Wann hättet ihr "NEIN" zu George Lucas gesagt?

Ja, ist er. ABER: Ich habe genug Verliebte erlebt, die sich (genau) so unterhalten. Es gab sogar welche, dagegen war der Dialog richtiggehend genial!

Von daher ist der Dialog zwar doof, aber in meinen Augen realistisch. Ich hätte ihn also eher nicht angemerkt - auch wenn (gefühlt) das halbe Fandom den Dialog für die schlimmsten Zeilen aller Zeiten halten ...

Und schon hätte GL zwei Berater, die ihn zu jeweils unterschiedichen Sachen raten bzw. dieselbe Drehbuchzeile unterschiedlich bewerten. Vermutlich hätte er den Dialog dann so belassen ;)

(Ganz kurz nebenbei, aber eigentlich tut es bei dem Thread kaum etwas zur Sache: Meine Begründung gegen diesen Dialog wäre vor allem, dass er für mich in einem zu starken Kontrast zu dem steht, wie Anakin IMO kurz vor seiner Vader-Werdung drauf sein sollte. In Episode II mit dem Hintergrund, dass wir hier wirklich den Beginn einer für das Schicksal der Galaxis sehr bedeutsamen Liebe sehen, habe ich gegen so etwas weniger zu sagen. Daher habe ich auch bewusst den "Ich hasse Sand"-Dialog nicht als Beispiel hergenommen.)
 
Interessanter Thread! Ich habe mir jetzt nicht alle Kommentare bis zum Ende durchgelesen, aber mit vielen Einwürfen gehe ich d'accord und würde sagen: Jo, das hätte (konkret) Episode I definitiv zugute kommen können. Das eingangs gepostete Video habe ich mir übrigens zum Teil angesehen.

Eventuell wurde der Punkt schon genannt und ich habe ihn schlicht überlesen, aber was mir sofort einfiel: Ich hätte George Lucas (natürlich als heutige 2017-Person im Jahr 1998) wohl daran erinnert, wie hilfreich es sein kann, seine Prioritäten durchzugehen und diese streng und ehrlich nieder zu schreiben. Daran kann ein ganzes Drehbuch wachsen (ich weiß, wovon ich rede!). Denn Punkten wie "Anakin hätte um die 15 sein sollen" wäre ein ganzer Rattenschwanz aus Problemen gefolgt: Wie hätte beispielsweise Obi-Wan dann alterstechnisch in die PT gepasst, sofern er der Schüler von Qui-Gon Jinn sein sollte? Und wie geht man damit um? Schreibt man Qui-Gon aus der Story und gibt Obi-Wann dessen Rolle? Wie wichtig war Lucas aber ebendieser Qui-Gon? Und auf welche Weise? Als Meister von Obi-Wan? Als querköpfiger Jedi generell? Oder ganz anders? Das sind so Sachen. Da hätte so eine Prioritäten-Liste vermutlich mächtig geholfen. Und das war jetzt nur ein Beispiel. Jedoch hätte der Film auf eine andere Art vielleicht trotzdem Lucas' wichtigste Ideen aufgreifen können und wäre dabei weniger kindisch geworden. (Auch hier: Oder war das Kindische, marktgeile extrem wichtig für Lucas? Fein, auch das hätte man gewiss anders aufziehen können.)

- "Wie-sollte-Star-Wars-sein-bzw-war-es-bislang"-Liste
- "Was-möchte-ich-wie-dringend-in-meiner-Episode-I-haben?"-Liste

Diese zwei Dinge stärker im Auge haben und immer wieder abgleichen; versuchen Gewichtungen zu verlagern und mehr zu prüfen. So würde ich meinen "Ratschlag" wohl zusammenfassen. Alles in allem bin ich aber immer vorsichtig mit solchen Ratschlägen, weil sowas oft besserwisserisch daherkommt und ein klarer Fall von "Im Nachhinen weiß man immer alles besser" ist. George Lucas ist als Filmemacher und gewiss auch als Mensch nicht ohne Fehler - aber wer ist das schon? Ich habe einen großen Respekt vor diesem Mann und bin froh, dass er sich dieses Fiktiv-Universum einst ausgedacht hat. Grundsätzlich geht mir die oft beleidigende Kritik an Lucas im Internet zu weit und ist nicht selten deutlich unter der Gürtellinie des gestitteten Kommunikationstons. "Lucas ist ne Null und kann nichts!" "Lucas hat meine Kindheit vergewaltigt!" "Lucas du Sau, du machst die schlechteste Regie auf diesem Planeten?!" "Wer schreibt solche Dialoge? Ich kotze!" Jaja, am besten George Lucas wäre nie geboren worden, was? Dann hätte es diese unsägliche und menschenunwürdige PT nie gegeben. Ich kann's echt nicht mehr hören und lesen...
 
So harte Kritik habe ich noch nicht gelesen. Okay, "George raped my childhood" geht schon in die Richtung :p

Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass, wie bei jedem Handwerk, ein Massstab angelegt werden kann. Und wenn man bestimmte Punkte überprüft, welche ein dramaturgisch gut geschriebenes Drehbuch ausmachen, dann muss man leider zu dem Schluss kommen: "George, das war es leider nicht wirklich". Man kann einfach Punkte nicht schön diskutieren, die allgemein als "schlecht" empfunden werden.

Du hast Dir da einige Punkte herausgepickt, die exakt die IMO grössten Schwachstellen sind. Anakin hätte locker 15 sein können, Obi etwas älter und vielleicht gerade erst Meister geworden (Yoda war sein alter Meister, wie wir alle immer dachten), Qui Gon hat keinerlei Funktion gehabt. Es hätte IMO die Beziehung zwischen Anakin und Obi sehr viel stärker gemacht, wenn Obi ihn gefunden hätte, und nicht widerwillig auf Wunsch seines Meister die Ausbildung übernommen. Das hätte seinen Versagensschmerz noch viel grösser gemacht. Und so weiter, und so fort. Weniger wäre mehr gewesen. Aber GL war immer mehr am Cinema of Attraction als dem Cinema of narration, das sich eigentlich in ANH und ESB wunderbar verwoben sah. ROTJ ging da eher wieder in eine andere Richtung. Wenn man die ersten Drehbuchentwürfe liest, wird einem das auch klar.

Legt man aber den kommerziellen Erfolg an, dann sind seine Filme unbestritten erfolgreich. Erfolgreich, aber keine Meisterwerke, so schade es auch ist. ANH ist ein guter, wenn auch mittlerweile leider etwas in die Jahre gekommener Film, ESB ist ein Meisterwerk, der noch lange zu recht unter den 100 beliebtesten Filmen rangiert, und ROTJ ist immernoch ein unterhaltsamer Abschluss.
 
Wenn man einen schwierigen Künstler einfach machen lässt, kommt vielleicht etwas ziemlich Bizarres (THX 1138; Episode II) dabei raus.Wenn man dagegen Produzenten und Berater machen lässt, dann kommt so etwas wie Transformers dabei raus.

Da hilft auch Neinsagen nicht.
 
Ich hätte gerne ein Überraschungs Ende in Epsiode 3 gehabt wer ist der Imperator nicht gleich in Episode 1 sondern ich hätte gewartet bis Episode 3. Die Fanstasy elemente hat George Lucas kastriert wenn Yoda und Sidious kämpfen sollten sie übermächtige Machtfähigkeiten beherrschen. zum Beispiel Yoda und Sidious kämpfen ohne Lichtschwerte, eindruckvollere Machtfähigkeiten
Die Figuren sollten Story lästiger sein. Statt Dooku eine Sith Lady. Jar Jar binks kompelt weglassen. Keine Kampfdroiden witze. Padme soll überleben. Die Klonkriege sollen in Episode 1 anfangen und mitte der Dritten enden. Vader soll mitte der 3 Episode die Rüstung bekommen und überlebenende Jedis jagen. Kein Hayden Christensen. Weniger Liebes Szenen und wenn liebes Szenen sind dann in Stil Aargon und Arwen aus Herr der Ringe. Mehr Intrigen. Ein paar Inquistioren am Ende der Episode 3. Kein Todesstern. Kein Chewbacca.
 
Das erste Mal "Nein" hätte ich wohl bei der Produktion von Episode VI gesagt. Zum einen das Nutzen eines weiteren, größeren Todessterns hätte ich nämlich nicht befürwortet. Zum anderen finde ich die Auflösung der Dreiecksbeziehung Han - Leia - Luke schwach. Bestimmt hätte man da auch eine andere Lösung finden können.

Grüße,
Aiden
 
Ich hätte ihm abgeraten 'seine' Saga an weltenfressende Konzerne zu verscherbeln. Disney und EA melken diese Kuh nämlich zu Tode. Klar, dabei kommt auch mal was Gutrs bei raus, wie im Fall von R1, aber der Rest war bisher ein Abgrund von Geldgier und Langweilige.


Ich wolltze schon lange genau das selbe sagen. Aber ich dachte dann gehet ein Donnerweter über mich nieder. Deshalb DANKE für diese Worte.
 
Ich finde auch nicht alles super bei Disney, aber bevor es überhaupt nicht weiter gegangen wäre.... Muss aber dazu sagen, dass ich bisher ziemlich zufrieden bin und ob der große Meister es besser gemacht hätte?
Das halte ich für fragwürdig.

Falls es eine ST oder R1 unter Lucas überhaupt gegeben hätte.
 
Also ich muss sagen, ich hätte ihm auf jeden Fall abgeraten seine Firma, seinen Kindern zu vermachen. Und da ist Mister Lucas mit mir einer Meinung, was aus Leuten wird die Geld nur erben und für selbstverständlich halten sieht man immer wieder. Von daher: Ich hätte ihm auf jeden Fall gesagt er sollte die Firme VOR seinem Tot veräußern, da das Amerikanische Erbrecht leider viel zu viele Schlupfwinkel hat, damit seine Kinder doch noch irgendwie an den Erlös kommen können.

Und sonst, ob ich ihm abgeraten hätte seine Firma an Disney zu veräußern? Hm... weiß nicht ... ich glaube eine der Bedingungen war das alle Mitarbeiter ihre Jobs behalten und die von den geschlossenen Einrichtungen (wie z.b. LucasArts) eine Abfindung erhalten oder von den Firmen die sowieso an disney angeschlossen sind übernommen werden. Von daher ... eine solche Klausel schließt einige Firmen als Übernahme-Partner von vorneherein aus, um das zu gewährleisten MUSS da ein gewisses Kontingent an finanzieller Sicherheit stehen. Zudem geht ein Teil des Verkaufserlöses den Lucas bekommen hat an seine wohltätigkeitseinrichtungen und ein anderer Teil geht in den Bau seines Museums.

Von daher es wäre so oder so eines der sechs großen Studios geworden ... und ich glaube es wäre mir mehr aufgestossen, wenn LucasFilm in der Hand von Warner gelandet wäre ... ansonsten hätten das Rennen wohl Paramount, Sony, Universal oder Fox gemacht. Und sorry aber denen kann man das gleiche vorwerfen, wie Steven Crant es hervorragend gesagt hat:

Ich hätte ihm abgeraten 'seine' Saga an weltenfressende Konzerne zu verscherbeln. Disney und EA melken diese Kuh nämlich zu Tode. Klar, dabei kommt auch mal was Gutrs bei raus, wie im Fall von R1, aber der Rest war bisher ein Abgrund von Geldgier und Langweile.

Nichts währt ewig, das ist eine Tatsache, ob ich nun erlebe wie Disney und EA die Kuh melken bis sie tot ist oder ob ich zusehen muss wie dieses Franchise langsam durch die Gier der Erben zugrunde geht ist mir ... relativ egal. Aber mit einem weltenfressenden Konzern verlieren Leute, für den Moment, wenigstens nicht ihre Jobs und Familien nicht ihre Einkünfte. Was im Erbfall vermutlich passiert wäre. Von daher ist schon richtig was er gemacht hat und ich beschwere mich nur über eines: Die wartezeiten zwischen den Veröffentlichungen:-D und den Deutschen Buchpreis.
 
Lucas selbst sagte doch, er habe an Episode VII schon gearbeitet. Von daher wären die ST wohl sicher gekommen. Mich persönlich hat George Lucas Star Wars meist besser gefallen, als dass was Disney daraus gemacht hat. Wobei ich persönlich ja der Meinung bin, es liegt weniger an Disney, eher an Lucasfilm selbst.

Die kurzfristigen Drehbücher, die engen Zeitpläne, die falsche Meinung darüber was Disney erwartet, falsche Regisseure und und und.

EA ist dann wieder ein eigenes Thema. :(
 
Ich wolltze schon lange genau das selbe sagen. Aber ich dachte dann gehet ein Donnerweter über mich nieder. Deshalb DANKE für diese Worte.

Ich werfe mich für dich gerne in die Kugeln. :p

aber bevor es überhaupt nicht weiter gegangen wäre..

Hatten wir nicht alle gewusst, dass es nicht weiter geht? Was nie wirklich geplant war (ich nehme mal die groben Planungen zu einer Fortsetzung heraus) kann man auch nicht vermissen.

Lucas selbst sagte doch, er habe an Episode VII schon gearbeitet. Von daher wären die ST wohl sicher gekommen.

Und da zwingt sich bei mir die Frage auf: Wieso setzt man diese dann nicht um? Nimmt sich Lucas Ideen zur Vorlage, seine Skizzen, Notizen etc. So wie sich das immer anhört, lag bei Lucas das Drehbuch quasi schon in der Schublade.
Ich verstehe es allerdings als vage Idee von GL, wenn überhaupt. Vielleicht hat er es auch einfach nur gesagt um seine Ruhe vor den Fans zu haben ;)
 
Ich finde auch nicht alles super bei Disney, aber bevor es überhaupt nicht weiter gegangen wäre.... Muss aber dazu sagen, dass ich bisher ziemlich zufrieden bin und ob der große Meister es besser gemacht hätte?
Das halte ich für fragwürdig.
Ich glaube, wenn man sich anschaut, wie George Lucas das Franchise in den letzten ~20 Jahren gehandhabt hat, kann man das sogar einigermaßen deutlich ausschließen. Seine Arbeit hatte schon lange nicht mehr viel Hand und Fuß und der Kanon interessierte ihn auch immer weniger. Wenn ich da an die Berichte davon denke, wie er mit dem Entwicklerteam Red Fly Studio über das Darth Maul-Spiel damals gesprochen hat... *schauder*
Was wiederum eine interessante Rückführung zu dem Ursprungsthema hier ist, denn die Leute von Red Fly berichteten, dass ihnen als oberstes Gebot vor der Begegnung mit Lucas eingetrichtert wurde, niemals "Nein" zu ihm zu sagen. :D
 
Hatten wir nicht alle gewusst, dass es nicht weiter geht? Was nie wirklich geplant war (ich nehme mal die groben Planungen zu einer Fortsetzung heraus) kann man auch nicht vermissen.
;)

Stimme zu.... Aus diesem Grund war das Star Wars Universum für mich auch tot und ich habe mich nicht mehr damit beschäftigt. Erst mit TFA habe ich mich wieder damit beschäftigt, meine ganze Familie angefixt und damit auch das „alte“ Universum und auch einiges, was mir am Allerwertesten vorbeiging, wie TCW (mittlerweile bin ich großer Fan davon) wiederbelebt.
 
Bestes Beispiel dafür, wie ein Regisseur, der seine freie Hand frei lässt, auch wirklich nur Müll produziert...

Ich wüsste jetzt nicht einen Film von Kubrick (mal sein(e) Erstlingswerk(e) außen vor gelassen) der objektiv Müll gewesen wäre. Sogar meinem persönlichen Hasswerk Barry Lyndon kann ich auf cineastischer Ebene viel abgewinnen. Oder verstehe ich dich falsch?
 
Ich wüsste jetzt nicht einen Film von Kubrick (mal sein(e) Erstlingswerk(e) außen vor gelassen) der objektiv Müll gewesen wäre. Sogar meinem persönlichen Hasswerk Barry Lyndon kann ich auf cineastischer Ebene viel abgewinnen. Oder verstehe ich dich falsch?

Mir würde hingegen mit "Dune" gerade ein Kubrick-Werk einfallen (soweit ich sie gesehen habe, den Rest gibt es natürlich nur als Ferneinschätzung), den ich als "gerade mal so kein Müll" einschätzen würde. Was du mit der angedeuteten objektiven Bewertung von Filmen meinst, wüsste ich aber ohnehin nicht.
 
Zurück
Oben