Das Wort "natürlich" sollte man nicht zu leichtfertig verwenden. "Natürlich" ist hier gar nichts. Wir können bis heute nicht mit Sicherheit sagen, ob Maul die Pläne seines Meisters wirklich kannte. Dooku scheint zwar etwas schlauer als Maul zu sein, aber wie schlau er genau ist, läßt sich nur schwer sagen.
a) Dooku hat ähnliches Machtbestreben wie Vader in TESB und will Sidius beseitigen um zusammen mit Obi-Wan über die Galaxis zu herrschen
Schön und gut, nur könnten Dooku und Obi-Wan meines Erachtens auch zusammen nichts gegen Sidious ausrichten. Außerdem braucht Dooku Sidious noch, schließlich müssen erstmal die Jedi beseitigt werden, bevor man sich darum streiten kann, wer nun die Galaxis beherrscht.
Vader konnte in TESB auf Verrat setzen, das Imperium herrschte schließlich weitestgehend unangefochten (bis auf eine lächerliche Rebellion natürlich), aber zur Zeit von Dookus Gespräch mit Obi-Wan ist die Galaxis noch in der Hand des Feindes. Kein guter Zeitpunkt für Verrat und Uneinigkeit (und als Geschichtsfan sollte Dooku wissen, was passiert, wenn es mehr als 2 Sith gibt).
b) er will die Republik in Verwirrung stürzen, damit sie einander nicht mehr vertrauen können!
Aber Dooku kann nicht wissen, was genau Obi-Wan mit diesen Informationen tut. Was, wenn die Jedi sich sagen, "huch, die Sache ist ernst, gehen wir in den Senat und beseitigen wir diesen Sith". Ich bezweifle stark, daß Sidious sich gegen Yoda, Mace und vielleicht noch einmal 10 Meister der Macht halten könnte.
In dem Fall stünde Dooku alleine da, und das kann nicht in seinem Interesse sein.
Erstens Mal würde ich nicht sagen, dass die Tatsache, dass Sidius ein Sith ist, Leute davor abschrecken wird, ihn zu unterstützen-solange Geld und Macht im Spiel sind.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Ausnutzung der republikanischen Strukturen durch Korruption und Bestechlichkeit auf der einen Seite und offenem Paktieren mit dem Feind auf der anderen.
Darüber hinaus bin ich der Überzeugung, daß die Konföderierten mehrheitlich Idealisten sind, die Dooku folgen, weil sie glauben, er würde ihnen ihre gute, alte Republik wiedergeben. Die Frage ist, ob das auch für die Führungsebene gilt, und da bin ich mir noch immer unschlüssig. Einige von Dookus Konföderierten, Poggle zum Beispiel, scheinen mit der Absicht in den Krieg zu ziehen, die Republik ein für allemal zu vernichten. Ihnen traue ich zu, offen mit den Sith zusammenzuarbeiten. Bei anderen, wie San Hill, weiß ich es einfach nicht. Unsympathisch sind alle Konföderierte, aber sind sie deshalb schon Verräter?
Aber zurück zu Nute Gunray: Ich weiß net ganz, was du meinst!
Der Vizekönig war sich die ganze Zeit über sehr wohl bewusst, dass sein Auftraggeber ein Sith ist!
Ja, zur Zeit der Nabookrise arbeitet er mit Darth Sidious zusammen. Wenn man Dooku glaubt, hat Sidious ihn danach fallengelassen, was automatisch heißen würde, daß Gunray nicht gut auf die Sith zu sprechen ist. Es könnte sogar sein, daß er zu Dooku gekommen ist, um gegen die Sith zu ziehen und so seine Rache zu bekommen. Das ist Möglichkeit 1, die man nicht vergessen sollte.
Möglichkeit 2 ist, daß Dooku Obi-Wan in allem angelogen hat, Sidious Gunray nie fallengelassen hat, ihm vielmehr durch Einsatz seines politischen Einflusses davor bewahrt hat, vor dem Obersten Gericht der Republik verurteilt zu werden und ihn dann, nach Ende des Verfahrens, zu seinem neuen Schüler geschickt hat, was Gunray natürlich mit Begeisterung getan hat, weil er sich Sidious durch dessen weitergehende Hilfe verpflichtet fühlt und er darüber hinaus so auch noch Rache an Amidala nehmen kann.
Tja, für "1, 2 oder 3, letzte Chance vorbei" haben wir eine Antwort zu wenig, aber die beiden sollten ausreichen.
Erklär mir bitte deine Schlussfolgerung, die kapier ich nicht..wieso bedeutet die Aussage "Mein Meister wird die Republik mit diesem Verrat nie davonkommen lassen" dass Dooku net weiß, wer sein Meister ist?
Natürlich weiß er das!
"Natürlich geht morgen die Sonne auf", dachten die Bewohner Caridas. Die Sonne ging auf, und Kyp Durron war glücklich...
Also gut, hier die Erklärung, wiederum mit verschiedenen Möglichkeiten:
a) Dooku ist ein cleverer Typ. Das bedeutet, er weiß genau, was er sagen muß, damit ihm jemand folgt.
Also, Dooku sagt seinen Satz über den Verrat, die Leute, die das hören denken sich, juchu, wir haben einen Verbündeten irgendwo an der Spitze der Republik und gehen begeistert in den Krieg.
In diesem Fall weiß Dooku, wer Sidious wirklich ist, tut aber so, als wäre sein Meister nur einer von vielen an der Spitze der Republik, bzw. überhaupt nicht direkt in die Führung der Republik eingebunden. Dookus Satz legt dann für den konföderierten Zuhörer nahe, daß Darth Sidious nach diesem Angriff auf Geonosis eine Strafaktion gegen die republikanische Führung starten wird. Das motiviert natürlich.
b) Dooku ist ein Trottel, der immer mehr sagt, als er eigentlich sagen sollte. Hinweise gäbe es auch dafür genug.
In diesem Fall ist das, was Dooku sagt, auch das, was er denkt. Sein Meister hat ihm den Kriegsplan gegeben, Dooku führt ihn aus und nun kommt die Republik nach Geonosis. Dooku glaubt, das wäre so nicht im Interesse seines Meisters und denkt, daß sein Meister von der Republik betrogen wurde.
--> Dooku glaubt, sein Meister habe Einfluß in der Republik, ohne ein Spitzenamt zu besetzen.
Für a) spricht Dookus Gespräch mit Sidious. "Gute Neuigkeiten, der Krieg hat begonnen." Ein seltsamer Satz, wenn Dooku im Angriff auf Geonosis wirklichen Verrat sähe.
Für b) wiederum spricht Dookus Gesamtinteresse. Wenn der Krieg eine Niederlage der Konföderation bringt, verliert Dooku alles, seine Machtbasis, seinen politischen Einfluß, alle Unterstützung. Durch eine Niederlage der Konföderierten wird Dooku, was er für Sidious immer war: ein Schüler. Das ist alles, was ihm bleibt. Die Frage ist, würde er sich auf einen Krieg einlassen in dem Bewußtsein, verlieren zu müssen. Wenn er Geduld hat, kann er das tun, in dem Fall baut sein Meister ein Reich auf und Dooku beerbt ihn irgendwann. Aber ist Dooku geduldig? Er ist alt, die Zeit läuft ihm davon. Viel wichtiger, sein Meister ist jünger, als er, oder vielleicht gleich alt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß Sidious nicht vor Dooku stirbt, also wird das mit dem Beerben nichts. Dooku muß also irgendwann gegen seinen Meister antreten. Und da soll er aufgeben, was er gerade erreicht hat? Mit der Konföderation im Rücken hat er wenigstens eine echte Chance, Sidious zu beseitigen. Ohne die, ist er allein. Es sei denn, er findet einen starken Schüler, mit dem er zusammen handeln kann. Es könnte gut sein, daß in Episode III mal wieder zwei Lords der Sith um einen jungen Skywalker buhlen werden.