Vergesso-Asteroiden (Lybeya-System)

[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Eisenheim / Maschinenraum ] Mol, allein

Müde stützte Mol das dunkle Gesicht seine noch viel dunklere Handfläche und seufzte. Im verchromten Metall eines Wasserkühlers des Maschinenraums, in dem er sein persönliches Quartier errichtet hatte, sah er sein eigenes Gesicht, hager und abgezehrt im schwachen Licht der gelblichen Deckenlampe. Die vergangenen Wochen seit Taris hatten merklich ihren Tribut gefordert. Drei Lange Wochen der Frustration, der Ablehnung und der Suche. Die Begeisterung und die Vorfreude auf eine Galaxis voller Möglichkeiten schienen so lange her, schien so unwirklich, wo alles zum Geschmack von kalter Asche in seinem Mund geworden war.

Wie hatte alles so furchtbar schiefgehen können?! Grade eben hatte er noch als Kommandant der Rakghoulgrenze eines kompletten Sektors auf Taris gedient. Er selbst hatte jeden Tag den angreifenden Mutanten die Stirn geboten, hatte ein der Zählerin gefälliges Leben geführt, voll Vorfreude auf ein Leben im Jenseits. Dann jedoch, von jetzt auf gleich war die Grenze gefallen und viele gute Männer waren dabei gestorben. Doch das wäre nichts gewesen, was nicht behebbar gewesen wäre. Mit vereinten Kräften hatten Kargash und er wieder alles ins Lot gerückt. Mit halber Truppe hatten sie den Mutanten die Stirn geboten und das Land gehalten. Doch dann…

Dann war dieser Verfluchte Notruf gekommen! Zusammen mit zwölf handverlesenen Soldaten war er hinaufgegangen um Ordnung zu schaffen. Er hatte die Jedi und Sith, auf die sie getroffen waren, gewarnt ihre Waffen niederzulegen und als das nicht geschehen war, hatte er das Feuer eröffnet. In einem harten Kampf hatte sie ihren Mann gestanden und acht Kameraden verloren, bevor wieder Rakghoul aufgetaucht waren und alles ins Chaos gestürzt hatten. Desertation, der Diebstahl der Eisenheim, die Ermordung des Händlers, alles Stationen auf einem unaufhaltsamen Weg.

Voll Hoffnung waren sie zum Imperium aufgebrochen. Fünf gestählte Soldaten mit dreiundzwanzigtausend Credits in der Tasche. Unaufhaltsam, nicht war? Sehr aufhaltsam. Alleine schon durch den feisten, kleinen, xenophobischen Anwerber auf Mykr. Voll Verachtung hatte dieser die Nichtmenschen abgewiesen und einen Datenbankvermerk gemacht, als Mol ausfallend geworden war. Der Zabrak konnte von Glück reden, dass man sie ohne weiteres hatte ziehen lassen!

Gefolgt war eine Odysse durch neutralen- und Huttraum. Tagoria, Charros, Nal Hutta, alles Namen die keine Perspektive gegeben, dafür jedoch umso mehr an ihren Credits gefressen hatten. Waffen waren schon teures Gut. Nahrung auch, eine frische ID für Paloo sowieso. Doch noch schlimmer, all das hatte an der Moral der Truppe genagt! Die anderen waren mittlerweile mindestens so demotiviert wie Mol, wenn nicht noch schlimmer. Nur Thessa, der unerschütterliche Trandoshaner schien ungerührt wie eh und je. Wirklich bemerkenswert. Nicht einmal die gescheiterte Kaperung des Frachters letzte Woche hatte ihm mehr als einen leisen Fluch entlockt.


„Kommandant, wir verlassen gleich den Hyperraum“

Wenn man an den Teufel denkt… Als hätte der Trandoshaner Mols Gedanken vernommen streckte Thessa den Kopf in den umfunktionierten Maschinenraum und setzte sich ohne zu fragen zu Mol an den improvisierten Tisch.

„Die Lage ist mies. Wenn das jetzt nicht klappt…“

„Ich weiß dass die Lage mies ist. Danke der Erinnerung“ antwortete Mol schärfer als er beabsichtigt hatte und fuhr sich mit einer Hand über den kahlen Schädel.

„Yannic redet davon abzuhauen, wenn die BS uns nicht nimmt“, fuhr Thessa jedoch ungerührt fort und sah Mol aus kalten Echsenaugen heraus an.

Also wäre das überhaupt nötig gewesen kratzte die Nachricht noch weiter an Mols Laune. Grade Yannic war schwer zu beeindrucken und wenn selbst der Rodianer solche Gedanken hegte und laut aussprach, war das ein sicherer Garant, dass die anderen beiden ähnliches dachten. Müde sagte Mol: „Und was hast du ihm gesagt?“

„Ich hab ihm eine verpasst“

„Und er?“

„Hat sich entschuldigt und gemeint, dass es nur die Wahrheit sei. Einer alleine hat größere Chancen eine Anstellung zu finden als fünf. Dejura der Hutt hätte zwei genommen. Aber eben nicht fünf“

„Die Black Sun wird uns nehmen! Die brauchen immer Piraten“, antwortete Mol mit gespieltem Enthusiasmus, den er in Wahrheit kein bisschen verspürte.

„Traurig, dass wir auf den guten Willen von Abschaum angewiesen sind…“

„Wir sind verzweifelt. Der Republik sind wir entflohen, das Imperium will uns nicht, wir haben keine Hoffnung mehr auf ein legales Leben im Sinne der Zählerin zu führen. Das einzige was uns bleibt ist Piraterie. Wer hätte gedacht, dass wir so tief sinken und uns Abschaum unterordnen, der nur zu Zielübungen dient? Aber was bleibt uns anderes? Die Zählerin fordert Jagd und das ist die beste Möglichkeit ihren Willen zu erfüllen und Jaggarnath zu sammeln“ sagte Mol resigniert. In der Tat die beste und einzige Möglichkeit.

„Oder überhaupt zu überleben“ fügte Thessa unpassend konkret hinzu „Aber was bringt es darüber zu sinnieren was ist? Gehen wir ins Cockpit“

Schweigend erhoben sich Zabrak und Trandoshaner und verließen den Maschinenraum. Klackend tönten Thessas Krallen auf kaltem Durastahl, als die beiden zielstrebig den kurzen Gang entlanggingen und die Leiter zur Steuerung hinaufstiegen. Oben saßen im Piloten- und Co-Pilotensitz Elias und Yannic und schauten Erwartungsvoll auf das hellblaue Chaos aus vorbeifliegenden Sternen.

„Alles in Ordnung hier oben?fragte Mol mehr rhetorisch als wirklich ernstgemeint

„Alles klar. Kommen an in drei…zwei…“ zählte Yannic runter und schaute gespannt nach vorne.

Mit einem Ruck trat die Eisenheim aus dem Hyperraum ins Lybeya-System ein und fand sich einem ungewöhnlichen und beängstigenden Bild gegenüber. Direkt vor dem transparistählernen Cockpit des Schiffes befand sich ein Victory-Klasse Sternenzerstörer und er kam immer näher.

„AUSWEICHEN!“ brüllte Mol dem bleichen Echani auf dem Pilotensitz zu, der prompt das Steuer herumriss und einen knappen Bogen flog, um einer Kollision zu entgehen. Was machte ein Schiff dieser Größe hier, wo es von jedem gesehen werden konnte? Wurde die Black Sun in diesem Sektor etwa angegriffen? Angestrengt bemühte sich der Zabrak etwas zu erkennen, während Elias von ihrem Fasteinschlagsort wegdirigierte.

Es schien auf jeden Fall grade keine Raumschlacht zu toben, so viel war sicher. Die Schiffe, denn es waren mehrere, trieben friedlich im All und machten keine Anstalten zu feuern. Verhandelte man noch?

„Koordinaten für einen Sprung hier weg berechnen, aber erst auf mein Kommando springen“ sagte Mol an Thessa gewandt, der sich in der Zwischenzeit auf den Navigatorensessel gesetzt hatte und nun damit begann hektisch auf ein Holofeld einzutippen.

„Elias, öffne einen Kanal zur Black Sun. Ich möchte uns Vorstellen“ sagte Mol, mühsam seine Nervosität verbergend. Auch der Echani begann nun zu tippen und kurze Zeit später entstand das Konterfei eines untersetzen Herglic, der Mol gelangweilt anschaute.

„Hier spricht Kommandant Mol“, sagte Mol mit aller Autorität, die er aufbringen würde „Ehemals vom Republikanischem Militär, jetzt Kapitän der Eisenheim. Wir möchten der Black Sun beitreten“


[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Eisenheim / Cockpit ] Mol, Thessa, Elias und Yannic
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Prime | Großer Audienzsaal] Ökzar Wugun, Jart Ga'lor, Yarta, zwei Magna Wächter, Hofstaat des Subvigo


Es hatte nicht viel Überredungstalent bedurft, um den Subvigo zu einer selbstverständlich ehrlichen Wette zu überreden. Wie man sich sagte, war seine Arena auf Vergesso Prime und die darin regelmäßig stattfindenden Kämpfe so etwas wie das Steckenpferd von Ökzar Wugun, was Jart in der aktuellen Situation nur zu gelegen kam. Wohl auch nur aus dem Grund, dass er mit dem zweiarmigen Besalisken eine Wette abgeschlossen hatte, war ihm der Zutritt zu der höher gelegenen Empore des Subvigo gestattet, wenngleich man ihm nur einen schäbigen, hölzernen Sitzplatz am Rande anbot. Jart fand dies deutlich unter seinem Rang, doch angesichts der vermutlich nachtragenden Gesellschaft, behielt er seine Vorbehalte in Bezug auf das Sitzarrangement für sich.

Auch ohne, dass der grünhäutige Twi'lek die Wette mit Wugun gewann, buchte er den Abend als Erfolg, da er eine willkommene Abwechslung bot. Im Ring der Arena standen sich an diesem Tag zwei prachtvolle Acklay gegenüber, "äußerst spektakuläre Gladiatoren", wie der Besalisk dröhnend meinte und auf die schiere Größe der Kreaturen verwies. Auch Jart empfand die beiden braunen Exemplare, Zwillinge, wenn seine Informationen stimmten, als sehr beeindruckend. Zwar sah es zu Beginn des Gemetzels noch gut für seinen eigentlich von Vendaxa stammenden Acklay aus, doch nachdem das etwas dunkler gemaserte Krustentier Jarts Favouriten eine der scharfen Klauen abgetrennt hatte, war der Kampf verloren und es griffen gut zwei Dutzend Duelldroiden ein, um die beiden sich im Blutrausch befindlichen Tiere von einander zu trennen. Um die fünfhundert Credit war es Jart nicht schade, auch wenn ihm ein Gefühl sagte, dass es für die Zukunft wohl besser wäre, seine Finanzen stets im Blick zu haben und sie noch besser sich stetig vermehren zu sehen.

Nachdem der Kampf vorüber, alle Wetten ausgezahlt und jene Besucher, die zu tief ins Glas geschaut hatten, von den Rängen entfernt waren, verabschiedete sich Jart mit einer angedeuteten Verbeugung und dem Versprechen, Wugun von allen Unternehmungen im Namen der Black Sun einen angemessenen Anteil zu zahlen, wobei angemessen 'für den Subvigo angemessen' bedeutete. Der ehemalige Konteradmiral akzeptierte dies und verließ mit den beiden Magna-Guards die martialischen, throngleichen Gemächer des Black Sun Fürsten, um das ihm zugewiesene Quartier aufzusuchen. Jart missfiel die Vorstellung mehrere Tage in der Lächerlichkeit dieses Quartiers hausen zu müssen, als wäre er nichts anderes, als eines von Wuguns Tieren, doch die Tatsachen sprachen dafür, dass er hier an Bord dieses Kolosses aus Stahl und Fels genau das war, insbesondere jetzt, wo er das Kommando über die Sternenzerstörer abgegeben hatte.

Es hatte ihm fast dreihundert weitere Credits sowie einen geprellten Knöchel bekostet, bis ihn ein blauhäutiger Duros mit dem Namen Jenssar Maal, seines Zeichens Arzt im Dienste der Black Sun, nach nur einem Tag des Wartens bereits aufsuchte. Jart hatte bereits früher mit dem älteren Duros gerechnet, der leicht zu hinken schien:


"Ihr seid recht spät, Dr. Maal",

stellte der drahtige Piratenkommandant ungehalten fest und trat einen Schritt von der Tür zurück, um Jenssar Maal in sein schlicht eingerichtetes Quartier treten zu lassen. Der Doktor hatte an Gerätschaften nicht viel mehr dabei als einen portablen Bioscanner sowie ein medizinisches Gerät zur Entnahme von Blut.

"Ha, ich bin nicht spät, Mister Ga'lor. Ihr wart nur knauserig!",

setzte sich der ältere Mann über das boshafte Starren von Jart hinweg und ließ sich schnaufend auf dem einzigen Stuhl, einem mickrigen Gerippe aus Alusynth, hernieder. Mit stoischer Ruhe wischte Maal sich ein wenig Schweiß von der runzligen Stirn, bevor die ovalen, rot glimmenden Augen des Duros Jart penibel musterten. Ein verächtlicher Ausdruck, welcher die schmalen Furchen um dessen Mund in die Länge zog, legte sich auf das Gesicht des blauhäutigen Doktors.

"Da steht Ihr also, ein frischgebackener Patessa, auch wenn Ihr nicht mehr der Jüngste seid", der Doktor kicherte flach, bevor sich ein raschelndes, ungesundes Räuspern löste. "Ob jung, ob alt, ob reich, ob arm, ob klug, ob dumm, zum alten Maal müssen sie alle, um sich ihr Blut abnehmen zu lassen. Für die Datenbank haben sie euch gesagt, nicht?"

Das Grinsen auf dem Gesicht des Alten wurde breiter, doch Jart ließ ihn gewähren, denn wie gesagt, war das hier das Revier von Wugun. Man spielte nach seinen Regeln und mehr als hier und da die Regeln zu beugen, konnte für einen Neuling an Bord vermutlich sehr schnell unangenehm werden. Einen greisen Doktor sein eigenes Blut kosten zu lassen und diese Probe dann für die Datenbank einzureichen, Jart war dieser Gedanke einige Sekunden durch die Lekku gesaust, zählte vermutlich dazu.

"Ja, um auf die Datenbanken Zugriff zu haben",

gab er knapp das wieder, was der zweiarmige Besalisk ihm vor einem Tag erklärt hatte, während der Alte bereits in seiner Tasche nach dem Instrument zur Blutabnahme kramte und offenbar Schwierigkeiten hatte, es zu finden. Jart entblößte seine spitzen Zähne und zeigte ein gehässiges Grinsen.

"Sieht so der verdiente Ruhestand eines vermutlich treu ergebenen Vasallen von Subvigo Wugun aus? Neuankömmlingen Blut abzunehmen?"

Der Kopf von Jenssar Maal ruckte nach oben, die Augen wurden mandelförmig, dann zischte er bestimmt:

"Was wisst denn Ihr schon, Twi'lek? Und wer sagt, dass ich euch nur Blut abnehme? Wohl nicht das Kleingedruckte gelesen, was? ... Der Bluttest ist auch eine Rückversicherung für die Black Sun, für den Fall, dass jemand meint über die Stränge zu schlagen. Tja, der Weltraum mag zwar groß, kalt und dunkel sein, Konteradmiral, aber hiermit findet man sie garantiert überall."

Der Alte lachte triumphierend, ob nun, weil er vermutete Jart mit der neuen Information zu überraschen oder mit dem Wissen um seinen alten Titel. Letzteres gelang dem Duros durchaus, doch Jart Stolz verhinderte darüber nachzudenken, welche Informationen der Black Sun über ihn ihr im Allgemeinen bekannt waren. Dann hatte Doktor Maar das spritzenähnliche Instrument auch schon gezogen und die Prozedur rasch durchgeführt. Entgegen seinen wackeligen Beinen, schien seine Arm- und Handmotorik noch keine Anzeichen des Alters aufzuweisen. Jart zog den Arm zurück und begutachtete kurz die kleine Wunde, bevor er die Ärmel der Admiralsuniform wieder darüber schob und knapp meinte:

"Die Black Sun wird auch so wissen, wo sie mich findet."

"An Selbstüberschätzung scheint es Ihnen jedenfalls nicht zu mangeln, Mister Ga'lor. Wie allen Patienten wünsche ich auch Ihnen ein langes Leben. Glauben Sie mir, das ist das Wichtigste hier."

Jart erwiderte nichts, dann ging der Doktor.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Prime | Gästequartier] Jart Ga'lor, zwei Magna Wächter
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Prime | Gästequartier] Jart Ga'lor, zwei Magna Wächter


Bereits seit drei Tagen saß der ehemalige Konteradmiral auf dem undurchsichtigen Komplex von Raumstationen fest, welchen die Black Sun 'Vergesso' nannte und welcher durch die abgelegene Lage innerhalb eines Feldes aus ständig ihre Position verändernden Asteroiden ungestört sein Dasein fristen konnte. Jarts Geduld war so gut wie aufgebraucht, als er wieder einmal an dem kargen Schreibtisch seines Quartiers auf Vergesso Prime saß und die endlosen Berichte las, die Commander Wilm im täglich zusandte, um ihn über den Stand der Abwrackung seiner ehemaligen Flotte zu informieren. Ungeduldig und unbewusst zog Jart mit der Nagelspitze seines Zeigefingers eine tiefe Kerbe auf der Schreibtischoberseite nach, womit er sie langsam vergrößerte. Seine Augen überflogen die Zeilen auf dem Monitor nur, denn im Grunde hatte ihm sein treu ergebener Offizier heute wenig Neuigkeiten zu berichten, sodass Jart sich zwingen musste, auch diesen noch zu lesen.

Nachdem vor zwei Tagen der Befehl zur Übergabe der Schiffe erteilt worden war, woraufhin von zwei Sternenzerstörern kleinere Unruhen gemeldet wurden, da einige Offiziere mit ihrer neuen Zukunft nichts anzufangen wussten oder es strickt ablehnten, waren am gestrigen Tag schließlich Männer von Ökzar Wugun auf die Wachtor und die Rampant gekommen, um beide Schiffe in den Vergesso-Komplex herein zu manövrieren und ganz nebenbei, d.h. offiziell das Kommando zu übernehmen. Jart erinnerte sich, dass Wilm ihm darüber berichtete, wie ihm selbst und den verbliebenen Führungsoffizieren aufgetragen worden war, alle Rangabzeichen von den Uniformen und der Kleidung entfernen zu lassen und zugleich sicher zu stellen, dass möglichst viele Männer und Frauen die neue Anstellungsvereinbarung mit der Black Sun unterschrieben. Der schnauzbärtige Mann setzte sich leidenschaftlich für dieses Ziel ein, davon war Jart fest überzeugt, doch war dem drahtigen Twi'lek auch klar, dass es immer einige Unbelehrbare gab, welche nicht vermochten zwischen den Zeilen des Vertrages zu lesen, folglich die falsche Entscheidung trafen und mit der Lossagung von der Black Sun quasi ihr eigenes Schicksal als freies Individuum leichtfertig wegwarfen. Mitleid empfand Jart für all jene Offiziere und Crewman nichts, denn in gewisser Weise war ihm ganz recht, dass sich auf diese Art und Weise die Spreu vom Weizen trennte. In ferner Zukunft, wenn die Flotte der Victory-Sternenzerstörer wieder unter seinem Kommando stand, würde sich dies gewiss als ein Vorteil erweisen.

Kurz betrachtete Jart seinen schartig gekratzten Fingernagel, dann scrollte er auf dem Datapad, welches auf dem Tisch senkrecht stand wie ein kleiner Computer, nach unten und las den Bericht vom heutigen Tag. Wieder enthielt der äußerst detaillierte Bericht neben einer Unmenge von Beschwerden über die teils chaotischen Prozesse des Übergangs auch weitere Namen, welche den Dienst an Bord aus Überzeugung quittieren wollten, wie z.B. Captain Ben Luubmil, den Kommandanten der Red Harvest. Luubmil war schon von jeher ein aufsässiger Offizier gewesen, der leider nur allzu sehr von seiner eigenen Expertise und seinen Fähigkeiten überzeugt war, erinnerte sich Jart umgehend. In gewissen taktischen Situationen war dies sicherlich von Vorteil, doch in vielen anderen Fragen erwies sich der kahlköpfige Mann leider als weniger kompetent, sodass Jart ihm keine Träne nachweinte.

Gerade hatte Jart das Datapad deaktiviert und kam hinter dem Schreibtisch hervor, als sein Comlink piepte und die beiden droidischen Wächter, die vor der Tür standen, das Eintreffen einer Person meldeten, die beabsichtige den Sicherheitsbereich - Jarts Quartier - zu betreten. Rasch nahm der grünhäutige Twi'lek eine Position vor dem Schreibtisch ein, die ihn gleichermaßen erhaben und unbeeindruckt wirken ließ, dann gab er den Magna-Guards ein akustisches Zeichen, dem ungebetenen Gast die Tür zu öffnen. Yarta stand in der Tür, blickte dann vorsichtig in den Raum herein, als vermutete er irgendeine Art von Falle jenseits der Schwelle und trat dann mit fließenden Bewegungen ein, bis er die Schwelle überschritten und sich die Tür wieder geschlossen hatte.


"Wie ich sehe, Mister Ga'lor, haben Sie sich hier häuslich eingerichtet, sehr gut",

begann Yarta, sich an Small-Talk versuchend, während seine lidlosen Augen Jart ausdrucklos ansahen. Der ehemalige Konteradmiral war sich nicht sicher, ob diese Bemerkung sarkastisch zu verstehen war oder nicht, sodass er Yarta lediglich mit einem knappen Nicken seine Zustimmung bekundete und dann der Dinge, die da kamen, harte.

"Subvigo Wugun schickt mich", kam der blauhäutige Selkath dann überraschend schnell doch auf den Punkt. "Er lässt ausrichten, dass es schwieriger als gedacht war, ein angemessenes Schiff für Sie zu finden. Zumindest so in etwa formulierte es der Subvigo. ... Am heutigen Tag gegen Abend legt die Fast Fortune, ein schwerer Kreuzer im hinteren Werftbereich an, um Vorräte aufzunehmen. Ga'lor, das wird ihr Schiff."

Jart zögerte einen Moment, ging dann einen Schritt auf den Selkath zu und entblößte schließlich triumphierend seine kurzen, aber spitzen Zähne.

"Ich hab verstanden, Yarta. Richten Sie dem jetzigen Kommandanten von mir aus, dass ich noch heute Abend an Bord komme, um mich auf meinem neuen Schiff um zu sehen."

Der blauhäutige Nerra gab ein leichtes Gurgeln von sich, nur zu deuten als Ausdruck großer Verstimmung und kam seinerseits einen Schritt näher an den ehemaligen Offizier heran, sodass sich beide unvermittelt wieder einmal so dicht gegenüber standen, dass kein einziger Jawa dazwischen Platz gefunden hätte.

"Weder, Ga'lor, bin ich Ihr Laufbursche, noch handelt es sich bei der Fast Fortune um Ihr Schiff. Darüber hinaus sollten Sie jetzt, wo sie zur Familie gehören, nicht Ihren Platz vergessen, Pateesa. Es wäre in Ihrem Interesse äußerst ungünstig, wenn ich dem mächtigen Ökzar Wugun erklären müsste, dass Sie auf Ihren Schwur und die Vereinbarung nichts geben."

Die Luft zwischen beiden schien förmlich zu knistern.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Prime | Gästequartier] Jart Ga'lor, Yarta, zwei Magna Wächter
 
Zuletzt bearbeitet:
:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso Prime :: Sensor&Kommunikationsstation Alpha ::Rin'na Zek Warta, Sensorik&Kommunikationsteam

Summend nippte der Rin'na an einer schönen, leckeren Tasse Caf. Sein Wacher Blick, den er einzig mithilfe des rechten Auges aufrecht erhielt da sein linkes äußerst schwach war und von einer hässlichen Narbe verunstaltet wurde, schwenkte über die hier arbeitenden Black Sun Mitglieder die Teil der Sensor und Kommunikationscrew waren. Sie kümmerten sich um die ankommenden Schiffe, Transporter und auch um die Kommunikations zwischen den Stationen und der Zugang zum Holonet. Alles was mit Kommunikation zu tun hatte führte hier zusammen, das hier waren die Augen, die Ohren und der Mund von Vergesso. Nach einer ziemlich pompösen Aufnahme eines ehemaligen Warlords in die Black Sun, hatte Rin'na Zek Warta einem Freund hier einen Besuch abgestattet um über alte Zeiten zu reden. Doch dabei blieb es nicht unbedingt, denn kaum das er seinen Caf neben eine Konsole abstellte, rief ein Sensoroffizier das er eine eingehende Übertragung eines frisch in das System gesprungenen Frachters erhielt. Stirnrunzelnd lief Rin'na Zek Warta zu einem Holo-Tisch in der Mitte des Raumes. Der Herglic, der zuerst die Meldung erhalten hatte, sendete das Bild hinüber zum Holo-Tisch wo sich der Duros einem ziemlich dunklen Zabrak gegenüber sah.

"Einen guten Tag wünsche ich Mr. Mol, sie mögen wohl entschuldigen das ich ihren "Titel" nicht nutze aber ein Frachter ist nichts wofür man sich Kommandant schimpfen darf. Das würde meinem Ehrverständnis zuwider laufen. Sie möchten also der Black Sun beitreten und sind Ex-Neue Republik? Als was haben sie gedient, Flotte, Marine, Bodentruppen? Infanterie, Scouts, Panzerregimenter? Die Black Sun nimmt nicht jeden Schläger auf, sagen sie was sie der Organisation bieten können. Wenn es ausreicht werde ich sie über ihre Aufnahme belehren und sie in die Wege leiten, wenn es nicht reicht dürfen sie ihren Frachter auf einer der äußeren Stationen tanken und danach gehen."

:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso Prime :: Sensor&Kommunikationsstation Alpha ::Rin'na Zek Warta, Sensorik&Kommunikationsteam
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Prime | Gästequartier] Jart Ga'lor, Yarta, zwei Magna Wächter


Es war Jart selbst, der zur Deeskalation der angespannten Situation beitrug, indem er sich von Wuguns Stellvertreter langsam abwandte und zu einer kurzen Reise um den schmucklosen Tisch ansetzte, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Kräftig presste der ehemalige Konteradmiral seine Lippen aufeinander, fast als hätte er Angst, dass ihm nicht doch noch ein schneidender Kommentar über eben diese kam. Als er den Tisch fast umrundet hatte, schaute er Yarta aus den Augenwinkeln verstohlen an, dann nahm er gemächlich auf der stuhlartigen Sitzgelegenheit platz.

"Das müssten Sie mir erst einmal nachweisen. ... Und das wird Ihnen nicht gelingen, weil es nicht den Tatsachen entspricht",

erwiderte Jart schließlich, wobei er ein wenig nuschelte und es vermied, dem Nerra der Black Sun direkt in die Augen zu sehen, jedoch nicht aus Furcht. Seine mordlüsternen Gedanken kreisten bereits um das Problem, dieses Ärgernis von Person, das sich zwischen ihn und die unweigerlich stattfindende Konfrontation mit Ökzar Wugun stellte, aus dem Weg zu räumen, doch zunächst wollte sich aus Jarts Sicht keine zufriedenstellende Lösung einfinden. Yarta ließ ihm dazu auch keine Gelegenheit und obwohl seine Haut per se zu glänzen schien, als würde der blauhäutige Selkath schwitzen, entgegnete er kühl:

"Oh, ich werde viel Zeit während Ihrer Abwesenheit haben und dann werden wir sehen, ob Sie wirklich ein Schwergewicht von dem Kaliber sind, wie Sie sich hier gerade der Black Sun vorstellen ... oder besser auftischen."

Kurz präsentierte der wortgewandte Unterhändler ein Lächeln der boshaften Art, dann glitten seine Züge wieder zurück in ihre Ausgangsposition. Jart nahm sich noch stärker vor, das augenscheinlich weiche Fischwesen vor ihm nicht zu unterschätzen, denn in gewisser Weise harmonierte dessen bedachte und kontrollierte Art perfekt mit der impulsiv-brutalen eines Ökzar Wugun. Nachdenklich legte der drahtige Twi'lek eine Hand an sein Kinn. "Kein Wunder, dass Wugun sich so lange hat halten können", resümierte er anerkennend und schenkte seinerseits Nerra Yarta einen finsteren, doch wenig aussagekräftigen Blick. Doch der Handlager des Subvigo überraschte Jart damit, dass er sich nach diesen Worten nicht zum Gehen wandte, sondern blieb:

"Warum sage ich das, werden Sie sich vielleicht fragen, Mister Ga'lor. Die Antwort liegt natürlich auf der Hand. Sie werden uns verlassen, noch morgen, und zwar in Richtung Shinbone-System. ... Nennen Sie es Ihre Bewährungsprobe, doch machen Sie nicht den Fehler, die Mission zu unterschätzen."

Dem frischen Kommandanten der Fast Fortune stand die Überraschung nun deutlich ins Gesicht geschrieben, denn mit einer derart schnellen Betrauung mit einer Mission hatte er wahrlich nicht gerechnet. Jarts Lekku begannen ihren ruhigen Singsang zu verlassen, indem sie dann und wann auszuschlagen schienen wie ein Pendel, auch als er schließlich fragte:

"Um was geht es genau, Yarta? Shinbone sagt mir überhaupt nichts. Ich weiß nur, dass es weit, weit draußen liegt, fernab von häufig frequentierten Hyperraumrouten."

Noch immer verarbeitete der Verstand des Twi'leks die Tatsache, dass er sich nicht mit dem neuen Schiff und all seinen Eigenarten, der vermutlich wild durcheinander gewürfelten Crew sowie alle nötigen Abläufen, die für den Betrieb eines Schiffes unerlässlich waren, ausgiebig beschäftigen konnte. Jart empfand dies insbesondere dahin gehend als problematisch und sogar dumm, da er mit allem rechnete, jedoch nicht einem gut geführten Schiff. "Kaum einer hat militärische Erfahrung und Disziplin, wenn sie überhaupt wissen, was das ist. Und dann sind da noch die Pottkriecher und Killersticks-Rowdys, deren Gedanken nur darum kreisen, wie sie die nächste Ladung bekommen", ahnte Jart gedanklich voraus, bis Yartah ihn - offenbar von einer gewissen Ungeduld getrieben - erneut aus seinen Überlegungen riss:

"Shinbone ist eben nicht die Ecke, wo sich republikanische Speichellecker gerne herumtreiben. Hören Sie, Ga'lor: Was Sie da tun sollen, finden Sie in verschlüsselter Form in ihrem Quartier an Bord des Schiffes. Mit allen Einzelheiten bin selbst ich nicht vertraut, und glauben Sie mir, das hat seinen Grund. ... Damit wäre meine Aufgabe hier auch erledigt. Sehen Sie es mir nach, dass ich darauf verzichte Ihnen Erfolg zu wünschen, auch wenn meine Gefühle dies bezüglich schon von einer gewissen Ambivalenz durchzogen sind, Admiral."

Der blauhäutige Selkath deutete eine knappe Verbeugung an, dann drehte er sich behände um und verließ grußlos das knapp möblierte Quartier, welches Jart zu Verfügung gestellt wurde. Dieser begann im selben Moment seine wenigen Habseligkeiten zu packen und nach weiteren zehn Minuten durchschritt auch er die Tür und beorderte die beiden Kampfdroiden an seine Seite, um sich zu dem ihm unterstellten Schiff aufzumachen.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Prime | vor seinem Interimsquartier] Jart Ga'lor, zwei Magna Wächter
 
[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Eisenheim / Cockpit ] Mol, Thessa, Elias und Yannic

Offenbar war der Herglic nur ein niederer Mitarbeiter der Organisation, da, kaum hatte Mol die Worte ausgesprochen, flackerte und verschwand. Wahrscheinlich diente dieses Wesen nur dazu die eingehenden Nachrichten anzunehmen und, so sie denn wichtig genug waren, an verantwortungsvollere Wesen weiterzuleiten. Statt dem grobschlächtigen, leicht dümmlichen Konterfei des Wesens erschien nun das vernarbte Gesicht eines Duros.

Dieser sprach Mol auch mit kühler Höflichkeit an und erklärte zunächst, dass er dem Zabrak den Titel ‚Kommandant‘ nicht zugestehen würde. Leicht verstimmt ballte Mol die Hände zu Fäusten. Es kratzte gewaltig an seinem Ego von diesem Duros – der noch nicht einmal die Höflichkeit besessen hatte sich vorzustellen – so behandelt zu werden. Doch der Zabrak blieb ruhig. Er wollte einen guten Eindruck machen und aufgenommen werden und wenn das bedeutete seinen Stolz runterzuschlucken, dann war es halt so.


„Wir sind zu fünft. Ich habe sieben Jahre in der Schweren Infanterie innerhalb eines Squads gedient. Nach einem Zwischenfall auf Corsin wurde ich zu den lokalen Sicherheitskräften auf Taris versetzt, wo ich weitere vier Jahre an der Rakghoulgrenze von Sektor 52 arbeitete, drei davon als Kommandant dieses. Ich habe drei weitere Angebote der Beförderung ausgeschlagen, da ich mit diesem Posten sehr zufrieden war. Vor zweiundzwanzig Tagen bin ich wegen eines Vorfalls mit Jedi und Sith desertiert.“

Mol war es gewohnt knapp und informationsreich zu reden. Wenn der Duros Rückfragen haben würde, würde er sich sicher nicht zurückhalten. Also fuhr Mol vor und begann damit Paloo vorzustellen, den mit Abstand qualifiziertesten Soldaten aus seiner Truppe.

„Mit mir reißt ein Ewok, Paloo Kneessaa. Er wurde in früher Jugend vom Imperium eingezogen und ausgebildet. Er wurde auf das Scharfschützengewehr getrimmt und ist äußerst begabt in dieser Disziplin. Vor acht Monaten ist er desertiert, zur NR gegangen, wo er mit mir an der Rakghoulgrenze diente und ebenfalls aufgrund des Zwischenfalls desertierte“

Zwar würde Paloo leicht beleidigt sein, aufgrund dieser Zusammenfassung seiner langjährigen Karriere, doch Mol wollte den Duros nicht mit Details langweilen. Immerhin ging es um ihre Aufnahme bei der Black Sun.

„Nummer drei ist Rodianer. Yannic Wac ist ausgebildeter Grenadier und Sprengstoffexperte und hat insgesamt sieben Jahre Dienst hinter sich, drei davon mit mir auf Taris“

Das Yannic seine Ausbildung nur halb abgeschlossen hatte musste der Duros nicht wissen. Der Rodianer war ausgezeichnet im Improvisieren und kam auch so bestens klar. Was er nicht wusste fasste er schnell auf und das meiste dessen brauchte man eh nur selten.

„Elias Stern, Echani, hat eine Ausbildung zum Feldartzt hinter sich. Im Gegensatz zu den meisten von uns hat er nur zwei Monate Kampferfahrung an der Rakghoulgrenze, aber er ist, laut meinen Beobachtungen, ein sehr guter Soldat und äußerst hart im nehmen. Schließlich ist da noch Thessa Ssirak, Trandoshaner. Keinerlei Spezialisierungen, dafür aber fünf Jahre Rakghoulgrenze“

Nachdem alles geschildert war holte Mol tief Luft. Er hatte sich an alles erinnert, was seine Kameraden ihm über ihre Laufbahn erzählt hatten. Jetzt hoffte er nur, dass der Duros ihren Wert für die Black Sun erkannte. Der Zabrak wollte sich gar nicht ausmalen, was sein würde, wenn sie wieder abgewiesen würden.

„Ich hoffe Sie sehen nun ebenfalls, dass wir wertvoll für Ihre Organisation sein können, Mister…Ich muss ihren Namen überhört haben?“


[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Eisenheim / Cockpit ] Mol, Thessa, Elias und Yannic
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord eines Aka'jor-Klasse Shuttles] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter


Ganz wie der fischköpfige Adjutant des Subvigos versprochen hatte, stellte man dem ehemaligen Konteradmiral ein Schiff zur Verfügung, das seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Führen von Schiffen entgegen kam. Doch als schließlich die silber-grau schimmernde Silhouette der Fast Fortune zu einer Größe anschwoll, dass man sie als Schiff identifizierten konnte, wanderten Jarts Mundwinkel dem Schwerkraftgenerator des Shuttles entgegen. Das unförmige Schiff, dem sich das Shuttle der Aka'jor-Klasse gemächlich näherte, identifizierte er rasch als Fregatte der Munificient-Klasse, auch wenn die Klassifizierung der allgemein gültigen Auffassung nach unzutreffend war, da Bewaffnung und Verteidigungspotential das Schiff definitiv zu einem Kreuzer machten, wenn nicht sogar zu einem schweren.

"Munificient-Klasse also", bemerkte der neben Jart stehende Wilm und fügte beschwichtigend hinzu: "Gemessen an dem, was der Black Sun zur Verfügung steht, ist das kein schlechter Fang, Admiral."

Da war sie wieder, die diplomatische Art seines Ersten Offiziers, die Jart aufs Schärfste verachtete. Man mochte Wilm einen grenzenlosen Optimisten nennen, doch für solcherlei Beschönigungen hatte der grünhäutige Twi'lek nichts übrig, denn es schien in ihrem Kontext nur zu bequem, die harte Realität zu ignorieren. Erbost funkelte der frisch ernannte Patessa den alternden Offizier an:

"Das ist nicht die Rampart, noch ist es überhaupt ein echtes Kriegsschiff im engeren Sinne. Als ob der Banken Clan verstehen würde, welche Anforderungsprofile in heutigen Gefechten notwendig, nein unverzichtbar sind. Dieser unförmige Klotz ist nicht mehr als ein übergroßer Safe, an den man einige Turbolaser und einen Hyperraumantrieb angeflanscht hat, Wilm."

Der ehemalige Commander der Rampart schien zwiegespalten zu sein, deutlich daran zu erkennen, dass er sich mehrmals gedankenverloren über die Brustinsignie strich, die ihn nach wie vor als Commander der Streitkräfte der Neuen Republik auswies. Jart scherte es wenig, was seine Offiziere für eine Art von Uniform trugen, solange diese in Eleganz und Aufmachung die seine nicht überragten. Wilms sentimentaler Fetzen an eine vermeintlich bessere Zeit empfand der drahtige K'thri Meister keinesfalls als Bedrohung.

"Es ist vermutlich die Art von Schiff, welches die Black Sun für sich als nützlich erachtet, Admiral. Die Munificient-Klasse besitzt keine kostspieligen Jägerstaffeln, die Besatzungsstärke ist dank großzügiger Automatisierung sehr gering, dafür der Frachtraum enorm groß. Am ehesten ließe er sich wohl mit dem eines Sternenzerstörers der Imperial-II-Klasse vergleichen",

konterte der schnäuzbärtige Mann mit Bedacht, wenngleich in seiner Stimme eine große Portion Wehmut mitschwang und er es aus Erfahrung vermied, den ehemaligen Konteradmiral direkt anzusehen. Jart schnaubte wenig überzeugt:

"Hören Sie auf, mir dieses altersschwache Stück Duralstahl als einen großen Wurf zu verkaufen, Commander. Es bleibt, was es ist, eine Beleidigung! Eine Beleidigung, die ich wohl oder übel ertragen muss, zumindest vorerst. ... Das Hauptproblem wird indes nicht das Schiff an sich sein, Wilm, sondern die Crew. Haben Sie die Dossiers der Führungsoffiziere gelesen?"

Der schwere Kreuzer war nun so groß, dass er den Bereich, den man aus der Pilotenkanzel des Shuttles einsehen konnte, fast vollständig einnahm. Der Pilot, ein unscheinbar wirkender Sullustaner, änderte den Anflugvektor des Shuttles nun langsam, bis sich das geschmeidige Schiff seitlich entlang der Fast Fortune fortbewegte und dabei nur knapp unterhalb der mächtigen Sensorenphalanx des kapitalen Schiffes vorbei sauste.

"Mit Verlaub, Sir: Dieser zusammengewürfelte Haufen ist keine Crew. Ein jeder von ihnen hätte auf einer Akademie, ob imperial oder republikanisch, nicht das erste Semester abgeschlossen, sondern wäre vorzeitig entlassen worden. Die Gründe sind vielfältig. Wenn ihr mich fragt, will jemand, dass wir ... ich meine Sie, Admiral, scheitert. Ich finde es lediglich verwunderlich, dass man bei einem derart wertvollen Schiff aus Sicht der Black Sun das Scheitern so mutwillig in Kauf nimmt."

"Je größer der Einsatz, desto größer der Fall. Diese Weisheit hat man mich bereits früh gelehrt. Ich habe nicht vor, mich auf die Probe stellen zu lassen. Und im Zweifelsfall mag ich es, wenn man mich unterschätzt. Einen solchen Fehler begeht man in der Regel nur einmal",

erklärte Jart seinem alten und neuen Ersten Offizier, jedoch ohne einen Anflug von Überheblichkeit in seiner Stimme. Die letzten Worte meinte er absolut ernst, als seien sie gleichsam eine Konstante des Universum, die man weder künstlich erhöhen noch diskutieren müsse. Es war schlicht ein Faktum. Mit einem kurzen Rumpeln dockte das im Vergleich zu dem Kreuzer schmächtige Shuttle an.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften nahe der Fast Fortune| an Bord eines Aka'jor-Klasse Shuttles] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter
 
Zuletzt bearbeitet:
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften nahe der Fast Fortune| an Bord eines Aka'jor-Klasse Shuttles] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter


Das Druckschott zwischen dem Shuttle der Aka'jor-Klasse und der Fast Fortune öffnete sich wenigen Sekunden, nachdem im Schleusenbereich eine atembare Atmosphäre hergestellt worden war, automatisch. Der Gang hinter dem Schott war in ein angenehm grünes Licht getaucht und reichte mehr als dreißig Meter in das Innere des schweren Kreuzers, bevor er auf eine T-Kreuzung traf und sich aufteilte. Der Gang selbst war funktional und schlicht gestaltet, wobei Wände, Boden und Decken in Erdfarben gehalten waren, verstärkt durch dahinterliegende Duralstahlplatten. Es war also zwei Humanoiden problemlos möglich nebeneinander zu gehen.

Als Jart in eben diesen Gang hinaus spähte und wenig später auch Commander Wilm, sah man beiden Männern rasch an, dass das gebotene Bild nicht ihren Erwartungen entsprach. Die Reaktion hatte ihren Ursprung vermutlich in der Tatsache, dass dort niemand stand, der sie erwartete. Während der ehemalige Konteradmiral sich davon nicht aufhalten ließ, sein neues Schiff zu betreten, begann Orus Wilm doch hektisch auf seinem mitgeführten Datapad herum zu tippen:


"Wie ist das möglich? Man versicherte mir, dass Ihre Ankunft dem bisherigen Kommandanten mitgeteilt wurde. Tageszeit und Datum sind korrekt, Admiral",

beteuerte der republikanische Veteran und marschierte gedankenverloren Jart hinterher, noch immer mit den Augen auf dem Datapad klebend. Wilm schüttelte den Kopf und Jart spürte, wie sich eine Mixtur aus Zorn - auf Nerra Yarta, der offenbar einen Fehler gemacht haben musste - und Furcht - vor den möglichen Konsequenzen, falls ihm dies als Scheitern ausgelegt wurde - sich des Menschen bediente. Obgleich der grünhäutige Twi'lek sich dessen nicht bewusst war, zog er Kraft aus den Emotionen seines Ersten Offiziers und weidete sich in gewisser Weise an dessen Pein. Nicht langsamer werdend, offenbarte er Wilm mehr als gelassen:

"Mein lieber Orus, Sie glauben, dies sei ein Zufall?" Jarts Züge formten ein mitleidiges Grinsen. "Oh nein, es ist eine Botschaft, vielleicht auch eine Machtprobe, doch sei es drum. Auf jeden Fall will man uns wissen lassen, dass wir an Bord nicht erwünscht sind. Was für Feiglinge!", fauchte er plötzlich. ... Den Mut gegen die Befehle von Nerra Yartha zu verstoßen, hatten Sie nicht, also versuchen Sie es einfach eine Kommandoebene tiefer. Erbärmlich! Es wird uns zum Vorteil gereichen!"

Den Weg zur Brücke der Fast Fortune stellte für einen erfahrenen Raumfahrer wie Jart keine große Schwierigkeit dar, denn obgleich jede Schiffsklasse, gleich auf welcher Welt sie hergestellt wurde, über ein einzigartiges Labyrinth aus Gängen, engen Verbindungsröhren und Räumlichkeiten bestand, war die Logik dahinter zumeist dieselbe und dem ehemaligen Konteradmiral gut vertraut. Es dauerte gute zehn Minuten, bis sie die Kommandozentrale des Munificient-Klasse Kreuzers erreicht hatten. Die Route zur Brücke ließ Jart einen ersten Blick auf einige Crewmitglieder werfen, die ihren Weg kreuzten. Ob es nun seine imposante Kleidung oder das bedrohlich mechanische Poltern der beiden Kampfdroiden waren, würde wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben, doch wurde ihnen jeweils rasch Platz gemacht, ohne freilich länger als nötig stehen zu bleiben. "Die haben kein Rückgrad und werden bei der erstbesten Gelegenheit fliegen", dachte er bei sich und schenkte jedem einen abfälligen Blick.

"Meinen Informationen nach, sollten wir gleich auf einen gewissen Irys Krel treffen, einen Bothaner. Hm ... gewöhnlich hängt ein jeder Bothaner an seinen Namen noch den Klan-Namen, dieser jedoch nicht",

sinnierte der schnauzbärtige Mann halblaut weiter, doch öffnete sich auch in dem Moment bereits die Doppeltür zur Brücke mit einem Zischlaut. Die Brücke selbst bestand aus insgesamt drei Ebenen, welche terrassenartig sich nach oben verkleinerten. Da diese Art von Schiff früher hauptsächlich von Droiden gesteuert wurde, fehlte jede Art von Bestuhlung. Weiterhin bemerkenswert fand Jart auch den excellenten Rundumblick, den man dank der doppelt verstärkten Transparistahlfenster hatte, selbst nach hinten hin. Diese Eindrück verarbeitete der grünhäutige Twi'lek in den wenigen Sekunden, bevor sein kühler Blick auf die Person in der Mitte der obersten Ebene fiel, welche sich elegant zu ihnen umdrehte, vermutlich aufgeschreckt durch die Bewegung der Türen.

"Ah, Mister Ga'lor! Dann haben Sie den Weg an Bord wohl rascher gefunden, als ich erwartet hatte. Mein Name ist Irys Krel, Ad'ika Krel genügt mir jedoch vollkommen",

hauchte ihm der braun-weiß behaarte Bothaner entgegen, noch bevor er seine Drehung abgeschlossen hatte. Die Selbstsicherheit stand dem Ad'ika deutlich ins Gesicht geschrieben, fand Jart, während er langsam auf den bisherigen Befehlshaber der Fast Fortune zuging und knapp nickte. Den Magna Guards befahl Jart sich neben der Brückentür zu postieren, während er Krel mit den Augen fixierte und versuchte, seinen offensichtlichen Gegenspieler einzuschätzen.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, Irys Krel, weitere Besatzungsmitglieder
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, Irys Krel, weitere Besatzungsmitglieder


Nur sehr leise war das Wummern der beiden Hypermaterie-Reaktoren zu vernehmen, welche die Sternenfregatte kontinuierlich mit Energie versorgten und alle Systeme an Bord speisten. Genau genommen war es auch nicht ein Geräusch im wahrnehmbaren Frequenzband, dass die Reaktoren der Fast Fortune verursachten, sondern eine unterschwellige Schwingung, die alles und jeden durchdrang, als wäre sie omnipräsent. Jart mit all seiner Erfahrung spürte die Schwingungen deutlich, doch fühlten sie sich für ihn falsch und fremd an, denn Frequenz und Grundton waren schneller und heller als auf der Rampant, die nur über einen Reaktor, Mark LF9 verfügte.

Ähnlich fremd fühlte sich der ehemalige Konteradmiral jedoch auch selbst, wenngleich es Jart gut wusste zu vermeiden, solcherlei Gefühlsregungen aus seinem Unterbewusstsein zu entlassen. Und dennoch waren sie da und redeten ihm ein, nicht Herr über die Lage zu sein, verwundbar zu sein. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, nagten diese Gedanken an ihm, ließen ihn einen Moment zögern, obwohl er von dem Bothaner auf seiner Brücke derart ungehörig und respektlos willkommen geheißen wurde. Schließlich rang Jart den Anflug von Unsicherheit doch nieder und entgegnete auf Ad'ika Krels Begrüßung schlicht:


"Gewöhnen Sie sich lieber daran, Ad'ika Krel, dass Sie von mir überrascht werden."

Krel, der unter dem dichten, für Bothaner üblichen Fell, durchaus muskulös erschien, tat Jart nicht den Gefallen und reagierte mit Zorn auf die herablassende Behandlung seitens des rangniederen Twi'leks. Jart erlaubte sich nun zum ersten Mal, den Blick von Krel abzuwenden, was er sogleich als Wohltat empfand. Selbst aus dieser Entfernung nahm er den Bothaner wahr, insbesondere dessen säuerliche Körperausdünstungen, die er rasch in Verbindung mit dem dicken Fell brachte. Der Begriff 'abstoßend' umschreibt vermutlich am besten, wie Jart die Anwesenheit Irys Krels empfand. Menschen, so dachte der ehemalige Konteradmiral, waren glücklicherweise im Vergleich zu den Twi'lek nur mit wenig Körperbehaarung versehen, doch Bothaner zogen bauartbedingt all den Schweiß, die abgestorbenen Hautschuppen und dergleichen fast automatisch an, sodass Jart sie auf eine Stufe mit Kath-Hunden stellte.

Erst jetzt, wo er sich abgewandt hatte, nahm Jart auch wahr, dass er die ungeteilte Aufmerksamkeit der Brückencrew hatte, die hinter ihren Stationen - Arbeit vorgaukelnd - zu ihm nach oben schaute. Das Arrangement der Brücke war Jart direkt sympathisch und er ging einige weitere Schritte, um seinen neuen Wirkungsbereich näher in Augenschein zu nehmen. Zugleich signalisierte er Krel damit seine Geringschätzung, dass er ihm ganz offen den Rücken zukehrte und seiner Person weniger Aufmerksamkeit zuteil werden ließ, als es der verlauste Bothaner vermutlich gewohnt war. Hatte er den Ad'ika verstimmt, ließ dieser es sich zumindest nicht anmerken:


"Dann ... , begann der muskulöse Bothaner ein wenig theatralisch, "übergebe ich Ihnen hiermit das Kommando, Pateessa Ga'lor und nehme meine Rolle als Beobachter in Vertretung des Subvigos ein. Ich werde ein Auge auf Sie haben, Ga'lor, was auch immer Sie tun, wo auch immer Sie sind. Seien Sie auf der Hut, mein Freund. Mein Schiff hole ich mir schon zurück. Wären Sie also so freundlich, mir nur einen Grund zu liefern, ja?"

Jart drehte sich langsam um, doch vermied es auf die offene Drohung seinerseits mit einer Drohung zu antworten, wenngleich ihm eine giftgrüne und vor Hass tropfende Erwiderung durchaus auf der Zunge lag. Stattdessen nickte er dem Bothaner nur knapp zu und legte ein Gesicht falscher Freundlichkeit auf. Dennoch hatte Krel mehr als deutlich gemacht, dass er sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und ihm überall Steine in den Weg legen würde, wo er nur konnte. Insbesondere sein Einfluss auf die Crew war es jedoch, die Jart gedanklich die ein oder andere Falte auf die Stirn trieb, also galt es rasch ihre Loyalität zu gewinnen oder sie wahre Furcht zu lehren. Jarts Blick glitt herüber zu den beiden Magna Wächtern, die mit ihren gelben Fotorezeptoren aufmerksam die Brücke überwachten. "Die werde ich dort stehen lassen, als Zeichen meiner immerwährenden Präsenz", kam es ihm in den Sinn und ihm gefiel der Gedanke sogleich.

"Commander, in der Fähre befindet sich noch mein Hab und Gut. Kümmern Sie sich persönlich darum, dass es mein Quartier auch erreicht",

befahl er schließlich, doch noch bevor Wilm dem Befehl überhaupt nachkommen konnte, drückte der auf dem Weg zum Lift befindliche Bothaner dem schnautzbärtigen Mann ein Datapad in die Hände, versehen mit dem ironisch gemeinten Kommentar:

"Die neuen Befehle! Gute Jagd, wünsche ich den Herrschaften!"


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune] Jart Ga'lor, Orus Wilm, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder


Das kleine Datapad, das der hochnäsige Bothaner Commander Wilm überantwortet hatte, beförderte Jart mit einem Wink rasch in seine eigenen Hände, bevor sein langjähriger Vertrauter in militärischer Manier perfekt salutierte und die Brücke verließ, als befänden sie sich hier an Bord eines Kriegsschiffes der Neuen Republik. Jart indes war froh, dass dem nicht so war, denn obwohl er die hohe Disziplin und den qualitativ guten Ausbildungsgrad der dienen Offiziere schätzte, waren ihm als Kommandant die umständliche Befehlskette aufwärts und die moralisch verquerten Vorstellungen dieses bürokratischen Molochs von jeher ein Dorn im Auge gewesen. Dies hieß für den drahtigen Ex-Admiral jedoch nicht, dass man Bewährtes nicht übernehmen könne. Gemäßigten Schrittes ging Jart zum Rand der oberen Kommandoebene, auf dem an unscheinbaren Stationen mit grün leuchtenden Schirmen ein Mensch in den Fünfzigern (Jinn-Tu Celchu) sowie ein kräftig gebauter Zabrak (Eeth Pyne) saßen. Dort angekommen, reckte er sein kantiges Kinn nach vorn und befahl im Duktus eines gestandenen Befehlshabers und ohne sich von den markigen Worten Krels einschüchtern zu lassen:

"Mein Name ist Jart Ga'lor. Die mir zustehende Anrede lautet Admiral." Er hob die Hand mit dem silbrig glänzenden Datapad. "In meinen Händen halte ich die neuen Befehle. Es wird nicht falsch sein zu vermuten, dass wir Vergesso verlassen werden. Bereiten Sie das Schiff vor!"

Die Offiziere auf der Brücke lehnten sich großteils aus ihren Sitzen heraus, um ihren neuen Kommandanten in Augenschein zu nehmen. Auf ihren Gesichtern konnte Jart wenig Begeisterung und keinerlei Loyalität erkennen, zumindest gegenüber seiner Person. Eine Bestätigung der erhaltenen Befehle erhielt der achtsame K'thri Meister nicht. Von weiter unten vernahm er leises Getuschel, doch verzichtete er darauf, sich rasch nach dem Verursacher umzudrehen, glaubte aber zu sehen, wie die weibliche Ryn namens R'vanna ihre Augen kurz abwandte. Der smarte Mensch in der auffallend kostspieligen Kleidung, die ehr einem neimoidianischen Abgesandten gestanden hätte, räusperte sich kurz:

"Äh, ... ." Der Mann blickte fragend zu der aufreizenden Ryn. "wie war das noch gleich? Ach ja, Admiral! Also, Admiral Ga'lor, Sie müssen schon entschuldigen, wir sind leider keine gut geölten Offiziere mit militärischer Drill und allem drum und dran." Er lachte herausfordernd. "Können Sie es vielleicht noch einmal erklären, am besten langsamer, was wir tun sollen?"

Beflügelt durch den Mut des Mannes, stimmte mindestens die Hälfte der Brückencrew in das Gelächter ein. Jart blieb seiner neuen Black Sun Crew zunächst eine Reaktion schuldig. Es war gut, dass er nicht, wie zunächst geplant, sein Quartier in Besitz genommen und seine wenigen Habseligkeiten dort verstaut hatte, dachte er grünhäutige Kommandant, wie er auf der Brücke seines ersten Kommandos unter der schwarz-runden Flagge des gemeinhin als Black Sun bekannten Syndiaktes stand und die Insubordination seines Com-Offiziers über sich ergehen lassen musste.

Einige Augenblicke lang verharrte er noch in Untätigkeit und nach einigen weiteren Augenblicken begann Jart ebenfalls zu schmunzeln, bis auch er schließlich verhalten lachte, wobei seine Lekku auffällig ruhig blieben. Nun grinsend, schaute er seine neuen Führungsriege der Reihe nach in die Augen, prägte sich ihre Gesichter gut ein und bildete sich über die Art und Weise, wie sie lachten, ein vorläufiges Urteil über ihren Charakter. Stehen blieb er bei Jinn-Tu Celchu, jenem angegrauten Charmeur, der für ihn in Zukunft als Sprachrohr der Fast Fortune fungieren sollte. Jarts Lachen erstaub von einem Augenblick auf den anderen. Seine eisige Stimme durchschnitt das unsichere Gelächter, wie eine Vibroklinge zu straff gespannte Haut.


"Ich soll Ihnen den Befehl noch einmal erklären, Mr. Celchu, habe ich Sie da richtig verstanden?" Es wurde still auf der Brücke. "Nein, Mr. Celchu, mit der Art von Schwierigkeit kenne ich mich aus und ich sage Ihnen ganz ehrlich, eine weitere Erklärung wäre vollkommen unnötig, gar unsinnig. Die Schwierigkeit, die Sie an den Tag legen, hat mit den Ohren zutun. Sie hören schlecht, Mr. Celchu!"

Noch bevor es dem überraschten Pateessa überhaupt gelang sein herausforderndes Grinsen abzulegen oder gar auf die merkwürdige Erwiderung seines Vorgesetzten zu reagieren, stand Jart neben ihm, seine Viborklinge in der rechten Hand, mit der linken den Kopf von Jinn-Tu Celchu so gepackt, dass eines seiner von halbenlangen Haaren bedeckten Ohren zum Vorschein kam. Jart riss den Mann, der zu perplex war, um ernsthaft Widerstand zu leisten, aus dem Stuhl und schliff ihn zum Rande der Brüstung, bevor er mit einem kaltblütigen Blick in den Augen nur meinte:

"Mr. Celchu, ich fürchte, da kann man nur eines tun."

Der Mann mit dem hübschen Gesicht kreischte in Jarts Richtung:

"Ga'lor halt, das war nur ein Spaß, hören Sie, ein Spaß, mehr nicht. Ich flehe Sie an, ich habe Familie."

Am ausgestreckten Arm hielt Jart den sich windenden Celchu, als er in seinem Rücken merkte, wie Pyne aufstand und dessen rechte Hand nach unten lange, um einen schweren DL-44 Blaster zu ziehen. Ohne auf ein Kommando ihres Herrn zu warten, sprangen die beiden Magnawächter nach vorne und fixierten den aufbegehrenden Zabrak mit ihren Fotorezeptoren, bereit ihn in lange anwährende Träume zu schicken. Ihre Schockstäbe knisterten vor Energie und tauchten den oben liegenden Teil der Brücke in ein violettes Licht. Als sie unmittelbar vor Eeth Pyne aufsetzten, ließ dieser davon ab, den Blaster zu ziehen, leise Flüche aussendend, die Jart jedoch nicht verstehen konnte. Nach dieser kurzen Ablenkung, galt Jarts Augenmerk wieder voll und ganz seinem Com-Offizier:

"Ich will nicht ungerecht sein, Mr. Celchu. Es besteht die Möglichkeit, dass auch ich mich einmal irre. Ich bin gewillt die nächsten Tage abzuwarten, ob es mit dem Gehör besser klappt. Falls nicht, werde ich mich mit Wonne wieder ihren Ohren zu wenden, nur können Sie in diesem Fall davon ausgehen, dass die Black Sun für Sie keine Verwendung mehr haben wird, zumindest nicht als Com-Offizier. Wie will man den Funk abhören, ohne Ohren, Mr. Celchu?",

fragte der ehemalige Konteradmiral rhetorisch, bevor er den zitternden Mann und sein überschätztes Ego losließ. Das unbenutzte Vibroschwert steckte Jart zurück in den Halfter und insgesamt hoffe er, dass diese kleine Demonstration seiner Entschlossenheit zur Herstellung seiner Autorität fürs Erste genügen würde. Dennoch bedauerte ein Teil von ihm, und zwar der dunkle Krieger, dass das Schwert unbefleckt seinen Weg zurück in die Scheide gefunden hatte. Er jetzt begann Jart sich wieder langsam zu entspannen, auch wenn sein Blick wachsam auf seinem Waffenoffizier lag, der offenbar über genug Mut verfügte, ihm ebenfalls die Stirn zu bieten, oder zumindest dies zu versuchen. "Diese Crew wird mich erst fürchten müssen, bevor sie lernt meinem Urteil zu vertrauen", dachte Jart beiläufig, während er die Startvorbereitung beobachtete. Erst jetzt nahm er das Datapad, das auf den Boden gefallen war, auf und informierte sich über den bevorstehenden Einsatz.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune] Jart Ga'lor, Jinn-Tu Celchu, Eeth Pyne, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder
 
Zuletzt bearbeitet:
:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso Prime :: Sensor&Kommunikationsstation Alpha ::Rin'na Zek Warta, Sensorik&Kommunikationsteam

Schweigend lauschte der Duros den Worten des Dunklen Zabraks, nach seinen Beschreibungen besaßen alle Mitglieder seines Teams entweder eine Militärische Ausbildung oder mehrere Jahre an der Rakghoulgrenze von Taris, soviel Zek wusste eine Art Defensivstellung gegen die Mutanten die auf Taris ihr Unwesen trieben. Rakghoul waren auch im äußerem Rand bekannt, vorallem als Gruselmärchen von Schmugglern und Scharlatanen. Zwar konnte jedermann von sich behaupten eine militärische Ausbildung zu besitzen, jedoch zeigte sich im Einsatz schnell ob sie boten was sie versprachen....indem sie überlebten. Wer eine Militärische Ausbildung angab wurde auch so eingesetzt, als Söldner, Eliteeinheit oder Enterkommando. Eine Chance ist es schonmal und wenn sie ihren ersten Auftrag überlebten dann boten sie auch was sie versprachen.

"Nein haben sie nicht Mol denn ich habe mich nicht vorgestellt. Rin'na Zek Warta, Militärkommandeur von Vergesso und Berater von Subvigo Ökzar Wugun. Ob sie wertvoller sind als Kampfdroiden wird die Zeit zeigen. Jedoch haben sie mich genügend überzeugt um mit ihrer Intention zufrieden zu sein. Sie werden wohl wissen an wessen Teufel sie ihre Seele verkaufen wollen. Damit es ihnen nicht langweilig wird....sie haben Landeerlaubnis für Bucht 6-1 auf Vergesso 7. Das ist der nächst nähere Asteroid zu ihnen, die Koordinaten sende ich ihnen zu. Landen sie dort und folgen sie dem dort bereitstehendem Protokolldroiden zu einem Wartezimmer, wir werden sie alle herein bitten wenn wir bereit sind."

Nach diesen Worten deaktivierte der Rin'na die Hoo-Übertragung und begann schon die nächste aufzubauen, nur wenige Momente später erschien schon das narbige Gesicht von Ökzar Wugun vor ihm, abwartend was sein Berater von ihm wollte...

:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso Prime :: Sensor&Kommunikationsstation Alpha ::Rin'na Zek Warta, Sensorik&Kommunikationsteam
 
[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Eisenheim / Cockpit ] Mol, Thessa, Elias und Yannic

Mit einem erleichterten Zischen entließ Thessa, der neben Mol, grade außerhalb der Reichweite der Holokameras, stand, die angestaute Luft. Die Worte des Rin’na Zek Warta, als dieser hatte sich der vernarbte Duros vorgestellt, waren zwar vor allem unverschämt und troffen vor Arroganz, doch enthielten sie keine unmittelbare Ablehnung. Und so benötigte Mol nicht einmal besonders viel Selbstbeherrschung um eine kühle Maske an den Tag zu legen.

„Es gibt keinen Teufel. Nur die Zählerin“

Sagte er kryptisch und sah den Rin’na kalt an. Natürlich hatte er die Metapher verstanden, doch er hatte er keine Lust darauf einzugehen. Er verabscheute das Verbrecherpack, das sich in der Black Sun tummelte und wäre am liebsten gar nicht hier. Nur gab es keine andere Möglichkeit für seine Jungs und ihn genug Jaggarnath zu sammeln. Rein theoretisch hätte sich der Zabrak zur Ruhe setzen können. Er hatte in seinen einunddreißig Lebensjahren tüchtig gesammelt, doch seine Jungs eben nicht. Für alle vier war es wichtig noch viele Gegner zu jagen, um im Jenseits nicht als niedere Diener wiedergeboren werden. Außerdem konnte es Mol nicht schaden nach den Ereignissen auf Taris wieder zu sammeln.

„Wir werden Ihren Anweisungen folgen. In einer halben Stunde kommen wir an“

Sagte Mol und wollte die Holoverbindung beenden, doch da war der Duros schon verschwunden. Offenbar hatte der Rin’na die Initiative ergriffen. Auch gut. Entschlossen wandte sich der Zabrak um und sah die drei Wesen an, die mit ihm zusammen im Cockpit saßen.

„Alle Mann umziehen. Wir ziehen die Kampfanzüge an. Dieser Verbecherabschaum soll mitkriegen womit er es zu tun hat. Wir treffen uns in zehn Minuten an der Rampe. Irgendjemand sagt Paloo bescheidet und dann geht’s los. Yannic, gib die Koordinaten für die Landung ein“

Ohne eine Erwiderung abzuwarten, drehte er sich um und kletterte aus dem Raum. Schnellen Schrittes begab er sich zum Maschinenraum in dem er sein Quartier eingerichtet hatte und entkleidete sich rasch. Der Kampfanzug, den er anlegte fiel kaum auf, auf seiner dunklen Haut – die weiße Rüstung jedoch umso mehr. Nach kaum sieben der angesagten zehn Minuten war er vollständig gerüstet und setzte sich mit einem abschließenden Zischen den Helm auf.

Zackig verließ er den Raum und begab sich zur Ausstiegsrampe. Auf dem Weg kamen ihm Thessa und Elias aus den Mannschaftsquartieren entgegen, die sich, ebenso gerüstet, hinter dem Zabrak einreihten. Als sie an der Rampe ankamen, warteten die Yannic und Paloo auch schon. Neun Minuten. Gute Zeit.


„Wir lassen die Waffen hier. Wir wollen unseren Gastgebern keinen Grund geben uns aus der Luftschleuse zu befördern“

Sagte Mol über den privaten Komkanal, den die Helme untereinander eingerichtet hatten. Zwar konnte er die Gesichter seiner Kameraden nicht sehen, doch meinte er ein enttäuschtes Seufzen zu vernehmen, als Messer und Blasterkarabiner an die Wand gelehnt wurden. Man würde sowieso durchsucht werden und die Waffen waren besser an Bord der Eisenheim aufgehoben, als in den schmutzigen Griffeln von Schmugglern und Gaunern.

Gesammelt traten die Kameraden auf die Rampe, die sich aus dem Bauch des Schiffes zu Boden senkte. Mit klickenden Schritten traten die fünf hinaus. Sie boten ein eindrucksvolles Bild in ihren nicht mehr makellos weißen Rüstungen. Man hatte die Risse und Löcher fachgerecht geflickt, sodass sie wieder luftdicht schlossen, doch sah man immer noch deutlich, wo zum Beispiel die Zähne eines Rakghoul Mols rechten Oberarm perforiert hatten. Paloos Rüstung sah voll allen fünfen am schlimmsten aus. Wo er mit dem Sithwurm gerungen hatte und fast gestorben war, zogen sich tiefe Kratzer rings um ihn herum. Zwar hinkte er noch, doch war er noch gut genug auf den Beinen, als dass er sie begleiten konnte.


„Keilformation. Wir wollen Eindruck machen!“

Befahl Mol über das Helmkom und innerhalb weniger Momente hatte man die Order ausgeführt. Im Gleichschritt taten sie ein paar Schritte, bevor sie von einem metallisch blau schimmernden Protokolldroiden in Empfang genommen wurden.

„Hallo. Sie müssen Mister Mol und sein Gefolge sein. Bitte folgen sie mir, während ich sie in einen Warteraum geleite“

Die Worte der Maschine waren aalglatt und unpersönlich, doch Mol erwartete nichts Besseres. Unter das gleichförmige Klacken weißer Stiefel auf Durastahl mischten sich nun die leichteren, von subtilem Luftentweichen begleiteten Schritte des Protokolldroiden. Dieser führte sie durch einige hell erleuchtete Gänge, bis sie schließlich in einem Warteraum, der einem Arzt alle Ehre gemacht hätte. An einer schmucklosen Wand reihten sich billige Stühle aus Duraplast. Das ganze war offensichtlich dazu geschaffen worden, um Neuankömmlingen wie Mol und seinen Jungs ihre Unwichtigkeit widerzuspiegeln.

„Bitte warten sich hier, Mister Mol. Sie werden in kurzer Zeit durchsucht werden und anschließend in Empfang genommen werden“

Sagte der Droide und trippelte den Gang zurück, durch den sie gekommen waren.

„Wir bleiben stehen“

Sagte Mol über den Helmkanal und die Soldaten nahmen Aufstellung. Den Eindruck den sie machten sollte nicht durch die Wartezeit beeinträchtig werden, also stellten sie sich in einer Reihe vor der Tür auf, durch die wahrscheinlich die weiteren Mitarbeiter der Black Sun eintreten würden – und warteten.

[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso 7 / Warteraum ] Mol, Thessa, Elias, Paloo und Yannic
 
:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso 7 :: Konferenzraum ::Rin'na Zek Warta, Black Sun Wachpersonal

Mit einer fast schon gleichgültigen Ruhe schenkte sich Zek Warta ein Glas blaue Milch ein während er in einer Ecke des Eckigen Konferenzraumes saß. Er trug eine leichte Körperpanzerung, wie er sie auch an Bord seines Schiffes trug um sich im Zweifelsfall zu schützen und etwas Eindruck zu schinden. Im Raum befanden sich 4 Black Sun Soldaten in dunklen Rüstungen, alle bewaffnet mit Disruptoren die so gut wie jedes Material pulverisieren konnten und dabei auch schmerzhafte Wunden schlugen. Der Raum war leer, den Tisch konnte man einfahren so das er im Boden verschwunden war und es gab 3 Eingänge: Einen von vorne der an das Wartezimmer anschloss wo dieser Mol mit seinen Mitarbeitern wartete. Über die Überwachungskameras der Station hatte der Rin'na bereits einen Blick auf sie werfen dürfen, eine kleine Elitetruppe in weißen Rüstungen. Eindruck machen konnten sie, nur fraglich war es ob auch sie im Einsatz hielten was sie versprachen. Der andere Eingang führte in einen kleinen Seitenraum, das letzte war ein Bediensteteneingang der sich in einer Nische der Wand befand und über einen Lift zur Stationskantine führte. Nachdem er die Anwärter einige Minuten hat warten lassen, öffnete sich mit einem Male die große Tür indem sie sie im Boden verschwand und der Rin'na erhob sich.

"Treten sie ein Mr. Mol und kommen sie her. Ihre Mitarbeiter sind ebenfalls eingeladen hinein zu kommen."

befahl der Rin'na ihnen und lief ungefähr in die Mitte des Raumes. Geduldig wartete er bis der Zabrak seinen Stolz hinunter geschluckt hatte und sich im nährte, bis sich beide gegenüberstanden. Mit 2 Metern war der Zabrak größer als der Duros eindeutig, jedoch störte das den narbigen Alien keineswegs. Ohne mit der Wimper zu zucken blieb er stehen, während sich hinter ihm das große Tor öffnete. Dort trat ein Trio ein das man nur mit einem Wort beschreiben konnte: Respekteinflößend. Subvigo Ökzar Wugun, Herscher von Vergesso und Geißel des Äußeren Randes, trat in seiner schweren Panzerung hinein, flankiert von 2 modifizierten B-2 Superkampfdroiden. Diese besaßen einen etwas kräftigeren Rumpf um Stabiler auf dem Boden zu stehen und modifizierte Arme, der rechte Arm war ein Hochleistungsblastergewehr während am linken eine große Vibroklinge befestigt war. Die Droiden waren stumme Leibwächter, welche etwas hinter dem Subvigo her liefen als dieser sich der Gruppe nährte. Ohne einen Ton von sich zu geben bewegte sich der Duros zur Seite, Wugun trat an seine Stelle und ließ den Blick über die Anwesenden schweifen.

"Nehmt eure Helme ab."

Waren seine ersten Worte und nachdem er gewartet hatte bis er sie alle ansehen konnte begann der massige Besalisk zu sprechen, seine Stimme klang dunkel und war ziemlich einschüchternd, vorallem da immer eine Art unausgesprochene Drohung mitschwang.

"Ihr seid also der Haufen der der Black Sun beitreten will. Ihr seht nicht anders aus als alle anderen Kopfgeldjäger, Söldner und Piraten. Jedoch werde ich euch eine Chance geben, allein schon das ihr es hier her geschafft habt und meinen Rin'na so weit überzeugt habt das ich hier her gekommen bin spricht für euch.

Wenn ihr euch der Black Sun anschließt gibt es kein zurück, Austritt bedeutet abtritt und umgekehrt. Ihr werdet Teil des mächtigsten Verbrechersyndikats der Galaxies...müsst jedoch als Patessa euch erst eure Sporen verdienen. Euch interessieren nicht die Bürokraten des Imperiums und die Korrupten Senatoren der Neuen Republik, die einzigen Gesetze die ihr euch verpflichtet fühlen werdet sind die der Black Sun. Das heiligste und oberste Gesetz ist der Kodex:

"Als Mitglied der Black Sun gilt meine Loyalität
der Organisation, ihren Mitgliedern und ihren Regeln.
Meine Waffe wendet sich niemals gegen Meinesgleichen.
Mein Wissen über unsere Sache dringt niemals nach außen.
Gesetze bedeuten nichts, der Kodex bedeutet alles."

Bedenkt eure Entscheidung gut, sprecht den Kodex nach und ihr verpflichtet euch ein Mitglied der Black Sun zu sein. Wer sich weigert kann gehen und verwirkt seine Chance. Sprecht den Kodex und ich nehme euch als Mitglieder der Black Sun auf!!"


:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso 7 :: Konferenzraum ::Subvigo Ökzwar Wugun, Rin'na Zek Warta, Mol und seine Gruppe, Black Sun Wachpersonal, Modifizierte B-2 Kampfdroiden
 
[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso 7 / Warteraum ] Mol, Thessa, Elias, Paloo und Yannic

„Neue BSler werden wohl immer zuerst auf ihre Standfestigkeit hin getestet“

Ließ Paloo über das Helmkom verlauten und alle lachten. Seit geschlagenen zehn Minuten standen sie nun hier wie fünf Salzsäulen und hatten noch nichts weiter von ihren hoffentlich baldigen Arbeitgebern erfahren.

„Wenn man im Rang aufsteigt, macht man dieselbe Probe im Sitzen“

Konterte Yannic und die Heiterkeit verstärkte sich. Etwas weniger angespannt lächelte Mol in sein HUD hinein. Das Lachen nahm etwas von der Aufregung, die die ganze Zeit schon geherrscht hatte. Es hing immerhin ihre Aufnahme in der Black Sun an dem Auftritt den sie hier hinlegten. Ein Glück, dass seine Truppe so lachen konnte, dass man auf der anderen Seite der Visiere nichts davon sehen konnte.

„Und was macht der Anführer für eine Annahmeprüfung?“

Spann Elias den Faden etwas verlegen weiter. Der Echani war mit Abstand der scheuste der Truppe. Im Gegensatz zu den anderen hatte er noch einige Schwierigkeiten sich in die Witzeleien zwischen Yannic, Paloo und gelegentlich Thessa einzufinden, doch er trug immer noch mehr dazu bei, als ihr Kommandant. Mol vertrat die Auffassung, dass er ein Vorbild sein musste, kein Witzbold und so beschränkte er sich auf Befehle und ermunternde Worte. Zwar machte ihn das nicht unbedingt besonders beliebt, doch es schuf Loyalität und nur das zählte. Doch ab und an war es nicht verkehrt die Stimmung ein wenig zu lockern und jetzt war genau so ein Zeitpunkt.

„Der Anführer? Der muss fünf Stunden auf einer Liege liegen und sich Trauben in den Mund stopfen lassen. Übersteht er das ohne wahnsinnig zu werden, ist er angenommen und leitet fortan die Geschicke der Verbrecher“

Zusammen lachten sie und ein Gefühl von Gemeinschaft trat unter die Helme. Egal was die Zukunft bringen würde, Mol würde seine Jungs zusammenhalten.

„Ob unser geliebter Boss das mal wird durchleben müssen?“

Fragte Yannic schließlich, als das Lachen verebbte

„Natürlich wird er das. Und dann wird die gesammelte Black Sun der Zählerin huldigen“

Bei den Worten Thessas musste Mol grinsen. Es war nicht zu leugnen, dass er diese Wirkung auf Wesen hatte, die mit ihm arbeiteten. Noch auf Taris hatte ein gesunder Prozentsatz von 53 Prozent der Besatzung von Sektor 52 Jaggarnath gesammelt. Kargash hatte sich zum Spaß einmal hingesetzt und es ausgerechnet…Kargash…Der Trandoshaner weilte nun im Jenseits. Genau wie der allergrößte Teil der Garnison.

Mit einem leichten Kopfschütteln verscheuchte der Zabrak den Stich des Schmerzes der ihn beim Gedanken an seinen besten Freund und seine toten Jungs überkam. Alle hatten sie im Leben tüchtig gesammelt und würden nun eine hohe Position bekleiden! Sie waren glücklich und eines Tages würde er sie alle wiedersehen!


„Die Zählerin behüte, dass ich einmal SO eine Prüfung auf mich nehmen muss. Lieber schlafe ich mit einem Rakghoul“

Erwiderte er trocken auf die Idee, die Thessa und Yannic soeben geäußert hatten. Mol wollte ganz sicher keine Position in der er in einem Büro versauerte, anstatt mit gezogener Waffe den Herausforderungen des Lebens entgegenzutreten.

„Kommt drauf an wo die Liege steht“

Ließ Yannic jedoch nicht locker

„Stell dir vor, auf einem Mauer und ner guten Sniper in der Hand“

„Na darüber kann man nochmal reden. Aber Achtung jetzt!“

Abrupt wurde die Truppe ernst, als die Tür vor ihnen statt sich zu öffnen schlicht und einfach im Boden versank und gab den Blick auf einen viereckigen Raum frei, in dem der Rin’na Zek Warta wartete. Gekleidet war er in eine dunkle Rüstung und sah damit trotz der Narbe in seinem Gesicht recht elegant aus. Doch der Duros war nicht allein. In den zwei Ecken des Raumes, die man von Mols Standpunkt einsehen konnte, waren zwei Wachen, in ähnlichen Rüstungen wie Warta, postiert. Wenn der Zabrak die Waffen richtig einordnete, die sie trugen, waren das Disruptoren. Unschöne Dinger, die den Besuchern nicht nur symbolisch sagten, wozu die Black Sun fähig war.

„Okay. Auf mein Kommando geht’s los. Wir nehmen zusammen die Helme ab. Ernste Gesichter, keine Witzeleien, ihr überlasst das Reden mir“

Schärfte er seinen Jungs kurz ein, auch wenn das eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Doch es war ein vertrautes Gefühl und Rituale beruhigten die Gemüter

„Keilformation. Los geht’s“

Im Gleichschritt folgten die ehemaligen Soldaten der Anweisungen Wartas. Erst als Mol kurz vor dem Duros stand und auf den kleineren hinabsah. Er sagte kein Wort. Sollte doch der Rin’na das Wort ergreifen – doch dergleichen geschah nicht. Unauffällig trat er beiseite, als sich hinter den Anwesenden eine Tür und eine beeindruckende Gestalt den Raum betrat.

Es handelte sich um einen zweiarmigen Besalisk – hatten die nicht eigentlich vier?! – der in eine schwere Kampfrüstung fast genauso groß wie Mol war, jedoch um einiges schwerer wirkte. Auf dem Fuß folgten ihm zwei riesige Droiden, mit breiten Rümpfen und gefährlich aussehenden Armen. Mol zermarterte sich das Hirn, welchem Modell sie wohl angehörten. B2 Kampfdroiden vielleicht? Irgendwas an dem Namen klang falsch.

Offensichtlich war jedoch nicht nur Mol beeindruckt. Über das Helmkom hörte er, wie sich einem seiner Jungs ein bewundernder Pfiff entrang. Dem Zischen nach zu urteilen hätte er von Thessa stammen können, doch der Zabrak war sich trotzdem nicht sicher.

Festen Schritts trat Wugun - Mol verwettete seinen Hintern darauf, dass dies Özkar Wugun persönlich war – an Wartas stelle und befahl die Helme abzunehmen.


„Also los“

Sagte Mol und mit einem Zischen öffneten sich fünf Helmverschlüsse. Nur einen Sekundenbruchteil stampften fünf Füße auf den Boden auf und zuckten fünf Hände an fünf Schläfen, als die Soldaten zackig salutierten. Die militärische Geste wurde von Wugun kaum mehr als einem undeutbaren Blick quittiert.

Dafür begann der Besalisk nun jedoch mit einer tiefen und ebenso einschüchternden Stimme wie sein Äußeres zu sprechen. Er belehrte die Soldaten über die Black Sun und einen nicht möglichen Austritt aus der Organisation. Auch stellte er klar, wie gering er die neu eintretenden Soldaten schätze. Er verglich sie mit einer Truppe Kopfgeldjäger, war aber geneigt ihnen eine Chance zu geben.

Für Mol war klar. Er würde die Regel akzeptieren. Er würde sie bis zu dem letzten I-Tüpfelchen befolgen und alles tun was man ihm sagte – solange es sich nicht mit den Gesetzen der Zählerin biss. Dann würde er, wenn es sein musste, wieder desertieren und von da an von zwei führenden Mächten der Galaxis verfolgt werden. Der Zabrak hoffte inständig, dass es nie dazu kommen würde.

Schließlich sagte der Besalisk den Kodex der Black Sun auf und belehrte sie, dass dies die letzte Gelegenheit auszutreten war. Doch es gab keine wirkliche Gelegenheit. Die Entscheidung war gefallen, als Mol desertiert war. Also hoben fünf Stimmen an und rezitierten mechanisch, wie aus einem Mund, die Worte:


„Als Mitglied der Black Sun gilt meine Loyalität
der Organisation, ihren Mitgliedern und ihren Regeln.
Meine Waffe wendet sich niemals gegen Meinesgleichen.
Mein Wissen über unsere Sache dringt niemals nach außen.
Gesetze bedeuten nichts, der Kodex bedeutet alles“​
Schließlich erstarben die Töne und Stille flutete den Raum, als sei grade eben etwas Heiliges passiert. Immer noch schweigend – bis auf die Worte des Kodex – standen die Kameraden da. Sicher würde Wugun eine Bewährungsprobe für sie haben. Sie würde jedoch nicht schneller beschrieben werden, wenn sie dazwischenredeten. Also schwiegen sie und beobachteten, wie der Besalisk zufrieden nickte.

[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso 7 / Konferenzraum ] Mol, Thessa, Elias, Paloo, Yannic, Rin'na Zek Warta, Subvigo Özkar Wugun, Black Sun Personal, B2 Superkampfdroiden
 
:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso 7 :: Konferenzraum ::Subvigo Ökzwar Wugun, Rin'na Zek Warta, Mol und seine Gruppe, Black Sun Wachpersonal, Modifizierte B-2 Kampfdroiden

Die Truppe zeigte eine ziemlich ernste Disziplin, welche keineswegs einfach gespielt war. Gespielte und vorgetäuschte Disziplin konnte man mit einem geübtem Blick erkennen, die die diese Söldner hier zeigten war jedoch ziemlich ernst, wäre die Uniform anders könnte man sie in irgendeine Parade stecken und sie würden allerhöchstens positiv auffallen. Der zu groß geratene Anführer, der Zabrak namens Mol, der sich auf Augenhöhe mit dem buckeligen Besalisken befand, schwieg ebenso wie seine Truppe. Das Schweigen hing schwer in der Luft, eine Minute, verging, noch eine. Etwas unruhig wurden die Wachsoldaten da sie irgendetwas zu erwarten schienen, während sich der Zabrak und der Besalisk schweigend anblickten. Von einem Moment auf den anderen aber, begann der Besalisk mit einem Male laut loszulachen und nickte einmal kurz. Sein Lachen hallte in dem Raum wieder und schien von allen Seiten zugleich zu kommen.

"Nun eine Prüfung haben sie und ihr Haufen schon bestanden Patessa Mol. Willkommen in der Black Sun! Man wird ihnen alle in Kürze eine Blutprobe abnehmen, ihnen etwas zu essen geben und ihr Schiff auftanken. Ich habe bereits eine Idee wie ihr euch im Namen der Black Sun Beweisen könnt.

Zek! Kontaktiere Jart Ga'lor, den Twi'lek dem ich das Kommando über die Fast Fortune gegeben habe. Sag ihm er wird in Kürze einen Einsatztrupp als weitere Verstärkung erhalten mitsamt eines Frachters."


"Ad'ika Krel wollte sie sprechen. Ich habe eine Verbindung zu ihm offen."

"Gut dann holen sie den Holoprojektor."

sprach der Besalisk und wandte sich kurz von der Gruppe ab, der Duros holte einen kleinen Holoprojektor hervor und aktivierte ihn, so das der Kopf eines Bothaners erschien und direkt in Richtung des Besalisken blickte. Er wirkte etwas verstimmt, behielt sich jedoch die Würde und Arroganz die allen Bothanern zu eigen war.

"Mylord ich...."

"Klappe, hören sie zu. Sie auch Mol kommen sie her:

Hiermit möchte ich das sie Mr. Ga'lor sämtliche noch ausstehenden Daten über Einsatz "Knochenbruch". Um es ihnen kurz zu erklären Mol: Sie werden Mr. Ga'lor unterstützen als Enterkommando und Späher wenn er ihre Hilfe benötigt. Mr. Ga'lor besitzt das Kommando über eine Munificient-Fregatte, welche zwar keinerlei Jäger an Bord hat aber mehrere Transporter und Platz um weitere aufzunehmen. Sie werden mit ihm kooperieren und sich ihm unterordnen, in der direkten Hierarchie für diesen Einsatz steht er über ihnen und kümmert sich auch um die Einsatzplanung. Ad'ika Krel hier ist ein "Unterstützender Berater" für Mr. Ga'lor, wenn sie Probleme haben wenden sie sich an ihn.

Ihr Auftrag lautet folgendermaßen: Mr. Ga'lor hat die Aufgabe im Shinbone-System Informationen die wir über zuverlässige Quellen erhalten haben zu überprüfen. Genaueres wird er ihnen wenn es notwendig ist mitteilen. Ich erwarte das sie sich etwas ausruhen und sobald ihr Schiff von meinen Mitarbeitern gecheckt, befüllt und gewartet wurde an Bord der Fast Fortune begeben.

Krel, sie richten Ga'lor aus das er eine Gruppe noch als Verstärkung erhält und er sich bereit machen soll. Ich möchte das, sobald Mol und seine Leute an Bord sind, sie sich sofort auf den Weg nach Shinbone machen. Ist das klar?"


"Ja Mylord aber..."

Ohne den Bothaner ausreden zu lassen deaktivierte Wugun den Holoprojektor und gab ihn an seinen grinsenden Berater zurück. Obwohl der Bothaner ziemlich hilfreich war und als ehemaliges Mitglied des Bothanischen Spionagenetzwerks viel Talent darin hatte, den Charakter seines Gegenübers zu erkennen war er doch nicht unentbehrlich. Und vorallem keiner dessen Gejammer sich Wugun antun musste.

"Wenn sie keine Fragen mehr haben Mol sind sie hiermit entlassen. Erneut beglückwünsche ich sie zu dieser guten Entscheidung der Black Sun beigetreten zu sein und ich erwarte viel Erfolg auf ihrer Mission."

:: Lybeya System :: Vergesso-Asteroidenfeld :: Vergesso 7 :: Konferenzraum ::Subvigo Ökzwar Wugun, Rin'na Zek Warta, Mol und seine Gruppe, Black Sun Wachpersonal, Modifizierte B-2 Kampfdroiden
 
[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso 7 / Konferenzraum ] Mol, Thessa, Elias, Paloo, Yannic, Rin'na Zek Warta, Subvigo Özkar Wugun, Black Sun Personal, B2 Superkampfdroiden

Eine Minute, verging, zwei…und das Schweigen dauerte an. Aufmerksam musterten sich Wugun und Mol gegenseitig, während die Black Sun Soldaten in den Ecken des Raumes sich unruhig bewegten. Seine Jungs blieben jedoch absolut gelassen und überließen ihrem Kommandanten die Führung, egal was sie auch denken oder befürchten mochten. Der Zabrak empfand ein Gefühl von Stolz für bunt zusammengewürfelte Truppe.

Doch was ihn noch mehr beschäftigte: was dachte der Subvigo? Gefiel ihm die Attitüde seiner neuen Truppe? Die Antwort folgte auf dem Fuße. Mit einem Mal begann der Besalisk laut zu lachen. Die Heiterkeit aus einer tiefen Kehle hallte laut von den Wänden des Raumes wieder und wurde verstärkt zurückgeworfen. Es war ein angenehmer laut und Musik in den Ohren der Söldnertruppe. Soldaten waren sie nun keine mehr. Sie waren Black Suns.

Mit anerkennenden Worten würdigte Wugun das Verhalten von Mols Truppe und erklärte wie es nun weitergehen würde. Offenbar brauchte die Organisation eine Blutprobe, würde sie aber auch mit allem versorgen, was sie brauchten. Sogar eine Bewährungsprobe wurde sofort bestimmt. Umgehend wies der Besalisk Warta an eine Holoverbindung mit einem gewissen Jart Ga’lor aufzunehmen.

Jart Ga’lor? Der Name sagte Mol etwas. Vor einigen Jahren hatte er einmal unter einem grünen Twi’lek dieses Namens gedient. Es war auf Corellia gewesen. Wenn der Zabrak sich richtig entsann war die damalige Schlacht gegen das Imperium siegreich verlaufen. Aber es konnte schwerlich um genau diesen Jart Ga’lor handeln. Die Galaxis war groß und warum sollte ein hochrangiger Militär der Neuen Republik zur Black Sun überlaufen?

Ein Holoprojektor wurde gebracht und es erschien der blau leuchtende Kopf eine Bothaners, der Anstalten machte zu sprechen, von Wugun jedoch sofort unterbrochen wurde. Dem Befehl des Besalisken folgend trat Mol näher heran und lauschte den Anweisungen des Subvigo. Bevor Mol sie stellen konnte, beantwortete dieser seine Fragen und so antwortete er mit einem Nicken und einem knappen:


„Jawohl, Sir. Nein, Sir, keine Fragen“

Von dem Protokolldroiden, der von irgendwo her wieder aufgetaucht war, wurden die Ex-Soldaten aus dem Raum geführt und zu einem Trakt gebracht, der nach den Wohnquartieren aussah.

„Das ist Ihre Zelle, Mister Mol. Hier werden sie bleiben, bis man sie abholt, um sie zu Mister Ga’lor zu eskortieren“

Sagte der Droide und öffnete etwas ungelenk eine Weiße Tür in der Mitte des Ganges. Geschlossen ging die Gruppe hinein und ließ sich auf die bequem aussehenden Betten sinken, die im Zimmer verteilt waren. Die Tür wurde geschlossen und sie waren allein.

„Kommandant, tut mir leid dass ich gezweifelt hab. Das ging jetzt reibungsloser als gedacht“

Entschuldigte sich Yannic zerknirscht von seinem Bett aus.

„Hab ich dir doch gesagt. Die Ohrfeige war also verdient“

Sagte Thessa von der anderen Seite des Raumes und begann damit die Rüstung abzulegen und sie neben dem Bett aufzustapeln.

„Meinetwegen“

Antwortete der Rodianer und deutete das Schweigen als Vergebung. Immerhin hatte er seine Schuld eingestanden und würde in Zukunft nicht mehr so schnell zweifeln.

***​

Langsam schob die Eisenheim sich in den hell erleuchten Hangar der Fast Fortune. Mit einem lauten Dröhnen ackerten die Repulsoren, um das große Gebilde aus Metall sanft aufsetzen zu lassen. Dann erstarben sie und die Ausstiegsrampe senkte sich zu Boden. Fünf weiß gerüstete Gestalten traten hinaus, zwei größer als die andern, eine nur halb so groß wie der Rest.

Suchend sah Mol sich um. Ihre Ankunft war zwar registriert worden, doch kam niemand um die Neuankömmlinge näher zu betrachten oder gar zu durchsuchen. Niemand schien die Ex-Soldaten daran hindern zu wollen, voll gerüstet und mit ihren Blasterkarabinern über der Schulter zur Brücke zu gehen.


„Die haben wohl alle ihre Prüfung im rumsitzen bestanden“

Frotzelte Thessa beim Anblick des leeren Hangars.

„Wir könnten da hochgehen und dem feinen Mister Ga’lor den Schädel wegpusten. Einfach so“

Sagte Paloo ungläubig und schaute sich um, halb in der Hoffnung doch noch jemanden zu sehen.

„Wir werden Ga’lor darauf hinweisen, wenn wir ihn sehen. Aber denkt dran: Er ist immer noch unser Vorgesetzter“

Beendete Mol das Gespräch, das wieder über Helmkom geführt wurde und ging voran aus dem Hangar hinaus. An die Formation musste er niemanden erinnern, die wurde auch so eingehalten. Der Weg zur Brücke war nicht schwer zu finden. Mol war schon einmal auf einem Schiff dieser Bauart gewesen und kannte sich dementsprechend aus.

Schließlich, nach einem kurzen Marsch durch etliche Gänge, betraten sie die Brücke. Mit einem Blick erfasste Mol die Szenerie, die sich ihm bot. Die Crew arbeitete Konzentriert an ihren Stationen und an der Seite stand der Bothaner, den er bereits über Holo gesehen hatte. Und in der Mitte stand – Jart Ga’lor. Mol erkannte ihn sofort wieder. Das war der Twi’lek unter dem er damals gedient hatte! Ohne Zweifel! Ob dieser sich auch an den Rangniederen Zabrak erinnern würde? Unwahrscheinlich.


„Halt. Helm ab und salutieren“

Sagte Mol über das Helmkom und wie ein Mann blieben die Ex-Soldaten stehen. Wieder wurden die Helme abgenommen und salutiert.

„Patessa Ga’lor? Ich bin Kommanda…Patessa Mol und wurde Ihnen mit meinen Mitarbeitern zugeteilt, um Sie bei Ihrer Aufgabe zu unterstützen“

Sagte er laut und schaute den grünen Twi’lek an.

[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso Raumwerften / an Bord der Fast Fortune / Brücke ] Mol, Thessa, Elias, Paloo, Yannic, Jart und Black Suns
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune] Jart Ga'lor, Jinn-Tu Celchu, Eeth Pyne, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder


Das kleine Datapad lag gut in der Hand und machte qualitativ einen ordentlichen Eindruck, auch wenn Jart die Kratzer auf dem Display und dem metallischen Körper des Gerätes verrieten, dass es schon seit einiger Zeit in Gebrauch sein musste. Wohl möglich aber hatte es die optischen Mängel auch von dem Sturz erlitten. Der ehemalige Konteradmiral betätigte den Einschaltknopf und lukte, während er darauf wartete, dass es einsatzbereit wurde, über den Rand des Datapads hinweg, um seiner widerspenstigen Crew nicht das Gefühl zu geben, er sei abgelenkt und unachtsam. Die Kraftprobe zwischen ihnen und ihm war noch nicht beendet, auch wenn für den drahtigen Twi'lek klar war, wer als Sieger daraus hervorgehen würde. Und dennoch, musste er zumindest die Führungsoffiziere für sich gewinnen, was insbesondere bei diesem Jinn-Tu Celchu schwierig werden dürfte, da der alternde Mann sehr erfahren war und irgendwie auch gewohnt, dass die Leute ihn mochten.

Dann war das Datapad hochgefahren und zeigte ohne Umschweife die Befehle, die ihm Subvigo Wugun über seinen Lakaien, Nerra Yarta hatte zukommen lassen. Jart begann hastig zu lesen, doch je weiter er den Ausführungen des zweiarmigen Besalisken folgte, desto stärker legte sich seine hohe Stirn in Falten. "Das soll wohl ein Scherz sein. Der will mich doch zum Narren halten", grollte Jart in Gedanken und seine Finger krampften sich vor Unglauben zusammen. Sinngemäß enthielt die Nachricht an ihn den Befehl, mit der Fast Fortune ins weit entfernte Shinbone System zu fliegen, um dort Gerüchten über das Verschwinden eines Schlachtschiffes nachzugehen, wovon man selbst nicht einmal wusste, ob es überhaupt existierte oder ob es der Fantasie eines angetrunkenen Soldaten entstammte, der vor seinen Kameraden seine jämmerliche Existenz etwas aufmöbeln wollte. Wugun schien nicht davon auszugehen, dass dort wirklich etwas war, dies stand zwischen den Zeilen geschrieben, doch zugleich erachtete die Quelle die Information als seriös genug, dass es den Einsatz eines der schlagkräftigsten Schiffe der Black Sun rechtfertigte. "Vielleicht ist es eine Art Test", mutmaßte Jart ein wenig unruhig, da er die Motive hinter dieser Mission noch immer nicht ganz zu durchschauen glaubte. Auch weitere fünf Minuten des Grübelns führten lediglich zu dem Ergebnis, dass er diese Mission durchführen musste, wie lächerlich oder heimtückisch sie vom Ansatz auch war, also begann der ehemalige Konteradmiral mit den Gegebenheiten zu arrangieren, indem er die Einsatzvorbereitungen voran trieb.


"An alle Stationen, wie steht es mit den Abflugvorbereitungen?",

fragte der grünhäutige Twi'lek mit gebieterischer Stimme, die Zapes Kesso, den Sensoroffizier des schweren Kreuzers offenbar so überraschte, dass ihre Hautpigmente für einen Augenblick sprunghaft die Farbe wechselten. "Eine bemerkenswerte Fähigkeit", dachte Jart und musterte die weibliche Clawdite misstrauisch. Als erstes meldete sich jedoch Eeth Pyne, wobei die Aggressivität aus seiner Stimme nicht gewichen war:

"Die Turbolasergeschütze sind einsatzbereit und können innerhalb von drei Minuten bemannt werden, vielleicht zweieinhalb, wenns gut läuft. Die Schilde sind aufgeladen und haben eine Kapazität von 98 Prozent, Sir",

knurrte der tätowierte Zabrak und man hörte deutlich, dass er sich das 'Sir' schwer abringen musste. Jart nickte nur knapp. Nachdem Pateessa R'vanna die volle Einsatzbereitschaft der Ruderanlage sowie des Hyperraumantriebskerns vermeldet hatte, räusperte sich Celchu vorsichtig, um sich als nächsten Redner zu empfehlen, als die seichte und leicht kratzig wirkende Stimme von Zapes Keeso ihm in die Quere kam und vermeldete:

"Admiral, ich muss vermelden, dass gerade ein Frachter Typ 720 im Lastenhanger angedockt hat. Das Schiff gehört zur Black Sun, doch ein geplanter Flug ist das nicht, glaube ich."

Der leicht pikiert wirkende Jinn-Tu Celchu schaute genauso verwirrt drein, wie Jart es wenige Momente tat, bevor sich die stoisch gelassene Miene eines Anführers wieder über sein Anlitz legte.

"Höchst merkwürdig", kommentierte Jart die neue Situation knapp und fügte dem hinzu: "Senden Sie einen Trupp Söldner herunter, um die ungeladenen Gäste willkommen zu heißen." Dann schüttelte der langjährige Kommandant die Kopf, was seine Lekku leicht zum Schwingen brachten und es hieß dann: "Nein, Celchu, warten Sie! Kommando zurück! Ein Gefühl sagt mir, dass unsere Besucher auch so den Weg zur Brücke finden werden."

Im selben Moment glitt die Tür auf und der Störenfried Krel betrat wieder die Brücke, obwohl er vor gut 15 Minuten erst gegangen war. Grußlos näherte er sich Jart, sichtlich außer Atem und einige Strähnen seiner Mähne warenschweißgetränkt. Er musste ziemlich gerannt sein. Jart fuhr zu ihm herum, bereit auf jede erdenkliche Situation angemessen zu reagieren.

"Warten Sie Ga'lor, springen Sie noch nicht. Wugun hat noch einen Neuen aufgegabelt, der und seine Truppe sollen auch mit. Sind wohl so eine Art Sondereiheit der Neuen Republik. Oder waren es besser." Krel versuchte sich an einem Grinsen. "Könnten natürlich auch von mir angeheuerte Schläger sein",

provozierte der arrogante Bothaner salopp und spähte neugierig nach der Reaktion des vor ihm stehenden Twi'leks. Jart selbst behielt die Ruhe, auch wenn ihm dieser Irys Krell ein ums andere Mal versuchte zu ködern. "Du wirst schon noch Bekanntschaft mit meiner Vibroklinge machen, du armselige Kreatur", prophezeite er dem Mann unhörbar leise, bevor er dem gehetzten Bothaner knapp zunickte und schlicht meinte:

"Den Weg hätten Sie sich sparen können, Krel. Ich weiß bereits Bescheid."

Als wäre die Brücke der Fast Fortune eine schäbige Bar, in der jeder ein und ausmarschieren konnte, wie es ihm beliebte, öffnete sich ein weiteres Mal die schwere Panzertür, welche die Kommandozentrale bereitwillig vor möglichen Gefahren schützte. Wieder musste Jart mit ansehen, wie jemand seine Brücke ohne vorherige Kontrollen betrat. Bei der Gestalt handelte es sich offenbar um einen Soldaten, zu erkennen an der sorgsam gepflegten Rüstung. Wohl am auffälligsten war, dass der offensichtliche Kommandant Jart um einen guten Kopf überragte, was ihn aus Sicht des Twi'lek direkt unsympathisch machte. Er sah zu niemandem gerne auf. Alsbald lüftete der Trupp von Soldaten, sie steckten in republikanischen Uniformen, die Helme und das pechschwarze Gesicht eines Zabrak kam zum Vorschein. Diese simple Handlung wurde von der Gruppe zelebriert, indem Sie militärisch korrekt und in perfektem Gleichklang die Helme abnahmen. Um Jart wirklich zu beeindrucken, genügte diese Scharade nicht, doch seine Aufmerksamkeit hatte der Kommandant, der sich als Pateessa Mol vorstellte.

"Sehr eindrucksvoll, Kommandant", log der ehemalige Konteradmiral und wählte mit Absicht den Titel, den dieser Mol in einem anderen Leben gehabt haben musste. "Ob Sie und Ihre Männer mir jedoch eine Unterstützung sein werden, wird sich vermutlich erst noch herausstellen. Sie wurden über die Missionsparameter informiert?"

Auf der einen Seite wollte Jart, dass seine Brücke rasch von all den Fremdkörpern gereinigt wurde, da sie schlichtweg nichts zum Betrieb des Schiffes hinzusteuern konnten, doch auf der anderen Seite war etwas an diesem hühnenhaften Zabrak, das Jart neugierig machte. Genauer fassen, konnte er das Gefühl nicht, also legte er einen grimmigen Gesichtsausdruck auf und wartete ab, was Mol zu sagen hatte. Die falschen Worte würden die Nützlichkeit dieses Mannes rasch bis ins Unbrauchbare sinken lassen.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Irys Krel, Mol, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder
 
[[Hyperraum Richtung Lybeya-System -- MAR "Grim Reaper" -- Nick Cage und Brückencew]]


Schlaf diente normalerweise der Entspannung. Normalerweise. Das was Nick Cage in seiner Kapitänskajüte hielt konnte man demnach nicht als Schlaf bezeichnen, denn er war alles andere als entspannt.
Träume plagten Nick schon lange, doch immer wenn er auf Entzug war, verstärkten sich die Albträume. In dieser angespannten emotionale Lage konnte manch einer nicht einmal mehr die neusten HoloNet Printmedien austragen, Cage jedoch, wollte und musste das Kommando über einen Marauder Kreuzer führen.

Eigentlich wusste er, das es seine eigene Schuld war, er hätte niemals anfangen dürfen Glitterstim zu nehmen und er hätte niemals aufhören dürfen sie zu nehmen. Mittlerweile war er in einer Zwickmühle, er wusste das er nicht mehr ohne die Droge zurechtkommen würde, jedenfalls nicht wenn er versuchte den Entzug allein durchzuziehen.

Das Läuten des in der Wand eingebauten Kommlautsprechers riss ihn aus seiner Selbstreflexion. Völlig nass geschwitzt und nur in Unterwäsche bekleidet ging er auf den Lautsprecher zu. Auf den Annahmeknopf drückend, stemmte sich der kahlköpfige Pirat mit dem Kopf gegen die Wand.

"Nick, wir sind kurz vor den Vergesso-Asteroiden, vielleicht solltest du hochkommen!?"

Auch wenn die Stimme durch die Lautsprecher Anlage metallisch klang, konnte der Piratenkapitän sie trotzdem seinem ersten Offizier zuordnen.

"Hach, ja Moment. Bin gleich da."

Als das Licht auf der Anlage von grün zu rot wechselte, überkam Nick ein Hustenanfall. Der Entzug der Glimmsticks machten ihm zu schaffen, wahrscheinlich konnte man das schon vom weiten sehen. Nachdem er sein schwarzes Hemd wieder bis oben zugeknöpft hatte, ließ er kaltes Wasser durch seine Hände gleiten. Zu seinem Glück verfügte die Kapitänskajüte in der Standartausführung, ein Waschbecken sowie eine Dusche und ein WC.

Auf den Gängen der "Grim-Reaper" begegneten ihm viele seiner eigenen Leute, welche er keines Blickes würdigte. Warum sollte er auch? Immerhin war heute kein Tag, an dem er freudestrahlend über die Korridore schweben würde, wie irgend so ein Jedi.
Im Turbolift in Richtung Brücke angekommen, bemerkte Nick wie ihm der kalte Schweiß von der Stirn lief. Sein Drogenentzug war ein Zeichen von Schwäche und diese durfte er nicht zeigen, also wischte er sich die Schweißperlen mit seinem Ärmel ab.
Kaum einen Schritt auf der Brücke getan, begrüßte ihn sein erster Offizier schon salutierend.

"Ich habe dir gesagt, du sollst das lassen!"

schnaufte Nick wütend und erschöpft. Der kleine Marsch von seiner Kajüte zur Brücke tat ihm heute alles andere als gut.

"Und du weißt, das es dauert bis man sich so etwas abgewöhnt hat."

Normalerweise hätte er solche Widerworte nicht geduldet, nicht einmal von seinem XO, doch heute war nicht der Tag, nicht der richtige Moment um ihn zu tadeln.

"Wir verlassen den Hyperraum in 3..2..1...!"

kaum hatte die junge Navigationsoffizierin das "jetzt" ausgesprochen, verwandelten sich die Strich auch schon zurück in leuchtende Punkte. Doch das was sich normalerweise vor einem Schiff auftat, war ein ebenfalls farbenfroh leuchtender Planet, in diesem Fall jedoch war es der trostlose Vergesse-Asteroid.

"Antriebs-, Navigations- und Kommunikationssysteme laufen auf 100%. Waffensysteme auf Standby."

erläuterte der weiße Rodianer Kiren Tre'sro über den Lautsprecher. Kiren war an Bord der "Grim Reaper" für die Technik verantwortlich und überwachte zusätzlich alle Systeme. Nick konnte deutliche Missmut in dem Gesicht des Waffenoffiziers erkennen. Der Feeorin Duron Ri'skar war ein Hitzkopf wie er im Buche stand, dennoch war er ein hervorragender Waffenleitoffizier, auch wenn es ihm nicht gefiel, das seine Systeme "nur" auf Standby liefen.

"Mr Charrel, peilen sie das nächstgelegene Schiff mit Black Sun Kennung an, wir müssen mal so langsam Kontakte knüpfen."

Nick musste sich festhalten, das Schiff machte einige Sprünge nach vorne und kam mehr als unruhig aus dem Hyperraum, gerade als ein nächster Ruck durch das Schiff ging, konnte sich der Kommandant in seinen Kommandosessel retten.
Nachdem Linn einen bösen Blick von ihrem Kapitän geerntet hatte, wandte sie sich entschuldigend ihren Monitoren zu.

"Das nächstgelegene Schiff ist ein schwerer Kreuzer der Munificient-Klasse, es sit die MUN "Fast Fortune"."

führte der erste Offizier die Befehle aus.

"Auf die Strategiekarte."

auch diesen Befehl führte der Gefolgsmann ohne Nachfrage aus. Auf dem glatten Strategietisch bildete sich nun ein blau-flackerndes Hologramm des Asteroiden ab. Ein kleiner roter Punkt, über welchem der Name MAR "Grim Reaper" stand war mit einer Linie verbunden, die zu einem weitaus größerem Schiff führte, dessen Bezeichnung MUN "Fast Fortune" lautete.
Die "Fast Fortune" befand sich in einem Dock, dieses Ziel hatte die "Grim Reaper" ebenfalls und da keine Bewegungen von dem Munifcient Schiff ausgingen, konnte eine Kontaktaufnahme nicht schaden.

"Stellen sie eine Verbindung zu dem Schiff her."

Cage stellte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor seinen Kommandosessel.

"Ich grüße Euch. Mein Name ist Nick Cage, ich bin Kommandant der "Grim Reaper" und habe ihr Schiff als Schiff der Black Sun identifiziert. Mein Auftrag lautete Kontakt zu einem Black Sun Bruder auf Vergesso aufzunehmen."

Natürlich wusste Nick, das dies gelogen war, doch das wusste der andere Kommandant nicht und irgendwie musste er ja Kontakte zu anderen Mitglieder des Kartells herstellen. Nun musste er nur noch abwarten, da der Kanal nicht freigegeben war, konnte Nick keine Direktnachricht von der "Fast Fortune" empfangen.

In der Zwischenzeit, war die "Grim Reaper" jedoch in der Werft angedockt und somit konnte die alte Farbe abgekratzt und neue aufgetragen werden. Nick dachte da an ein neutrales braun, was weder von der Republik noch vom Imperium genutzt wurde.


[[Lybeya-System -- Vergesso-Asteroid -- Werft -- MAR "Grim Reaper" -- Nick Cage und Brückencew]]
 
[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso Raumwerften / an Bord der Fast Fortune / Brücke ] Mol, Thessa, Elias, Paloo, Yannic, Jart Ga'lor, Irys Krel und weitere Black Suns

Kühl lobte Ga’lor das Auftreten der fünf Ex-Soldaten und sprach Mol mit dem Titel an, der ihm grade halb rausgerutscht war. Was bezweckte der Twi’lek damit? Mol wusste, dass er beim Militär gewesen war und dass noch länger als der bullige Zabrak. Der Anblick von fünf gedrillten Soldaten konnte für ihn nichts Besonderes sein und schon gar nicht ‚eindrucksvoll‘. Warum log er also?

Wollte er Mol in Sicherheit wiegen und ihn zu einer unbedachten Äußerung hinreißen, um ihm dann zu zeigen, dass er über ihm stand? Der Zabrak hatte lange genug gedient, um dieses beliebte Verhalten von Vorgesetzten einschätzen zu können. Hier galt es nun glatt und professionell zu bleiben und möglichst keine Angriffsfläche zu bieten. Also stand er weiter stramm und lauschte was Ga’lor weiter sagen würde.


„Wir werden uns beweisen, Sir“

Antwortete er auf den skeptischen Kommentar seines Vorgesetzten bezüglich der Nützlichkeit seiner Truppe. Natürlich würde er bemüht sein die Fähigkeit einiger frisch eingetroffener Soldaten nicht zu überschätzen, um nachher nicht das Nachsehen zu haben. Wahrscheinlich hätte Mol sogar ähnlich kalkuliert, doch hätte er es den Neuen nicht so unter die Nase gerieben. Der Zabrak hatte seinen Gegenüber, der sich allem Anschein nach nicht an ihn erinnerte, als harten Vorgesetzen in Erinnerung und diese Situation bestätigte es.

Auch erwartete Ga’lor offenbar, dass Mol über die Mission bescheid wusste. Es schien ein Kommunikationsproblem innerhalb der Black Sun zu geben, wenn man hier nicht vorgewarnt hatte, dass Mol und seine Mannschaft absolut ahnungslos waren. Doch – wie sich der Zabrak ein ums andere Mal erinnerte – dies war eine Verbrecherorganisation. Nicht das Militär, wo so etwas überhaupt kein Thema gewesen wäre.


„Bitte vielmals um Verzeihung, Sir, aber nein, Sir. Wir wurden nur darüber instruiert, dass wir Informationen überprüfen werden, Sir“

Unter den gegeben Umständen hätte es nur geschadet an Höflichkeit zu sparen. Sicher wägte Ga’lor grade ihre Nützlichkeit ab und so sollte er den Zabrak nicht als unhöflichen Schwätzer erleben. Also hielt es Mol wie damals, als er noch nicht Kommandant gewesen war.

Plötzlich unterbrach ein menschliches Crewmitglied die Unterredung.

„Verzeihung, aber wir werden von der MAR Grim Reaper gerufen, die soeben ins System gesprungen ist“

[ Weltraum / Äußerer Rand / Lybeya-System / Vergesso-Asteroiden / Vergesso Raumwerften / an Bord der Fast Fortune / Brücke ] Mol, Thessa, Elias, Paloo, Yannic, Jart Ga'lor, Irys Krel und weitere Black Suns
 
[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Vergesso Raumwerften | an Bord der Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Irys Krel, Mol, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder


Die Art, wie sein bothanischer Aufpasser auf der Brücke herumschwänzelte, gelegentlich die Nase prüfend rümpfte und einzelnen Besatzungsmitgliedern väterlich auf die Schulter klopfte, missfiel Jart aufs Äußerste, doch in Anwesenheit des Kommandanten der Elite-Einheit, wollte er sich nicht die Blöße eines folgenschweren Ausrasters geben. Aus den Augenwinkeln beobachtete er zwar Ad'ika Krel, doch sein Augenmerk galt dem hochgewachsenen Zabrak, der für einen Vertreter seiner Spezies offenbar ein gehöriges Maß an Selbstbeherrschung besaß, wie Jart fand.

"Natürlich wurden Sie nicht instruiert", erwiderte der drahtige Twi'lek mit gepresster Stimme, nun doch Anzeichen von Zorn produzierend. "Das alles hier, das Schiff, die Mannschaft, selbst ihre Befehle, wäre das alles ein schlechter Scherz, könnte ich wenigstens darüber lachen."

Jetzt brüllte Jart doch, wenn auch aus anderen Gründen. Wut stand ihm im Gesicht und seine Augen begannen schwach zu glimmen, wie es immer war, wenn die Dunkle Seite der Macht mehr und mehr seine Handlungen übernahm.

"Da wunder ich mich doch, wie es dieser Haufen verlauster Piraten überhaupt geschafft hat, all die Zeit seine Schiffe beisammen zu halten, wenn nicht einmal einem einfachen Soldaten ein klarer Befehl gegeben werden kann."

Wer den ehemaligen Konteradmiral kannte, der wusste, dass solange er brüllte und tobte, keine ernsthafte Gefahr bestand. Erst wenn Jart still wurde, drohte Gefahr. Dennoch war sein Zorn über die chaotischen Zustände an Bord, die löchrige Kommandokette und die fehlende Koordination echt. Seit fast zwei Jahrzehnten stand er auf der Brücke von Kriegsschiffen, angefangen auf kleinen Korvetten, gipfelnd auf einem modernen Sternenkreuzer der MC90-Klasse. Das alles waren Schiffe im Dienste eines Militärs. Jart kannte nichts Anderes und war entsprechen unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Dinge hier offenbar gehandhabt wurden. Wieder glitt sein Blick herüber zu Krel, dieser war ja auch die Quelle seines Zorns. Jart ging einige Schritte, während er die Hände hinter dem Rücken verschränkt hielt. Schließlich kam er zurück, blickte Mol abschätzend an und erklärte dann in weniger schrillem Tonfall:

"Bei den fauligen Knochen des Imperators, dann hören Sie also zu: Wir haben Befehl uns ins Shinbone-System zu begeben, wo wir uns auf die Suche nach einem Schiff oder einem Schiffswrack machen werden. Subvigo Wugun", Jart spie den Namen aus, "will, dass wir es für die Black Sun sichern. Aus den Befehlen geht nicht viel weiteres hervor, Mol, doch ich gehe davon aus, dass wir dort auf Widerstand stoßen, wenn man UNS schickt."

Krel schien nur auf die Gelegenheit gewartet zu haben, dass Jart eine kurze Pause einlegte, um noch einmal auf die dürftigen Anweisungen des Subvigo zu schauen.

"Kommen Sie, Ga'lor! Wo ist die Leidenschaft, die Passion, für die Sie allgemein bekannt sind, wo es doch um die Subjugator geht, die legendenumrankte Superwaffe der Alten Republik? Man sagt sich", wisperte der Bothaner nun betont leise, wobei er Mol beschwörend ansah, "dass dieses Schiff ganze Flotten auslöschen könne, auch wenn niemand mehr lebt, der das bezeugen kann."

Dann lachte der Ad'ika gellend. Die Abneigung gegen den stinkenden Bothaner wuchs in Jart jede Minute, die dieser Lakai neben ihm auf der Brücke stand und mit seiner gönnerisch-gebieterischen Art die Leute verrückt machte. Jart schnaubte nur, sein rechter Lekku zuckte nervös und er entgegnete barsch:

"Das sind nichts als wilde Gerüchte und die Märchen von hundsköpfigen Ammen! Ich gebe etwas auf Fakten, Krel, nicht auf Gewäsch! Die viel spannendere Frage ist doch, wer weiß noch alles von dem angeblichen Fundort? Wenn die Gerüchte um die Subjugator auch nur halb so verbreitet sind, wie ich annehme, dürfte sich im Shinbone-System eine erkleckliche Anzahl von Interessenten vorfinden, auch wenn kaum einer von denen die Möglichkeit haben dürfte, das Schiff wirklich zu bergen."

Jart fixierte den Kommandanten der kleinen Eliteeinheit.

"Ihre erste Möglichkeit zu beweisen, wird bald da sein, Kommandant", begann der ehemalige Konteradmiral, doch dämpfte er die Stimme, um Krel so wenig wie möglich miteinzubinden. "Ich beabsichtige mit so wenig Tamtam ins System zu fliegen wie möglich. Die Fast Fortune wird sich als Handelskreuzer mit einer Ladung für die kleine Minenkolonie ausgeben, die sich auf der Oberfläche befindet. Von Ihnen erwarte ich, dass Sie Ihre Männer und Ihr Schiff auf eine Erkundungsmission vorbereiten. Die genauen Einsatzparameter erhalten Sie, wenn wir im System sind. Wegtreten, Offizier!"

Im selben Moment ertönte die geschmeidig und wohlklingende Stimme von Mister Celchu, welcher über die Schulter lugte und verkündete:

"Verzeihung, aber wir werden von der MAR Grim Reaper gerufen, die soeben ins System gesprungen ist."

Mit wenigen Handgriffen sorgte der drahtige Twi'lek dafür, dass sein Datapad nun das Kommunikationslogbuch des Schiffes visualisierte, doch der Funkspruch, den er dort zu lesen bekam, trieb Jart die Falten auf die Stirn. Eine unsinnigere Nachricht war im bis jetzt in der Schiff zu Schiff Kommunikation noch nicht unter gekommen. "Was will dieser Nick Cage wirklich", versuchte er sogleich den banalen Worten einen tieferen Sinn zu geben, doch bei aller Erfahrung schoss Jart zuerst der Gedanke in den Kopf, dass dieser Mensch vermutlich eine Portion zu viel Killersticks intus hatte. "Dämliche Freaks", zischte er leise, bevor er seinen durchtrainierten Oberkörper in die Richtung seines alternden Com-Offiziers wandte und knapp befahl:

"Heißen Sie Kommandant Cage auf Vergesso willkommen und verweisen Sie ihn an die 'richtige' Anlaufstelle. Wenn ich so einen Bruder hätte, wüsste ich davon",

rutschte es ihm dann plötzlich doch raus, doch er überging dies routiniert und marschierte rasch zur Treppe. Im Verlauf der folgenden Minuten wurde das Schiff zügig für den Hyperraumsprung fertig gemacht, was Jarts Einschätzung nach auch an der kommunikativen Art der weiblichen Ryn lag, die es verstand eigenständig mit den entsprechenden Stationen Kontakt aufzunehmen und Details zu klären. Ein derart großes Eigenengagement erschien dem ehemaligen Admiral zunächst befremdlich, doch im Verlaufe der Startvorbereitungen erkannte er ihren Wert, wenn es darum ging in der Schlacht schnell komplexe Befehle auszuführen. "Vielleicht", dachte Jart, "sollte ich mich mit R'vanna näher bekannt machen". Ihr Einfluss auf Crew schien ähnlich hoch zu sein, wie bei dem widerspenstigen Celchu. Eine halbe Stunde später sprang die Fast Fortune schmucklos in den Hyperraum.


[Weltraum | Äußerer Rand | Lybeya-System | Vergesso-Asteroiden | Eintritt in den Hyperraum | Fast Fortune | Brücke] Jart Ga'lor, Irys Krel, Mol, zwei Magna Wächter, weitere Besatzungsmitglieder

[OP@Nick: Wir holen dich nach!]
 
Zurück
Oben