Umgang mit dem Tod

DA MUSS ICH ABER WIEDERSPRECHEN!

1) in einem ALtenheim ( in meinem zumindest!) wird NIEMAND wie ein Riesenbaby behandelt!
Die Leute werden geachtet und versorgt, doch in der heutigen Finanzlage gibt es leider zu wenig Pflegepersonal! Da kann man sich wen man noch so möchte nicht viel Zeit für den einzelnen nehmen!
2) JEder Schwerverbecher wird besser behandelt? Das verbiete ich mir aber!
Hast du eine Ahnung was eine Altenpflegerin am Tag leisten muss ( oder KRankenschwestern oder anders Personal?)?
3) Als ausenstehender sieht alles immer sehr kühl und hastig aus, aber man muss als Mitarbeiter in einem Altenheim an tausend stellen auf einmal sein, seine Augen überall, und hundert Hände haben.
ICH WÜRDE MIR NICHT SO SCHNELL EIN SO SCHLECHTES URTEIL ÜBER DIE ALTENHEIME BILDEN!
DAMIT SCHLÄGST DU MENSCHEN WIE MIR DIE ALLES VERSUCHEN UM DEN ALTEN ZU HELFEN EINFACH NUR INS GESICHT!!!!
Meinst Du wenn Du mich anschreist wird's besser - ich würde mir das nochmal überlegen:
1) In dem Altenheim wo ich meinen Zivieldienst gemacht habe war das anders und es ist auch schon 10 Jahre her. Manche Alten hab ich beinahe jaulen hören, wenn die Schwester ihnen den Katheder eingeführt hat, weil ja der blöde Zeitplan eingehalten werden mußte. Meine Oma - die nicht dafür ausgebildet wurde, hat das bei ihrer Muter besser gemacht. Ihre Mutter hat uns immer erzählt wie es in den Altenheimen zuging wenn sie wieder zuhause war. Es ging rauh zu. Und Schwestern die bei uns ein und ausgingen waren auch rauh und sind es auch heute noch. Das sieht man heute an meiner Oma. Das häten heute die selben Aase gemacht wie damals. Drauf geschissen: Ich hab das gelernt und mache es selber. Du brauchst also nicht hier zu erzählen es wäre nicht so. Ihre Mutter ist an dieser Behandlung gestorben, weil die Pfleger meinten meine Oma hätte keine Ahnung und ihre Mutte könnte verdammt nochmal doch stehen, obwohl sie seit vier Jahren im Bett lag.
Natürlich ist das ein Einzelfall, aber die Beschwerden die sie zu Lebzeiten über mehrere Altenheime vorgebracht hat sind bestimmt nicht aus der Luft gegriffen. Im Altenheim haben die das nicht drauf einen Katheder so einzuführen daß man es nicht merkt. Das ist die Erkenntnis von jemandem die es wissen muß.
2) Ja genau das denke ich. Und zu verbieten hat mir das keiner. Der im Gefängnis "weiß" daß er Gitter vorm Fenster hat. Der im Altenheim bekommt suggeriert ins Freie gehen zu können einfach weil sein Zimmer trostlos ist und es draußen schöner ist. Das ist auch der Grund warum in dem einen Jahr wo ich Zivieldienst gemacht hab einer aus dem Fenster gesprungen ist und ein weiterer beinahe.
Dann ist da noch ein Punkt der mich angekotzt hat: Leute die wirklich rumgehen könnten und sei es nur 100 Meter, wurden animiert im Bett zu bleiben, weil sie dann unter die bequeme 'Rutinearbeit' fiehlen. Es gab da auch ein par Alte die noch fit waren und eigentlich alles mitbekommen haben. Da gab's auch einen schwulen der anscheinend auf mich stand, der hat mir so einiges erzählt was da ablief.
3) Ich war nicht außenstehend (mit 'ß') sagte ich doch schon. Für Dein weiteres Rumgekröle gibts von mir schon mal keine Plätzchen.
Fakt ist, ich hab das so erlebt. Es wurde von den Bewohnern so berichtet. Und die Pfleger von damals hatten Glück daß ich erst 14 war und kein Auto hatte um 50 Kilometer zu fahren.

In Utero Goddess schrieb:
aber wenn jemand tragisch ums leben kommt wie zum beispiel ein familienmitglied, hätte ich sehr sehr schwer dran zu knabbern :(
amen
Jayce Nebline schrieb:
1) Ich glaube nicht, daß du in der Lage bist, das zu beurteilen...

2) Im Fernsehen einen toten Menschen zu sehen, oder im RL ist ein Riesenunterschied. Das eine kann man mit dem Anderen nicht vergleichen.
1) Dort lernt man wie gesagt nicht "Den Umgang mit dem Tod" und das ist das Thema. Dort 'begegnet' man dem Tod. Das ist aber auch grad schon alles.
2) Doch kann man. Weil einem die fremden Personen im Altenheim genau so wenig angehn, wie die die man im Fernsehen gesehen hat. Es ist erst dann ein Unterschied, wenn es die eigenen Verwanden betrifft. Wer da keinen Strich ziehen kann sollte das Altenheim schleunigst verlassen. Noch nichtmal die Mitbewohner, die eine Person 5 oder mehr Jahre kannten, haben da großartig getrauert. Die haben das aufgenommen als würden die das in der Zeitung lesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Death Rattle
Ich habe auch zwei Jahre in einem Altenheim gearbeitet. Ein Jahr als Nebenjob und ein Jahr als Zivi, und das was du hier beschreibst ist tragisch und bedauernswert. Das deine Großmutter deshalb sterben musste tut mir leid. Allerdings ist das trotzdem kein Grund dies als Norm-Zustand in einer Altenpflegeeinrichtung hinzustellen. Ich habe beispielsweise oft genug gesehen wie bei uns Katheter eingeführt wurden, und ich durfte es eben NICHT machen weil ich es nicht richtig gelernt habe. Und ins Bett gesteckt wurde da auch keiner. Im Gegenteil ich hab selber jede Woche zweimal einen Spielkreis mit 20 Bewohnern gehalten. Da gabs jeden Tag eine andere Aktivität an der die Bewohner die fit genug waren teilnehmen konnten und auch dazu animiert wurden. Weggeschlossen wurde bei uns keiner.
Und das einen die "fremde" Person im Altenheim nichts angeht mag deine Meinung sein, ist aber auch nicht allgemeingültig. Ich habe sehr wohl zu vielen unserer Bewohner ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut, einfach schon weil ich sie jeden Tag gesehen habe, bzw mich mit ihnen beschäftigt habe. Und mir ging bei vielen von ihnen der Tod auch sehr nahe, besonders wenn ich zusehen konnte wie sich manche von einem Tag auf den anderen aufgaben und dann innerhalb kürzester Zeit körperlich verfallen sind und schließlich gestorben. Und mit den Toten im Fernsehen ist das absolut nicht zu vergleichen.
 
Angst vor dem Tod habe ich keine, Angst vor einem schmerzhaften tod, ja die habe ich. Und Gedanken darüber mache ich mir keine, wenns dann soweit ist dann passiert es halt...
Ich konnte eigentlich schon immer mit dem Tod umgehen. Ich habe nur einmal geweint weil bei mir jemand in der Familie umgekommen ist, dass soll nicht heißen das ich nicht trauere! Aber ich bin nie so.....am Boden zerstört wie andere.

Zitat von Death Rattle
Du hast tote und sterbende gesehen, als Du diesen Anblick schon aus dem Fernsehen kanntest. Also kann der Schock garnicht so groß gewesen sein.

Hast du schonmal einen Autounfall miterlebt? Hast du schon gesehen wie ein Mensch im Auto verblutet weil er eingeklemmt ist und deswegen nicht richtig verarztet/behandelt werden kann?

Das ist ein gewaltiger Unterschied zu einem Tod im TV, auch wenn man das schon "kennt"....
 
Zuletzt bearbeitet:
@Loki
Ich rede von 'meinen' Erfahrungen mit Altenheimen (und nicht nur von der Zivieldienstzeit) und Du von Deinen Erfahrungen. So wurde jeder auf seine Weise mit dem Tod konfrontiert und trägt sein eigenes Päckchen. Was ich sage und weiß ist für 'mich' relevant um mit dem Tod umzugehen und 'diese' Ansichten verlangt das Thema. Es nützt mir absolut nichts zu wissen daß es wo anders anders ist, wenn meine Erfahrung anders aussieht und mich zu dem gemacht hat was ich bin. Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber jeder Pfleger der meine Oma schlecht behandeln würde, weil er unter Zeitdruck steht, hätte sofort einen Kampf mit mir durchzustehen.
Daß jeder irgendwann mal einen toten oder sterbenden Menschen gesehen hat ist kaum auszuschließen. Aber wir sind was wir sind, weil wir dem Tod so begegnet sind wie er sich uns gezeigt hat. Das ist der erste Schritt um bewußt auf den Tod zuzugehen. Aber das ist noch lange nicht das ultimative Wissen vom Tod.
Im Altenheim sterben Menschen. Eine Tatsache die ich schon immer bewußt wahrgenomen habe. Ich wußte schon immer 'genau' wie das aussieht und hatte daher nie Angst es im Altenheim ansehen zu müssen. Ich habe im Zivieldienst auch manchmal geahnt daß es bald mit einem zu ende geht, obwohl die Person scheinbar fit Karten gespielt hat. Mich schreckt das Sterben genau so wenig wie der Tod selbst. Ich kenne seinen süßen Schmerz und ich hasse ihn. Wenn ich den Süßen Schmerz kommen sehe flüstere ich ihm zu "Warum". "Weil ich da bin".
Man kann mit dem Tod nicht umgehen. 'Er' geht mit einem um.
IMOH

Revan Ordo schrieb:
Hast du schonmal einen Autounfall miterlebt? Hast du schon gesehen wie ein Mensch im Auto verblutet weil er eingeklemmt ist und deswegen nicht richtig verarztet/behandelt werden kann?
Nein. Ich hab meine Uroma drei Monate lang sterben hören. Reicht das für......was immer Du wissen wolltest, als Du 'ohne Dich einzulesen' gepostet hast?
Ich kann Dir auch ein oder zwei blutige Geschichten erzählen, aber die haben nichts mit 'Autounfällen' zu tun. Die PN-Funktion ruft. ;)
 
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Death Rattle schrieb:
Man kann mit dem Tod nicht umgehen. 'Er' geht mit einem um.

So krass darf man das nicht formulieren. Man muss da differenzieren. Es gibt global gesehen sehr viele Kulturen, die meines Erachtens ein sehr gutes Verhältnis zum Tod haben. Nur wir Westler tun uns damit schwer. Das hängt auch damit zusammen, dass sich zuviele Mysterien um die Frage ranken, was kommt nach dem Tod. Wenn ich da an die ganzen Sterbehilfe-Debatten denke, dann zeugen die auch nicht gerade von einem guten Umgang mit dem Tod. Die christliche Religion hat da meiner Meinung nach eine ziemlich unfundierte, mitunter widersprüchliche Einstellung zum Tod. vieles, was uns im Zusammenhang mit dem Tod beschäftigt, löst Ängste aus, angefangen bei der Frage, ob wir dereinst im Himmel oder in der Hölle landen. Mit dieser Diskussion hat uns das Christentum bestimmt keinen Gefallen getan. Und auch all die Mythen und Sagen um den Sensemann tragen nicht gerade viel zum Verständnis und zur Versöhnung mit dem Tod bei.

Andere Religionen gehen mit dem Tod viel gelassener um. Da gibt es viel weniger Tabus und es wird in der Familie/Gesellschaft offen und vorurteilsfrei über Leben und Tod gesprochen. Auch die Verehrung der Toten geschieht in diesen Religionen oftmals besser als im Christentum. Sind unsere Toten mal unter der Erde, sind sie verhältnismässig schnell vergessen. Man pflegt zwar die Gräber und frischt diese immer wieder mit neuen Pflanzen auf. Der Geist der Toten ist aber nirgends mehr präsent. Und es gibt nur wenig Gelegenheiten, wo man sich der Toten noch richtig erinnert und deren Erkenntnisse, Lebensweisheiten ins Tagesgeschehen einfliessen lässt.

Ich will nicht sagen, dass das grundsätzlich schlecht ist. Denn, ständig den Toten nachzutrauern, kann auch nicht die Lösung sein. Aber mehr über die Vorfahren zu erfahren, wäre schon nicht schlecht. Auch, um von den Erfahrungen zu profitieren, die vor unserer Zeit gemacht wurden.

Gruss, Bea
 
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Wookie Trix schrieb:
So krass darf man das nicht formulieren.
Ich sehe das so. Und da wird keiner was dran ändern, nur weil ihm die härte widerstrebt mit der ich das ausgedrückt habe. Ist ja auch meine ganz persönliche Sache mit dem Tod umzugehen und braucht auch niemanden weiter zu interessieren, wenn es sein Gemüt angreift. Ich wollte auch ganz bestimmt nicht eine Diskussionen über Religionen anleihern und werde mich auch zu keiner äußern. Aber ich wollte auf jedenfall klarstellen wie ich den Tod sehe. Der Tod ist 'Ansichtssache'. Und ich sage daß der Tod mit 'uns' umgeht, oder rede ich hier mit außerirdischen, mächtigen Wesen die unendlich lange leben?
Wenn ich den Tod als Kind im Fernsehen gesehen hab, dann ist mir das manchmal genau so nachgegangen als wenn es 'real' wäre, weil ich den Tod bereits kannte. Ich wußte genau von was die berichten. Das war für mich kein Geheimnis und nichts was sich auszuschmücken lohnt. Leute die den Tod ausschmücken oder sich hinter Religion verstecken, haben keine Ahnung vom Tod. Die werden vielleicht mit ihren 'Gadanken über den Tod' umgehen können, aber nicht mit dem Tod selbst.
 
Death Rattle schrieb:
Leute die den Tod ausschmücken oder sich hinter Religion verstecken, haben keine Ahnung vom Tod. Die werden vielleicht mit ihren 'Gadanken über den Tod' umgehen können, aber nicht mit dem Tod selbst.

Sorry, aber mir kommt es gerade so vor, als hättest du beim Thema "Tod" einen sehr eingeschränkten Horizont. Klar spielt die Religion eine ganz gewichtige Rolle. Alleine schon deshalb, weil die Art und Weise, wie die verschiedenen Religionen mit dem Tod umgehen sehr unterschiedlich ist. Es kommt sehr wohl darauf an, ob eine Glaubensgemeinschaft daran glaubt, dass mit dem Tod der Einzug ins Nirwana folgt, man blos in drei Meter tiefer Erde von den Würmern zerfressen wird, oder ob man als Vogel, Schmetterling oder eine andere Lebensform wiedergeboren wird. Wenn du dir mal die Mühe machst, zu erfahren, wie die verschiedenen Kulturen mit dem Tod umgehen, dann wirst du merken, dass viele Völker sehr wohl in der Lage sind, dem Tod offen und angstfrei in die Augen zu blicken. Im Christentum ist das nur bedingt möglich. Warum? Weil uns über Jahrhunderte weg eingetrichtert wurde, auf ewig in der Hölle schmoren zu müssen, wenn wir zeitlebens nicht immer brav nach Gottes Gebot gehandelt haben. Und auch wenn wir heute nicht mehr unbedingt gläubig sind. Die Angst vor dem Teufel sitzt uns immer noch im Nacken und verhindert, den Tod mit Gelassenheit oder gar mit Freude zu empfangen, weil man damit z.B. auf eine höhere Bewusstseinsebene übergeht oder ins Paradies kommt.

Bei aller Liebe für deinen Beitrag. Du kannst den Tod nicht wirklich kennen. Das kann nur, wer mal auf der anderen Seite gewesen ist. Aber davon ist meines Wissens noch niemand zurückgekehrt. Und auch Nahtod-Erfahrungen sind da nicht sehr aussagekräftig, weil jeder es anders sieht. Vielleicht liegt da auch die Rätsels Lösung. Jeder soll im Tod das sehen dürfen, was ihm am besten gefällt und am wenigstens Angst macht.

Gruss, Bea
 
Zitat von Death Rattle
Nein. Ich hab meine Uroma drei Monate lang sterben hören. Reicht das für......was immer Du wissen wolltest, als Du 'ohne Dich einzulesen' gepostet hast?

Ich bezog mich auf deinen Kommentar welcher zu verstehen gab, dass wenn man Menschen im Fernsehen streben gesehen hat und man dann wirklich jemanden sterben sieht das dies dann kein riesen Unterschied ist....
Das du nicht weißt wie der/die Person leidet das habe ich dir nicht unterstellt, falls du das gedacht haben solltest :)

Und nein, die Geschichten musst du mir nicht erzählen, ich glaube dir das auch so...
 
Wookie Trix schrieb:
Sorry, aber mir kommt es gerade so vor, als hättest du beim Thema "Tod" einen sehr eingeschränkten Horizont.
Du mußt nicht gleich persönlich werden.

Revan Ordo schrieb:
Und nein, die Geschichten musst du mir nicht erzählen, ich glaube dir das auch so...
Was sollte das dann mit dem Unfallopfer daß man es verbluten sieht? Gibts dazu auch eine Geschichte die Du loswerden willst oder war das Smalltalk?
 
Zuletzt bearbeitet:
Death Rattle schrieb:
Du mußt nicht gleich persönlich werden.

Bin ich doch gar nicht. Tut mir leid, wenn du es so empfunden hast. Nur solltest du versuchen, etwas offener für allgemeingültige Argumente zu sein. Wenn du anderen die Kompetenz absprichst, über ein so heikes Thema wie den Tod mitreden zu können, dann darfst du dich nicht wundern, wenn man dir Kurzsichtigkeit vorwirft. Ist nicht böse gemeint. Nur kann man dich diesbezüglich nicht ganz für voll nehmen. Du gibst hier an, den Tod zu kennen. Bitte sehr, aber dann kläre uns doch mal auf, woher du dein Wissen beziehst und mit welcher Rechtfertigung du hier ganzen Völkern/Religionen die Fähigkeit absprichst, mit dem Tod umgehen zu können. :rolleyes:

Gruss, Bea
 
Ich denke das diese Frage nur individuell zu beantworten ist.
Es kommt darauf an,wie man zu dem Menschen steht,der verstorben ist,wie man selber "gebaut" ist.Würde z.B. meine Mutter sterben würde ich sehr traurig sein.
Würde mein Erzeuger dahin vegetieren,würde ich jede Minute seiner Qual geniessen.
Ich habe den Tod gesehen,in Natura,und mal hat es mich berührt und mal nicht.
Jeder sieht es so,wie es seinem Naturell entspricht.
 
Zum Umgang mit dem Tod habe ich diese Tage einen recht interessanten Text gelesen:

Bei einer Gedenkfeierlichkeit zu Ehren Graham Chapmans, zwei Monate nach seinem Tod, hielt John Cleese, langjähriger Freund und Kollege Chapmans, folgende Rede:

Graham Chapman, co-author of the "Parrot Sketch", is no more. He has ceased to be. Bereft of life, he rests in peace, he has kicked the bucket, hopped the twig, bit the dust, snuffed it, breathed his last, and gone to meet the Great Head of Light Entertainment in the sky, and I guess that we're all thinking how sad it is that a man of such talent, such capability and kindness, of such intelligence should now be so suddenly spirited away at the age of only fourty-eight, before he'd achieved many of the things of which he was capable, and before he'd had enough fun.


Well, I feel that I should say, "Nonsense. Good riddance to him, the freeloading b*a*s*t*a*r*d*! I hope he fries." And the reason I think I should say this is, he would never forgive me if I didn't, if I threw away this opportunity to shock you all on his behalf. Anything for him but mindless good taste. I could hear him whispering in my ear last night as I was writing this, "Alright, Cleese, you're very proud of being the first person to ever say 'shit' on television. If this service is really for me, just for starters, I want you to be the first person ever at a British memorial service to say 'f*u*c*k'!"

Sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber auch eine Art und Weise, mit dem Tod eines langjährigen, engen Freundes umzugehen.

Zum Thema aus meiner Sicht - ich habe damit recht große Probleme, was auch daran liegen kann, daß ich bis dato nicht akut davon betroffen worden bin, wenn man von meiner Oma vor wenigen Jahren mal absieht. Ich rede auch nicht gerne darüber und was mir ein Graus ist, sieht Friedhöfe - wenn darauf jemand begraben liegt, den ich persönlich gut kenne. Um das ganze zu verdeutliche - außer am Tag der Beerdigung habe ich nie wieder das Grab meiner Oma besucht. Nicht, weil ich sie nicht geliebt hätte, sondern weil es mir eben ein graus ist. Ich weiß, alles andere als eine tolle Einstellung, aber so ist eben eben. Was mein eigenes Verhältnis zum "Tod" angeht - ich lebe meine Leben und versuche es zu genießen. Und denke nicht an den Tod.

Es ist einfach nicht mein "Thema". Wie gesagt, ich rede nicht gerne darüber.
 
Zitat von Death Rattle
Was sollte das dann mit dem Unfallopfer daß man verbuten sieht? Gibts dazu auch eine Geschichte die Du loswerden willst oder war das Smalltalk?

Die Geschichte gibt es, ja, doch loswerden will ich sie nicht und "smalltalk" war es ganz bestimmt nicht!
Das Unfallopfer war eine meiner Cousinen und stand mir sehr nah.
Mehr will ich dazu nicht sagen...
 
Also, ich gehe sehr gerne auf den Friedhof. Er ist der stillste und friedlichste Ort hier im Dorf. Man kommt schnell mit den Menschen ins Gespräch und ich habe schön öfters die Feststellung gemacht, dass es älteren Menschen ein Bedürfnis ist, sich mit anderen Menschen über die hier liegenden Angehörigen auszutauschen. Das trägt wohl zur Vertreibung der Einsamkeit bei.
Klingt makaber ist es aber nicht. Ich höre gerne den Geschichten über die Verstorbenen zu. Und ich denke mal, es hilft bei der Trauerverarbeitung, wenn man Anteil am Schicksal Aderer nimmt. Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid.

So kommt es immer wieder vor, dass sich auf dem Friedhof Freundschaften bilden und man sich gegenseitig bei der Grabpflege hilft, wenn einer z.B. mal ferien- oder krankheitshalber abwesend ist. Ich kann aber auch verstehen, wenn Leute sich von Friedhöfen fernhalten. man braucht schon eine besondere Einstellung zum Tod, um sich hier wohl zu fühlen.

Gruss, Bea
 
Wookie Trix schrieb:
dann darfst du dich nicht wundern, wenn man dir Kurzsichtigkeit vorwirft. Ist nicht böse gemeint. Nur kann man dich diesbezüglich nicht ganz für voll nehmen. Du gibst hier an, den Tod zu kennen. Bitte sehr, aber dann kläre uns doch mal auf, woher du dein Wissen beziehst und mit welcher Rechtfertigung du hier ganzen Völkern/Religionen die Fähigkeit absprichst, mit dem Tod umgehen zu können. :rolleyes:
Zunächst mal, ich kann 'Smilys' bei so einem Thema nicht ausstehen. Da tendiere ich dann dazu den ganzen Text den ich gelesen hab wegzuschmeißen.
Ich wundere mich im Gegenzug darüber daß dann die 'anderen' Kurzsichtigkeit vorwerfen - denen ich gar keine Kompetenz irgendwo abgesprochen habe, und nicht die entsprechende Person selbst.
Daß ich den Tod kenne kann ich bestätigen, bin mir aber nicht sicher ob hier jeder darüber Aufklärung will.
Aus der Tatsache 'daß' ich den Tod kenne, kann ich für mich bestimmen ob eine Religion für mich das richtige ist. Ich spreche einer Religion auch nichts ab. Was soll das denn jetzt "anzen Völkern/Religionen die Fähigkeit absprichst, mit dem Tod umgehen zu können", wer erzählt denn so einen Schwachsinn?

Und was heißt das:
"Bei aller Liebe für deinen Beitrag. Du kannst den Tod nicht wirklich kennen. Das kann nur, wer mal auf der anderen Seite gewesen ist." und zum Schluß "Jeder soll im Tod das sehen dürfen, was ihm am besten gefällt und am wenigstens Angst macht." Das ist eine Wunschforstelleng aber egal:
Wenn Du das glaubst, wieso kann es dann nicht sein daß 'wir sehen' wie der Tod ist und wenn man da drüben ist man garnichts mehr sieht? Man ist ja 'unendlich' lange im Paradies etc., das heißt doch daß die 'dummen', die vom Tod nicht die leiseste Ahnung haben, 'auf der anderen Seite sind,' weil es für die den Tod nicht mehr gibt. Und wenn es den Tod für einen nicht mehr gibt, dann kann man auch keine Ahnung davon haben. Wenn einer zurückkommt (und zwar als Mensch), denn kann er berichten wie es ist über die Schwelle zu gehen. Aber wieso sollte er berichten können was der Tod ist? 'Wissen über den Tod' kann doch nur einer sammeln der sterblich 'ist und bleibt' und sich darüber bewußt ist daß er sterben wird. Nur in diesem Zustand ist es doch möglich den Tod zu kennen. Wenn das nicht so wäre bräuchte man ja auch nicht über den 'Umgang mit dem Tod' zu reden.

Revan Ordo schrieb:
Das Unfallopfer war eine meiner Cousinen und stand mir sehr nah. Mehr will ich dazu nicht sagen...
Dann ist es mir um so unverständlicher daß Du mich fragst ob ich 'Unfallopfer' gesehen habe, wenn ich grad von sterbenen Menschen im Altenheim rede. Das hast Du doch nicht ohne Grund in den Raum gestellt, aber es kommt dazu kein Statement Deinerseits. Hast Du am Steuer gesessen?
 
Zitat von Death Rattel
Hast Du am Steuer gesessen?

Wenn du dir mein Profil angesehe hättest dann wärst du schlauer ;) Ich bin erst 16, also nein ich saß nicht am Steuer ich saß auf der Rückbank.


Dann ist es mir um so unverständlicher daß Du mich fragst ob ich 'Unfallopfer' gesehen habe, wenn ich grad von sterbenen Menschen im Altenheim rede. Das hast Du doch nicht ohne Grund in den Raum gestellt, aber es kommt dazu kein Statement Deinerseits.


Mir ging es darum das du es so hingestellt hast das es dasselbe wäre wenn man einen Menschen im RL sterben sieht wie im Fernsehen.
Deswegen habe ich das angeführt.
Und von mir kommt dazu nichts mehr weil ich nicht darüber reden will.

Und damit ziehe ich mich jetzt auch aus dem Thread zurück, wenn du weiter reden willst dann schick mir ne PN oder add mich im ICQ, wie du willst.
 
Revan Ordo schrieb:
Mir ging es darum das du es so hingestellt hast das es dasselbe wäre wenn man einen Menschen im RL sterben sieht wie im Fernsehen.
Äh, ich hab davon geredet daß ich Kind war (und weiter vorne steht daß ich als Kind schon mit dem Tod konfrontiert wurde) und mir deshalb auch Berichte im Ferhnsehen nahe gingen. Was gibt's da nicht zu verstehen?
 
Zitat von Death Rattle
Du hast tote und sterbende gesehen, als Du diesen Anblick schon aus dem Fernsehen kanntest. Also kann der Schock garnicht so groß gewesen sein


Ich bezog mich einzig und allein auf diesen Satz. Selbst wenn man das schon kennst ist es ein Schock wenn man sowas "live" miterlebt.
 
Death Rattle schrieb:
Meinst Du wenn Du mich anschreist wird's besser - ich würde mir das nochmal überlegen:
1) In dem Altenheim wo ich meinen Zivieldienst gemacht habe war das anders und es ist auch schon 10 Jahre her. Manche Alten hab ich beinahe jaulen hören, wenn die Schwester ihnen den Katheder eingeführt hat, weil ja der blöde Zeitplan eingehalten werden mußte. Meine Oma - die nicht dafür ausgebildet wurde, hat das bei ihrer Muter besser gemacht. Ihre Mutter hat uns immer erzählt wie es in den Altenheimen zuging wenn sie wieder zuhause war. Es ging rauh zu. Und Schwestern die bei uns ein und ausgingen waren auch rauh und sind es auch heute noch. Das sieht man heute an meiner Oma. Das häten heute die selben Aase gemacht wie damals. Drauf geschissen: Ich hab das gelernt und mache es selber. Du brauchst also nicht hier zu erzählen es wäre nicht so. Ihre Mutter ist an dieser Behandlung gestorben, weil die Pfleger meinten meine Oma hätte keine Ahnung und ihre Mutte könnte verdammt nochmal doch stehen, obwohl sie seit vier Jahren im Bett lag.
Natürlich ist das ein Einzelfall, aber die Beschwerden die sie zu Lebzeiten über mehrere Altenheime vorgebracht hat sind bestimmt nicht aus der Luft gegriffen. Im Altenheim haben die das nicht drauf einen Katheder so einzuführen daß man es nicht merkt. Das ist die Erkenntnis von jemandem die es wissen muß.
2) Ja genau das denke ich. Und zu verbieten hat mir das keiner. Der im Gefängnis "weiß" daß er Gitter vorm Fenster hat. Der im Altenheim bekommt suggeriert ins Freie gehen zu können einfach weil sein Zimmer trostlos ist und es draußen schöner ist. Das ist auch der Grund warum in dem einen Jahr wo ich Zivieldienst gemacht hab einer aus dem Fenster gesprungen ist und ein weiterer beinahe.
Dann ist da noch ein Punkt der mich angekotzt hat: Leute die wirklich rumgehen könnten und sei es nur 100 Meter, wurden animiert im Bett zu bleiben, weil sie dann unter die bequeme 'Rutinearbeit' fiehlen. Es gab da auch ein par Alte die noch fit waren und eigentlich alles mitbekommen haben. Da gab's auch einen schwulen der anscheinend auf mich stand, der hat mir so einiges erzählt was da ablief.
3) Ich war nicht außenstehend (mit 'ß') sagte ich doch schon. Für Dein weiteres Rumgekröle gibts von mir schon mal keine Plätzchen.
Fakt ist, ich hab das so erlebt. Es wurde von den Bewohnern so berichtet. Und die Pfleger von damals hatten Glück daß ich erst 14 war und kein Auto hatte um 50 Kilometer zu fahren.

amen
1) Dort lernt wie gesagt nicht "Den Umgang mit dem Tod" und das ist das Thema. Dort 'begegnet' man dem Tod. Das ist aber auch grad schon alles.
2) Doch kann man. Weil einem die fremden Personen im Altenheim genau so wenig angehn, wie die die man im Fernsehen gesehen hat. Es ist erst dann ein Unterschied, wenn es die eigenen Verwanden betrifft. Wer da keinen Strich ziehen kann sollte das Altenheim schleunigst verlassen. Noch nichtmal die Mitbewohner, die eine Person 5 oder mehr Jahre gekannten, haben da großartig getrauert. Das haben das aufgenommen als würden die das in der Zeitung lesen.

Also zuerst will ich mal sagen das ich nicht meine Stimme erhoben habe , ich habe lediglich große Lettern verwendet :o

Es ist bedauerlich was du erlebt hast, aber seit deinem Zivildienst sind ganze Zehn Jahre vergangen ( es gibt sicherlich heute noch immer schlechte Beispiele.... leider) aber im großen und ganzen hat sich die Arbeit mit pflegebedürftigen alten Menschen sehr verändert.
Und mich als Rumgröhlerin abzutun ist wohl das einfachste ( danke für die Verbesserung meiner Rächtzschreipunk! :D )
klar ist es so herüber gekommen, aber durch deine " alles über einen Kamm scherenden" Einstellung hab ich mich als Heilerziehungspflegerin , die sich echt mühe mit den zu Betreuenden gibt einfach nur angegriffen und abgewertet.
Man kann wohl als Fazit sagen, dass es schlechte wie gute Altenheime ( oder andere Institutionen) gibt.
Amen :D
 
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