The Road - Die Straße

TomReagan

weiser Botschafter
Nach No Country for Old Men wird nun auch The Road vom Autor Cormac McCarthy verfilmt. Regie führt John Hillcoat. Hauptrollen haben Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee sowie Charlize Theron.

Story ist schnell erzählt. Vater und Sohn durchstreifen eine postapokalyptische Welt voller Gefahren. Auf der Flucht vor dem Winter machen sie sich auf den Weg nach Süden.

Trailer:

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Auf dem Film warte ich schon sehr gespannt. Ursprünglich war er schon für Ende Januar angekündigt, was mir aber nie besonders realistisch erschien. Ich habe letztes Jahr den Roman gelesen (siehe hier), der sich umgehend auf die Liste meiner Lieblingsbücher katapultiert hat. Was der Trailer zeigt, sieht schonmal gut aus. Die postapokalpytische Welt hat man gut hinbekommen, ich hab habe diverse Szenen gleich wiedererkannt. Die Besetzung mit Viggo Mortensen halte ich für eine gute Wahl.

Aber der Trailer enthält schon wieder Details, die auf Änderungen hinweisen dürften. "10 Years from now"? Der Roman läßt offen, wann er sich abspielt. Wirbelstürme, Blitze, Fluten? Haben die etwa eine Naturkatastrophe ins Drehbuch geschrieben oder den Klimawandel? :eek: Der Roman läßt die Ursache der Apokalypse offen, was auch einer der Reize ist. Es spielt für die Handlung überhaupt keine Rolle, der Roman erzählt keine Geschichte über die Apokalypse, sondern über die Zeit danach. In einem der Rückblicke wird nur erwähnt, wie
. Der Zeitablauf kann auch nicht dem Roman entsprechen, denn das Kind hat die Welt vor dem Ende nie gekannt.
Wäre schade, wenn der Film die Ursache für das Ende der Welt zeigen würde. Vor allem, wenn es so eine Ökobotschaft sein soll.
 
Der Film soll jetzt wohl am 7. Oktober in die deutschen Kinos kommen! :stocklol:

Soll mir egal sein, hab den Film schon gesehen. Bis dahin wird auch sicherlich schon eine DVD zu haben sein.
 
Weiss jemand warum das offenbar so unglaublich lange dauert, das Ding zu synchronisieren und zu veröffentlichen?
 
Zunächst mal die gute Nachricht: Der Trailer ist mit seinen Anzeichen auf die Klimakatastrophe irrführend und wie im Buch gibt es auch im Film keinen Hinweis, was passiert ist.

Der Film an sich ist nicht schlecht, aber er erreicht nie die aussichtslose Stimmung des Romans. Der Überlebenskampf von Vater und Sohn wirkt im Film einfach nicht erbarmungslos genug, vor allem den treibenden Hunger nimmt man ihnen im Film nicht ab. Im Roman ist die Suche nach Nahrung ein täglicher Kampf, der Film handelt das mit einem simplen "Ich habe Hunger" ab. Szenen wie das mit
fehlen. Die Kälte wird im Film ebenfalls nicht deutlich genug dargestellt.

Im Buch gibt es einige herausragende Momente, die leider nicht gut umgesetzt wurden oder gar nicht erst im Film vorkommen:

1. Die Szene mit der
ist im Roman wie ein Treffer mit dem Vorschlaghammer. Im Film wird das alles sehr knapp und Detailarm dargestellt. Wer den Roman nicht kennt, versteht u.U. gar nicht, was die beiden da entdeckt haben.

2. Eine der deutlichsten Szenen für den Niedergang der Zivilisation ist im Roman die mit der
. Leider fehlt diese im Film komplett. :motz

3. Auch die Szene mit dem
wurde gestrichen.

Allerdings hat es mich überrascht, daß man die Szene unangetastet gelassen hat, wenn der Vater seinem Sohn deutlich erklärt, wie

Die Kulisse ist ganz gut gelungen. Meiner Meinung nach hätte es oft noch düsterer sein müssen, die Luft hätte noch staubiger wirken können. Aber die Welt in Trümmern sieht in vielen Szenen schon sehr gut aus.

Viggo Mortensen ist als Hauptdarsteller eine gute Wahl, ihm nimmt man den Leidensweg in jeder Minute ab. Seinem Filmsohn Kodi Smit-McPhee leider nicht. Der Junge spielt nicht schlecht, sieht aber einfach zu gesund aus. Meistens hat man eher den Eindruck, er hätte sich im Ferienlager dreckig gemacht, anstatt sich durch die postapokalytische Welt zu kämpfen.

Großartiges Buch, aber nur ein guter Film.

7 von 10
 
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