Umbara

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Atrium in einiger Entfernung] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, Taral, einige republikanische und imperiale Mitarbeiter

Taral trottete voraus- musterte argwöhnisch die ihm so ungewohnte Umgebung, schnüffelte hier und da am ungewohnten Grün, ehe er kurz ein vogelartiges Geschöpf auf einer Blüte näher in Augenschein nahm. Allegious spürte keine Gefahr. Allerdings mussten sie natürlich jederzeit vorbereitet sein. Taral selbst wäre wohl in der Lage eine Bedrohung zu eliminieren doch noch bevor dieser wissen würde dass etwas im Argen lag würde er schon gehandelt haben. Allegious Vorsicht schloss den Kanzler und die Mitarbeiter mit ein. So paradox die ganze Situation im Eigentlichen auch war, würde er das Leben des Kanzlers ohne zu zögern schützen. Jede Komplikation, und ein Zwischenfall gleich welcher Art, stellte schon eine solche dar, würde die Verhandlungen nur schwieriger machen. Im Zweifel würde die Republik schlichtweg behaupten dass dies ein ausgedachtes Manöver des Imperators sei. Und- plausibel wäre es, das musste er offen in diesem Gedankenspiel eingestehen. Aber es wäre seinen Plänen nicht dienlich. Der Risiko- Nutzen- Faktor war einfach nicht groß genug als das er bereit gewesen wäre ein solches Risiko einzugehen. Der Geheimdienst hatte diverse Vorschläge unterbreitet aber Allegious hatte klar zu verstehen gegeben dass er keinerlei Unternehmungen duldete. Der Geheimdienst- nach den Säuberungen eines seiner zuverlässigsten Instrumente hielt sich natürlich an entsprechende Weisungen ihres Herrschers. Weit und breit war nichts von irgendeiner Gefahr zu spüren. Alles fühlte sich normal an. Hier in einiger Entfernung zu dem Verhandlungsraum konnte Allegious wieder mehr auf die Macht zugreifen, da die dort anwesenden Jedi zu vertieft in die Materie der Verhandlungen selbst waren als dass sie stets ein Auge auf den Imperator hätten haben können- ob real oder mittels der Macht.

Außer dem Vogel dessen Namen seiner Spezies er nicht kannte, und Taral vernahm Allegious noch hunderte andere Lebewesen im Atrium, meist jedoch niederer Art, also Insekten oder kleinste Nagetiere. Alle strotzten vor Vitalität. Auch diejenigen, die ihnen im gebührenden Abstand folgten, waren alle kerngesund, wenn auch völlig unterschiedlich in ihren Gedankengängen. Besorgt, frustriert, angewidert, erwartungsvoll- nahezu alle Facetten waren in ihnen zu finden. Und ein Großteil würde tot sein, noch bevor sie jemals wissen würden ob ihre Hoffnungen und Träume sich hätten erfüllen können. Allegious bedauerte keinen von ihnen. Kein Wehmut überkam ihn, kein Bedauern. Im Gegenteil- wie so oft stachelte ihn der Gedanke daran höchstens an und erfüllte ihn schon jenseits des Inkrafttretens mit einer wohligen Freude. Er und der Kanzler hatten bereits die erste Umrundung hinter sich gebracht als Quún ihn mit "Mr. Allegious" ansprach. Für den Bruchteil einer Tausendstel Sekunde umwölbte Zorn seinen Verstand ehe er sich besinnte und fast gelacht hätte. Eine weltliche Ansprache für einen gottgleichen Sith- das wirkte irgendwie profan. Allegious blieb stehen, wandte sich seinem Gegenüber zu. Nichtsdestotrotz hatte der Kanzler ihn nun schon wiederholt versucht, nicht mit irgendeinem Titel anzusprechen. Es blieb dem Sith-Lord nichts anderes übrig dies als Absicht zu interpretieren. Das wollte er unmissverständlich klarstellen. In einem neutralen, wenn nicht gar freundschaftlichem Ton erhob er das Wort.


Kanzler, ich vermute einfach das es keine Absicht ist, aber eine weltliche, gewöhnliche Anrede möchte ich mir verbitten. Allegious selbst ist Sith-Name. Ich bin damals als ich diesen Namen annahm zu etwas Anderem geworden als ich es bis zu jenem Tag vielleicht gewesen bin. Die Anrede "Mr." entspricht meiner Person nicht, da ich den weltlichen Belangen auf einer transzendenten Ebene entkommen bin. Natürlich bin ich nicht eure Majestät, weshalb ich vorschlagen würde dass Ihr mich einfach nur mit "Majestät", "Lord" oder "Imperator" ansprecht, ebenso wie ich euch mit eurem Titel "Kanzler" anspreche. Anerkennung staatlicher Souveränität, schließt solches mit ein,. ich denke da sind wir uns beide einig.

Allegious lächelte was wahrscheinlich in den Augen solcher die regelmäßigen Umgang mit ihm nicht gewohnt haben aufgrund seines grotesken Äußeren eher schauderhaft als entspannend wirken mochte. Allerdings würde das Oberhaupt der Republik genügend Erfahrung besitzen die Mimik seines Kontrahenten richtig zu deuten. Dann antwortete er auf die Frage von ihm.

Das ist einfach erzählt. Damals, wo die Bezeichnung "Mr." durchaus noch angebracht gewesen wäre, kannte man mich mit dem Namen Marrac'khar, Vom Stamm der Hakh'khar. Ein Stamm der heute nicht mehr existiert. Ich war Mitglied einer Attentäter-Einheit, solche wofür wir Noghri berühmt und gefürchtet sind. Auf einem Einsatz- ging alles schief. Meine Einheit wurde vernichtet- nur ich überlebte. Ich schaffte es mit Mühe zurück auf eine imperiale Welt. Dort wurde ich von einem, der sich einen Sith nannte, entdeckt. Er spürte durch die Macht dass ich ein großes Potential verfügte und schickte mich zu dem Orden nach Bastion. Zurückschauend muss ich sagen dass dies wohl auch der Umstand war, der mich die Mission als Attentäter überleben ließ. Machtbegabte handeln instinktiv bisweilen schneller oder haben bisweilen das auf ihrer Seite was man gemeinhin als Glück bezeichnet.

Am Orden angekommen traf ich auf Darth Phollow, meinen ersten Meister und heutigen Vorgänger im Amt des Imperators. Nachdem ich in grenzenloser Verblendung erwogen hatte ihn zu töten, lehrte er mich sehr schnell was es bedeutete machtbegabt zu sein. Ich unterwarf mich ihm und wurde sein Schüler. Er erschien mir gottgleich und auch wenn er es damals noch nicht war, war er alles was ich hatte. Wenn ich ihm gehorchte konnte ich genau so stark werden wie er. Meine bedingungslose Loyalität erschien mir als ein kleiner Preis für das was er mir versprochen hatte. Irgendwann jedoch gab er meine Ausbildung an Darth Arthious ab- den damaligen Imperator. Und auch wenn das einen Aufstieg beutete, fühlte ich mich zurückgestoßen. Ich zweifelte an meinem Wert. Rachsucht und Eifersucht ergriffen von meinem Verstand Besitz. Dann sollte ich gegen die neue Schülerin Phollow's kämpfen. Ich sah eine Gelegenheit für Rache. Der Preis war ein hoher.

Allegious hielt Qouún seinen linken Arm entgegen, griff mit seiner rechten in das Fleisch und riss es auf. Darunter kam zum Vorschein was für niemanden mehr seit den Operationen Lidia di Kastro's sichtbar war. Die kybernetische Seite an ihm. Blut floss von ihm herab. Allegious zuckte nicht einmal. Das Fleisch war ohnehin nur kosmetische Modifikation und selbst wenn es sein echtes gewesen wäre- er war der Sith Lord.

Ich lernte dass die Emotionen derer wir uns bedienen eine unendliche Kraft darstellen können, aber niemals dürfen wir zulassen dass wir uns von ihr verzehren lassen. Ich diente also meinem neuen Meister, ich diente später wieder Phollow in Person meines neuen Imperators. Und erst viel später verstand ich dass Loyalität nichts anderes als Schwäche bedeutet. Eine die ich mir gegenüber schätze aber eine mir innenwohnende zu hassen begann und ablegte. So wurde ich der, der ich heute bin.

Allegious schwieg eine Minute. Das was er von sich gab musste entsetzlich auf durchschnittliche Individuen wirken. Wahrscheinlich ziemlich verdreht zumindest aus einem gewöhnlichem Standpunkt heraus. Aber der Aufstieg des Darth Allegious war beispielhaft für ein Leben- zumindest für eines nach dem es sich zu streben lohnte. Die närrischen Republikaner konnten die urtümliche Kraft und Logik im Leben des Imperators niemals verstehen oder für nachahmenswert halten. Stärke bedeutete ihnen nichts. Sie zogen die Schwächeren mit und nahmen somit in Kauf dass sie damit Ganze von innen verfaulen ließen. Die Frucht mochte äußerlich noch so gut aussehen und gut riechen- sie war dennoch zum Tode durch ihre eigene Unzulänglichkeit verdammt. Allegious wollte wissen wie der Kanzler seinen Aufstieg begründete. Log er sich selber an? Schob alles auf Zufälle? Oder war er ehrlich mit sich selbst und streichelte sein Ego und die damit verbundenen Fähigkeiten? Intrigen mussten immanenter Bestandteil des Kanzleramtes sein. Denn nur so funktionierte auch eine Demokratie.

Und wie seid ihr zu eurem Amt gelangt? Also vor dem Mißtrauensvotum- wie war euer Werdegang?

Das Blut floss weiterhin von seinem Arm herab. Es begann eine Pfütze zu bilden, dass sich aus welchem Grund auch immer langsam auf die Füße des Kanzlers zubewegten. Ob der Kanzler damit sich befeuchten und vor dem Austrocknen bewahren konnte? Allegious stellte sich das blutverschmierte Gesicht seines Gegenübers vor und lächelte abermals.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Atrium in einiger Entfernung] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, Taral, einige republikanische und imperiale Mitarbeiter
 
[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | kleines Separee :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Rhenya Aldine, General of the Army Sylvar und weitere Delegierte (samt etwas Personal) :]

Je länger das Gespräch zwischen den Teilnehmern der beiden unterschiedlichen Delegationen ging, desto mehr kristallisierte sich eine interessante Konstellation heraus. Hatten die Imperialen, Horatio Kraym und Rhenya Aldine, anfangs noch angenommen, dass die Rebellenvertreter ihnen gegenüber stets als geeinte Fraktion auftreten würden, stellte sich nun – einsam und verlassen – General Sylvar allein auf die andere Seite. Offenbar reichte der mögliche Ausblick auf satte Gewinne aus, um einen Großteil der üblichen Bedenken – und längst eingebrannten Vorurteile – bei dem Sullustaner sowie dessen menschlicher Kollegin zu überschatten. Führte am Ende ausschließlich die Gier nach „mehr“ zu einem friedlichen Ende des Galaktischen Bürgerkrieges? Konnten beide Machtblöcke einfach so nebeneinander koexistieren? Diese Fragen drängten sich dem imperialen Governor auf, obwohl sie derzeit nicht im Fokus dieser Unterhaltung standen. Höchstens Historiker würden irgendwann – ein paar Jahrhunderte später – darüber ein abschließendes Urteil fällen können.

Mit nicht mehr als einem jovialen Lächeln begegnete der adlige Verwalter dem scharfen Sarkasmus der uniformierten Cathar. Inzwischen hatte man sie allem Anschein nach soweit gereizt, dass sie die obligatorische Höflichkeit der Diplomatie mit Freuden ablegte. Herausfordernd funkelten die Augen der haarigen Armeeoffizierin – und zogen insgeheim den Governor so – jedenfalls ein bisschen – in seinen Bann. Pure, rohe Natur saß ihm – geballt auf etwa einhundertachtzig Zentimeter – in diesem Moment gegenüber. Problemlos konnte ihm das erzürnte Katzenwesen problemlos mit ihren Krallen die schutzlose Kehle zerfetzen. Doch war sie dazu bereit? Würde sie ihrem brodelnden Zorn einfach so nachgeben und damit die Verhandlungen gefährden?
'Höchstwahrscheinlich', so dachte Horatio in dieser Sekunde beiläufig, 'hätte ein Sith an dieser aufgeladenen Szene seine Freude.' Zum Glück für ihn war keiner zugegen.

„Sie müssen mich und meine Kollegin – wie gesagt – entschuldigen, General Sylvar, entgegnete der Governor im linkischen Unterton, nachdem der Zorn erst einmal ein wenig abkühlen konnte. „Das Militär und dessen Feinheiten ist einfach nicht unser Metier. Mehr als sehr rudimentäre Kenntnisse besitzen wir an dieser Stelle leider nicht, weshalb wir anscheinend auf ihre Kooperation angewiesen sind...“

Eine kleine Lüge natürlich, aber nur so konnte er – im Sinne des Imperiums – sicherstellen, dass ein mögliches Scheitern nicht an ihm und seinen Kollegen lag, sondern ausschließlich an den Rebellen selbst. Denn sein Vater hatte stets darauf geachtet, dass Horatio auch in puncto Militär eine gewisse Bildung erhielt. Das Gouverneursamt verlangte einfach – trotz zahlreicher Berater –, dass man über ein Grundwissen an planetarer Verteidigung und militärischen Operationen verfügte. Nun, nachdem sie sich schon so weit ins Abseits gestellt hatte, musste er nur noch ihre Kollegen ködern und damit ihren Einfluss innerhalb der Delegation weiter schmälern. Sylvar war eine Militärangehörige, keine Politikern – das sollte spüren. Nicht sofort, sondern später; nach diesen Verhandlungen. 'Du hättest nicht so nach höheren Positionen greifen sollen', dachte der adlige Verwalter kurz. Sein kühler Blick ruhte auf dem silberfarbenen, haarigen Etwas. 'Wärst du bei deiner Kompanie geblieben, hättest du dich nie auf dieses fremde Terrain begeben müssen. Hier geht es dreckiger zu als in jedem einzelnen Schützengraben, den du irgendwann einmal kennengelernt hast, meine Liebe.'

„... Sie sehen ja, dass die Wirtschaften – gewissermaßen zur gemeinsamen Verbrüderung – einander die Hand reichen“, fuhr er fort. „So sehnt sich beispielsweise Kuat Drive Yards nach dem Fortsetzen der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Corellian Engineering Corporation im rein zivilen Sektor ihrer Unternehmung. Die Handelsförderation baut ebenso darauf, dass sie sowohl alte Zulieferer als auch Abnehmer wieder akquirieren kann. Sie sehen also, General, die Wirtschaft möchte künftig in diesen Zweig investieren. Und dabei geht es selbstverständlich um gigantische Summen.“ Flüchtig ließ er seinen Blick zu dem Sullustaner und der Menschenfrau gleiten. „Doch solche Zahlen ziehen natürlich ebenso das zwielichtige Gesindel an. Piraterie stellt schon jetzt in den neutralen Gebieten zwischen unseren Territorien ein großes Problem dar. Sollen all die Unternehmen ihre Frachter also durch dubiose Dritte schützen lassen? Wollen wir die Sicherheit tatsächlich allein in die Obhut jener geben, die zuvor vielleicht selbst irgendwelche Schiffe gekapert oder erpresst haben?“ Lächelnd sah er wieder Sylvar ins Gesicht. Eine einladende Geste folgte, während er im gleichen Moment in aller Ruhe sagte: „Nein, ich begrüße Sie und Ihre Fregatten herzlich gern im Polith-System, sollten dafür die Sicherheit der Waren gewährleistet sein, die meine Mitbürgerinnen und Mitbürger so sehnlichst erwarten. Und natürlich stimme ich Ihnen zu, dass unsere Streitkräfte auf beiden Seiten solch einen Mehraufwand derzeit noch nicht stemmen können. Jedoch muss; ja muss es da eine Lösung geben, die nicht auf ein Wettrüsten abzielt. … Schließlich sind wir hier um Frieden zu schaffen und keinen Kalten Krieg.“

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Umbara-Planetare Hauptstadt-Hotel-Praesident Suite-Gouverneur Agustin Madrazo Prada-Frank Clanton-Protokolldroide-

In seinem, aus edelstem Leder gefertigtem Sessel, der mehr einem Thron, als einem Stuhl glich, saß der Gouverneur von Dubrillion in seiner teuren Suite, während er sich, zusammen mit seinem stellvertretendem Berater, Frank Clanton, auf die bevorstehenden Friedensverhandlungen, seitens der Republik und des Imperiums vorbereitete.
Vor einer Woche waren sie auf Umbara angekommen, einem ziemlich stabilen und repräsentativen, aber auch düsteren Planeten. Dort stiegen die intergalaktischen Friedensverhandlungen schon seit geraumer Zeit, welche Gouverneur Prada jedoch, aufgrund der urplötzlichen Erkrankung seiner Beraterin Antonia Visla, zum Teil verpassen musste. Der Gouverneur lehnte es ab, ohne einen vertrauten Ratgeber nach Umbara zu reisen, weswegen sich Legat Clanton, nach Beendigung einiger "privaten Angelegenheiten" darauf zur Verfügung stellte. Die beiden Administratoren bildeten mittlerweile ein eingeschweißtes, politisches Duo, wobei auch hier einige finstere Hintergründe vermutet wurden. Mittlerweile war klar, dass Prada große Teile seines Ölkonzerns an den adeligen Legaten verkaufte, was bei vielen Medien Unmut erregte. Doch für den adeligen Gouverneur war es vollkommen banal, unter Geschäftspartnern Geschäftsvollmachten zu unterzeichnen, wobei Agustin sowieso nicht genügend Zeit für das Firmen-Management aufbringen konnte und nun Clantons private Unternehmensverwaltung diese lästigen Dinge übernahm. Wäre dies bloß das einzige gewesen...

Doch angesichts der anstehenden Verhandlungen musste sich Agustin schleunigst diese Sorgen aus dem Kopfe schlagen, weswegen er sich eine kühle, extravagante Spirituose hatte servieren lassen, bevor er sich nun, zusammen mit Legat Clanton und einem Protokolldroiden, auf dem Weg zu seinem privaten Shuttle machte. Dort eingestiegen lies er sich noch einmal alle Einzelheiten des wackeligen Bündnisses durch den Kopf gehen:

Für ihn stellte sich der praktischste Aspekt des Waffenstillstands, in der regenerierenden Phase von ebenjenem Pakt dar. Denn während die neue NR höchstwahrscheinlich an guten Absichten appellierte, war es dem galaktischem Imperium möglich, durch Intrigen und hinterhältige Winkelzüge, sich fest im friedlichem Bündnis zu etablieren: Die neue Republik sollte möglichst vom Imperium abhängig gemacht werden. Eine Möglichkeit, zum Umsetzten dessen wäre es beispielsweise gewesen, der Republik die Handelsrouten zu eröffnen. Etwaige verhinderte, republikanische Unternehmen würden sich dadurch im Ruin wiederfinden, da die imperiale Wirtschaft der republikanischen seinigen, Pradas Meinung nach, meilenweit voraus gewesen war. Geizige Unternehmer würden sich an den imperialen Fortschritten bereichern, bestmöglich zur anderen Seite kehren, wodurch eingesessene Unternehmen keine Abnehmer finden würden. Weniger Steuern für die Staatskassen, kein Sold für das Militär und eine Wirtschaftskrise auf seiten der Republik, würden dem Imperium wohl gut in die Karten spielen.

Agustin Prada wollte bestmöglich versuchen, seine politischen Ziele durchzusetzen, nicht zuletzt aufgrund dessen, danach als imperialer Held dazustehen.
Sicherheitshalber wandte sich Gouverneur Agustin Madraza Prada an den verchromten Droiden:


"Du hast die Beteiligten von unserem Erscheinen unterrichtet?"

"Ich habe die hiesigen, wichtigen Personen kontaktiert. Habt ihr noch sonstige Wünsche, Master?"

"Ja. Bring uns noch ein letztes Glas Whisky. Wir sollten es genießen."


Umbara-Planetare Hauptstadt-Hotel-Praesident Suite-Gouverneur Agustin Madrazo Prada-Frank Clanton-Protokolldroide-
 
Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Séparée 4 - mit Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch

Nun gut, er hatte sich also doch dazu durchgerungen sie nicht ganz allein zu lassen bei diesen Verhandlungen, obwohl Bru-Th natürlich nicht umhin konnte noch einmal deutlich seinen Standpunkt klar zu machen. Aber dann wurde er wenigstens so sachlich, wie sie es von Anfang an von ihm erwartet hatte.
Ach, der Kommandostab der Neuen Republik hatte also bereits ausgiebig über die Aspekte debattiert, die sie hier so mühsam vorgetragen hatte? Wieso hatte das nicht in ihren Unterlagen gestanden? Wohl weil sie so kurzfristig noch der Delegation zugeteilt worden war. Zumindest wollte Jo das Glauben denn ansonsten hieße es, das Militär würde einer Jedi nicht in dem Maße trauen, sie in den Entscheidungsprozess mit ein zu binden.
Nein, das wollte sie ihnen nicht unterstellen, auch wenn es für die Gegenpartei durchaus deutlich wurde, wenn sie einen Vorschlag machte und der Vertreter des KSNR dann darlegt, das der Komandostab und nicht sie alle zusammen sich bereits die gleichen Gedanken gemacht hatte. Ein wenig ärgerte das Jo schon. Doch sie lies es sich nicht anmerken. Nur das Ergebnis zählte
Bespin!
Durchaus eine gute Idee wie sie fand. Eine Idee die sie, hätte sie eher davon Kenntnis gehabt, von Anfang an favorisiert hätte und sich die ganzen anderen Varianten hätte sparen können.
Aber gut, es zeichnete sich wenigstens ein Fortschritt ab. Nun müssten nur sie Gesprächspartner des Imperiums zustimmen.
In dieser Beziehung wäre die von Bru-Th vorgeschlagene Pause wohl durchaus angesagt.


Ich meinerseits möchte mich Captain Agoch anschließen. Eine Pause gibt uns allen die Chance das Gesagte noch einmal zu rekapitulieren und gegebenen Falles Rücksprachen zu halten.

Es erfolgte kein Wiederspruch von Seiten der imperialen Delegierten also erhob Jo sich.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung unserer Gespräche.

Bei den Worten deutete sie eine Verbeugung an und verlies dann, genau wie Bru-Th das Séparée. Und nutzte einen seitlichen Wandelgang um sich etwas die Füße zu vertreten bevor sie sich auf den Weg zu dem kleinen Apartment machte, in dem sie Bru-Th wusste.

Hättest du einen Augenblick Zeit?

Fragte Jo leise, als sie an seine Tür klopfte.

Ich hätte da Einiges zu besprechen, bevor wir die Verhandlungen fort setzen.

Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – vor Bru-Th Agoch’s Apartment
 
[ Umbara-System : Umbara : Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude : größeres Separee ]
Grand Moff Edward Marrik, High Admiral Fyrestone, Sector General Celda, Senator Moor, Rätin Rigby, einige andere Delegierte und Personal​

Die gesamte Aufmerksamkeit der drei hochrangigen Imperialen konzentrierte sich auf den massigen Nichtmenschen Moor, nachdem Sector General Celda seinen persönlichen Lösungsansatz im Bezug auf die Osarian-Problematik kund getan hatte. Obwohl man öffentlich für ein unabhängiges Osarian plädierte, verfolgte das Galaktische Imperium in Wahrheit ganz andere Pläne mit dieser Welt. Denn schon jetzt existierten dort insgeheim politische Mechanismen, die nicht die Erlangung irgendeiner tatsächlichen Selbstbestimmung ermöglichten, sondern den Planeten stattdessen zu einen imperialen Satellitenstaat umformen würden – selbstverständlich unter dem Deckmantel einer demokratischen Legitimation. Doch wer konnte schon dieses falsche Spiel erahnen? Natürlich waren sich Fyrestone, Celda und Marrik sicher, dass die republikanische Gegenseite ihnen nicht einmal einen Meter über den Weg traute. Trotzdem hatten sie ihre Bedenken heruntergeschluckt und saßen mit ihnen hier an einem Tisch zum Verhandeln.

„Senator, es ist nicht in unserem Sinn über das Einsatzfeld Ihrer Streitkräfte zu urteilen“, entgegnete der Grand Moff im ruhigen Ton. „Es gehört zwar nicht zum Kernthema dieser Arbeitsgruppe, aber sollten die Truppen der Neuen Republik bei der Sicherung irgendwie Hilfe benötigen, dürften meine Kollegen wohl kaum zögern, um Ihnen diese – ganz im Sinne des Friedens – anzubieten. Es möchte schließlich niemand, dass irgendein Machtvakuum von dunklen Kräften ausgenutzt wird.“

Kühl lächelte der Verwalter, der im Herzen seines Supersektors Coruscant hatte, und wartete in aller Ruhe auf den neuen Vorschlag seiner Gegenüber. Dabei ignorierte er geflissentlich, dass derweil der greise High Admiral irgendetwas Unverständliches in seinen Bart gemurmelt hatte. Wahrscheinlich hielt dieser nicht sonderlich viel von diesem leeren Angebot. Interessiert lauschte Marrik nun Moors dröhnender Stimme. Nach seinen Vorstellungen sollte der Korridor, den man entlang der „befreiten“ Gebiete ebenfalls abtreten sollte, nicht eintausend, sondern noch einmal gut fünfhundert Lichtjahre mehr betragen. Des Weiteren landeten nun sogar Koensayr, eine Produktionsstätte für das Imperiale Sternjägerkorps, und der Agricultural Circuit – bis einschließlich Ruan – auf dem Plan. Sowohl der Grand Moff als auch der High Admiral mussten kurz schlucken. Dann entschloss sich der Verwalter zu einer Entgegnung.

„Ihr Vorschlag, Senator Moor, ist … nun sagen wir: ambitioniert“, sagte der Thyferrianer, wobei die Stimme einen frostigen Unterton aufwies. „Ich kann verstehen, dass Sie die Versorgung der Welten, die Sie bisher durch den Waffenstillstand erhalten haben, sicherstellen möchte. Jedoch liegt es nicht an uns dies zu tun. Über irgendeinen Handel kann man natürlich nachdenken, aber nur weil Sie nun über so überaus bevölkerungsreiche Planeten verfügen, gibt Ihnen das nicht das Recht uns dafür in die Pflicht zu nehmen. Sie müssen sehen, was Sie sich 'leisten' können...“ Er deutete ein Lächeln an. „Hier muss unsere Antwort dementsprechend 'Nein' lauten.“

Hatten beide Seiten an dieser Stelle etwa eine Sackgasse erreicht? Beide Seiten hatten ihre Sicht der Dinge präsentiert und erklärt. Beide Seiten hatte die jeweiligen Gegenvorschläge gehört. Mehr war an dieser Stelle nicht zu erreichen – vorerst jedenfalls. Darum entschloss man sich dazu, dass beide Delegationen sich erst einmal intern absprechen sollten und man dann erneut – mit neuem Elan – in die Gespräche gehen würde. Höflich, aber weiterhin kühl verabschiedeten sich Edward Marrik und die beiden Militärs von der Gegenseite. Wirklich glücklich war man mit dem bisherigen Verlauf der diplomatischen Arbeit nicht. Zwar hatte man erfolgreich Bacrana aus den Gesprächen heraushalten können und Osarian strebte womöglich einer scheinbaren Souveränität entgegen, aber im Gegenzug hatte es vor allem Vilnok Moor auf militärische Welten abgesehen. Die Gier nach weiteren Gebieten für die Rebellion war bei dem beleibten Chevin kaum zu übersehen – und genau dieser Punkt störte den Grand Moff.

Es war am Ende Krynn Celda, der diesen Moment nutzte. Während sich die imperiale Delegation in der Empfangshalle traf, um gemeinsam den großen Komplex der Rootai zu verlassen, versuchte der prominente Armeeoffizier die Rätin Ahna Rigby abzufangen. Durch Zufall hatte er in dem Gespräch nämlich ein Thema ausmachen können, das bloß ganz kurz aufgekommen und somit nicht wirklich zur Sprache gekommen war. Verfolgte man es aber richtig, konnte sich daraus ein nützlicher Vorteil für das Imperium entwickeln – so die flüchtigen Überlegungen des Generals. Deshalb entfernte sich Celda nun bewusst von den Vereinbarungen, die man im Vorfeld auf Commenor getroffen hatte, und nahm stattdessen die Sache selbst in die Hand. Begleitet von einer entschuldigenden Geste sprach er nach etwas Warten die hochgewachsene Pau'anerin in.

Mit freundlicher Stimme sagte er zu der nichtmenschlichen Jedi:
„Rätin Rigby, kann ich Euch kurz sprechen? Vorhin im Gespräch war kaum zu übersehen, dass Ihr – wahrscheinlich im Namen Eures Ordens – ein Interesse an Coruscant habt. Ich würde das gern als Anlass nehmen um mit Euch kurz darüber zu sprechen – völlig inoffiziell, natürlich.“ Behutsam führte er die Dame zur Seite. Überall hatte man schließlich mit Spionen zu rechnen. „Es ist kein Geheimnis, dass die Republik ihren Sieg bei Corellia unter anderem auch den Jedi zu verdanken hat. Im Gegensatz zu den Sith haben Eure Brüder und Schwester an dieser Schlacht teilgenommen und an der Seite einfacher Soldaten gegen den Feind, meine Landsleute, gekämpft. Dafür gebührt den Jedi ein großer Respekt...“ Flüchtig sah sich Celda um. „Rätin, ich weiß nicht ob Ihr es wisst, aber eine lange Zeit hatte ich das Kommando über die imperialen Bodentruppen im corellianischen Sektor. Stets verfolgte ich dabei eine ruhige, friedliche Politik. Corellia, dessen Geschwister im System und andere Planeten im Sektor mussten so nicht die Repressalien erleben, die Ihr wahrscheinlich aus den Nachrichten kennt. … Ich möchte damit nicht meinen Namen reinwaschen, sondern Euch nur zeigen, dass ich ein gewisses Vertrauen für den folgenden Vorschlag besitze: Ich möchte Eurem Orden, in Anerkennung seiner Leistungen, Coruscant beschaffen... “ Der General ließ diese Überraschung erst einmal sacken. „Zwar dürfte auf meiner Seite vor allem Marrik nicht gerade glücklich sein, aber ich möchte dieses System als Pfand für einen Handel anbieten. Die Republik erhält Coruscant, einige Systeme in dessen Nähe sowie das Schwergewicht Metellos und im Gegenzug zügelt Ihr Euren Kollegen Moor. Koensayr, Rendili und Bacrana dürfen nicht zur Debatte stehen. … Wie steht Ihr dazu?“

[ Umbara-System : Umbara : Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude : Gang ]
Sector General Celda und Rätin Rigby
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, einige republikanische und imperiale Mitarbeiter

Der Kanzler hatte nicht den Eindruck, dass Allegious' Empörung über die profane Anrede gespielt war. Das hatte er weder vorausgesehen noch beabsichtigt. Dennoch beinhaltete seine Antwort weder keine Entschuldigung.

»Es lag nicht in meiner Absicht, Sie zu beleidigen«, stellte er lediglich richtig.

Offenbar hatte er tatsächlich so etwas wie einen Nerv getroffen. Vielleicht hatte er gerade eine der wenigen Schwächen des Imperators entdeckt: Dieser ertrug es nicht, wenn er nicht mit dem Respekt behandelt wurde, der ihm seiner Meinung nach zustand. Wie und in welcher Situation man das vielleicht einmal nutzen konnte, wusste der Mon Calamari noch nicht, aber es schadete nie, so viel wie möglich über einen Gegner zu wissen.

Außer in einer Hinsicht: Mitunter konnte der Preis, den man für sein Wissen zahlte, der ungestörte Nachtschlaf sein. Für jemanden in der Position Quúns war das sowieso längst ein Fremdwort, denn niemand konnte zugleich Kanzler einer im Krieg befindlichen Neuen Republik sein und dennoch am Feierabend geistig abschalten. Doch was er nun erfuhr, würde ihn noch lange verfolgen, da war er sicher.

Seine Frage nach dem Werdegang des Imperators hatte vor allem darauf abgezielt, die ihm vorliegenden und leider stellenweise etwas dürftigen Daten über dessen Leben vor der Machtergreifung und über den Sith-Orden im Allgemeinen zu bestätigen. Er hörte jetzt aus dem Mund des Cyborg, dass der Orden tatsächlich so war, wie er gemeinhin beschrieben wurde: Er erzog seine Mitglieder zu Gewalt, Gnadenlosigkeit und Machtgier. Und was Allegious selbst anging, so war es eine wichtige Erkenntnis, dass dieser schon vorher ein gewissenloser Mörder gewesen war. Als er dann sein (synthetisches) Fleisch von den Knochen riss und Blut an ihm herabrann, konnte Aeksar Quún seinen Ekel nicht mehr verbergen. Er wich vor dem Monster zurück und verzog eine oder zwei Sekunden lang angewidert das Gesicht, bevor er sich wieder voll unter Kontrolle hatte.

Ja, Allegious war ein Monster, und der Orden, mit dessen Hilfe er seine Macht aufrechterhielt, war eine Laichgrube von weiteren Monstern. Bisher hatte diese persönliche Begegnung mit dem Imperator nicht dazu beigetragen, Vorbehalte abzubauen, im Gegenteil. Der Kanzler war spätestens jetzt der felsenfesten Überzeugung, dass er es hier mit einer Personifizierung des absolut Bösen zu tun hatte. Und ihm wurde klar, dass die Geschichte nicht nur darüber urteilen würde, ob die Friedenskonferenz ein Erfolg war oder nicht. Man würde ihn in kommenden Zeiten möglicherweise auch als denjenigen sehen, der sich mit dem Monster an einen Tisch gesetzt und einen Pakt mit dem Bösen geschlossen hatte. Sie brauchten diesen Frieden: Die Alternative, das Imperium gewaltsam zu stürzen, gab es nicht - dazu hatte die Republik weder die Mittel noch den Durchhaltewillen. Ein Vertrag konnte auf friedlichem Weg mehr erreichen als blutige Schlachten mit Millionen von Toten. Aber Quún wusste nun auch, dass die Republik mit dem Friedensschluss auch den Versuch aufgeben würde, Allegious und seinem mörderischen Apparat einschließlich der Sith das Handwerk zu legen. Sie alle, vor allem er selbst, würden für alle zukünftigen Gräueltaten eine Mitverantwortung tragen - weil sie die Hoffnung aufgaben, sie zu verhindern.

Diese Erkenntnis erzeugte in dem Mon Calamari ein größeres Gefühl der Abscheu als der Anblick von Allegious' bluttriefendem Fleisch über einem stählernen Skelett. Ein leichtes Unwohlsein machte sich in ihm breit, ungefähr so, wie wenn sich erste Austrocknungserscheinungen bemerkbar machen. Dass es ungewöhnlich warm und trocken in diesem Raum war, bildete er sich bestimmt nur ein...

Die Gegenfrage des Cyborg brachte ihn glücklicherweise auf etwas andere Gedanken und er beantwortete sie bereitwillig:


»Meine Karriere ist mit weniger Leichen gepflastert als Eure, Imperator, und das sehe ich keineswegs als eine Schwäche an. Meine Familie war schon seit vielen Generationen politisch engagiert und hat immer wiederholt Regierungschefs und Minister und Lokalpolitiker von Mon Calamari, zu den Zeiten der Alten Republik auch Senatoren hervorgebracht und unsere Welt auf Coruscant repräsentiert. Ich hätte vielleicht schon in jungen Jahren in deren Fußstapfen treten wollen, wenn es damals diese Möglichkeit gegeben hätte, doch Kanzler und Senatoren gab es zu dieser Zeit nicht mehr - nur noch Herrscher und ihre Marionetten. Ich habe nie auf Seiten der Rebellion eine Waffe geführt, aber ich habe immer mit ihr sympathisiert und sie auf die Weise unterstützt, die mir möglich war.«

Ihm war bewusst, dass er aus Allegious' Sicht damit so etwas wie ein Verbrechen zugestand. Aber er wusste auch, dass Wesen mit größerer moralischer Integrität als der rücksichtslose Gewaltherrscher kaum etwas Falsches darin sehen konnten - im Gegensatz zu dem, was der Imperator selbst in den letzten Minuten über sich erzählt hatte.

»Ich studierte an der Universität von Kee-Piru Wirtschafts- und Politikwissenschaften. Meine ersten kleinen Erfahrungen in der politischen Arbeit sammelte ich in eher spielerischer Weise als Mitglied der Studentenvertretung. Es war sicherlich weniger meinen Leistungen zu dieser Zeit geschuldet als dem guten Ruf meiner Familie, dass man mich kurz nach der Wiedergründung des Senates auf Coruscant in die Delegation meiner Heimatwelt berief. Ich war damals das jüngste und unerfahrenste Mitglied unserer Abordnung, aber ich hatte mit diesem Sprung aufs trockene Land die Möglichkeit, schnell Erfahrungen zu sammeln.«

Weit schneller, als ihm lieb gewesen war. Doch diese sehr emotionale Einschätzung behielt er für sich. Vielleicht würde er sie eines Tages in seine Autobiographie schreiben, in der zweifellos dieser Begegnung ein großes Kapitel gewidmet sein würde - wie auch immer es ausgehen sollte.

»Ich erlebte die Vertreibung von Coruscant und die kurze Zeitspanne, in der der Senat auf Corellia tagte. Nachdem auch diese Welt gefallen war, kehrte unsere Delegation nach Mon Calamari zurück. Mittlerweile hatte ich mir einen guten Namen gemacht und einigen Einfluss gesammelt, den ich geltend machte, um die Bereitschaft unserer Völker zur aktiven Teilnahme am Krieg zu fördern. Nach meiner Ernennung zum Senator von Dac und durch meine guten Beziehungen zu den Mon Calamari Shipyards hatte ich die Möglichkeiten dazu. Zudem setzte ich mich dafür ein, dass der Senat nach der Bombardierung von Theed auf meiner Heimatwelt eine neue Zuflucht fand und sich dort eine funktionierende Regierung rekonstituieren konnte - in der ich dann den Platz meiner Vorgängerin Raistlin einnahm.«

Der Rest war sicher allgemein bekannt, daher schloss Aeksar Quún seine Ausführungen an dieser Stelle. Seine Kehle fühlte sich trocken an. Daher räusperte er sich und wandte sich dann zu einem der Umbaraner um, die ihnen in einigem Abstand folgten:

»Wäre es möglich, die Raumtemperatur etwas zu senken?« bat er. Dass er die beleidigende Wasserschale des Imperators abgelehnt hatte, rächte sich nun, doch er bereute es nicht, diese Erniedrigung abgewiesen zu haben.

Ein kahlköpfiger, blasshäutiger Mann in den typischen dunklen Roben eilte ihnen voraus zu einer Schalttafel an der gegenüberliegenden Seite des Raums. Als er nach wenigen Sekunden zurückkehrte, neigte er den Kopf und sagte:


»Entschuldigt, verehrter Kanzler - die Einstellung der Klimakontrollen entsprach nicht den strikten Vorgaben. Ich habe in allen Räumen die Temperatur gesenkt und die Luftfeuchtigkeit etwas erhöht, wie vorgesehen, und werde die verantwortlichen Stellen zu größerem Pflichtbewusstsein ermahnen. Das wird nicht wieder vorkommen.«

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, einige republikanische und imperiale Mitarbeiter
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, einige republikanische und imperiale Mitarbeiter

So ganz konnte der Imperator der Sichtweise des Kanzlers nicht zustimmen. Der wirklich relevante Unterschied zwischen beiden Individuen jedoch war, das Allegious zum Teil selbst verantwortlich war für jene Leichen, die seinen Weg pflasterten. Quún jedoch hatte gar keine andere Wahl, als jenen Weg zu beschreiten der eben entsprechend mit Leichen ausstaffiert worden war. Der eine war Täter, der andere war Opfer. Zumindest einer oberflächlichen Betrachtungsweise nach. Denn auch an den Händen des Kanzlers klebte die Schuld. Auch sein Weg hatte das Scheitern unzähliger anderer Individuen bedeutet, Träume wurden zerstört und sicherlich auch die eine oder andere Verschwörung auf die wenige bis sogar unzählige Individuen gehofft haben mussten. Der Aufstieg des Mon Calamari bedeutete gleichzeitig das Absterben der Hoffnungen vieler anderer Interessengruppen. Allegious konnte sich das Entsetzen und die Resignation beinahe bildlich vor Augen führen. Vielen würde dieses Staatsoberhaupt sicherlich als zu weich und zu nachlässig gelten. Viele würden einen wahren Sturm der Entrüstung auf dieses gebrechliche Fischwesen loslassen. Staatsoberhaupt zu sein bedeutete immer den Tod der Anderen- ob sich sein Kontrahent dieses nun eingestand oder nicht war vollkommen irrelevant. Einzig und allein der Imperator bejahte diese Schlussfolgerung kräftig und stand für seine Taten ein und versteckte sich nicht hinter moralischen Prinzipien und Scheinheiligkeiten.

Der Werdegang las sich fast wie aus dem eines Imperialen. Die Geburt selbst schien schon entsprechend ein begünstigender Faktor zu sein. Wenn sich eine Familie über viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte einen Namen erworben hatte so ging dieser erst einmal zwangsläufig auf das Neugeborene einer selbigen über, ganz unabhängig davon ob es auch eine entsprechende Begabung hinsichtlich der Familientradition besaß oder nicht. Und selbst wenn dem nicht so war bedeutete dies noch lange nicht dass dem Kind keine Zukunft in der Befähigung der Familie beschienen war. Wenn sich eine solche Sippe erst einmal Macht und Einfluss erarbeitet hatte, war es nicht minder schwer, diesen entsprechend geltend zu machen und dafür zu Sorgen dass das Kind eine Möglichkeit hatte, eine Karriere im Sinne der Sippe zu beschreiten. Ähnlich war es auch mit Quún gewesen, seine Worte selbst drückten genau dies aus. Schon in jungen Jahren schien selbiger von Rebellion angestachelt zu sein. Selber nie eine Waffe in der Hand gehalten zu haben, war gleichbedeutend ein Eingeständnis, in der Tradition eines Politikers ein geborener Manipulator zu sein. Allegious entging diese Logik nicht. Allerdings hätte ihn wirklich mehr interessiert, was die Beweggründe waren, in jungen Jahren von Rebellion zu träumen- jugendlicher Idealismus etwa? Gerade diesen bemühte sich doch das Imperium fortwährend zu eigen zu machen.

Er selbst gab dann von sich, dass es eher dem Umstand seiner Familie zuzuschreiben war, als eben seinen Leistungen dass man ihn in die Delegation seiner Welt berief. Selbstzufrieden über seinen Verstand nickte der Imperator dem Staatsoberhaupt bei dieser Erwähnung zu. Sicherlich mochte für ein junges Wesen wie Quún es wohl gewesen war, als er Delegierter wurde, sich eine hervorragende Möglichkeit ergeben haben, schnell von allem und jedem zu lernen. Er selbst hatte schnell gelernt dass man nur wahrhaft zu Großem fähig war wenn man sich entsprechend der härtesten und repressivsten Situationen aussetzte. Je höher der Stress, je höher der Versuch jeglicher Einflussnahme auf ein Individuum war, umso schneller lernte es- um sich zu behaupten und um nicht den Verstand zu lernen. Diesen Teil von Quún's Erzählungen verstand der Herrscher des Imperiums sehr gut. Wieder eine Übereinstimmung, und so sehr sich der Kanzler auch dagegen sträubte; es war mehr als offensichtlich das es eben genauso war. Beide waren verbunden durch Gemeinsamkeiten ihres Aufstieges, zwar nicht in den Methoden aber in jedem Fall in der Art und Weise wie sich Machtergreifungen verhielten.

Während Quún fortsetzte fragte sich der Sith- Lord, ob nicht das Imperium selbst verursächlich dafür war dass jener jetzt ihm gegenüberstand. Wären Coruscant und Corellia nicht eingenommen worden... es war nur logisch dass Quún Kanzler geworden war, als der Senat auf Mon Calamari tagte. Jener gab frei heraus zu, sich Einfluss verschafft zu haben. Günstige Beziehungen zu Waffen-Lobbyisten taten ihr Übriges. Unter anderem Umständen hätte er wohl auch einen formidablen Imperator abgegeben, dachte er in sich hinein. Doch ihm fehlte die Einsicht in die Macht. Vielleicht würde Quún seine ganze Weltanschauung überdenken wenn er nur fühlen konnte was Allegious fühlte. Die dunkle Seite aalte den Imperator wie in ein zweites Gewand, es schien fast als wäre die ganze dunkle Seite in ihm alleine konzentriert, was ja auch so war. Die anderen, welche mit ihm auf den Planeten gekommen waren und sich Sith nannten, aber keine waren, waren so blass und so farblos gegen seine Vitalität. Allegious hätte mit einem Fingerschnippen alle hier anwesenden töten können. Er stellte sich vor wie der Kanzler und einstige Senator seinen Kopf schief legte, nachdem dieses durch die dunkle Seite der Macht gebrochen war. Er konnte sehen wie in den Milli-Sekunden von Leben, die dem Kanzler noch geblieben wären, das Entsetzen in den Augen zu lesen wäre... Macht. Unbegrenzte Macht. Vollkommene Herrschaft. Wie konnte man so etwas nicht begehren wollen? Wie konnten Individuen wirklich an Frieden interessiert sein? Allegious kam nicht umhin diesen Wunsch als eine Schwäche abzutun, als eine moralische Fehde mit dem eigenen, rationalen Verstand. Und so sehr er auch eine gewisse Bewunderung und Anerkennung für sein Gegenüber hegte, so stark war auch sein Ekel, sein Hass und sein Mitleid für dieses Wesen. Nie würde der Kanzler sich von seinen Ketten frei machen, nie würde er wirklich er selbst sein. Es war als wenn ihn ein Kostüm daran hinderte sich so zu entfalten wie es ihm urtümlich zu eigen war. Alles was er sonst noch in dem Kanzler sehen konnte war grenzenlose Naivität. Ein Tod wäre zu gnadenvoll. Allegious würde sich viel später mit ihm unterhalten, wenn seine Republik gefallen war um zu sehen wie der Mon Calamari zerbrach.

Und es hatte bereits begonnen. Nachdem sich der Imperator wenige Minuten zuvor dass Fleisch vom Arm gelöst hatte um ihm zu zeigen was er, zum zumindest war, hatte er den Ekel und die Beunruhigung in dem Kanzler gespürt, wenn auch nur kurz. Es war wie, als wenn man eine Fackel entzündete und das Feuer kurzzeitig mit dem brennbaren Material reagierte ehe es wieder auf seine normale Flamme zurückwich und vor sich hin loderte. Der Kanzler war zu sehr an das Herrschen gewohnt als dass er sich, wenn auch nur unbewusst es lange gestatten würde seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Schnell fing sein Verstand sich und bettete seine Emotionen wieder ein, so dass es dem Imperator nicht möglich war ohne vermehrte Anstrengung in die Gedankenwelt seines Gegenübers einzudringen, das hätte er aber bemerkt. Allegious genügte aber diese kurze Offenbarung. Den Kanzler zu erschüttern war ein erster Schritt um ihn moralisch wanken zu lassen. Es bedurfte nicht vieler Werkzeuge um ein standhaftes Wesen zu Fall zu bringen. Wenn ein solches erst auf den Knien vegetierte war es ein leichtes es dazu zu bewegen seinen Hals zu entblößen um es der letzten Würde und der letzten Zweifel berauben.

Es ging weiter. Der Mon Calamari schien an Trockenheit zu leiden. Ihm schien die Hitze, welche Allegious mit der Macht nach oben getrieben hatte, sichtlich zu schaffen zu machen, weshalb ein Bediensteter der Umbaraner dafür Sorge trug dass das Atrium wieder eine natürlichere Temperatur einstellte. Sicherlich, niemand konnte nachweisen, ob es ein Versehen der örtlichen Angestellten oder etwas anderes war, aber es genügte Allegious zu wissen dass er den Täter kannte. Nun rächte sich doppelt, dass der Kanzler so töricht gewesen war das Wasser abzulehnen. Allegious sinnierte einen Moment lang erneut ob er ihm nochmals Wasser holen lassen sollte, doch er konnte logisch aus den vorherigen Aktionen Quún's schließen, dass dieser immer ablehnen würde wenn es vom Imperator kam, aus der richtigen Annahme heraus dass dieser somit ersuchen würde ihn als Schwächling darzustellen. Dennoch- die Trockungs-Erscheinungen waren jetzt nun einmal vorhanden, es würde ihm auch mit Senkung der Temperatur und Erhöhung der Luftfeuchtigkeit nicht gelingen diese abzuwenden, lediglich die Toleranz-Zeitspanne bis er sich mit Wasser benetzen musste, wurde damit verlängert.

Für einige Sekunden legte sich Schweigen über die Szenerie. Wortlos gingen die beiden einige Schritte. Taral hatte das Interesse an dem Vogel verloren und hatte sich auf der begrasten Fläche umringt von Blumen, Kunstlicht und fremdartiger Fauna niedergelassen. Das Bild eines machtsensitiven Tuk'atas in einer solch friedlichen Umgebung mutete abstrus an. Aber nicht anders verhielt es sich mit dem Sith selbst. Ein Wolf unter Schafen. Und er war gekommen, sie alle zu zerreißen. Und seine Abgesandten, seine Delegation trieb die Herde eifrig wie ein Hirte auf den Wolf zu. Nur würden sie nicht eingreifen um die Herde zu schützen. Die Herde hatte nur den einen Zweck: Ihr Leben zu opfern und das Imperium zu nähren und zu stopfen.


Auch ich sehe dies nicht als Schwäche, Kanzler. Um zu leiten, zu dirigieren, zu verwalten oder zu herrschen bedarf es keiner Toten. Objektiv gesehen mag es der effizientere Weg sein indem man sich einer Opposition wie auch immer entledigt, aber es steht eurer Leidenschaft in keinster Weise nach, auf dieses Instrument zu verzichten. Es zeugt von ebenso großer Leidenschaft eben darauf bewusst zu verzichten. Wer dies als Schwäche zu deuten mag, hat wenig davon verstanden, was Stärke heißt. Ich werde darüber meditieren wenn das hier vorbei ist. Ihr seid interessant, Kanzler. So gar nicht wie ich mir euch vorgestellt hatte. Es ist bedauerlich dass wir einander wohl nicht regelmäßiger sehen werden, ihr würdet wohl kaum zu einem Staatsbesuch nach Bastion kommen? Ich fühle, dass euch das hier alles sehr schwer fällt. Ich fühle euer Unbehagen. Es ist nichts falsch daran. Wäre ich an eurer Stelle würde ich dasselbe denken. Aber wenn der Frieden Einzug hält, bin ich vielleicht auch in der Lage einige Änderungen vorzunehmen. Ohne einen äußeren Feind, bin ich gerne bereit verschiedenste Aspekte meiner Herrschaft zu überdenken.

Alles was er sagte, klang glaubwürdig. Aber das war es nicht. Nicht eine Sekunde dachte er daran. Er würde nicht einen Funken seiner Herrschaft aufgeben. Er würde den Tod von Billiarden in Kauf nehmen wenn das seine Herrschaft garantieren würde. Dann würde das Imperium über das Aas der Republik herfallen. Allegious würde alle lebenden Mon Calamari versklaven und Quún als ein Schoßtier neben Taral halten. Er würde aus einem Napf fressen und um Wasser betteln... Allegious blickte aufrichtig dem Kanzler in seine großen Augen. Frieden. Allegious dachte an den endgültigen Frieden. Der einzige Frieden der akzeptabel war, war der seiner absoluten Herrschaft und Macht.

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[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Trakt mit den Gästequartieren | Zimmer 112] Bru-Th Agoch


Das Quartier, das Jedi Meister Bru-Th Agoch während seines Aufenthalts zur Verfügung gestellt worden war, bestach zwar nicht durch schiere Größe, doch bot dafür allen erdenklichen Luxus gepaart mit schlichter Eleganz. Neben einem breiten Bett mit dazugehörigem Wandschrank, einer couchähnlichen Sitzgelegenheit für zwei Personen sowie einem filigran gearbeiteten Sekretär, der über alle nötigen Computeranschlüsse und Schreibutensilien verfügte, gab es zudem ein edel wirkendes Bad samt Erfrischungszelle und einen Bildschirm, der jegliche Arten des Entertainments, das für Credits zu bekommen war, anbot. Die Beleuchtung des Zimmers, dessen Decke hoch war und die sich ähnlich wie die des Hauptversammlungssaals nach oben hin zwiebelartig verengte, war indirekt, Akzente wurden durch mehrere rote Strahler gesetzt, welche die finstere Atmosphäre nur noch verstärkten. In seiner Gestaltung, erschien Bru-Th die Räumlichkeit sehr stimmig, doch das dunkle Holz, die dämmrige, fast bedrohlich wirkende Beleuchtung und die luxuriöse Ausstattung sagten ihm nicht wirklich zu und sorgten ehr dafür, dass sich seine innere Unruhe nicht legte:

"Ein Lord der Sith hätte sich hier vermutlich wie zuhause gefühlt",

murmelte er kraftlos und öffnete den ersten Knopf seiner Uniform. Noch immer hatte er sich nicht an den kratzigen Stoff und die Enge am Hals gewöhnt, doch beschwert hatte der hochgewachsene Jedi sich darüber nie. Die vergangenen Stunden hatten viel Kraft gekostet und heftig an seinen Überzeugungen gerüttelt. Die Schwere, die sich seines Geistes bemächtigte, seit er Umbara betreten hatte, wollte auch hier in der Abgeschiedenheit seines Quartiers nicht abfallen, doch bevor er über die neuesten Ereignisse und das aufwühlende Gespräch mit der imperialen Gouverneurin meditieren konnte, galt es noch seiner Pflicht als Offizier nachzukommen.

Etwas umständlich kramte Bru-Th den vom vielen Gebrauch etwas abgenutzten Comlink aus einer seitlichen Uniformtasche und aktivierte das Gerät umgehend. Automatisch wurde eine Verbindung zum zuständigen Geheimdienst-Offizier hergestellt, sodass Bru-Th nicht darauf wartete, dass sich der Empfänger identifizierte, sondern mit fordernder Stimme sprach:


"Hier spricht Agoch! Stellen Sie mich zur Massive durch. Ich möchte mit Commander Saris sprechen."

Eine raue, wenig sympathische Stimme meldete sich und bestätigte den Befehl. Dann knackte es mehrmals in der Leitung, eine halbe Minute verging - vermutlich, um die Verschlüsselung aufzubauen -, dann meldete sich der weibliche XO des republikanische Schiffes ganz schnörkellos:

"Captain Agoch, wie laufen die Verhandlungen?"

"Ganz Saris", dachte Bru-Th und zum ersten Mal seit seiner Ankunft auf diesem finsteren Loch, das die Umbaraner ihre Heimat nannten, schmunzelte der Jedi Meister.

"Details werden Sie von mir nicht erfahren, Lt.-Cmdr., dazu vertraue ich der Verbindung zu wenig, doch von einer Einigung sind wir wohl noch weit entfernt. Man klopft die jeweils andere Position ab, wenn Sie verstehen, was ich meine"

umriss er knapp das, was er nicht näher erklären wollte. Dass er selbst es war, der die Gespräche durch seine kompromisslos ablehnende Haltung stark erschwerte, ging seinen Ersten Offizier nichts an. Seine rothaarige Stellvertreterin klang enttäuscht, als sie ganz offen reinräumte:

"Ich hatte gehofft mehr erfahren zu können, Captain. Aber wahrscheinlich habe Sie Recht. Nicht nur unsere Geheimdienstleute sind auf dem Planeten. ... Doch darüber wollten Sie mit mir bestimmt nicht reden oder?"

"Das ist richtig." Rasch griff er den hingeworfenen Faden auf: "Was gibt es von Bord der Massive zu berichten, Saris? Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?"

Die zweite Frage war sinnlos, denn Saris hatte Order, jegliches Vorkommnis sofort an die Abordnung der Neuen Republik auf Umbara weiter zu leiten, doch er wusste nur zu gut, dass die Arbeitswege bisweilen auch lang sein konnten. Einen Moment schien die junge Frau ihre Antwort abzuwägen, schien abzuwägen, welche Details für ihren Captain interessant sein mochten und welche nicht, dann machte sie ihren Rapport:

"Soweit ist die Situation unter Kontrolle, Captain. Mannschaft und Schiff funktionieren gut, auch wenn eine latente Anspannung bei vielen zu bemerken ist. Im Angesicht der Umstände, sehe ich das jedoch als normale Reaktion an. Major Sebolto hat mit Rückendeckung der lokalen Regierung eine zwanzig Klicks breite Flugverbotszone um die Massive herum eingerichtet, die rund um die Uhr von einer Alarmrotte überwacht wird. Was die Imperialen angeht, so scheint ihr Captain auf einen ähnlichen Gedanken gekommen zu sein. Ansonsten gibt es keine Zeichen einer bevorstehenden Aggression. Die Lage ist ruhig."

Gerade wollte Bru-Th noch ein paar weitere Details bzgl. des Zustands seines Schiffes erfragen, da ertönte ein leichtes Summen, das ankündigte, dass jemand vor seiner Tür stand. Wer dies war, brauchte Bru-Th nicht zu erraten, denn die Präsenz von Jedi-Rätin Joseline war ihm keine unbekannte. Rasch dankte Bru-Th seiner Stellvertreterin für den Rapport und erinnerte sie erneut daran, jegliche Aktivitäten zu melden und auch ansonsten mit Bedacht ans Werke zu gehen, dann trennte er die Verbindung, knöpfte sich die Uniform wieder zu und ging zur Tür, um Joseline zu empfangen.

"Tretet ein, Rätin Joseline. Gewiss habe ich Zeit. Soweit mein Chrono mich nicht täuscht, bleiben uns noch knapp zwei Stunden."

Das folgende Gespräch würde gewiss nicht erfreulich sein, prophezeite der hochgewachsene Jedi Meister, doch fürchtete er sich davor nicht. Vielmehr schuldete er Joseline einige Erklärungen, auch wenn sie der blinden Rätin kaum gefallen dürften. Ob sein Verhalten Konsequenzen für ihn hatte, konnte Bru-Th nicht einmal sagen, doch er würde sie akzeptieren. Mit einer einladenden Geste, bat er Joseline sich auf das kleine Sofa zu setzen, während er auf einem seitlichen Stuhl nieder kam. Mit der linken Hand strich er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann fragte Bru-Th direkt, da ihm lange Pausen unangenehm waren:

"Ihr ... müsst bestimmt verärgert über mein Verhalten sein, Meisterin Joseline."


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Trakt mit den Gästequartieren | Zimmer 112] Bru-Th Agoch, Joseline
 
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(Jedi / Ahna Rigby)

– Umbara - Gebäudekomplex der Rootai - Zentrales Gebäude - Gang – Mit Sector General Celda –

Die Verhandlungen waren anstrengend. Oft meinte man, den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen oder in einem Besprechungsraum zu verbringen, zu debattieren und zu bereden, sei keine ermüdende Arbeit, doch heute erlebte Ahna wieder einmal das Gegenteil. Geistige und körperliche Betätigung waren nicht miteinander zu vergleichen, doch aus beidem wuchs eine Müdigkeit, die Muskeln, Glieder und Geist lahm legen konnte. Stundenlanges Überlegen, scharfes Nachdenken und das Hadern mit gemachten Vorschlägen und eigenen Vorstellungen würde am Ende des Tages bei ihnen allen seinen Tribut fordern. Ahna Rigby spürte darüber hinaus noch etwas anderes. Mit dem Imperator, Darth Allegious, im selben Gebäude, waren ihre Machtsinne kontinuierlich bereit zum Sprung. Ahna fühlte, was um sich herum geschah. Sie suchte nach Gefahr, erforschte die in der Atmosphäre liegende Spannung und suchte nach Anzeichen dafür, dass sie auf der Hut sein mussten. Sie war froh über die Pause, als sie endlich da war. Mit Schritten, aber ruhigen Schritten verließ sie das Besprechungszimmer. Sie wollte etwas frische Luft, ein paar Minuten für sich, in denen sie das Treiben um sich herum ausblenden und die Macht nur auf ihr Inneres fokussieren konnte. Bevor sie hinaus kam, wurde sie jedoch abgefangen und fand sich Auge in Auge mit einem der imperialen Offiziere wieder: General Celda.

Der Vorschlag, den er ihr unterbreitete, kam überraschend. Natürliches Misstrauen war das erste, das Ahna überkam. Und doch waren es Momente wie dieser, die sie überhaupt davon überzeugt hatten, dass die Gegenwart von Jedi während der Verhandlungen von Nutzen würde sein können. Als Jedi schien es ihr kaltblütig, Planeten und damit alles Leben darauf so sachlich gegeneinander einzutauschen. Sie sprachen bereits den ganzen Tag über Grenzverschiebungen, kalkulierten ihre Schritte wie kluge Züge in einem Schachspiel. Doch was war die Alternative? Wer so lange lebte wie die Pau’aner es taten, sah zwangsläufig viel Elend. Es widerstrebte Ahna zu entscheiden, wem sie helfen sollte und wem nicht, doch sie hatte gelernt, dass sie nicht jeden würden retten können. Sie mussten die Möglichkeiten gegeneinander aufwiegen und so viele Leben vor dem Imperium retten wie möglich. Zehn Leben waren besser als eins. Zehn Millionen waren besser als Zehntausende. Es war kaltblütig, so zu denken, doch es war alles, das sie tun konnte.


“Euch scheint an diesen Welten viel gelegen zu sein - Koensayr, Rendili und Bacrana.“

Ahna Rigby suchte im Gesicht des Menschen nach Anhaltspunkten, die ihr versichern würden, dass sie ihm trauen konnte oder dass sie seinen Vorschlag ernst genug nehmen sollte, um ihn nicht sofort abzuweisen. Doch warum sollte sie auch? Er bot ihr Coruscant und Metellos an. Coruscant!

“Einer Jedi Coruscant anzubieten ist jedenfalls ein geschickter Zug von Euch.“

Das Abwägen von Für und Wider hatte in ihrem Kopf begonnen. Natürlich war nichts von dem, das zwischen ihnen besprochen wurde, endgültig und das wussten sie beide. Keiner von ihnen beiden unterschrieb einen Vertrag oder war bevollmächtigt, solch weitreichende Entscheidungen alleine zu tragen. Dennoch konnten sie Einfluss ausüben und die Entwicklungen in eine bestimmte Richtung dirigieren. Dass besonders Coruscant auf dem Radar des Jedi-Ordens war, war kein Geheimnis. Ahna sah dort zweierlei Dinge: sie sah die hohe Bevölkerungszahl des Planeten und sie sah den Tempel der Jedi. Mit Coruscant konnten sie mit einem Schlag Billionen, Billiarden und unzählige Leben mehr vor der Unterdrückung des Imperiums befreien und sie würden in der Lage sein, wieder die heiligen Hallen des Ordens zu beziehen und den Einflussbereich der Jedi in der Galaxis wieder zu vergrößern.

“Ich erkläre mich einverstanden, General.“

Sagte sie, ihren eigenen Gedanken folgend.

“Eure Bemühungen, der Republik Coruscant, die umliegenden Welten, sowie Metellos zu beschaffen, gegen meine Versicherung, dass ich Moor an die kurze Leine nehmen werde.“

Es war Politik, die vielen Jedi zuwider war und doch war das, was sie heute tat, nichts anderes als das. Manchmal ging es nicht anders. Manchmal musste man kaltblütig sein. Ein Planet gegen den anderen.

“Ihr sollt Koensayr, Rendili und Bacrana haben.“

Fuhr Ahna fort.

“Das ist wohl nur fair.“

Für eine Sekunde fragte sie sich, ob man es wohl als ihren Verdienst anerkennen würde, wenn Coruscant tatsächlich an die Republik zurück fiel. Schon im nächsten Moment jedoch verbat sie sich jeglichen Gedanken dieser Art. Solche Gedanken standen ihr nicht zu. Es ging nicht um Ruhm oder Anerkennung, sondern um das Wohl der Galaxis und um den Frieden – selbst wenn der Preis hoch war. In diesem Falle war er es nicht, nicht aus ihrer Warte. Coruscant bildete das Zentrum der Galaxis, hatte die Jedi Jahrtausende lang beheimatet. Dort stand der Jedi-Tempel. Metellos wiederum war extrem wichtig in der Weltraumnavigation - zumindest wenn das Ziel Ilum hieß. Auch das war ein Detail, das sie nicht ignorieren konnte. Die Verhandlungen, so glaubte sie, nahmen endlich Form an. Keine der beiden Parteien würde am Ende als großer Sieger hervor gehen. Wenn alles gut ging, würden sowohl Republik als auch Imperium Erfolge zu verbuchen und auch Abstriche gemacht haben. Das war die Essenz aller Kompromisse und - hoffentlich - der Weg zum lang ersehnten Frieden.

– Umbara - Gebäudekomplex der Rootai - Zentrales Gebäude - Gang – Mit Sector General Celda –
 
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Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – vor Bru-Th Agoch’s Apartment

Nach kurzem Warten bat Bru-Th sie in seine Quartier und Jo trat mit gemessenem Schritt ein und lies sich auf dem angebotenen Sitzplatz nieder. Sie wollte Bru-Th nichts vorwerfen, obwohl sie vorhin, während der Verhandlungen doch einige Male recht verärgert war wegen seinem Verhalten.
Und er schien es auch bemerkt zu haben. Zumindest seine Worte ließen deutlich darauf schließen.
Für einen Augenblick sagte sie nichts auf seine Worte und strich nur den Saum ihrer Robe glatt. Dann begann sie langsam zu sprechen.


Ich war verärger, Bru-Th!
Ja, ich war sehr verärgert und überrascht als ich bei einer Verhandlung mit imperialen Vertretern plötzlich das Gefühl hatte direkt zwischen den Stühlen zu sitzen!
Ich hätte dich am liebsten an deinen Ohren aus dem Verhandlungsraum gezerrt und dir die Leviten gelesen.


Jo schwieg kurz und verzog die Mundwinkel etwas nach oben. Den letzten Teil hatte sie nicht wirklich ernst gemeint mehr als eine bildliche Untermauerung ihrer Verärgerung.

Wir alle wussten worauf wir uns einließen, als wir hier her kamen! Wir wussten wem wir gegenüber stehen würden und worum es geht.
Du hast dich jedoch verhalten als hättest du es nicht gewusst.
Als wärst du ein trotziges Kind das man zu einer lästigen Übung zwingt.
Ich kenne dich so nicht.


Sie hatte jetzt klar gestellt was sie vorhin empfunden hatte. Jetzt atmete sie erst einmal tief durch und legte dann ihren Kopf etwas schief.

Aber weißt du was das Schlimme an der Sache ist?
Ich kann dich verstehen!
Und vor ein paar Jahren hätte ich wahrscheinlich ebenso wie du reagiert.
Um ehrlich zu sein, ein gewisser Teil von mir möchte das auch heute noch tun!
Glaubst du wirklich, ich würde dem Imperator auch nur so weit trauen wie ich ihn werfen kann? Wohl kaum.
Und ich bin mir auch sicher, dass jeder seiner Offiziere und Verwaltungsbeamten , wenn er oder sie es dürften, voller Wonne ihren Blaster ziehen würden um uns alle zu töten.
Aber wir sind auch nicht hier um Freunde zu finden. Wir sind hier um eine Ruhepause für all die geschundenen Welten und Wesen zu erreichen.
All jene Männer und Frauen in den imperialen Gefängnissen, die wir durch unsere Verhandlungen zurück nach Hause holen können. All die ausgebluteten Planeten, die endlich eine Zeit der Ruhe erleben können.
Das ist es wert. Dafür sind wir hier!


Wieder legte Jo eine Pause ein bevor sie dann tief durch atmete und weiter sprach.

Bru-Th, ich will dich nicht rügen! Und ich kann es auch nicht, da du nicht für den Orden hier bist.
Doch du bist auch ein Jedi und ich vertraue darauf, dass du mir hilfst!
Ich brauche dich! Wir müssen zusammen arbeiten sonst nutzen die imperialen Vertreter jede Schwäche aus. Wir müssen die bestmöglichen Ergebnisse für deine inhaftierten Kammeraden erzwingen. Die imperialen sind die Bittsteller und wir dürfen sie aus dieser Ecke nicht heraus lassen.
Nur so erzielen wir gemeinsam die optimalen Ergebnisse.


Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai –Bru-Th Agoch’s Apartment – mit Bru-Th
 
[Umbara-System | Umbara | Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude | größeres Separee ] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Grand Moff Edward Marrik, High Admiral Fyrestone, Sector General Celda, Rätin Ahna Rigby

Es schien tatsächlich so, als wäre die Zeit des Feilschens schon wieder vorbei. Beide Seiten hatten ihre Argumente und Forderungen ausgetauscht und wie es im Moment aussah, war die Schnittmenge gering. Ebenso wie die Bereitschaft, weitere Zugeständnisse zu machen, bis man sich irgendwann in der Mitte traf. So weit waren sie einfach noch nicht: Die Verhandlungen standen schließlich noch ganz am Anfang. Vilnok Moor spürte das, die Imperialen ebenfalls, und mit Sicherheit erst recht die Jedirätin Rigby. Da dem Senator von Vinsoth ziemlich egal sein konnte, ob die Verhandlungen ein Erfolg waren - Malor Gale erwartete sogar von ihm, dass er alles in seiner Macht tat, um das zu verhindern - schlug er keine Pause vor, auch wenn das eindeutig der vernünftigste Schritt wäre. Doch bevor die Debatte und die (wie Sector General Celda es nannte) ›ambitionierten‹ Forderungen den allgemeinen Geduldsfaden der unharmonischen Gruppe überstrapazieren konnten, zogen die imperialen Delegierten die Reißleine.

»Sie haben Recht«, räumte der dickhäutige Chevin großzügig ein. »Wir haben nun wohl genug, worüber wir alle nachdenken müssen. Eine Pause gibt uns die Möglichkeit zur internen Beratung. Lassen Sie uns später fortfahren.«

Sie einigten sich auf einen Zeitpunkt zum Fortgang der Gesprächsrunde. Die dazwischen liegende Zeit genügte, um sich mit Ahna Rigby zusammenzusetzen und über das weitere Vorgehen abzustimmen, während auch die Imperialen Gelegenheit erhielten, ihren Kurs festzusetzen. Ob diese beiden Linien sich später aufeinander zu oder weiter voneinander weg bewegen würden, war die Schlüsselfrage.

Bevor er sich jedoch mit der Pau'anerin traf, hatte Vilnok Moor noch ein paar Dinge in eigener Sache zu erledigen. Er winkte seine Assistentin heran, die - wie es sich für eine Chev gehörte - schweigsam in einer Ecke auf Anweisungen wartete. Er trat mit ihr an eine der Wände und aktivierte das Störfeld, das auf engem Raum um ihn herum ein elektronisches Abhören unmöglich machen sollte.


»Beschaffen Sie mir mehr Informationen über die Verhandlungsgegner«, wies er sie an, und es war kein Zufall, dass er sie nicht -Partner nannte. »Ich glaube, wir werden an einen Punkt kommen, an dem die eigentlichen Geschäfte nicht in großer Runde, sondern im Gespräch unter vier Augen abgemacht werden. Ich muss dann wissen, welche Leichen die drei im Keller haben und wer von ihnen das schwächste Glied ist. Beeilung!«

Die blasshäutige Angehörige des Sklavenvolkes verneigte sich und verlor keine überflüssigen Worte. Sie verließ zügigen Schrittes den Raum und Moor war zuversichtlich, dass er bald ein wenig mehr über Celda, Marrik und Fyrestone wissen würde. Das Informationsnetz der Black Sun und auch sein eigenes waren gut darin, binnen kurzer Zeit auch private Informationen über Prominente zusammenzutragen, wenn man bereit war, genug Geld zu investieren. Dass er solche Ausgaben anschließend Malor Gale auf die ›Spesenrechnung‹ schreiben würde, war für den Vigo eine Selbstverständlichkeit.

Anschließend suchte der Chevin nach Ahna Rigby. Sie hatte den Raum verlassen, doch ein umbaranischer Bediensteter konnte ihm sagen, in welche Richtung sie gegangen war. Versunken in Gedanken, die sich um die Zukunft der Galaxis und den Erfolg seiner persönlichen Lebensplanung drehte, ging er ihr nach.

Er traf sie schließlich in einem Gang unweit des Verhandlungssaales. Unmittelbar bevor er um die Ecke bog, hinter der er sie erblickte, lief ihm jedoch Sector General Celda über den Weg. Es lag in Moors Natur, dass sofort Misstrauen in ihm aufkeumte. Hatten der Mensch und die Pau'anerin etwa miteinander geredet? Wenn das der Fall war, hatte die Phase der verschwörerischen Zwiegespräche früher begonnen, als er es erwartet hätte. Zu gerne hätte er gewusst, was sie miteinander besprochen hatten. Aber vielleicht würde er das ja bald erfahren.


»Werte Rätin Rigby, ich möchte die Pause gerne nutzen, mich mit Ihnen über unser weiteres Vorgehen zu beraten. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Sie begleite?«

Der Senator hielt sich nicht damit auf, ihre Einwilligung abzuwarten, sondern kam sofort zur Sache:

»Meiner Meinung nach läuft die Sache bisher ziemlich gut, auch wenn die Stimmung nicht die wärmste ist. Unsere Forderungen sind weitreichend, aber keinesfalls unberechtigt. Selbstverständlich werden wir sie nicht alle durchsetzen können: Es wird auf irgendeinen Kompromiss hinauslaufen. Ich schlage aber vor, dass wir vorerst nicht zu weit auf das Imperium zugehen. Durch unsere harte Linie haben wir unsere Gegner bereits jetzt stark unter Druck gesetzt und in Zugzwang gebracht. Sie wissen, dass sie sich bewegen müssen. Ich denke, ihre bisherigen Zugeständnisse sind nur die Spitze dessen, was wir erreichen können, wenn wir geschickt vorgehen.

Mein Vorschlag lautet, dass wir beim nächsten Treffen einige der unwichtigeren Systeme preisgeben. Auch die Breite des allgemeinen Korridors um den Run und die Welten auf dem Agricultural Circuit können meinetwegen gerne zur Disposition stehen. Aber wir sollten bei aller scheinbaren Kompromissbereitschaft auf jeden Fall auf Koensayr beharren und uns so nahe vor Rendili drängen wie irgend möglich. Denn ich gehe fest davon aus, dass genau das die Forderungen sind, mit denen Fyrestone und Celda nicht leben können. Wenn wir beharrlich bleiben, werden sie viel bieten, um uns auf einen anderen Kurs zu bringen. Vielleicht können wir sogar mit allen anderen Forderungen durchkommen und das den Imperialen dennoch als ihren Sieg verkaufen, wenn es so aussieht, als wären die Werften das einzige, worauf es uns wirklich angekommen wäre.

Pflichten Sie mir bei, Rätin?«


[Umbara-System | Umbara | Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude | nahe dem Verhandlungssaal | Flur] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Rätin Ahna Rigby
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Separee] Arbeitsgruppe ›Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit‹ - Sylvar, Horatio Kraym; Sector Adjutant Rhenya Aldine, Abgeordnete Mila Cross, Präsident Mawn Hale(NPCs)

Sylvars Versuch, ihre Gegner - zu denen sie auch Mila Cross und Mawn Hale zählte - einzuschüchtern, gelang zumindest teilweise. Es schien ganz so, als wären die rundliche Frau von Lianna und der Sullustaner beeindruckt und weise genug, um vorerst ihren Mund zu halten und ihr nicht offen zu widersprechen. An Horatio Kraym scheiterte ihre Kunst jedoch. Er machte einen ziemlich unerschrockenen Eindruck, der ihr vielleicht sogar ein wenig imponiert hätte, wenn sie sich nicht weigern würde, einem imperialen Politiker irgendetwas Positives zuzugestehen.

Der Governor betonte nochmals, dass er nicht viel von den militärischen Aspekten verstand, und abermals hielt die Cathar das für eine Lüge, eine Ausrede für die Dreistigkeit seiner Forderung. Dass er daraufhin die ›Verbrüderung‹ der imperialen und republikanischen Wirtschaft beschwor, war ein durchsichtiges Manöver, von dem sie sich nicht vom Kurs abbringen ließ.


»Ja, die Piraterie im neutralen Raum ist ein Problem,« räumte sie ein, »aber damit lässt sich kein Einflug von imperialen Kriegsschiffen in republikanisches Hoheitsgebiet begründen. Mit wie vielen Schiffen Sie Ihre Konvois bis an die Grenze eskortieren, ist Ihre Angelegenheit. Aber dort muss Schluss sein. Wenn Sie keinen kalten Krieg wollen, dann müssen vor allem Provokationen und Drohgebärden vermieden werden. Meinen Sie, dass es der allgemeinen Situation zuträglich wäre, wenn sich unsere Kriegsschiffe auf diese Weise tagtäglich waffenstarrend gegenüberstehen würden? Ich denke nicht. Nein, im Gegenteil wird es einem friedlichen Miteinander viel zuträglicher sein, wenn die militärische Hoheit über das jeweilige Gebiet nicht permanent in Frage gestellt wird.«

Es sah so aus, als wollte Mawn Hale hier etwas einwerfen, doch sie brachte ihn mit einem eisigen Blick dazu, es sich anders zu überlegen.

»Die Charta der Neuen Republik garantiert allen friedlichen Reisenden in ihrem Territorium ein größtmögliches Maß an Schutz und Sicherheit. Falls wir uns überhaupt darauf einigen sollten, die Grenze für den Handel zu öffnen, wird das selbstverständlich auch für imperiale Schiffe gelten. Wir betreiben ein sehr dichtes Netz von Stützpunkten und Patrouillen. Die Piraterie stellt sich bei weitem nicht so problematisch dar, wie Sie es hier verkaufen wollen, und ich denke, im Imperium verhält es sich ähnlich. Private Frachtkonvois, die auf Ihrem Territorium unterwegs sind, bekommen schließlich auch nicht automatisch eine Militäreskorte gestellt - und wir sprechen hier doch von zivilen Schiffen, nicht wahr?«

Was das anging, hatte Sylvar ihre Zweifel. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass das Imperium sich auf diesem Weg ein Schlupfloch für den Ausbau eines effizienten Informations- und Schmuggelnetzwerks offenhalten wollte, möglicherweise zur stillen Vorbereitung einer Invasion von innen heraus. In dieser Hinsicht war mit ihr kein Kompromiss zu schließen. Dennoch war ihr klar, dass irgendeine Form von Einigung her musste. Reines Beharren auf einer Position brachte sie nicht weiter. Daher schlug sie vor:

»Wenn Sie unbedingt wollen, lassen Sie uns in den Vertrag schreiben, dass beide Seiten den Handelsschiffen der Gegenseite das gleiche Maß an Schutz zukommen lassen, wie allen anderen freien Händlern auch. Da sowohl die Republik als auch das Imperium sehr wohl in der Lage sind, in ihrem Einflussgebiet die Risiken für Reisende zu minimieren, wird das wohl ausreichen, meinen Sie nicht?«

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Separee] Arbeitsgruppe ›Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit‹ - Sylvar, Horatio Kraym; Sector Adjutant Rhenya Aldine, Abgeordnete Mila Cross, Präsident Mawn Hale(NPCs)
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, einige republikanische und imperiale Mitarbeiter

Der Imperator hatte Recht: Kanzler Quún fühlte sich zunehmend unwohl. Das war sicherlich der zu hoch eingestellten Raumtemperatur geschuldet, die nur langsam absank, in größerem Maß aber der Nähe von Allegious, die ihm zunehmend unerträglich wurde. Er versuchte natürlich, diese Regung zu verbergen. Ob der Cyborg es durch geschickte Beobachtung dennoch bemerkt hatte, einfach richtig geraten hatte oder - was wirklich keine angenehme Vorstellung war - mit Hilfe der Macht unbemerkt in Quúns Geist herumstocherte, war dabei weniger von Belang. Allzu offensichtlich war aber, warum er es aussprach: Auch das war ein weiterer Manipulationsversuch. Genauso wie die überraschend freundlichen, respektvollen und sogar einsichtigen Töne, die der Herrscher des Imperiums nun anstimmte. Der Mon Calamari hätte nur allzu gern geglaubt, dass diese Begegnung und ihr Gespräch wirklich in der Lage war, etwas Positives bei Imperator Allegious zu bewirken und ihn dazu zu bringen, seine lebensverachtende Politik und die gewaltsame Art seiner Machtausübung zu überdenken. Aber die unerschütterliche Überzeugung, mit der er in den letzten Minuten sein bisheriges Vorgehen entgegen jeder Moral und Vernunft gerechtfertigt hatte, ließ nicht darauf schließen, dass er zu einem echten Einlenken bereit oder überhaupt in der Lage war. Es stand eigentlich außer Frage, dass der Sith diesen Friedensvertrag nicht aus noblen Beweggründen anstrebte, sondern es ihm nur um den eigenen Machterhalt und -ausbau ging, um eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die den Krieg als unlukrativ ausgewiesen hatte. In der Tat hoffte Aeksar Quún darauf, dass ein friedliches Miteinander und kultureller Austausch nach und nach zu einem Umdenken führen konnten. Pazifisten und Kriegsgegner wie der Senator Ulo Sammandi argumentierten schon seit längerer Zeit auf diese Weise. Aber der Kanzler glaubte nicht an Wunder. Wenn eine positive Beeinflussung des Imperiums überhaupt im Bereich des Möglichen lag, dann auf jeden Fall nur über viele Jahre hinweg.

»Es sollte mich freuen, wenn dieses Treffen zu einem positiven Umdenken hin zu einem gerechteren Imperium führen sollte. Unter diesen Umständen kann mir sehr wohl vorstellen, in offizieller Funktion Bastion zu besuchen, oder auch Sie auf Mon Calamari willkommen zu heißen. Wenn das Vertrauen verdient worden ist. Denn ein Friedensvertrag kann nur ein Anfang sein. Wenn er halten soll, muss der Dialog nach dieser Konferenz weitergehen. Vielleicht werden wir dann eines Tages genug Gräben überwunden haben, um auch diesen großen Schritt zu machen. Es ist mein Wunsch, diesen Tag noch zu erleben.«

Auf die Bemerkungen über seine Stärke und, im Widerspruch dazu, sein Unbehagen ging er nicht ein. Schlimm genug, dass er selbst wusste, wie recht Allegious mit Letzterem hatte. Quún war es gewohnt, sich unangenehmen Debatten mit ebenso unangenehmen Zeitgenossen zu stellen. Er hatte schon mehrmals scheinbar aussichtslose Verhandlungen mit starrsinnigen Gegnern geführt. Stunden- und tagelange Senatssitzungen, die scheinbar überhaupt keine Ergebnisse brachten, waren für ihn nicht mehr als ein notwendiges Übel. Aber schon die kurze Zeit in der Nähe des Imperators hatte ihn emotional ausgelaugt, wie er es noch selten in seiner Laufbahn als Diplomat und Politiker erlebt hatte. Er ertrug es einfach nicht länger. Und so flüchtete er sich in eine freundliche Ausrede, um dem Gespräch ein Ende zu setzen.

»Werter Imperator, auch für mich ist diese Begegnung überaus inspirierend und unser Gespräch hat mir neue interessante Blickwinkel eröffnet. So gerne ich es auch fortsetzen würde, denke ich, es ist nun dringend an der Zeit, mit mit einigen Mitgliedern meiner Delegation zu beraten, um mich über den aktuellen Stand der Gruppenberatungen auf dem Laufenden zu halten. Den Wert der Information wissen Sie sicherlich ebenso zu schätzen wie ich. Ich bitte Sie daher, mich nun zu entschuldigen. Ich hoffe aber, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt eine Gelegenheit haben werden, daran anzuknüpfen.«

Als er kurze Zeit später einen Besprechungsraum der republikanischen Delegation erreichte und genug Räume und Wände zwischen ihm und Allegious waren, fiel eine enorme Anspannung von ihm ab und wich einer großen Erleichterung. Ihm war, als wäre er soeben aus dem Maul eines Krakana entkommen oder als hätte man ihn noch auf dem Schafott begnadigt. Woher diese irrationale Regung kam, war eine Frage, die er sich nicht beantworten konnte.

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai] Kanzler Aeksar Quún
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch, Captain Bru-Th Agoch, Jedi-Rätin Joselin und Gouverneurin Larissa Dysart

„Niemand will oder kann der Republik vorschreiben, wie sie mit ihren zurückkehrenden Soldaten verfahren soll.“ Bestätigte Larissa den Einwand der Jedi-Rätin. „Vom logistischen Aufwand einmal ganz abgesehen, gibt es sicherlich auch in diesem Bereich Sicherheitsbedenken. Diese stehen einem einzigen großen Austausch natürlich zusätzlich entgegen und auch wenn ein großer Austausch für beide Seiten wünschenswert wäre, ist er nicht umsetzbar.“

Bei der riesigen Anzahl an Gefangenen war da nichts zu machen.

„Es gibt wenige orbitale Installationen oder Raumstationen die mit soviel Passagieren zurechtkämen. Centerpoint wäre sicherlich eine davon, aber die Station liegt im Corellia-System und ich bezweifele, dass der KSNR es gutheißen würde wenn imperiale Schiffe in regelmäßigen Abständen Bestandsaufnahmen der bei Corellia liegenden Schiffe durchführen könnten.“

Ganz so unmöglich wie die Jedi-Rätin es aussahen ließ, war die Wahrscheinlichkeit nicht, dass sich neutrale Welten finden ließen. Republik und Imperium waren die beiden größten Machtblöcke der Galaxie und somit lukrative Vertragspartner. Der Anreiz war somit durchaus gegeben.

„Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Umbara als eine dieser Welten dienen könnte und würde. Allein aus wirtschaftlichen Interessen als auch um weiteres politisches Kapital zu gewinnen. Sozusagen als Zwischenstation, wo das in Gefangenschaft geratene Personal auch noch einmal medizinisch untersucht werden könnte, bevor es in die Heimat geht. Das würde zudem das Risiko einer Eskalation, sollte jemand die Nerven verlieren und einer folgenden humanitären Katastrophe, verhindern. Keine republikanischen oder imperialen Kriegsschiffe müssten direkt in Kontakt miteinander treten und dennoch wäre die Sicherheit der Kriegsgefangenen durch neutrale Mächte garantiert. Das Imperium hatte mehr als eine Welt im Gespräch für diese Friedensverhandlungen, ich bin mir sicher die Republik auch. Möglicherweise wären diese Welten bereit als Standorte zu fungieren. Ich denke das könnte man zumindest in Erfahrung bringen, denn wer die Sicherheit unserer Delegationen garantieren kann, dem ist gleiches auch für die Sicherheit der Kriegsgefangenen zuzutrauen.“

Damit ging es zum nächsten Punkt.

„Eine Auflistung aller Gefangenen wäre möglich, bräuchte jedoch Zeit, der Aufenthaltsort fällt teilweise unter Geheimhaltungsstufen, den zweiten Teil muss ich an dieser Stelle somit ablehnen. Was für solche Welten auch gleichzeitig zu Problemen mit Kontrolleuren und Holokommunikation führt, Feldpost sollte aber in allen Fällen machbar sein.“

Das Datenpad nahm Larissa gerne an, warf einen flüchtigen, durchaus interessierten Blick darauf und legte es zunächst zur Seite, da die Rätin weitere Punkte ansprach die eine Antwort verlangten.

„Ich will ehrlich mit ihnen sein, Rätin. Die Verwahrung von gefangenen Jedi unterliegt im Regelfall den Sith, mit all den unangenehmen Konsequenzen die damit impliziert werden. Die Zahl der noch gefangenen Jedi ist somit verschwindend gering. Auf einigen Welten war es bestehende Direktive gefangene Jedi augenblicklich Hinzurichten, da sie zu gefährlich sind, sollte kein Sith unmittelbar zur Verfügung stehen, der die Gefangenen übernehmen könnte. Jedi genießen nicht den Status der Kriegsgefangenschaft, was nun sicherlich ein Problem darstellt. Gerne werde ich sicherstellen, dass der Punkt, Jedi von den Fahndungslisten zu nehmen, Teil des Friedensvertrag wird.“

Die Gouverneurin konnte die Beweggründe Joselines durchaus nachvollziehen, große Hoffnung konnte sie der Jedi aber nicht machen. Aufrichtigkeit wog hier viel.

„Ebenso sehen sich Jedi in der Regel mit sehr schwerwiegenden Verbrechen konfrontiert. Das reicht von Konspiration zur Sabotage, Konspiration zur Spionage, Konspiration zum Mord, Konspiration zum Überwurf der imperialen Regierung, Spionage über Sabotage, Terrorismus, hin zu Mord und Totschlag, teilweise sogar Massenmord. Dies mag alles im Krieg geschehen sein, allerdings sind die Jedi kein uniformiertes Personal der republikanischen Streitkräfte und sehen sich somit oftmals mit Todesstrafen konfrontiert, insofern sie vor Gericht gestellt wurden oder noch werden. Es sollte jedoch möglich sein Jedi aus der Haft zu entlassen die nur für ihre Zugehörigkeit zu den Jedi festgesetzt wurden. Sollten sich diese der Gefangennahme aber widersetzt haben, möglicherweise sogar mit Verletzten oder Toten, wird die volle Härte imperialer Gesetze zum Tragen kommen. Gleiches erwarte ich auf republikanischer Seite auch für gefangene Sith.“

Die Zahl noch in Gefangenschaft verweilender Sith dürfte ebenfalls nicht sehr hoch sein, zumindest würde Larissa ihnen keine Träne vergießen. Die Sith waren ein destabilisierendes Element der imperialen Gesellschaft.

„Rätin Joseline, dass sie sich um die Ihren sorgen und sich hier für die Gefangenen einsetzen ehrt sie.“

Als sich Jedi-Kommandant Agoch doch wieder einbrachte, begrüßte Larissa dies mit einem jovialen Lächeln. Schön, dass er doch lernfähig war.


„Wir werden den Vorschlag des KSNR prüfen. Bespin könnte über einige der notwendigen Kriterien verfügen. Wir treffen uns dann hier in drei Stunden wieder.“

Somit trennen sich die Delegationen erst einmal und zogen sich zurück.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch, Captain Bru-Th Agoch, Jedi-Rätin Joselin und Gouverneurin Larissa Dysart
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh und Legat Yalawari :]

Zwar hatten die Friedensverhandlungen gleich am Tag der Ankunft begonnen, aber ewig diskutierte man deshalb trotzdem nicht. Zu schnell zeichnete sich in den jeweiligen Arbeitsgruppen ab, dass die beiden Delegationen überall noch erheblichen Klärungsbedarf hatten. Nirgendwo fanden sich schon in den ersten Stunden Kompromisse. Man tauschte in den Gruppen nur einzelne Vorschläge aus, die entweder äußerst über- oder untertrieben waren – je nach Zugehörigkeit des jeweiligen Delegierten, der gesprochen hatte. Demzufolge beschränkten sich die Ergebnisse in der ersten Woche nur darauf, dass man sich als Vertreter ein Bild über die Gegenfraktion sowie deren Standpunkte gemacht hatte und sich daraus anschließend eine Strategie – sowohl für die Debatten innerhalb der Delegation als auch in den einzelnen Gruppen – bastelte. Das eigentliche Spiel hatte somit also erst seinen Anfang genommen...

Horatio Kraym I., Thyferras amtierender Governor sowie ein Delegierter der entsandten Imperialen, hatte jedenfalls diesen Gedankenschluss für sich gefasst. Denn nachdem auf der Gegenseite General Sylvar angedeutet hatte, dass sie vorerst keinen Meter mit ihrer Meinung mehr rücken würde, war die Diskussion der Arbeitsgruppe „Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit“ umgehend an einem toten Punkt angekommen. Seitens der Neuen Republik – also der ehemaligen Rebellion – lehnte man Kriegsschiffe als dauerhafte Begleiter für eigene Konvois, die durch das Territorium des anderen flogen, ab. Ebenso forderte die Gegenseite bei Exporten eine zollfreie Handhabe, während sie selbst ihren wirtschaftlichen Protektionismus weiterhin aufrecht halten wollte. Für den Moment sahen demzufolge weder Sector Adjutant Rhenya Aldine, noch der Adlige irgendwelche Ansätze für einen passenden Kompromiss – immerhin ähnelten sich die eigenen Ziele.

Nun, gut fünf Tage später, saß der planetare Verwalter zusammen mit einigen Kollegen in einer sehr luxuriösen Bar. Hier verkehrten sonst bloß Anhänger der Rootai; tranken edle Tropfen und rauchten dazu teure Zigarren. Mit nachdenklicher Miene blickte Horatio in die Runde, die ausschließlich aus Männern bestand. Neben ihm saß – so wie schon an den letzten paar Abenden – sein Stellvertreter, Lieutenant Governor Raul Lopéz. Ihnen gegenüber hatten der greise Lahek Corsh, Cato Neimodias derzeitiger Verwalter, und der untersetzte Perth Yalawari, Legat in Grand Moff Mepous Stab, Platz genommen. Obwohl man schon mit dem üblichen Smalltalk begonnen hatte, wartete man eigentlich noch auf Sector Adjutant Obran Stargazer, Grand Moff Rimoras Vertrauten. Während eine schlanke Kellnerin die nächste Runde Drinks, corellianischen Whisky, servierte, zog Yalawari genüsslich an seiner Zigarre.

Nachdem der stämmige Mensch, der zuvor ein Präsident der Sector Ranger war, eine Wolke blauen Dunst in die Luft geblasen hatte, sagte er:
„Es ist eine Schande. Kaum haben wir Corellia verloren, explodieren die Preise für diesen Tropfen. Wann wird man sich das nicht mehr leisten können?“

„Ich glaube, wir müssen uns da keine Sorgen machen“
, entgegnete Corsh schmunzelnd. Rau, beinah einer rostigen Reibe gleich, klang dessen Stimme. „Unser geschätzter Freund Kraym wird da schon eine ordentliche Quote aushandeln...“

Man lachte herzhaft. Horatio lächelte dabei zwar ganz souverän, wünschte dem Greis aber in dieser Sekunde alle tödlichen Krankheiten gleichzeitig an den Hals. 'Was bildet sich dieser Kerl ein?' Kurz sah man die Verbitterung in seinen braunen Augen aufblitzen. Ginge es einzig und allein nach dem adligen Imperialen, dann hätte Corsh – schon allein wegen seiner bürgerlichen Herkunft! – niemals in solche eine ehrenvolle Position kommen dürfen. Da zählte für Thyferras Governor nicht einmal, dass der hagere Alte angeblich vor Jahren im engeren Dunstkreis des vormaligen Imperators, Darth Arthious, seine Karriere als Mitglied der Verwaltung begonnen hatte. Längst saß eine andere Person auf Bastions Thron. 'Die alten Zeiten sind vorbei...' Schweigend nippte er an seinem Drink, beäugte den Kollegen und bemerkte so nicht, dass sich inzwischen Stargazer samt einem weiteren Verwalter (Augustin Madrazo Prada) zu ihnen gesellte. Begleitet von einem sehr breiten Grinsen ließ sich der Sector Adjutant in einen der freien Sessel fallen.

„Meine Herren, darf ich Ihnen einen weiteren Kollegen vorstellen: Governor Prada, sagte der recht unscheinbare Uniformierte und wies mit einer schlichten Geste auf den fremden Menschen. „In der Delegation kümmert er sich – zusammen mit meiner Wenigkeit – um die Frage, ob man Botschaften auf dem Territorium der Gegenseite errichten soll.“ Er lächelte. Prada, nun setzten Sie sich schon, nehmen Sie sich einen Drink und seien Sie nicht so zurückhaltend! Sie teilen sich hier immerhin die illustre Runde mit Governor Kraym, Thyferra, Governor Corsh, Cato Neimoidia, Legat Yalawari, Lieutenant Governor Lopéz, ebenfalls Thyferra, und meiner Wenigkeit.“

Yalawari grinste. „Botschaften? Tz. Als käme irgendein Rebell freiwillig nach Bastion!“ Er nahm noch einen Zug. „Die zögern doch schon bei einer möglichen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Dekan Ikari, die man mir zur Seite stellt, regt sich schon pausenlos auf.“ Dröhnend lachte der dicke Legat. „Obroa-skai sieht schon seine Fälle davon schwimmen...“

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Sector Adjutant Stargazer und Governor Prada :]

[OP @ Augustin Madrazo Prada: Du kannst die NPCs gerne ebenso steuern. :)
@ Larissa: Du kannst gerne vorbeischauen, solltest du Zeit haben. ;)]
 
-Umbara-planetare Hauptstadt-Anwesen am Rande der Stadt-Gouverneur Prada-Legat Clanton-Hausfrau Amanda-

Kaum landete das private Shuttle im Landungsareal, so wurde den beiden Verwaltern, Gouverneur Prada und Legat Clanton schon mitgeteilt, die Verhandlungen seien seit nun 5 Tagen am pausieren. Ein beachtliches Problem für die beiden Edelmänner, welche nun, aufgrund ihrer Antrittsverzögerung ohne Suite auskommen mussten, oder wenigstens eine solche zu mieten hatten. Gücklicherweise stellte sich jedoch bald heraus, dass einige "Bekannte" Clantons und Pradas, eine Zweigstelle in Umbaras planetaren Hauptstadt besaßen. Diese Einrichtung stellte sich als akzeptable Vila am Rande der Stadt heraus, bestückt mit reichhaltigen Vorräten an Spirituosen, Zigarren und einer durchaus attraktiven Hausfrau, welche sich wohl im Abwesensein der Besitzer um den Haushalt kümmerte.

Im schönsten Raum, einer mit antiken Luxusmobiliar ausgestatteten Dinnerhalle entwickelte sich sobald auch schon ein interessantes Gespräch zwischen den beiden imperialen Verwaltern, welches die Geheimdienste hellhörig geworden lassen hätte:


"Frank, ganz nebenbei...wie laufen eigentlich unsere Geschäfte?...Amanda sei so nett und bringe mir die Schatulle mit dem huttischen weißen Pulver. So hässlich diese Dinger sind, dieses Zeug herzustellen wissen sie."

Gerade als die Hausfrau die vor Gold schimmernde Schatulle brachte, gab Clanton die Antwort auf Pradas Frage:

Tja...Was soll ich sagen? Sie florieren, der Handel mit den Schnecken läuft wie gewohnt ab. Unsere Steine sind beim huttischen Pöbel beliebt...und eine gute Kondition einige eher "skurrile" Dienstleistungen zu erzwingen, oder? Solange wir den Geheimdienst von unseren Machenschaften ablenken, sollten sich die Gewinne in den nächsten Monaten vervielfachen.

Arrogant lächelnd zündete sich der kriminelle Verwalter eine Zigarre an, ehe er fortfuhr:

"Doch das scheint nun nebensächlich, denn die Friedensverhandlungen sollten an erster Stelle stehen. Unsere nebenberufliche Tätlichkeit sollte einem guten Ergebnis auf imperialer Seite nicht entgegenstehen. Ach Agustin, ich habe vor 10 Minuten Botschaft von einigen imperialen Leuten erhalten. Ein Abgesandter von ihnen wird uns in wenigen Stunden mit einem Luxusgefährt abholen, bis dahin sollten wir uns ausruhen....Amanda wird mir da sicher behilflich sein, oder?"

Lachend winkte der vermögende Legat die attraktive Frau zu sich, ehe sie in seinem Zimmer verschwanden. Gouverneur Prada hingegen schnupfte noch eine Nase Spice, ehe er sich auf seinem Sessel, der weltmonarchischen Ansprüchen locker hätte genügen sollen, niederließ und in seinen Gedanken versank.

"Gouverneur! Der Abgesandte ist eingetroffen und wird uns in die Innenstadt fliegen lassen."

Der hagere und edel gekleidete Mann wartete vor dem Anwesen am Stadtrand, ehe er die beiden Männer in das Luxusshuttle geleitete und losflug.
Bald kam die kleine Gruppe im Stadtzentrum an, bevor sie von dem Hageren in ein prunkvolles Haus geführt wurden. Dieses stellte sich als noble Bar heraus, bei welcher schon zahlreiche hohe imperiale Angestellte warteten und sich sichtlich vergnügten.


„Meine Herren, darf ich Ihnen einen weiteren Kollegen vorstellen: Governor Prada. In der Delegation kümmert er sich – zusammen mit meiner Wenigkeit – um die Frage, ob man Botschaften auf dem Territorium der Gegenseite errichten soll.Prada, nun setzten Sie sich schon, nehmen Sie sich einen Drink und seien Sie nicht so zurückhaltend! Sie teilen sich hier immerhin die illustre Runde mit Governor Kraym, Thyferra, Governor Corsh, Cato Neimoidia, Legat Yalawari, Lieutenant Governor Lopéz, ebenfalls Thyferra, und meiner Wenigkeit.

Der "Bedienstete" stellte sich also auch als hochrangiges Mitglied der imperialen Verwaltung heraus, interessant interessant, wie sich Gouverneur Prada immer wieder dachte.

"Es ist mir eine Ehre, mit noblen und ehrenwerten Herrschaften wie ihnen, hier verkehren zu dürfen. Mein netter angestellter Legat hier, sein Name lautet "Frank Clanton". Wie mir scheint ist gutem Tabak, sowie Getränken hier bestens vorgesorgt, welch freudebereitender Zustand!"

Noch während sich die beiden Leute Dubrillions eine Zigarre anzündeten, setzten sie sich in mitten der edlen Herrschaften. Ein ziemlich dicker Mann, dröhnte schon, wahrscheinlich fast betrunken:

[„Botschaften? Tz. Als käme irgendein Rebell freiwillig nach Bastion!“ Er nahm noch einen Zug. „Die zögern doch schon bei einer möglichen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Dekan Ikari, die man mir zur Seite stellt, regt sich schon pausenlos auf.Obroa-skai sieht schon seine Fälle davon schwimmen...“/COLOR]

Lachend, an seiner Zigarre ziehend, fügte Gouverneur Prada noch hinzu:

"Sicher, sicher. Diese ahnungslosen Emporkömmlinge scheinen wohl nicht ihre Position einschätzen zu können. Lieber sollten sie sich glücklich schätzen, dass siei einen solch großzügigen Vertrag unterzeichnen können."

"Und das ihre Frauen, welche schon gackernd in der Stadt ihr Unwesen treiben, noch jungfräulich sind."

Legat Clanton wusste, mit solchen Sprüchen für heiteres Gelächter zu sorgen.

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh und Legat Yalawari :]


 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Sector Adjutant Stargazer und Governor Prada :]

Blauer Dunst schwängerte die Luft. Im Hintergrund spielte eine kleine Liveband diverse Lieder, die in den Core Worlds gerade ziemlich populär war. Vereinzelt übertönte das Gemurmel und Gelächter der anwesenden Gäste deren klangvollen Laute, aber davon ließen sich die Musiker allem Anschein nach nicht aus der Ruhe bringen. Sie spielten mit professionellen Enthusiasmus weiter, während zur gleichen Zeit vornehmlich Kellnerinnen zwischen den vielen Tischen hin und her wirbelten, um die hauptsächlich männliche Kundschaft zu bedienen. In dem äußerst edlen Lokal macht vor allem jene eine signifikante Mehrheit aus, die sich in der umbaranischen Gesellschaft zu den höchsten Kasten - darunter sogar der Rootai – zählten. Sie dominierten das recht überschaubare Spektrum der hiesigen Gäste. Danach folgte eine größere Zahl an Händlern und Geschäftsleuten. Gemessen an ihrer Größe eher unbedeutend, dafür aber im Anbetracht ihres politischen Einflusses umso mächtiger, war eine kleine Gruppe Imperialer. Sie – allesamt Menschen – gehörten nämlich zu der Delegation, die Darth Allegious vor wenigen Tagen nach Umbara gebracht hatte, um mit der Neuen Republik tatsächlich einen Friedensvertrag auszuhandeln.

Zu dieser recht kleinen Gruppe uniformierter Herren gehörte auch Thyferras derzeitiger Verwalter: Horatio Kraym I. Mit dem halbleeren Whiskyglas in der einen Hand und die Schläfe massierend mit der anderen, lauschte der imperiale Adlig beiläufig dem belanglosen Gespräch, das sich nach Obran Stargazers verspätetem Eintreffen prompt entwickelt hatte. Offenbar wegen seiner eher ungenierten Offenheit hielt sich an dieser Stelle Yalawari nicht einmal ein kleines Bisschen mit seiner Meinung zurück. Kurz nachdem sich der Neuling (Agustin Madrazo Prada) und dessen Begleiter (Frank Jose Clanton) sich – auf die „Bitte“ des Sector Adjutanten hin – zu ihnen gesetzt hatten, hatte er überaus lautstark seine Position (mal wieder) vertreten. Etwas genervt schloss der Governor die Augen. War er hier etwa nur von Dilettanten umgeben? Kannte man des Wesen ihrer Gastgeber nicht?

Es war letztendlich Prada, der sofort auf den Zug aufsprang. Mit breitem Lächeln und sichtlich die ihm gereichte Zigarre genießend sagte er:
„Sicher, sicher. Diese ahnungslosen Emporkömmlinge scheinen wohl nicht ihre Position einschätzen zu können. Lieber sollten sie sich glücklich schätzen, dass sie einen solch großzügigen Vertrag unterzeichnen können.“

„Und das ihre Frauen, welche schon gackernd in der Stadt ihr Unwesen treiben, noch jungfräulich sind“
, sekundierte ihm sein Begleiter, ein anscheinend aufstrebender Legat.

Lautes Gelächter in der imperialen Runde. Bis auf Horatio gefielen sie sich offenbar in dieser Rolle und störten sich nicht daran, dass die Umbaraner von Verrat und Spionage lebten. Man bewirtete sie in diesem Lokal nicht grundlos so zuvorkommend. Irgendeinem sehr hohen Tier der Rootai gehörte diese Bar – womöglich sogar bloß inoffiziell. Dementsprechend war wahrscheinlich jeder einzelne Satz pures Gold für die zwielichtigen Gastgeber dieser Verhandlungen. Mürrisch blickte der Adlige zu seinem Stellvertreter. Umgehend brach Lopéz sein Lächeln ab, hüstelte verlegen und genehmigte sich stattdessen noch einen zaghaften Schluck.
'Oder sorgt vielleicht diese Zurschaustellung purer imperialer Arroganz für mehr Authentizität bei der Gegenseite?', schoss es dem Verwalter plötzlich durch den Kopf. Bisher hatten die entsandten Vertreter der Rebellion schließlich in den Gesprächen immer wieder dezent angedeutet, dass sie dem Friedenswillen nicht wirklich trauten. Zu Recht! Seit Jahrzehnten tobte immerhin schon dieser galaktische Bürgerkrieg.

Dennoch ließ er sich schlussendlich zu einer Mahnung hinreißen. Im scharfen Ton sagte er:
„Meine Herren! Wir sind hier nicht auf imperialen Territorium. Sie sollten Ihre Sprüche also etwas zügeln, sollten Sie morgen nicht die Rachegelüste Seiner Majestät stillen wollen.“ Um äußerlich seine Ruhe zu unterstreichen, lehnte er sich zurück. „Mr Prada, welche Welt verwalten Sie eigentlich im Namen Darth Allegious'?“

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Sector Adjutant Stargazer und Governor Prada :]
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh und Legat Yalawari :]

Entnervt blickte Gouverneur Prada seinen Partner, Legat Clanton an: Einen solch unangebrachten, ja gar ekeligen Gedanken hier, in einer vernetzten Stadt auszusprechen, war vollkommen töricht. Das gewisse Abneigung zwischen den Verhandelnden noch bestünde, war keine Frage. Doch solche obszönen Worte, welche bei ungünstigem Informationszufluss seitens der Republik die ganzen Verhandlungen zunichte hätten machen können, waren mehr als dämlich. Auch wenn solche Sprüche die Stimmung im, von fürwahr exzellenter Musik begleiteten Lokal erheiterten, sollte man sich nie sicher sein, dass republikanische Informanten oder gar hohe republikanische Tiere nicht diese nicht vernehmen können. Aber auch neben diesem entbehrlichen Zwischenfall, wurde Agustin durchaus von der lockeren Stimmung im Lokal positiv überrascht. Der etwas dick erscheinende Mann Yalawari, welcher gleich dem gesamten Rest der anwesenden Imperialen eine Zigarre im Mund hatte, trug dazu wohl maßgeblich bei, auch wenn er sich dabei eher unbeholfen anstellte.

Gewiss sollten wir vorsichtiger sein, da wir nicht erahnen können, wie weit die Fänge der Republikaner reichen....Und Legat Clanton: Eure Gedanken lassen mich erschaudern, gar erekeln.

Auch wenn dieser Ton, manifestiert vom "Legat" durchaus ungewohnt im Umgang der beiden Dubrillianer war, so sollten sie wenigstens einen professionellen Eindruck präsentieren und ihre anderweitigen Machenschaften vollends verbergen.

Bald, kurz nach dem besagten Zwischenfall, ergriff nun auch ein weiterer imperialer Gouverneur namens Horation Kraym das Wort und wies die unvorsichtigen Legaten zurecht. Auch Madrazo Prada sprach er an, indem er seinen Zuständigkeitsbereich hinterfragte, wobei der Gouverneur Dubrillions leicht enttäuscht gewesen war, da ihn der sehr edel auftretende imperiale Verwalter anscheinend nicht kannte. Doch diesen geringen Unmut verbergend, nippte Agustin kurz einen kleinen Schluck, mit Jogan-Beeren zugeführtem Whiskey, ehe er die Frage beantwortete:


"Gouverneur Kraym, es ist mir eine Ehre, im Namen unseres gelobpreisten Imperators, der Welt Dubrillion als Gouverneur zu dienen. Doch zu meinem Unmut, muss ich leider eure Frage erwidern Mr. Kraym."

Seine Stimme, Mimik und Gestik perfekt modulierend, sprach der edle Gouverneur diese Worte, ehe er wieder an seiner Zigarre zog und sich einen Schluck Whisky-Jogan genehmigte.

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh und Legat Yalawari :]
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Trakt mit den Gästequartieren | Zimmer 112] Bru-Th Agoch, Joseline


Wenn es gegangen wäre, hätte Bru-Th dieses Vier-Augen-Gespräch irgendwie vermieden, denn er schätzte die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass sich die während der diffizilen Verhandlungen entstandenen Verwerfungen nicht einfach würde glätten lassen. Was er getan und gesagt hatte, war richtig gewesen, zwar diplomatisch ungeschickt und wenig feinfühlig, doch richtig. Als die Rätin, nachdem sie sich galant zu ihm gesetzt hatte, begann ihre Sicht auf die vergangenen Stunden deutlich und ihre Vorstellungen von einem optimalen Ausgang des Diskurses verständlich zu machen, hörte Bru-Th sehr genau hin, jedoch ohne Joseline großartig zu unterbrechen. Insbesondere ihr Vergleich, in dem sie sein Verhalten mit dem eines trotzigen Kindes verglich, missfiel Bru-Th und eine Weile stahl sich jene Wärme und Vertrautheit aus seinem Gesicht, mit dem er die Rätin sonst empfing. "Sieht sie in mir etwa noch den unbedachten Jüngling, der ich vor Jahren einst war?", dachte er noch immer verstimmt, denn auf gar keinen Fall wollte er sein Verhalten als sinnfreie Aufsässigkeit verstanden haben. Anstatt direkt Widerspruch einzulegen, nickte er nur sachte und ordnete seine Beine auf der für seinen Geschmack viel zu bequemen Sitzgelegenheit neu.

Dass sie im folgenden für seine Situation Verständnis zeigte, traute Bru-Th der erfahrenen Jedi zu, doch eben weil Joseline erfahren auf dem Parkett der Diplomatie und rhetorisch gebildet war, wollte sich bei dem hochgewachsenen Corellianer der Verdacht nicht legen, dass die gewählten Worte nicht viel mehr waren, als eine sorgsam getarnte Überzeugungsstrategie, die gegen Ende durch einen zweifachen Appell (Das ist es wert. Dafür sind wir hier!) zu wirken wusste. Gerade wollte Bru-Th selbst die Stimme, auf eine kurze Pause seitens der Jedi Meisterin folgend, erheben, als Joseline ihn schließlich an seine Pflichten als Jedi erinnerte. "Warum tut sie das?", fragte sich Bru-Th ehrlich, denn wie sollte er kein Jedi sein? Glaubte die Rätin etwa, dass er sich dem Orden weniger verpflichtet fühlte, nur weil er nach langem Suchen eine Art zu dienen gefunden hatte, die zugegebenermaßen in den letzten Jahrhunderten für einen Jedi aus der Mode gekommen war bzw. sich nicht ziemte? Wieder formte sich in seinem Innern Unverständnis darüber, doch anstatt wie ein heißsporniger Padawan Joseline in die Parade zu fahren, stand Bru-Th einfach auf, um aus einer nur wenige Schritte entfernten Bar zwei Gläser mit Wasser zu holen. Ihm selbst brannte die Kehle und auch die vor ihm sitzende Frau würde eine ungescholtene Erfrischung nicht ablehnen.

Das Wasser war kühl und wohltuend. Als Bru-Th das bauchige Glas vor sich abstellte, war es an ihm, seine Argumente vorzubringen:


"Es ist schwer, Meisterin, die geeigneten Worte zu finden, gerade weil sich für mich der Sachverhalt so ungewöhnlich eindeutig darstellt."

Entschuldigend lächelte er die blonde Frau an.

"Zunächst einmal möchte ich mich für mein aggressives Benehmen entschuldigen. Ich ... ließ es wohl gegenüber euch und auch der imperialen Gesandtschaft an Respekt und Demut fehlen, doch versichere ich euch, war es nicht meine Absicht, euch das Gefühl zu geben, als säßet Ihr zwischen zwei Stühlen. Ich verlor mich, Meisterin Joseline und dafür bitte ich um Verzeihung."

Bru-Th nahm einen weiteren Schluck Wasser in der Hoffnung, dass die kühle Flüssigkeit ihm die richtigen Worte in den Mund lege, doch um eine kurze Pause, in der er Joseline musternd anstarrte, kam er nicht herum. Es war schwer, was er zu sagen hatte, denn er glaubte an die Weisheit, die dahinter verborgen lag. Es war eine einfache Weisheit und so entschloss sich Jedi-Kommandant Bru-Th Agoch schließlich, keinen Umweg zu gehen, nur um das, was gesagt werden musste, durch unsinnige Worthülsen zu verwaschen.

"Es ist die eine Sache zu wissen, wem man gegenüber steht, doch eine andere, es zu begreifen. Und ... ich habe es begriffen, habe gesehen, wo uns die Ereignisse dieser Tage hier auf Umbara hinleiten werden, Joseline. Ich sah unendliche Trauer, einen großen Verrat und eine Galaxis, die noch weiter vom Licht weggerückt schien, als dieser Tage. Gewiss, die Zukunft befindet sich in stetigem Wandel und selbst die Weisesten der Weisen vermögen nicht mit Bestimmtheit zu sagen, was sein wird. Doch ich kann es nicht ignorieren!"

Der Blick des Jedi Meisters verfinsterte sich, dann ließ er kräftiger als beabsichtigt seine Hand auf den Tisch krachen, halb zu Joseline, halb zu sich selbst sprechend:

"Weder bin ich so vermessen zu glauben, dass ich derjenige wäre, den die Macht an einem Scheitelpunkt der Geschichte erwählt hat, um den Weg zu weisen, noch durch meine Tätigkeit in der Flotte der Republik so entfernt von den Praktiken unseres Ordens, dass meine Fähigkeit die Macht zu nutzen getrübt wäre. Doch in einem Punkt bin ich mir absolut sicher. Diese Verhandlungen hier, und mögen ihre Ziele auch noch so ehrenwert sein, sind ein Fehler, ein schrecklicher Fehler. Glaubt mir, Joseline, nichts würde ich lieber tun, als all die Verwundeten und Inhaftierten zurück zu holen, all den Männern und Frauen da draußen eine Verschnaufpause zu verschaffen, doch was wäre ich für ein Jedi, würde ich nicht auf mich selbst und die Macht hören. Und beides sagt mir, dass wir uns auf einem Holzweg befinden, auch wenn wir glauben, dadurch Gutes zu tun und Leid zu vermindern. ... Wir müssen langfristig denken und dürfen das große Ganze nicht aus den Augen verlieren, sonst mehren wir nur das Leid."

In gewisser Weise fiel dem frisch ernannten Captain eine schwere Last von den Schultern, doch zugleich handelte er sich auch Ärger ein. Rätin Joseline und Rätin Rigby vertraten den Rat der Jedi bei diesen Verhandlungen. Durch seine Entscheidung stellte er sich gegen den Rat, doch war das nicht die Frage, die ihm seit ihrem Eintreffen hier Schlaflosigkeit bescherte. Vielmehr war es die Frage, warum er der einzige Jedi war, der sah, was im Begriff war zu geschehen.

"Wenn Ihr euch tief in die Macht versenkt, ihren Schwingungen und Neigungen lauscht und über all das hier nachdenkt, kommt es euch dann nicht auch falsch vor, Meisterin? Wie kann es sein, dass ich scheinbar der einzige Jedi bin, der das sieht?",

fragte er schließlich doch offen heraus, wobei er Joseline auffordernd ansah. "Irre ich mich vielleicht?" Dieser Gedanke war ihm im Verlauf der Gespräche bereits mehrmals gekommen, doch sein Gefühl hatte nicht die Angewohnheit, ihn zu trügen. Wäre er eine Padme Master oder eine Chesara Syonette, hätte ihn die Erforschung seiner Gefühle vielleicht soweit gebracht, sein schlechtes Gefühl in einen logischen, kausalen Zusammenhang mit der vermuteten Verschwörung durch die Dunkle Seite zu bringen, doch er war nur ein einfacher Jedi Meister.

"Ich werde euch in Sachfragen unterstützen, allein um diese arrogante, imperiale Beamtin (Larissa Dysart) in ihre Schranken zu weisen, doch bei einer Abstimmung werde ich mich enthalten, Joseline. Möge die Macht mit uns sein."

Das hoffte Bru-Th inständig, zum Wohle aller.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Trakt mit den Gästequartieren | Zimmer 112] Bru-Th Agoch, Joseline
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Sector Adjutant Stargazer, Governor Prada sowie dessen Begleitung :]

Der angesprochene Verwalter nippte noch einmal an seinem alkoholischen Getränk, bevor er sich zu einer ziemlich geschwollenen Antwort hinreißen ließ. „Gouverneur Kraym, es ist mir eine Ehre, im Namen unseres gelobpreisten Imperators, der Welt Dubrillion als Gouverneur zu dienen. Doch zu meinem Unmut, muss ich leider eure Frage erwidern Mr. Kraym.“

Dubrillion – Somit gehörte Governor Prada zu denen wenigen Kollegen, die irgendwo im ärmlichen Outer Rim ihren (zum Teil) einflussreichen Dienst taten. Obwohl die genannte Welt durch die Nähe zur imperialen Thronwelt, Bastion, ordentlich profitierte – und dementsprechend moderner war als manch andere Planeten in der Ferne –, spürte Horatio umgehend eine gewisse Abfälligkeit in seinen Gedanken aufkeimen. Diese Männer (und Frauen) kannten nicht den schillernden Glanz der inneren Regionen. Sie kannten nicht die echte Zivilisation und deren größte Errungenschaften. Im Endeffekt handelte es sich beim Outer Rim und den ungebildeten Rest, den man irgendwann einmal ans Ende der großen Galaxie gedrängt hatte. So dachte jedenfalls der Adlige, der fast seine gesamte Kindheit und Jugend im Vjuner Exil verbracht hatte.

Einen allmählichen Wandel in der dominanten Vormachtstellung der sehr reichen Core Worlds hatte eigentlich erst Arthious, Arcanious' zweiter Nachfolger, initiiert als sich sein Reich in einem äußerst geschwächten Zustand befunden hatte. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte der Imperator nämlich verfügt, dass allen Ernstes die trostlose Welt Sartinaynian der neue Nabel des Galaktischen Imperiums werden sollte. So trat dieser Planet – nun unter dem recht klangvollen Namen „Bastion“ – automatisch seinen langwierigen Aufstieg an. Denn in politischen und gesellschaftlichen Fragen war die Thronwelt selbstverständlich immer tonangebend! Davon profitierten natürlich auch einige Planeten, die in deren unmittelbarer Nähe waren, beispielsweise Muunilinst, Yaga Minor oder eben Dubrillion. Trotzdem gehörte Horatio zu den Personen, die allein die inneren Regionen der Galaxie für kultiviert hielten. Jedoch konnte er das in diesem Moment nicht sagen...

Es war Yalawari, der sich mit seiner dröhnenden Stimme einmischte.
„Mensch, Prada, verfolgen Sie die Nachrichten im HoloNet etwa nicht? Nachdem irgendein verrückter Kerl auf Thyferra das Büro unseres ehrenwerten Kollegen in die Luft gejagt hatte, hatte man doch überall ein paar Zeilen davon lesen können!“ Grinsend prostete der beleibte Legat ihm zu. „Trotz der hübschen Weiber werde ich künftig wohl einen weiten Bogen um die allseits bekannte Bacta-Welt machen.“

„Der Kollege hat Recht“, begann Horatio mit kühler Stimme, während er an seiner zivilen Kleidung beiläufig zupfte. „Seit ein paar Wochen kümmere ich mich Thyferra...“

Mit einem verschmitzten Lächeln warf Lahek Corsh plötzlich ein: „Da müssen Sie ja wirklich sehr unpopuläre Entscheidungen getroffen haben als man Sie ins Amt einführte.“ Der greise Mensch, der augenscheinlich seine besten Tage längst hinter sich hatte, nippte kurz an seinem Drink. „Oder die Verrohung unserer Galaxie beginnt schon im Inner Rim.“

Obwohl der Adlige eigentlich immer seine Gesichtszüge in der Öffentlichkeit unter Kontrolle hatte, sah man dieses Mal einen eisigen Blick ausgehend von ihm aufblitzen. Des Weiteren krallte er seine Rechte förmlich um das fast leere Glas. Zum Glück hielt sich dieser wütende Zustand bloß ein paar Sekunden in seinem Körper auf. Dann verdrängte die kühle Verachtung, die Horatio gegenüber dem bürgerlichen Verwalter verspürte, wieder dieses aufwallende Gefühl. So kehrte auch die Maske, die er stets trug, zurück. Sollte Corsh doch wirres Zeug reden! Längst gab es Gerüchte darüber, dass die Neimoidianer – in Form ihrer Handelsförderation – die Politik Cato Neimoidias diktierten. Mehr als eine senile Marionette irgendwelcher raffgieriger Nichtmenschen war der Governor also nicht. Der Imperiale würdigte ihn noch einmal eines kurzen Blickes, dann kehrte seine Aufmerksamkeit erneut zu Agustin Madrazo Prada zurück.

„Nun, wo war ich?“, nahm der Governor scheinbar gelassen den verlorenen Faden wieder auf. „Ach ja. Ich wollte Ihnen gerade noch sagen, dass ich davor über mehrere Monate Coruscant verwaltete. Sie haben vielleicht von den Terrorakten und Bandenkriegen gehört, die diese urbane Welt Tag für Tag plagen.“ Horatio schüttelte theatralisch den Kopf. „Es ist eine Schande was aus Arcanious' Erbe geworden ist. Zum Glück konnte ich in dieser Zeit zahlreiche Fehler, die mein nutzloser Vorgänger gemacht hatte, wieder ausbügeln. … Ja, so ein Planet ist wirklich eine ganz eigene Herausforderung für unsere Branche.“

Stargazer nickte schweigend. Dann beugte er sich in seinem bequemen Sessel etwas nach vorn und sagte mit leicht gedämpfter Stimme: „Im Bezug auf die Core Worlds ahbe ich in den letzten Tage so einige Gerüchte gehört.“ Ein bisschen verschwörerisch sah sich der Sector Adjutant um. „Während die Militärs um Celda und Fyrestone wohl anscheinend sämtliche Welten entlang des Agricultural Circuit – immerhin bis Ruan! – an die Rebellion abtreten wollen, scheint Marrik im selben Moment in Farlanders Gebiet (Zweiter Supersektor) zu wildern. Rendili, Koensayr, Duro – da steht echt eine Menge auf dem Spiel, meine Herren!“ Ein Pfiff sollte die Einschätzung über diese wagen Gerüchte anschließend unterstreichen. „Hier könnte tatsächliche der Grundstein für einen gewaltigen Wandel im 'Council of Moffs' gelegt werden.“

„Ich glaube nicht, dass Seine Majestät solch eine Schwächung – in beiderlei Richtung – hinnehmen würde“
, schaltete sich nun mit nachdenklicher Stimme Lieutenant Governor Raul Lopéz ein, ließ seinen Blick durch die Runde schweifen und begutachtete danach die qualmende Zigarre in seiner linken Hand. „Insbesondere Lord Phollow, seinem Vorgänger, haben wir all diese Gebiete zu verdanken!“

Unwillkürlich entsprang zwischen den Herren eine Debatte. Die eine Seite stellte Mutmaßungen zur Intention der Militärs an, während die andere Darth Allegious' mögliche Gründe ergründete. Keiner gehörte zu der Arbeitsgruppe, die sich mit den Territorialfragen beschäftigte, weshalb am Ende bloß ein Gerücht ins Feld geführt wurde, um ein anderes kurzerhand zu parieren. Natürlich beteiligte sich Horatio ebenso aktiv an dieser Diskussion wie jeder andere anwesende Imperiale auch. Schließlich besaßen diejenigen der Delegation, die sich mit diesem Thema beschäftigten, höchstwahrscheinlich die Aufgabe mit der wohl größten Prestige. Sollte sich ihr Unterfangen für das Imperium tatsächlich positiv auswirken, dann würden Edward Marrik, Krynn Celda und Jerome Fyrestone womöglich in Ruhm baden. Doch genauso bedeutete ein „Scheitern“, dass deren Karriere schnell ihr Ende finden könnte. Man kannte schließlich die unstillbare Vergeltungssucht Seiner Majestät.

„In einem Punkt sind wir uns wohl einig, meine Herren“, sagte Horatio und schwenkte beiläufig das fast leere Whiskyglas in seiner Hand. „Coruscants Symbolik strahlt einfach zu stark, um diese Welt dem Feind zu überlassen. Die Jedi mögen vielleicht in ihrer Gier darauf abzielen, aber immerhin hat Needa mit dieser Eroberung einst den zweiten imperialen Frühling angestoßen. Bastion mag schon seit Jahren unsere Thronwelt sein, aber die Geschichte haftet einfach an Corus...“

Sehr viel weiter kam der adlige Governor nicht, weil auf einmal überraschender Weise ein Ober vor der Runde auftauchte. Mit einem Gesichtsausdruck, der vermutlich eine Art menschliches Bedauern ausdrücken sollte, sagte er: „Meine Herren, der Besitzer dieser Lokalität, Mr Scarwai, bietet Ihnen als Zeichen seiner beinah grenzenlosen Gastfreundschaft ein spezielles Séparée an.“ Er deutete mit einer schlichten Geste auf einen separaten Raum. „Neben ausreichend Alkoholika finden Sie dort auch noch andere … ähm... 'Annehmlichkeiten'. Falleen, Ryloth, Zeltros und ein paar andere Welten warten Ihnen dort auf, meine Herren.“

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Sector Adjutant Stargazer, Governor Prada sowie dessen Begleitung und ein Ober :]

[OP @ Agustin: Du kannst die Debatte gerne noch etwas ausbauen, falls du magst.]
 
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