Vinsoth

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Platz vor dem Regierungsgebäude | Bühne] Sen Teflan am Rednerpult, Vilnok Moor im Hintergrund

»...und deshalb ist es unerlässlich, den eingeschlagenen Reformkurs fortzusetzen und auch die Beziehungen zur Neuen Republik zu stärken. Denn nur auf diesem Weg können Freiheit, Selbstbestimmung und Wohlstand für alle Bewohner unseres Planeten gewährleistet werden.«

Vilnok Moor beobachtete seinen Neffen, den Präsidenten von Vinsoth, genau. Wie gewohnt, lieferte Sen Teflan eine gute Show. Man konnte ihm wirklich abnehmen, dass er das, was er sagte, auch so meinte. Er mochte nicht der Intelligenteste sein, aber er verstand es, die Öffentlichkeit auf seine Seite zu bringen. Eine überaus gefährliche und überaus nützliche Fähigkeit: Gefährlich, wenn sie unkontrolliert blieb; nützlich, wenn man es verstand, sie für seine Zwecke einzusetzen.

Im Augenblick schien er jedenfalls sein Ziel erreicht zu haben: Die vielen Bürger, die sich auf dem Platz versammelt hatten - größtenteils Chevin, neuerdings waren aber auch viele Chevs unter ihnen - applaudierten und jubelten ihm zu, während Teflan noch einen Augenblick hinter dem Rednerpult verweilte, um den Kameras die Chance für ein paar vorteilhafte Aufnahmen zu geben, bevor er sich schließlich mit einer leichten Verbeugung abwandte und vom Pult zurücktrat. Dieser Teil der Wahlkampfveranstaltung war vorbei, Musik ertönte.

Während der nächsten Stunde mussten beide Politiker, sowohl der Präsident als auch Senator Moor, sich zwischen den Parteifreunden und Lobbyisten bewegen, Hände schütteln, Smalltalk betreiben und kurze Statements in die eine oder andere Kamera geben. Das gehörte zu ihrem Job wie die Peitsche zum Sklaven. Obwohl vieles von dem, was heutzutage auf Vinsoth geschah, die Frucht von Vilnok Moors Plänen war, staunte er selbst manchmal darüber, wie viele fremde Gepflogenheiten mittlerweile in die politische Landschaft Einzug gehalten hatten. Tatsächlich war das, was hier geschah, kaum anders als auf jedem anderen Planeten der Neuen Republik. Gut so, denn so wurde der Schein gewahrt.

Erst nach einer schieren Ewigkeit gelang es den beiden Männern, sich aus der Menge zu lösen und sich zurückzuziehen, ohne jemanden zu verprellen oder gar verdächtig zu erscheinen. Nebeneinander schritten sie durch die Gänge des Regierungsgebäudes, zunächst noch schweigsam, denn in diesem Teil des Gebäudes konnten ihnen noch Kameras und Reporter folgen. Erst als sie die privaten Räume des Präsidenten erreichten, brachen sie ihr Schweigen.

»Nun, Onkel, bist zu zufrieden?« fragte Sen Teflan. Dabei holte er eine große Henkelkanne und zwei Becher aus einem Schrank, um beiden einen scharfen importierten Drink einzugießen.

»Ja, du hast deine Sache gut gemacht«, antwortete Moor. »Es ist dir gelungen, die Leute zu überzeugen. Auch die Medienvertreter von außerhalb. Ist dir aufgefallen, wie viele Chevs dir heute zugejubelt haben? Ihre Naivität ist beinahe zum Lachen!«

»Ja, ich habe es gesehen. Meinst du, es genügt?«

»Um die Wahl zu gewinnen? Nein, keinesfalls. Nicht auf regulärem Weg. Das, wofür wir stehen, ist zu liberal und revolutionär, als dass Chevin uns wählen würden, und die Chevs werden ihre Stimmen ihren eigenen Kandidaten geben.«

»Ihren eigenen Kandidaten? Was soll das heißen?«

»Ich habe beschlossen, mehrere Chevs zur Wahl antreten zu lassen.«

»Was? Das kann doch nicht dein Ernst sein!«

»Es ist mein Ernst. Und es werden keine unserer Strohmänner sein, sondern echte Kandidaten aus echten Chev-Parteien. Wir brauchen sie, um die Sache echt aussehen zu lassen. Beim letzten Mal hat man über ein paar Unregelmäßigkeiten hinweggesehen, weil unsere Welt im Umbruch und es die erste demokratische Wahl überhaupt war. Diesmal wird man jedoch genauer hinsehen, um festzustellen, ob wir unsere Auflagen erfüllt haben. Wenn auf einer Welt mit zwei angeblich gleichberechtigten Völkern kein einziger Chev zur Präsidentenwahl antritt, wird man unnötigen Verdacht schöpfen. Ich habe alles schon in die Wege geleitet: In den nächsten Tagen wirst du erfahren, wer deine Konkurrenten sind.«

»Ich wünschte, du hättest vorher mit mir darüber geredet, Onkel! Einem Chev-Kandidaten sind doch die Stimmen all seiner Artgenossen sicher! Es wird schwer werden, gegen ihn anzutreten!«

Vilnok Moor lächelte grimmig. Sein Neffe mochte eine gute Galionsfigur sein, aber der Hellste war er tatsächlich nicht. Er schien sich mittlerweile so an seine Rolle als Präsident zu gewöhnen, dass er die eigenen Lügen nicht mehr von der Wahrheit unterscheiden konnte. Zum Glück gab es jemanden, der das Große Ganze im Blick und die Zügel fest in der Hand behielt.

»Du hättest wohl recht, wenn das hier eine echte demokratische Wahl wäre. Und wenn es um einen einzigen Kandidaten ginge. Aber es werden mindestens vier Chevs aus unterschiedlichen politischen Fraktionen antreten und die Stimmen so gleichmäßig unter sich verteilen, dass keiner von ihnen eine Mehrheit erreichen oder auch nur in deine Nähe kommen wird. Schon jetzt sind die ersten ›repräsentativen Umfragen‹ vorbereitet, um so ein Ergebnis vorherzusagen, und so wird es letztlich auch kommen, dafür sorge ich schon. Zudem wird die Wahlbeteiligung unter den Chevs sehr niedrig sein.«

Er nahm einen Schluck aus seinem Becher. Der edle corellianische Whisky stammte aus imperialem Territorium und war über die Kanäle der Black Sun hierher gelangt.

»Du müsstest dir jedenfalls mehr Sorgen um deine Chevin-Konkurrenten machen. Guz Nommo und Unbia Foon wollen antreten. Nommo ist nicht mehrheitsfähig, dafür ist er zu plump und ungeschickt, was den Umgang mit den Medien betrifft, und zur Not kann man denen ein paar Details aus seiner Vergangenheit zuspielen. Unbia hat viele Wähler auf ihrer Seite, vor allem Frauen aus beiden Völkern; sie könnte eine echte Gegnerin werden. Wie gesagt, wenn es eine echte Wahl wäre. Aber mach dir keine Sorgen deswegen. Du wirst dich letztlich nur mit Guz Nommo auseinandersetzen müssen und ohne Mühe eine Mehrheit einfahren.«

»So? Was hast du denn mit Unbia Foon vor?«

»Lass das ruhig meine Sorge sein. Ich werde mich schon um sie kümmern. Je weniger du darüber weißt, um so besser für dich.«

Und um so besser für Vilnok Moor. Sein Neffe brauchte nicht alles zu wissen. Denn je weniger er wusste, um so später würde ihm klar werden, dass er in Moors Plänen keine so bedeutende Rolle spielte, wie er immer geglaubt hatte. Es war von immenser Wichtigkeit für ihre Sache, einen charismatischen Präsidentschaftskandidaten zu haben, mit dessen Hilfe man die Medien in die Irre führen und glaubhafte Wahlergebnisse fälschen konnte. Aber das musste nicht zwangsläufig Sen Teflan sein. Die Familienbande waren Moor keineswegs egal, und er sah in seinem Neffen mehr als bloß eine Marionette. Aber wenn es darum ging, wessen Kopf im Zweifelsfalle rollte, waren seine Prioritäten klar. Der Junge hätte wohl nicht wenig gestaunt, wenn er gewusst hätte, wie viele der geheimen Notfall- und Ersatzpläne seine Ablösung oder sogar seinen Tod vorsahen.

»Vertrau mir, Neffe. Ich kümmere mich um deine Konkurrenten, du kümmerst dich um die Wähler und die Medien. Wir müssen eine erstklassige Show abliefern, wenn es glaubwürdig aussehen soll. Keine Bange, all unsere Probleme lassen sich lösen. Es ist noch genug Zeit bis zur Wahl.«

»Hm, na gut. Du hast sicherlich Recht, Onkel Vilnok. Wirst du denn auch bei den nächsten Veranstaltungen dabei sein? Heute wurde das positiv zur Kenntnis genommen. Du hast mittlerweile einen ziemlich guten Ruf. Es würde mir schon helfen, wenn du dich öfter vor der Kamera zeigen würdest.«

»Leider nicht. Ich muss hier auf Vinsoth noch mit ein paar Leuten in Kontakt treten und dann bald zurück nach Dac. Durch die erfolgreiche Offensive unserer Flotte verändern sich gerade einige Dinge in der Galaxis; die gesamte außenpolitische Landschaft droht sich zu verändern, und ich muss am Ort des Geschehens sein, um sicherzustellen, dass die Dinge nicht außer Kontrolle geraten. Der Wahlkampf hier ist deine Bühne, meine ist der Senat.«

Und die Black Sun, fügte er im Geiste hinzu. Viel Verantwortung ruhte auf seinen Schultern. Das war der Preis für eine Macht, von der selbst sein Neffe nicht wusste, wie weitreichend sie tatsächlich war. Es war keineswegs leicht, zwei Identitäten zu unterhalten, die beide gleichermaßen viel zu verbergen hatten. So war Moor auch ein wenig alarmiert durch die Feststellung Teflans, dass das Medieninteresse an seiner Person stieg. Natürlich gehörten die Kameras zu seiner Arbeit, aber es war nicht in seinem Interesse, zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ein Grund mehr, nicht zu lange hier zu verweilen und den Wahlkampf seinem Neffen und anderen Handlangern zu überlassen.

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungsgebäude | Räume des Präsidenten] Vilnok Moor, Sen Teflan
 
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[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungsgebäude] Vilnok Moor, Sen Teflan

Nachdem die beiden Chevin ihre Gläser gelehrt hatten, verabschiedete Senator Vilnok Moor sich von seinem Neffen und verließ das Regierungsgebäude. Er nahm nicht den Haupteingang, weil es dort mit Sicherheit noch vor Politikern, Medien, Lobbyisten und Bürgern wimmelte. Er hatte keine Lust, sofort wieder in Beschlag genommen zu werden, weshalb er es lieber Sen Teflan überließ, dort den volksnahen Präsidenten zu mimen. Er hatte noch viel zu tun und wollte nicht zu viel Zeit mit Dingen verstreichen lassen, die er bestenfalls für ein notwenidiges Übel des Machterhalts hielt, aber auch von anderen übernommen werden konnten.

Es standen noch mehrere wichtige Besuche auf der Agenda seines kurzen Vinsoth-Aufenthalts. Die Black-Sun-Basis gehörte allerdings nicht dazu, wenngleich er sich dort schon lange nicht mehr hatte blicken lassen. Aber jeder auf Vinsoth wusste, dass der Senator derzeit hier weilte, und die Gefahr, bei all seinen Aktivitäten beobachtet und erkannt zu werden, war einfach zu groß. Wenn er nun in die südlichen Steppen fuhr bzw. flog, wo sich die mobile Basis derzeit befand, und jemand folgte ihm unbemerkt, dann drohte sein gesamtes Spiel aufzufliegen und all seine Pläne auf einen Schlag zu scheitern. Nein, es war dringend notwendig, dass er die Identität des Senator Moor strikt von der des Vigo Zula trennte. Schon deshalb, weil beide nur selten auf dem Planeten waren, durfte er diesen offiziellen Besuch seines öffentlichen Ich nicht auch mit seiner Black-Sun-Identität benutzen. Wenn es zu viele solcher scheinbar zufälligen Überschneidungen von Aktivitäten beider Personen gab, konnte man irgendwann auf die Idee kommen, dass da ein Zusammenhang bestand, und der gedankliche Weg zur Entlarvung seines Doppelspiels war nicht mehr weit.

Also würde die Basis vorläufig ohne ihn auskommen müssen. Er würde bald holographisch Kontakt aufnehmen und bei nächster Gelegenheit einmal heimlich nach Vinsoth reisen, um sich persönlich dort blicken zu lassen.

Die Besuche, die er jetzt abzuhalten hatte, waren anderer Natur. Es ging um mehrere einflussreiche Chevins, die gewonnen werden mussten, den Wahlkampf seines Neffen zu unterstützen. Sen Teflan mochte ein Händchen für die Medien haben, aber ein guter Politiker war er nicht; ihm traute der Senator diese wichtigen Verhandlungen nicht zu und musste sie daher selbst erledigen, beziehungsweise zumindest den Grundstein legen.

Am Seiteneingang des Regierungsgebäudes erwartete ihn bereits ein geschlossener und gepanzerter Speeder einschließlich einer bewaffneten Eskorte. Er war keineswegs nur beliebt auf Vinsoth und solche Vorsichtsmaßnahmen waren leider immer nötig, wenn er sich offiziell hier aufhielt. Der letzte Attentatsversuch eines Chev-Eiferers, der sich für die lange Unterdrückung seines Volkes rächen wollte, lag noch nicht allzu lange zurück.

Drei Personen warteten zwischen Tür und Fahrzeug auf ihn. Zwei waren Chevin: Sein persönlicher Leibwächter Mullon, ein narbengesichtiger Kämpfer, sowie Moors AssistentinJepha Uln. Der dritte im Bunde hingegen war ein grauhaariger Chev namens Canvus Callibis. Der schmale, kaum anderthalb Meter große Humanoide wirkte winzig zwischen den beiden anderen, die ihn nicht nur deutlich überragten, sondern auch doppelt so breit waren wie er. Er bekleidete unter diesen dreien jedoch die höchste Position: Er war der Stellvertreter des Senators. Natürlich bedeutete dies keine echte Macht für ihn: Callibis war - im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen und im Grunde der gesamten Neuen Republik - klar, dass er noch immer einem Sklavenvolk angehörte, das von echter Freiheit weiter entfernt war denn je. Aber damit konnte der eingefleischte Opportunist gut leben, solange für sein eigenes Auskommen gesorgt war. Und da dies der Fall war, solange er der gesamten Galaxis als lebendes Beispiel für die Freiheit und Gleichberechtigung der Chevs diente, sah er keinen Grund, seinem Herrn und Eigentümer Vilnok Moor zu schaden. So gehörte er, trotz der niedrigen Stellung, die er ungeachtet seines hohen Amtes in Wahrheit innehatte, zu den Vertrauten des Senators und wusste über viele Pläne bescheid, die Ausbeutung der Chevs mit eingeschlossen. Tatsächlich war er der wertvollste und nützlichste Komplize, den Moor derzeit hatte, einschließlich seines Neffen Sen Teflan.


»Hier ist alles erledigt«, erklärte der Senator. »Lassen Sie uns nun zu Korm Bosson fahren.«

Bosson war Diktator des kleinsten Kontinents von Vinsoth, dennoch aber sehr wohlhabend, mächtig und einflussreich. Er war erst kurz an der Macht, eine Position, die er angeblich durch eine vorgezogene Wahl nach dem Unfall seines Vorgängers, tatsächlich aber durch eine extrem manipulierte Abstimmung nach dem Mord an diesem errungen hatte. Die Methoden waren exakt dieselben, die auch Sen Teflan und Vilnok Moor für ihre Machtergreifung genutzt hatten. Insofern konnte der junge Diktator entweder ein mächtiger Verbündeter oder aber ein gefährlicher Feind sein, je nachdem, ob er bereit war, sich unterzuordnen. Das bevorstehende Gespräch sollte der Sondierung dieser Möglichkeiten dienen.

»Was ist mit Guz Nommo`fragte Jepha Uln, deren Aufgabe es war, Moors Zeitpläne und dergleichen im Auge zu behalten.

»Ich habe entschieden, dass er nicht davon abgebracht werden soll, für die Präsidentschaft zu kandidieren. Also gibt es keinen Grund für Bündnisgespräche mit ihm. Im Gegenteil, ich will ihn provozieren. Deshalb werden Sie meinen Termin mit ihm wahrnehmen, Callibis

Der ohnehin schon bleichhäutige Chev wurde noch ein wenig blasser. Nommo war für seine Verachtung für alle Chevs bekannt, die er nur unzureichend vor dem Blick der Öffentlichkeit verbarg. Er war einst ein mächtiger Sklavenfürst gewesen und gehörte zu den großen Verlierern der Reformen. Es war anzunehmen, dass er es als persönlichen Affront auffassen würde, wenn die Regierungspartei einen scheinbar befreiten Sklaven zu ihm schickten. Er war jähzornig und bösartig und es war nicht auszuschließen, dass er sich sogar zu besonderen Dummheiten hinreißen ließ.

»Mullon wird Sie begleiten«, erklärte Vilnok, woraufhin der Chev seine natürliche Gesichtsfarbe wiedererlangte. Mit dem Leibwächter an seiner Seite war er nicht nur seiner Haut sicher, sondern konnte sogar großspurig auftreten, was ihm gerade gegenüber mächtigen Chevins besonderen Spaß bereitete.

»Wie Sie wünschen, Senator«, erklärte er. »Ich brauche ein Raumschiff oder Flugzeug, um zu ihm zu gelangen.«

»Das wird bereits für Sie vorbereitet. Wir fahren zum Raumhafen, wo eine Maschine für Sie beide und eine zweite für mich und Jepha wartet. Mit Bosson werden wir schon fertig.

Denken Sie daran: Am Ende dieses Tages will ich einen jungen, aufstrebenden Diktator auf unserer Seite haben, und einen verbohrten alten Gegenkandidaten um das Präsidentenamt!«


[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | gepanzerter Speeder] Vilnok Moor, Canvus Callibis, Jepha Uln, Mullon
 
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[Vinsoth-System | Vinsoth | kleinster Kontinent | Regierungssitz von Diktator Bosson] Vilnok Moor, Jepha Uln, Korm Bosson

Im Gegensatz zur ansonsten nomadischen Lebensart der Chevin, bestanden die Regierungsstädte der kontinentalen Diktatoren in der Regel aus halbwegs festen Bauwerken, die dafür gedacht waren, an ihrem einmal gewählten Standort zu bleiben, sofern nichts Unvorhergesehenes bestand. Der Amtssitz von Korm Bosson stellte hierin keine Ausnahme dar. Er bestand aus einer Ansammlung miteinander verbundener Gebäude, welche sich in ein felsiges Tal schmiegten und von einer mittelgroßen Siedlung umgeben waren, deren äußere Teile aus den Lodges vorübergehend hier haltender Nomaden bestanden.

Als Senator Vilnok Moor und seine Assistentin Jepha Uln aus der zivilen Fähre stiegen, die auf dem Landefeld vor dem Regierungssitz gelandet war, wurden sie sofort von einer Gruppe Chevins in einheitlich dunkelbraunen Roben empfangen. Auf den Kapuzen prangte ein Abzeichen, das sie als Mitglieder von Bossons persönlicher Leibwache auswies. Von dieser Ehrengarde ließen sich die beiden Besucher durch mehrere Räume eskortieren, bis sie schließlich eine Art Thronsaal erreichten. In der Mitte der Halle standen mehrere Stühle aus importiertem Holz um einen Tisch, der verschiedene Leckereien und gleich mehrere Karaffen mit ebenso importierten Getränken trug. Der Diktator erhob sich aus seinem Thron und schritt ihnen entgegen. Er war etwas kleiner und schmaler als die übrigen Anwesenden und für einen Diktator ungewöhnlich jung.


»Senator Moor, was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?« fragte der Chevin. Dem Senator fiel auf, dass er einen freundlichen Gruß unterließ. Es war aber schwer zu sagen, ob dies eine Nachlässigkeit oder ein Zeichen von Respektlosigkeit war.

»Ich grüße Sie, Diktator Bosson. Ich bin hier, um Sie persönlich zu Ihrem überraschenden Wahlsieg zu beglückwünschen, auch im Namen des Präsidenten.«

»Sen Teflan hatte wohl nicht die Möglichkeit, persönlich zu erscheinen?« fragte Karm Bosson weiter. Auch jetzt war die Wortwahl nicht gerade freundlich, und auch sein Ton ließ vermuten, dass ihm der Besuch alles andere als angenehm war. Mit einer nicht besonders einladenden Geste deutete er auf die Stühle. Gäste und Gastgeber nahmen Platz.

Aus einer Wandnische trat ein Chev heran, um den drei Chevin aus einer der Karaffen einzugießen. Es fiel Moor auf, dass der Diener ein schlankes Armband mit elektronischen Komponenten trug. Ein Ortungs- oder Bestrafungsgerät?


»Mein Neffe befindet sich in der Hauptstadt auf einer Wahlkampfveranstaltung, wie Ihnen vielleicht bekannt ist. Dort ist er leider unabkömmlich, so dass ich Ihnen bedauerlicherweise nur seine Grüße entbieten kann.«

Er griff zu einem Becher, als auch der Gastgeber dies tat. Doch Bosson stürzte den eigenen Drink hinunter, ohne einen Zutrunk auch nur in Betracht zu ziehen.

»Könnte es sein, dass mein Besuch Ihnen ungelegen kommt, Diktator? Sie hätten dies bei meiner Ankündigung erwähnen können, damit wir einen Termin finden, der Ihnen besser passt.«

Die Miene des jungen Chevin verdüsterte sich bei dieser Anmerkung, doch klang seine Stimme etwas freundlicher, als er erwiderte:

»Sie sind mir selbstverständlich jederzeit willkommen, Senator. Sie kommen keineswegs ungelegen. Es ist nur immer viel zu tun, das wissen Sie bestimmt.«

»Natürlich. Jemand in unserem Gewerbe hat immer viel Arbeit. Ich habe vollstes Verständnis dafür. - Da Sie die Arbeit nun schon einmal ansprechen, werter Mr. Bosson... mein Besuch ist nicht nur rein repräsentativer Natur. Ich hatte gehofft, als Vertreter der Regierungspartei mit Ihnen über eine mögliche Zusammenarbeit sprechen zu können. Zunächst rein informell, versteht sich.«

Es war dem jungen Mann anzusehen, dass er bei dem Wort "Zusammenarbeit" beinahe aus seinem Sitz hochgefahren wäre. Das wunderte Vilnok Moor kaum. Öffentlich trat die Regierung für eine Gleichberechtigung der Chevs und einen engeren Schulterschluss mit der Neuen Republik ein. Sofern die Tarnung gut genug war, musste auch jemand wie Karm Bosson, der erst seit kurzer Zeit in der hohen Politik und noch nicht in die großen Zusammenhänge eingeweiht war, das für bahre Münze nehmen. Die vermeintliche Schnittmenge ihrer politischen Ansichten war demnach ziemlich gering, denn es war klar, wo der junge Diktator stand. Seine Worte bestätigten dies:

»Zusammenarbeit? Mir scheint, dafür sind unsere Auffassungen doch etwas zu verschieden. Ich habe nicht vor, mit Ihnen zu koalieren.«

»Das hatte ich angenommen«, meinte Moor. »Es ist ja offensichtlich, dass Sie eher ein Anhänger des alten Vinsoth sind und Ihre Sklavengeschäfte ungerne aufgeben möchten.«

Nun war es soweit: Wütend sprang Bosson auf. Moor und seine Assistentin hingegen blieben ruhig sitzen.

»Wie können Sie es wagen, mir illegale Aktivitäten vorzuwerfen! Ich wurde auf demokratischem Weg in mein Amt gewählt und halte mich strikt an die Gesetze! Oder können Sie mir etwas anderes beweisen?«

Seine heftige Reaktion war verständlich. Es hatte in der Vergangenheit mehrere Fälle gegeben, in denen selbst hochrangige Mitglieder der Gesellschaft wegen Verstößen gegen die Sklavereigesetze verhaftet und zu schweren Strafen verurteilt worden waren.

»Nein, werter Diktator, Beweise habe ich keine. Aber die Hinweise sind schon ziemlich deutlich. Der einzige Chev, den ich bisher in Ihrem Regierungssitz habe herumlaufen sehen, ist ein Diener, der offenbar eine Art Sklavenarmband trägt. Gleichberechtigung sieht anders aus, und ich kann Ihnen nur raten, Ihre Tarnung zu überdenken. Aber keine Sorge, das wird keine negativen Folgen für Sie haben. Ich bin hier, um Ihnen ein Angebot zu unterbreiten, von dem wir beide profitieren können.«

»Um was geht es?« schnaubte der Jüngere.

»Ich denke, dass wir dies möglichst diskret besprechen sollten. Unter so wenigen Augen wie möglich. Wie vielen Ihrer Mitarbeiter vertrauen Sie tatsächlich in jeder Beziehung?«

Schweigend gab Bosson seinen Leibwächtern und Dienern einen Wink, sich zu entfernen. Jepha Uln begleitete sie. Nicht weil sie nicht hätte hören dürfen was geredet wurde, sondern um das Gefühl der Diskretion zu steigern. Außerdem zog der Diktator eine kleine Fernbedienung aus seiner reich bestickten Robe. Sie gab ein bestätigendes Signal von sich, als er einen der Knöpfe drückte; Vilnok Moor vermutete, dass er damit die Überwachungsanlage ausgeschaltet hatte.

»Diktator, ich weiß sehr genau, wie Ihr Vorgänger ums Leben gekommen ist, und auch, wie Sie zu Ihrem Posten gekommen sind. Außerdem weiß ich, dass Sie nicht nur die politischen Geschäfte, sondern auch den Sklaven- und Drogenhandel Ihres verstorbenen Kollegen übernommen haben.« Moor äußerte diese gravierenden Vorwürfe, ohne sich um den finsteren, bedrohlichen Blick des Gastgebers zu kümmern. Es war nicht möglich, den Senator während eines offiziellen Besuches zu töten, also bestand keine Gefahr. »Es ist ein sehr lukratives Unternehmen, das Sie auf diese Weise an sich gebracht haben. Gesicherte Handelsbeziehungen, gut getarnte Vertriebswege... ein hoher Profit ist beinahe garantiert. Meinen Glückwunsch.«

»Sie wissen ziemlich viel, Moor...«

»In der Tat. Glauben Sie, dass Diktator Fonn Unternehmungen dieser Größe durchführen könnte, ohne dass staatlichen und republikanischen Kontrolleuren irgendwelche Unregelmäßigkeiten auffallen? Ich weiß wahrscheinlich mehr über seine Geschäfte als Sie. Das liegt daran, dass wir sehr einvernehmlich zusammengearbeitet haben.«

Die Überraschung stand deutlich in Karm Bossons Gesicht geschrieben.

»Sie sind nicht der einzige, der in der Lage ist, sich durch Wahlbetrug an die Spitze zu bringen, Diktator. Andere sind schon vor Ihnen auf diese Idee gekommen. Und Ihr Kontinent ist keineswegs der einzige, auf dem mehr Dinge so geblieben sind wie früher, als es nach außen hin den Anschein hat. Sie sind sicherlich schon dahinter gekommen, dass die Neue Republik und die Reformen nur dann schlecht für unsere Geschäfte sind, wenn wir sie in der Öffentlichkeit betreiben wollen. Gleichberechtigung und Demokratie kosten Geld und Macht, aber sie können auch ein Weg zu deren Erhalt sein, wenn man es richtig angeht. Aber wieso erzähle ich das einem Mann, der erst letzte Woche seinen demokratischen Amtsantritt öffentlich zelebriert hat, obwohl er es legal nicht einmal auf zehn Prozent der Stimmen gebracht hätte.«

»Was wollen Sie von mir?« fragte Karm Bosson lauernd.

»Sie mit den Regeln vertraut machen, das ist alles. Sie sind zu auffällig, und das darf nicht sein. Ihre Unternehmungen müssen besser getarnt werden, sonst gefährten Sie nicht nur Ihre eigene Existenz, sondern auch die aller anderen, die daran beteiligt sind.«

»Und wer soll das sein?«

»Das müssen Sie jetzt noch nicht wissen. Wichtig ist für Sie zunächst nur, dass ich und einige meiner persönlichen Mitarbeiter Ihre Ansprechpartner sind. Sie kümmern sich darum, dass Ihre Aktivitäten besser verborgen bleiben; dazu zählt auch, dass Sie zumindest versuchen, den Anschein eines freien Chevvolkes auf Ihrem Kontinent zu wahren, wie auch Ihr Vorgänger es getan hat. Im Gegenzug halten wir Ihnen die republikanischen Kontrolleure und die Patrouillen der Systemverteidigung vom Hals. Dieses Spiel funktioniert nur, wenn beide Seiten sehr konzentriert und diskret arbeiten, das verstehen Sie doch?«

»Ja, ich... verstehe«, sagte der junge Chevin zögernd. Die unerwarteten Eröffnungen schienen ihn ein wenig zu überrumpeln.

»Gut, das ist sehr gut. Denn Ihnen muss klar sein, dass ein Bruch dieser Diskretion ein schwerwiegendes Problem für uns alle ist.

Sie erhalten demnächst eine Reihe von Anweisungen, was bei der Ausübung Ihrer illegalen Aktivitäten zu beachten ist und welche Reformen formal durchgeführt beziehungsweise aufrecht erhalten werden müssen, um eine sichere Tarnung zu gewährleisten. Außerdem wird Ihnen der Prozentsatz mitgeteilt, zu dem wir an Ihren Gewinnen zu beteiligen sind. Der stellt übrigens keine Verhandlungsbasis dar, also versuchen Sie es gar nicht erst. Des weiteren gibt es eine Reihe von politischen Plänen, in die ich Sie gerne einbeziehen würde, unter anderem in den Wahlkampf meines Neffen Sen Teflan. Es ist, wie Sie nun sicher verstehen, auch in Ihrem Interesse, dass er an der Macht bleibt.

Also, mein lieber Bosson: Ich verlasse mich auf Sie. Was aber nicht heißt, dass ich Sie nicht im Auge behalte. Wenn Sie erlauben, empfehle ich mich jetzt. Ich danke Ihnen für die Snacks und den Wein. Sie sind ein sehr zuvorkommender Gastgeber!«


Zehn Minuten später saßen Vilnok Moor und Jepha Uln wieder in ihrem Shuttle und hoben vom Landefeld ab.

»Waren Ihre Sondierungsgespräche erfolgreich, Senator?« fragte die Frau verschwörerisch.

»Ich bin nicht sicher«, lautete Moors Antwort. »Bosson ist ein Narr. Er verdankt seine jetztige Position nicht seiner Intelligenz, sondern Ehrgeiz gepaart mit etwas Glück. Sobald ihn das verlässt, kommt er in Schwierigkeiten und zieht uns mit hinein, wenn er nicht sehr schnell lernt, Dinge bis zuende zu denken und Anweisungen genau zu befolgen. Doch dafür ist er wohl zu stur. Ich werde ihn genauestens im Blick behalten. Gut möglich, dass er abgelöst werden muss.«

Was dies in letzter Konsequenz bedeutete, musste nicht ausdrücklich erwähnt werden.

[Vinsoth-System | Vinsoth | kleinster Kontinent | Luftraum | ziviles Shuttle] Vilnok Moor, Jepha Uln
 
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[Vinsoth-System | Vinsoth | kleinster Kontinent | Regierungssitz von Diktator Bosson | geheimer Kellerhangar] Elliseira, Karton, Gargoyl,Chev Sklaven,NPCS

>>Los ihr Maden bewegt euch!<<
brüllte Gagroyl und stoß dem erstbestem Chev einen Elektroschocker in den Rücken. Die geballte Ladung Elektrizität sorgte für ein wildes zucken der Muskeln und einen schmerzvollen Schrei des jungen Mannes. ,,Jung´´ war der passende Ausdruck, nach menschlichen Maßstäben war der Chev gerade mal 14 bis 15 Jahre alt.
"Gargoyl beruhig dich etwas, unsere Kunden wollen doch qualitativ hochwertige Waren oder?"
fragte nach diesem Spektakel Elliseria ihren engsten Berater mit einem selbstischerem lächeln auf dem Lippen während sich ein Nikto um die Sklaven kümmerte und sie zur Chaos Star trieb. Insgesamt haben sie dem Diktator Bosson 20 Sklaven für einen Dumpingpreis abgekauft und würden sie nach Tatooine zu einem Hutt Verbrecherkönig bringen um sie ihm als billige Arbeitskräfte zu verkaufen. Wobei ,,billig´´ nicht so ganz stimmte, sie würden sie zwar vergleichsweise billig verkaufen aber zu fast dem doppeltem Preis den sie hier auf Vinsoth für diese Maden bezahlt hatten.
>>Wie ihr meint Herrin<<
meinte eingeschüchtert Gargoyl und blickte mit seinen 4 Roten Augen zu seiner Kaptain. Eben jene wandte sich einer großen Metalltür die in eben jenem Moment sich zischend öffnete. Zum Vorschein kam eines der hässlichsten Wesen der Galaxies, selbst für Chevin Maßstäbe furcht einflößend hässlich, Diktator Bosson.
Ist ihr ,,Treffen´´ zu ende Diktator?
fragte die Dame den Chevin der einfach nur schnaufte und sie anblickte. Vor wenigen Minuten erst, zum Glück direkt nach den Verhandlungen bezüglich der Sklaven, hatte sie der Diktator aus seinem Zimmer gescheucht weil er einen wichtigen Besuch bekam.
So jetzt geht! Geldgeschäfte sind alle mit ihrem Mitarbeiter besprochen und ich will sie hier die nächsten Tage nicht mehr im System sehen!
feixte der Diktator an die junge Piratin und wies zu dem YT-2000 Chaos Star. Eben jene seufzte kurz theatralisch und blickte zu Gargoyl der gerade die Sklaven die Rampe hinauf trieb.
"Wie sie meinen Diktator, einen guten Tag noch"
sprach sie zu ihrem gegenüber und lief die Rampe der Chaos Star hoch und einen Gang entlang um in das Cockpit zu kommen. Einen kurzen Blick wechselte sie mit Karton welcher im Cockpit saß und nickte dann kurz. Das Zeichen um abzuheben. Schnell bewegten sich die Hände des Mannes über die Konsolen des Frachters wodurch dieser brummend zum Leben erwachte.
>>Hoffen wir das Gargoyl diesmal nicht wieder einen Sklaven umbringt<<
brummte der Mann kurz und aktivierte die Schubdüsen des Schiffes um es aus dem Unterirdischem Hangar zu fliegen.
"Wir nehmen sobald wir weit genug vom Planeten weg sind Kurs auf Tatooine."
gab Elliseria an Karton weiter der einfach nur kurz nickte, in genau diesem Moment kam Gargoyl in das Cockpit und setzte sich in den letzten freien Sessel. Seine große Körpermasse passte nicht ganz in den Stuhl so das es ganz merkwürdig aussah wie er da saß.
>>Hoffen wir das diese Maden nicht so aufständisch werden wie die letzte Woche<<
brummte der T´suur und verschränkte die Arme vor der Brust.


[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | YT-2000 Chaos Star | Cockpit] Elliseira, Karton, Gargoyl,Chev Sklaven,NPCS
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | kleinster Kontinent | Luftraum | ziviles Shuttle] Vilnok Moor, Jepha Uln

Das Shuttle war noch nicht weit gekommen. Erst vor wenigen Minuten hatten Senator Vilnok Moor und seine Assistentin Jepha Uln den Regierungssitz des lokalen Diktators Korm Bosson verlassen. Soeben brauste das Gefährt mitsamt seiner bewaffneten Eskorte über eine karge Bergkette hinweg, hinter der eine weite grasbewachsene Ebene lag, bevor sie schließlich das Meer erreichen würden. Insgesamt würde der Flug ein Weilchen dauern, denn er führte um den halben Planeten herum.

Doch Langeweile sollte sich nicht einstellen. Denn plötzlich ertönte das Rufsignal eines Komlinks, und zwar in einer Tonfolge, bei der Moor und Uln sich überrascht ansahen, bevor die Assistentin hastig in ihre Tasche griff und das Gespräch entgegennahm. Die miniaturisierte Gestalt eines Chevs erschien über dem handlichen Holoprojektor. Der Senator konnte das Gesicht des Humanoiden nicht erkennen, da er in Richtung der weiblichen Chevin blickte, aber er erkannte die Stimme seines Gehilfen Callibis.


»Jepha Uln, ist zufällig der werte Senator bei Ihnen?« fragte er.

Die genaue Wortwahl war Teil eines Codes zwischen den Verschwörern und beinhaltete bereits Informationen. Callibis wollte Vilnok Moor in einer Angelegenheit sprechen, die nicht für jedermanns Ohren bestimmt war, da sie die kriminellen Machenschaften betraf. Der Vermerk auf eine Angelegenheit der Black Sun fehlte jedoch, so dass schon fast klar war, dass es um die Politik von Vinsoth ging.

Moor griff nach dem Komlink.


»Wie ist es bei Ihnen gelaufen?« frage er, in der Annahme, dass es etwas über Callibis' Treffen mit dem Politiker Guz Nommo zu berichten gab.

»Alles nach Plan, Senator. Aber ich rufe in einer anderen Angelegenheit an. Soeben hat mich einer meiner Kontaktleute in Korm Bossons Diensten kontaktiert. Es scheint so, als hätte der Diktator kurz vor Ihrer Ankunft an seinem Regierungssitz Fremdweltler empfangen, die er mit einiger Mühe vor Ihnen versteckt gehalten hat. Kaum dass Sie außer Sichtweite waren, hat man in aller Eile ein Schiff beladen und mit Sondergenehmigung Bossons starten lassen.«

Der Senator und Vigo ahnte, was das bedeutete: Bosson war fleißig gewesen und hatte bereits geheime Geschäfte laufen. Vermutlich ging es dabei, wie bei so vielem auf Vinsoth, direkt oder indirekt um den Sklavenhandel, die Triebfeder der Wirtschaft. Dass der Diktator Eile hatte walten lassen, besagte zwei Dinge: Einerseits fürchtete er die Entdeckung seiner Machenschaften durch Moor und seine Leute; andererseits fürchtete er sie aber doch nicht genug, um ganz darauf zu verzichten und sich an die Regeln zu halten. Vermutlich unterschätzte er Macht und Einfluss der Herren von Vinsoth und glaubte daher, damit durchzukommen.

»Korm Bosson ist ein Narr«, stellte Moor fest, und seine Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton angenommen. »Ich habe ihn vor wenigen Minuten ausdrücklich davor gewarnt, an mir vorbei zu wirtschaften. Sollte er tatsächlich schon jetzt dagegen verstoßen, ist das sein Todesurteil! Callibis, sorgen Sie dafür, dass das Schiff verfolgt und aufgebracht wird. Setzen Sie eines unserer Patrouillenschiffe darauf an. Sie sollen sich aber nicht auf einen Kampf einlassen, sondern die Drecksarbeit von der republikanischen Flotte erledigen lassen. Ich will das Schiff, seine Ladung und die Besatzung intakt und unversehrt in meinem Besitz haben, verstanden?«

»Jawohl, Senator. Ich kümmere mich darum.«

Canvus Callibis unterbrach die Verbindung. Vilnok Moor wusste, dass sein humanoider Handlanger und Mitverschwörer sehr gründlich in diesen Dingen war und dass in wenigen Augenblicken einer der umgebauten Großfrachter, die von der Regierung Vinsoths als Patrouillenschiffe eingesetzt wurden, auf einen Abfangkurs gegen das fremde Schiff gehen würde. Als angebliche Routinekontrolle würde es beginnen, doch enden sollte es in zahlreichen Gefangennahmen, die Vilnok Moor alias Vigo Zula hoffentlich die Antworten bringen würden, die er verlangte.

[Vinsoth-System | Vinsoth | kleinster Kontinent | Luftraum | ziviles Shuttle] Vilnok Moor, Jepha Uln


 
Nomadensiedlung ~ allein in einem Zelt

Nur ein paar Kerzen beleuchteten das Zelt ihrer Gastgeber, dessen Innenwände aus dunklem Stoff waren und kein Licht reflektierten. Die Einrichtung war ansonsten recht spartanisch gehalten und es gab keine Möbel. Lediglich die Geräumigkeit fiel sofort ins Auge, war aber ganz offensichtlich auf die hier wohneneden Chevin zurückzuführen. Schweigend studierte die Attentäterin in der dunkelsten Ecke des Zelts ein paar Datapads, deren hellblaues Licht ihr im Gesicht beleuchteten. Ihr Blick war eiskalt und hochkonzentriert, während sie die Informationen durchging und ab und zu das Pad wechselte.

Sie hatte schon schwerere Ziele erledigt. Doch diesmal war alles anders. Das war die Chance auf die sie seit über zehn Jahren wartete. Und doch würde Rydia sie nicht nutzen. Die Zeiten hatten sich geändert - ebenso wie ihre Pläne. 'Der Feind meines Feindes ist mein Freund' oder so ähnlich hieß es doch. Das Ganze nochmal auf den Kopf gestellt und man hatte die Situation in der sich die Attentäterin befand. Sicher würde ihr Handel funktionieren. Ob eine längerfristige Zusammenarbeit möglich war hing jedoch von diversen Faktoren ab. Sie konnte nur hoffen, dass ihre Anschläge gegen andere Geschäftspartner verdeckt geblieben oder wenigstens verjährt waren. Im Grunde waren die Sorgen jedoch unberechtigt.

Bedächtig erhob sich die schwarz gekleidete Frau und griff nach einer der Kerzen, die sie dann auf vorbereitetes Feuerholz in der Mitte des Zeltraumes warf, der sich sofort entzündete. Gleichgültig warf Rydia die Datapads ins Feuer, bevor sie die übrigen Kerzen vom Tisch fegte. Sogleich begannen auch die teils synthetischen Bestandteile des Zelts um sie herum zu entzünden. Unbeeindruckt zog Rydia sich ihre Kapuze über den Kopf tief ins Gesicht und verließ den in Flammen stehenden Raum.

In der kleinen Siedlung inmitten eines weiten, baumlosen Tals herrschte bis auf die Geräusche des verbrennenden Zelts totenstille. Überall lagen die leblosen Körper der Chevin Familie, die zur falschen Zeit am falschen Ort gesiedelt hatten. Der Mond war neben den Flammen die einzige Lichtquelle, die die Dunkelheit der Nacht zu brechen vermochte.
Eine ungewöhnlich kleine Gestalt tapste unsicher aus einem der zwei weiteren, noch intakten Zelte heraus und zog sofort die Aufmerksamkeit Rydias auf sich. Unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze konnte man nicht sehen wie die Attentäterin die Augenbraue hob. Offensichtlich wollte der kleine nicht essen so das er dem Gift entgangen war. Den Fehler würde sie umgehend korrigieren. Eine pfeilschnelle, fließende Bewegung ließ sie nach ihrem schallgedämpften Blaster greifen, dessen lautloser Schuss das für Chevin-Verhältnisse kleine Wesen umgehend zusammenbrechen ließ.

Das Heulen ihrer 74-Z hallte laut auf, als Rydia den Ort des Geschehens hinter sich ließ. Alle Verbindungen zu ihrer Anwesenheit hier waren gekappt. Zeit ihr eigentliches Vorhaben in die Tat umzusetzen.


Weideland auf Vinsoth ~ nahe zerstörter Nomadensiedlung
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | YT-2000 Chaos Star | Cockpit] Elliseira, Karton, Gargoyl,Chev Sklaven,NPCS

>>Kaptain wir werden angefunkt!<<
sprach Karton kaum bevor eben jene Funknachricht für alle im Cockpit zu hören war.
>>Hier spricht die ,,Chevinlight´´, Patroullienkreuzer der Regierung von Vinsoth. Sie wurden für eine Routinekontrolle auserwählt. Schalten sie den Sublichtantrieb ab und machen sie sich für ein Andockmanöver bereit.<<
sagte die Tiefeste Stimme die Elliseria je hörte. Das war gar nicht gut, ganz und gar nicht. Sie hatten zwar Anfangs den Zoll bestechen können damit man sie unbehelligt auf den Planeten ließ doch das würde viel schwieriger werden. Die folgende Nachricht war auch alles andere als hilfreich.
>>Eine Nebulon B Fregatte nährt sich uns, diese dummen Dickhäuter haben wohl Verstärkung gerufen.<<
>>Sie wissen wieso wir hier sind.<<
sprachen zuerst Karton und dann Gargoyl um den Nagel auf den Kopf zu treffen. Allein die Feuerkraft der Fregatte würde ausreichen um sie alle zu töten. Sie mussten Vorsichtsmaßnahmen treffen, eindeutig. Vielleicht könnte man ihnen die Sache mit den Händlern abkaufen, die Chaos Star war als einfacher Frachter eingetragen samt Frachtliste. Eben jene hatten sie auch wirklich gefüllt dabei was ihnen einen Vorteil verschaffen könnte.
"Gargoyl! Los geh die Sklaven verstecken und alles hinrichten so das wir wie einfache Frachterpiloten aussehen, vermassel es nicht kapiert?!
sprach sie zu ihrem Berater der sofort aufsprang und wie ein Hündchen den Gang entlang zischte. Er wüsste was zu tun war und hatte dies bereits oft getan, zu oft. Langsam erschien die Chevinlight nahe der Chaos Star und begann das Andockmanöver. Elliseria stand zusammen mit Karton und Sibbik einem Weequay bei der Schleuse um die Beamten zu begrüßen. Bei den Beamten handelte es sich um 3 gigantische Chevin in merkwürdigen braunen Uniformen.
Willkommen auf der Chaos Star meine Herren, ich hoffe das es sich hierbei nur um ein Missverständnis handelt und wir dieses Leidige Thema hinter uns bringen können
sagte Elliseria, ganz Diplomatisch, zu ihren Gegenübern. Nur ein kurzes nicken der Dickhäutigen Wesen zeigte das sie verstanden hatte. Einer, vermutlich der Vorstand, blieb bei Elliseria während die beiden anderen in einem Gang verschwinden.>>Wir haben den Verdacht das sie einige Illegale Gewürze, Drogen, auf ihrem Schiff transportieren. Können sie mir die Frachtlisten geben?<< fragte sie der Chevin und sofort hatte Elliseria das nötige Datapad zur Hand um es ihrem Gegenüber zu überreichen. Trotz der erstaunlich gigantischen Hände konnte er das kleine Gerät in die Hand nehmen und musterte die kleinen Buchstaben die die Frachtlisten zeigten.
Kurze Zeit später waren die beiden Chevin zurück spürte Elliseria das etwas nicht stimmte, das bestätigte sich noch mehr als beide ihre Blaster zogen und auf Elliseria zeigten.
>>Hiermit stehen sie, ihre Waren und ihre Besatzung unter Gewahrsam, sie haben gegen Paragraph 27 B8 des Außenweltler-Handelsschutzabkommens verstoßen. Sollten sie sich wehren werden wir Gewalt anwenden!<<
rief der Chevin während die gesamte Crew der Chaos Star sich im Gang zu sammeln begann, sie alle hatten durch den Ruf des Chevin mitbekommen was geschehen war und eigentlich war diese Aussage der reinste Irrsinn, allein Gargoyl könnte alle 3 auf der Stelle töten. Doch wenn die Chevins starben würde wohl die Nebulon B Fregatte feuern und sie alle würden sterben. Also nicht viel Optionen.
Wir ergeben uns. Nehmt uns ruhig fest.
war das letzte was Elliseria sagte bevor sie an Bord des Chevin Schiffes gedrängt wurde.



[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | YT-2000 Chaos Star | Gang] Elliseira, Karton, Gargoyl,Chevins, Sklaven,NPCS

 
[Vinsoth-System | Orbit über Vinsoth | YT-2000 Chaos Star] Besatzung, Chevin-Kontrolleure

Die Chaos Star hatte keinerlei Widerstand geleistet und die Kontrolleure der Regierung von Vinsoth an Bord gelassen. Doch das bedeutete keineswegs, dass mit dem Schiff alles in Ordnung war und es im Verlauf der Kontrolle keine Probleme geben würde. Im Gegenteil: Nam Mun war fest davon überzeugt, dass man auf diesem Schiff mehr finden würde als Unregelmäßigkeiten in der Frachtliste oder eine abgelaufene Handelsgenehmigung. Er war schon lange als Kontrolleur tätig und hatte ich einen Sinn für solche Dinge zugelegt. Im Augenblick schellten alle Alarmglocken. Dieses Schiff war ein bedeutender Fang, dessen war er sicher.

Und seine Zuversicht wurde noch vom Verhalten der Crew gesteigert. Die scheinbare Lässigkeit und Selbstverständlichkeit, welche die Besatzung der Chaos Star an den Tag legte, konnte nicht über eine allgemeine Hektik hinwegtäuschen und die Freundlichkeit, mit der eine Menschenfrau sie an Bord willkommen hieß, wirkte so aufgesetzt wie ein Strohhut auf einem Rancor. Es war normal, dass Kontrollierte nervös wurden, auch wenn sie nichts zu verbergen hatten. Seit er auf der zum Patrouillenschiff umgerüstete Chevinlight diente, und das war schon eine ziemlich lange Zeit, hatte er so etwas schon tausendfach erlebt. Doch es gab immer einen Unterschied zwischen einer unbegründeten Angst vor den Kontrolleuren selbst und der tiefen Sorge, etwas könne herauskommen und ernsthafte Schwierigkeiten heraufbeschwören. Diesmal war ganz sicher Letzteres der Fall.

Misstrauisch ließ Nam Mun seinen Blick über die Besatzung schweifen, dann ließ er sich die Frachtliste geben. Sie interessierte ihn eigentlich wenig. Sein Entschluss, wie weiter zu verfahren war, stand bereits fest. Sie würden es machen wie immer: Zunächst die Besatzung unter einem Vorwand festsetzen und dann das Schiff in Ruhe durchsuchen. Dies mochte nicht dem Gesetz entsprechen, aber wo kein Kläger, da kein Richter, und eine Kontrolle ging erfahrungsgemäß viel ruhiger und effizienter vonstatten, wenn die Mannschaft bereits hinter Schloß und Riegel war. Auf einen unscheinbaren Wink hin zogen seine beiden Begleiter gleichzeitig mit ihm die Waffen.


»Hiermit stehen Sie, Ihre Waren und Ihre Besatzung unter Gewahrsam, Sie haben gegen Paragraph 27 B8 des Außenweltler-Handelsschutzabkommens verstoßen. Sollten Sie sich wehren, werden wir Gewalt anwenden!«

Ein solches Gesetz gab es überhaupt nicht, und jeder, der sich auch nur ansatzweise mit den Handelsbestimmungen des Vinsoth-Systems auseinandergesetzt hatte, wusste das. Aber das spielte überhaupt keine Rolle. Ein Vorwand war so gut wie der andere. Jetzt, da die Verhaftung einmal ausgesprochen war, blieben der Mannschaft nur noch zwei Optionen: Sich ergeben oder Widerstand leisten. In der Regel ergaben sich die Leute. Nur selten hatte sich jemand widersetzt, und diese hatten es stets bereut.

Auch jetzt schienen einige der Mannschaftsmitglieder angriffslustig zu sein, allen voran ein großes, blauhäutiges Wesen mit vier Augen und ein nicht minder raubtierhafter Trandoshaner. Doch wie das ganze ausgehen müsste, war eigentlich klar. Wenn sich tatsächlich Widerstand regte, würde die Hälfte der Besatzung einfach niedergeschossen werden, und die andere Hälfte würde sich davon überzeugen lassen müssen, dass die Haut der Chevins dick und zäh genug war, um sowohl Klingen- als auch Feuerwaffen zu widerstehen. Mit der restlichen Besatzung der Chevinlight und einer Fregatte der neurepublikanischen Systemverteidigung im Hintergrund, hatte Nam Mun nicht den geringsten Zweifel, wie ein Kampf ausgehen würde.

Zumindest ein Teil der Verhafteten schien es ähnlich zu sehen. Die Menschenfrau, offenbar die Kommandantin, gebot ihren Untergebenen Ruhe und sagte:


»Wir ergeben uns. Nehmt uns ruhig fest.«

Die Frachträume des ehemaligen Bergungsschiffes Chevinlight waren in Mannschaftsräume umgewandelt und mit zusätzlichen Lebenserhaltungssystemen ausgestattet worden, um eine für Chevinschiffe typische, zahlreiche Crew mitführen zu können. So fehlte es nicht an Personal für die Festnahme. Nam Mun rief Verstärkung, und kurz darauf war die bunt gemischte Alienmannschaft ihrer Waffen entledigt und wurde hinüber auf die Chevinlight gebracht, wo geräumige Zellen auf sie warteten.

Nun, da ihnen niemand mehr im Weg stand, konnte die Chaos Star in Ruhe untersucht werden. Es dauerte nicht lange und erforderte auch nicht den Einsatz von Spezialequipment, bis die illegale Fracht gefunden war. Egal wie klein die Verschläge waren, in der die Sklaven zusammengedrängt waren: Man konnte zwanzig Chevs auf einem Schiff dieser Größe einfach nicht verborgen halten. Mit Kennerblick musterte Mun die Gefangenen. Es handelte sich um Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts. Sie wirkten ein wenig mitgenommen von der ruppigen Behandlung, waren aber kräftig und bei bester Gesundheit. Vermutlich würden sie einen stattlichen Preis auf jedem Sklavenmarkt der Galaxis erzielen. Sie waren gefesselt und mit Schockhalsbändern ausgestattet, was den Kontrolleuren den Umgang mit ihnen sehr erleichterte.


»Da haben wir also des Rätsels Lösung. Schafft sie hinüber in Zelle drei. Gebt Meldung an die Bodenstation, dass die Chaos Star sich als Sklavenschmuggler herausgestellt hat und aufgebracht wurde. Die Durchsuchung wird ordnugnsgemäß zu Ende geführt, dann schleppen wir das Schiff in die Hauptstadt. Tarum, danken Sie der Fregatte für ihre Unterstützung; wir brauchen sie jetzt nicht mehr.«

Eine halbe Stunde später waren Chaos Star und Chevinlight wieder voneinander getrennt und der Sklavenfrachter befand sich fest im Traktorstrahl des umgebauten Patrouillenschiffes, dessen starke Sublichtmotoren beide Fahrzeuge schnell in die Atmosphäre brachten. Die Kontrolle war ohne Zwischenfälle beendet worden und hatte außer ein paar Waffen und kleinen Mengen illegaler Substanzen nichts Bemerkenswertes mehr ans Licht gebracht. Alles war gut verlaufen. Dennoch fragte sich Nam Mun (nicht zum ersten Mal), wie viel ihm eigentlich verborgen blieb. Nicht in Bezug auf die Chaos Star selbst; die war so gründlich durchsucht worden, wie es im All überhaupt möglich war. Es ging ihm mehr um die Hintergründe. Der Befehl, ausgerechnet dieses Schiff einer Kontrolle zu unterziehen, war von ganz oben gekommen und auch die Reaktion seiner Vorgesetzten auf die Erfolgsmeldung hatte ihn vermuten lassen, dass man dort schon vorher über alles bescheid gewusst hatte. Der Kontrolleur hätte zu gerne gewusst, wer da sein Spiel spielte und welches es war. Doch er würde sich hüten, zu viele Fragen zu stellen.

[Vinsoth-System | Orbit über Vinsoth | Patrouillenschiff Chevinlight] Chevin-Kontrolleure, Besatzung der Chaos Star, Chevsklaven
 
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[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | Patrouillenschiff Chevinlight | Zelle] Elliseira,NPCS

Gefrustet schlug Elliseria mit der rechten Faust gegen die dicken Wände. Wieso wurden sie gefasst? Wieso hatte ausgerechnet jetzt wo sie ein solch tolles Geschäft hatten alles nicht geklappt? Bestimmt hatte dieser Vollidiot von Elefantenmensch sie verraten, wollte sich vor der Regierung als Bekämpfer der Sklaverei aufplustern. Sie würden bestimmt verurteilt werden wenn sie an ihrem Bestimmungsort ankommen und dann für ewig irgendwo schuften oder sich mit Ratten um etwas Brot schlagen. Seufzend setzte sich Elliseria an eine Wand und schloss die Augen. Viel mehr konnte sie nicht tun außer abwarten, abwarten und hoffen.

[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | Patrouillenschiff Chevinlight | Zelle] Elliseira,NPCS
***

[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | Patrouillenschiff Chevinlight | Zelle] Gargoyl,NPCS

Brüllend warf Gargoyl einen Stuhl gegen eine Wand welcher natürlich sofort zerbrach, die Wut die sich in ihm aufbaute war fast grenzenlos! Diese verfluchten Dickhäuter! Dumm wie dieser Diktator war hätte natürlich was passieren müssen! Und auch noch erstrecht das ein Schiff der Republik auftaucht! Verraten, verkauft!
>>Beruhigen sie sich oder wir müssen Gewalt anwenden.<<
sprach so ein fundermental hässliches Viech vor der Zelle und zog die Aufmerksamkeit des T´suur auf sich. Brüllend lief eben jener zu den Gittern der Zelle und holt mit der Hand aus um diese Elendige Made zu erwürgen! SIE sind dran schuld das er wohl bald sterben würde SIE haben ihm seine Karriere versaut SIE würden ihn zu dem machen was er immer verabscheut hatte, einem Sklaven.
>>Wir haben sie gewarnt<<
sprach das Viech und schon begannen mehrere andere Chevin Betäubungsblaster zu zücken und zu feuern. Bereits nach dem erstem Schuss machte sich ein taubes, schläfriges Gefühl im Körper von Gargoyl breit. Doch sie würden ihn nicht so einfach unter ihre Knute zwingen! Sie würden ihn nicht wie ein Hund schlagen und liegen lassen!
Dies waren seine letzten Gedanken bevor ihn die Betäubungsstrahlen in einen traumlosen Schlummer jagten......


[Vinsoth-System | Vinsoth | Orbit | Patrouillenschiff Chevinlight | Zelle] Gargoyl,NPCS
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor

Während die Kontrolleure und Sicherheitskräfte ihre Arbeit erledigt hatten, war Senator Vilnok Moor mit doppelter Eile in die Hauptstadt zurückgekehrt. Im Büro seines Regierungssitzes halbwegs sicher vor unberufenen Lauschern und Beobachtern, konnte er sich weit besser mit der neuen, bedeutenden Angelegenheit um Korm Bossons geheime Geschäfte widmen als in einem Shuttle.

Soeben hatte er mit einigen seiner Agenten gesprochen, um diesen Anweisung zu geben, den Diktator um so gründlicher im Auge zu behalten, sowie den Luftraum und Orbit über seinem Kontinent genauestens zu bewachen. Zudem waren alle Patrouillenschiffe dazu angehalten worden, besonders gründlich bei Kontrollen zu sein. Auch die neurepublikanische Systemverteidigung hatte man um ihre verstärkte Beteiligung gebeten, wozu das Aufbringen eines Sklavenschiffes natürlich ein mehr als hinreichender Anlass war.

Nun empfing der Senator eine Nachricht aus dem Gefängnis am Landefeld der vinsothischen Systempatrouillen.


»Die Gefangenen sind untergebracht, Boss«, sagte der Chevin am anderen Ende. »Wie Sie befohlen haben, wurden die Anführerin und die gefährlichsten Besatzungsmitglieder vom Rest separiert. Der T'surr hat Widerstand geleistet und musste gestunnt werden.«

»Wenn er nochmals Ärger macht, sorgen Sie dafür, dass er nicht wieder aufsteht«, antwortete Moor völlig kalt und mitleidlos.

Eine solche Aussage hätte er in seiner Funktion als Senator nicht gewagt. Doch im Augenblick spielte er eine andere Rolle. Er war nun nicht mehr der Vertreter Vinsoths im republikanischen Senat, sondern Zula, ein Vigo der Black Sun. Sein Gesicht (und damit der größte Teil seines Körpers) war verhüllt und wurde zudem während der Übertragung verzerrt, ebenso wie seine Stimme, die nun wesentlich dumpfer und bedrohlicher klang. Er sprach natürlich auch über ein Komlink, und dessen Position im Regierungspalast nicht ausgemacht werden konnte. Der Agent im Gefängnis wusste nichts von dem Doppelspiel und verwendete deshalb die Anrede ›Boss‹, die man dem Senator gegenüber normalerweise nicht verwendete. Der Mann wäre wahrscheinlich im Leben nicht darauf gekommen, dass Zula und Vilnok Moor ein und dieselbe Person sein könnten, selbst wenn die Anzeichen deutlicher gewesen wären.


»Gut gemacht«, sagte Zula. »Ich bin sehr zufrieden. Ich will nun mit der Anführerin der Gefangenen sprechen. Bringen Sie das Komlink vor die Zelle und sorgen Sie dafür, dass wir unter vier Augen und ohne Aufzeichnung miteinander reden können.«

»Natürlich, Boss.«

Die Verbindung brach ab, wurde aber nach wenigen Minuten wiederhergestellt. Auch wenn er es nicht sehen konnte, wusste Zula alias Moor, dass sein Abbild - ebenso unkenntlich und verzerrt - nun lebensgroß über einem Projektor vor der vergitterten Zellentür leuchtete. Der Wächter sollte sich mittlerweile entfernt und die Überwachungsgeräte deaktiviert haben; falls nicht, würde er es bereuen, denn dies ließ sich zwar nicht über die Kanäle des Vigo, sehr wohl aber über den langen Arm der Regierung sehr leicht nachprüfen lassen. Jedenfalls zeigte das kleinere Gerät auf seinem Schreibtisch nun nicht mehr einen männlichen Chevin, sondern eine junge Menschenfrau sowie einen Ausschnitt des Gitters, hinter dem sie stand.

»Sie sind also die Frau, die Chev-Sklavenkinder von Vinsoth zu schmuggeln versucht«, sagte er mit hämischem, gehässigem Tonfall. »Mir scheint, Sie hatten nicht halb so viel Erfolg, wie Sie sich gewünscht hätten. Ihre Probleme könnten kaum größer sein, denn die Regierung von Vinsoth springt nicht sehr nachsichtig mit Leuten wie Ihnen um, und Sie befinden sich fest in deren Hand.

Ich würde es gar nicht bedauern, wenn Sie den Rest Ihres Lebens in dieser Zelle zubringen müssten, denn Sie haben in meinem Territorium gewildert. Der Sklavenhandel auf Vinsoth gehört mir und nicht diesem Emporkömmling von einem Diktator, und am allerwenigsten Ihnen! Aber ich gebe Ihnen die Chance, mir so nützlich zu sein, dass ich meine Meinung über Sie ändere. Sie haben jetzt also zwei Möglichkeiten: Entweder Sie kooperieren und erzählen mir alles, was ich wissen will; in diesem Fall kommen Sie vielleicht sogar ungeschoren davon. Oder aber Sie stellen sich stur, dann sorge ich dafür, dass Sie und Ihre Komplizen das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen. Habe ich Ihre Aufmerksamkeit?«


Bisher hatte Zula ihr noch nicht gesagt, was genau er von ihr wollte, und auch keine Zugeständnisse oder Versprechungen gemacht. Sie befand sich einfach nicht in der Position, Verhandlungen zu führen und Forderungen zu stellen. Er stellte sie nur vor die Wahl, ob sie leben wollte oder nicht. Nun war er gespannt auf ihre Reaktion.

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Gefängnistrakt 77B | Zelle] Elliseria,NPCS

Alleine ohne auch nur ein Mitglied ihrer Crew oder einem anderem Gefangenen saß Elliseria auf einem Stuhl in der Zelle die man ihr zugeteilt hatte und blickte auf die Formlose Pampe die man ihnen als ,,Essen´´ gab. Lustlos stocherte sie darin herum bevor sie ihre Gabel liegen ließ und sich zurück lehnte. Man hatte sie schweigend nachdem sie gelandet waren hierher gebracht und in verschiedene Zellen, bisher hatte auch niemand mit ihnen geredet oder versucht sie zu befragen was doch etwas merkwürdig war, kam niemand von den Behörden und las ihnen ihre Rechte vor?
Die Antwort kam sofort, die Tür öffnete sich und ein Chevin kam hereingetrampelt, drückte kurz auf einen Knopf an der Wand und verschwand sofort wieder. Kaum einen moment nach seinem verschwinden formte sich ein hässlicher Fleck mitten in der Luft, das bläuliche Licht zeigte das es sich um einen Holoprojektor handeln musste und wahrscheinlich war es ein Chevin wenn nicht auch bei der Größe der Person irgendetwas verändert wurde. Neugierig blickte jetzt Elliseria zum Farbklecks als dieser zu sprechen begann.
»Sie sind also die Frau, die Chev-Sklavenkinder von Vinsoth zu schmuggeln versucht.Mir scheint, Sie hatten nicht halb so viel Erfolg, wie Sie sich gewünscht hätten. Ihre Probleme könnten kaum größer sein, denn die Regierung von Vinsoth springt nicht sehr nachsichtig mit Leuten wie Ihnen um, und Sie befinden sich fest in deren Hand.«
sagte der Farbkleks zuerst und schon hob sich verwundert die Augenbraue von Elliseria. Bei dieser Aussage handelte es sich nur um eine Machtdemonstration, natürlich wusste sie das alles.
»Ich würde es gar nicht bedauern, wenn Sie den Rest Ihres Lebens in dieser Zelle zubringen müssten, denn Sie haben in meinem Territorium gewildert. Der Sklavenhandel auf Vinsoth gehört mir und nicht diesem Emporkömmling von einem Diktator, und am allerwenigsten Ihnen!«
Es gab einen Chef im Sklavenhandel auf Vinsoth? Na das wäre ja toll mal vorher zu erfahren, sollte sie das hier überleben würde Gagoryl eine Tracht Prügel kriegen die sich gewaschen hat.
»Aber ich gebe Ihnen die Chance, mir so nützlich zu sein, dass ich meine Meinung über Sie ändere. Sie haben jetzt also zwei Möglichkeiten: Entweder Sie kooperieren und erzählen mir alles, was ich wissen will; in diesem Fall kommen Sie vielleicht sogar ungeschoren davon. Oder aber Sie stellen sich stur, dann sorge ich dafür, dass Sie und Ihre Komplizen das Gefängnis nicht mehr lebend verlassen. Habe ich Ihre Aufmerksamkeit?«
beendet die Gestalt ihren Vortrag und bewegte sich nichtmehr, kurz atmete Elliseria ein bevor sie mit dem bezaubernsten Lächeln zu dem sie im Stande war sich erhob und langsam zum Klecks ging aber knapp einen Meter vor diesem stehen blieb.
>>Ich möchte nicht unverschämt wirken wenn ich sie mit Herr Chevin anspreche oder? vorgestellt haben sie sich ja nicht...Herr?<<
fragte sie kurz und wartete ab, als die Gestalt nichts sagte nickte sie kurz und begann zu reden.
>>1. ja ich bin bereits zu kooperieren, 2. war mir nichts bekannt davon das es jemanden auf dieser Welt gibt der die Fäden bezüglich des Sklavenhandels in der Hand hat, ich dachte die ganzen Diktatoren schlagen sich die Schädel ein während der Senator auf große Freiheit preist damit die Republik weiterhin dem Planeten hilft. Sollten sie noch nicht sitzen rate ich ihnen es sich bequem zu machen, wenn ich fertig bin können sie fragen stellen. Fordern kann ich nichts, sie sitzen am längerem Hebel, aber ich hoffe das sie sich erkenntlich zeigen.<<
meinte sie und begann sich kurz die Schläfen zu massieren und sich an alles zu erinnern was ihrem Gegenüber irgendwie helfen könnte, mh Ablauf der Kaufverhandlungen wär was auch wie sie auf Bosson kamen.
>>Kurz wir waren bevor wir hier waren Sklaven auf Tatooines Sklavenmärkten verkaufen, einer meiner Mitarbeiter, der T´suur, hatte heraus gefunden das ein gewisser Diktator Bosson auf Vinsoth Sklavenkinder für Schnapspreise verkauft und wir haben uns natürlich gedacht das wir ein gutes Geschäft machen können, der Diktator wollte 2.000 Credits pro Kind, 3.500 wenn er noch dafür sorgt das wir beim hin und Abflug zu seinem Palast nicht gestört werden vom Zoll und dergleichen. Wir haben angenommen, der Diktator war ein Dummkopf, kein Pokerface und man sah ihm an das er dachte er hätte uns über den Tisch gezogen. Dumme Elefantenfr.esse<<
murmelte Elliseria. Einen Teil der Abmachung war nicht wirklich aufgegangen, das reibungslose Verschwinden.
>>Ich denke sie als Profi wissen das man viel mehr Gewinn mit diesen Kindern hätte machen können und ja das wollten wir tun, Tatooine ist eben ein toller Ort um Sklaven zu verkaufen. Direkt nachdem wir die Verhandlungen fertig hatten kam ein Mitarbeiter des Diktators rein, hat mit ihm herumgetuschelt und uns dann in den Unterirdischen Hangar gejagt. Keine Ahnung was da los war aber ich denke das tut nichts zur Sache. Nachdem er wieder bei uns war und die Sklaven verladen sind wir gestartet mit direktem Kurs Richtung Tatooine. Sie können jetzt mit ihren fragen beginnen Herr Chevin<<
beendte sie ihren Vortrag und schaute gespannt zum Farbklecks.


[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Gefängnistrakt 77B | Zelle] Elliseria,Hässliches Abbild eines noch Hässlicheren Elefanten(Moor alias Zula),NPCS
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor; Elliseria Xindaris über Holo

Die Menschenfrau lenkte sofort ein. Offenbar erkannte sie, wie aussichtslos ihre Lage war: Ein Gefängnisausbruch war doch eine zu unsichere Sache, als dass man seine Zukunftspläne darauf aufbauen wollte, solange es Alternativen gab. Dass sie seinen Namen erfahren wollte, war nur natürlich, doch schwieg Zula dazu, und sie überging die Frage, um fortzufahren. Dass sie dabei trotz ihrer misslichen Lage eine Art Befehlston anschlug, störte den Vigo nicht weiter; sie war es eben gewohnt zu kommandieren.

Während ihrer Erklärungen, wie das Geschäft mit Korm Bosson zustande gekommen war, beantwortete sie bereits einige der Fragen, die er ihr gestellt hätte. Beinahe alle sogar. Offensichtlich war der regionale Dikatator noch weit gieriger, als er geglaubt hatte. Die genannten Beträge waren nicht zu hoch für die Sklavenkinder, lagen aber näher am Endkunden- als an einem vernünftigen Widerverkäuferpreis. Die Gewinnspanne für die Sklavenschmuggler wäre sicherlich nicht so groß, wie sie sich ausgerechnet hatten, zumal wenn sie die Ware noch über beschwerliche Wege durch die halbe Galaxis schleppen mussten, um sie nach Tatooine zu schaffen; ein guter, namhafter Markt, aber alles andere als nah. Das konnte dem Vigo natürlich egal sein, doch die Tatsache, dass Bossom es trotz der eindringlichen Warnung überhaupt wagte, über seinen Kopf hinweg Geschäfte zu machen, brachte ihn wirklich in Rage!


»Wie ist Ihr Name?« fragte er zunächst.

Es war die einzige große Frage, die offen geblieben war. Vermutlich würde die Frau ihn belügen, ebenso wie vermutlich die persönlichen Angaben in ihrer Schiffsregistrierung ebenso gefälscht waren wie die Registrierung selbst. Doch das spielte in diesem Zusammenhang keine Rolle, er wollte nicht wissen wer sie wirklich war, sondern nur, wie er sie nennen sollte.


»Eigentlich habe ich überhaupt keinen Grund, mich für Sie einzusetzen, aber man muss seine Prioritäten setzen: Weit wichtiger, als Sie im Kerker schmoren zu sehen, ist es mir, Korm Bosson als Konkurrenten auszuschalten.« Und nicht nur als Konkurrenten, fügte er im Geiste hinzu.
»Mein Angebot lautet wie folgt:

Sobald dieses Gespräch endet, werden Sie die Wachen rufen und alles gestehen. Sie werden nichts auslassen und nichts dazu erfinden, sondern einfach die Wahrheit sagen. Die Behörden sollen genug authentisches Material bekommen, um gegen Bosson vorzugehen. Anschließend wird man Sie in einem Eilprozess anklagen und verurteilen, und auch da werden Sie gestehen und den Diktator belasten. Ich werde dann arrangieren, dass man Sie frei lässt und jemand anders in Ihrer Zelle sein trauriges Dasein fristet.

Dieses Angebot schließt Ihre Besatzung mit ein. Sie erhalten demnächst die Gelegenheit, ein paar Worte mit Ihren Leuten zu wechseln. Wer vernünftige Aussagen macht, kommt mit Ihnen frei. Wer lieber schweigt, wird nie wieder das Weltall sehen, denn ich werde mir die Option vorbehalten, im Gefängnis Unfälle passieren zu lassen.

Je nachdem, wie zufrieden ich mit Ihnen bin, werde ich in Betracht ziehen, Ihnen das Schiff wiederzugeben. Die Fracht gehört allerdings mir.«


Er wusste, dass er viel von der Sklavenschmugglerin verlangte. Sie musste auf ihre Verteidigung verzichten und in allen Punkten geständig sein, ohne mit Sicherheit zu wissen, ob er seinen Teil der Vereinbarung einhalten würde oder überhaupt dazu in der Lage war - sie wusste ja nicht einmal, mit wem sie es zu tun hatte. Doch während ein Richter oder Staatsanwalt höchstens Strafmilderung anbieten konnte, versprach ihr nun ein mysteriöser Fremder eine echte Chance, straffrei auszugehen und neben der Freiheit vielleicht sogar ihr Schiff wiederzubekommen. Ein Strohhalm, nach dem sie in dieser auswegslosen Lage wahrscheinlich greifen würde. Und falls nicht, konnte es ihm auch beinahe egal sein: Um Korm Bosson auszuschalten, brauchte er ihre Aussagen nicht unbedingt, dafür brauchte er nicht einmal Beweise. Allerdings wäre eine Lösung auf diesem Weg die eleganteste und gründlichste, und Vigo Zula schätzte gründliche Arbeit.

»Wie entscheiden Sie sich?«

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor
 
Hauptstadt ~ Regierungsdistrikt

Während der Speeder in einer Garage deponiert und der Unauffälligkeit überlassen wurde stand die hochgewachsene Frau längst vor dem Haupteingang zum Regierungssitz, in dem sich ihr Ziel ihren Quellen zufolge gerade befand. Selbstverständlich würde Rydia ihren Speeder per Fernbedienung in die Luft jagen, genauso wie sie alle anderen Spuren verwischen würde. Solange sie sich hier jedoch unauffällig verhielt und die hinterlegte Miete für die Garage Fragen nach dem Besitzer des Gefährts vermied hatte sie auch keinen Anlass ungewollte Aufmerksamkeit in der Stadt zu verursachen. Stattdessen musste sie sich einen Weg in das Gebäude bahnen und wie sie feststellte war der Haupteingang nicht dafür qualifiziert. Selbst die Wachablösung bot kein geeignetes Schlupfloch für einen Eindringling. Mit einem Termin konnte sie sich garantiert auch keinen Zugang verschaffen, dafür war die große Frau einfach zu auffällig - insbesondere da sie die Gründe dafür kannte, dass in jedem Winkel des Gebäudes eine erhöhte Aufmerksamkeit geboten war. Der Vigo war sicher in der Lage seine Sicherheitsinteressen durchzusetzen, ob es mit versteckten Scannern oder zusätzlichem Personal war. Bedächtigen Schrittes verließ Rydia ihre Position und schritt an der Mauer des Regierungsgebäudes entlang.

Zu dieser Tageszeit war nicht viel los, auch nicht an dem Serviceeingang, der sich in hinter einer Verwinklung am Gebäude verbarg. Hier gingen Reinigungs- oder etwa Lieferdienste ein und aus - die beste Gelegenheit auch für Rydia die erste Hürde zu nehmen.
Am Eingang stand ein Chevin, der mit einem Datapad dafür zuständig war die in Boxen gelieferten Waren auf Vollständigkeit zu überprüfen. Scanner am Eingang übernahmen wohl die Sicherheitsprüfung. Offensichtlich handelte es sich um Nahrungsmittel - höchstwahrscheinlich Getränke. Eine perfekte Gelegenheit, jedoch musste die Attentäterin wohl auf ihren Blaster verzichten. Auch das war ein kleines Problem. Ihr Plan sah eh nicht vor die Waffe zu benutzen. Bei Rydia lief immer alles nach Plan.

Ein Speeder mit einer großen Ladefläche stand vor dem Eingang und während ein Chev neben dem Chevin-Türsteher stand und die Lieferung abglich war ein zweiter damit beschäftigt die Kisten auf einen Trolley zu laden. Ungesehen lief Rydia hinter den Speeder und überwältigte den Chev, in dem sie den nur wenig größeren Mann einmal den Kopf um 180 Grad herumdrehte. Ein beistehender Abfallcontainer stand bereit den frischen Leichnahm zu verschlucken, jedoch nicht bevor Rydia ihn von seinem blau und braunen Overall befreite - von ihrem Blaster verabschiedete sie sich an dieser Stelle ebenfalls. Zwischen einigen Müllsäcken würde der Tote einem unaufmerksamen Blick sicher entgehen. Sein Vorgesetzter würde eh der Meinung sein, dass der Angestellte im Gebäude verschunden war, da Rydia, in dem Overall gekleidet und mit tief ins Gesicht gezogener Mütze zügig an den beiden unaufmerksamen Einheimischen vorbei glitt, während sie den Trolley vor sich herschob. In einem großen Raum angekommen, in dem sich neben der Tür zu einem Turbolift nur ein ein paar andere Kisten und Tonnen befanden, stellte die Attentäterin zufrieden fest, dass ihre Tarnung funktioniert hatte. Die Tür zum Lift öffnete sich, woraufhin sie unbemerkt darin verschwand.

Eine Etage gab sie nicht an. Stattdessen verschaffte sie sich Zugang zum Lift-Schacht, in dem sie durch die bei diesem Fahrstuhltyp standardmäßig verbaute Luke in der Decke schlüpfte. Einer Nachlässigkeit der Konstruktöre zu danke musste sie nichtmal ein Schloss oder Schrauben beschädigen.
Hier im Schacht war es dunkel, doch Rydia war vorbereitet. Sie entledigte sich des Overalls, den sie hier zurücklassen würde und zog daraufhin eine leichte Schutzbrille hervor, die einen Nachtsichtmodus hatte, der ihr die Sicht ermöglichte. Jedoch nur in einem roten Farbton. Draußen würde sie noch einen Teil des Ultravioletten Farbspektrums wahrnehmen können, doch gab es hier dafür nur wenig, wahrscheinlich dicht hinter den Wänden liegende Quellen, so dass sie davon nicht viel hatte.

Am Versorgungskabel des Aufzugs kämpfte sich die Attentäterin einige Stockwerke empor bis plötzlich der Aufzug gerufen wurde. Offensichtlich sollte er in eines der Kellergeschosse, da die Rydia sich, immernoch am Kabel hängend, zurück nach unten bewegte. Mit einem gezielten Sprung brachte sie sich an ein zweites, sich als Ausgleich nach oben bewegende Kabel und machte so schnell einige Stockwerke gut, bevor sie den Eingang zu einem Lüftungsschacht als Ausstiegsmöglichkeit wahrnahm.

Im Schacht angekommen projezierte sie von einem aus ihrem Armband herausprojezierten ein Layout des Ventialtionssystems des Regierungsgebäudes. Es war nicht weit ausgebaut, aber zumindest in den oberen Stockwerken aus Wartungsgründen gut zugänglich. Von weiter unten hätte sie nicht bis in die Büroebenen vordringen können. Doch dieses Problem hatte sie auch längst überwunden. Den weiteren Weg hatte sie in ihrem Kopf gespeichert und begann in den engen schächten weiter vorzudrängen. Einige, kleinere Ventilatoren konnte Rydia mittels Kurzschluss abschalten, verbaute Gitter ließen sich leicht überwinden und selbst einige Scanner, die auf Ungeziefer ausgerichtet waren, konnten einem erfahrenen Eindringlich nicht wirklich aufhalten.

Laut dem Layout musste Rydia gerade das Vorzimmer des Senators Moor hinter sich gelassen haben und über dem Büro des Chevins angekommen sein. Einige der Wachen, die für die Attentäterin auf ihrem Weg durch das Belüftungssystem in hörbarer Entfernung waren, hatten bereits nach der Suche des von ihr ermordeten Chevs begonnen. Ganz offensichtlich war seine Leiche noch nicht aufgetaucht. Allerdings hatte sie aufgrund der nicht ganz aktuellen Pläne doch länger gebraucht als ihr lieb war. Es würde nicht lange dauern bis die Leiche des Vermissten auftauchte. Da Rydia längst am Ziel war und hoffte keine große Fluchtaktion starten zu müssen, war ihr jedes Resultat aus dem Mord herzlich egal.

Ein Gitter in der Decke des Büros des Senators war ihrem Layout nach der einzige Zugang, abgesehen von der Tür zum Vorzimmer. Einen Moment hielt Rydia also inne um Moors Gespräch zu lauschen. Schulterzuckend entfernte sie, scheinbar gleichgültig über den Inhalt der Unterhaltung, das Gitter ohne einen Ton zu produzieren und schlüpfte hindurch. Ebenso lautlos landete sie in einer dunklen Ecke des nicht gut ausgeleuchteten Raums und verharrte dort. Sie stand dem Chevin schräg gegenüber und auch wenn es hier dunkel war, war sie doch nicht unsichtbar und er musste sie schnell bemerkt haben. Überlegen wirkend verschränkte die Attentäterin ihre Arme vor der Brust demonstrativ. Dann wartete sie das Ende des Gesprächs lautlos und emotionslos ab. Moor der besser gesagt Vigo Zula musste wissen, dass sie, hätte sie gegen ihn vorgehen wollen, längst gehandelt hätte und so gab es für ihn keinen Anlass, gegen die überraschend aufgetauchte Frau vorzugehen. Zumindest ging Rydia davon aus.


Hauptstadt ~ Regierungssitz ~ Büro des Senators ~ bei Moor

 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Gefängnistrakt 77B | Zelle] Elliseria,Hässliches Abbild eines noch Hässlicheren Elefanten(Moor alias Zula),NPCS

Das Angebot des dicken Farbklecks war das einzige was Elliseria hatte, wahrscheinlich war allein die Tatsache das die Kinder bei ihnen im Lagerraum waren für die Behörden Beweis genug sie zu verurteilen. Kurz seuftzte Elliseria bevor sie ihrem gegenüber antwortete.
>>Sie kennen bestimmt schon meinen Namen und wollen nur zeigen das sie der bessere von uns beiden sind und ich es ihnen nochmals sage oder? Chaos Knights, mehr brauchen sie über mich und meine Crew nicht wissen wenn sie mehr wissen wollen finden sie bestimmt etwas. Viele Alternativen habe ich nicht Herr Chevin, ihr Angebot nehme ich an. Die Sklaven gehören ihnen, meine Crew wird auf mich hören und ich werde den Wachen Wort für Wort alles mitteilen. Ich werde es aber authentisch machen müssen, heißt Strafmilderung und dergleichen fordern. Ich denke das geht in Ordnung?<<
fragt sie mit gut gespielter Ruhe und als die Bestätigung der Gestalt kam verschwand sie auch sofort wieder. Alles war genau so wie vorher, nix zeigte das gerade eine Unförmige Gestalt ein Gespräch mit Elliseria geführt hatte. Noch einige male atmete sie tief ein bevor sie ihre Stimme erhob.
>>WAAAAAAAAAAACHEN! Ich möchte alles beichten.<<
brüllte sie und hoffte das die Gestalt ihr ,,Versprechen´´ halten würde.....
***
Einige Tage später​
[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Gerichtsgebäude AB88 | Vor Gerichtssaal 12] Elliseria,Crew der Chaos Star,NPCS,irgendwo beim zuschauen Moor alias Zula

Langsam begann die ,,heiße Phase´´ im Plan der Unförmigen Gestalt, wie erwartet hatten die Wachtruppen ihr die Geschichte vollkommen geglaubt und irgendwie hatte die Gestalt es auch geschafft das sich die gesamte Crew versammelt und sogar die Kameras ausschalten können. Die Befehle an alle Anwesenden waren klar, die reine Wahrheit sagen, nichts erlügen oder dazudichten. Gargoyl fand es zwar nicht berauschend das sie alle ihre Pläne öffentlich herausposaunen würden aber Karton hatte schnell herausgefunden das ihnen keine Wahl blieb, ihr Leben hing in den Händen des Gönners.
>>Dann mal los.<<
flüsterte Elliseria als 2 Wachen die Tür öffneten und in den Gerichtssaal wiesen.


[Vinsoth-System | Vinsoth | Kontinent der Hauptstadt | Gerichtsgebäude AB88 | Vor Gerichtssaal 12] Elliseria,Crew der Chaos Star,NPCS,irgendwo beim zuschauen Moor alias Zula
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor; Elliseria Xindaris über Holo

Noch während er in seiner Funktion als Vigo Zula mit der gefangenen Sklavenschmugglerin sprach, bemerkte Vilnok Moor plötzlich eine Bewegung am anderen Ende des Raumes. Er blickte an dem Hologramm vorbei in die schlecht ausgeleuchtete Ecke, die am weitesten von seinem Schreibtisch entfernt war. Dort sah er eine humanoide Gestalt. Zuerst glaubte er, es handele sich um einen Angehörigen des Chev-Volkes und somit um einen seiner Bediensteten oder Komplizen. Er ärgerte sich maßlos darüber, dass er oder sie sich hier versteckt gehalten und sein Gespräch, in dem er einen Teil seiner Doppelidentität preisgab, heimlich mit angehört hatte. Dann jedoch bemerkte der Chevin, dass es sich bei der Person keineswegs um einen Chev handelte. Der Körperbau war identisch und die dünne Haut zeigte den gleichen blassen Farbton, aber das Gesicht war zu fein gezeichnet. Es fehlten die hohe Stirn und die wulstigen Brauen, die den Chevs im Vergleich zu anderen Humanoiden ein recht grobes, primitives Aussehen verliehen. Bei dieser Person, die sich offensichtlich völlig unberechtigt und unberufen hier befand, schien es sich um eine Menschenfrau zu handeln.

»...ich werde den Wachen Wort für Wort alles mitteilen. Ich werde es aber authentisch machen müssen, heißt Strafmilderung und dergleichen fordern. Ich denke das geht in Ordnung?« sagte die Gefangene soeben.

Da sie seine Forderungen ohne Einwände akzeptierte, gab sie dem Senator und Vigo die willkommene Möglichkeit, das Gespräch an dieser Stelle zu beenden.


»Damit wäre alles gesagt«, erklärte er. »Den Rest können Sie getrost meine Sorge sein lassen. Spielen Sie Ihre Rolle, Sie hören dann von mir.«

Er griff nach einem Knopf auf dem Holoemitter und das Bild erlosch. Jetzt, da kein blaues Leuchten mehr von dem Projektor ausging, gewöhnten sich seine Augen schnell wieder an das Zwielicht seines schlecht ausgeleuchteten Büros. Die fremde Frau stand in den Schatten, noch immer regungslos, die Arme vor der Brust verschränkt und eine ernste Miene im Gesicht, die einen Zug der Überlegenheit trug.

Wie war sie hier hereingekommen? Ein rascher Blick zur Decke, wo anstelle eines Lüftungsgitters nur ein schwarzes Loch klaffte, das trotz der Düsternis deutlich als noch dunklere Fläche zu sehen war, beantwortete diese Frage.

Und was wollte sie hier?

Längst berührte seine linke Hand den militärischen Blasterkarabiner, der - von vorne unsichtbar - unter seinem Schreibtisch befestigt war. Zugleich ruhte seine Rechte noch immer an den Schaltungen des Holoprojektors, die auch einen Alarmknopf beinhalteten, keineswegs den einzigen in seinem Büro. Doch er zögerte, von beidem Gebrauch zu machen. Wenn die Menschenfrau hier war, um ihm zu schaden, so hätte sie dies vermutlich längst getan und nicht seelenruhig abgewartet, bis er sie bemerkte und auf ihr Eindringen reagieren konnte.

Wie viel von seinem Gespräch sie wohl mitgehört hatte?

Einige Sekunden lang starrten sich der Chevin und der Mensch gegenseitig an. Dann nahm er die rechte Hand von der Holotastatur und zog sich damit die schleierartige Maske vom Gesicht, die seine Identität während der Übertragung verborgen hatte. Sich klar als Senator Vilnok Moor zu erkennen gebend, deutete er mit der freien Hand (die linke lag noch immer am Blaster) auf einen für Chevs und andere Humanoide gemachten Stuhl und sagte:


»Bitte, setzen Sie sich doch.«

Zugleich schob er eine Kiste Zigarras und einen Anzünder in ihre Richtung und fügte hinzu:

»Bedienen Sie sich. Was verschafft mir das unerwartete Vergnügen Ihres ungebetenen Eindringens? Sie sind sich im Klaren darüber, dass raus deutlich schwieriger wird als rein?«

Noch bevor sie eine Antwort geben konnte, piepste ein Prioritätssignal an seinem Komlink. Ohne die linke vom Griff der Waffe und den Blick von seiner merkwürdigen Besucherin zu nehmen, nahm er das Gespräch entgegen.

»Moor. Was gibt es?«

»Sir, hier spricht Leutnant Room vom Sicherheitsdienst. Ein Dienstbote wurde tot und entkleidet am Nebeneingang aufgefunden. Wir gehen davon aus, dass ein Eindringling in Verkleidung in das Gebäude eingedrungen ist.«

»Danke für die Information. Bleiben Sie wachsam!«

Ohne einen weiteren Kommentar abzugeben oder abzuwarten, beendete er das Gespräch. Zu seiner Besucherin sagte er:

»Sie sind also eine kaltblütige Mörderin. Ich bin gespannt, Ihre Geschichte zu hören.«

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor, Rydia
 
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[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Gerichtsgebäude | Verhandlungssaal 12] Elliseria, Crew der Chaos Star, Richterin, Staatsanwalt, Verteidiger, Gerichtsdiener, Wachleute

Das Gericht war in aller Eile zusammengerufen worden. Während auf vielen Planeten, die über eine ältere und ausgeklügeltere Bürokratie verfügten, ein solches Schnellverfahren völlig undenkbar oder zumindest eine Besonderheit wäre, war es auf Vinsoth nicht unüblich, sofort Nägel mit Köpfen zu machen. Schon immer hatte man sehr schnell und endgültig Recht gesprochen, ohne sich viel um Verfahrensfragen und Formalitäten zu scheren. Früher waren die Diktatoren die Richter gewesen, sie hatten nach eigenem Gutdünken und nach von ihnen selbst oder überhaupt nicht erlassenen Gesetzen entschieden, was in ihrem Territorium rechtens war und was nicht. Heute liefen die Dinge anders auf Vinsoth, zumindest oberflächlich. Wie auf zivilisierten, demokratischen Welten üblich, waren die Richter nunmehr Beamte, die Anklage wurde in Strafsachen von der Staatsanwaltschaft erhoben und jedem Angeklagten stand ein Verteidiger zu. Dennoch neigte man nach wie vor dazu, die Dinge nicht auf die lange Bank zu schieben. Nachdem die Crew der Chaos Star eine Reihe umfassender Geständnisse abgegeben hatte, hatte man keine Zeit verloren, augenblicklich Anklage zu erheben und die Sitzung abzuhalten. Auf wen oder was hätte man auch warten sollen.

Den Vorsitz hatte Richterin Maru Kurun, eine alte Chevin, die zu Vilnok Moors Eingeweihten zählte. Zwar wusste sie bei weitem nicht alles und ahnte nichts von seinem Doppelspiel und den Verzahnungen mit der Black Sun, aber dass der demokratische Staatsapparat einschließlich des von ihr geführten Gerichtes nur eine Farce war, das wusste sie, und sie spielte das Spiel gerne mit. Ihre Kenntnis darüber, wie eine rechtstaatliche Gerichtsverhandlung durchzuführen war, hatte sie größtenteils aus Videoaufzeichnungen, doch war sie anpassungsfähig und hatte ein unbestreitbares schauspielerisches Talent.

Der Ankläger war ein Chev namens Ronan Iammár. Er wusste nicht halb so viel, wie er zu wissen glaubte. Tatsächlich war er einer derjenigen befreiten Chevs, die aufgrund ihres mangelnden Scharfblicks und ihrer Manipulierbarkeit für ungefährlich genug gehalten wurden, sie zur Wahrung des Scheins mit wichtigen Positionen zu betrauen. Geblendet von der Macht und dem Ansehen, die der ehemalige Sklave heute hatte, kam er gar nicht auf den Gedanken, die Strukturen um ihn herum zu hinterfragen. Er nahm sich und seine Aufgabe überaus ernst, und genau deshalb trug er weiterhin viel zur Versklavung seines Volkes bei, ohne es zu ahnen. Dieser Fall, in dem es um die Entführung von Chevkindern in die Sklaverei ging, machte ihn persönlich betroffen; er würde mit aller Verbissenheit für ein hartes Urteil kämpfen und damit dafür sorgen, dass der Prozess echter aussah, als er war.

Namyun Allo, der Pflichtverteidiger, den man den Gefangenen von der Chaos Star zugewiesen hatte, war überhaupt kein Jurist. Der junge Chevin war ein Strohmann der Black Sun, der mit gefälschten Papieren als Anwalt auftrat, in Wahrheit aber nur einen einstudierten Text vorsagen würde. Seine eigentliche Aufgabe war nicht die Strafverteidigung; diese erübrigte sich, da die Angeklagten ohnehin geständig waren. Er war Vigo Zulas Beobachter, der den Verlauf des Prozesses genauestens im Auge behalten würde, um später detailliert davon zu berichten.

Für die Angeklagten waren sie alle drei nur gesichtslose Fremde.

Als man die Gefangenen hereingeführt hatte, gefesselt und unter strengster Bewachung (vor allem den hünenhaften T'surr), und sie auf ihre exponierten Plätze inmitten des Raumes gesetzt hatte, angestrahlt von einem grellen Lichtkegel, der sie deutlich zeigte, die übrigen Anwesenden aber in den Schatten verschwinden ließ, wurde das Verfahren eröffnet.

Zunächst nahm Richterin Kurun nochmals die Personalien aller Anwesenden auf. Sie gaben die gleichen Namen an wie in den polizeilichen Vernehmungen, so dass es an diesem Punkt zu keinerlei Problemen kam.


»Herr Staatsanwalt Iammár, bitte tragen Sie nun die Anklage vor«, ordnete die Richterin an.

»Vielen Dank, ehrenwerte Richterin Kurun. Wir verhandeln heute einen besonders schwerwiegenden Fall, der die Grundfeste unserer modernen, reformierten Gesellschaft erschüttert! Den Angeklagten wird vorgeworfen, zwanzig Chev-Sklaven - allesamt minderjährig - von Diktator Korm Bosson gekauft zu haben, um sie von Vinsoth zu entführen und auf dem Sklavenmarkt der Hutt-Welt Tatooine mit Gewinn zu verkaufen. Dabei wurden die Kinder ihrer Heimat entwurzelt, sie wurden mit körperlicher und vor allem seelischer Gewalt misshandelt, und es ist nur der gründlichen Arbeit unserer Sicherheitskräfte zu verdanken, dass dieses schändliche Verbrechen keine Vollendung fand. Die Anklage lautet daher auf Entführung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und seelische Misshandlung in zwanzig Fällen sowie Sklaverei und Sklavenhandel. Da die Angeklagten dies gewerblich betreiben und die Tat von langer Hand geplant war, zudem auch das niedere Motiv der Gewinnsucht vorliegt, geht die Staatsanwaltschaft von einem besonders schweren Fall aus.«

»Danke, Herr Iammár. Welche Beweise möchten Sie dem Gericht für die Schuld der Beklagten vorlegen?«

»Ehrenwerte Richterin, Ihnen liegen als Beweismittel die Berichte der Besatzung des Patrouillenschiffes Chevinlight vor, welche das Sklavenschiff Chaos Star aufbrachte, die Besatzung gefangensetzte und die Chevkinder befreite. Zudem liegen die Protokolle polizeilicher Vernehmungen vor. Zudem sollen die befreiten Sklavenkinder und die beteiligten Sicherheitskräfte als Zeugen vernommen werden, sofern die vorliegenden Dokumente nicht ausreichen sollten. Auch die Besatzung der neurepublikanischen Fregatte NBF Ranger würde zur Verfügung stehen, kann jedoch erst in drei Stunden hier sein.«

»So lange wird es wohl nicht dauern«, sagte die Richterin streng. »Wie steht die Verteidigung zu diesen Vorwürfen, Herr Allo

»Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe nicht«, räumte der angebliche Verteidiger ein. »Sie bekennen sich schuldig in allen Anklagepunkten. Wie Sie den polizeilichen Protokollen entnehmen können, waren alle Besatzungsmitglieder der Chaos Star voll geständig. Dies bitten wir strafmildernd zu berücksichtigen, ebenso wie die Tatsache, dass sie sich weder der Kontrolle noch der Verhaftung widersetzt und von Anfang an kooperativ verhalten haben. Zudem wurden die versklavten Kinder glücklicherweise nicht verletzt und werden von diesem Erlebnis keine körperlichen Nachteile zurückbehalten. Auch sollte berücksichtigt werden, dass durch die Geständigkeit der Angeklagten den Kindern die zusätzliche Strapaze einer Befragung vor Gericht erspart werden kann. Wir bitten daher um ein mildes Urteil.«

Im Grunde war nach diesen knappen Sätzen schon alles gesagt, sowohl von Seiten des Staatsanwaltes als auch des Verteidigers. Ja, so knapp und effizient konnte ein Gerichtsverfahren auf Vinsoth vonstatten gehen.

»Danke, Herr Verteidiger. Die Angeklagten haben nun die Möglichkeit, sich nochmals persönlich zu Wort zu melden. Miss Elliseria Xindaris, Sie sind die Anführerin dieser Bande und Eignerin des Sklavenschiffes Chaos Star, weswegen der Vorwurf gegen Sie am schwersten wiegt. Möchten Sie über die Vernehmungsprotokolle hinaus noch etwas zu den Vorwürfen und dem Tathergang sagen?«

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Gerichtsgebäude | Verhandlungssaal 12] Elliseria, Crew der Chaos Star, Richterin, Staatsanwalt, Verteidiger, Gerichtsdiener, Wachleute
 
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Hauptstadt ~ Regierungssitz ~ Büro des Senators ~ bei Moor

Wie erwartet hatte Zula sein Gespräch zu Ende geführt - nicht das es noch viel zu sagen gegeben hätte. Er war ruhig geblieben auch wenn sich hinter seiner doch recht gewöhnungsbedürftigen Visage einiges an Gedanken abspielen musste. Das die Attentäterin nicht gegen ihn vorging ließ ihn dann aber klar in das Verhaltensmuster eines eiskalten Black Sun Vigos zurückfallen. Wortlos setzte sie sich auf den von ihm angebotenen Platz gegenüber des für Menschen riesig wirkenden Arbeitsplatzes. Der Vigo und Senator bot Rydia Zigarras an, von denen sie eine nahm, mit dieser - immernoch wortlos - zwischen den Fingern herumspielte, um sie dann wieder zurück zu legen und den Karton zurück zu schieben.

"Ihr wisst warum ich hier bin. Das ist gut. Kommen wir also gleich zum Punkt."

Ihr Tonfall blieb kühl, abgeklärt und sie gab sich keine Blöße. Sie hielt den Blick von Zula einen Moment lang, wobei sie darauf achtete keine Miene zu verziehen.

"Ich brauche die Hilfe der Black Sun. Ihr könnt mir helfen, Zula."

Sie machte eine bewusste Pause, bevor sie seinen Namen aussprach als wüsste sie jedes Detail über den Chevin. Das war natürlich nicht der Fall, aber woher sollte er das schon mit Sicherheit wissen.

"Es wird euch auch nicht überraschen zu hören, dass es Personen gibt die euren Tod wünschen. Aber keine Sorge, ich rede nicht von Korm Bossom."

Durch das erwähnen des Namens dieses aufstrebenden, aber wohl dem Tod geweihten Diktators implizierte Rydia direkt wieviel sie von dem Gespräch gehört hatte. In jedem Fall genug, als das sie wusste, dass der eingebildete Emporkömmling auf der Abschussliste der Black Sun und der persönlichen Agenda von Moor stand. Die Gründe lagen ja auf der Hand.

"Hier ist also mein Angebot.",

kam die hochgewachsene Frau mit ausdrucksloser Stimme zum Kern der Sache.


"Ich biete euch an meinen Auftraggeber zu nennen und ihn auf euren Wunsch kostenlos eliminieren, erpressen oder dafür zu sagen das er - oder sie? - öffentlich denunziert wird und langsam aber qualvoll in der Gosse dahinsiecht. Alles was ich mir im Gegenzug von euch erwarte, ist der Beitritt zur Black Sun."

Rydia ließ den ersten Teil ihres Vorschlags für ein paar lange Sekunden wirken bevor sie weiter redete.

"Sollte euch mein Angebot nicht gefallen, werde ich meinen Auftrag zu Ende bringen müssen... das will wohl keiner von uns beiden."

Zum ersten Mal trat eine Regung von Emotionen in die eiskalte Haltung der schwarz gekleideten Frau. Sie zog ihre Kapuze vom Kopf und ein Lächeln, wenn auch nur ein kühles Lächeln, trat in ihr Gesicht. Aus dem Handgelenk schnippste sie eine alte ID Karte auf den Tisch des Vigos. Es war eine ID, die ihre Vergangenheit mit der Black Sun bestätigen würde, sobald Zula sich dazu entschied sie zu überprüfen.

"Mein Name ist Rhea Parasini, wie sie mit der ID zweifellos feststellen werden. Ich möchte mit offenen Karten spielen."

Selbstverständlich spielte Rydia nicht mit offenen Karten. In diesem Geschäft spielte niemand mit offenen Karten. So gab sie ein altes Alias von sich Preis, dass genauso wenig mit ihrer wirklichen Identität zu tun hatte, wie ihre derzeitig genutzte Tarnung, Rydia Moreno.

"Ich brauche also euch und ihr braucht mich. Darf ich Du sagen?",

schob sie mit schnippischem Tonfall ein.


"Bei einer schnellen Übereinkunft werde ich mich auch gerne um die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Gebäude kümmern - so als Bonus. Hier wäre ich schon vor 100 Jahren ohne Anstrengung 'reingekommen."

gab die Morellianerin preis, bevor sie darauf wartete, was Zula von dem Ganzen hielt. Bisher hatte er geduldig zugehört und sich recht unbeeindruckt gezeigt, wie sie fand.

Hauptstadt ~ Regierungssitz ~ Büro des Senators ~ bei Moor
 
[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor, Rydia

Vilnok Moor alias Vigo Zula hörte den Worten der mutmaßlichen Menschenfrau sehr aufmerksam zu. Auch auf jede ihrer Bewegungen und Blicke achtete er genauestens, denn er war in höchster Alarmbereitschaft. Wenngleich sie sich bisher nicht feindselig verhalten hatte, war die Art ihres Eindringens doch nicht gerade geeignet, Vertrauen zu erwecken. Sie war gefährlich, das stand außer Zweifel, und daher war diese Situation es auch. Doch sie sollte sich nicht dem Irrtum hingeben, dass Zula ungefährlich sei.

Die Frau, die sich als Rhea Parasini vorstellte, kam schnell auf den Punkt. Sie gestand ohne weiteres ein, dass sie hierher geschickt worden war, um ihn zu töten. Doch hatte sie angeblich Abstand von diesem Vorhaben genommen, weil sie hoffte, durch ihn Anschluss an die Black Sun zu finden. Die ID-Karte, die sie mit einer lässigen, selbstbewussten Bewegung auf den Tisch schnippte, würdigte er keines Blickes; die Identität der scheinbar jungen Frau, die von sich behauptete über hundert Jahre alt zu sein (oder einen sehr merkwürdigen Humor hatte) kümmerte ihn nicht halb so sehr wie der Inhalt ihrer Worte.

Sie wusste also von seinem Doppelspiel. Ihr war bewusst, dass Senator Vilnok Moor und Vigo Zula ein und dieselbe Person waren. Sie kannte die Verzahnungen zwischen der Regierung und der Black Sun. Und sie wusste von seinem Verhältnis zu Diktator Korm Bosson. Zusammengefasst bedeutete das: Sie wusste eindeutig zuviel. Als sie dann ankündigte, ihren Auftrag gegebenenfalls zu Ende bringen zu wollen, zuckte es unter dem Schreibtisch in seinem linken Zeigefinger, und Zula musste an sich halten, die ungebetene Besucherin nicht einfach durch das Möbel hindurch zu erschießen.


»Nein, Sie dürfen nicht ›du‹ zu mir sagen«, antwortete er mit lauerndem Tonfall und versteinerter Miene. »Und bevor wir dieses Gespräch weiter führen, sollten Sie wissen, dass dieses Büro trotz seiner offensichtlich gewordenen Sicherheitslücken dafür ausgerüstet wurde, nicht nur Attentäter, sondern sogar eine ausgewachsene Chev-Revolte zurückzuschlagen. Sie wären überrascht, wie viele Wege es gibt, alle Humanoiden in einem Raum zu töten, ohne einem Chevin dabei ein Haar zu krümmen. Sie hatten Ihre Chance, mich in aller Heimlichkeit umzubringen und dann zu verschwinden - jetzt ist sie vorbei. Bevor Sie mir nochmals drohen, sollten Sie dringend darüber nachdenken, ob Sie denn wirklich nichts mehr zu verlieren haben.«

In diesen Sekunden war die Anspannung zwischen ihnen beiden in aller Deutlichkeit zu spüren. Wie Elektrizität knisterte die Luft zwischen ihnen, während sie sich gegenseitig bedrohlich anstarrten: Der mächtige Verschwörer gegen die geschickte Attentäterin.

»Es stimmt, dass ich gute Assassinen gebrauchen kann. Offensichtlich sind Sie talentiert in dem was Sie tun, vielleicht sogar ein echter Profi. Aber verraten Sie mir doch, wieso ich das Risiko eingehen sollte, mich mit Ihnen einzulassen - einer völlig Fremden, die ihre Nase gerne in Angelegenheiten steckt, die sie nichts angehen. Sie haben den Fehler gemacht, mir zu sagen, wieviel Sie über mich wissen. Haben Sie eine Ahnung, wie viele Personen es in der Galaxis gibt, die über mein Doppelspiel bescheid wissen? Zwölf. Sie und mich mit eingerechnet. Die übrigen zehn sind allesamt gründlich geprüft und handverlesen, Sie hingegen sind ein völlig unberechenbarer Fremdkörper. Im Augenblick sind Sie die größte existierende Bedrohung für all meine Pläne, und ich wäre ein Idiot, wenn ich Sie nicht einfach eliminieren würde.

Ich erwarte jetzt eine vernünftige Begründung dafür, wieso ich das nicht tue.«


Die ganze Situation stand auf Messers Schneide. Sie war lebensbedrohlich für sie beide. Sowohl Rhea Parasini als auch Vilnok Moor hatten in diesem Augenblick alles zu verlieren. Und im Gegensatz zu der Humanoiden, die offenbar mit einem dringenden Anliegen hier aufgetaucht war, hatte der Vigo auch kaum etwas zu gewinnen, wie ihm schien. Er fragte sich in diesem Augenblick der Entscheidung, was ihn antrieb, überhaupt mit ihr zu reden, anstatt sie einfach abzuknallen und von seinen Dienern in die Recyclinganlage werfen zu lassen. Aber irgend etwas an dieser feingliedrigen fremden Person, an ihrem Auftreten und ihren Gebahren, faszinierte ihn in einer Weise, die ihn zwang, ihr zumindest eine Chance zu geben. Töten konnte er sie immernoch - es sei denn, sie entschied sich, selbst die Initiative zu ergreifen.

[Vinsoth-System | Vinsoth | Hauptstadt | Regierungssitz | Büro des Senators] Vilnok Moor, Rydia
 
Hauptstadt ~ Regierungssitz ~ Büro des Senators ~ bei Moor

"Oh die Antwort ist einfach und ich gebe sie ihnen gerne.",

erwiderte die Attentäterin, sich in dem recht bequemen Sessel gegenüber von Zula nach vorne zu ihm lehnend. Mit beiden Ellenbogen stützte sie sich auf ihren Knien ab und legte ihren Kopf dann auf ihren Händen ab, wobei sie ihn eindringlich anschaute. Es war keine große Überraschung das der Chevin die Form wahrte und sie weiterhin förmlich miteinander umgehen würden. Im Gegensatz zu Rhea - ein Name den sie fortan wieder eine Weile führen würde - war sie gelassen und erkannte, dass die Gefahr für sie gebannt war. Was auch immer der Vigo in der Hinterhand hatte, es war für sie absolut ausgeschlossen, dass er davon Gebrauch machen musste.


"Ich bin eine Waffe. Sie könnten mich dank meiner Zurückhaltung jetzt problemlos ausschalten oder meine Fähigkeiten nutzen."

Ihr zuvor wieder ausdrucksloser Gesichtsausdruck wurde erneut von einem ungewohnt freundlichen Lächeln abgelöst und sie fügte hinzu.

"Ich bin gut, das sehen wir beide, aber ich bin leider nicht die einzige Attentäterin in Galaxie und mein Auftraggeber wird nach einem Scheitern meinerseits sicher nicht einfach das Handtuch werfen."

Sie lehnte sich wieder zurück. Sicherlich würden ihre Worte dem zwielichtigen Senator weitere Aufmerksamkeit abringen und hoffentlich auch an seine Vernunft appellieren.

"Wenn ich hier scheitere, werden also andere kommen. Andere die nicht lieber einen Deal aushandeln, als den Abzug drücken. Mit meiner Hilfe könnt ihr euch hingegen eurer Neider entledigen und gewinnt - das sage ich ohne falsche Bescheidenheit - eine wirkungsvolle Waffe."

Rhea verschränkte erneut die Arme, bevor sie ihren letzten Satz sprach, bevor sich der hoffentlich weitesgehend überzeugte Gangsterboss entscheiden musste.

"Eure Machenschaften sind mir egal. Ich möchte nur eine gewisse Sicherheit, die mir ihre Organisation ohnehin bieten wird, wie wohl jedem anderen Mitglied... und natürlich eine angemessene Bezahlung. Ich denke wir alle können nur profitieren - ausgenommen des unglücklichen Widersachers, also meines Auftraggebers."

Hauptstadt ~ Regierungssitz ~ Büro des Senators ~ bei Moor
 
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