Tragödien und Allerweltsprobleme

Aramân

Ehemaliger Lord der Sith
Heute hat sich mir mal wieder eine Frage aufgedrängt, als ich vom Absturz der Columbia gehört habe.

Sobald irgendwo eine Katastrophe passiert, fangen alle an zu weinen (um es mal hart auszudrücken), aber an die Opfer die jeden Tag allein an Hunger und Krankheiten sterben denkt doch ehrlich gesagt niemand oder?

"ohhh nein - wie schrecklich" das bei diesem Flugzeugabsturz 30 Menschen ums Leben gekommen sind" - und was ist mit den oben erwähnten?

Ich wil damit keineswegs sagen, dass ich Trauer in Bezug auf diese Sachen falsch finde, doch frag ich mich manchmal, ob das im Verhältnis gerechtfertigt ist . . .
 
Tja, so is das nunmal in der Journalistenbranche. Nur das Neuste bringt Kohle. Denn die Menscheit will ja auf dem Laufenden sein. ;)
 
Nunja... Auch wenns etwas merkwürdig klingt, der Mensch ist egoistisch, durch und durch egoistisch. Er handelt nach dem Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn" es interessiert sich kaum einer um die tagtäglichen Probleme der dritten Welt, ausser ein paar ruhmreichen Ausnahmen ist der Mehrheit der Rest der Welt wurscht,... (Rührt wohl auch daher das Katastrophen ein grösseres mediales Interesse bieten als Hunger und Dürre ect.)

Andererseits ist Hunger und Krankheit leideretwas alltägliches in dieser Welt, wir finden keinen Ausweg aus dieser misslichen Lage, also lassen wirs lieber gleich sein (natürlich, wir könnten Lieber ein paar Milliarden Dollar in die Medizinische Forschung stecken anstatt in die Rüstung, aber welcher Staatsmann will das schon...)

Um zur Columbia Katastrophe zurück zukehren,...
Dieser Unfall, (ja, es war ein Unfall, auch wenns hart kling) war nicht nur ein Schok für die Amerikaner und Israelis die ihre Astronaten verlohen haben, es war auch ein Schock für die globale Raumfahrt, und die Bemühungen um eine vereinte Menschheit ,wenn schon nicht vereinigt auf der Erde dann wenigstens im All. Tatsächlich war die wohl pannenanfälligste Raumstation der Geschichte masßgeblich an der versöhnung der USA und der ehm. UdSSR beteiligt. Denn wer hätte auch gedacht das Sowjets UND Amerikaner gemeinsam auf EINER Raumstation forschen. Und so wie die Mir sollte auch die ISS ein Hort der Zusammenkunft verscheidener Völker und Nationen sein, ein Schritt auf eien gemeinsame Zukunft, nicht nur im All, sondern auch ein Schritt in eine gemeinsame Zukunft auf unserer blauen Kugel. Denn ganz anders wie auf der Erde zählt im All nich tdie Hautfarbe, das Herkunftsland, das Alter, Geschlecht oder die Abstammung, es zählt nur der Mensch.

Und wenn wir erstmal lernen im Weltall miteinander Auszukommen, dann können wir das hier unten auch...

Es stimmt zwar das Hunger, Krankheit, Krieg und Tod zweifelsohne furchtbar sind, aber desswegen nur zu Trauern hilft auch nicht wirklich...
 
Also, ich glaube, das es bei Katastrophen vorallem daran liegt, weil sie der Mensch noch nicht gewohnt ist.
Sobald sich ein Mensch, an Hungertote etc. gewöhnt, lässt sein Mitgefühl nach -das hat nicht unbedingt mit Egoismus zu tun- und er wird in dieser Hinsicht mehr oder weniger Kalt. Manchmal denkt er sich noch, wenn er in der Zeitung von Hungerskatastropen wie der in Nordkorea liest, die Armen Leute, aber wenn er dann drunter ne Spendenhotline sieht.... da hörts dann meistens mit dem Mitgefühl auf, und dann kommt wirklich Egoismus ins Spiel.

Ich finde es wirklich schade, das Menschen nur bereit sind bei Katastrophen zu spenden, die im Fernsehen kommen- und das vielleicht bei stundenlangen Sondersendungen...

Wenn das so mit der Menschheit zuende geht, sind wir sowieso bald am Ende. Sehr bald....

Alles Liebe,

Syal
 
@Luce: Es ist nicht so, als hätte ich nicht die Tragweite der Columbiakatastrophe verstanden, ich wollte nur sagen, dass mir das an diesem Beispiel besonders auffiel.

"Aus den Augen aus dem Sinn" - da ist was dran. Alle Leben in ihrer kleinen eigenen Welt und sehen nur, was sie sehen wollen. Ist doch schlimm - aber das wird sich wohl niemals ändern . . .

Ich finde es wirklich schade, das Menschen nur bereit sind bei Katastrophen zu spenden, die im Fernsehen kommen- und das vielleicht bei stundenlangen Sondersendungen...

Zustimmung!

Hast Recht, das geht mir eh auf die Nerven. Diese Spendensendungen sind doch Schwachsinn - aber sie wirken, man siehts. Ich hab nichts gegen die Sendungen, in denen sich Missionen vorstellen - aber gegen RTL-Spendenaktionen. Ich kanns nicht haben, tut mir Leid. Alle fühlen sich gut wenn unten der Name vorbeiläuft und alle reden von vereinten Menschen *schüttel*
 
Ich finde es wirklich schade, das Menschen nur bereit sind bei Katastrophen zu spenden, die im Fernsehen kommen- und das vielleicht bei stundenlangen Sondersendungen...
Und du spendest auch sonst, wenn es nicht im Fernsehen kommt? Ich mach es anders, ich spende gar nicht.
Würdet ihr es denn interessant finden, wenn im Fernsehen 24h kommt, wie Menschen verhungern? Also ich würde da umschalten. Die Columbia-Katastrophe ist schon sehr speziell und natürlich auch politisch und psychologisch interessant. Schon ein bisschen schlimm, dass ihr die Medien so durch den Dreck zieht. RTL und CNN sind natürlich Dreck, schon klar, aber sie berichten ja nur, was ihr hören wollt. Und so Sendungen über das Elend der Welt kommen auch oft. So Dokus halt.
Und immer dieses, ach wie schlimm die Welt doch ist und wir sterben ja eh alle. Na dann halt. Wenn es euch so bedrückt, mach etwas oder akzeptiert es. Machen können, meiner Meinung nach nur die Mächtigen.
 
Original geschrieben von Astral ¯||¯
.
Und immer dieses, ach wie schlimm die Welt doch ist und wir sterben ja eh alle. Na dann halt. Wenn es euch so bedrückt, mach etwas oder akzeptiert es. Machen können, meiner Meinung nach nur die Mächtigen.
Es stimmt schon,die Leute meckern und jammern immer wie schlimm heutzutage doch alles ist,aber etwas dagegen tut keiner.Die einzige Möglichkeit,die man hat etwas zu ändern,besteht im Prinzip durch Wahlen.Theoretisch wählt man denjenigen,der die Vorstellungen des Volkes am besten umsetzen kann. Das Problem ist nur,dass die Politiker das Volk nicht mehr am Herzen liegt,sondern nur ihr eigenes Ansehen,ihr Ruf und ihr Geld!Nach verschiedenen Katastrophen etc. wurde sofort von Politikern 'ne ganze Menge versprochen...alles zu ändern(ich beziehe mich jetzt auf die Umweltpolitik),doch was ist rausgekommen?NIX!Die Sache hat mit der Zeit an Popularität verloren und wurde vergessen,ebenso haben auch die Politiker alles schön vergessen,so wie sie's meistens tun!
 
Zuletzt bearbeitet:
mich regt die gnaze pseudo trauer so auf.
hat jemand vorhin zdf nachrichten gesehen ? die ersten 10 min. bericht über Lantagswahlen,dann 5 min bericht über Columbia, wie traurig doch alle sind und wie grausam das doch alles ist, und dann ein paar sek. bericht über zugunglück in Afrika wo 40 menschen gestorben sind..
 
hab jezt garde noch nen Text zum 11.9 gefunden. der triffts auch ganz gut.



Ein Kind stirbt!

Nein, das ist nicht korrekt ausgedrückt. Es verreckt, krepiert, siecht dahin.
Langweilig, weil so unspektakulär. Gleich fällt es um und um den Rest kümmern sich die Aasgeier.
Keine Boeings, kein Pathos, keine Sprünge aus dem 89 Stockwerk.
Keine Action! Nicht mal ein Aufruf zur kollektiven Betroffenheit.
Langweilig! Es schreit ja nicht mal. Nur das Summen der Schmeißfliegen. Igitt!
Wo ist die Mutter?

Vielleicht bleichen ihre marmorierten Knochen auch schon in der sengenden Sonne Afrikas. Oder sie hat das Fehlen ihres Kindes noch gar nicht bemerkt. Die haben ja so viele. Nichts zu fressen, aber rammeln wie die Karnickel.
Von wegen "fett füttern" und dann kommen die alle hier hin und nehmen uns die Arbeit weg.

Man könnte helfen!

Quasselquark! Die Spenden versickern doch in dubiosen Quellen oder in den Verwaltungen der Hilfsorganisationen. Und wofür soll man denn noch alles spenden?
Hochwasseropfer, Tierheim, Frauenkirche. Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?
Hilfe bedeutet neue Abhängigkeit. Wir hatten nach dem Krieg ja auch nichts.

Nein, dafür gibt es keine Solidarität.
Keinen Gedenktag, keine Paraden, nicht mal einen kleinen Börsencrash.
Die Flaggen sind auf halbmast, aber nicht für dich, kleines Mohrenkind.
Der Feuerwehrmann, der dich rettet, würde nie zum Mythos werden.
Eine betroffene Politikerfresse zu deinem Schicksal keine Wählerstimmen bringen.
Nein, keine Erhöhung der Tabaksteuer für dein Leben.
Angriffskriege, Vergeltungsschläge, Solidaritätsbekundungen gibt es nur für Konsumeinheiten.
Du konsumierst nicht.
Du verreckst, krepierst, siechst dahin.
 
Ich finde die vielen "Trauerberichte" auch schon langsam absurd...
Es ist wirklich schlimm, dass die täglich 24000 Todesopfer allein wegen Hunger, tot geschwiegen werden..
Aber ich glaub nicht, dass sich daran so schnelle etwas ändern wird..:(
cu
ulic
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hoof: Darf ich mal fragen, wo der Text herkommt? Ist nicht schlecht . . . quasi ganz gut ;). Ne Quelle wär auch nicht schlecht *g*

@Ulic: Leider glaub ich auch nicht, dass sich das ändern wird. Sehr unwahrscheinlich . . .
 
Super - danke. hab schon länger mal was gesucht. Hast du denn - wo du es grad so sagst - auch ne Seite, die in dieser oder auch anderer Hinsicht etwas ernster ist. Satiren sind gut - aber nicht immer passend, daher.

LG Ara - der immer an einer interessanten Seite interessiert ist und sich auch bestimmt durch die Site liest :) (nur nicht mehr heute Abend *g*)
 
Zurück
Oben