Was sollte man Verfilmen?

Wenn man es so wie ich formuliert hört es sich glatt doppeldeutig an...was ich meine sind originelle Ideen, keine Verfilmungen oder Sequels. Und da ist "Avatar" letztendlich nur eine futuristische Pocahontas-Version im Schlümpfe-Stil.

Wenn du danach fragst, gibt es eigentlich keine wirklich "originelle, einzigartige Idee" rein fürs Kino.
Alles war in irgendeiner Form schonmal da, Star Wars war ja auch nicht kpl. neu,die Wurzeln finddnen sich in den alten Flash Gordon Filmen und natürlich vielem mehr.
 
Alles war in irgendeiner Form schonmal da, Star Wars war ja auch nicht kpl. neu,die Wurzeln finddnen sich in den alten Flash Gordon Filmen und natürlich vielem mehr.

Es gibt einen Unterschied zwischen Inspiration und Kopie.

Zum Beispiel unterliegen im Grunde alle Filme und Romane des Fantasy-Genres den Grundzügen der Mythen und Märchen (Gut gegen Böse etc.). Die Frage ist halt wie man diese Grundzüge nutzt, und dabei kann man schon sehr originell und kreativ sein. George Lucas hat das mit "Star Wars" geschafft, J. R. R. Tolkien 20 Jahre vorher mit seinem Roman "Der Herr der Ringe". Es sind Ideen für das jeweilige Medium gewesen, auch wenn man natürlich zugeben muss, dass Jacksons Verfilmung ebenfalls großartig war.

Aber heutzutage geht es nur noch darum vorhandene Kassenschlager aus anderen Medien auf den Bildschirm zu transportieren oder bewährte Erfolge fortzusetzen. Das ganze geschieht zunehmend nach einem ganz bestimmten Schema, eine Drehbuch-Vorlage, in der man wahlweise Charaktere und Orte austauschen kann.
Wohlgemerkt, es gibt auch clevere Verfilmungen bzw. Sequels. Nicht nur Peter Jackson, auch Christopher Nolan hat seinen Batman-Filmen eine eigene Note verpasst und mit einer unkonventionelleren Erzählweise als der Großteil der Superheldenfilme Erfolg gehabt.

Nur mittlerweile gibt es kaum mehr Neues, alles wiederholt sich. Das kann ja im Idealfall durchaus sehenswertes Kino sein, aber originell ist es nicht.
 
Es gibt einen Unterschied zwischen Inspiration und Kopie.

Dann hättest du zuvor schon richtig definieren müssen, was genau du mit "originell" meinst.;)


Aber heutzutage geht es nur noch darum vorhandene Kassenschlager aus anderen Medien auf den Bildschirm zu transportieren oder bewährte Erfolge fortzusetzen. Das ganze geschieht zunehmend nach einem ganz bestimmten Schema, eine Drehbuch-Vorlage, in der man wahlweise Charaktere und Orte austauschen kann.
Nur mittlerweile gibt es kaum mehr Neues, alles wiederholt sich. Das kann ja im Idealfall durchaus sehenswertes Kino sein, aber originell ist es nicht.

Da stimme ich dir zu, gerade die letzten 10, 11 Jahre haben gezeigt, dass den Hollywoodstudios kaum was Neues einfällt. Superheldenfilme am laufenden Band, von denen die wenigsten wirklich gelungen waren sowie Verfilmungen von erfolgreichen Romanreihen oder die Kinoversion alter Zeichentrickserien der 80er.
Nicht zu vergessen die Remake-Welle, die ich am Schlimmsten finde. Von einem Film wie "Escape from New York" ein Remake zu produzieren, ist einfach nur eine Frecheit. Mir fällt jetzt auch spontan kein Remake ein, dass dem Original ebenbürtig wäre (Reboots wie bei Batman sind natürlich wieder ne andere Sache, obwohl ich es beim Spiderman-Franchsie nicht verstehe).
 
S-3PO schrieb:
Wenn man es so wie ich formuliert hört es sich glatt doppeldeutig an...was ich meine sind originelle Ideen, keine Verfilmungen oder Sequels. Und da ist "Avatar" letztendlich nur eine futuristische Pocahontas-Version im Schlümpfe-Stil

Ich verstehe nicht was originelle Ideen jetzt mit Kino zu tun haben. Wer originelle Ideen sucht ist schon lange nicht mehr beim Kino gut aufgehoben. In dem Bereich haben Fernsehserien in den letzten Jahren doch viel mehr erreicht.

Ich persönlich gehe um ehrlich zu sein hauptsächlich ins Kino, weil dort Filme nach wie vor einfach besser wirken als zu Hause (trotz Blu Ray und Beamer). Vom Kino profitieren daher am ehesten Blockbuster Titel wie eben "Avatar" oder "Inception" in denen es auch mal "Rums"macht.
 
Ich verstehe nicht was originelle Ideen jetzt mit Kino zu tun haben. Wer originelle Ideen sucht ist schon lange nicht mehr beim Kino gut aufgehoben. In dem Bereich haben Fernsehserien in den letzten Jahren doch viel mehr erreicht.

Ich hatte geschrieben:

Wie wär's, wenn man nochmal eigene originelle Ideen umsetzt, die NUR fürs Kino gemacht sind?

Damit wollte ich sagen: Ideen, die für die Leinwand bzw. den Bildschirm gemacht sind, also Filme, die nicht abgekupfert sind von einem Spiel, einem Comic oder anderen Filmen. Ich wollte das also nicht auf das Kino an sich beziehen, sondern habe "Kino" eher als Synonym gesehen für neue Filme, weil die ja nunmal zuerst im Kino laufen. ;)

Hoffe das wurde jetzt klar.
 
Ich verstehe nicht was originelle Ideen jetzt mit Kino zu tun haben. Wer originelle Ideen sucht ist schon lange nicht mehr beim Kino gut aufgehoben. In dem Bereich haben Fernsehserien in den letzten Jahren doch viel mehr erreicht...

ACK - vor allem, da ich dich auch so verstehe, dass du meinst, dass sich wohl dennoch kein großes Filmstudio oder kein Filmproduzent, welche Kinofilme produzieren, nun dabei zwingend gegen eine heraus- oder hervorragende Film- bzw. Stoff-Idee mit Händen und Füßen wehren würden! :D

(*Hech'*, ich stell mir das gerade so schön vor - Produzent zum Drehbuchautor:
"Ach, geh weg mit deiner Schmarn-Idee, geh damit zum Fernsehen... Was wir brauchen, sind Action-Bombast-Kracher, keine Ideen!")
 
Der Drehbuchautor hat da leider wenig zu melden. Der kriegt nur Auflagen von den Produzenten, nach denen er sich zu richten hat. Überhaupt ist die kreative Freiheit des Drehbuch-Autoren in Hollywood ein Unding, wenn du nicht gerade David S. Goyer oder Eric Roth heißt und auch die müssen sich für Auftragsarbeiten versklaven, damit sie ihre eigenen Sachen produziert kriegen.

Der Drehbuchautor hat da sehr viel zu melden weil er derjenige ist der die Geschichte schreibt. Das Drehbuch von Alien 4 geht komplett auf Joss Whedon zurück. Sämtliche Dinge die an dem Film kritisiert werden sind Ideen von Whedon. Alien 4 ist somit ein Hirnfurz vom Drehbuchautor und nicht von den Produzenten und das ist lediglich 1 Beispiel von vielen.

Der Drehbuchautor kriegt eine Liste mit Vorgaben an die er sich halten soll aber das ist keine Garantie dafür, dass das Drehbuch auch dem entspricht was der Produzent haben will. Das sieht man ja an der Entwicklung des Indy 4 Drehbuchs, bei dem der Autor genaue Vorgaben hatte und trotzdem sind mehrere Fassungen entstanden, weil GL nicht mit dem zufrieden war was sich der Drehbuchautor ausgedacht hat.
 
Der Drehbuchautor hat da sehr viel zu melden weil er derjenige ist der die Geschichte schreibt. Das Drehbuch von Alien 4 geht komplett auf Joss Whedon zurück. Sämtliche Dinge die an dem Film kritisiert werden sind Ideen von Whedon. Alien 4 ist somit ein Hirnfurz vom Drehbuchautor und nicht von den Produzenten und das ist lediglich 1 Beispiel von vielen.

Stimmt so auch nicht ganz, denn Whedon schrieb bspw. mehrere Versionen für das Finale, und mit dem letzten Endes verwendeten war er dann auch nicht zufrieden.
Ein gutes Drehbuch ist zudem kein Garant für einen guten Film, da eine schlechte Regie und schlechte Schauspieler einen Film mindestens so ruinieren können, wie ein schlechter Drehbuchautor. Und abgesehen von Alien 4 ist Joss Whedon ein begnadeter Autor und Filmschaffender.
 
Stimmt so auch nicht ganz, denn Whedon schrieb bspw. mehrere Versionen für das Finale, und mit dem letzten Endes verwendeten war er dann auch nicht zufrieden.

Das ganze Setting stammt von ihm und auch das weisse Alien und das sind die grössten Kritikpunkte bei Alien 4, die ständig bemängelt werden.

Ein gutes Drehbuch ist zudem kein Garant für einen guten Film, da eine schlechte Regie und schlechte Schauspieler einen Film mindestens so ruinieren können, wie ein schlechter Drehbuchautor.

Ein gutes Drehbuch ist aber eine bessere Ausgangssituation als ein schlechtes und mein eigentliches Argument war ja "Was bringt mir die tollste Geschichte wenn sie, bei der Verfilmung, dann stark verändert wird". An der Veränderung gegenüber der Vorlage hat der Drehbuchautor meist einen sehr grossen Anteil.

Und abgesehen von Alien 4 ist Joss Whedon ein begnadeter Autor und Filmschaffender.

Wenn man das was er macht mag, ja. Ich bin definitiv kein Fan von seinen Werken. Alleine das Western-Setting von Firefly stört mich. Ich habe die komplette Serie gesehen und für mich dümpelte die Story so vor sich hin. Als es für mich plötzlich interessant wurde, musste ich feststellen, dass es die letzte Episode war.
 
Gab es sowas überhaupt jemals?
Gaspar Noés "Irreversibel" käme da in Frage, aber der ist ja bekanntlich ein eher kompromissloses Nischenprodukt.

"Gloverfield" vielleicht auch noch, wobei ich solche Filme, bei denen die Machart zum einzigen Selbstzweck wird, auf den Tod nicht ausstehen kann. Und diesem Risiko unterliegen wohl die meisten Filme, die nur für's Kino gemacht sind.
 
...Ein gutes Drehbuch ist zudem kein Garant für einen guten Film, da eine schlechte Regie und schlechte Schauspieler einen Film mindestens so ruinieren können, wie ein schlechter Drehbuchautor...

...Ein gutes Drehbuch ist aber eine bessere Ausgangssituation als ein schlechtes und mein eigentliches Argument war ja "Was bringt mir die tollste Geschichte wenn sie, bei der Verfilmung, dann stark verändert wird". An der Veränderung gegenüber der Vorlage hat der Drehbuchautor meist einen sehr grossen Anteil...

IMHO stimmt beides: Eine gute Drehbuchvorlage ist m. E. die beste Grundlage, die einer Filmproduktions-Umsetzung zugrunde liegen kann, weil der Regisseur dadurch davon befreit wird, sich noch zusätzlich Gedanken wegen der Handlung oder der Stimmigkeit der Charaktere/Dialoge machen zu müssen. Stattdessen kann er sich dann auf die eigentliche Umsetzung der Story in Filmbildsprache konzentrieren.

Aber - selbst wenn ein sehr gutes Drehbuch vorliegen kann, kann tatsächlich der Regisseur simpel seinen Beruf verfehlt haben - oder die Darsteller!
Dadurch kann dann ebenfalls die Umsetzung eines guten Drehbuch-Stoffes völlig baden gehen.

Und ein schlechtes Drehbuch als Ausgangsgrundlage nervt daher vor allem die Produzenten, weil man dann oft noch einen Ghostwriter o. Ä. dransetzen muss, der die schlimmsten Fehler darin ausbügelt. Das kostet nur zusätzlich Zeit und Geld!

..."Gloverfield" vielleicht auch noch, wobei ich solche Filme, bei denen die Machart zum einzigen Selbstzweck wird, auf den Tod nicht ausstehen kann. Und diesem Risiko unterliegen wohl die meisten Filme, die nur für's Kino gemacht sind.

ACK, wobei ich da allerdings hauptsächlich an die Kameraführung denke! Die hat nach meinem Geschmack nur bei einem Film seinerzeit hervorragend funktioniert - und das war "Blair Witch Project". Aber bei dem war das ja auch nicht dem Selbstzweck seiner Machart geschuldet, sondern hatte inhaltlich-atmosphärischen Sinn.
Selbst bei einem Spielfilm für die große Kinoleinwand finde ich eine solche Kameraführung einfach unpassend.

Gaspar Noés "Irreversibel" käme da in Frage, aber der ist ja bekanntlich ein eher kompromissloses Nischenprodukt.

Uh, schöner Tipp! Den kenne ich noch gar nicht! Dafür aber "Memento" - und bei dem alleine finde ich nun auch nicht, dass er nun so zwingend etwas fürs Kino selbst nur wäre.
 
Ich würde mir eine Verfilmung der "Tales of the Otori"-Trilogie von Lian Hearn wünschen. Wohlgemerkt die Trilogie, nicht das merkwürdige Sequel. Das Prequel ginge noch in Ordnung, müsste dann aber aus dramaturgischen Gründen auch danach ausgestrahlt/veröffentlicht werden.

Tatsächlich habe ich schon vor Jahren gelesen, dass die Filmrechte verkauft sind und auch, dass daran gearbeitet wird. Aber was konkretes gibts dazu wohl noch nicht und mittlerweile bin ich auch eher hoffnungslos, dass überhaupt noch was daraus wird. :sad:

Sehr gute Idee!!!

Eine weitere Triologie die ich gern verfilmt gesehen hätte wäre die Aramanth-Trilogie ? Wikipedia von William Nicholson... Sehr interessante Charaktere...

Und welche Buchreihe ich mir schon als Kind gern im Kino angesehen hätte: Die Falken-Saga von Rainer M. Schröder...

Und wofür ich selbst 20€ für ne gute Verfilmung Kinoeintritt zahlen würden:

Die Rain-Series von Barry Eisler... Sehr zu empfehlen wer auf Assassin-Storys steht!!!
 
Warum? Wegen der Erzählstruktur?
Nö, das wäre ja nix Audiovisuelles. Ich meinte eher die Verwendung von Infraschall sowie die Kameraführung ohne Zwischenschnitte.

ACK, wobei ich da allerdings hauptsächlich an die Kameraführung denke! Die hat nach meinem Geschmack nur bei einem Film seinerzeit hervorragend funktioniert - und das war "Blair Witch Project". Aber bei dem war das ja auch nicht dem Selbstzweck seiner Machart geschuldet, sondern hatte inhaltlich-atmosphärischen Sinn.
Selbst bei einem Spielfilm für die große Kinoleinwand finde ich eine solche Kameraführung einfach unpassend.
Bei "Blair Witch Project", den ich zu meiner Schande nach wie vor nicht gesehen habe, war es wohl die Idee an sich, die meines Wissens nach nie zuvor in dieser Konsequenz umgesetzt wurde (semi-dokumentarische Filme gab es ja zumindest schon jede Menge), welche den Film so gut machte. Funktioniert aber eben nur beim ersten Mal und kann anschließend nicht mehr für einen im Grunde inhaltslosen Film entschädigen.

Uh, schöner Tipp! Den kenne ich noch gar nicht! Dafür aber "Memento" - und bei dem alleine finde ich nun auch nicht, dass er nun so zwingend etwas fürs Kino selbst nur wäre.
Ja, der Film ist sozusagen ein Spaß für die ganze Familie :)
Aber wie gesagt, es ging mir mehr um die anderen Stilmittel und weniger um die Erzählstruktur.
 
Nö, das wäre ja nix Audiovisuelles. Ich meinte eher die Verwendung von Infraschall sowie die Kameraführung ohne Zwischenschnitte.

Dass Du auf das Audiovisuelle hinaus wolltest, konnte ich nur schwer raus lesen. Allerdings ist zumindest die Kameraführung ohne Schnitt alles andere als neu oder originell.
 
...Bei "Blair Witch Project", den ich zu meiner Schande nach wie vor nicht gesehen habe, war es wohl die Idee an sich, die meines Wissens nach nie zuvor in dieser Konsequenz umgesetzt wurde (semi-dokumentarische Filme gab es ja zumindest schon jede Menge), welche den Film so gut machte...

:jep:, genau... Wenn du ihn noch nicht gesehen hast, will ich also auch nicht zuviel verraten. Das Ding ist eindeutig mit das Genialste, was ich jemals gesehen habe. ABER: Gerade auch deshalb kann er IMHO Menschen mit etwas schwächerem Nervenkostüm (also wie bei mir: Ich kann mir das Ding heute nicht mehr anschauen!!!) doch ziemlich schocken. Ich will ihn dir also nicht abspenstig machen, aber zumindest darauf verwiesen haben! (Und dabei kommt der Film völlig ohne Blutvergießen oder Gewaltdarstellung aus!)


...Ja, der Film ist sozusagen ein Spaß für die ganze Familie :)
Aber wie gesagt, es ging mir mehr um die anderen Stilmittel und weniger um die Erzählstruktur.

So, so... "Spaß für die ganze Familie", ja? :D
Na, schön.
Aber..., ach so, dann meintest du, dass der Film wegen seiner Stilmittel nun... :verwirrt: ...doch ein Film fürs Kino ist oder... :confused:
Jetzt bin ich völlig :konfus:
Aber hängen denn dort nicht Erzählstruktur und Stilmittel zusammen? (Verrate bitte nicht zuviel. Ich bin nämlich schon neugierig, wie sie das geschafft haben wollen, die Handlung ähnlich wie bei Memento rückwärts zu erzählen, dabei aber scheinbar keine Zwischenschnitte drin haben!)

...Allerdings ist zumindest die Kameraführung ohne Schnitt alles andere als neu oder originell.

:confused: Hilf mir auf die Sprünge - wo gab es das so schon einmal? :verwirrt:
 
Einer der ersten und bekanntesten, und auch konsequentesten, Filme dürfte "Cocktail für eine Leiche" von Alfred Hitchcock sein, oder auch "Stalker" von Andrej Tarkowski.

Oh ja, thx!
Auf "Cocktail f. e. Leiche" hätte ich auch selbst kommen können!
Bei "Stalker" habe ich das so gar nicht in Erinnerung - obwohl er sehr lange Einstellungen hatte! (Soll aber jetzt kein Einspruch sein! ;))
 
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