemacht werden sollten.
[/Quote]

Altersdiskriminierung ist genau so ******* wie Diskriminierung nach Hautfarbe oder Geschlecht oder sexueller Orientierung. Kids sind Kids ist ein Zirkelschluss und die Behauptung, man könne ihnen alles erzählen einfach nur eine Lüge. Und das System der Altersbeschränkung ist einfach so willkürlich wie überholt.
 
Micah schrieb:
Eine gewisse Dreiecks-Liebesbeziehung findet in dieser Reihe zwar statt, aber sie steht nicht im Zentrum der Geschichte, da die Charaktere allesamt andere und viel größere Probleme haben als wer am Ende das Mädchen kriegt. Was man klassischerweise von einer Dreiecksgeschichte erwartet, etwa dramatische Eifersuchtsszenen, Liebeskummer-Zusammenbrüche und beleidigte "er-oder-ich"-Ultimaten, kommt daher nicht vor. Der Umgang mit Beziehungen ist somit sehr viel reifer als in anderen Geschichten.

Gut, in den wenigsten Fantasy/Sci-Fi/Action-Filmen stehen Dreiecksbeziehungen im Mittelpunkt, aber in diesem Film fand ich sie doch ziemlich omni-praesent.
Ich als Zuschauer habe mir bei jeder Bemerkung von Jennifer Lawrence oder ihrem Macker gedacht, "schei*se, da wird sich der Liam Hemsworth aber freuen, wenn er das im Fernsehen sieht" und das aus einem ganz einfachen Grund: Am Anfang des Films IST er naemlich schon unzufrieden mit der Fake-Liebe und das auch noch in einer der ersten Szenen, fuer mich also eine Art Setting fuer den gesamten Film bzw. den Sequels die noch kommen.

Und da Dreiecksbeziehungen furchtbar in Mode sind (Ich war uebrigens immer Team Jacob, ich fand den Robert Pattinson schon immer kacke), werden sie sich das in den letzten beiden Teilen nicht nehmen lassen, da stark darauf einzugehen.

Mag schon sein, dass das im Buch evtl nicht so deutlich ist, aber wenn selbst Peter Jackson es schafft im HOBBIT eine Dreiecksbeziehung einzubauen (Uebrigens ein Steckenpferd von Kate aus LOST), wo im Buch sogar der weibliche Charakter in der Mitte fehlt, dann schaffen die Macher von Mockingjay Part 1 und Mockingjay Part 2 mit Sicherheit auch...
Und gerade bei einem Film, der fuer junges Publikum ausgerichtet ist, werden da mit Sicherheit auch Eifersuchtszenen und sowas wie "er-oder-ich"-Ultimaten kommen (ersteres gab's ja btw auch schon in Catching Fire) - da zweifle ich ueberhaupt nicht dran.

Und auch die Spoilerbehaftete Begruendung von Kyle bringt mich nicht davon ab, an eine Verschaerfung des Love-Triangles zu glauben. In den wenigsten Dreiecksbeziehungen sind alle drei "Mitspieler" immer und zu jeder Zeit im Raum. Es bringt sogar mehr Spannung rein, wenn einer Abwesend ist und der andere Part fragen stellt und Vorwuerfe macht, die in dem Fall dann die Jennifer Lawrence hinnehmen muss, sich irgendwas zugestehen muss oder abweisen kann.

micah schrieb:
Ich finde, die Gegner sind auch in Catching Fire bedrohlich, aber der Unterschied ist, dass Katniss (und ihr Team) selbst auch bedrohlich sind, so dass der Unterschied nicht mehr so krass ist. Sie sind alle "Sieger" - in Anführungszeichen, weil dieser Status wesentlich mehr Bedeutung hat, als einfach nur die Hungerspiele gewonnen zu haben...

Das finde ich ueberhaupt nicht - und Tatsache ist, dass sie es auch In-Universe de-fakto nicht sind, wie man ja am Ende des Filmes herausfindet, als der Typ der schonmal gewonnen hat ihr erzaehlt, was hinter den Kulissen abgelaufen ist.
Und fuer die Verhaeltnisse finde ich sogar die Bedrohungen von Ausserhalb noch zu harmlos. Das mitunter beaengstigenste war der giftige Nebel und die Affen, der Rest war mehr als belanglos.

micah schrieb:
Mir scheint die Gefahr wesentlich größer, dass man mit plastischerer Darstellung von Gewalt und einer höheren Altersfreigabe eine Klientel ins Kino locken würde, die spritzendes Blut und verstümmelte Körper "geil" findet und die die kritische Botschaft keinen Deut schert. Ich habe schon bei den Vergleichen mit Battle Royal teilweise den Eindruck, dass die Enttäuschung darüber, dass es in den HG-Filmen kein "richtiges Gemetzel" zu sehen gibt wesentlich schwerer wiegt als die Verärgerung, dass sie nicht sozial- und medienkritisch genug sind...

Mal ganz ehrlich, welches 12-jaehrige Kind versteht denn Bitte die Medien- und Sozialkritik in diesem Film? So reflektiert sind vermutlich wirklich die wenigsten 12-jaehrigen. Selbst ein 16-jaehriger haette damit vermutlich in manchen Faellen noch Probleme.
Ein bisschen mehr Gewalt und "Bedrohung" haette ich mir in Catching Fire eben schon gewuenscht, eben weil viel von dem psychischen Terror ja schon im ersten Teil abgehandelt wurde (allein der Gedanke, dass es solche Spiele generell gibt z.B.).
Ganz eindeutig wurden hier Gewaltsszenen entschaerft (Sowohl Film 1 als auch Film 2) um die Twilight und Justin Bieber Fangemeinde auch legal ins Kino locken zu koennen.
Das hat auch wenig mit Gewaltverherrlichung zu tun, aber die Szene mit den digitalen Hunden in Film 1 ist wirklich ein witz gegen den Alptraum den sie im Buch erleben (ich habe es selbst nicht gelesen, aber haeufiger von der Aenderung gehoert).

Ein bisschen Blut, vielleicht ein paar Gliedmassen und etwas mehr Gewalt haette bei Film 2 IMO auch geholfen um etwas mehr Spannung reinzubringen und den Film einfach etwas glaubwuerdiger werden zu lassen. Selbst bei ROTS verbrennt ein Mensch bei lebendigem Leibe am Ufer eines Lava-Stroms, kriegt alle Gliedmassen abgehackt nachdem er vorher Kinder im Vorschulalter umgebracht hat und der Film ist trotzdem ab 12 und niemand hat sich aufgeregt...
Mir kommt vor, als wuerden die Moralaposteln in Amerika immer groessere Macht erhalten und einen derartigen Druck auf Hollywood ausueben, dass sie Jugendfilme schon vor der Pre-Production zensieren...

Schade eigentlich.
 
Mal ganz ehrlich, welches 12-jaehrige Kind versteht denn Bitte die Medien- und Sozialkritik in diesem Film?

Jedes in seiner geistigen Entwicklung nicht eingeschränktes Kind wird verstehen, dass etwas falsch läuft, wenn sich Kinder (teilweise in ihrem Alter) gegenseitig, zur Belustigung anderer im Fernsehen, töten. Um sowas zu verstehen, muss man keinerlei Querbezüge herstellen können oder die Definition eines totalitären Regimes auf Kommando auswendig aufsagen müssen. :o
 
Jedes in seiner geistigen Entwicklung nicht eingeschränktes Kind wird verstehen, dass etwas falsch läuft, wenn sich Kinder (teilweise in ihrem Alter) gegenseitig, zur Belustigung anderer im Fernsehen, töten. Um sowas zu verstehen, muss man keinerlei Querbezüge herstellen können oder die Definition eines totalitären Regimes auf Kommando auswendig aufsagen müssen. :o

Ja klar, das bezweifle ich nicht, natuerlich versteht jedes Kind, dass es sich hier um eine boese Regierung handelt und dass es krass ist, dass sich Leute im Fernsehen umbringen, aber das ganze drumherum wird dann vermutlich etwas schwieriger, zum Beispiel Parallelen zu unserer Gesellschaft zu ziehen. Ansonsten gebe ich dir natuerlich absolut Recht.

Die Handlung versteht natuerlich jedes Kind und jedes Kind ist auch in der Lage gut und boese auseinanderzuhalten, vor allem wenn es wie in den Filmen hier so deutlich gesagt und gezeigt wird.
Mir ging es eher um die etwas subtilere Moral von der Geschicht', die glaube ich nicht sofort fuer jedes Kind eindeutig ist, das sich nicht ernsthaft mit dem Gesehenen auseinandersetzt oder dessen Eltern/Lehrer/Begleitperson keine klaren Erklaerungen geben.
 
Mir ging es eher um die etwas subtilere Moral von der Geschicht', die glaube ich nicht sofort fuer jedes Kind eindeutig ist, das sich nicht ernsthaft mit dem Gesehenen auseinandersetzt oder dessen Eltern/Lehrer/Begleitperson keine klaren Erklaerungen geben.

Das ist ja ein anderer Schuh. Hier muss man sich die Frage stellen, ob das überhaupt das ist, was man erwarten sollte. Die Begründung der FSK für ihre Einschätzung muss man ja nicht als Gebrauchsanweisung für den Film verstehen. Ich denke, was die FSK zum Ausdruck bringen wollte, ist schlichtweg, dass Kindern die Gewaltdarstellung zuzumuten ist, weil sie eben erkennen können, dass sie falsch ist.
 
Das ist ja ein anderer Schuh. Hier muss man sich die Frage stellen, ob das überhaupt das ist, was man erwarten sollte. Die Begründung der FSK für ihre Einschätzung muss man ja nicht als Gebrauchsanweisung für den Film verstehen. Ich denke, was die FSK zum Ausdruck bringen wollte, ist schlichtweg, dass Kindern die Gewaltdarstellung zuzumuten ist, weil sie eben erkennen können, dass sie falsch ist.

Meinst du jetzt, dass die Kinder erkennen dass die Gewalt falsch ist, also nicht echt, sondern gespielt oder dass es generell falsch ist Gewalt anzuwenden?
Beides zu erklaeren liegt IMO aber im Aufgabenbereich der Eltern, weswegen die Eltern ja immer noch die letzte Instanz sind zu entscheiden, was ihr Kind sehen darf und was nicht...

Die FSK ist schon ein guter Anhaltspunkt fuer Eltern, aber manchmal auch etwas irrefuehrend (Beispiel ROTS - halte ich fuer deutlich expliziter als Hunger Games und zumindest laut FSK-Definition nicht geeignet fuer sehr junge Kinder - allein wegen dem fehlenden Happy End), deswegen faende ich es gut, wenn man Filmemacher im kreativen Prozess weniger an den Ratings aufhaengen wuerde, sondern einfach ihr Ding durchziehen lassen wuerde. IMO kann das Material im Nachhinein noch geschnitten werden (was man ja an dem Schnittbericht von UK gesehen hat... lachhaft, zwar IMO, aber moeglich) um ein passendes Rating fuer den jeweiligen Staat (oder auch Uhrzeit der Vorstellung) zu bekommen, so koennte man sowohl die Kiddies und hyperbesorgten Eltern zufriedenstellen, als auch die Kiddies und Erwachsenen, die ein bisschen realistischere Gewaltdarstellung auch ohne psychischen Knacks einordnen koennen...

Tut mir Leid, wenn meine Meinung hier einfach etwas extrem ist, aber ich finde das Kinder heutzutage viel zu eingekapselt werden, bzw. die Eltern zu stark von den Medien manipuliert werden was richtig und falsch ist (wobei wir wieder beim Thema waeren). Noch vor 15-20 Jahren hat sich da echt keiner drum geschert, also zumindest bei mir nicht wirklich... Zumindest nicht im schulfaehigen Alter...
 
Mir scheint die Gefahr wesentlich größer, dass man mit plastischerer Darstellung von Gewalt und einer höheren Altersfreigabe eine Klientel ins Kino locken würde, die spritzendes Blut und verstümmelte Körper "geil" findet und die die kritische Botschaft keinen Deut schert. Ich habe schon bei den Vergleichen mit Battle Royal teilweise den Eindruck, dass die Enttäuschung darüber, dass es in den HG-Filmen kein "richtiges Gemetzel" zu sehen gibt wesentlich schwerer wiegt als die Verärgerung, dass sie nicht sozial- und medienkritisch genug sind...
Genau das habe ich auch schon öfter gedacht.



Und gerade bei einem Film, der fuer junges Publikum ausgerichtet ist, werden da mit Sicherheit auch Eifersuchtszenen und sowas wie "er-oder-ich"-Ultimaten kommen (ersteres gab's ja btw auch schon in Catching Fire) - da zweifle ich ueberhaupt nicht dran.
Und auch die Spoilerbehaftete Begruendung von Kyle bringt mich nicht davon ab, an eine Verschaerfung des Love-Triangles zu glauben.
Es sind noch alle drei da, und die Beziehungen sind auch noch da, ja, aber da müssten sie schon sehr vom Buch abweichen, wenn sie in Mockingjay eine typische Dreiecksgeschichte einbauen wollten. Das gibt das Buch einfach nicht her, und bisher sind die Filme sehr dicht am Buch geblieben.

Und fuer die Verhaeltnisse finde ich sogar die Bedrohungen von Ausserhalb noch zu harmlos. Das mitunter beaengstigenste war der giftige Nebel und die Affen, der Rest war mehr als belanglos.[
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Ein bisschen mehr Gewalt und "Bedrohung" haette ich mir in Catching Fire eben schon gewuenscht, eben weil viel von dem psychischen Terror ja schon im ersten Teil abgehandelt wurde (allein der Gedanke, dass es solche Spiele generell gibt z.B.).
Ganz eindeutig wurden hier Gewaltsszenen entschaerft (Sowohl Film 1 als auch Film 2) um die Twilight und Justin Bieber Fangemeinde auch legal ins Kino locken zu koennen.
Das hat auch wenig mit Gewaltverherrlichung zu tun, aber die Szene mit den digitalen Hunden in Film 1 ist wirklich ein witz gegen den Alptraum den sie im Buch erleben (ich habe es selbst nicht gelesen, aber haeufiger von der Aenderung gehoert).
Ob gerade diese Szene im Buch viel intensiver ist, kann ich nicht mehr sagen, zu lange her, aber insgesamt sind die Bücher nicht wirklich "gewalttätiger" als die Filme (oder vielleicht habe ich zu wenig Fantasie?). Gerade in "Catching Fire" sind die Hunger Games fast 1:1 aus dem Buch übernommen, da wurde nichts geschnitten oder verharmlost. Ich habe erst den Film gesehen und kurz danach das Buch gelesen (so herum, was sicher einen Unterschied macht) und fand das Buch keinesfalls härter.

Ein bisschen Blut, vielleicht ein paar Gliedmassen und etwas mehr Gewalt haette bei Film 2 IMO auch geholfen um etwas mehr Spannung reinzubringen und den Film einfach etwas glaubwuerdiger werden zu lassen.
Das gibt das Buch aber gar nicht her.

Mir kommt vor, als wuerden die Moralaposteln in Amerika immer groessere Macht erhalten und einen derartigen Druck auf Hollywood ausueben, dass sie Jugendfilme schon vor der Pre-Production zensieren...
Gewalt stört doch in den USA normalerweise nicht, nur Sex oder Schimpfwörter. Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass die Geldgeber darauf dringen, doch PG13 zu erreichen, denn welcher Jugendliche geht schon gerne mit seinen Eltern ins Kino (denn rein darf man in den USA ja in jedem Alter, solange ein Elternteil dabei ist, anders als bei uns)? Bei den Tributen von Panem finde ich die Kritik, dass die Filme aus diesen Gründen zu weichgespült seien, nicht nachvollziehbar. Schon die Bücher sind für Jugendliche gedacht, die Gewaltdarstellung an sich ist weder in den Büchern noch in den Filmen das Hauptanliegen oder der Punkt, der es so bedrückend macht, und die Unterschiede zwischen Buch und Film sind gering.

Beides zu erklaeren liegt IMO aber im Aufgabenbereich der Eltern, weswegen die Eltern ja immer noch die letzte Instanz sind zu entscheiden, was ihr Kind sehen darf und was nicht...
Nicht im Kino in Deutschland (in den meisten anderen Ländern schon). Hier darf man inzwischen seit einigen Jahren bei FSK 12 seine eigenen Kinder ab 6 mitnehmen, aber sonst gilt die FSK-Regelung. Was man zuhause seinen Kindern zeigt, wird natürlich nicht kontrolliert.

Die FSK ist schon ein guter Anhaltspunkt fuer Eltern, aber manchmal auch etwas irrefuehrend (Beispiel ROTS - halte ich fuer deutlich expliziter als Hunger Games und zumindest laut FSK-Definition nicht geeignet fuer sehr junge Kinder - allein wegen dem fehlenden Happy End)
Mein Sechsjähriger ist mir kürzlich in einem Film ab 0 fast auf den Schoß gesprungen vor Angst. ROTS guckt er aber, ohne groß mit der Wimper zu zucken. In dem Alter findet er noch ganz andere Dinge bedrohlich als ich. Und natürlich würde ich Filme ab 12 immer zuerst anschauen, bevor ich meinen Sohn mit ins Kino nehmen würde. HG und CF kämen überhaupt nicht in Frage.

so koennte man sowohl die Kiddies und hyperbesorgten Eltern zufriedenstellen, als auch die Kiddies und Erwachsenen, die ein bisschen realistischere Gewaltdarstellung auch ohne psychischen Knacks einordnen koennen...
Es gibt ja durchaus auch den Director's Cut. Dass zwei verschiedene Versionen gleichzeitig im Kino gezeigt werden, habe ich aber noch nicht erlebt.

Und ich sehe auch nicht das Problem bei hyperbesorgten Eltern. FSK12 ist gut für den Umsatz, weil Jugendliche den Film so überhaupt nur im Kino sehen dürfen (oder, in anderen Ländern, ohne dass ein Elternteil mitkommt, was die Hürde ja auch erhöht).

Aber, wie gesagt, bezogen auf die Tribute von Panem finde ich die Diskussion müssig. So explizit ist die Gewaltdarstellung in den Büchern auch nicht (natürlich abhängig vom eigenen Kopfkino), und mehr Blut im Film würde an der Botschaft von Film und Buch auch nichts ändern.
 
Altersdiskriminierung ist genau so ******* wie Diskriminierung nach Hautfarbe oder Geschlecht oder sexueller Orientierung.

Jugendschutz ist nicht mal ansatzweise das selbe, wie Diskriminierung. Der Umkehrschluss deiner Argumentation ist nämlich, dass man Kinder auch 12 Stunden täglich als Mitarbeiter der Müllabfuhr schuften lassen könnte.

Kids sind Kids ist ein Zirkelschluss und die Behauptung, man könne ihnen alles erzählen einfach nur eine Lüge. Und das System der Altersbeschränkung ist einfach so willkürlich wie überholt.

Passend zum Red Hand Day: Da Kinder nach deiner Argumentation ja mündig und selbstbestimmt sind, hast du auch sicher eine gute Erklärung dafür parat, warum es überhaupt 300.000 Kindersoldaten gibt.
 
Jugendschutz ist nicht mal ansatzweise das selbe, wie Diskriminierung. Der Umkehrschluss deiner Argumentation ist nämlich, dass man Kinder auch 12 Stunden täglich als Mitarbeiter der Müllabfuhr schuften lassen könnte.

Seth hat sich aber vorallem auf Deinen Ausspruch bezogen, dass man 12jährigen alles erzählen kann und sie es glauben werden. Und das ist wohl kaum Jugendschutz, sondern eine pauschale Aussage, die man durchaus als Diskriminierung bezeichnen kann. Oder kennst Du alle Zwölfjährigen?

Nebenbei bemerkt werden auch Erwachsene davor geschützt, 12 Stunden am Tag bei der Müllabfuhr zu arbeiten. Nicht nur Kinder und Jugendliche werden gesetzlich vor Dingen geschützt, auch Arbeitnehmer, Schwangere etc.. Und all diesen Gesetzen dürfte gemein sein, dass sie zwar generell als sinnvoll erachtet werden, die Geschützten selbst aber nicht immer in allen Punkten glücklich über den Schutz sind.

Passend zum Red Hand Day: Da Kinder nach deiner Argumentation ja mündig und selbstbestimmt sind, hast du auch sicher eine gute Erklärung dafür parat, warum es überhaupt 300.000 Kindersoldaten gibt.

Ähm, was möchtest Du uns damit sagen? Dass mündige und selbstbestimmte Kinder nicht Soldaten werden würden? Oder dass man Kinder zu Soldaten macht, weil man sie für leicht formbar hält? Wieviele Millionen Erwachsene sind Soldaten?
 
Jugendschutz ist nicht mal ansatzweise das selbe, wie Diskriminierung. Der Umkehrschluss deiner Argumentation ist nämlich, dass man Kinder auch 12 Stunden täglich als Mitarbeiter der Müllabfuhr schuften lassen könnte.

Jugendschutz kann selbstverständlich diskriminierend sein. Wenn ich sage, ich kann Kindern alles erzählen, ist das wohl kaum eine gültige, auf wissenschaftlichen Erkentnissen basierende Aussage, sondern schlicht und ergreifend beleidigend.

Und ich weiß nicht wie du aus meiner Argumentation ableiten könntest, man könne damit Kinder 12 Stunden täglich als Mitarbeiter der Müllabfuhr schuften lassen. Bei dieser Thematik, die Tribute von Panem, sprachen wir doch von Psychologie. Davon ob man mit dem gezeigten umgehen kann und wie man damit umgeht. Die Arbeit bei der Müllabfuhr ist aber nicht psychologisch, sondern vor allem eine physische Arbeit. Und da die Tribute von Panem eine Buchreihe und eine Filmreihe ist, sollte klar sein dass mit Jugendschutz sicher nicht der Teil gemeint ist, der die Jugend vor Ausbeutung im Arbeitsverhältnis schützt oder allgemein nicht machbarer Arbeit.

Passend zum Red Hand Day: Da Kinder nach deiner Argumentation ja mündig und selbstbestimmt sind, hast du auch sicher eine gute Erklärung dafür parat, warum es überhaupt 300.000 Kindersoldaten gibt.

Ich habe nicht geschrieben, dass Kinder mündig oder selbstbestimmt sind. Ich habe mich gegen Altersdiskriminierung ausgesprochen. Kindersoldaten haben mit vielem zutun aber bestimmt nicht mit dieser Buch- und Filmreihe.
 
Seth hat sich aber vorallem auf Deinen Ausspruch bezogen, dass man 12jährigen alles erzählen kann und sie es glauben werden. Und das ist wohl kaum Jugendschutz, sondern eine pauschale Aussage, die man durchaus als Diskriminierung bezeichnen kann. Oder kennst Du alle Zwölfjährigen?
Jugendschutz kann selbstverständlich diskriminierend sein. Wenn ich sage, ich kann Kindern alles erzählen, ist das wohl kaum eine gültige, auf wissenschaftlichen Erkentnissen basierende Aussage, sondern schlicht und ergreifend beleidigend.
Ich habe viele Jahre mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Jugendfeuerwehr zusammen gearbeitet und weiß daher schlicht und ergreifend, dass man sehr darauf aufpassen muss, was man denen so sagt.

1. Ironie, Sarkasmus und Zynismus sind ein absolutes NO GO. Das verstehen Kinder nicht. (Bsp: Ein Jugendlicher fragt, ob er Alkohol trinken dürfe. Jede Antwort, außer einem klaren und deutlichen "Nein" ist falsch!)
2. Sicherheitshinweise, standardisierte Löschangriffe und das Tragen von Schutzausrüstung sind bereits nach wenigen Wiederholungen verinnerlicht und werden nicht mehr hinterfragt. Das funktioniert übrigens auch bei Erwachsenen.
3. Jugendliche und Kinder sind grundsätzlich naiv, schätzen sich selbst und die Situation um sie herum sehr leicht gänzlich falsch ein und sind deswegen einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber klar, das alles ist natürlich Diskriminierung. Aber auch nur solange, bis man sich selbst mit wütenden Eltern, dem Wehrführer und nem Anwalt auseinander setzen darf. :rolleyes:
 
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