Serie Troja: Untergang einer Stadt (Netflix Serie)

Darth_Seebi

ganz böser Sith
Über 10 Jahre ist es schon wieder her, dass Brad Pitt sich die Sandalen übergeworfen hat und im Sand von Troja als Archilles gekämpft hat. Der Film war wohl der letzte große Hit, der im Fahrwasser von "Braveheart" und "Gladiator" entstanden ist, sind "Königreich der Himmel", "Alexander" und Co später eher gefloppt.

Nun hat auch Netflix Blut geleckt und möchte aus der britischen TV-Serie eine Art neues GoT machen. Bei Kritikern scheint die Serie anzukommen (70 % auf Rotten Tomatoes), bei Zuseher weniger (2,9 auf IMDB). Wobei die schlechte Wertung wohl auch dem Schwarzen-Bashing ähnlich zu Beginn der Wertungen bei "Black Panther" zu verdanken ist, wurden viele prominente Figuren wie Archilles, aber auch Zeus mit Schwarzen besetzt.

Hab mir nun die ersten drei Folgen angesehen. Der Cast ist IMO wirklich ein großer Kritikpunkt. Nicht nur, dass eben so viele Schwarze im antiken Griechenland deplatziert wirken (heutzutage übertreibt man es mit der politischen Korrektheit völlig), hätte auch Helena weitaus hübscher sein können. Dafür gefällt mir der Rest eigentlich ganz gut. Man hält sich weitaus näher an die Sage (dürfte die sagengetreuste Verfilmung bisher sein), Ausstattung, Musik, Kostüme, Kamera etc sind wie gewohnt kinoreif. Die Schlachten können zwar mit der Hollywoodverfilmung klarer Weise nicht mithalten (eigentlich wird gleich vom Beginn der Schlacht zu deren Ende geblendet), aber ok, ist halt TV außerhalb von GoT (oder "Vikings"). In Sachen Intrigen, Blut und Titten bekommt man genau das, was man heutzutage von einer Historien-Serie erwartet.

Alles in allem finde ich die Serie bisher nicht schlecht und werde ans Kostümfilm-Fan weiter dranbleiben. Ein neues GoT wird es aber ziemlich sicher nicht.

Würde aktuell 6 von 10 Hölzernen Pferden geben!
 
Da man Marco Polo bei Netflix (mir unverständlicher Weise) eingestampft hat und ich ansonsten solche pseudo-historischen Verfilmungen mag, habe ich schon ein Auge auf die Serie geworfen. Im Moment stecke ich aber noch in der dritten Gotham-Staffel, weshalb diese Serie noch ein bisschen warten muss. ^^"

Grüße,
Aiden
 
Aufgrund deiner Beschreibung, war ich neugierig, aber skeptisch... und muss sagen, nach der fünften Folge nun, hum...
Vielleicht liegt es am Film Troja mit Brad Pitt, der schon bezeichnend war und auf seine Art und Weise ein Klassiker ist. (Was nicht heißt das er mit dem alten Spartacus oder Ben Hur mithalten könnte, aber nichts desto trotz..)

Ich finde die Schauspieler allesamt nicht so der Bringer, ich werde mit wirklich keinem richtig warm. Hektor, Paris, Helena.... ich seh sie irgendwie nicht als den, den sie darstellen sollen. Auch Troja selbst und den Palast, find ich nicht sooo schön dargestellt...
und ich muss sagen, das darf man ja ohne Spoiler, da es schon erwähnt wurde: ich komm mit dem schwarzen Achilles nicht klar. Sorry!
Geht gar nicht in meinen Augen.. ich verstehe nicht, wie man darauf kommt jetzt überall einen bis mindestens 3 dunkle Schauspieler einbauen zu müssen, mit aller Gewalt. Als ob das irgendwas an der Ansicht der Menschen ändern würde oder an den Einstellungen. In dieser Serie finde ich es einfach nur absolut unnötig und es gefällt mir nicht... Achilles ist nunmal nicht schwarz. Punkt. Da hätten es ein paar gemischte Prinzen in meinen Augen besser gemacht, da der liebe Priamos ja genug Nebenfrauen hatte... aber, naja.

Nicht das es politisch reicht, dass man Achilles nun schwarz machen musste, nein... er hat noch was mit seinem Vetter gleichzeitig. Also da lag ich ja nur noch Augen rollend auf der Couch und dachte mir: "Echt jetzt?? Auch das noch??" Vielleicht geht es ja tatsächlich nur mir so, aber das war mir dann etwas zu viel des Guten.. Sorry. Ja ich weiß, im alten Zeitalter war das normal... und ich will nun echt keinen falschen Eindruck erwecken, aber ich fande es in diesm Fall nun irgendwie deplaziert. Ein Beispiel, wo es mich hingegen Null gestört hat, kann ich aber auch nennen, in der Spartacus Serie...
 
Für mich sieht der Trailer gaaaanz übel nach B-Movie Style aus, darum werde ich diese Serie überspringen.
Zumal Achilles für mich immer Brad Pitt bleiben wird :geek:
 
Nicht das es politisch reicht, dass man Achilles nun schwarz machen musste, nein... er hat noch was mit seinem Vetter gleichzeitig. Also da lag ich ja nur noch Augen rollend auf der Couch und dachte mir: "Echt jetzt?? Auch das noch??" Vielleicht geht es ja tatsächlich nur mir so, aber das war mir dann etwas zu viel des Guten.. Sorry. Ja ich weiß, im alten Zeitalter war das normal... und ich will nun echt keinen falschen Eindruck erwecken, aber ich fande es in diesm Fall nun irgendwie deplaziert. Ein Beispiel, wo es mich hingegen Null gestört hat, kann ich aber auch nennen, in der Spartacus Serie...

Hier hielt man sich in der Serie näher an die Vorlage, wo Achilles und Patroklos ebenfalls miteinander etwas haben. Die väterliche anstelle der romantischen Beziehung im Peterson-Film ist eine Erfindung von Hollywood.
 
Hier hielt man sich in der Serie näher an die Vorlage, wo Achilles und Patroklos ebenfalls miteinander etwas haben. Die väterliche anstelle der romantischen Beziehung im Peterson-Film ist eine Erfindung von Hollywood.

joa, das kann ja auch gut sein..
aber wen ich eine Serie über Troja ansehe hatte ich mir erhofft, dass man endlich mal auf den eigentlichen Krieg eingeht, was alles in dieser irrsinnig langen Zeit passiert, vorallem mit den verschiedenen Versuchen in die Stadt zu kommen. Denn das geht ja im Hollywoodfilm leider unter, da hat man gefühlt einen 2 Wochen Krieg und Ende.
Ich halte nichts von diesen romantisierungen und Darstellung wer in welcher Situation mit wem bei welcher Frisur und Außentemperatur auch immer.. und da mich Achilles eh schon stört in der Serie, stört mich dass dann umso mehr.
 
Hier hielt man sich in der Serie näher an die Vorlage, wo Achilles und Patroklos ebenfalls miteinander etwas haben. Die väterliche anstelle der romantischen Beziehung im Peterson-Film ist eine Erfindung von Hollywood.

Nee, in der Ilias (auf welche der Petersen Film basiert) ist die Beziehung zwischen Achilles und Patroklos eng aber keine romantische Beziehung. Diese kam erst einige Jahrhunderte später mit Aischylos, Aischines und Platon auf, die dem herrschenden Zeitgeist Rechnung trug.
 
Habe die Serie das Wochenende fertig geguckt.

Die letzten 3 Folgen mit Patroklos' Tod, der Hektor/Archilles-Konfontation, Bitte um Herausgabe des Leichnahms, Archilles' Tod und anschließend dem Fall Trojas fand ich besser als in der Peterson-Verfilmung. War sehr emotional, sehr episch und einfach "großes" Kino. Auch nett, dass diesmal die Amazonen rund um Penthesilea auftauchen und von Archilles getötet werden durften (schade nur, dass sich dieser nicht in die tote Penthesilea verliebt).

Insgesamt sicher die sagengetreuste Verfilmung des Stoffes, waren alle wichtigen Elemente drinnen. An die vielen Schwarzen hab ich mich mit der Zeit auch gewöhnt, auch wenn ich dies immer noch einfach unnötig und unpassend finde. Das Design des Trojanischen Pferdes hat mir auch nur bedingt gefallen (und dass sich anscheinend nur Menelaos und Odysseus darin versteckten).

Helenas Wandel gegen Ende war überraschend und mal was anderes, passte allerdings zu der Sage.

Alles in allem gebe ich der Serie
7 von 10 Punkten (trotz weniger Sagentreue gefiel mir der Peterson-Film bzw "Helena von Troja" insgesamt doch besser, aber die miese IMDB-Wertung ist IMO reinstes Bashing)!
 
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