War die Entführung von Susanne Osthoff vorgetäuscht?

Irgendwie halte ich das ganze für eine große Rufmordkampanie. Wenn es nur getürkt war werden die Deutschen Behörden sicher auch dementsprechend reagieren, hoffe mal dass die nicht ganz so unfähig sind wie ich befürchte.
Aber falls das ganze nicht getürkt sein sollte, halte ich es für eine große Sauerei. Die Frau wurde entführt und wird nun von deutschen Medien bombadiert, woher soll die denn wissen wie sie sich der deutschen Medienlandschaft gegenüber verhalten soll nachdem sie lange Zeit eingesperrt war. Und warum soll die Frau bitteschön unbedingt gleich wieder nach Deutschland zurück kommen, vielleicht gefällts ihr ja im Irak. Ist dann eben auf eigenes Risiko, aber so weit ich das mitbekommen habe war die Entführung sowieso eher ein Mißverständis der Entführer.
Das mit der Kohle stinkt auch gewaltig, wenn sie tatsächlich wissentlich Geld bei sich hatte, warum ist sie dann so dumm und lässt es finden. Mit ein bischen Geschick hätte davon doch niemals jemand was mitbekommen. Wer eine Entführung einfädelt dürfte es doch auch hinbekommen das Geld verschwinden zu lassen. Sehr skuril.

Dazu sage ich einfach nur "Stockholm-Syndrom"..... (oder wars Helsinki? )
Stockholm, 1973 gab es in Stockholm eine Geiselnahme in einer Bank. Das Resultat war überraschenderweise, dass die Geiseln zum Schluss Dankbarkeit gegenüber den Geiselnehmern empfanden und während der Geiselnahme sogar mehr Angst vor den Polizisten als vor den Geiselnehmern zeigten. Eine psychologische Schutzmaßnahme, dass Geiseln und Geiselnehmer eine emotionale Bindung zueinander aufbauen um so das jeweilige eigene Überleben zu sichern.
 
JimmyBond schrieb:
@icebaer, was wir hier tun, ist, moegliche theorien durchzugehen um so einer wahrheit nah zu kommen. was nicht heisst, dass wir die wahrheit je erfahren werden ;)

Diese Methodik der Wahrheitsfindung lässt mich an die Begründung für den 2003er Irakkrieg denken. Oder an die Hexenverfolgungen aus dem Mittelalter.

Das ist ne gefährliche Sache.
 
icebär schrieb:
Diese Methodik der Wahrheitsfindung lässt mich an die Begründung für den 2003er Irakkrieg denken. Oder an die Hexenverfolgungen aus dem Mittelalter.

Das ist ne gefährliche Sache.

es gibt nur 2 moeglichkeiten, die wir tun koennten.
1.: wir stellen theorien auf, befassen uns mit denen. wir informieren uns bei den medien, befassen uns den infos. moegliche falsche werden aussortiert, moegliche richtige koennen zur wahrheit beitragen.
2.: wir halten alle den mund. wir sind nicht mit diesem fall vertraut. wir koennen keine moeglichen verdaechtigen oder zeugen vernehmen und uns so selbst ein bild davon machen.

entscheide dich ;)
 
JimmyBond schrieb:
es gibt nur 2 moeglichkeiten, die wir tun koennten.
1.: wir stellen theorien auf, befassen uns mit denen. wir informieren uns bei den medien, befassen uns den infos. moegliche falsche werden aussortiert, moegliche richtige koennen zur wahrheit beitragen.
2.: wir halten alle den mund. wir sind nicht mit diesem fall vertraut. wir koennen keine moeglichen verdaechtigen oder zeugen vernehmen und uns so selbst ein bild davon machen.

entscheide dich ;)

Wenn man Theorien diskutiert, dann solte man mögliche Tatsachen (wie z.B. dass sie das Geld dabei hatte) immer deutlich als mögliche Tatsachen kennzeichnen sonst werden sie schon nach kurzer Diskussion und einigen Zitaten wirklich für Fakt gehalten bzw. als Fakt behandelt.
 
Utopio schrieb:
Stockholm, 1973 gab es in Stockholm eine Geiselnahme in einer Bank. Das Resultat war überraschenderweise, dass die Geiseln zum Schluss Dankbarkeit gegenüber den Geiselnehmern empfanden und während der Geiselnahme sogar mehr Angst vor den Polizisten als vor den Geiselnehmern zeigten. Eine psychologische Schutzmaßnahme, dass Geiseln und Geiselnehmer eine emotionale Bindung zueinander aufbauen um so das jeweilige eigene Überleben zu sichern.
Richtig. Deswegen habe ich auch nicht die geringste Ahnung, was Lupin III mir mit seinem James Bond-Verweis sagen will....... :verwirrt:
 
Lupin III schrieb:
Rofl.. da hat einer zuviel "The world is not enough" gesehen... ;) (was ganz nebenbei das "Familienwappen" von Bond ist, dass er sich in der Schweiz hat machen lassen, um in Blofelds Nähe zu kommen in "Im Geheimdinest Ihrer Majestät" - sry musste mal gesagt werden :D)

Es gibt (in Deinen Augen wohle eher leider) auch eine reale Welt,auserhalb von James Bond und Fiktion.
Daher gibt es sehr wohl auch in der realen Welt das sogenannte Stockholm Syndrom.
Utopio hat den Sachverhalt hier schon geschildert.


Was Susdanne Osthoff angeht,so denke ich da ähnlich wie Winston Turner.
Man sollte mal die Ermittlungen abwarten.


Horatio d'Val schrieb:
Richtig. Deswegen habe ich auch nicht die geringste Ahnung, was Lupin III mir mit seinem James Bond-Verweis sagen will....... :verwirrt:

Wahrscheinlich hat er wiedereinmal nicht die geringste Ahnung,wovon er eigendlich spricht.
Das geschieht bei Lupin ja leider des öfteren.
 
Im Grunde genommen interessiert mich der Fall "Osthoff" wenig bis gar nicht, allerdings sollte die deutsche Regierung gegenüber dem Volk so fair sein, und dazu stehen, ob Lösegeld bezahlt worden ist oder nicht. Und wenn Frau Osthoff tatsächlich einen Teil dieses Geldes auf sich getragen hat, dann steht sie damit für mich in einer durch nichts zu rechtfertigenden Erklärungsschuld.

Gruss, Bea
 
@Bea

Es geht in solchen Fällen weniger um die Fairnaiß dem Volk gegenüber,sondern der Vermeidung von Wiederholungen.
 
Wookie Trix schrieb:
Im Grunde genommen interessiert mich der Fall "Osthoff" wenig bis gar nicht, allerdings sollte die deutsche Regierung gegenüber dem Volk so fair sein, und dazu stehen, ob Lösegeld bezahlt worden ist oder nicht.

bist du dir über die Konsequenzen bewusst?
Sobald die Regierung einer Landes die Zahlung von Lösgeld zugibt, würde die Bevölkerung zum "Freiwild"
Die nächste Terrorgruppe im Irak oder in einem anderen Land würde mit gezielten Entführungen die Bundesrepublik unter Druck setzen.

Edit: Jedihammer war schneller Oo
 
Jedihammer schrieb:
@Bea

Es geht in solchen Fällen weniger um die Fairnaiß dem Volk gegenüber,sondern der Vermeidung von Wiederholungen.

Das sowieso. Aber um Fairness dem Volk gegenüber geht es in meinen Augen auch, nämlich all den Menschen gegenüber, die für Osthoff gebetet haben, die sich mit Solidaritätsbekundungen, Spenden usw. um eine rasche Befreiung aus der Geiselhaft bemüht haben.

Sollte sich herausstellen, dass Osthoff mit den Entführern unter einer Decke steckt, dann sind all diese Leute doch die Gelackten. Und das finde ich wirklich schlimm. Immer wieder wird unserer "Zeit" unterstellt, die Menschen hätten kein Mitgefühl mehr für einander. Umso schöner ist es doch, wenn die Menschen, wie im Fall Osthoff ein Zeichen von Liebe und Mitgefühl setzen. Wenn diese Solidarität ergaunert wird, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Menschen eines Tages ganz dicht machen und überhaupt kein Interesse mehr am Schicksal Anderer zeigen. Von daher denke ich doch, ist es wichtig, dass Frau Osthoff sich klar zu ihren Absichten bekennt und dieBegleitumstände der Entführung restlos aufgeklärt werden.

Danke fürs Gespräch. :)

Gruss, Bea
 
Und noch ein paar Theorien (diesmal wenigstens von Leuten die sich damit auseinandergesetzt haben, wie dem AA und dem BKA)

Entführer gaben Frau Osthoff das Geld

Ist eigentlich auch noch jemand außer mir aufgefallen, dass wenn man die Entführung immer als "Fall Osthoff" bezeichnet, man die Rollen von Opfer und Täter vertauscht und schon indirekt eingesteht, dass Frau Osthoff irgendwie mitdrin steckt.

Zur Tatsache, dass sie nicht sofort nach Hause gefahren ist (es war ja auch Weihnachten).
Haben wir eine Ahnung, sich die Familie Osthoff nicht schon lange entzweit hat? Ich kenne auch einige Leute die schon seit Jahren nicht mit ihren Eltern/Geschwister geredet haben. Und sind sie deswegen "schlechte" oder "komische" Leute?
Wenn der Lebensinhalt von Frau Osthoff nun mal im Mittleren Osten liegt (und sie schon lange dort ihre 2te Heimat gefunden hat) warum sollte sie dann "nach Hause" kommen.

Können wir jetzt mal ein wenig Realitätssinn in diese Diskussion einfließen lassen? :rolleyes: :rolleyes:
 
Horatio d'Val schrieb:
Richtig. Deswegen habe ich auch nicht die geringste Ahnung, was Lupin III mir mit seinem James Bond-Verweis sagen will....... :verwirrt:
Offtopic: Ich glaube er spielt auf den JB Film an, wo Sophie Marceau (ich mein das war die) das arme arme arme Opfer spielte, das von dem bösen bösen Bösewicht entführt wurde und zu diesem eine emotionale Bindung aufgebaut hat und sich sogar in ihn verliebt hat. Dies würde ja genau das Stokholm-Syndrom darstellen.

EDIT: @Woodstock: Ich würd sagen, dass die Bezeichnung "Der Fall derjenigen Terroristen, die im Irak eine deutsche Archäologin entführt haben" einfach zu lang ist und die Bezeichnung "Der Fall Osthoff" kürzer und prägnanter ist. Außerdem würde ich das auch nicht als Tausch von Opfer und Täter verstehen. Die Osthoff steckt ja so oder so mit drin, denn sie wurde entführt, damit ist sie zwangsläufig Beteiligte ^^
 
Furia Lynn schrieb:
EDIT: @Woodstock: Ich würd sagen, dass die Bezeichnung "Der Fall derjenigen Terroristen, die im Irak eine deutsche Archäologin entführt haben" einfach zu lang ist und die Bezeichnung "Der Fall Osthoff" kürzer und prägnanter ist. Außerdem würde ich das auch nicht als Tausch von Opfer und Täter verstehen. Die Osthoff steckt ja so oder so mit drin, denn sie wurde entführt, damit ist sie zwangsläufig Beteiligte ^^


Wie wäre es denn dann vielleicht mit "Die Entführung von Frau Osthoff"? "Geiseldrama Osthoff"? "Verbrechen an Osthoff", etc. etc.

Wirklich "Fall Osthoff" impliziert wirklich, dass Frau Osthoff die Täterin (oder wenigstens aktiv Beteiligte) bei ihrer Entführung war.
Und das war sie ja wohl NICHT !

Die ganze Berichterstattung über diese Entführung war einfach (nachdem Frau Osthoff frei war) mal unterste Schublade.

So viel QUatsch von akzeptierten Zeitungen (nicht nur von der "Wird-sie-geköpft? Bild") habe ich ja schon ne Ewigkeit nicht mehr gelesen.

Allein die Diskussion um ihre angeblichen Rückkehrgedanken (hatte sie bei Al Dschasira nicht nur angedeutet, dass sie höchstwahrscheinlich irgendwann wieder in den Irak will, da sie da noch Verantwortung und auch ihren Lebensmittelpunkt hat) war doch mehr als peinlich.
Dass sogar unser Außenminister auf diesen Zug aufgesprungen ist (ohne die Quellen zu prüfen) ist doch wohl unerhört.

Ja ehrenbeschämend ist auch die Phrase die ich in diesem Zusammenhang aussprechen würde und dies auch tue!
 
Das "Ob" und das "Wieso" sind also zumindest von offizieller Seite aus geklärt. Was bleibt ist ein, für meine Begriffe, tief sitzender Vertrauensbruch. Eine unabhängige Berichterstattung wurde vollständig umgangen und stattdessen traten an diese Stelle unbegründete Vermutungen und Verleumdungen. Hier wurde eine Privatperson mit aller Gewalt zu einer Person des öffentlichen Interesses gemacht und die Menschenwürde mit Füßen getreten.

Ein weiterer Nebeneffekt dieser Schnellschussberichterstattung dürfte die Gewissheit sein, dass zukünftige Entführer es wesentlich einfacher haben werden. Einen Rückzieher kann sich die Regierung nach diesem Mediendebakel in Zukunft nun nicht mehr leisten.

Die Frage ist daher einmal mehr: Kann man den Medien überhaupt noch vertrauen?
 
Klar, jetzt sind wieder die bösen Medien schuld???

So einfach lässt sich der Schwarze Peter im Fall "Osthoff" nicht zuschieben, immerhin hat die hier angesprochene Entführte selber erheblich zur Verwirrung beigetragen und das Fass zum Überlaufen gebracht.

Ich will damit nicht sagen, dass die Berichterstattung über besagten Fall immer sauber gewesen ist. Aber im Boulevard-Journalismus läuft nunmal vieles darauf heraus, dass überall dort die Wahrheit lesergefällig hingebogen wird, wo man nicht mit zuverlässigen Fakten aufwarten kann. Das ist keine schöne Sache. Aber solange die Beteiligten nicht selber zur Wahrheit stehen und auch involvierte Behörden- und Regierungskreise nicht ihrer vollen Aufklärungspflicht nachkommen, wichtige Indizien verschleiert werden, wird es immer Berichterstatter geben, die sich eine Story so zurechtbiegen, dass sie verkauft werden kann.

Und sind wir mal ehrlich. Im Fall "Osthoff" sind wir inzwsichen doch genau da angekommen, wo der Bürger schwarz auf weiss stehen sehen will, dass Frau Osthoff mit den Entführern unter einer Decke steckt. Auch wenn dies nicht stimmt. Eine Vorverurteilung hat bereits stattgefunden. Frau Osthoff hat durch ihr fragwürdiges Verhalten viele Sympathiepunkte verspielt. Klar dass die Geier sich jetzt auf jedes Fitzelchen stürzen, dass zur Überführung der Täterin beiträgt.

That's the life....

Gruss, Bea
 
@Seth & Bea:

Wärt ihr auch noch so gelassen, wenn eine x-beliebige Zeitung derartigen Unsinn über euch, eure Verwandten oder Freunde veröffentlicht?
Das hat mit Berichterstattung nichts mehr zu tun, sondern das ist purer Voyeurismus. Und wenn faktisch kein Skandal vorhanden ist, wird halt einfach einer draus gemacht...

Also ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte, bei einer solchen Geschäftspraxis.
 
Gut,über die Parktigken der Bloulevard-Presse müssen wir nicht reden,die sind unter aller Sau.
Aber trotzdem muß doch,wenn bei einen Entführungsopfer,das sich auch noch so seltsam benommen hat wie Frau Osthoff,plötzlich Geld aus dem Lösegeld gefunden wird,die Frage gestattet sein,wie dieses Geld in ihren Besitz geraten ist.
 
@ icebär

Natürlich wäre ich stinkesauer. Aber so ist das nunmal mit der Presse. Das ist der Lauf der Dinge. Und selbst wenn man Caroline von Monaco heisst und es ab und zu schafft, die Zeitungen für ihren Schwachsinn zu verklagen, funktioniert das in den meisten Fällen nicht. Die Zeitungen sind am längeren Hebel. Umso wichtiger ist es, dass man sich nichts zu Schaden kommen lässt, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Nicht umsonst gibt es viele populäre Leute, die ihre Familie bewusst aus der Presse raushalten. Aber wenn die Journalisten mal Lunte gerochen haben, dann ist es zu spät.

Klingt eklig. Ich weiss, aber das Nachrichten-Geschäft ist eben auch ein dreckiges Geschäft. So lange Zeitschriften harte Dollars für irgendwelchen Schwachsinn bieten und niemand den über den Wahrheitsgehalt der eingehenden Berichte wacht, wird es immer schreibende und fotografierende Paparazzis geben.

Gruss, Bea
 
Zurück
Oben