Was ist Glück / Wann seid ihr glücklich?

Glücklich zu sein ist zum Teil eine Entscheidung.
Es hängt nämlich stark davon ab, welche Erwartungen ich ans Leben, mich und andere stelle.

Ich würde sagen. Ich bin 70% meiner Zeit glücklich.
Weil ich meine Zufriedenheit nicht von außen sondern von innen beziehe.
Denn ich brauche kein großes Haus, Auto,...
Wenn ich nicht hungern muss und gute Freunde habe, sind meine Grundbedürfnisse gestillt.
Hinzu kommt, dass Glaube einem auch dann noch Hoffnung gibt, wenn es mal nicht so gut läuft.
 
Ich beschäftige mich nun auch mit dem Thema, da ich ein Konzept für ein Theaterstück schreibe und gerade die Essenz versuche, auszugraben. Und ich glaube, es muss etwas mit Glück/glücklich sein zu tun haben. Aber dieses sehe ich auch kritisch. Meine Gedanken sind gerade im Anfangsstadium aber ich teile sie hier mal. Ich glaube, Glück ist ein Moment des Friedens, in dem alles keine Rolle spielt, selbst der Grund des Glücksmoment, der vielleict eine Sekunde vorher noch present war. Doch um das Glück zu erreichen, wird es vermutliche viele Hindernisse und Kämpfe geben. Die meisten werden sich dessen nie bewusst sein und wenn man sich dessen bewusst ist - wer weiss, vielleicht ist es ein bisschen wie die Box der Pandora. Wir Menschen definieren uns durch die andern Menschen, durch unser Umfeld und die Gesellschaft. Das hat natürlich auch einen negativen Beigeschmack. Wenn wir erreichen, was uns die Gesellschaft (vermutlich auch unbewusst aufzwängt), dann sind wir glücklich. Aber wir müssen vielleicht dadurch über die anderen stehen. Wir müssen "gewinnen". Solange wir Neid empfinden, können wir das Glücksstadium nicht erreichen. Und solange subjektiv andere Menschen über uns stehen, d.h. etwas besitzen oder erleben, was wir auch haben wollen, sind wir neidisch. Erst wenn wir das auch haben, gibt es kein Neid mehr. Da wir aber immer nach höhren streben und uns in irgendeiner Form von anderen Menschen abheben wollen, führt Glück zwangsläufi dazu, das andere Menschen unglücklich sein müssen. Und wir selber müssen dieses Unglück auch kennen. Vanilla Sky: "Nichts ist so süss wie das Saure."

Es ist natürlich auch möglich, sich dieser Gesellschaft zu entziehen, was ich selber aus meiner Vergangenheit sehr gut kenne. Menschen ziehen sich zurück oder suchen sich Kreise und Umgebungen, wo sie das Glück besser erreichen können. Es gab einige Jahre in meinem Leben, wo ich nur gezockt und Serien geschaut habe, damals empfand ich das als Glück. Heute sehe ich das anders. Es hat mir höchstens eine Zufriedenheit beschafft, aber den Rausch, den das Glück schenken kann, den kann man man meiner Meinung nach nur erreichen, wenn es Menschen um einen herum gibt. Glück hat was mit Bewunderung und sich spiegeln zu tun. Es muss ein Bezug auf die Umwelt, auf die Menschen haben.

Das Familienglück ist vielleicht etwas spezielles, das ich noch nicht angefangen habe, zu erkunden. Sicherlich gibt es Menschen, die sich in neidlose Phasen befinden, die "wunschlos glücklich" sind und somit auch Gunst empfinden und kein Neid. Oft hat es mit einer intakten Familie zu tun. Spinne ich den Gedanken aber weiter, fällt mir die Selbsttäuschung ein: Ikea, tollen, sicheren, mittelständigen Job, Auto, Kind, Haus, Riesterrente usw. Aber bröckelt es irgendwann? Ist es nur eine wirtschaftlich aufgezwungene Illusion, um Geld auszugeben um sich das Glück zu kaufen? Ist zufriedenheit Glück?

Ich glaube, Glück ist kostbar - Glück ist etwas, was Freudentränen erzeugen kann, es ist wie eine Droge und vielleicht auch der Grund, warum Menschen Drogen nehmen, weil wir alle dieses Glück erleben wollen...

Na ja, ich arbeite weiter dran...
 
Zurück
Oben