Weltraum (Imperium)

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In einer abgeschotteten Ecke im Lagerraum der ‚Tyrant‘ hatte sich der bullige Hüne niedergelassen. Er schloss seine Augen und in wenigen Sekunden begab er sich in Meditation. Seine Jünger hingegen trainierten und übten weiterhin die Techniken und Kampfkünste, welche sie vorher auf Bastion erlernt hatten. Er konzentrierte sich und begab sich in seine Gedanken und kapselte sich von der Außenwelt ab.

Zion hatte sich die Unterlagen über die Mission und über die Yvethaner erneut angeschaut. Die außerirdische Spezies war für den kräftig gebauten Mann immer noch ein Rätsel. Wie konnte eine solche Rasse das glorreiche imperiale Militär so empfindlich treffen. In so kurzer Zeit konnten die Yevethaner, eine Rasse die für Zion schier unbekannt war, einen ganzen Cluster in Handumdrehen erobern. Teilweise respektiere er die Rebellen, aber im gleichem Atemzug wünschte er ihre totale Vernichtung. Kein Untertan des Imperiums hat das Recht sich gegen dieses zu erheben und die Waffen gegen es zu richten. Rebellion muss akribisch und mit voller Härte bekämpf und schlussendlich ausgerottet werden. Theoretisch hätte das Oberkommando direkt mit einer oder mehreren Gefechtsflotten den Aufstand im Keim ersticken müssen.
Es war Zion gleich, ob es Aliens oder Menschen waren. Der Fehler, den das Imperium einst bei den Ausläufern der sogenannten Neuen Republik gemacht hatte, durfte nicht erneut passieren. Ob Menschen oder Nicht-Menschen, keiner stand über dem Imperium.

Von der Rebellion der Yevethaner ging es für Zion schnell zu seiner derzeitigen Position im Orden der Sith. Es war wie ein fließender Übergang und es brauchte nicht viel für ihn. Der derzeit größte Krieg und seine Bestimmung als Krieger.

Der Sith-Executor kämpfte schon seit seinem ersten Tag im Orden der Sith für das Imperium und seinen Herrscher. Dieser Punkt würde auch immer so bleiben, Zion hatte keine Ambitionen auf den obersten Posten im Imperium und des Sith-Ordens. Seine Bestimmung waren der Kampf und das Schlachtfeld. Doch blind war Zion auch nicht. Alleine würde er immer vor anderen Sith kuschen müssen. Vielleicht waren diese Sith nicht stärker oder mächtiger als er. Aber sie hatten Kontakte und Verbündete. Zion brauchte jedoch keine eigene Armee oder hunderte Speichellecker. Ein Dutzend sehr gut ausgebildeter Krieger und einzelne Kontakte in der Hierarchie des imperialen Militärs müssten ausreichen. Damit würde er eine Stimme im Orden besitzen, wo sein Wort Gewicht hätte und gleichzeitig wäre er ein schwierigeres Ziel unbekannter Feinde. Mit dem Zirkel der Extinktoren hatte Zion bereits eine gute Basis gefunden, mit deren Hilfe er die Unterstützer gewinnen könnte. Und diese Jünger auf diesem Schiff würden ihren Teil dazu beitragen.
Jedoch hatte Zion das Glück, oder besser gesagt den Vorteil, noch andere Ressourcen in petto zu haben.

In seinem Unterbewusstsein hörte Zion eine laute Stimme. Er öffnete die Augen und beendete seine Meditation. Nun hörte er deutlich wie ein Militär eine Durchsage durch das ganze Schiff ab gab. In dreißig Minuten würden sie aus dem Hyperraum austreten und wieder im Normalraum bei Aradia sein. Der Sith-Executor schrieb eine verschlüsselte Nachricht an van Janetschko und speicherte diese auf einen Datachip. Mit neuen Kräften und ausgeruht erhob sich Zion und ging in Richtung Ausgang.

„Greift Euch eure Ausrüstung und folgt mir! Die Schlacht beginnt bald.“

Mit Vorfreude auf die bevorstehende Schlacht befeuerte Zion seinen Schritt zum Hangar, wo North wahrscheinlich schon seine Truppen bereitmachte.



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[ Adumar-System| Zweiter Verteidigungsring | VEN Vensenor | Hangar | AIAT/i "Stronghold" | Laderampe | Samin, Sakura, Drask, Hugh, Gefangene, Wachsoldaten,... ]

Es war wie es war. Sich den Kopf darüber zu zerbrechen, dass man als Elitestaffel einen Gefangenentransport begleitete - was im Grunde unter ihrer "Würde" war - oder nicht, es musste akzeptiert und hingenommen werden. In diesem Augenblick hatte sie besseres zu tun als ihr "Schicksal" zu "beklagen". Sie war froh, dass sie die Krankenstation hinter sich lassen und noch einen schnelle Dusche hatte nehmen können. Ihr ganzer Körper hatte nach dem Bactabad gejuckt und obwohl der Arzt darauf bestanden hatte das sie zwei Stunden in dem Tank bleiben sollte, hatte Sakura ihn dazu überreden können auf eine Stunde und dreißig Minunten zu reduzieren. Sie hatte eine angenehme Dusche und vor allem ein wenig Vorbereitungszeit gehabt. Hinzu war gekommen, dass sie noch eine Kleinigkeit hatte essen können, ehe sie zum Hangar gemusst und in das weniger attraktive Gefährt hatte steigen müssen. Ein klobiger AIAT/i welcher den Namen "Stronghold" trug würde seine Passagiere aufnehmen und diese an ihr Ziel nach Yaga Minor bringen. Sie beobachtete gerade, wie die beiden Gefangenen an Bord gebracht wurden, wobei man bei den Soldaten icht gespart hatte. Zwanzig gut bewaffnete Herren führten das Gesindel hinein und würden die ganze Zeit über Wache halten, während eine kleine Gruppe des Wolve Squad sie fliegen würde. Auch wenn diese Form der Reise ein gutes Stück komfortabler sein würde als in einem kleinen Jäger zu sitzen, so war der Gedanke daran mit Verbrechern auf einem Schiff zu sein nichts, was Sakuras Stimmung anhob. Das die Herren überhaupt vor ein Gericht gebracht wurden anstatt sie einfach zu exekutieren war für die Exotin einige Fragen auf. Diese würde man ihr allerdings sicherlich nicht beantworten. Immerhin ging es sie nichts an. Im Grunde fast schon schade, dass man sie nicht vom Himmel pustet. Dies würde Zeit und vor allem Kredits sparen. Ein netter kleiner Unfall auf dem Flug nach Yaga Minor und alle Probleme wären gelöst...

Sie sollte sich für diesen Gedankengang schämen und dennoch würde es vieles vereinfachen. Wie auch immer das Gericht entscheiden würde, Sakura hoffte, dass sie Strafe angemessen ausfallen würde. Mit ihrem Caf in der Hand hätte sie sich fast verschluckt, als sie bemerkte, wie Samin einem der Herren, genau genommen einem Lt. hinterher sah, welcher kurzfristig eingesprungen war. Ein netter Anblick, wobei Sakura sich nicht wirklich für ihn interessierte. Amüsierend stellte sie fest, dass Samin recht fasziniert von ihm zu sein schien und wenn sie es richtig deutete, dann schien auch Hugh Marnell, Lt. sie attraktiv zu finden. Rell Vevet und Hugh Marnell tauschten einen Blick aus, dann schritten sie die Rampe empor, einschließlich Mandalrianer und dem Rest.

"Dann wollen wir mal, würde ich sagen", meinte Sakura zu Samin und schritt mit dieser ebenfalls die Rampe empor, wobei Drask sie begleitete. Drei der Wölfe waren ohne Jäger und hatten das Los dieser Reise gezogen, was jedoch noch besser war als auf der Vensenor zu bleiben. Die Piloten stiegen ein, suchten sich ihren Weg ins Cockpit und setzten sich, wobei Sakura vorschlug die "Stronghold" zu fliegen, während Samin in den Genuss kommen würde sich mit Marnell zu unterhalten. Dies hieß sollte einer der beiden die Chance ergreifen.

Da ihr "Gepäck" gut verstaut war, sich die Piloten auf den Sitzen niedergelassen und Sakura die Systeme gechekt hatte, wobei Drask den Copiloten spielte, erhielt sie einige Sekunden später die Starterlaubnis. Sakura manövrierte das kleinere Schiff aus dem Haupthangar des Sternenzerstörers. Die Koordinaten hatte man ihnen bereits gegeben, bei dem man sich mit dem Begleitschutz treffen würde. Die übrig gebliebenen "Wolves" warteten bereits auf sie. Es würde ein langer Flug werden, bei dem man sich abwechseln würde, jedenfalls innerhalb dieses kleinen Schiffes, dies hieß falls Samin sich vom Lt. lösen konnte. Sowohl die "Guards" als auch die "Ruffians" schlossen sich ihnen an und Drask gab über den Gemeinschaftskanal mit, dass sie bereit zum Sprung waren. Die Route war bereits berechnet und würde an sie übermittelt werden, wobei die Stimme von Foster ein wenig erschöpft klang.

"Die Daten kommen gerade herein", meinte Drask. "Troska, Comra, Borosk sind drei Stationen", erklärte er kurz.

Wenn Sakura es richtig im Gedächtnis hatte, befand sich dieser Planet im Dantus-Sektor in den äußeren Randgebieten. Comra war ebenfalls ein Planet am Äußeren Rand. Einer der beiden galt als Neutral, während auf dem anderen ein imperialer Außenposten errichtet worden war. Der Flug würde also ziemlich lang und mehrere Zwischenstopps beinhalten. Demzufolge war es also dennoch ein Vorteil in diesem Schiff zu sitzen anstatt in einem Jäger. Jedenfalls weit aus angenehmer, wenn man ihren Gesundheitszustand beachtete. Weder Samin noch sie waren wirklich fit. Drask gab unterdessen die Koordinaten in den Computer ein, welcher den Kurs berechnete. Auch sie waren damit bereit für den Sprung.

"Stronhold bereit für den Sprung", teilte Drask mit und dann erhielten sich den Startbefehl, wobei sich die TIE-Defender an der Spitze in Formation befanden und sich in Bewegung setzen. Nach und nach traf dies auf jede Maschine und letztlich auch den Transporter zu, welche ihrem Ziel entgegen eilten um dann in den Hyperraum zu springen. Sekunden später verwandelten sich die Sterne in Sternenlinien. Adumar mit samt seinem System ließen sie hinter sich.

"Hoffen wir, dass der Flug glatt geht. Ich habe bei der ganzen Sache kein sonderlich gutes Gefühl", offenbarte Sakura.

Ihr Gefühl war in der Tat kein gutes. Man wusste nie was geschehen würde und mit dieser "heißen Ware" die sie im Gepäck hatten konnte einiges passieren. Der Versuch sie aufzuspüren und die Gefangenen zu befreien war einer von vielen Möglichkeiten. Immerhin hatten diese Verbracher Anhänger und jene würden auf irgendeine Art und Weiße sicherlich versuchen wollen ihre Leute zu befreien. Auch wenn sie nicht allein, auch wenn sie Unterstützung hatten, so waren sie dennoch geschwächt und nicht wirklich ausgeruht. Ihnen allen steckte noch der Kampf um Adumar in den Knochen. Umso größer würde ihre Aufmerksamkeit sein müssen.

"Man kann nie wissen ob etwas glatt geht, Pilot Officer Mitsumo", meinte Drask trocken.

Also ob sie dies nicht wüsste. Dennoch war es ein für einen Chiss freundlicher Versuch ihre Sorge ein wenig zu dämpfen. Diese Wirkung brachte es zwar nicht mit sich, dennoch half es den Kopf frei zu bekommen.

[Adumar-System | Zweiter Verteidigungsring :||: Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe :||: AIAT/i "Stronghold" :||: Hyperraum :||: auf dem Weg nach Yaga Minor :||: Cockpit :||: Samin, Drask, Sakura...; weiter hinten Soldaten und Gefangene:]
OP: Ich habe mal den Anfang gemacht.^^
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum Richtung Koornacht | Kriegsschiff Ironhide | Hangar] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, NPCs

Eine Stunde, das war eine lange Zeit, wenn man jeden Augenblick befürchten musste, dass das Fehlen des Kochs auffiel und die Suche nach seinen Mördern begann. Wenn es nach Darth Sting gegangen wäre, dann hätten sie den Aufbruch nicht einmal um eine weitere Minute aufgeschoben. Aber das schien nicht möglich zu sein und es durchzusetzen, lag nicht in seiner Macht. Er musste sich also gedulden und hoffen, dass sie die Ironhide unbehelligt verlassen konnten. Eine Stunde. Da konnte nahezu alles passieren.

Doch was wollte Tom West damit sagen, dass er den Grund für die rasche Abreise wusste? Bezog er sich damit noch auf den Streit im Trainingsraum und Stings Wunsch, die Jagd so rasch wie möglich fortzusetzen, oder hatte er tatsächlich Lunte gerochen? Der Sith sondierte ihn mit seinen Machtsinnen. Die Gedanken- und Gefühlswelt des Menschen vermittelte unter anderem ein gewisses Maß an Frust, Ärger und Sorge. Das konnte natürlich verschiedene Gründe haben. Es war jedoch nicht auszuschließen, dass der Sturmtruppenoffizier tatsächlich schon Bescheid wusste. Falls dem so war, dann war es dem Lamproiden rätselhaft, wieso es noch keine negativen Folgen hatte. Aber er wollte in jedem Fall, dass es so blieb. Drohend richtete er sich vor West auf, um ohne Worte, aber allein mit seiner Körperhaltung zu vermitteln: ›Mach jetzt bloß nichts Falsches!‹ Denn im Fall eines Verrats würde er mit allen Kräften dafür sorgen, dass jener zu den Opfern gehörte.

Nacheinander verließen die anderen Mitglieder der Expedition einschließlich dem Lieutenant den Hangar. Sting jedoch blieb zurück. Er hatte kein Gepäck, das er noch packen musste. Comlink und Waffe trug er bei sich, etwas anderes hatte er gar nicht mit an Bord gebracht. Er hatte auch nichts zu erledigen, sich von niemandem zu verabschieden oder dergleichen. Er hatte keinen Grund, in den Korridoren der Ironhide herumzustreifen. Deshalb entschied er, auf die anderen zu warten und die Vorbereitung des Shuttles zu beaufsichtigen. Unter anderem deshalb, weil er dem Frieden nicht traute. Wenn die Sturmtruppen oder sonstwer an Bord, der von West vom Mord an dem Koch erfuhr oder es auf andere Weise herausfand, etwas gegen die Sith unternehmen würde, dann wollte er in der Nähe der Fähre sein. Und er wollte durch seine Anwesenheit verhindern, dass im Shuttle irgendeine hässliche Überraschung für sie vorbereitet wurde. Er wusste ja nicht, ob bereits irgendwelche Maßnahmen gegen sie beschlossen waren.

Während die anderen sich für die Abreise bereit machten, sah er sich im Hangar und dem Sentinel-Landungsboot um. Er machte sich mit dem Grundriss des kleinen Schiffes bis in den letzten Winkel vertraut. Außerdem ließ er sich erklären, was alles verladen worden war und wozu diese Dinge dienten. Alles sah danach aus, als würde man tatsächlich die Abreise vorbereiten, mit allem, was für einen militärischen Einsatz notwendig schien. Also kein Hinweis darauf, dass man etwas anderes plante, als die Sith rasch loszuwerden. Allerdings fragte er sich, wie man auf die Idee kommen konnte, sich für ein Unternehmen wie dieses mit so viel Ausrüstung beladen zu wollen. Die Soldaten schleppten mehr Waffen und Gerätschaften in die Fähre, als sie auf einmal tragen konnten. Glaubten sie denn, dass die Truppe bei Galantos - oder wo auch immer sie sich auf ein yevethanisches Schiff schleichen würden - Zeit haben würde, in Ruhe den ganzen Stapel Container umzuladen? Er war beinahe überzeugt davon, dass schon sehr bald der Punkt kommen würde, an dem alles sehr schnell, leise und heimlich gehen musste. Ein großer Teil von diesem Krempel wäre dann unnötiger Ballast, zumal er damit rechnete, dass die Zahl derjenigen, die es benutzen und transportieren konnten, sinken würde. Vermutlich würden sie einen Großteil der Ausrüstung irgendwo zurück lassen müssen. Aber er wollte nicht mit den Menschen darüber diskutieren. Die Entwicklungen würden ihm Recht geben. Und wenn nicht, umso besser.

Die Stunde war noch nicht ganz verstrichen, als die Vorbereitungen sich dem Ende näherten. Tom West traf als erster wieder ein. Kurz danach kam auch Adria Guldur an. Sie schleppte zwei große Seesäcke, offenbar die Ausrüstung von ihr und Darth Sikarius. Noch mehr Gepäck, mit dem sie sich belasten wollten, anstatt sich auf das Wesentlichste zu beschränken. Aber das war vorerst noch ihre Sache, ebenso wie es ihr Problem sein würde, wenn sie diese Sachen irgendwo verlieren oder aufgeben mussten. Sting musterte die Gepäckstücke abschätzig, kommentierte es aber nicht. Es dauerte nicht mehr lang, bis auch Sabar Muraenus und Leto Fel zu ihnen stießen. Der Sturmtrupp war ebenfalls vollzählig versammelt.

»Können wir dann los?« fragte er den Offizier. Ihm war nicht entgangen, dass die Ironhide aus dem Hyperraum gefallen war. Auch dieses Hindernis für ihren Start war beseitigt. Seine Ungeduld stieg: Sie waren so gut wie unterwegs, jetzt sollte nicht noch im letzten Moment etwas schiefgehen! Mit ein wenig Nachdruck durch die Macht sagte er: »Wir müssen starten! Je eher, umso besser!«

Es folgten weitere Minuten höchster Anspannung. Vielleicht empfand das nicht jeder so, aber es wusste ja auch nicht jeder, welch triftigen Grund die Schiffsbesatzung hatte, die Abreise doch noch zu verhindern. Jeden Augenblick konnten die Startvorbereitungen unterbrochen werden und die Soldaten den Befehl erhalten, die Sith festzusetzen oder zu töten, anstatt sie auf ihre Mission zu begleiten. Auch als sie in die Maschine stiegen und diese abhob, war er noch nicht zufrieden. Ebenso wenig, als sie den Hangar der Ironhide verließ. Doch als nach weiteren bangen Minuten die Sentinel-Fähre im Hyperraum verschwand und sich damit dem Zugriff des größeren Kriegsschiffs entzog, verspürte er eine nicht unerhebliche Erleichterung. Endlich waren sie wieder auf Kurs!

Erneut kroch er an Tom West heran, um ihn zu fragen:


»Sie wissen es? Wieso sind wir dann unterwegs?«

Jetzt gab es schließlich keinen Grund mehr für Geheimniskrämereien. Sie saßen wortwörtlich im selben Boot.

[Weltraum (Imperium) | Hyperraum Richtung Koornacht | Sentinel-Fähre] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, NPCs
 
[ Normalraum Richtung Koornacht :: Iron Hide :: Hangar ] Sabar Muraenus, Adria Guldur, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West

Endlich waren alle Sith bei der Fähre eingetroffen, Tom wäre es lieber gewesen sie hätten sich ein wenig mehr beeilt, aber noch halte kein Alarm durch das Schiff. Mit Erleichterung hörte er das Zischen der Pneumatik und den metallischen klang als die Sturmrampe sich krachend schloss. Keine Fünf Sekunden später hob die Fähre ab und schwebte langsam, nach einer Drehung, auf das Atmosphärenschild zu und durchquerte es. Die Flügel des Sentinels schwenkten in Fluposition und rasteten ein, kaum das sie den freien Weltraum erreicht hatten. Erst dann wurde der Hauptanrieb gezündet und der Sentinel beschleunigte rasant. Schnell fiel die Ironhide immer weiter zurück, schon eine Minute später konnte man sie nicht mehr mit dem bloßen Auge erkennen. Sentinel hatten zum Glück einen leistungsfähigen Sublichtantrieb.

Immer wieder schlich sich Adria teilweise ungewollt in seine Gedanken. Ihr zuckersüßes und verheißungsvolles Lächeln, ihre warmen bernsteinfarbenen Augen, all das brachte irgend etwas tief in Tom zum schmelzen. Noch wusste er nicht genau ob das eher gut oder schlecht war. Da gab leider noch Darth Sikarius der wohl so was wie eine eifersüchtige Vaterfigur für sie darstellte. Leider eine krankhafte perverse Vaterfigur ohne Gewissen und auch noch komplett durchgeknallt, was alles viel komplizierter machte.

Als sie den Sicherheitsabstand zur Ironhide überschritten hatten, legten die Piloten vorne im Cockpit den Hebel um und rissen den Sentinel aus dem normalen Raumzeitgefüge heraus. Ihr berechnetes Ziel hieß nun Galantos, das die Yevethaner leider erobert hatten. Von nun an würden sie sich nur noch auf feindlichem Gelände bewegen müssen. Tom entspannte sich erst jetzt ein wenig. Sie waren nicht von der Ironhide aufgehalten worden in letzter Sekunde und waren nun in der Sicherheit des Lichtsprungs. Das hätte Tom gerade noch gefehlt, das man die Sith noch in den Knast steckte. Hier konnte ihnen nicht mehr viel zustoßen und es brachte auch gerade nichts über die Probleme nachzudenken, die hinter ihnen zurück geblieben waren. Zeit das nächste Problem vor ihnen ins Auge zu fassen, irgendwie mussten sie möglichst Heil auf Galantos landen.

Da kam der Wurm auf Tom zu gekrochen, irgendwie konnte er sich an den Anblick dieses Monsters nicht recht gewöhnen. Zumindest schlängelte er sich nicht über den Boden. Darth Sting sah einfach abscheulich aus in seinen Augen. Also verspürten auch Sith noch so etwas wie Neugier stellte Tom fest als er die Frage hörte. Tom nickte ganz Leicht und überlegte kurz wie er das Formulieren sollte. "Es gab mehrere Straftaten an Bord, aber ich denke sie beziehen sich auf die Letzte, mit dem Koch. Ihr Kollege sollte aufpassen, die Sicherheit an Bord eines Imperialen Kriegsschiffes ist sehr hoch. Mir mag nicht gefallen was sie tun. Trotzdem bin ich sogar noch einen Schritt weiter gegangen und habe die direkte Spur von Darth Sikarius, die er hinterlassen hat verwischt und ihnen damit die Zeit erkauft, mit mir zu verschwinden, bevor es zur Eskalation an Bord der Ironhide kam" Toms Stimme war dabei hart geworden, den es gefiel ihm eigentlich gar nicht, das er dazu gezwungen gewesen war.

"Was eure zweite Frage angeht Lord Sting,..." und zollte ihm mit der anrede ein wenig mehr Respekt. Zumindest hielt sich Darth Sting zurück und war der einzigste Sith Meister mit einem halbwegs klaren Verstand, der auch noch ein wenig voraus dachte. "...so ist die Antwort recht einfach und liegt eigentlich auf der Hand. Mir mag nicht unbedingt gefallen wie sich einige Sith verhalten haben aber das ist in diesem Fall völlig unrelevant." wobei das Wort Verhalten schon sehr geschönt war von Tom,der am liebsten ein krankhaft dazu gesetzt hätte "Auch wenn es solche Ausmaße angenommen hat, wie in diesen Fall. Ihr habt mir den Grund selber genannt Lord Sting, warum diese Mission unter allen Umständen zu Erfolg geführt werden muss." Dann nahm er unwillkürlich ohne es selber bewusst zu merken langsam Habachtstellung ein. "Dies ist eine Mission die euch vom Imperator persönlich übertragen wurde, wie ihr betont habt. Wir sind Sturmtruppen, des Imperators gepanzerte Faust! Sein Wort ist unser Gesetz nachdem wir Leben" und sah Darth Sting in die Augen "Es ist meine Pflicht wie ihr seht und die nehme ich Todernst"

[ Hyperraum Richtung Koornacht :: Sentinel ] Sabar Muraenus, Adria Guldur, Darth Sting, Darth Sikarius und Tom West + Sturmtruppen
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum Richtung Koornacht | Sentinel-Fähre] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, NPCs

Tom West machte klar, dass seine Treue für den Imperator sein oberster Beweggrund war. Besser gesagt, seine ganz persönliche Auslegung dessen, wozu diese Treue ihn verpflichtete. Andere wären vielleicht der Meinung gewesen, dass seine Pflicht ihn genauso dazu hätte zwingen können, gegen die Sith vorzugehen. Schließlich hatten diese sich gewaltsam gegen andere Diener des Imperiums, gegen das Militär, gewandt. Aber glücklicherweise setzte er seine Prioritäten anders. Das Leben des Kochs und die Zerstörungen an Bord der Ironhide bedeuteten ihm offenbar weniger als der Verrat der Yevethaner und die Chance, diesen einen sehr schmerzlichen Denkzettel zu verpassen. Er wollte dabei sein, wenn es dazu kam, und diese Gelegenheit hatte er sich nur erhalten können, indem er den Sith das Verlassen des Schiffes - man konnte hier auch von einer Flucht reden - ermöglichte. Darth Sting gefiel die Einstellung des Sturmtruppenoffiziers. Insbesondere natürlich deshalb, weil er selbst der Nutznießer davon war. Ohne die Eigeninitiative des Menschen hätten sie es vielleicht nicht von Bord geschafft. So hatten sie nun eine ganze Gruppe bewaffneter Elitesoldaten zur Verfügung, an deren Loyalität kein Zweifel mehr bestehen konnte.

Diese basierte allerdings auf der Annahme, es wäre das persönliche Anliegen von Imperator Allegious, diese Mission zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Sting verkniff es sich, Tom West zu widersprechen. Dies war in erster Line Stings Unternehmung. Der Imperator hatte ihm seinen Segen dafür gegeben und würde sich sicherlich über einen Erfolg freuen, aber er war nicht derjenige, der dieses Ziel festgesetzt oder das Vorgehen bestimmt hatte. Der Lamproid hatte niemals das Gegenteil behauptet, aber offenbar war es bei dem Offizier anders angekommen. Zwar war Darth Sting kein geübter Manipulator, aber war doch klug genug um zu wissen, dass es nicht in seinem Sinne war, den kleinen Irrtum geradezurücken. Es war für alle besser, wenn der Mensch bei seiner Ansicht blieb. Und es war schließlich keine Lüge, dass dieser Einsatz dem Wohl des Imperiums und seines Herrschers diente. Wenn sie tatsächlich zu Ende brachten, was sie sich vorgenommen hatten, dann würde das Reich nur profitieren.

»Sie sind ein guter Soldat!« behauptete der Lamproid und wünschte, dass auch Darth Sikarius ein klein wenig mehr von dieser Geradlinigkeit abbekommen hätte. Es würde Manches vereinfachen. »Man wird aber merken, dass er fehlt. Und dann weiß ich nicht, was kommt. Vielleicht woll'n sie uns aufhalten. Es ist besser, wir bleiben still und sagen niemandem, wo wir sind. Ich will jetzt keine Störungen mehr. Das waren schon zu viele. Und viel zu knapp!«


Keinen Kontakt zu anderen imperialen Schiffen und den Welten auf ihrem Weg aufzunehmen, bedeutete allerdings, dass sie nur wenige bis gar keine Informationen darüber erhalten würden, was sie an der Front erwartete. Es konnte sein, dass ihnen dadurch wichtige Entwicklungen entgingen, zum Beispiel ein weiterer Vorstoß der Yevethaner. Sie hätten davon profitieren können, dass sie über eine militärische Funkanlage verfügten und Informationen abrufen konnten, die sie brauchten, um vor Ort Probleme zu vermeiden. Aber mehr als alles andere wollte Sting nun vermeiden, dass sie ein weiteres Mal aufgehalten wurden. Lieber ließ er sich beim Eintritt in das Galantos-System von den Yevethanern abschießen, als sich vorher noch einmal mit dem Militär herumärgern zu müssen. Er konnte mit seinem begrenzten Wissen über die Gesetzmäßigkeiten der Raumfahrt ja nicht ahnen, dass das ein Ding der Unmöglichkeit war: Nur wenige Routen führten nach Koornacht, und das Imperium wachte insbesondere in diesen Zeiten natürlich besonders darüber, wer und was sich auf ihnen bewegte. Es gab keine Deckung, in der man sich unbemerkt heranpirschen konnte. Aber vielleicht war das Glück ja weiter mit ihnen und sie blieben unbehelligt. Es war ja möglich, dass das Imperium seinen Blick in die andere Richtung lenkte und Besseres zu tun hatte, als ein militärisches Fahrzeug aufzuhalten, das Personal und Material zur Front transportierte. Zumindest solange die Ironhide nicht Alarm schlug und niemand gezielt nach ihnen Ausschau hielt.

»Noch ein Rat«, fügte er hinzu, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Leto Fel sich außer Hörweite befand und seine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenkte. »Darth Sikarius ist jetzt erstmal wieder ruhig, aber das ändert sich. Wir sind ja noch 'ne Weile unterwegs, bevor wir richtige Gegner haben. Sagen und machen Sie nichts, was ihn wütend macht!«

Nach diesem durchaus gut gemeinten Hinweis wandte er sich ab. Er fand, dass es nun an der Zeit war, ein anderes Gespräch zu suchen. Nach dem Vorfall im Trainingsraum hatte er kein Wort mehr mit Sabar Muraenus gewechselt. Innerlich hatte er diesen als seinen Schüler verstoßen, doch da Sabar überlebt hatte und sie die Jagd nun doch als Gruppe fortsetzten, standen die Dinge wieder anders. Der Graf erhielt eine zweite Chance, auch wenn er sie nach Ansicht des Lamproiden eigentlich nicht verdient hatte. Aber wenn das funktionieren sollte, war es wohl nötig, ein paar Bedingungen noch klarer zu formulieren, als er es bereits getan hatte. Denn seine letzten Anweisungen hatte sein Lehrling bei erster sich bietender Gelegenheit missachtet. Mit seiner unnötigen und sinnlosen Provokation Sikarius gegenüber hatte der Dubrillioner nicht wenig dazu beigetragen, dass die Situation überhaupt so eskaliert war. Sting war nicht bereit, ein solches Verhalten noch einmal hinzunehmen. Muraenus sollte wissen, dass er das ihm zustehende Pensum an Nachsicht und Glück nicht nur ausgeschöpft, sondern schon deutlich überbeansprucht hatte.

Sting kroch zu seinem Schüler hin und eröffnete mit einer Frage:

»Weißt du jetzt wo dein Platz ist, Scheich?«

[Weltraum (Imperium) | Hyperraum Richtung Koornacht | Sentinel-Fähre] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, NPCs
 
[Adumar-System | Zweiter Verteidigungsring | Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe | Weltall in der Nähe der VEN „Vensenor“ | Tie/ad Guard 8, in Formation mit den übrigen Guards | Pilot Officer Myra Juran

Myra warf einen prüfenden Blick auf die Anzeigen und stellte zufrieden fest, dass auch im Flug alle Systeme grün anzeigten. Ohne Schwierigkeiten glitt der schnittige TIE-Avenger durch die endlose Schwärze des Alls und die imperiale Pilotin mit dem Rufnamen Guard 8 hatte sich ohne Schwierigkeiten in die Formation der Staffel eingefügt. Der übrigen Staffel, musste man dazu sagen, denn während der vergangenen Kämpfe waren auch die „Guards“ dezimiert worden und nicht mehr bei Sollstärke. Was bei der bevorstehenden Mission kein Problem sein sollte, dachte sich Myra, die blonde Frau war zuversichtlich, das alles nach Plan verlaufen würde. Das Imperium war die beeindruckendste militärische Macht, die die Galaxis je gesehen hatte, und weder die Neue Republik, mit der ein brüchiger Friede herrschte, noch irgendwelche Rebellen oder Separatisten würden daran etwas ändern können. Von den Kampfläufern der Armee bis hin zu dem Jäger, den sie flog, waren die Angehörigen der imperialen Streitkräfte hervorragend ausgerüstet und übertrafen ihre Feinde auch durch Ausbildung, Disziplin und den eisernen Willen zum Sieg. Das klang fast wie eine Parole der KOMENOR, was Myra allerdings nicht störte. Sie war mit solchen Aussagen groß geworden, hatte sie sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Und, dabei dachte sie an die Chiss bei den „Wolves“, nicht zuletzt waren auch die Menschen allen anderen Völkern überlegen. Ein weiterer Garant für endgültigen Sieg des Imperiums, der sicher eines Tages kommen würde. Sobald alle Müßiggänger und anderen subversiven Elemente entfernt worden waren, fügte die junge Frau in Gedanken hinzu. So drückte es ihr Vater immer gerne aus. Für einen Moment wurden ihre hübschen Gesichtszüge bitter, doch sie schluckte ihren Ärger herunter. Noch hatte sie wenig erreicht, auf das die Familie stolz sein konnte und das ihr Prestige mehren würde, doch das würde sich ändern. Sie hatte sich das geschworen. Ihr Bruder mochte gestorben sein und sie alle enttäuscht haben, doch Myra würden das nicht tun. Diese Eskorte war eine weitere Gelegenheit, sich zu beweisen und zu zeigen, dass sie besser war als die anderen. Und je öfter sie das bewies, desto besser wurden ihre Chancen, endlich öffentlich und bei den wichtigen Entscheidungsträgern bekannt zu werden.

Für den Moment aber musste sie sich auf die Mission konzentrieren und so schob sie die Gedanken beiseite. Die drei Staffeln „Wolves“, „Guards“ und „Ruffians“ hatten sich am Navpunkt versammelt und auch der langsame, behäbige Transporter war eingetroffen. Unter ihrem Helm konnte sich Myra ein schmales, spöttisches Lächeln nicht verkneifen, als sie an die beiden Chiss dachte, die in dem Cockpit saßen. Ohne Zweifel hatten sie einen äußerst langweiligen Flug vor und das in einem Gefährt, das nun mal so gar nichts mit dem Defender gemein hatte. Einzig Mitsumo hatte diese Aufgabe wohl nicht verdient. Vermutlich hatte man sie geschickt, um die beiden Nichtmenschen im Auge zu behalten. Der Gefangentransporter nahm den Platz im Zentrum der Formation ein und die TIEs bildeten einen schützenden Schirm um ihn. Über den Gemeinschaftskanal meldete Drask, der männliche Chiss, die Bereitschaft zum Punkt. „Stronghold“ war ein passendes Rufzeichen, fand Myra. Wing Commander Foster, der trotz seiner hörbaren Erschöpfung weiterhin bewundernswert diszipliniert und pflichtbewusst war, bestätigte die Meldung übermittelte den Staffelführern dann die Daten für ihre Route, die diese prüften und dann weiterleiten. Die „Guards“ erhielten die Koordinaten von Foster persönlich und nachdem die Rottenführer sie ebenfalls geprüft und weitergeleitet hatten, war die Staffel bereit zum Sprung.

Myra warf einen Blick aus der Cockpitscheibe und anschließend auf ihre Sensoren. Die sechs TIE-Defender der „Wolves“ hatten sich an die Spitze gesetzt, sie würden zuerst springen. Wing Commander Foster und der Rottenführer Myras baten ebenfalls um Bestätigung und so meldete sich die Pilotin über den Staffelkanal, als sie an der Reihe war.


„Guard 8 bereit zum Sprung.“


Auch der Rest der Staffel war bereit. Myra verfolgte, wie die Jäger der „Wolves“ beschleunigten und dann mit einem Aufblitzen ihrer Ionentriebwerke in den Hyperraum eintraten. Sorgfältig leitete die blonde Imperiale ebenfalls die Vorbereitungen ein, der Avenger wurde schneller und nur kurze Zeit später ging ein leichter Ruck durch die Maschine, die Sterne verschwommen zu Streifen. Myra lehnte sich ein wenig zurück und ging nochmal die Anzeigen durch. Das Cockpit war nicht für Bequemlichkeit gebaut und das war auch in Ordnung so, trotz ihrer privilegierten Herkunft war die junge Frau nicht so vermessen zu glauben, dass sie eine Luxusyacht flog. Troska, Comra, Borosk. Im Rand gelegen und nur teilweise unter direkter imperialer Kontrolle. Musste man mit Piratenangriffen rechnen? Gesetzlose trieben sich oft in den Randgebieten herum, was Myras Ansicht gewiss auch daran lag, dass dieser wilde Raum hauptsächlich von Nichtmenschen bewohnt wurde. Die Pilotin seufzte leise. Das würde sich schon noch zeigen. So oder so, eine Gelegenheit, sich zu beweisen...


[Adumar-System | Zweiter Verteidigungsring | Achte Gefechtsflotte; Vierte Flottille; Elfte Kampfgruppe | Im Hyperraum nach Yaga Minor | Tie/ad Guard 8 | Pilot Officer Myra Juran
 
Was lange währt... Viel Spaß ^^


[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Iron Hide / Gänge ] Sikarius


Eine Stunde. Das war mehr als wenig Zeit um die sterblichen Überreste des Kochs loszuwerden. Hektisch eilte Sikarius also die Gänge der Ironhide entlang und versuchte alle ungünstigen Zeugen zu vermeiden. Nein, er versuchte es nicht – er tat es. Wieder einmal musste er feststellen wie nützlich eigentlich seine Fertigkeiten waren, wenn er seinem tödlichen Handwerk nachging. Mit seinem Machtsinn konnte er schon im Voraus alle profanen Personen an Bord erspüren und einer Begegnung aus dem Weg gehen.

Per Com hatte er bereits
Xhuljia kontaktiert, die aktuell mit einem Putzwagen unterwegs zu Stings ehemaligem Quartier war. Hoffentlich ging alles gut. Er hatte wenig Lust wegen Pech nicht auf diese Mission gehen zu können. Dass die ganze Aktion vermutlich eine schlechte Idee gewesen war, war ihm spätestens aufgefallen, als er mit Sting den Hangar erreicht hatte. Dort hatte er sich dann schnellstmöglich abgesetzt, um die hinterlassenen Spuren zu beseitigen. Ein bisschen chaotisch, aber das passierte, wenn der Denker dem Würger hinterherräumen musste.

Endlich erreichte er das Ziel. Da er den Weg bisher nur ein einziges Mal mit
Sting gegangen war, war er zweimal falsch abgebogen und hatte wertvolle Sekunden verloren. Die grüne Nichtmenschin wartete bereits und schaute sich hektisch um, den repulsorgetriebenen Putzwagen halb hinter der nächsten Ecke verborgen. Beinahe augenblicklich kochte Wut darüber in Sikarius hoch, dass die verdammte Falleen noch nicht angefangen hatte zu putzen. Jedoch wurde diese jäh verdrängt, als er scharf die Luft einsog.


„Warum hast du noch nicht angefangen?“

Fragte er daher beinahe schon freundlich, während Xhuljia sich ihm zuwandte.

„Das Quartier ist verschlossen und will sich nicht öffnen lassen, Meister!“


Antwortete sie flüsternd und trat demonstrativ auf die Tür zu, die sich jedoch nicht regte. Sikarius rollte das Auge und schob sie zur Seite. Für ihn hatte sich die Tür vorhin geöffnet und würde es auch jetzt tun…doch er würde enttäuscht. Kalt und reglos glänzte das Metall im Licht der Lampen, während sich etwas weiter entfernt eine Präsenz näherte. War es zu spät? Hatte man das Quartier abgesperrt und… Nein! Der Schiffsalarm schwieg und auch der näherkommende Typ schien in keiner Weise beunruhigt.

Einen Augenblick lang überlegte der Mörder wie er jetzt hineinkommen sollte, da fiel ihm der Türöffner ein, den er vorhin Adria im Hangar abgenommen hatte. Einen Augenblick lang musterte er das Gerät, das Adria zufolge Fischfresse ihr gegeben hatte. Nun, es würde sich jetzt schon zeigen was man damit anfangen konnte. Fest nahm es den kleinen Zylinder in seine Rechte und setzte es an der Stelle an, an der er das Schloss vermutete. Mit einem raschen Blick in den Gang hinter sich drückte er den blauen Aktivierungsschalter und ein oranges Licht flammte an der Spitze auf. In der Macht nahm der Mörder wahr, wie der potentielle Zeuge immer näher kam, doch die Tür wollte sich nicht öffnen. Jetzt hörte man bereits die Schritte des menschlichen Mannes. Es konnte sich nur noch um Sekunden halten.

Plötzlich zischte es und die Tür glitt aus dem Weg. Hektisch winkte Sikarius Xhuljia, die ihm rasch hineinfolgte und machte einen Satz auf das Bett um ihr Platz zu machen. Die Tür schloss sich wieder und sie waren alleine. Hatte man sie gesehen? Die Aura des Soldaten verriet nicht ob er etwas wahrgenommen hatte. Oder doch? War da vielleicht die Spur von Verwunderung? Hatte er etwa doch etwas von der Falleen gesehen?!

Mach die Tür auf! Es darf keinen Zeugen geben!

Nein! Wir haben nicht die Zeit eine weitere Leiche zu entsorgen! Wir waren schon viel zu unvorsichtig!

Ach was. Die Imperialen sind doch so blind wie Nunas. Ob jetzt einer oder zwei fehlen…

Wir haben nicht genug Zeit! Reiß dich zusammen!

Während die Stimmen in seinem Kopf stritten, nahm Sikarius aus den Augenwinkeln heraus wahr, wie Xhuljia würgte. War sie solche Anblicke etwa nicht gewohnt? Sie kam doch aus dem Sithtempel!

„Was ist los. Ist das Beispiel meiner Taten etwa zu viel für dich?“

Fragte er kalt, während er damit begann die gröbsten Teile wieder in den Servierwagen zu häufen. Das alles musste weg. Nicht der Hauch einer Spur durfte zurückbleiben!

„Nein…Meister. Es war nur der Geruch. Auf so engem Raum ist er…überwältigend…“

Die letzten Worte sprach sie mit einem verführerischen Lächeln auf den grünen Lippen aus. Sikarius wollte sie scharf für die offensichtliche Unwahrheit zurechtweisen, doch eine neue, noch stärkere Welle von Zuneigung überrollte ihn. Es war beinahe als hätte er seine Nase in flüssigen Zucker gesteckt, den man seltsamerweise auch noch einatmen konnte. Urplötzlich begannen seine Gliedmaßen zu kribbeln und der Rand seines Blickfeldes färbte sich rosa.

AdriaAdria hat kein Problem mit Blutgeruch!“

Fauchte der Mörder halbherzig, während er versuchte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Mit fahrigen Fingern schnappte er nach dem Tuch, mit dem Sting sich vorhin abgewischt hatte und ließ es prompt fallen. Seine Linke wollte ihm noch immer nicht gehorchen.

„Deine liederliche Schülerin hat ganz andere Fehler…Meister“

, säuselte Xhuljia, während sie damit begann mit einer stark chemisch duftenden, gelben Plörre den Boden zu wischen. Beinahe Augenblicklich lösten sich die meisten nicht metallischen Bestandteile auf und wurden beim nächsten Wischen restlos aufgesogen. Sikarius hatte sich aufs Bett zurückgezogen und damit begonnen die zerbrochenen Habseligkeiten des vormaligen Quartierbewohners ebenfalls einzusammeln. Die Bedeutung der Worte der Falleen drang nicht zu ihm durch. Zumindest nicht bis sie fortfuhr:

„Es gibt da etwas was du wissen solltest. Einen Fehltritt, den du Ihr nicht so leicht verzeihen wirst…“

„Genug!“

, zischte der Mörder ohne Vorwarnung und schlug seine metallene Hand in die Matratze. Zorn kochte in seinem Magen hoch, doch nicht brennend heiß wie sonst, sondern irgendwie entfernt.

„Du…konzentrier dich einfach auf deine Aufgabe! Wir…müssen fertig werden!“

Xhuljia zuckte zurück, öffnete den Mund um etwas zu erwidern schwieg dann jedoch. Offenbar hatte sie gemerkt, dass in der Hektik kein guter Zeitpunkt war um über Adria zu sprechen. Routiniert fuhr sie fort und bald schon erstrahlte der Boden des Quartiers erneut in blitzendem Silber. Noch einmal sah Leto sich um und sah sich mit dem Machtsinn nach der Aura des Kochs im Quartier um. Alles war entweder im Putz- oder dem Servierwagen. Halt! Nein! Unter dem Bett war noch ein Spritzer. Schnell bückte er sich und wischte den Roten Tropfen mit den bloßen Fingern weg. Jetzt war hoffentlich alles sauber!

Noch einmal checkte er die umliegenden Korridore, dann ging es los. Die Falleen schob den Putzwagen, er den anderen. Sein Ziel war der Hangar neben ihrem Shuttle. Dieser war leer und eignete sich damit perfekt für sein Vorhaben. Da sie mobil waren, verging der Weg ohne Vorkommnisse. Lediglich seine Sicht wurde mit jedem Atemzug immer schwammiger. Xhuljia war intelligent genug nicht zu sprechen, doch Sikarius fühlte förmlich wie sie die Worte in ihrem Kopf formulierte. Auch was sie wollte war klar. Natürlich war der Platz als Leibdienerin ihr zu wenig. Sie wollte das was Adria hatte. Sie wollte seine Schülerin sein. Und der Mörder war geneigt es ihr zu gewähren. Immerhin hatte sie ja irgendetwas getan was ihm nicht gefallen dürfte. Mit jedem Schritt wuchs seine Neugier, doch der Denker zwang ihn zu warten. Das war ein Thema für das Shuttle. Dann konnte er Adria auch direkt zur Rede stellen. Und vielleicht gleich aus der Luftschleuse werfen. Immerhin hatte sie ihn ja angegriffen…

Der Hangar war wie erfühlt menschenleer. Lediglich einige TIE-Fighter hingen an der Decke. Vor dem großen Hangartor zog der Hyperraum dahin. Der perfekte Ort um ungeliebte Beweise verschwinden zu lassen…

„Wirf es hinaus…“

, wies er die Falleen an und blieb stehen. Gedankenverloren sah er zu, wie sie zunächst den Putzwagen zum Hangartor schob. Ein Stoß und das Ding verschwand zwischen den glühenden Linien des Hyperraums. Sofort machte Xhuljia kehrt und nahm ihm den Servierwagen ab. Auch mit ihm näherte sie sich dem bläulichen Energiefeld. In wenigen Sekunden würde der blutverkrustete Durastahl und das was von dem armseligen, fetten Koch noch übrig war, würde auf ewig verschwinden.

Spring hoch!

Brüllte plötzlich der Würger und dem jähen Impuls folgend sprang Sikarius von der Macht verstärkt auf den Catwalk, der zu den TIE-Fightern führte. Grade noch rechtzeitig, denn mit einem wütenden Zischen öffnete sich die Hangartür und ein Mann in Pilotenmontur betrat den Raum. Der Mörder war so fokussiert gewesen, dass er den sich nähernden Menschen nicht entdeckt hatte. Als er Xhuljia erblickte, blieb der schwarzgekleidete Soldat jäh stehen und griff nach seiner Waffe.

„Halt! Dieser Hangar ist nicht für Zivilisten freigegeben!“

Lautlos ließ der Mörder sich hinter ihn fallen, während die Falleen erstarrte. Durch den Wind des Falls kam gefühlt seit Stunden das erste Mal wieder frische Luft an Sikarius‘ Nase. Mit seiner Rechten holte er aus, um das Leben des Piloten zu beenden. Er hatte zu viel gesehen. Nun würde er den selben weg gehen wie der Koch. Die Servomotoren der Prothese surrten auf.

Die Alienbitch manipuliert dich. Falleen haben Pheromone. Erinnerst du dich nicht?

Ohne Vorwarnung hallten die Worte des Denkers in seinem Geist wieder und die Erinnerung an ein altes Schulbuch materialisierte sich vor seinem inneren Auge. Die Alienbitch war eine Falleen. Die Alienbitch manipulierte ihn. Die Alienbitch wollte Adrias Platz einnehmen. Die Alienbitch wollte Adria tot sehen. Nein.

„Vorsicht, sie hat eine Waffe!“

, rief Sikarius und stieß seine Rechte nach vorne. Hart packte er den Piloten an der Schulter und ein Machtstoß raste auf Xhulija zu, die überrascht die Augen aufriss. Der grade gezogene Blaster wurde aus ihrer Hand gewirbelt, während sie, die Lippen zu einem Stummen Schrei geöffnet, mitsamt dem Servierwagen den blauen Energieschild durchstieß. Normalerweise flackerten Präsenzen in der Macht bevor sie vergingen, doch die Falleen verschwand ohne Vorwarnung.

Tief holte Sikarius Luft und sah auf den Piloten hinab, den es ebenfalls zu Boden geworfen hatte. Anscheinend war er mit dem Kopf aufgeschlagen, denn er war grade dabei in die Bewusstlosigkeit abzudriften. Einen Augenblick unschlüssig was zu tun war, musterte der Mörder ihn, trat dann jedoch ans Schiffscom und rief die Sanitäter. Noch einmal sah er sich um, und verließ den Raum. Er war fertig. Sie konnten abfliegen.

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Iron Hide / Hangar ] Sikarius, sowie ein bewusstloser Pilot
 
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Sabar musste sich anstrengen, um nicht vollkommen die Beherrschung zu verlieren, als Adria nicht einmal zwanzig Minuten nach ihrem Gespräch ihr versprochenes Pad einforderte. Sicherlich führte auch der Graf ein solches immer bei sich, allerdings war auf diesem lediglich eine sündhaft teure Business-Software installiert, mit deren Hilfe er sämtliche geschäftliche Aktivitäten seiner Geschäftspartner und Familienmitglieder, sowie die Geschäfte verbunden mit seinem Freizeithobby, dem Verein BC Dubrillion Heart, zu Gute führen konnte, auch wenn er seit der Abreise von Bastion nicht mehr dazu gekommen ist. Kurz spielte der Graf mit dem Gedanken, Adria das Teil einfach zu geben, damit sie Ruhe gibt. Aber ein kurzer Rundumblick genügte, um zu bemerken, dass es noch bessere Alternativen für ihn gab.

"Einen Moment."

Meinte er knapp, ehe er den hinteren Gang betrat, wo er gerade eben aus dem Augenwinken eine Gruppe Mechaniker bemerkte, die sich scheinbar um Probleme mit den Monitoren kümmerten. Er schritt zu ihnen und riss demjenigen von ihnen, welcher gerade mit einem Data-Pad beschäftigt gewesen ist, dieses aus der Hand und stieß ihn unsanft gegen die Wand, als dieser haderte, es dem Sith-Schüler zu überlassen und es sich nicht so leicht aus den Händen nehmen ließ.

"Bitte sehr, Adria."

Er gab dem Mädchen das Gerät und war halbwegs zufrieden, auch wenn die Umstände keineswegs gut für ihn aussahen.


Es gab wohl seit jeher gewisse Wahrzeichen, die das Imperium zu dem machten, was es gewesen ist. Damit waren nicht nur die Leistungen gemeint, die die großen Denker und Führer hinter der Großmacht, zwischen welcher und der Herrschaft über die gesamte Galaxis nur die Neue Republik stand, erbrachten, sondern auch die Symbolik im Ganzen, deren Grundpfeiler ohne Zweifel auf dem mächtigen Militär basierte - neben dem Sith-Orden, dessen größte und mächtigste Persönlichkeiten besagte Führer darstellten. Es kursierten Geschichten, die den imperialen Kinder schon im jungen Alter eingetrichtert wurden: Bei dem Anblick eines AT-AT Kampfläufers sind die Feinde schon vor dem eigentlichen Gefecht in Panik verfallen, ebenso bei einer Kampfgruppe Sternenzerstörer, deren keilförmige Körper dem Feind schon aus zig Kilometern Entfernung Stiche in die Lunge zu verpassen vermochten, ohne diesen überhaupt unter Beschuss zu nehmen. Sabar Muraenus hatte sich bei diversen Besuchen und gemeinsamen Inspektionen mit Freunden, die innerhalb der entsprechenden Institutionen tätig waren, schon einige Eindrücke verschaffen können und war militärisch halbwegs gebildet. Gemeinsam mit Tom West und Adria Guldur stand er im Hangar der Ironhide und blickte recht interessiert wirkend um sich, während er sich irgendwie abzulenken versuchte. Seine Lage war in diesem Moment unmissverständlich schlecht: Darth Sting und Darth Sikarius waren beide wohlauf und zumindest einer der beiden mächtigen Sith trachtete nach dem Leben des Adelsmannes. In wenigen Minuten würden sie wohl eintreffen, dann würde sich zeigen, ob seine Befürchtungen zu Recht bestanden. West hatte den beiden Schülern ein paar Einblicke in die militärische Ausrüstung der Gruppe gewährt, und Sabar hat versucht, halbwegs aufmerksam wirkend zuzuhören. Womöglich würde er in Kürze sein Herz durchbohrt bekommen, denn nochmal würde keiner der beiden Krieger dieses um Haaresbreite verfehlen.

Entsprechend kalt lief es dem Grafen herunter, als Sting und Sikarius schließlich gemeinsam einliefen bzw einkrochen und den Anschein erweckten, als hätte eine Absprache zwischen den beiden stattgefunden. Sabar positionierte sich leicht hinter Tom und Adria, als sie schließlich zu den dreien dazu stießen. Umso überraschter war Sabar, als keines seiner Horrorszenarien tatsächlich eintrat und die Gruppe auf Anweisung von Tom West hin zurück zu den jeweiligen Quartieren lief, um die nötigen Habseeligkeiten aufzusammeln, die sie alle für die Reise benötigten. Es sollte also bald losgehen. Sabars Gedanken überschlugen sich, da er nun in eine komplett andere Richtung denken musste und somit gedanklich bei den kommenden Kämpfen mit den yevethanischen Rebellen gewesen ist. Er würde es diesmal allen anderen zeigen und seine geballte Wut, all den angestauten Hass der letzten Tage, sowie die Verzweiflung der letzten Stunden an diesen Ketzern auslassen. Wie auch immer Darth Stings Plan lautete, er würde tun, was zu tun sei und vielleicht könnte er auch Darth Sikarius irgendwie beeindrucken, sodass dieser zumindest temporär als permanente Lebensgefahr ausgeschlossen sei, bevor sich später irgendwann die Chance auf die lang ersehnte Rache auftun würde. Grausamer und härter, als es sich diese Kreatur auch nur im Entferntesten vorzustellen vermochte würde sie ausfallen. Sabar wollte Sikarius eines Tages alles wegnehmen, das war der Plan. Und auf diesen galt es sich nun lange und mühsam hinzuarbeiten und dafür war die Mission sicherlich mehr als
dienlich, um Erfahrungen in der Macht zu sammeln, welche Sabar für einen Kampf mit seinem Hassfeind dringend benötigen würde.
In der Kabine angekommen packte er seine restlichen Kleidungsstücke, seine Klinge und seine Rüstung, die scheinbar an Bord gerichtet wurde zusammen und machte sich zurück auf den Weg zur Fähre. Ironischerweise kam er nahezu zeitgleich mit Leto Fel zurück zur Fähre und musterte dort zunächst noch mal seine AUsrüstung, speziell die Panzerung. Es gab kein Loch mehr, lediglich eine schwer erkennbare Delle unterhalb des Brustpanzers. Sabar musste sich beim Gedanken an seine Nahtoderfahrung schütteln. Dann wurde das Zeug in die Fähre verladen. Darth Sting stand einige Minuten bei Sabar, während dieser seine ausrüstung verräumte. Meister und Schüler tauschten kein Wort miteinander aus, was in diesem speziellem Fall per se nichts schlechtes zu heißen hatte. Die Aufbruchsstimmmung lag förmlich in der Luft, doch richtig ergreifen konnte sie Sabar nicht wirklich. Zu ungewiss war das Ziel und der Weg dorthin. Fest stand für den Grafen nur, dass er von dieser Reise zurückkehren und ein Sith-Krieger werden würde. Sein Hass würde ihm den Weg ebnen. Nun ging alles sehr schnell und bald war die gesamte Mannschaft, der sich auch ein Trupp Sturmtruppler angeschlossen hatte, in der Sentinel-Fähre die nach ihrem Flügelschwenk abhob und den Hangar der Ironhide verließ. Sabar war es gewohnt, in Fähren zu sitzen und lehnte sich entspannt zurück, während er die weiß gerüsteten Soldaten fixierte. Hatte Sting spezielle Pläne mit den Sturmtruppen? Schließlich kroch die wurmartige Kreatur zu ihrem Schüler und dessen Frage beruhigte Sabar vorerst. Sein Meister war gewillt, ihm noch eine Chance zu geben und diesmal würde Sabar Sting nicht enttäuschen.


"Gewiss, Lord Sting. Ich habe mich wie ein Narr verhalten und mich maßlos überschätzt. Die Wunden, die mir Sikarius verpasst hat, sind mir eine Lektion. Ich bin bereit, mich unterzuorden."

Entgegnete er mit leicht unterkühlter Stimme.

"Eure Pläne bestehen weiterhin, nehme ich an. Auch wenn ich ihnen skeptisch gegenüberstand, akzeptiere ich eure Position als Anführer dieses Jagdrudels. Es wird mir eine Ehre sein die Feinde des Imperators mit euch gemeinsam zu schlachten. Meint ihr, ich bin dazu in der Lage es mit ihnen aufzunehmen?"

Sabar beugte sic h leicht vor. Was er nun anwand, war ein bewährter Trick. Eine Frage wie eine Einbahnstraße, denn nur eine Antwort hätte die momentane Situation - und zwar die Tatsache, das Sabar noch lebte und mit Darth Sting sprach - erklären können...

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Mit einiger Genugtuung nahm Darth Sting zur Kenntnis, dass die Nahtoderfahrung seinen Schüler tatsächlich Demut gelehrt hatte. Es fiel dem selbstbewussten jungen Adeligen sicherlich nicht leicht, seine Ohnmacht auf diese Weise einzugestehen. Aber es war bitter notwendig und wirklich an der Zeit gewesen. Eigentlich sollte der Lamproid sich bei Darth Sikarius dafür bedanken, dass dieser dem Grafen zu der wertvollen Einsicht verholfen hatte, aber das würde den Verrückten mit Sicherheit nur ermutigen, bald wieder jemandem das Schwert durch den Körper zu rammen. Denn das war offensichtlich geschehen: Sabars Rüstung wies entsprechende Narben auf. Das war also jenes metallische Krachen gewesen, das der Wurm beim Verlassen des Trainingsraumes vernommen hatte. Sein Schüler konnte wirklich von Glück reden, dass er diesen Angriff überlebt hatte. Sting wusste ein wenig über die menschliche Anatomie und darüber, an welchen Stellen Treffer besonders tödlich waren: Hier konnten nur Milimeter gefehlt haben, und Muraenus wäre nur noch ein Stück totes Fleisch. Kein Wunder also, dass diesem seine Sterblichkeit und Schwäche auf einen ›Schlag‹ bewusst geworden war.

»Gut so«, bestärkte Sting. »Vergiss es nicht. Machst du nochmal so 'nen Fehler, tut Sikarius dir nichts: Bevor er sein Schwert zieht, hab' ich dich dann über den Boden verteilt. Hoffe, du verstehst.«

Das tat der Mensch offenbar. Zwar konnte er sich einen Hinweis auf die Zweifel an Stings Plan nicht verkneifen, aber er nahm die Führung seines Meisters ohne Einschränkungen hin. Auf die Frage, ob der Sith-Warrior ihn dafür geeignet hielt, die Feinde des Imperators zu bekämpfen, erhielt Muraenus allerdings nicht die Antwort, die er sich vermutlich erhofft hatte. Der Lamproid erwiderte mit einem teils amüsierten, teils herablassenden Zischen und fauchte dann:

»Mit ihnen aufnehmen? Nein. Nein, kannst du nicht! Du bist ja grade schon fast verreckt. Wenn's da auch so läuft, stirbst du als erster.

Die Reise ist aber noch nicht vorbei. Zeit genug, um besser zu werden. Wenn wir da sind, wirst du bereit sein - oder sterben. Wie wir alle. Für keinen gibt's 'ne Garantie. Lern also schnell!«


Es war deutlich zu spüren, dass Sabar mit dieser Antwort nicht sehr glücklich war. Aber vielleicht würde es ihn zufrieden stellen, wenn Sting seiner Ankündigung direkt Taten folgen ließ. Die Sentinel-Fähre war erst vor wenigen Augenblicken in den Hyperraum gesprungen, doch der Lamproid hatte nicht vor, Zeit zu verschwenden. Er setzte einfach voraus, dass sein Schüler hier und jetzt bereit war für eine weitere Lektion. Viel Zeit blieb ihnen schließlich nicht, um ihre Kampfkraft auf das Maximum zu steigern.

Der Wurm suchte sich einen kleinen, beweglichen Gegenstand und wurde rasch fündig. Mit sanfterem Griff, als man seinen tödlichen Klauenhänden gemeinhin zutraute, nahm er einen Plastikbecher und hielt ihn Sabar hin.

»Zerdrück den!« ordnete er an. Doch als der Scheich die Hand ausstreckte, um dem schwer nachvollziehbaren, aber scheinbar unmissverständlichen Befehl nachzukommen, unterbrach er ihn. »Nicht mit der Hand! Mit dem Hirn! Zerquetsch ihn mit deinem Willen! Oder zwing ihn dazu, sich selbst zu zerquetschen, ist egal. Wenn du nach allem was war noch nicht genug Hass in dir hast für 'nen kleinen Becher, weiß ich auch nicht!«

Darth Sting wusste, dass er keine Kleinigkeit von seinem Schüler forderte. Einen Gegenstand zu zermalmen, selbst wenn es nur ein Becher war, war keine Einsteigerübung. Levitation und Machtgriff waren zwei sinnvolle Vorübungen, die weit leichter zu erlernen waren und auf die man anschließend aufbauen konnte. Aber die Dunkle Seite ermögtlichte einen direkteren, schnelleren Weg. Willenskraft war der Schlüssel zu allem. Vielleicht war Muraenus noch nicht so weit, diese Übung zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Aber auch ein Misserfolg würde ihm helfen, Zugang zu seinen Energiereserven zu gewinnen. Wenn sein Frust über den Becher und sich selbst groß genug wurde, würde er seinen Hass besser kennenlernen und ihn effizienter einsetzen können. Wenn das zum Beispiel darauf hinauslief, dass er das Gefäß mit einem spontanen Machtstoß an die Wand oder in Stings Gesicht pfefferte, statt es wie geplant zu zerquetschen, war das fast genauso gut.

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Der Anblick des wurmartigen Geschöpfes war für Sabar nicht mehr so ungewohnt, als das er bei diesem noch sonderlich Furcht hätte entstehen können. Das Schaffen mit ihm und dem nicht weniger martialischen Darth Sikarius ist mehr oder weniger zur Normalität geworden und viel mehr fühlte sich der Adelsmann als Schüler von Darth Sting besonders. Der Sith war recht unproblematisch und simpel gestrickt. Er war ein Raubtier mit den Fähigkeiten eines Nutzers der dunklen Seite der Macht und in seiner Welt galt nur eines: fressen oder gefressen werden; der Stärkere überlebt. Er war niemals freundlich oder dergleichen und ein Lob hatte er Sabar bisweilen noch gar nicht gegeben, zumindest konnte sich dieser nicht an etwas in der Richtung erinnern. Doch das spielte auch überhaupt keine Rolle. Darth Sting lehrte ihn in der Nutzung der Macht und im Kampf und darin war er durchaus effektiv. Ein Bündnis zweier Parteien musste keineswegs zwischen zwei Freunden bestehen: Es galt nur, dass beide Seiten voneinander profitierten. Sabar's Vater hätte es wohl folgendermaßen formuliert: Es geht hier nur ums Geschäft. So wurde der Graf erzogen, so dachte er.


Daher verwunderte ihn die Drohung Darth Stings in keinster Weise. Sabar verstand die Denkweise seines Meisters und kam damit besser klar, als beispielsweise mit der von Darth Sikarius. Muraenus bedeutete ihm nur soviel wie er ihm von Nutzen war und sich diesem unterordnete. Als er sich wie ein Narr benommen und sich vorhin offen gegen die Pläne seines Meisters gestellt hat, wurde er dafür bestraft und kam nur knapp mit dem Leben davon.


"Ich verstehe."


Antwortete Sabar mit einem Nicken. Er benötigte nur die Lehren und das Vertrauen seines Meisters, dann würde dieser mit Sabar gewiss zufrieden sein. Innerhalb kürzester Zeit war es ihm gelungen, sich die Fähigkeit der Manipulation der Gedanken mithilfe der Macht anzueignen und er hatte eine fortgeschrittene Sith-Schülerin in einem Kampf an den Rand einer Niederlage drängen können. Es benötigte hierfür nur wenige Minuten von Stings zutun. Was konnten die Beiden nur erreichen, wenn sie mehrere Tage, Wochen und Monate in das Training Sabars investierten? Zu dessen Unmut war das Vertrauen seines Meisters in ihn aber dessen Antwort nach weitaus geringer, als bisher vermutet. Mit einem geradezu spöttischem Unterton in der fauchenden Stimme meinte Sting, dass es Sabar keineswegs mit den Yevethanern aufnehmen könne und schon vorhin beinahe umgekommen wäre. Sabar lehnte sich wieder aus der vorgebeugten Position zurück und schwieg für einen Moment, während er sich kurz durch das pechschwarze Haar strich. Er musste seinen Meister im Kampf beeindrucken, doch wie dieser bereits sagte, war er noch nicht so weit. Was brachte ihm auch seine geringen Kenntnisse in der Gedankenkontrolle in einem offenem Gefecht, wenn er seine Macht nicht direkter und gewaltsamer einsetzen konnte? Sicherlich hatte er einige Stunden im Training im Kampf mit der Klinge verbracht, doch würde dies ausreichen? Bis dahin musste noch etwas passieren und Darth Sting hatte scheinbar eine Idee. Er holte recht rasch einene Becher aus Plastik hervor und hielt ihn Sabar in seinen Klauen hin. Sabar sollte ihn zerdrücken. Der Schüler wollte gerade nach dem Gefäß greifen und die scheinbar simple Aufgabe mit einem festen Druck seiner Hände erfüllen, als Sting meinte, er sollte dafür sein Hirn benutzen. Es schaltete recht schnell in Sabar und ihm war klar, dass er nun seinen Hass und seine Wut kanalisieren musste, um auf den Becher mithilfe seines bloßen Willens physisch einwirken zu können. Sabar hatte während seiner freien Stunden auf der Ironhide bereits geübt, sein Machtpotential auf Abruf aktivieren zu können und damit in die Gemüter seiner Mitwesen eindringen und auf diese einwirken zu können, wann immer er wollte.


Sabar versteifte seine Haltung und fixierte den Becher, den Sting nun auf der Lehne abgestellt hatte. Wieder entsann er sich seiner Ambitionen im Kontrast zu den Demütigungen, die er durch Sikarius und Adria bisher über sich ergehen lassen musste und es dauerte nicht lange, ehe er bereit war. Ein buntes Spektrum eröffnete sich ihm: Scheinbar die Geister der zahlreichen anwesenden Soldaten und natürlich von Darth Sting. Doch es galt nur der weiße, runde und leere Becher, weshalb Sabar versuchte, alles um sich herum auszublenden. Er hielt seine Hände etwa fünfzig centimeter vom Gefäß und formte einen festen Griff, in welchen er all seine körperliche Kraft investierte, während das bekannte Gefühl der aufgewühlten Emotionen, des blanken Zorns, in Sabar aufkam und seine Augen auffunkten. Mit aller Gewalt versuchte er, seinen Zorn in seinen Griff zu lenken, doch es mochte dem Grafen nicht gelingen. Er entsann sich kurz einem Moment während des Kampfes mit den Sturmtruppen vorhin, als es ihm irgendwie gelang, einen von ihnen gegen die Wand zu schleudern und tankte damit Selbstvertrauen. Was war schon ein Plastikbecher im Vergleich zu einem erwachsenem Mann? Sabar's Körper war unter Hochspannung, genauso wie seine Nerven. Seine Adern, Sehnen und Muskeln spannten unter dem schwarzen Hemd an und erweckten den Anschein, als würden sie jeden Moment platzen. Aber nichts tat sich. Sabar zerbrach förmlich an sich selber, doch nicht ein Riss, nicht eine kleine Kerbe mochte trotz all des Aufwands entstehen. Es reichte nicht! Sabar wusste in diesem Moment, dass er noch nicht so weit war. Seine letzte Hoffnung war eine förmliche Explosion seiner Macht, die er nur durch einen unmöglichen weiteren Schub seines Hasses, oder durch ungeheure Schmerzen erzeugen konnte. Wie durch einen Reflex erinnerte er sich an seinen Nahtod und die nicht verheilten Narben durch das Schwert von Sikarius. Der Graf weigerte sich aufzugeben und riss sein Hemd bis zur Hälfte auf. Dann drückte er mit seiner geballten rechten linken Faust gegen die frischen Narben und der Schmerz ließ ihn aufschreien. Alles was nun folgte, geschah sehr schnell. Der Becher schoss gegen die Wand der Fähre. Sabar fiel vor Schmerzen auf die Knie und atmete einige Male tief durch. Die Medikamente, die seinen Schmerz zu betäuben vermochten, hatten nun ihre Wirkung verloren und die Schmerzen waren ungeheuerlich.


"Nochmal!"

Zischte Sabar zwischen den Zähnen hervor und erhob sich zitternd. Es musste ihm gelingen, den Becher zu zerdrücken!


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Ganz genau beobachtete Darth Sting den Verlauf der Übung. Er nahm deutlich war, wie sich Sabars Stimmung veränderte: Die Aura des Mannes verfinsterte sich. Es gelang ihm sehr gut, auf seinen Zorn und Hass zuzugreifen. Die sich aufschaukelnden Emotionen verliehen ihm Kraft, die er nun auf den Becher zu richten versuchte. Sein Blick fixierte diesen und seine Hand griff in die entsprechende Richtung. Die Fraust ballte sich. Doch das Trinkgefäß reagierte nicht darauf. Muraenus' Anstrengung steigerte sich spürbar und seine Geduld schien zu sinken. Doch es schien nicht zu genügen. Schließlich tat der Graf etwas Überraschendes: Er quälte sich selbst, indem er auf seine frisch verheilten Wunden schlug. Offenbar erwartete er, dass der Schmerz ihm einen zusätzlichen Energieschub verleihen würde. Vielleicht war dem auch so. Nun erreichte seine Wut jedenfalls ein Maß, das ausreichte, um eine Welle von Energie in Richtung des Bechers freizusetzen. Allerdings passierte nicht das, was Sting verlangt hatte. Anstatt sich zu deformieren, flog das Plastikteil durch den Raum und klapperte gegen die Wand. Jedes Kleinkind wäre in der Lage gewesen, den Becher mit Muskelkraft so weit zu werfen, ebenso wie es imstande gewesen wäre, ihn mit seinen Händchen zu zerquetschen. Dasselbe mit der Macht zu tun (beziehungsweise zu versuchen, denn Letzteres war ja nicht gelungen), hatte Sabar Muraenus aber einiges abverlangt. Er machte schon jetzt einen körperlich ziemlich abgekämpften Eindruck. Ein sicheres Anzeichen dafür, dass er mit seinen Kräften noch nicht umzugehen wusste. Doch der Apprentice hatte nicht vor aufzugeben und der Lamproid hätte das auch nicht erlaubt. Der Mensch erhob sich, um den Becher zurückzuholen, und sagte:

»Nochmal!«

»Ja, nochmal«, forderte Darth Sting. »Aber verletz dich nicht. Das muss heilen! Ich brauch' bei Koornacht keine verletzten Kämpfer.«

Sein Schüler stellte den Becher wieder auf die Lehne und begann, sich erneut darauf zu konzentrieren. Er machte den Anschein, es noch einmal genauso versuchen zu wollen wie zuvor. Der Sith-Warrior wusste aber, dass dieser erneute Versuch ebenso scheitern würde wie der erste. Er hatte sich angesehen, wo die Fehler des Menschen lagen, und bemühte sich nun, diese zu korrigieren.

»Du hast an was gedacht, was dich ärgert, um Zorn zu sammeln?« fragte er. Muraenus bejate. »Das ist gut. Aber dabei darf's nicht bleiben. Zorn auf Sikarius oder mich oder deine Mutter oder wen auch immer nützt dir nix, wenn dein Ziel der Becher ist. Auf den musst du zielen. Nicht nur mit der Hand: Mit der Macht!«

Sabars Problem war, dass er mit seinen düsteren Emotionen eine große Menge an Energie freigesetzt, diese aber nicht auf das Ziel fokussiert hatte. Seine Gedanken waren mit anderen Dingen beschäftigt gewesen als mit dem eigenen Problem, dementsprechend war auch die Kraft in andere Richtungen abgeströmt. Sie war ihm entwichen wie die Luft einem durchlöcherten Toydarianer. Nur ein Bruchteil davon war in Richtung des Übungsobjektes gegangen, und das hatte ihn so angestrengt. Er musste lernen, seinen Willen genauer zu lenken und Unwichtiges auszublenden.

Interessanterweise war das seinem Schüler bei einer anderen Übung viel besser gelungen, obwohl auch diese eine fortgeschrittene Technik war, die Viele erst nach langer Übung erlernten. Es war ihm mit beachtlicher Geschwindigkeit geglückt, in die Gedanken eines menschlichen Opfers einzudringen und diesem seinen Willen aufzuzwingen. Darth Sting fand es wesentlich leichter, tote Materie zu manipulieren als den Geist eines lebenden Wesens, aber das schien bei Sabar Muraenus anders zu sein. Dieser war es gewohnt, Befehle zu erteilen. Körperliche Arbeit hingegen war vielleicht nicht sein Fachgebiet, wodurch er einen weniger starken Bezug zu unbelebten Gegenständen hatte.

Das Prinzip war jedoch eigentlich dasselbe: Es ging schlicht und einfach darum, seinen Willen durchzusetzen. Dafür musste man zunächst einmal wollen, und zwar entschlossen und entschieden genug, ohne sich von anderen Dingen ablenken zu lassen. Bei der Übung zur Gedankenkontrolle hatte Sting an das Machtbedürfnis seines Lehrlings appelliert und ihm klar gemacht, dass es um Dominanz ging. Hier war es nicht anders. Nur musste Sabar wohl noch begreifen, dass auch ein totes Ding wie ein Plastikbecher etwas war, über das man befehlen konnte; etwas, das seinem Willen zu folgen hatte. Verbale Befehle waren bei einem Stück Polyethylenterephthalat natürlich vergebliche Mühe, aber die Macht machte viele Dinge möglich.


»Hol dir die Kraft aus deiner Erinnerung. Aber dann weg mit der Erinnerung und allem andren, was jetzt nicht wichtig ist. Mit aller Kraft hin zu dem Becher! Der ist jetzt dein Gegner! Denn er macht nicht, was du willst! Gehorcht deinem Willen nicht! Er soll kaputt gehen, aber er macht's nicht. Warum? Ist er stärker als du? Nein! Das ist ein Becher, du bist ein Sith! Sein Herr! Er muss gehorchen! Konzentrier' dich drauf! Zwing ihn!«


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Die letzten Minuten hatten Sabar an den Rand seiner psychischen Reserven gebracht. Die Verzweiflung und das Unverständniss darüber, mithilfe seines gesamten Machtpotential nicht einmal einen Plastikbecher zerdrücken zu können, hatte ihm beinahe so viel Erschöpfung abverlangt, wie sein Manöver, dass den Machtstoß gegen die Wand überhaupt erst ermöglicht hatte. Seine Narben unterhalb der Brust brannten wie ein Waldfeuer und Sabar musste sich anstrengen, aufrecht zu stehen. Er hob den Becher auf und setzte sich noch mal für einen Moment hin, während ihm ein Seufzer entwich. Darth Sting hatte recht. Was brachte es ihm, sich selber zu schaden, wenn schon bald die Kämpfe beginnen würden? In seiner momentanen Verfassung war es für den Adeligen nur schwer vorstellbar, an irgendwelchen Kampfhandlungen teilzunehmen. Die Wunde musste heilen, das stimmte und an Bord war sicherlich irgendein Soldat auffindbar, der über eine Ausbildung und die richtigen Mittel verfügte, um die Schmerzen erneut zu betäuben. Doch ebenso machte Sabars Meister unmissverständlich klar, dass er Erfolge sehen mochte. Und dafür konnten die Schmerzen sich noch als nützlich erweisen, es sollte sich schon bald zeigen. Wieder begann Sabar sich zu sammeln und sich auf den Becher zu konzentrieren, doch war es diesmal Darth Sting, der zu korrigieren versuchte, was der Graf scheinbar falsch machte.



"Ja, richtig. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, hat mich innerhalb der letzten Tage so einiges geärgert."


Der Sith-Krieger erklärte, dass das nicht schlecht sei, jedoch keinesfalls reichte. Sabar verstand. Später musste er sein Machtpotential schließlich auf Abruf bündeln und entfalten können, wenn es die Situation erfordern würde. Dafür würde er keinesfalls die nötige Zeit haben, um sich irgendwelche Erniedrigungen und Niederlagen aus den vergangenen Tagen ins Gedächtnis rufen zu können. Es musste schnell gehen und mehr auf das tatsächliche Gegenüber oder Geschehen bezogen sein, um zum einen die Wirkung zu erhöhen und zum anderen die Beschaffung der nötigen Ressourcen zu erleichtern. Sabars gesamte Anstrengungen vorhin hatten sich zudem in alle Möglichen Richtungen verstreut, sodass die Konzentration dieser nicht auf dem Becher liegen konnte. In einem Krieg zwischen zwei Parteien, war eine dieser Parteien auch besser damit beraten, ihre gesamten Kräfte gegen den Feind und nur diesen zu richten. Wenn es noch andere, wenn auch kleinere Gegner gab, die sie bekämpfen musste, dann erschwerte dies auch den Kampf gegen den Hauptfeind. Der Hauptfeind war in diesem Fall zweifelsohen der Becher, der sich weigerte, sich dem Willen des Sith-Schülers zu beugen. Natürlich war dies nur im übertragenem Sinn der Fall, da der Becher nicht lebte und nur ein Gegenstand war. Doch die Nutzung der Macht erforderte neben einer großen Menge Hass und Zorn und dem nötigen Willen auch die Vorstellungskraft, beide Faktoren in Einklang zu bringen und für sich nutzen zu können. Sabar wurde klar, dass er die Sache vorhin falsch angegangen ist und da er von Natur aus ein immens ehrgeiziger Mann war, wollte er die Übung mit dem nächsten Versuch auch erfolgreich abschließen und seinen Meister zufrieden stimmen. Er fixierte den Becher genau und versuchte diesmal seine Kraft nicht aus den ferneren Erinnerungen zu schöpfen, sondern lediglich aus dem Misserfolg gerade eben. Bis zu einem gewissen Punkt war er damit auch erfolgreich, doch musste er mit besagten ferneren Erinnerungen ein wenig nachhelfen. Es dauerte nicht lange, bis Sabar in der selben Position war wie vorhin.


Darth Sting redete weiter auf ihn ein und machte ein weiteres Mal klar, dass er den Becher zwingen müsse, sich seinem Willen zu beugen. Sabar sei sein Herr und der Becher hätte sich ihm zu beugen! Der wurmartige Sith-Krieger war ein besserer Motivateur als man zunächst vermuten mochte und schaffte es mit diesen Worten, seinen Schüler dazu zu bringen, den Erfolg zu erzwingen. Wie unsichtbare Schleier, die nur er zu sehen vermochten, zogen diese eine Schlinge um den Plastikbecher und schnürrten diesen langsam aber stetig zu. Beim Anblick dessen verspürte Sabar eine enorme Prise Genugtuung, während von seinen Schmerzen kaum noch etwas überblieb. Das, was er da gerade mit diesem Becher anstellte, war effektiver als jede Droge! Es bereitete ihm Freude und entfachte ein Feuer in ihm, dass alle Schmerzen, Ängste und Zweifel in ihm wegfegte. Dieses Stück Plastik hatte sich geweigert, sich dem Grafen unterzuordnen. Sabar jedoch war dazu geboren, um Befehle zu erteilen und diejenigen, die diese nicht befolgten, gegebenenfalls zu bestrafen. Und Sabar war just in diesem Moment im Begriff, den Becher zu zerdrücken. Er drückte einem Gegenstand seinen Willen auf! Ein Fähigkeit, die kein noch so reicher oder mächtiger Mensch außer einem Sith besitzen konnte.


Die Schlingen drückten immer weizer zu und allmählich bildeten sich erste Risse auf der Oberfläche des Bechers. Sabar sah und verstand jeden Milimeter von diesen und erhöhte den Druck nochmals, indem er seine letzten Machtreserven aktivierte. Der Becher schrumpfte schließlich vollends zusammen und nachdem von seiner ursprünglichen Form nichts mehr übrig war, schoss ihn Sabar wie vorhin gegen die Wand, wo er dann in drei, vier Teile zerschellte. Der nun hoch motivierte Aristokrat blickte mit funkelnden Augen um sich und bemerkte, dass seine Schmerzen noch immer wie verschwunden waren.



"Der Becher hat sich geweigert, sich meinem Willen unterzuordnen. Dafür bezahlte er."


Darth Sting schien mit dem Resultat der Übung auch zufrieden zu sein.

"Ich danke euch, Darh Sting. Ihr vermögt es, mich wie eine Waffe zu formen und zu schärfen. Ihr habt mir nicht nur beigebracht, wie ich in die Geister anderer Wesen eindringe, sondern auch, wie ich die Macht nutzen kann, um mit ihr physischen Schaden zu verrichten. An eurer Seite kann ich ein mächtiger Sith werden. Ich folge euch von nun an wohin auch immer und werde eure Befehle und Pläne nie mehr in Frage stellen. Meine Loyalität ist eurer. Ich werde euer würdig sein. Das verspreche ich."

Diese Worte waren für Sabar die ultimative Loyalitätsbekundung Darth Sting gegenüber. Seine bisherigen Erfolge waren für ihn ein Zeichen dafür, dass er an der Seite des Nichtmenschen Großes erreichen würde. Und wenn es eines Tages so weit sein sollte, würden sie gemeinsam die gesamte Galaxie auf den Kopf stellen können...

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Tom atmete tief durch nach dem Gespräch mit Darth Sting und ging zurück zu seinen Männern. Es war langsam Zeit, sie ein wenig mehr über die Mission aufzuklären. "Da wir etwas überhastet aufgebrochen sind, müssen wir einige Aufgaben jetzt während des Fluges nachholen. Wir kommen alle gerade erst von Cardia und sind noch an die Schwerkraft gewöhnt. Deshalb werde ich jedem von euch, auch mir selber zusätzliches Gepäck zuteilen lassen" stellte er klar und sah sich seine Soldaten der Reihe nach an. "Jedes Sqaud wird einen zerlegten Raumpanzer mit sich führen, die Feuerkraft werden wir am Zielort wohl dringend benötigen. Der Plan sieht vor das wir uns mit den Sith heimlich auf ein Schiff des Feindes schleichen. Die Sith können mit ihren Kräften, dafür sorgen das wir dabei unentdeckt bleiben. Wenn wir mit etwas Glück N`Zoth erreichen werden wir den Sith folgen und ihr ungestümes vorrücken Unterstützen. Ich werde einen der angeschlagenen Sqaud abstellen um die Piloten zu beschützen, den nur mit ihnen kommen wir vielleicht wieder zurück. Der Sqaud hat auch die Aufgabe die Piloten zum Fluchtschiff zu eskortieren und dieses flugfähig zu erobern."

"Für das Fluchtschiff stelle ich einen der Raumpanzer ab um es zu erobern. Damit dürfte es eine Leichtigkeit werden. Um die Chancen zu erhöhen hält sich das Einsatzteam zurück bis die Sith und der Rest von uns die Volle Aufmerksamkeit der Yevethaner auf sich gezogen haben. Wann das ist, sollte man Merken. Ein Schnelles Schiff mit starken Schilden wäre wünschenswert dabei, als Fluchtfahrzeug. Was den Rest angeht, ich habe leider keine Ahnung, was die Sith tun werden, daher kann ich nicht mehr sagen, als das wir versuchen ihren Rücken und Flanken zu decken, bei ihrem Kampf." und lächelte schwach, wirklich große Chancen zu entkommen rechnete er sich eigentlich nicht aus. Aber Tom war niemand der sein Leben einfach leichtfertig aufgab, ohne es zumindest zu versuchen zu retten. Es Gefiel Lieutenant West zwar überhaupt nicht, seine Leute zu splitten. Aber die Sith würden sich sicherlich nicht darum kümmern und hatten bisher auch kein einziges Wort darüber fallen gelassen, wie sie nach erreichen des Ziel wieder von N`Zoth entkommen wollten. Diese Aufgabe blieb wohl an seinen Soldaten und ihm hängen. Vielleicht hatten die Sith auch vor das ganze nicht zu überleben. Tom war sich dabei nicht ganz Sicher, es wäre ihnen durchaus zuzutrauen.

"Des weiteren müssen wir alle Ausrüstung an Bord des Sentinels transportfähig machen. Mir ist klar das es zu viel ist um alles mit zuschleppen auf der Mission. Alles was wir nicht direkt mit uns auf die Mission mitnehmen, wird in Transportcontainer verpackt und auf Galantos von uns versteckt werden. Sollte etwas Schief laufen, und wir uns nicht in ein Schiff der Yevethaner schleichen können, stecken wir nicht ganz ohne Ressourcen auf Galantos fest." Bereite deinen Sieg vor, aber Plane auch auf für mögliche Niederlage. "Für diese Mission müssen wir wir uns ein wenig unauffälliger Kleiden befürchte ich. Ich habe Farbe geordert, mit dem wir unsere Rüstungen oberflächlich einfärben werden." Glänzend Weiß war nicht unbedingt das was man im allgemeinen unauffällig nannte und leider kam es genau darauf an, im nächsten Teilabschnitt des Planes. Die matte Dunkelgraue Farbe, die Tom besorgt hatte, würde an Bord von Imperialen Schiffen, so wie im Urbanem Gelände deutlich angebrachter und unauffälliger sein.

Kurz darauf sah man wie die Soldaten an die Arbeit gingen. Ein Teil des Frachtraumes wurde abgedeckt, für das Umlackieren. Frachtkisten wurden geöffnet und umsortiert. Eine Bestandsliste für die Versorgungsgüter wurde angefertigt. Die mitgebrachten Waffen noch einmal gesäubert und kontrolliert. Die zusätzliche Ausrüstung, die jeder tragen sollte, an die Soldaten ausgegeben. Nach einander wurden dann die Rüstungen und Kampfanzüge dunkelgrau lackiert, genauso wie die restliche weiße Ausrüstung, die man so mit sich herum trug. Eine Arbeit die ziemlich lange Zeit in Anspruch nahm, da die Farbe erst richtig austrocknen musste.

Nach dem seine Soldaten erst einmal beschäftigt waren, setzte sich Tom an einen Terminal der Fähre und rief sich die Lagepläne des Raumhafens von Galantos auf. Auch die Yevethaner würden wohl die dort vorhandenen Ressourcen und Einrichtungen nutzen, wenn sie den schon vorhanden waren. Entweder sie kaperten eine Fähre, der sie zu einem Schiff im Orbit brachte, was eher unwahrscheinlich war. Was sie brauchten, war so etwas wie eine Korvette. Der Sith musst wohl weniger Personen kontrollieren, bei so einem kleinem Kriegsschiff. Es gab zwar nicht viele Plätze an Bord um sich zu verstecken, aber die Mannschaft war klein und konnte im Notfall sogar, mit ein wenig Glück komplett ausgelöscht werden. Die Karte war leider nicht so Detailgenau, wie Tom es gern gehabt hätte, aber das war nun nicht mehr zu ändern. Einfach würde es nicht werden unbemerkt an eines der Schiffe heran zu kommen. Sie brauchten wohl eine kleine oder große Ablenkung, damit ihre Chancen in einen annehmbaren Bereich wanderten. Des weiteren sah er sich nach einem sicheren Absetzpunkt und mögliche Strecken um möglichst ungesehen in die Stadt zu gelangen um.

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Die Fortschritte, die Sabar Muraenus unter Stings Anleitung machte, waren nicht zu übersehen. Diesmal setzte der Mann die Kräfte, die er aus seinen Emotionen bezog, viel zielgerichteter ein. Anstatt sich nur seinen Gefühlen von Hass und Zorn hinzugeben, nutzte er diese für seine Zwecke. Er zwang ihnen, damit der Macht und letztlich auch dem Becher seinen Willen auf, brachte sie dazu, ihm zu dienen. Seine Wut setzte die Kraft frei, die er brauchte; diese wirkte auf den Becher ein; und jener schrumpfte schließlich zusammen, wie Muraenus geboten hatte. Er hatte es geschafft, kraft seines Willens über die tote Materie zu triumphieren. Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Sith-Krieger war getan. Seine Genugtuung war dem Menschen deshalb anzumerken und erinnerte seinen Meister daran, dass sie noch an seiner geistigen Abschirmung arbeiten mussten. Aber das war im Kampf gegen die Yevethaner wohl von geringerer Bedeutung als offensivere Fähigkeiten, die im Kampf einen Vorteil verliehen. Natürlich verschaffte es niemandem einen Vorsprung, einen Becher zerdrücken zu können. Aber mit ein wenig Übung konnte man dieses Talent in sehr vielen Situationen sinnvoll einsetzen. Für den Augenblick war aber auch der Plastikbecher schon eine beachtliche Leistung, das musste Darth Sting zugeben:

»Sehr gut«, lobte er. Doch gleich darauf schränkte er ein: »Nur ein erster Anfang. Aber ein guter. Das wirst du üben, und vieles andere, und dann wirst du Sith sein!«

Der Scheich fand für Sting nun ebenfalls anerkennende Worte. Er gelobte, seinen Meister nie wieder in Frage zu stellen, und unterwarf sich ihm in einer Weise, die nach Meinung des Lamproiden längst überfällig gewesen war. Er wollte sich des Wissens und Könnens, das Darth Sting mit ihm teilte, würdig erweisen. Wahrscheinlich erkannte er gerade erst, wie wertvoll diese Anleitung war und wie langsam seine Fortschritte von Statten gehen würden, wenn er niemand hätte, der ihn unterrichtete. Diese Erfahrung hatte der Wurm selbst machen müssen, während er von Darth Draconis außer Acht gelassen und selbst für seine weiterbildung zuständig gewesen war. Die kurze Episode mit Graf Janus Sturn (in deren Verlauf er auch auf Leto Fel getroffen war, der sich heute Darth Sikarius nannte) hatte Chiffith seinerzeit voran gebracht, doch zu ihrem vorläufigen Abschluss war seine Ausbildung erst unter der Obhut des Imperators gekommen. Dieser hatte ihn gefordert, immer wieder an seine Grenzen getrieben und gezwungen, diese zu überschreiten. Das hatte nach langem, zähem Ringen endlich einen Durchbruch nach dem anderen gebracht. So wollte er auch die Ausbildung seines eigenen Schülers gestalten, und der Erfolg mit dem Becher gab ihm Recht. Es war alles andere als eine leichte Einsteigertechnik, doch Muraenus würde sie schon bald meistern. Diese Vorstellung verschaffte auch dem Lamproiden ein Gefühl der Genugtuung. Nur teilweise verstand er es, denn bisher hatte er der Ausbildung eines Schülers keine tiefere Bedeutung beigemessen, es einfach als eine seiner Pflichten im Orden akzeptiert. Nun jedoch fand er Gefallen an der Vorstellung, den Menschen in etwas Größeres, Gefährlicheres zu formen. Dabei kam ihm in den Sinn, wie häufig es - trotz aller Beteuerungen, man könne sich gemeinsam die Galaxis untertan machen - letztlich zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Meister und Schüler kam. Jahrelang war Sting durch das bekannte Universum gereist, versteckt in Frachträumen und Leitungsschächten, um auf verschiedenen Planeten nach neuen tödlichen Gegnern zu suchen. Nun eröffnete sich ihm die Möglichkeit, die Sache auf völlig neue Weise anzugehen. Er formte sich selbst seinen Feind, den ultimativen Gegner; ausgestattet mit allem, was der Lamproid ihm zu vermitteln in der Lage war, und von Anfang an mit den Stärken und Schwechen seines Lehrers vertraut. Muraenus oder ein anderer, dem er den Weg der Sith wies, würde ihn eines Tages herausfordern und ihm einen Kampf liefern, wie es kein Fremder jemals können würde. Eine wahrhaft epische Auseinandersetzung, die es wert sein würde, zu unterliegen und zu vergehen, während ein neuer Alpha-Predator sich an die Spitze der Nahrungskette setzte!

Doch es war noch nicht soweit. Noch lange nicht. Jahre würden vergehen, bis Sabar - immerhin ein Abkömmling des ziemlich armseligen Menschenvolkes - ihn ernsthaft herausfordern konnte. Auf dieses Ziel musste lange und konzentriert hingearbeitet werden. Und das hieß, dass es im Moment das Beste war, wenn der Scheich überhaupt nicht an Auflehnung dachte.


»Vergiss es nicht!« mahnte er. »Du bist Herr über den Becher und über Leute, die schwächer sind als du. Aber überschätz dich nicht wieder. Du wirst stärker, aber langsam. Ein Fehler, und alles ist kaputt!«

Auch Muraenus selbst. Und dann würde Chiffith von vorne beginnen müssen, aus einem schwachen Wesen seinen ultimativen Feind zu kreieren. Das Überleben des Grafen war in diesem Augenblick auf seiner Prioritätenliste um einige Stufen nach oben gerückt. Er würde sich bemühen, seinen Schüler am Leben zu halten. Eventuell auch in einer Auseinandersetzung gegen Sikarius. Doch das würde er ihm selbstverständlich nicht sagen, es würde ihn nur übermütig machen.

»Komm! Wir geh'n zu Darth Sikarius und Adria. Schaun mal, was sie machen. Ich will der Gruppe was beibringen und er auch. Noch viel zu tun auf der Reise! Sehr viel!«

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Während der Frachtraum um ihn herum sich hob und senkte, starrte Sikarius regungslos an die Decke. Die Stahlplatte auf der er lag war hart und vermutlich ziemlich schwer, doch genau das sollte sie auch sein. Die Übung die er sich für Adria überlegt hatte, zielte genau darauf ab: totale Erschöpfung. Dazu diente eine Übung die ihr naturgemäß nicht so gut lag. Muskelverstärkung durch die Macht. Der Sinn dahinter war herauszufinden wie viel ihrer mentalen Kapazitäten sie investieren konnte, bevor sie zusammenbrach. Das würde praktisch für ihn sein zu wissen, doch für Adria war es Gold wert. Die Übung kam erst jetzt, da sie erst als fortgeschrittene Schülerin wirklich erkennen konnte, wie viel sie etwas kostete. Natürlich hatte das Mädchen den Sinn nicht ganz so gut erkennen können und murrte munter vor sich hin, doch Sikarius blendete das kurzerhand aus.

„Solange du noch genug Kraft hast, um dich zu beschweren, bist du noch nicht fertig!“

, gab er trocken zurück und widmete sich weiter seinen eigenen Übungen. Wieder hatte er sich der Kunst der Illusion zugewandt und musste maßlos frustriert feststellen, dass er noch eine halbe Galaxie von Meisterschaft entfernt war. Zwar war die Schöpfung farbiger Flächen seiner Wahl absolut kein Problem mehr, aber auch nur das nächste Projekt aus diesen einen glaubhaft aussehenden Würfel zu erschaffen. Im Mathematikunterricht hatte er gelernt, dass ein Würfel in Perspektive auf der Vorderseite je zwei parallele Seiten hatte und man die hinteren dann auch noch ein bisschen erkennen konnte. Das deckte sich grade so garnicht mit seinen Ergebnissen.

Adria schuftete weiter und Sikarius versuchte das Ding so gut es ging zu drehen und zu wenden. Das war auch noch so eine Sache… Naja. Jedenfalls plötzlich öffnete sich die Tür zum Frachtraum, in dem sie trainierten. Die beiden Pappenheimer Sting und Sabar betraten den Raum. Was wollten die denn schon wieder? Der Lamproid hob an etwas zu sagen, doch der Mörder hob die Hand, um ihm zum Schweigen zu bringen. Adria würde eh nicht mehr lange durchhalten. Sikarius ließ den Würfel verschwinden, schwang sich in eine hockende Position und streckte mentale Tentakeln prophylaktisch nach der Stahlplatte aus. Und tatsächlich. Einen Augenblick später sah er sich genötigt, das Ding schweben zu lassen, um zu verhindern, dass das Mädchen zerquetscht wurde.

Geräuschlos erhob er sich in die Höhe und landete ein paar Meter weiter. Adria sah ziemlich fertig aus. Der Schweiß war ihr in Strömen aus allen Poren getreten, und bildete fast schon eine Lache, in der sie jetzt lag und schwer atmete. Ziel erreicht. Beiläufig packte der Mörder eine Wasserflasche von den mitgeführten Paletten, öffnete sie und ließ sie zu seinem Schützling hinüberschweben.

„Trink was, iss was, geh duschen und dann komm zurück.“

, sagte Sikarius mit einem freundlichen Lächeln. Nur weil sie körperlich am Ende war, war noch lange nicht Feierabend. Bis sie wieder da war, würde er sich schon noch eine Übung ausdenken, die nur ihre Logik forderte. Mal schauen zu was sie so in der Lage war.

„So. Sting, was kann ich für dich und deinen Schaschlik…ähh Schüler tun?“

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Nach dem sich Lieutenant Tom West die Daten so gut wie möglich eingeprägt hatte, überspielte er sie zur Sicherheit noch einmal in seiner Rüstung. Um jederzeit auf die Daten zurück greifen zu können. Sein nächstes Problem um das sich die Sith mal wieder nicht kümmerten war die Ankunft und Landung bei Galantos. Tom stand auf und ging ins Cockpit um sich mit den Piloten zu unterhalten. Was Tom ein wenig Zuversicht gab, es waren nach dem Mord, von Darth Sikarius an seiner Dienerin/Pilotin, ausgebildete Imperiale Piloten am Steuer der Sentinel Fähre. Er hatte schon eine grobe Idee, auch wenn sie ein wenig mehr Zeit dafür brauchen würden. Aber ein direkter Anflug war wohl von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Begeistert waren die Piloten auf jedenfall nicht von Toms notdürftigen Plan. Das sah man ihnen auch deutlich an "Wie wären die ganze Zeit, bis kurz vor dem Eintritt in die Atmosphäre, Schwerelos, ohne Schilde und könnten uns nicht wehren." Tom nickte bestätigend. "Das ist mir vollkommen klar und leider nicht zu ändern, aber Freikämpfen können wir uns den Weg nach Galantos auf keinen Fall. Uns bleibt nur übrig uns auf den Planeten zu schleichen. Wir springen außerhalb der Sensorreichweite unbemerkt ins System. Wir Tarnen den Sentinel von außen mit Folie, die wir spannen und schalten alle Energie bis auf die abgeschirmte Lebenserhaltung ab und lassen uns von unserem eigenen Schwung näher treiben. Optimal würden wir uns noch ein paar kleinere Asteroiden einfangen, damit wir Gefolge haben und welche auf der Außenhaut anbringen. Ziel ist für uns die Gegenüberliegende Planeten Seite, Dort dürfte keine Raumabwehr stehen und die Sensorüberwachung weißt dort mit ein wenig Glück einige Lücken auf, die wir ausnutzen könnten. Mir ist auch bewusst, das wir den Kurs nicht mehr ändern können, wenn wir erst nähe sind. Das würden die Sensoren der Kriegsschiffe wohl sofort bemerken. Danach geht es im Tiefflug weiter und ich meine damit das sie Spuren im Boden ziehen werden. Bis kurz vor die Außenbezirke der Stadt. Ich habe keine Lust mir das Nörgeln der Sith anzuhören, weil wir Kilometer weit durch den Sumpf Marschieren müssen. Oh und wir streichen die Sentinel Fähre zur Tarnung schwarz an" Auch weil Tom bemerkt hatte, das er sich verschätzt hatte und deutlich zu viel Farbe Bestellt hatte.

Na gut die Piloten hatte noch einige Vorschläge gemacht, wie man den Sentinel deutlich besser Tarnen konnte als die Fähre simpel mit Folie zu bespannen. Nach einem kurzen konsolidieren der Sternenkarte entschloss man sich einem kurzen Abstecher in einem Asteroidengürtel auf dem Weg nach Galantos zu machen um sich genug Bastelmaterial zu besorgen, für eine etwas überzeugendere Tarnung. Auch der Anflugvektor musste auf das genaueste berechnet werden, den es gab kein korrigieren oder Platz für Spielräume dabei. Eine Aufgabe um die sich zum Glück, die Piloten sorgen machen mussten. Nachdem er nun alle Imperialen an Bord in emsige Tätigkeit gestürzt hatte lehnte sich Tom einen Moment an die Wand und lächelte zufrieden. Es war vielleicht besser sie nicht zu sehr zum Nachdenken kommen zu lassen.

Es wurde wohl auch langsam zeit ein wenig tiefer in die Trickkiste zu greifen, solange sie noch die Zeit und Ausrüstung dafür zur Verfügung hatten. An die arme und Beine der Einsatzanzüge würde er zusätzlich fernzündbare Richtminen anbringen lassen, zur Infanterieabwehr. Seine Trooper mit den schweren Blastergewehren bekamen die bestellten Unterlaufgranatwerfer verpasst. Bei den Thermaldetonatoren der Sturmtruppen wurde der Baradiumkern gegen einen größeren ausgetauscht um den Wirkungsradius der Granaten zu vervierfachen. Einen kurzen Augenblick zögerte Tom, dann überspielte er etliche Sounddateien in die Rüstung. Wenn er vielleicht schon drauf gehen würde, dann zumindest nicht leise.


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Imp. Weltraum, Hyperraum, auf dem Weg von Bastion nach Koornacht, in der Senitel-Fähre: Tom West, Soldaten, Lord Sikarius, Lord Sting, Sabar Muraenus und Adria Guldur


Adria bekam das Objekt der Begierde gereicht. Endlich besaß sie wieder ein Tablet. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Noch ehe sie es ausprobieren konnte, näherte sich allerdings ihr Meister. Vorsicht war geboten! Sikarius durfte und sollte nicht erneut ihr Tablet wie ein Blatt Papier zerknautschen! Rasch huschte sie zu ihrem Seesack und steckte es hinein. Blitzschnell stellte sie sich wieder zu den Anderen.

“Als Nächstes kannst du mir Süßigkeiten besorgen, hörst du!”,

zischte sie dem Gräflein zu. Sie würde ihn ausnehmen wie einen gefüllten Gorakvogel! Sie hatte ihm immerhin seinen dreckigen Hintern gerettet! Und ihre Süßigkeiten waren längst alle aufgegessen. Ob ihre Wünsche nun eher minderwertig waren oder nicht, war ihr egal, denn sie ging nach ihren Wünschen und Gelüsten, nicht nach Wertigkeit, von dem sie eh keinen Schimmer hatte. Für Adria hatten das Tablet und Süßes großen Wert!

Ihr Meister nahm sie beiseite und stellte ihr eine Aufgabe zum Üben. Sting wandte sich ebenfalls seinem Schüler zu. Adria musste eine Stahlplatte, so groß wie ungefähr eine Tür, hochheben. Damit nicht genug! Ihr Meister legte sich auch noch darauf. Adria stand da, breitbeinig, um einen besseren Stand zu haben und schnaufte. Man war das schwer! Ihr Atem ging ebenfalls schwer. Aber, es war immer noch nicht genug! Ihr Meister wünschte, dass sie Kniebeugen damit machte. Alles bis zur Erschöpfung. Adria murrte. Rasch besann sie sich, keine großen Widerworte zu finden. Ihren Meister zu verärgern konnte schwerwiegende Folgen haben. Sie dachte an die Warnung durch den Sithfürsten Hybris. Wenn die falsche, ihr nicht gut gesonnene Persönlichkeit in seinem Kopf den Ton angab und regierte, dann würde er sich auch prompt gegen sie wenden. Sie dachte an Fels Überlegenheit bei ihrem Angriff mit dem Messer. Sie dachte daran, wie heftig es zur Sache ging, wenn er richtig loslegte. Sie dachte an seinen Kampf mit Sharoh. Sie sollte sich vor ihm hüten! Adria hatte noch viel zu lernen und konnte das besonders gut bei ihm. Sie hatte den richtigen Meister! Schließlich wollte sie mal in der oberen Liga spielen. Obendrein schätzte sie nicht nur ihren Meister, sondern liebte ihn auch. Dennoch waren während ihrer vor Vernunft strotzenden Überlegungen so was wie:

“Ooooh nöööö! Das auch noch?! Wiesoooo denn?! Immer ich!”,

bei einem Schmollmund herausgerutscht, bis die Vernunft bei ihrem Sprachzentrum angekommen war, spätestens als Sikarius mit Worten dagegen hielt und sich nicht beirren ließ. Dann gab sie ihr bestes! Solange sie konnte, sollte sie diese Übung meistern! Adria musste selbstverständlich ihre Muskelkraft durch die Macht verstärken, was wohl der Sinn der Übung war. Sie konzentrierte sich daher voll und ganz auf diese Aufgabe! Sie begann mächtig vor Anstrengung zu schwitzen. …

Sie machte das jetzt schon gefühlte Stunden! Ihre Knie zitterten. Ihre Oberschenkel und Arme brannten und zitterten ebenfalls. Ihre Gelenke drohten aus den Pfannen zu rutschen. Sie glaubte zusammengepresst zu werden. Am liebsten hätte sie die Platte samt Meister von sich geworfen. Eine beschissene Übung! Ihre Laune kam bei einem Tiefpunkt an. Sie schmeckte Blut. Sie hatte Nasenbluten. Wieder einmal! Nur, diesmal lief es hinten herunter. Schuld war der übermäßig lange Machtgebrauch. Von dem Geschmack wurde ihr leicht schlecht. Doch sie biss die Zähne zusammen. Sie wollte ihrem Meister gefallen. Adria wollte alles richtig machen. Dann ging die Tür auf und Sting und Gräflein kamen herein und waren wohl fertig, ob nun mit ihren Gesprächen oder Übungen. Adria sah in dem Moment wahrscheinlich ziemlich fertig aus. Ihr Gesicht war ganz kräftig gerötet und verschwitzt. Ihre Wangen waren heiß! Ihre Klamotten konnte man auswringen! Sting wollte etwas sagen, hielt aber inne, als er zu Sikarius hoch sah. Adria konnte ihren Meister ja nicht sehen. Und Überhaupt! Ihr wurde gerade schwindelig. Sie strauchelte leicht. Ihr wurde so schummrig. Sting und Sabar standen wie von einem Nebel umhüllt da. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie konnte nicht mehr. Sie würde die Platte und Fel nicht mehr lange halten können. Adria kam aus der letzten Kniebeuge nicht mehr hoch. Die Platte schien sie in den Boden stemmen zu wollen. Sie spürte, wie sie plötzlich zusammenbrach. Wie durch Zauberhand oder Weitsicht ihres Meisters schwebte die Platte und Fel stand daneben, während Adria auf den Boden fiel. Da lag sie. Sie schloss kurz die Augen. Ganz kurz! Nur ein Sekündchen! Man war sie am Ende! Sie war ganz blass geworden.

Eine Wasserflasche schwebte zu ihr heran. Sie war schon geöffnet. Adria hob den Kopf an. Mit zittrigen Fingern griff sie nach der Flasche. Sie trank gierig und musste husten. Fel lächelte. Das erfreute ihr Herz. Er war zufrieden mit ihr. Sie sollte noch duschen gehen und etwas essen. Adria leerte die Wasserflasche in einem Zug, erhob sich mit schlotternden Knien und nickte. Sie schlich förmlich den kleinen Flur der Senitel-Fähre entlang. Sie suchte die Nasszelle, fand sie und duschte. Die belebende Dusche gab ihr neue Kraft. In der Bordküche nahm sie ein Sandwich aus dem Kühlschrank und verschlang es auf dem Weg zurück. Kurze Zeit später stand sie wieder bei den Anderen. Sie fühlte sich noch ausgelaugt, aber schon besser als direkt nach der Übung.


Imp. Weltraum, Hyperraum, auf dem Weg von Bastion nach Koornacht, in der Senitel-Fähre: Tom West und Besatzung, Lord Sikarius, Lord Sting, Sabar Muraenus und Adria Guldur (die Niedlichste von allen an Bord!)
 
Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum nach Koornacht - Lambda Fährte - Sabar, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Tom West, Sturmtruppen

Das Feuer in Sabar wurde noch immenser, als er die anerkennenden Worte seines Meisters zu Ohren bekam, dem er nun wohl ein für alle mal beweisen konnte, dass er der beste mögliche Schüler und ein Gewinn gewesen ist. Ein Lob gab der Nichtmensch nicht häufig von sich, doch tat er es, war es umso wertvoller und bestärkender für den adeligen Schüler. Vielleicht war es ja auch genauso gedacht? Zufrieden erhob sich Sabar und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, während er aufs Neue feststellte, dass seine Schmerzen wie verschwunden schienen. Tatsächlich verschwunden waren sie jedoch in der Realität keinesfalls: Das verhältnismäßig hohe Pensum an aktiv genutzter Macht innerhalb Sabars unterdrückte lediglich dessen Schmerzen und Ängste, und nutzte es wie ein Hybrid zur passiven Gewinnung von nötiger Energie in der Machtnutzung und im Kampf. Sabar Muraenus reifte immer weiter zu einem ernst zu nehmenden Sith-Schüler heran und hatte sich innerhalb der letzten Tage beinahe grundlegend verändert. Aus dem edlen wie eitlen Geschäftsmann wuchs ein düsteres Etwas heran, welches vom bloßen Willen nach oben zu gelangen getrieben über sämtliche Leichen ging, um dadurch neue Macht zu schöpfen. In seiner schwarzen Rüstung würde er bald den Eindruck eines Ritters der Finsternis erwecken, der gemeinsam mit seinem Meister Darth Sting für Angst und Schrecken sorgt. Und das bald innerhalb der Reihen der yevethanischen Rebellen und der Hass aller Mitglieder der Jagdgemeinschaft stellte das wohl eine der wenigen Gemeinsamkeiten der Mitglieder innerhalb dieser dar. Dieses ekelerregende Pack würde in Kürze in den Feuern der Hölle elendig zu Grunde gehen.

Sabar folgte seinem Meister zu Sikarius und seiner Schülerin, Adria, der Sabar vorhin ein Data-Pad schenkte, um sich bei ihr für die Rettung seines Lebens erkenntlich zu zeigen. Das Vergnügen, mit diesem Gerät zu spielen, war scheinbar nicht vorhanden. Viel mehr befand sie sich gemeinsam mit ihrem Meister in einer Übung, die einen äußerst anstrengenden Eindruck erweckte. Der Graf lehnte sich leicht an die Wand, während er ihr mit einer Brise Genugtuung zusah. Er verabscheute sie zwar noch immer, doch hatte sich das Verhältnis der Beiden etwas verbessert. Adria war sicherlich der Meinung, es würde sich bei Sabar nur um einen verweichlichten Aristokraten handeln, als sie ihn das erste Mal zu Gesicht bekam. Doch noch weniger als es schon damals der Fall war, hatte sie mit diesem Eindruck Recht gehabt. Wenn sie und ihr Meister das nicht erkennen konnten, sollte es Sabar und Sting nur allzu Recht sein. Eher sollte er von ihnen unterschätzt werden, um den Überraschungseffekt im richtigen Moment umso besser nutzen zu können. Die Übung neigte sich jedenfalls dem Ende zu und Adria brach schließlich unter einer denkbar enormen Last kurz zusammen, ehe sie mit einer elendigen Körperhaltung von Dannen zog. Sabar blickte ihr kalt hinterher. Das alles würde ihm früher oder später genauso widerfahren. Sikarius begrüßte Sting und Sabar in seiner gewohnten Manier. Dieser verdammte Bastard. Der Scheich blickte hinüber zu seinem Meister. Sollte der doch versuchen, mit dem Wahnsinnigen vernünftig zu sprechen...


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[Weltraum (Imperium) | Hyperraum Richtung Koornacht | Sentinel-Fähre] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, NPCs

Darth Sting war gespannt, in welcher Verfassung er Sikarius vorfinden würde. Der andere Sith-Krieger hatte versprochen, nach dem Mord auf der Ironhide würde er nun für eine Weile konzentrierter und berechenbarer sein, aber der Lamproid war nach wie vor skeptisch. Den Rat, Fel nicht unnötig zu provozieren, den er Tom West und Sabar Muraenus erteilt hatte, wollte er auch selbst berücksichtigen.

Die Fähre der Sentinel-Klasse war nicht geräumig, so dass es nicht leicht war, sich aus dem Weg zu gehen. Umso schneller waren der Würger von Taris und seine Schülerin gefunden. Es überraschte den Wurm nicht, dass sie im Training begriffen waren, denn das waren sie meistens. Wann immer er sie bisher angetroffen hatte, waren sie entweder in eine Übung vertieft gewesen oder der Darth hatte Adria für irgendein Vergehen bestraft; viel mehr schien es in ihrem Verhältnis zueinander nicht zu geben, soweit er das beurteilen konnte. Für einen ahnungslosen Zuschauer, der keine Ahnung von der Macht hatte, musste es so aussehen, als absolvierte Kiras Tochter gerade eine Kraftübung. Allerdings würde selbst dem größten Trottel schnell auffallen, dass soviel Energie niemals aus den Muskeln der schlanken Frau stammen konnte. Sie überstieg Menschenmögliches bei Weitem, ermöglicht durch den Einsatz der Kräfte, welche die Dunkle Seite ihr zur Verfügung stellen. Sting musste erkennen, dass sein Schüler nicht der einzige war, der rasche Fortschritte machte und sich bereits an fortgeschrittenen Übungen versuchte. Er beschloss, das positiv zu sehen, denn für die Yevethaner-Jagd im Koornacht-Sternhaufen konnten sie jedes Bisschen Kraft gebrauchen.

Mit einem Zischen setzte er dazu an, etwas zu sagen, doch Leto Fel unterbrach ihn mit einer Geste. Darth Sting war nicht auf einen Streit aus und ließ dem Menschen seinen Willen. Die Übung dauerte nicht mehr lange: Nur Augenblicke später begann Adria zu zittern und brach dann zusammen. Sie schien am Rand ihrer Leistungsfähigkeit angekommen zu sein. Die Art, wie sie den Raum verließ, um sich zu erfrischen und zu reinigen, bestätigte das.

Erst jetzt richtete Leto Fel seine Aufmerksamkeit und das Wort an Sting. Da er nicht wusste, was ein Schaschlik ist, verstand der Wurm die Anspielung auf die durchbohrte Brust und Rüstung seines Schülers nicht, konnte sich aber denken, dass eine Beleidigung darin steckte. Er ärgerte sich darüber, dass der Mensch schon so kurz nach der Wiederherstellung des Teams erneut provozierte.

»Ich lass deine Schülerin in Ruhe, lass du meinen!« forderte er. »Sabar hat seine Lektion gelernt und kommt dir nicht mehr in die Quere. Das muss reichen. Wenn du ein Problem hast, komm zu mir!«

Er konnte sich vorstellen, dass Sikarius nicht erfreut über diese Zurechtweisung war, aber das war nunmal nicht zu ändern. Wenn die Gruppe nun besser funktionieren sollte als zuvor, mussten sie alle sich am Riemen reißen und gewisse Grenzen einhalten. Das galt auch für Darth Sikarius. Aber das sollte jetzt nicht zum Mittelpunkt des Gesprächs werden, deshalb wechselte der Wurm rasch das Thema.

»Du übst mit Adria, das ist gut. Sabar wird auch stärker. Und wir wollten ja auch noch was voneinander lernen: Deine Tricks und meine, Illusionen und Gedankenkontrolle. Schwierige Übungen und nur wenig Zeit. Deshalb will ich schnell beginnen, am besten jetzt. Hast du Zeit, und meinst du, deine Schülerin hat noch die Kraft dazu?«

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[ Kern / Imperialer Raum / Hyperraum Richtung Galantos / Sentinel-Fähre / Frachtraum ] Sikarius, Sting, Sabar und Adria

Verdutzt sah Sikarius Sting an, als dieser ihn bezüglich der Behandlung seines Schülers zurechtwies. Sabar hatte angeblich seine Lektion gelernt und bei Problemen sollte der Mörder zu ihm kommen. Dieser war für einen Augenblick unschlüssig wie er reagieren sollte. Mit einer derart offenen Rüge hatte er absolut nicht gerechnet und so erwischte sie ihn auf dem falschen Fuß. Sich fühlend wie ein begossener Pudel fiel ihm erst nach wenigen Sekunden auf, dass er seinen Mund schließen sollte. Heiß stieg ihm das Blut in den Kopf und färbte seinen grauen Teint eine Spur dunkler. Schwarze Adern pulsierten an seinen Schläfen und mit einem unwirschen Brummen wandte er sich ab, und schnappte sich eine Wasserflasche.

In der Zwischenzeit war Sting schon fortgefahren. Aufs Stichwort sprach er das Training an und schlug vor, dass sie Gedankenkontrolle und Illusion je von einander lernen sollten. Einen Augenblick überlegte der Mörder. Sollte er den beiden wirklich eine Technik beibringen die seines Wissens nur er annähernd beherrschte? Aber als Preis gäbe es eine andere Technik… Die Entscheidung war schwer, doch sie fiel schnell.

„Keine Ahnung ob Adria noch Kapazitäten hat, aber es bringt ihr ne Menge das herauszufinden. War ja auch der Sinn der Übung ihr zu zeigen wie weit sie gehen kann…“

, sagte er und ging zurück zu der Stahlplatte, um sich in erhöhter Position darauf zu setzen.

„Wir fangen schonmal an. Setzt euch.“

, wies er Meister und Schüler an, die der Anweisung folgten und sich zu seinen Füßen niederließen.

„Es gibt zwei Arten von Illusion von denen ich weiß. Die eine hat viel mit dem Zeug zutun, das du Adria und mir beibringen willst. Sie findet im Geist des Gegners statt und ist daher einfacher. Sie ruft einfach Erinnerungen ab und baut realistisches Zeug daraus. Aber sie trifft nur einen Gegner und wird schwerer je mehr Geister man beeinflussen muss. Außerdem ist sie gegen abgeschirmte Geister wirkungslos.“

Sikarius nahm einen weiteren Schluck aus seiner Wasserflasche und fuhr dann fort:

„Meine Methode hat Auswirkungen auf alles, da wir nicht einen Geist manipulieren, sondern das Licht selbst. Sie ist einfach zu lernen aber sehr, sehr schwierig zu meistern. Ich habe sie noch als Schüler aus dem Holocron von Darth Sik gelernt und trainiere seitdem. Das hier ist der aktuelle Gipfel meiner Fähigkeiten.“

Der Mörder hob seine mechanische Hand, konzentrierte sich für einen Augenblick und ein rot glühender Würfel erschien darüber. Natürlich hatte er das Problem der Perspektive noch nicht ganz gelöst und so wirkte das Ding trotzdem irgendwie falsch im dreidimensionalen Raum. Mit einer Fingerbewegung wechselte der Würfel die Farbe zu grün, dann blau, dann orange. Immer schneller wechselte er die Farbe, bis er zu einem vielfarbigen flimmernden Etwas wurde, das mit einer weiteren Handbewegung verschwand. Aus dem Augenwinkel sah er wie Adria den Raum betrat und sich dazuhockte.

„Für den Anfang sollt ihr mit dem bloßen Konzept vertraut werden Licht zu manipulieren. Seid froh, wenn eure Illusionen bis heute Abend überhaupt Licht zurückwerfen können statt es zu schlucken. Ganz zu schweigen von Licht produzieren. Dass die Dinger eine Form einhalten könnt ihr erstmal ganz vergessen denke ich. Außer ihr seid totale Naturtalente und begabter als ich.“

Sikarius grinste und versuchte sich daran zu erinnern, wie er die Technik damals erklärt bekommen hatte. Wieder streckte er den Arm aus und erschuf eine tintenschwarze, perfekt runde Kugel.

„Versucht so ein Ding zu erschaffen. Konzentriert euch auf einen Punkt vor euch und versucht sie dahin zu projizieren“

Gespannt betrachtete Sikarius seine temporären Schüler. Wer es wohl zuerst schaffen würde? Vermutlich Sting. Aber sie würden sehen…

[ Kern / Imperialer Raum / Hyperraum Richtung Galantos / Sentinel-Fähre / Frachtraum ] Sikarius, Sting, Sabar und Adria
 
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