Tizon

Aiden Thiuro

Storyteller mit Leidenschaft
Teammitglied
Tizon
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[ Infos zum Planeten: Tizon (engl.) ]

[ Zugehörigkeit: Dushkan Liga ]

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Namhafte Lokalitäten

Tizon City – Trotz ihres Status als Hauptstadt ist Tizon City beiweitem nicht die größte Ansiedlung des Planeten. Seit dem yevethanischen Genozid an allem Nichtyevethanischen, läuft die Neubesiedelung grade erst an und die meisten ankommenden Yevethaner beginnen sie hier. So ist Tizon City zwar räumlich noch immer nicht die größte Stadt, jedoch die mit der höchsten Bevölkerungsdichte. Abgesehen von den öffentlichen Verwaltungsgebäuden und Militärbasen ist etwa jedes zweite Haus besetzt.

Kletep Prärie – Vor der imperialen Besatzung wurde die trockene, weitläufige Ebene östlich der Hauptstadt hauptsächlich von yevethanischen Siedlern mit kleinen Höfen und Farmen bevölkert. Imperiale Herrschaft und Zwangsarbeit zog in den folgenden Jahren die meisten hier ansässigen Nichtmenschen in die Städten, woraufhin die Farmen von menschlichen Siedler und ihren Familien übernommen wurden. Nach der yevethanischen Rückeroberung und Ermordung aller Siedler, wartet das Land darauf von seinen ehemaligen Besitzern zurückgefordert zu werden.

Kalas – Räumlich die größte Stadt Tizons, ist Kalas auch die am stärksten befestigte – zu Fuß braucht man etwa zwölf Stunden um die äußere Stadtmauer zu umrunden. Im Untergrund befindet sich ein, noch den den yevethanischen Erbauern angelegtes Tunnelsystem, das seine Kenner in relativ kurzer Zeit von einem Punkt zum anderen bringen kann.


Stand: Beitrag #7, 03.06.2018
Arlen
 
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[Tizon|Kalas|Äuserer Stadtring|Imperialer Trainingsplatzt|] Gilad Palleon, Corparal Senif "Sif" Jennos, 1. Tizonisches Regiment und ein Corporal des 117. Linien-Bataillons

Sergeant Gilad "Gil" Palleon uberprüfte mit strengem Blick die Ausrüstung der jungen Soldaten. Alles Menschen, keiner älter als 20 Standartjahre. Sie sahen Gil an und verfolgten jede seiner Bewegungen, während er ihnen eine Standpauke hielt: „ Männer! Bald wird ein imperialer Offizier hier eintreffen! Sobald er hier eintrifft will ich, dass er das beste Regiment sieht, dass jemals auf diesen verdammten von Yevethaner verseuchten Planeten stationiert war! Ab jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr! Jeder der nicht am 12-Stunden Training teilnimmt, den geh ich selbst holen! 1. Tizonisches Regiment! Ihr lauft jetzt um die ganze verdammte Stadt! Zwei Mal! ich werde direkt hinter euch sein und jedem, der müde wird ein wenig helfen!", Gil betonte das letzte Wort und jeder seiner Soldaten wusste, was das hieße.

Sobald sich das Regiment in Bewegung setzte bewegte sich Gil laut lachend auf Corporal Senif Jennos und einen unbekannten Corporal des 117sten zu. Sif konnte sich auch kaum halten: „ Gil musst du immer so zu den jungen Kerlen sein?" Jener erwiederte lachend, dass es so nur am Besten wäre. Sif stellte ihm den Corporal des 117sten vor: „ Corporal Jess Aris Sir! ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit! Meine Jungs können es kaum abwarten sich mit dem 1. Regiment zu messen. Aber Sir, müssten Sie nicht ihre Männer verfolgen?" Gil lächelte nur und erwiederte: „ Es gibt hier ein unterirdisches System, dass die alten Yevethaner anlegten. Ich werde sie in zwei Minuten eingeholt haben. Hoffentlich haben sie schon bemerkt, dass ich nicht hinter ihnen bin und eine Pause gemacht! Ich würde nur zu gerne jemanden "helfen"!"

Gil traff wirklich ein dutzend seiner Rekruten an einem Wasserspeier wartend an. Als sie ihn erblickten packten sie ihre Sachen und rannten so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Trotzdem hatte Gil sie schnell aufgeholt und schrie die Soldaten an. "Weicheier" und "Jungfern" waren noch die freundschaftlichen Bezeichnungen. Sie überholten sogar die Vorderen und nach dem zweiten Mal waren sie wieder auf dem Trainingsplatz angekommen. Gil überprüfte, ob alle seine Rekruten da waren und befahl dann, denn 12 Schlafmützen noch mal eine runde zu laufen. Diese waren alles andere als glücklich, fügten sich aber.

Der Rest des Regiment verstreute sich und Gil ging in eine örtliche Bar. Sie wurde von einem befreundeten Twilek namens Hal`Isch betrieben, er glaubte auf Tizon das große Geschäft zu machen und den Yevethanern Ale zu verkaufen, diese waren aber nicht in alkoholisches interessiert und seine einzigen Gäste blieben somit Imperiale. Er stellte Gil ein Glas Coruscanti Tee auf den Tresen und lies Gil mit seinen Gedanken allein. Diese Cantine war so ziemlich der einzige Ort auf Tizon, in dem man alle möglichen Spezies und Leute fand. Gilad wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen als zwei sturzbetrunkene Soldaten die Bar betraten. 1.Tizonisches Regiment, zwei der Bestraften. Sie bemerkten ihren Vorgesetzten gar nicht und machten sich sofort an ein junges Mirilianer-Mädchen ran. Sie konnte sich kaum wehren.

Gil war hin und her gerissen, sollte er ihr helfen und eine Bestrafung riskieren oder soll er nur hier sitzen bleiben? Ein einziger Gedanke bewegte ihn zum Handeln: Wäre es deine Frau, an die sie sich gerade vergreiffen würden, würdest du auch nicht zögern! Gil erhob sich von seinem Platzt, ging auf den ersten Private zu und tippte ihm auf die Schulter.Allo Sarge, *hicks* wolle schie die Schlamp..", der jungen Mann konnte seinen Satz nicht mal beenden als Gilads Faust in sein Gesicht krachte. Gilad hörte es knacksen und der Private ging blutend zu Boden. Der zweite Soldat versuchte sich zu wehren, aber in seinem aktuellen Zustand, war das wirklich lächerlich. Er war mindestens 10 cm kleiner und nur halb so breit wie der Sergeant, trotzdem schlug er zu. Gil wich dem Schlag aus, packte seinen Arm und brach ihn. Auch der Zweite ging stöhnend zu Boden, als sich die Tür öffnete und Sif, gefollgt von einem halben Dutzend des 1. Regiments in Uniform eintrat.

Die junge Mirilianerin versteckte sich instinktiv hinter Gil. Sif trat näher an die zwei heran und sagte: „ Gil. Du weisst, dass du mit mir mitkommen musst. Ich muss dich so lange in den Kerker stecken, bis der Offizier hier eintrifft und ein Urteil fällt. Tut mir leid, mein Freund." Gil fügte sich seinem Freund und wurde von den sechs Soldaten zu seiner Zelle geführt. Jeder von ihnen hatte ein trauriges Gesicht und jeder würde für ihren Sergeant bürgen, aber Gesetz ist Gesetz. Was würde der imperiale Offizier sagen, wenn er erfährt, dass Gil sich mit zwei imperialen Soldaten prügelte um ein Alien-Mädchen zu schützen?

[Tizon|Kalas|Äuserer Stadtring|Imperialer Gefängniss|] Gilad Palleon
 
[Tizon - Stratosphäre - Innenraum eines Lamdba-Klasse Shuttles] Captain Aurelian Julius - Legat Ciril Keytan, einige Sturmtruppen]

Der Innenraum des Lambda-Shuttles kam Captain Aurelian Julius so bekannt vor, als wäre es sein eigenes Zimmer, und wenn er genau überlegte, konnte es sogar gut sein, dass er mittlerweile mehr Zeit in imperialen Raumschiffen verbracht hatte als jedem der vielen Apartments, die er seit dem Beginn seiner Karriere bei der Imperialen Armee bezogen hatte. Die Lambda-Klasse war seit vielen Jahren ein Aushängeschild des Imperiums mit ebenso symbolischem Wert wie die ikonischen AT-AT-Kampfläufer oder auch die TIE-Fighter der Flotte. Zusammen mit dem auf Bastion zusammengestellten Führungsteam hatte er die Fähre vor wenigen Minuten an Bord des Sternzerstörers „Lupus“ betreten und würde in ebenso kurzer Zeit endlich seinen für die nächsten Monate auserkorenen Bestimmungsort, die Welt Tizon, betreten.

Die Reisezeit von Bastion aus hatte er genutzt, um den mit ihm abgestellten Imperialen Legat Ciril Keytan, auf dessen Arbeit er nicht unwesentlich angewiesen war (wie dieser auf seine), besser kennenzulernen. Der Legat war deutlich angenehmer, als der Captain es vermutetet hatte, auch wenn sie persönlich wohl eine Menge trennte. Auch wenn Aurelian die Konventionen und Förmlichkeiten der hochgestellten Funktionäre aus Offizierskorps und Politik, zu denen der Legat sich zweifellos zu zählen versuchte, durchweg beherrschte, war ihm in dem ein oder anderen Gespräch aufgefallen, wie verroht er durch die Jahre im Feld geworden war. Wenn Laserstrahlen und Schrapnelle links und rechts um einen einschlugen, jede Sekunde der Tod eintreten könnte und man Tag für Tag vertraute Gesichter leblos im Schlamm sah, ging schnell in Vergessenheit, wie sauber und formal die Welt für einige (einst auch für ihn) doch war. Dem Legaten musste dies ebenso bewusst geworden sein, als er ihm von den Erlebnissen auf Denon und Corellia erzählte, die Namen toter Soldaten nannte und in wenigen Sätzen seine Eindrücke schilderte, verließ er die Gespräche doch meistens etwas nachdenklich, auch wenn er immer wieder aufs Neue interessiert war. Ciril Keytan hatte für einen Mann ohne allzu adlige Herkunft einen respektable Karriere hingelegt, und aus den vielen Unterhaltungen hatte Aurelian mitgenommen, dass er sich erst am Anfang seiner Laufbahn sah, die ihn bis weit nach oben führen sollte. Am Anfang hatte er dies als etwas übermütigen Ehrgeiz abgetan, und auch jetzt hielt er die hochgesteckten Ziele für einen Mann seines Standes ein wenig übertrieben, aber der Legat strahlte ein Potential aus, welches er nicht verleugnen konnte. Neben dem Wissensschatz, den der Legat an ausgewählten Stellen durchblicken lies, wirkte er wie jemand, der absolut überzeugt von seinen Idealen war, jemand der absolut hinter seiner Arbeit für das Imperium stand. Mit dieser Überzeugung meinte er noch nicht einmal vaterländischen Eifer für das Imperium, auch wenn er das wohl offen nicht sagen konnte. Es war viel eher ein nüchterner Pragmatismus, dem sich Keytan zu verschrieben haben schien, ein Kodex, nach dem er stets das Richtige für sich und seinem Dienstherren zu tun gedachte, da Letzterer seinen Aufstieg und eine Ordnung garantierte, in der er sich entfalten konnte. Vielleicht verspürte er sogar wirklich eine tiefere Treue für den Imperator und sein Reich, aber bisher wirkte eher wie ein abgeklärter Karrierist mit klaren Grundsätzen, doch ohne Arroganz und Überheblichkeit, wie so viele seiner Amtskollegen teilten. Aurelian konnte sich mit dieser Denkweise irgendwie identifizieren, auch wenn er sie ein Stück weit für gefährlich hielt, wenn der Falsche sie als solche erkennen würde. Dass der Legat ihm diese offenbart hatte, denn er war sich sicher, er hätte sie auch verstecken können, wertete der Captain als eine Art Vertrauensbeweis, angesichts der kurzen Zeit ihrer Bekanntschaft sogar als Vertrauensvorschuss. Er hatte nicht vor, dieses Vertrauen mit Füßen zu treten, und wer wusste schon, ob sich eine solche gute Beziehung nicht irgendwann als sehr kostbar herausstellen würde.

„Captain Julius, in wenigen Augenblicken erreichen wir den Landeplatz. Die Bodenkontrolle hat bereits angekündigt, dass ein Empfang bereits auf uns wartet“, riss ihn der Pilot aus seinen Gedanken.

Dem Briefing nach war ein Sergeant Gilad Pellaeon neben Major Finn Tellios vom 117th Linien-Battalion für die lokale Sicherheit sowie die Ausbildung des Regiments verantwortlich; sie beide würden Teil des Empfangs sein, ebenso wie einige Vertreter der Bevölkerung und die leitenden Beamten der Verwaltung. Es war absehbar, dass sie einen Großteil der ersten Tage damit verplempern mussten, Hände zu schütteln und Präsenz zu zeigen, aber es gehörte eben dazu und war vor allem wichtig, um deutlich zu machen, dass das Imperium hier nun mit voller Aufmerksamkeit aktiv war. Er wollte mit Sicherheit nicht, dass skeptische und aufmüpfige Individuen in wichtigen Positionen ihm von der ersten Stunde an das Leben schwer machten; das konnte später auch so noch passieren.

Als das Shuttle langsam aufsetzte, erhoben sich der Captain sowie der über den Flug hinweg schweigsame Legat (sie hatten sich vorab gut abgesprochen), in stiller Erwartung auf das Herabsenken der Ausstiegsrampe und dem Beginn der nächsten Episode ihrer beiden Karrieren.


[Tizon - Stratosphäre - Innenraum eines Lamdba-Klasse Shuttles] Captain Aurelian Julius - Legat Ciril Keytan, einige Sturmtruppen]
 
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[Tizon – Kletep-Prärie - östlich von Tizon City - Kurth Hess, Pol Spaar]


Die Kletep-Prärie im Osten der Hauptstadt war schon zu Beginn der Kolonisierung durch das Imperium nur spärlich von Yevethanern besiedelt, und als der neue Herrscher dieses Planeten seine Bevölkerung als nützliches Arbeitskapital erkannte, war diese Gegend noch weitaus verlassener geworden. Hin und wieder gab es hier draußen Treffen von Leuten, die ihre Geschäfte lieber ungestört abwickeln wollten, oder solchen, die unliebsame Geschäftspartner los wurden. Vereinzelt gab es sogar noch einige Farmen, auf denen immigrierte Siedler, die das Stadtleben mieden, ihr Dasein in der Ödnis fristeten. Meistens blieben sie in der Nähe ihrer Höfe, denn auch wenn in der Prärie wenig Gefahrenquellen bekannt waren, war eben diese Menschenleere auch der Grund dafür, dass es zum einen nichts gab, für dass sich ein Ausflug lohnen würde, und zum anderen, dass es ewig dauern konnte, bis man Verschollene gefunden hatte. Die einzigen Ausnahmen bildeten einige Individuen, die vor etwas auf der Flucht waren und für die selbst Tizon-City noch zu belebt war, oder beispielsweise Farmer, die ausgebrochenem Vieh nachjagten. Kurth Hess war ein solcher Farmer, seit mindestens zwanzig Jahren selbstständig in der Viehzucht tätig und bei den Händlern in der Stadt ein beliebter wie für seine Hartnäckigkeit verhasster Geschäftsmann. Diese Hartnäckigkeit galt nicht nur für die Preisverhandlungen seiner Tiere, sondern auch für den Schutz und die Haltung seine Herden, und als am Morgen dieses Tages einige Exemplare durch ein Zaunloch ausgebüchst waren, hatte er sich in seinen Gleiter gesetzt und unverzüglich die Suche aufgenommen, während seine Frau und die drei Söhne den Betrieb am Laufen hielten. Normalerweise hätte er seinen Ältesten, Heneff, mit dieser Aufgabe betraut, aber Kurth hatte schon lange nicht mehr um solche „Kleinigkeiten“ gekümmert, und heute stand ihm der nostalgische Sinn danach; außerdem lag ihm viel daran, dass seine Söhne lernten, die Farm auch ohne ihn verwalten zu können. Er hatte Expansionspläne und umso früher seine Söhne mehr Verantwortung übernehmen konnten, desto eher würde er diese Pläne auch umsetzen können. Bei Heneff war er sich sicher, dass er mit seinen 19 Jahren schon das richtige Geschick besaß, den beiden 16-jährigen Zwillinge hingegen musste er erst noch die Flausen aus dem Kopf treiben, aber auch sie würden noch ihren Platz finden. Es waren gute Jungen, er liebte sie.

Zu dem Erscheinungsbild des 45 Jahre alten Mannes gehörte seine kräftige Statur, der dichte braune Vollbart (und es gab niemanden, der sich daran erinnern konnte, das er mal keinen gehabt hatte), dazu von der Natur geschenkte, passende braune Augen und der Farmerhut, den er ritualisiert zu Beginn seiner Arbeit aufsetzte und erst abnahm, wenn diese erledigt war – was auf der Farm relativ selten vorkam. An diesem Nachmittag, etwa 7 Stunden nach seinem Aufbruch zur Suche der entflohenden Tiere, traf dieses im zugeschriebene Erscheinungsbild nicht mehr die tödliche Wahrheit, welche sich kurz zuvor ereignet hatte.

Kurth lag auf dem Rücken, die schlaffen Beine und den rechten Arm von sich gestreckt, den linken an seinen Hals gelegt, aus dem in Strömen sein Blut geflossen war. Der Farmerhut, alt und abgetragen, aber immer im Einsatz, lag wie ein abgetrenntes Körperteil einige Meter neben ihm am Höhleneingang, den er besser nie betreten hätte. Sein Bart war verklebt vom schaumigen Speichel, der als Folge der Vergiftung aus seinem Mund getropft hatte. Der Schwung, mit dem der Stachel ihn getroffen hatte, hätte jegliches Toxin unnötig gemacht, aber so war auch dieses in seinen Blutkreislauf gelangt, um sein Leiden zu verlängern. Die braunen Augen blickten leer und ziellos in den wolkenlosen Himmel, dem Dünken einiger Poeten nach ein nahezu romantischer letzter Anblick vor dem Ende des eigenen Lebens.

Neben der Leiche stand eine große Gestalt, mindestens 6 1/2 Fuß hoch, die ihr Opfer begutachtete. Pol Spaar hatte schon lange keinen Menschen mehr getötet, und das hatte die Neugier geweckt, dem Todeskampf dieses Farmers zuzusehen; eine überraschende, wie er fand sehr gelungene Unterhaltung an einem eher langweiligen Tag des Wartens.

Für ein bisschen Vieh auf einem einsamen Felsen sterben, ging es Pol Spaar durch den Kopf. Ein niederer Tod für ein niederes Wesen. Du warst nur ein Vorgeschmack auf das, was mich und meine Brüder und Schwestern bald erwartet.

So sehr dieser Zwischenfall auch an Unterhaltungswert zu eigen hatte, Pol Spaar war sich just in dem Moment, als er dem unwissenden Kurth Hess seine Knochenklingen in den Hals gerammt und die empfindliche Halsschlagader gezielt durchtrennt hatte, nicht ganz sicher, ob seine Tat eine kluge Entscheidung war. Es war sehr wahrscheinlich, dass weitere Menschen kommen und nach ihm suchen würden, und so weit seinesgleichen bereits mit seinen Plänen auch waren, noch war es zu früh für eine Entdecktung. Auf der anderen Seite wäre der Mensch möglicherweise auf etwas gestoßen, dass er unter keinem Umständen hätte weitererzählen dürfen, und DAS wiederrum war eine noch größere Gefahr gewesen. Sie würden die Leiche andernorts platzieren müssen, um von ihrer Basis abzulenken, aber das würde kein Problem werden.

Er blickte noch kurz in Richtung Tizon-City, dann verschwand der Yevethaner wieder langsam in der Höhle.

[Tizon – Kletep-Prärie - östlich von Tizon City - Kurth Hess, Pol Spaar]
 
[Tizon|Kalas|Innerer Stadtring|Hauptsraße|] Corparal Senif "Sif" Jennos,

Corporal Jennos schlenderte langsam durch die Straßen der kleinen Stadt. Er war seine Imperiale Uniform bereits losgeworden und er hatte seine normalen Klamotten an. Als er den Weg zu seiner Lieblinsbar einschlug dachte er an die heutigen Geschehnisse. Das Sergeant Palleon jetzt im Imperialen Gefängniss schmoren muss fand er unfair. Natürlich hatte er zwei Imperiale Soldaten angegriffen und sie verletzt, aber die hatten doch eine Bürgerin des Imperiums angegriffen oder?! Sif machte die Tür auf und setzte sich auf einen der Hocker vor dem Tresen.

„Guten Tag Corporal!" , lachte der Wirt über das Tresen und stellte Sif sofort ein Glas Corellianischen Brandwein hin. „Wie ich hörte sperrte man Ihren Sergeant weck. Eine Unverschämtheit wenn Sie mich fragen! Ich habe sein Eingreifen zwar nicht selbst gesehen, aber ein Kollege erzählte mir davon. Einfach unverschämt jemanden wegzusperren, der sich für jemanden Anderen einsetzt! Besonders unter Darth Allegious dachte ich die Gesetze gegen Nicht-Menschen würden verschärft werden. Aber ich bin nur Barkeeper und nicht Admiral oder General. Ich kann da leider nichts ändern."

Kein General oder Admiral?! Sif schoss ein Gedanke durch den Kopf. Ein hohes Mitglied des Militärs könnte Gil begnadigen, aber ihm fiel niemand ein, der die nötigen Vollmächte hätte. Moment! Der Captain, der vor kurzem eingetroffen war könnte so etwas durchziehen. Ein Problem gab es bei der Sache aber immer noch: Sif konnte den Mann einfach nicht einschätzen. Er erinnerte sich aber, dass der Captain sehr interessiert am Tathergang war. Vielleicht konnte er den Captain vielleicht überreden. Er war ja nicht allein! Jennos könnte sich an die anderen Divisionen wenden. Sie würden für ihren Sarge bürgen!

Sif knallte dem Barkeeper ein saftiges Trinkgeld auf den Tresen und sprintete die Haupttraße der Stadt gen Außenbereich. Außer Atem stieß er die Tür der Kaserne auf: „LEUTE! Ich habe einen Plan, wie wir den Sarge aus dem Kittchen holen können!" Alle ließen von ihren Aktivitäten ab und wendeten sich dem Corporal zu.

Am nächsten Morgen machte er sich mit Corporal Jess Aris vom 117. Linien-Bataillon auf dem Weg zur Offizierskaserne. Aris würde sich auch für Palleon verbürgen und Sif dachte der Captain würde sicher auch auf seine Meinung vertrauen. Mit einem Datapad, in dem die beiden über Nacht fast 600 Ûnterschriften für die Freilassung ihres Sergeants. Sie würden den Captain zu nichts zwingen, aber er würde sehen, dass es den Soldaten ernst ist. Die beiden Corporals traten an Captain Aurelian Julius heran.

„ Captain?"

„Ja? Was ist Corporal Jennos?", antwortete der Captain sofort.

Dürften wir Sie kurz sprechen?"......

[Tizon|Kalas|Aüßerer Stadtring|Offizierskaserne|] Corporal Senif "Sif" Jennos, Corporal Jess Aris, Captain Aurelian Julius
 
[Tizon - Tizon-City – Hangar - Innenraum eines Lamdba-Klasse Shuttles] Captain Aurelian Julius - Legat Ciril Keytan, einige Sturmtruppen]

Das Lambda-Klasse-Shuttle setzte beinahe geräuschlos im kleinen Hangar des Verwaltungszentrums auf, und nur wenige Sekunden später senkte sich die schwere Laderampe, um seine wartenden Passagiere aussteigen zu lassen. Captain Aurelian Julius schritt an der Seite des Legaten voran, gefolgt von seinem Stellvertreter und 6 Sturmtruppen, die sie als formelle Leibgarde bewachten.

Das ihnen gegenüberstehende Empfangskomitee gestaltete sich ungleich größer, hatten sich genau wie angekündigt die Spitze der planetaren Verwaltung mit etwa 20 Personen, zusätzlich 3 Offizieren, die Captain Aurelian als Angehörige des 117. Linien-Battalion vermutete und weitere ca. 50 Sicherheitskräfte, die in Reihe und Glied hinter Ersteren aufgestellt waren, eingefunden. Als die beiden Gäste den ersten Schritt von der Rampe auf tizonischen Boden getan hatten, löste sich eine Person aus der ersten Reihe der Hausherren und kam direkt auf sie zu.

„Willkommen auf Tizon, meine Herren. Captain Im Namen der gesamten, vom Imperator eingesetzten Administration begrüße ich Sie auf unserer Heimatwelt“, schallte die Stimme der Person durch den Hangar. Mit als Willkommensgeste ausgebreiteten Armen trat Julius und Keytan ein großer, schlaksiger Mann, gekleidet in einen schlichten, grauen Anzug, entgegen. „Es freut mich, dass sie den Weg zu uns gefunden haben. Mein Name ist Ahman Tek-Sol, leitender Präfekt von Tizon-City und Interims-Gouverneur.“ Blanke Zähne und grau-blaue Augen strahlten den beiden entgegen, auf die eine ausgestreckte Hand folgte, welche von beiden fest und kurz geschüttelt wurde.

„Im Namen der imperialen Armee und auch persönlich danke ich Ihnen für den Empfang. Mein Name ist Captain Aurelian Julius, Befehlshaber der 2. Kompanie „Adiutrix“, ehemals 349. Mechanisiertes Bataillon.“

Legat Ciril Keytan von der imperialen Verwaltung, ebenfalls sehr erfreut“, ergänzte der Mann zu seiner linken kurz, aber freundlich.

„Sehr schön“, setzte Tek-Sol nach. Mit einer Armbewegung auf die Gruppe nun näher tretender Zivilisten erklärte er. „Dies ist die Spitze der Administration auf Tizon, welche mich bei der Leitung dieser Kolonie unterstützt. Sie werden beim Buffet gleich die Gelegenheit bekommen, sich mit ihnen bekannt zu machen. Nicht vorenthalten möchte und kann ich Ihnen allerdings die werten Herren Offiziere des 117. Linien-Bataillons.

Die drei Angesprochenen rückten zu dem Präfekten auf und stellten sich den beiden Neuankömmlingen kurz vor. Major Finn Tellios war ein bulliger Typ durchschnittlicher Größe mit einem Jägerbart, ungefähr Ende 30 und auf Aurelian ein wenig grobschlächtig wirkend. Er war der Oberkommandierende des 117. Linien-Bataillons und damit zusammen mit dem jungen Captain verantwortlich für den Erfolg der Ausbildungsmission. Letzterer hatte bei dem Major ein eher ambivalentes Gefühl und hoffte, dass sich die negative Seite dieser Ambivalenz nicht bewahrheiten würde. Finns Stellvertreter waren der Corellianer Captain Heldor Kurt sowie der von Tatooine stammende Captain Jan Sebu'Ra, zwei zum Schlage ihres Majors offenbar sehr passende Soldaten. Wer fehlte, war der zwar rangniedrigere, aber aufgrund seiner Erfahrung in beratender Funktion arbeitende Sergeant Gilad Pellaeon. Er unterließ es, direkt an Ort und Stelle danach zu fragen, allerdings sollte es nicht lange dauern, bis ihm die damit verbundene Geschichte zu Ohren kam. Nach der kurzen Vorstellung, begleitet von überschwänglich positiven Kommentaren und Ausführungen des Präfekten, zog sich die große Gruppe abzüglich der Sicherheitskräfte in einen benachbarten Saal zurück. Beim Buffet erfuhr Aurelian von dem Vorfall, der zur Inhaftierung des Sergeanten geführt hatte, für den sich der Major übrigens nur bedingt stark machte. Sowohl dessen Verhalten als auch das gesamte Verfahren wirkte auf ihn sehr rätselhaft, und da er zumindest seinen Unterlagen nach nur ungern auf den Sergeanten verzichten würde, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Ihm beschlich schon jetzt die leise Vorahnung, dass er damit auf den ein oder anderen Schlips treten würde.

Später, in der Kaserne, dauerte es nicht lange, bis gegen Abend ein Corporal des 117. Linien-Bataillons, Corporal Senif „Sif“ Jennos vorstellig wurde und vehement darauf bestand, die causa Pellaeon vor ihm zu erklären.

Captain?"

„ Ja? Was ist Corporal Jennos?", antwortete der Captain sofort.

Dürften wir Sie kurz sprechen?"......

Treten Sie herein, Corporal. Sie können sich setzen. Bevor Sie sprechen, sollten Sie sich bewusst sein, dass Falschaussagen und Inschutznahmen, und sei es aus Loyalität, keine unwesentlichen Konsequenzen nach sich ziehen können. Für alle Beteiligten oder solche, die es im Begriff sind, zu werden."

[Tizon - Tizon-City – Kaserne der Kompanie - Captain Aurelian Julius -
Corporal Senif „Sif“ Jennos]
 
[Tizon - 30km entfernt von Tizon City - Captain Aurelian Julius]


Es waren einige Tage vergangen, seit der junge Corporal die Kaserne des Captains aufgesucht und um Unterstützung für Sergeant Gilad Pellaeon gebeten hatte. Senif Jennos machte einen ehrlichen Eindruck auf Aurelian, und noch dazu brauchte es eine ganze Portion Mut, einen fremden Offizier in so einer Sache zu verständigen. Kritische Gespräche dieser Art, noch dazu hinter den Rücken der direkten Vorgesetzten konnten schnell eine Karriere beenden oder schlimmstenfalls nach Gründen suchen lassen, Pellaeon Gesellschaft zu leisten. Aurelian war mit der Situation alles andere als zufrieden, und sie beschäftige ihn seit dem Nachmittag, als sein gesunder Optimismus, hier bis auf einige profilierungssüchtige Lokalpolitiker, aufmüpfige Yevethaner und faule Rekruten keine unbequemen Herausforderungen erleben zu müssen, in sich zusammengebrochen war. Mit ein wenig Selbstironie fiel ihm auf, dass dafür nur 7 Stunden Aufenthalt in seiner neuen Dienstelle notwendig gewesen waren, und er hoffte inständig, dass sich dies nicht als ein dunkles Vorzeichen erweisen würde.


„Captain, die Züge 3 und 4 der B-Kompanie bewegen sich ein wenig außerhalb der vorgeschriebenen Marschroute. Offenbar wollen sie sich das Dickicht sparen. Soll ich sie zur Ordnung rufen?“, holte ihn Leutnant Carl Price aus den Tiefen seiner Gedankenwelt.


Sie saßen zusammen mit 2 Schützen in einer Kommandofahrzeugvariante des Swift Assault 5 Hovercrafts, und überwachten über mehrere Displays und Hologramme die Details des ersten Manövers unter dem Kommando Aurelians. Knapp 700 Soldaten marschierten dort draußen. Ein Bataillon des 1. Tizonischen Regiments und der Großteil des Alpha-Platoons seiner eigenen Kompanie bahnten sich seit heute Morgen einen Weg durch die dünn besiedelten Gebiete östlich der Hauptstadt. Aurelian hatte nach kurzer Analyse der regionalen Topografie diese Route als manövertauglich befunden, da es nur wenige Siedlungen und viel unebenes, schwieriges Gelände gab, an denen er die jungen Männer und Frauen strapazieren konnte.


„Selbstverständlich, Leutnant“
, gab er zurück. „Ich habe mir diese Gegend nicht umsonst ausgesucht, die Grünschäbel sollen sich ruhig ein wenig mit dem Grünzeug abmühen.“


Leutnant Price bestätigte den Befehl mit einem leichten Schmunzeln und gab die Order um einige Nuancen forscher an die Sergeanten weiter, worauf wenige Sekunden später die Symbole der beiden Kompanien auf dem Display wieder in Richtung des vorgegebenen Pfades rückten. Aurelian hatte unmissverständlich kommuniziert, dass sie eine Bewegung im Feindgebiet simulierten und das Manövrieren von Infanterie über offenes Feld zu den Tabus zählte, wenn es sich nicht vermeiden lies oder das vorausliegende Gelände so überschaubar war, dass ein Hinterhalt nahezu ausgeschlossen werden konnte (was in der Praxis überaus selten vorkam). Diese Ausnahmen erfüllte ihre Umgebung aber in keinster Weise, ganz im Gegenteil boten die Hügel, Waldstücke und das hohe Gras etliche Möglichkeiten, einem Feind aufzulauern und im richtigen Moment zuzuschlagen. Um das Szenario zu erschweren, hielt Aurelian die Daten der Probots, der Aufklärungsdroiden, weitestgehend zurück, und auch auf motorisierten Untersatz musste verzichtet werden. Abgesehen vom Fahrzeug des Captains flankierten lediglich 4 AT-ST und zwei Sanitätsfahrzeuge, welche das 117. Linien-Bataillon zur Verfügung gestellt hatte, die marschierenden Truppen. Sämtliche sonstigen Transportfahrzeuge, sei es für Personen oder Material, waren in Tizon-City zurückgelassen worden. Er hatte mit ein wenig Schadenfreude das Stöhnen und Ächzen der Soldaten beobachtet, als er den Ablauf des Manövers auf dem Exerzierplatz der Kaserne kund getan und versichert hatte, dass dies nur dazu diene, Ausdauer und Schlagkraft der Armee zu verbessern. Verständnis und Dankbarkeit hatte er dafür nur selten erlebt, und auch die tizonischen Männer und Frauen bildeten da keine Ausnahme. Sollte es jemals zu einem Kampfeinsatz dieser Soldaten kommen, würden sie verstehen, dass nicht saubere Uniformen und ein geübter Stechschritt vor dem Tod retten, sondern körperliche und geistige Abhärtung; bei der sie sich im Übrigen noch lange nicht befanden. Die kommenden 8 Monate würden eine solide Grundlage schaffen, damit die Truppen für den Kampfeinsatz so weit vorbereitet sein würden, dass Aurelian und seine Einheit den Planeten verlassen und die lokale Führung die Ausbildung übernehmen konnte. Alle Lektionen, welche die Soldaten dann noch lernen mussten, konnte der Captain ihnen mit der anspruchsvollsten Übung und dem authentischsten Manöver nicht beibringen; die Erfahrung, sich im Krieg zu befinden. Egal, ob er sie durch Schlamm kriechen lies und dabei Blasterfeuer über ihre Köpfe hinweg zischte, oder ob er sie mit scharfer Munition ins Manöver befahl, das Gefühl des realen Gefechtes, mit toten Kameraden um einen herum, und den Tod selbst ständig im Nacken; kein Training der imperialen Armee konnte darauf vorbereiten. Wie dem auch sei, dachte er sich, war das auch nicht seine Aufgabe, und erst recht nicht, darüber allzu viele Gedanken zu verschwenden, wo er noch am Anfang seiner Mission stand.


Aurelian würde sich noch lange Zeit nach diesem Tag an diesen Gedankengang erinnern, an den grausamen Zynismus, der sich über ihn her machte. Es war, als hätte eine Macht jenseits der Weltlichkeit nur darauf gewartet, ihm seine bösartige Natur und die Machtlosigkeit der Sterblichen ihr gegenüber zu demonstrieren. Dem Captain war, als hallten seine eigenen Gedanken noch in seinem Kopf, als plötzlich einer der AT-ST-Läufer zu einem Flammenball wurde, als über die holografische Karte etliche Lichter blitzen und auf sämtlichen Kommunikationskanälen pures Chaos ausbrach, als Explosionen die Landschaften durchlöcherten und sich Soldaten zu Asche pulverisiert in Luft auflösten. Auch die begleitenden Offiziere waren zunächst vollkommen perplex und starrten lethargisch auf das, was sich da angeblich vor ihnen abspielen sollte.


„Wir werden angegriffen, wiederhole, wir werden angegriffen. Was zur Hölle....“
, kreischte ein Truppführer des 1. Tizonischen in sein Comlink, bevor die Verbindung aus welchen Gründen auch immer abbrach. Ob der Mann tot war oder bloß den Kontakt verlor: er erwies seinen Soldaten dadurch einen Dienst, dass er die in Schockstarre befindlichen Offiziere aus ihren Bann der Tatenlosigkeit riss.


„Verfluchte Scheiße“, entfuhr es Aurelian. „Verfluchte Scheiße, wo kommt das her?“. Er war sich in dem Moment selbst nicht sicher, an wen er die Frage richtete, aber zumindest hatten seine Offiziere sich wieder gefangen und bewegten ihre Finger in Rekordgeschwindigkeit über die Konsolen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen oder zumindest übersichtlich zu machen. Der Captain betrachtete die 3D-Gefechtskarte und versuchte, die Kompanieführer sowie den Battailons-Kommandanten, Major Heldon Resczek, zu erreichen. Es sah nicht gut aus, aber es würde noch sehr viel schlimmer werden, wenn sie nicht die Ordnung der Einheit wiederherstellen konnten. Die A-Kompanie, welche sich am nördlichsten befunden hatte, war nach einer ersten Einschätzung am härtesten getroffen worden. Den Anzeigen nach zu folgen hatte man zwei komplette Platoons in Stücke geschossen, deren Überreste sich nun zurückzuziehen wollten, aber aufgrund des anhaltenden Beschusses niedergehalten und weiter dezimiert wurden. Weiter östlich, also genau entgegen Ihrer Marschrichtung, war Artilleriefeuer auf die Truppen eingegangen, welches zwei weitere AT-ST zerstört und die B. Kompanie des Bataillons schwer getroffen hatte. Von zwei Seiten in die Zange genommen, waren die Bedingungen für einen Kampf mörderisch, vor allem dann, wenn der Gegner tatsächlich so taktisch geschult war, wie es den Eindruck machte.


„Captain Aurelian? Können Sie mich hören?“, krächzte die Stimme von Major Resczek aus dem Comlink. „Bitte, irgendwer von der Einsatzleitung!“.


„Hier Captain Aurelian", entgegnete er unentwegt. „Major, ich kann Sie hören. Wie ist Ihre Lage? Ich will einen sofortigen Statusbericht, und ziehen Sie A-Kompanie so weit wie möglich auf das Areal auf Planquadrat T22 C5 und Umgebung zurück. Die C-Kompanie wird Ihnen Deckung geben.“


Aurelian fluchte in sich hinein. Es war ein Fiasko, ein einziges Fiasko.


[Tizon - 30km entfernt von Tizon City - Captain Aurelian Julius]
 
@Zecke, @Lupercal, @Agustin Prada und @Darth Zion

Post aus Sicht von: Primus Ulaire Raz'ar, Kommandeurin des Gesegneten Blutkrallengeschwaders der Schwarzen Flotte


[Kernwelten - Koornacht-Sternenhaufen - Das Tizon-System - Orbit um Tizon | Gesegnetes Blutkrallengeschwader - Erste Kampfgruppe - Flaggschiff ISD II "Zealot" - Brückenturm - Brücke] Primus Ulaire Raz'ar, Blutpriester Duull weitere Yevethaner (NPCs)
In Ruhe studierte die Tochter Tizons die Berichte der Sektionen ihres Schiffes. Nach der verlustreichen Schlacht um das Fresia und dem Tod des Darama durch heidnische Hände oblag ihr mit den Überresten des Blutkrallengeschwaders die Verteidigung des Tizon-Systems. Die hochgewachsene Yevetha wusste um die Bedeutung dieser Welt. Der Planet war innerhalb der vergangenen Monate durch den massiven Einsatz der Hände von Sklaven, ihren einstigen Herren, zu einer bedeutenden Bergbau- und Verarbeitungswelt der Dushkan Liga ausgebaut worden. Welch eine Ironie - die, die sie, ihre Familie, ihre Brüder und Schwestern bis vor Ausbruch der Revolte ausbeuteten, durften die Ehre verspüren den Untergang ihrer Spezies voranzutreiben. Tausende Tonnen Erze wurden täglich gefördert, in der Verarbeitungsstation angeliefert, von den Einflüssen der widerlichen Menschen gereinigt und gesegnet, bevor sie in die Werften flossen und die Flotten der Dushkan Liga Schiff um Schiff verstärkten.

Das System brummte vor Leben. Eine Mischung aus Frachtern, kleineren Schiffen und auch der Verteidigungsflotte selbst, füllte den leeren Raum zwischen Tizon, den Monden und der roten, pulsierenden Nebelspähre, die das System wie ein Ring umgab. Der von unberechenbaren Plasmastürmen geplagte Nebel diente - aus Perspektive der Verteidiger - als erste Barriere gegenüber potentiellen Überraschungsangriffen. Selbst wenn es die Heiden je wagen würden Tizon anzugreifen, würden sie im heiligen Feuer der Geschütze verbrennen noch ehe sie die natürliche Grenze durchquerten. Auf Geheiß der Primus hatte der hiesige Proctor der Baumeisterkaste ein Geflecht aus Sensorik- und Verteidigungssatelliten errichtet; jeder Angriff würde mit umgehenden Beschuss aus dutzenden Raketenwerfern beantwortet werden. Zwar besaßen sie nur limitierte Munition, wären aber in der Lage jede Vorhut der Ungläubigen beträchtlichen Schaden zuzufügen.
Als zweite Verteidigungslinie hatte Raz'ar der zweiten Kampfgruppe um den ISD II "Sacrilege" befohlen, den Raum nahe des Nebelringes zu patrouillieren.
Die Primus nahm ihre Aufgabe sehr ernst. Nach der verlorenen Schlacht von Fresia, die in einem fluchtartigen Rückzug endete, als der Tod Kal Fraans in den Displays der Flottille eingepeist wurde, durften sie keinen weiteren Sieg der Imperialen erlauben.

Ihr entwich ein Seufzen. Wie sie erst Gefallen nach Gefallen einfordern musste, damit man ihr das Kommando über das Geschwader bei Fresia gab, nur um dann jeden Vertrauensbonus schlagartig zu verlieren. Eine weitere Niederlage konnte sie sich nicht erlauben. Umso bemühter war sie um den Ausbau der Verteidigung ihrer Heimat.
Eine weitere Rolle spielte ihre eigene Herkunft. Sie stammte von Tizon, war in den Gossen Kalas aufgewachsen und hatte den Stiefel der menschlichen Tyrannen in ihrem Nacken gespürt, gesehen und erlebt wie ihr Volk von diesen unwürdigen Insekten ausgebeutet wurden. Niemals wieder würde sie so etwas erlauben.

Eine altbekannte, vertraute Stimme sprach sie von der Seite an. "Primus, ich spüre Eure Angespanntheit. Was beunruhigt euch?", fragte Jil Duull sie, ein Blutpriester der religiösen Kaste.

"Ich fühle Nervösität. Die Ungläubigen haben Fresia der Freiheit beraubt und - ich kann es immer noch nicht glauben - unseren Darama feige ermordet!" Ein Knurren war hörbar. "Mein Kind", entgegnete ihr blinder Freund. "Habt Vertrauen in den Tolotan. Der Darama ist nur eine zeitweilige Verkörperung des Gesegneten. Seine Zeit ist endlich und sein Tod, so die Schriften, nur ein Ausdruck göttlichen Willens. Sie lenken uns. Sie werden uns einen neuen Darama senden, habt Vertrauen in euren Glauben!"

"Vermutlich habt ihr Recht, doch ihr müsst einsehen, dass diese Ungläubigen versessen sind, ihren Platz im Universum nicht zu akzeptieren. Sie beißen und stechen, sie töten unsere Brüder und Schwestern - und das entgegen ihrer minderwertigen Gestalten." "Eine Prüfung, auferlegt um zu zeigen, wer aus unseren Reihen wahrhaftig glaubt. Euer Glaube ist stark, Ulaire Raz'ar. Die Götter sind euch wohlgesonnen. Wenn mein Augenlicht auch nicht mehr zu sehen vermag, so sehe ich in meinen Visionen euch. Aufrecht stehend und siegreich."

Der alte Blutprieser griff in seinen grauen, feingewobenen Umhang, der ihn als Mitglied der Glaubenskaste auswies, und holte eine eiserne Schale hervor. Die Primus sah es und ging auf die Knie. Der Priester begann unverständlich zu murmeln. Fast schon melodisch dominierte seine Stimme die Geräusche der Brücke. Das Piepen, Surren, die leisen Gespräche verstummten, bis nur noch die Melodie Duulls zu vernehmen war. Dann, ein lautes Knacken, die Stimme verschwand, und ein Schwall roten Blutes ergoss sich über der Kommandeurin.

Laut und mit für sein Alter überraschend fester Stimme sprach der Blutpriester. "Der Segen ist mit euch, Primus Ulaire Raz'ar, Tochter von Tizon und Kriegerin Yevethas.

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