Weltraum (Neue Republik)

Unterwegs nach Manaan - CR90 Phönix - Schiffsmesse – Okin Ail und Talery It'Kles


Als schließlich eine Durchsage erklang, dass sie den Hyperraum in fünf Minuten verlassen würde kippte Talery den Rest ihres Nährgesöffs hinunter. Auch wenn der Geschmack nicht so beeindruckend war, so hatte es ihr doch über die erste Erschöpfung hinweg geholfen und sie fühlte sich mittlerweile etwas kräftiger. Allerdings hieß das auch, dass sie keine Gelegenheit mehr hatten sich zu unterhalten. Sie mussten sich ja noch für Manaan vorbereiten. Dort war die Caamasi ja eine Händlerin mit einem Näschen für den Reinheitsgrad von Kolto, was hervorragend zu ihren speziesbedingten Vorteilen passte.


"Dann wollen wir mal, Okin."


Dabei nickte sie Nunaleder kurz zu und stand auf. Ihr Bein kribbelte kaum noch und es schien ihr mittlerweile auch wieder zu gehorchen. Sollte diese kleine Einschränkung tatsächlich jemandem auf dem Planeten auffallen, so hatte sie sich einfach irgendwo angestoßen, beschloss sie. Wirklich rechnete sie allerdings nicht damit.


"Machen wir uns fertig."


Von der Messe schlurfte die Caamasi, immer noch etwas k.o. in ihre Kabine. Dort nahm sie sich kurz Zeit, um auf ihrem Bett ein paar Minuten zu meditieren. So wild war sie nicht darauf den Austritt aus dem Hyperraum aus einem Sichtfenster zu beobachten. Dies hatte sie schließlich schon hunderte Male gesehen als sie noch mit ihren Eltern unterwegs gewesen war und dies war in der Tat nichts besonderes mehr für sie. Da tat ihr eine kurze, erfrischende Meditation auf ihrem Bett sitzend gut, um sich durch ihre Verbindung zur Macht zu stärken. Als das Schiff schon seit ein paar Minuten aus Hyperraum ausgetreten war stand die junge Jedi-Ritterin schließlich wieder auf, entledigte sich ihrer Obergewände und kramte in ihren Taschen. Talery hatte ja einiges dabei, auch eine entsprechend teure Garderobe, welche für eine erfolgreiche Händlerin durchaus passend war. Sie orientierte sich dabei an ihren Eltern und wählte eine Tunika aus grünlich schimmernder onderonscher Seife, sehr teuer. Dazu kam eine curryfarbene Hose und edle, aber blanke schwarze Stiefel. Ihren Schnabellack entfernte sie, da sie optisch ja mehr auf ihre Kleidung reduziert werden wollte und keine anderen körperlichen Merkmale herausstechen sollten, um so weit für eine Caamasi möglichst unauffällig zu wirken. Auch auf das Erneuern ihrer Parfüms verzichtete sie aus demselben Grund, wenn auch äußerst ungern. Sie bildete sich jetzt schon ein, dass ihre Umgebung mit einem Mal mehr nach den typischen Raumschiffgerüchen stank, Schmiermittel, Metalle, Hydraulikflüssigkeiten, Desinfektionsmitteln usw - aber es war besser so. Die Wertsachen, die sie mitnehmen wollte, verstaute sie in einer Bauchtasche, welche unter ihrer Tunika verschwand. Auch entschied sie sich letztlich dagegen ihr Lichtschwert mitzunehmen. In ihrer derzeitigen Form war sie ohnehin keine große Hilfe damit und zu ihrer Tarnung passte es erst recht nicht. Sie würde sich auf andere Art und Weise zu helfen wissen. Ihren gefälschten Ausweis hatte sie auch bei sich. Damit sollte bei den Einreisekontrollen alles glatt laufen, wurde ihr versichert. Nach einem letzten Durchatmen verließ sie - nun auch mit etwas runderem Gang - ihr Quartier und trat wieder in die Messe. Sie mussten schließlich mittlereile schon im Anflug auf Manaan sein und sie rechnete damit, dass alle anderen schon fertig war. Talery oder da jetzt Nad'ru Akala war jedenfalls bereit für die Landung.



Im Anflug auf Manaan - CR90 Phönix - Schiffsmesse – Talery It'Kles (Nad'ru Akala)
 
[Hyperaum | Auf dem Weg nach Alderaan | ,,Ilum"| Besprechungsraum] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Tenia Lumiran, Akani


Jeder hatte mal einen langsamen Tag. Tenia wünschte, Michael und Steven hätten diesen gehabt, an diesem unsäglichen Tag auf Thyferra. Oder sie wäre schnell genug gewesen, um zu verhindern, was geschehen war. Tenia wandte sich ab, um dem Senator ihre Gedanken nicht zu zeigen, denn vermutlich hätte ihr Gesichtsausdruck sie verraten. Thyferra und Steven. Ob sie damit einen Abschluss finden würde? Sie hatte bis heute nicht einmal vergessen, dass sie Vhiran getötet hatte und das war, anders als das, was Michael und Steven zu verantworten hatten, wirklich ein Unfall gewesen. Aber konnte man überhaupt davon sprechen, dass das Töten einer Person ein Unfall war? Tenia biss sich auf die Zunge. Sie musste mit ihren Gedanken im Hier und Jetzt bleiben, immerhin hatte sie bisher nicht gerade mit Wissen geglänzt. Aber Fensa gab zu, ebenso wenig zu wissen. Ein jedi Diplomat würde noch zu ihnen stoßen. Das ließ hoffen, dass diese Mission erfolgreich werden würde. Einem guten Diplomaten gelang es vielleicht dafür zu sorgen, dass die Republik bald Zuwachs bekam.

„Wenn alle Missionsmitglieder zusammen sind, werden wir noch einmal alles besprechen.“

Auch wenn Tenia ganz sicher nicht die Leiterin dieser Mission war, sie würde dafür sorgen, das ein Gespräch stattfand, in dem jeder wusste, welche Aufgabe ihm zuteil wurde.

Schließlich war es Akani der weitere Fragen stellte und damit sehr offensichtlich in der Gunst des Senators stieg, der ihn einlud, ein vertiefendes Gespräch auf Meteloss zu führen. Eigentlich klang es mehr nach einer direkten Einladung, politisch aktiv zu werden. Es war eigentlich die Aufgabe ihres Schülers darauf zu antworten, aber Tenia konnte hierzu nicht den Mund halten. Solange Akani ihr Schüler war, gab es nun einmal auch Regeln, denen er sich beugen musste.

„Jedi halten sich aus politischen Themen heraus,“

war daher ihre eingeworfene Antwort, der es nicht an Respekt mangelte. Sie sah entschuldigend zum Senator und dann zu ihrem Padawan. „Du kannst Metellos gerne besuchen und politisch diskutieren. Aber solange du mein Schüler bist,“… verlange… „Möchte ich, dass du neutral bleibst.“
Sofern man überhaupt von Neutralität sprechen konnte, wenn man ein Jedi war. Aber bei allen politischen Richtungen.

„Das soll keine Kritik an Ihnen sein, Senator Fensa. Aber für einen Jedi ist es klüger, sich politisch bedeckt zu halten, um weniger Angriffsfläche zu bieten.“

Nicht, dass Tenia irgendetwas über Politik wusste, dass erwähnenswert gewesen wäre, aber sie war überzeugt davon, dass Neutralität wichtig war. Vor allem als Jedi. Was würde geschehen, wenn eine fragwürdige politische Gruppe der Republik berühmberüchtigt werden würde? Das würde kein gutes Bild auf die Jedi werfen.

[Hyperaum | Auf dem Weg nach Alderaan | ,,Ilum"| Besprechungsraum] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Tenia Lumiran, Akani



OCC: Sorry, der ist bescheiden. Und das hier sidn tenais Ansichten. Nicht die der Jedi. Und auch nicht meine^^
 
[UnterwegsnachManaan - CR90 Phönix, Cethras Kabine] mit Kaira Chi

Nach etwas kramen hatte Cet ein paar Ersatzklamotten ausgegraben. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie Kaira passten, es waren eher gemütliche Sachen und weiter geschnitten. Aber es war das einzige, das Cet noch hatte abgesehen von ihren Jediroben, die ja aus offensichtlichen Gründen ausfielen. Immerhin waren die Sachen ganz und sauber. Wahrscheinlich auch in einer annehmbaren Farbe, obwohl sich Cethra da auf die Aussage des Verkäufers verlassen musste, bei dem sie es damals gekauft hatte.

Die Verwandlung musste nicht ohne sein, wenn Kairas Klamotten so gelitten hatten. Aber das war ein Thema, dass Cethra besser nicht jetzt ansprach. Sie hatten ja noch reichlich Zeit während...halt moment, eigentlich hatten sie das nicht. Warum war Cethra davon ausgegangen, dass sie so viel Zeit noch hatten? Kaira wollte doch mit dem ersten Transport wieder nach Coruscant zurück. Irgendetwas hatte Cet den Eindruck vermittelt, dass sie noch wesentlich länger mit dem Mädchen zusammen sein würde. War es wegen der überraschend klaren Aura? War es eine Vorahnung, die ihr die Macht sandte?

Die Stimme der Felacat riss sie aus ihren Gedanken.

"Hab etwas Geduld. Es wird nur ein paar Minuten dauern, bis wir gelandet sind. Dann kümmern wir uns um alles."

Einen kurzen Moment weitete Cethra ihre Sinne aus, ließ sie über die Hülle des Raumschiffes hinaus schweifen und sah das Juwel Manaan. So wie nur sie es konnte, in einer Art die jeden Planeten, der Leben trug, zum Juwel machte.
Ja, sie waren dem Planeten schon sehr nahe, bereits im Anflug, sonst hätte sie das Leben dort unten nicht so gut spüren können.

"Gehen wir zu den anderen in die Messe zurück, wir sind bereits im Landeanflug."

Als sie kurze Zeit später die Messe betraten fanden sie dort Talery und Okin vor, beide scheinbar auch schon vorbereitet. Talerys Sillouette sah aus, als hätte auch sie ihre Kleidung verändert, aber die Farben gingen, wie immer, völlig an ihr vorbei. Aber ihr fiel etwas anderes ein, an das sie bisher nicht gedacht hatte. Ihr gefälschter Ausweis. Es war Flimsi, etwas mit dem sie Probleme hatte. Also ging sie zu Talery und meinte leise:

"Talery, kannst du mir vielleicht helfen. Kannst du mir meinen neuen Ausweis vorlesen. Ich, äh, ich müsste mich sehr konzentrieren um gedruckte Schrift lesen zu können."

Es war ihr nicht wirklich peinlich. Immerhin war es etwas für das sie nichts konnte. Aber da war immer noch etwas in ihrem Hinterkopf, dass ihr zuflüsterte, solch kleine Schwächen nicht an die große Glocke zu hängen.

Währenddessen kündeten leichte Vibrationen und ein sanftes Rauschen davon, dass die Phönix die Atmosphäre Manaans erreicht hatte.

[Weiter auf Manaan] für Kaira Chi, Talery It'Kles, Okin Ail, Sion Tudor, Daniel West und Cethra Jayne
 
Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Besprechungsraum– Tenia, Leland, Rupert und Akani


Tenias Bemerkung wurde von Fensa mit einem Lächeln beantwortet. Akani betrachtete den Mann aufmerksam. Entweder der Senator war ein äußerst guter Schauspieler oder aber Ritterin Kae hatte einfach nur ein sehr persönliches Problem mit ihm, da es so schien, als verhielte er sich Tenia und Akani gegenüber aufrichtig freundlich.

Er erklärte, selbst ebenfalls nicht sonderlich gut informiert zu sein, gab jedoch an, dass die Gruppe an ihrem Ziel noch um einen Diplomaten des Ordens anwachsen würde. Darüber hinaus weihte er die beiden Jedi auch schon in so etwas wie einen groben Plan ein, der beinhaltete, eine Familie Organa zu kontaktieren.
Bei der Erwähnung des Namens läutete irgendwo in Akanis Hinterkopf eine Glocke. Er hätte nichts Genaues darüber sagen können, aber offensichtlich handelte es sich dabei um eine bedeutende Familie.


Dann ging der Senator auf die Frage des Chiss ein.
“Nun, die genaue Zahl kann ich Ihnen leider nicht nennen. Es dürften wohl so ca. 100 Mitglieder sein. Was die eigentliche Entscheidungsgewalt angeht; nun, das ist immer so eine Sache. Eigentlich sind wir ja ein demokratisches System, in dem jede Stimme gleich viel zählt. Ab und an kommt es aber darauf an, was sich hinter den Kulissen abspielt. Meine ,,Macht" im Ausschuss, wenn man es vereinfacht ausdrücken will, ist wohl nicht außergewöhnlich hoch, aber auch nicht unbedingt zu verachten. Vielleicht ungefähr im oberen Durchschnitt. Ich bin ein geachtetes Mitglied des Ausschusses, meine Wahl zum Delegationsvertreter bestätigt dies im Grunde ja nur noch mal.“

Akani nickte.
„Ich verstehe. Wenn ich nochmals so offen sein darf: Hat Ihre Wahl zum Vertreter auf dieser Mission auch irgendwelche Entscheidungsvollmachten mit sich gebracht? Bitte denken Sie nicht, dass ich ständig grundlos Leute ausfrage. Ich möchte nur gern wissen, ob unsere Gruppe, sollten die Verhandlungen gut laufen, auch direkt dazu in der Lage sein wird, konkrete Entscheidungen bezüglich eines Übertritts von Alderaan in die Republik zu treffen, oder ob sich das Ganze dann hinauszögert, weil alles erst mit den hundert Senatsmitgliedern abgesprochen werden muss. Zumindest bin ich auf dem Stand, dass dies das Ziel unserer Mission ist. Oder sollen wir lediglich herausfinden, ob Alderaan sich der Republik überhaupt anschließen will?“

Da Tenias Unwissenheit nicht sofort durch herablassendes Auftreten des Senators quittiert worden war, ging Akani davon aus, dass es in Ordnung wäre, wenn er ebenfalls gestand, nicht übermäßig im Detail Bescheid zu wissen. Er hielt seinen Tonfall jedoch weiterhin betont neutral. Er hatte keine sonderliche Lust, auf Alderaan festzusitzen, während am laufenden Band Nachrichten zum Rat verschickt wurden, damit die Herrschaften auch nur halbwegs über die Lage vor Ort informiert waren und dann wochenlang die Aufnahmen Alderaans in die NR diskutieren konnten. Dies galt ganz besonders, nachdem sich auch Jedi der Delegation angeschlossen hatten, die im schlimmsten Fall wegen irgendwelcher politischer Spielchen untätig herumsitzen würden, obwohl sie in derselben Zeit sinnvolleres hätten tun können. Davon sollte der Senator jedoch nicht erfahren; am Ende würde Akanis Meinung noch als persönliche Kritik am Regierungssystem der Republik aufgefasst werden.
Nicht dass ich jetzt hochmütig werden möchte. Aber ganz ehrlich, es gibt sicherlich bessere Beschäftigungen für Jedi als auf Senatsentscheidungen zu warten…

Fensa lächelte als Reaktion auf Akanis Gefrage erneut freundlich.
„Sie scheinen mir doch recht wissbegierig, was Politik angeht.“
Er betonte, dass ihm die Transparenz des Senats wichtig sei und seiner Meinung nach jeder in der Politik ein Wort haben sollte Er lud Akani auf einen Besuch auf Metellos ein.
Der Padawan blinzelte. Es schien, als nehme der Senator ihm die Fragerei in der Tat nicht übel. Er öffnete den Mund und-

„Jedi halten sich aus politischen Themen heraus“, sprach Tenia da auch schon – durchaus respektvoll - dazwischen.
„Das soll keine Kritik an Ihnen sein, Senator Fensa. Aber für einen Jedi ist es klüger, sich politisch bedeckt zu halten, um weniger Angriffsfläche zu bieten.“

Akani konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ich werde also in meine quadratmetergroße Zelle zu Brot und Wasser und Meditation zurückkehren“, erklärte er. Ein kleiner Scherz würde nicht schaden, wie er meinte; er war tatsächlich noch immer etwas überrascht, wie gut das Gespräch im Augenblick verlief. Nach Briannas Warnung hatte er anderes erwartet und fragte sich, ob das nun etwas über Fensa, Tenia und Akani aussagte oder eher auf Briannas Charakter und vielleicht auch den ihrer Padawan schließen ließ…

„Nein, ich hatte mich in der Tat in nächster Zukunft eigentlich nicht in der Politik gesehen, auch ohne Euren Einspruch, Meisterin“, wurde er dann wieder ernst und neigte vor Tenia respektvoll den Kopf.
„Ein Besuch auf Metellos lässt sich aber vielleicht ja doch irgendwann einrichten, ich war noch nie dort. Ihr seid sehr freundlich, Senator, vielen Dank für das Angebot und auch für Eure offene Antwort“, wandte er sich dann an Fensa und deutete erneut eine Verbeugung an. Das freundschaftliche und humorvolle Verhältnis, das Tenia und er hatten, würde ihn gewiss nicht davon abhalten, in förmlicheren Situationen das entsprechende Verhalten an den Tag zu legen.

Er würde jedoch das Angebot Fensas – sowohl den Besuch auf Metellos als auch den Einstieg in die Politik - ganz gewiss im Kopf behalten. Die Chance auf eine gute Beziehung zu einem Mitglied des Senats von vorneherein auszuschlagen wäre närrisch. Und selbst wenn er sie nie nutzen würde, so könnte er zumindest herausfinden, wie der Handel auf Metellos lief. Sein Vater würde sicherlich von jedem Hinweis Gebrauch machen können.

Du liebes Bisschen, gerade eben sage ich noch, dass ich mich nicht in der Politik sehe, und jetzt fange ich schon an, Pläne zu schmieden. Tenia hat sicherlich Recht damit, dass Neutralität wichtig ist. Und sollte ein Jedi nicht eigentlich für andere einstehen, statt persönlichen Nutzen aus seiner Position zu ziehen?, schoss es ihm im nächsten Moment durch den Kopf.

Ohne einen merklich tieferen Atemzug als gewöhnlich zu nehmen, konzentrierte sich der Padawan einen Augenblick lang auf seine Atmung. Er wollte nicht, dass die anderen Anwesenden seine Abgelenktheit bemerkten und hielt deshalb seinen Gesichtsausdruck weiterhin höflich-gelassen. Dann schob er alle Gedanken beiseite und blickte weiterhin Fensa an, ganz der aufmerksame Padawan, der darauf wartet, dass seine Frage beantwortet wird.


Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Besprechungsraum– Tenia, Leland, Rupert und Akani
 
[Hyperaum | Auf dem Weg nach Alderaan | ,,Ilum"| Besprechungsraum] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Tenia Lumiran, Akani

Der Junge schien sich mit seiner Antwort über seine Aufgaben und Pflichten noch nicht zu Frieden zu geben und hackte weiter nach. Ein kurzes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Senators. Der Junge war äußerst neugierig; eine willkommene Abwechslung in der immer gleichen Dekadenz, die unter vielen der Senatoren vorherrschte. Er hörte sich gewissenhaft die Meinung des jungen Jedi an und deute einige seiner Ausdrücke als eine kleine Kritik am oft langsamen System der Republik. Nun, damit musste er sich als solches nicht zurückhalten. Demokratie war nun mal oft langsam; zu viele Meinungen mussten gehört und ab gewägt werden, dass dauerte seine Zeit. Als der Junge geendet hatte, räusperte sich der Senator und begann mit einer wohl überlegten Antwort.

,,Ich soll die Lage einschätzen und meine Meinung nachher dem Ausschuss gegenüber vortragen. Konkrete Entscheidungsgewalt besitze ich nicht. Bei unserem Besuch steht einfach zu viel auf dem Spiel, um die Entscheidungen einem einfachen Senator zu überlassen. Es mag für Sie vielleicht ernüchternd klingen, aber alles, was hier passiert wird dem Ausschuss zur Beratung darüber vorgelegt. Das folgert auch daraus, dass es sich bei uns um eine ganz offizielle Delegation handelt. Da erwartet man quasi von uns, alles zehnmal zu überprüfen, wenn Sie wissen was ich meine.

Dann kamen Sie wieder auf sein Angebot zurück. Doch bevor sich der Junge überhaupt selbst zu Ruperts Angebot äußern konnte, schob sich dessen Meisterin dazwischen. Diese schien jedoch nicht der Meinung des Senators zu entsprechen, nein, viel mehr war sie strickt dagegen, dass sich die Jedi überhaupt in politische Themen einmischten. Natürlich entschuldigte Sie sich anschließend auch und meinte, dass dies keine offene Kritik hatte darstellen sollen, aber trotzdem war die Jedi gerade ihm doch ein wenig unsympathischer geworden. Das Argument, das Jedi so nur noch mehr Angriffsfläche bieten würden, sah Rupert nicht ein. Immerhin würde man aus einem anderen Blickwinkel auch zu einem exakt anderen Schluss kommen, da die Jedi sich so öffentlich politisch beteiligen wollen würden und nicht alles im Geheimen aus Hinterzimmern steuerten.

Doch auch der Schüler meldete sich noch zu Wort. Auch er schien an einem Eintritt in die Politik keine Interesse zu haben, den Besuch auf Metellos nahm er aber dankend an. Rupert beschloss auf das Argument der Meisterin nicht mehr einzugehen. Vielleicht konnte er diesen jungen Mann ja besser auf Metellos eines besseren belehren. Er sah es in seiner Pflicht, sich dafür einzusetzen, dass die Demokratie auch in der Jugend weiterlebte und dass diese vielleicht auch zukünftig diese vertreten würde.

Rupert nickte freundlich und gab sich erstmal recht neutral, immerhin wollte er es sich nicht mit allen Jedi an Bord verscherzen.

,,Schade, dass ein politisches Aktivwerden noch nicht für Sie in Frage kommt, aber Sie werden ihre Gründe haben, genau wie ihrer Meisterin."

Respektvoll nickte er dieser zu, um ihr zu zeigen, dass er ihr ihre Einmischung nicht übel nahm, oder dass Sie dies zumindest denken sollte.

,,Was ihren Besuch auf Metellos angeht; es freut mich, dass ich in diesem Punkt zumindest überzeugend war. Sie sind immer herzlich willkommen."

Dann lehnte er sich zurück und schaute die Meisterin an.

,,Jetzt reden wir die ganze Zeit über den Senat. Wie geht es denn zur Zeit eigentlich im Jedi-Orden zu, wenn ich fragen darf?"

Nun wollte er ein wenig Smalltalk betreiben. Einen groben Überblick besaß er natürlich schon, aber vielleicht erfuhr er auch etwas neues.

[Hyperaum | Auf dem Weg nach Alderaan | ,,Ilum"| Besprechungsraum] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Tenia Lumiran, Akani

OP: Sorry, dass es so lange gedauert hat. Hatte nicht auf dem Schirm, dass ich schon dran bin.





 
[Hyperaum | Auf dem Weg nach Alderaan | ,,Ilum"| Besprechungsraum] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Tenia Lumiran, Akani

Ihr Schüler witzelte herum und einmal mehr fragte Tenia sich, ob es nicht doch sinnvoll war, ihn unter vier Augen noch einmal zu sprechen. Er konnte Witze machen, so viele er wollte, aber sicher nicht, wenn ein Senator und jemand vom Geheimdienst anwesend waren. Damit schlechte er bloß ihre Positionen, was angesichts der Tatsache, dass der Senator vorhin schon mit mindestens einer Jedi aneinandergeraten war, absolut nicht von Vorteil war.
Akani wurde wieder Ernst, aber wirklich besser machte es das nicht. Offensichtlich begriffen weder Akani noch Fensa, um was es hier eigentlich ging. Ein Jedi durfte sich nicht in Politik einmischen. Es galt, Neutralität zu wahren! Vor allem, wenn man die jetzigen Bedingungen unter Betracht zog. Ein Jedi, der einen korrupten Politiker unterstützte? Jedi waren die Hüter des Friedens und den Frieden hütete man nicht, indem man sich verbissen auf eine Seite schlug. Schon gar nicht, wenn man endlosen, zu nichts führenden, phrasenvollen politischen Diskussionen beiwohnte. Demokratie braucht ihre Zeit? Natürlich. Was vor allem Zeit brauchte, war leeres Gewäsch und Gerede und davon konnte sich die Politik kaum loslösen. Gerade so, als wären viele Worte eng mit Politik verbunden. Leere Worte.
Auf Null war man neutral und das aus gutem Grund.


Metellos besuchen. Das konnte Akani, wenn seine Ausbildung abgeschlossen war. Es gab keinen Grund, weshalb sie der Einladung des Senators folgen sollten. Sie hatten weitaus Wichtigeres zu tun, als sich davon überzeugen zulassen, weshalb es sinnvoll sein könnte, irgendeiner politischen Fraktionen beizutreten. Die sind Senator ging es doch um nichts anderes! Seine Einladung war reiner Selbstzweck. Es ging nicht um Politik, es ging um seine Politik. Sein Nickel und seine Lächeln sagten alles. Diplomatische Schwachsinn. Fensa sagte nämlich sonst kein Wort. Natürlich konnte man seine Zurückhaltung als Respekt bezeichnen, aber Tenia wusste es besser. Vor allem, als der Senator glücklich schätzte, dass er wenigstens ihren Schüler davon überzeugen konnte seinen Planeten zu besuchen. Ja, jetzt konnte Tenia sich denken, was Brianna gemeint hatte. Nett Lächeln war die Kunst von Politikern, die sich in Wahrheit im stillen ganz sicher das Maul zerrissen darüber, wie dumm sie die Ansicht eines anderen fanden. Erlaubte Politik überhaupt, dass man eine andere Ansicht hatte? Erlaubten irgendwelche Parteien überhaupt, dass man andere Ansichten hatte? Nein! Die zerfleischen sich gegenseitig und arbeiteten viel eher gegen als miteinander. Das konnte man Demokratie nennen. Für Tenia war es das nicht. Anstatt nach Gemeinsamkeiten zu suchen, wurden Parteien von eigenen und anderen Mitgliedern auseinandergerissen um jedem irgendwelche schändlichen Fehler vorzuwerfen. Ja, das war wirklich, wirklich zielführend. Am Ende konnte ein Jedi dann einfach in den Geist des anderen dringen und musste sich überhaupt nicht darum kümmern, hinter ein Lächeln zu sehen. Natürlich. Tenia bemühte sich, ihre Gedanken nicht über ihre Gesichtszüge sichtbar zu machen. Tatsächlich wurde nur ihr Lächeln dünner. Aber wer lief auch schon mit einem Dauergrinsen durch die Welt?

"Der Orden sucht fieberhaft nach einem Mittel gegen das Virus", beantwortete die Nullianerin dennoch die Frage des Senators. Ein Gegenmittel fand man auch nicht mit politischem Geschwätz.
"Die Suche nach einem geeigneten Gegenmittel ist momentan von oberster Wichtigkeit. Wenn Ihr uns jetzt entschuldigen würdet, würde ich mich gerne mit meinem Schüler zurückziehen, um uns auf kommende Aufgaben vorzubereiten. Bevor wir auf Alderaan ankommen, gilt es noch zu trainieren."
So wie es klarzustellen galt, dass Akani sich gefälligst in Zurückhaltung zu üben hatte, wenn sie mit Vertretern der Republik sprachen!


[Hyperaum | Auf dem Weg nach Alderaan | ,,Ilum"| Besprechungsraum] - Rupert Fensa, Leland Fontaine, Tenia Lumiran, Akani
 
Hyperraum- von Coruscant nach Alderaan- an Bord der Ilum- Suite-mit Brianna

Es wurde immer lustiger, Briannas Groll gegen die Männer zu lauschen. Allerdings musste sie der Jedi-Ritterin in einem Punkt widersprechen.

"Ich weiss nicht, ob Frauen in Führungs-Positionen wirklich so viel besser sind. Sie sind oftmals emotionaler als Männer und Reagieren auch meist schneller aggressiv. Männer brauchen etwas länger um zu realisieren, dass sie grad beleidigt worden sind."

Bailee grinste die Echani an, während diese ihre Befürchtung äusserte, dass der Senator ihren Auftrag zur grössten Zeitverschwendung machen konnte. Als sie überlegte, was sie zwischenzeitlich auf Coruscant hätte schaffen können, hob Bailee die Hand.

"Auf Coruscant hättest du dich wahrscheinlich zu Tode gearbeitet. Du hast auf mich einen sehr sehr ehrgeizigen Eindruck gemacht und nach solchen Phasen starren die Leute normalerweise wochenlang nackte Wände an und sind mit einem "Wie gehts dir?" schon völlig überfordert. Wär schade gewesen, wenn du da auch gelandet wärst irgendwann. Diese Auszeit wird dir gut tun. Wirst sehen. Und den Senator kannst du als eine Art Pausenclown ansehen. Damit du dich nicht ganz langweilst auf deiner Reise. "

Sie hielt die meisten Politiker eh für Comedy-Darsteller. Das Problem waren einfach die Befugnisse, die diese Leute hatten. Das sie eben genau in der Lage waren, Kriege auszulösen. "Für das Volk sprechen"...ja genau. Oder auch nicht. Bailee hatte bei den letzten Wahlen wirklich nicht gewusst, was sie wählen sollte. Eigentlich hätte sie niemanden von denen haben wollen. Somit blieb ihr da nur eine Not-Wahl zur Schadensbegrenzung übrig. Und das war leider nicht das erste Mal gewesen. Das es mal eine Partei gegeben hätte, über die sie gesagt hätte: "Ja, dass was die wollen entspricht voll dem , was ich will. ", daran konnte sie sich nicht erinnern. Das Ergebnis? Bailee fühlte sich machtlos - was ja im Grunde auch so war- und versuchte, den Idioten-Haufen an der Spitze zu ignorieren und gleichzeitig betete sie dafür, dass eben dieser Haufen nichts anstellte, was sie noch mehr in Schwierigkeiten brachte. Die Nautolanerin war zusätzlich überzeugt, dass sie mit dieser Einstellung nicht allein war.
Das Brianna von ihrer Vorstellung von Freizeitgestaltung nicht grad begeistert war, konnte Bailee gut verstehen. Aber die Vorstellung der Jedi passte auch nicht wirklich zu denen der Nautolanerin.

"Sport, wenn dir eh schon alles weh tut? Das ist eher was für Personen, die sonst nur im Büro hocken oder? Wenn man den ganzen Tag mit schweren Kisten rumhantiert, dann ist körperliche Auslastung eher nicht das, was man danach noch braucht. Laufen und "Hanteln stemmen" hab ich bisher rund 10 Stunden am Tag gemacht. Schwimmen setzt vorraus, dass man ein Gewässer in der Nähe hat, dass tiefer als die Badewanne ist. Und für uns Nautolaner ist Schwimmen mit Laufen gleichzusetzen. Das ist keine körperliche Herausforderung. Klettern wahrscheinlich eher, aber das macht man auch nicht mal eben nach der Arbeit. Handarbeit könnte ich mir noch vorstellen nach der Arbeit. Da ist dann der Kopf ein wenig gefragt, aber der Körper bekommt mal ne Pause. Rätsel lösen. Halt irgendwelche Denksportaufgaben. Yoga wär vielleicht nochmal ne Idee wert gewesen bisher. Aber das setzt ja irgendwie auch vorraus, dass man mal lang genug an einem Ort ist, um zumindest nen Crashkurs zu belegen. Das war mir bisher nicht möglich , aber jetzt sieht das Ganze wohl etwas anders aus. "

Allein die Figur der Jedi- und auch die der anderen, die sie gesehen hatte, zeigte deutlich, dass durchaus Raum für Sport vorhanden war. Bailee versuchte, nicht zu grinsen. Sie würde so schlecht sein. Kraft hatte sie zwar. Aber auf der anderen Seite war sie weder sehr gelenkig noch sehr ausdauernd. Zumindest, wenns nicht grad um Schwimmen oder Arm-Training ging. Joggen? Das hatte sie in der Schule schon gehasst. Sprinten- ok.Jap, das körperliche Training würde sicher eine Herausforderung werden.

"Warst du eigentlich schon immer so sportlich? Also, auch schon vor deiner Jedi-Zeit?"


Ein bisschen hoffte Bailee darauf, das es auch für Brianna hart gewesen war. Damit die Jedi wusste, durch was sie sicher noch durch musste. Aber irgendwie sah Briannas Körper nicht danach aus, als hätte es mal eine Zeit gegen, in der es vielleicht auch nur eine Fett-Zelle geschafft hätte, länger als ein paar Minuten zu überleben. Manche hatten es da irgendwie einfacher. Ein Ungerechtigkeit der Natur.
Zum Glück schaffte die Jedi es, die Situation aufzulockern, bevor Bailee ganz in Frust versinken konnte und bestätigte ihren Verdacht, dass sie ihr ihre Ungläubigkeit durchaus noch öfter vorhalten konnte. Bailee erwiderte daraufhin das Grinsen der Echani. Sie war froh, dass sie wohl nicht die einzige war, die so eine "Bruchlandung der Erkenntnis" hinter sich hatte. Die gelbhäutige lauschte aufmerksam Briannas Geschichte von ihrer Zeit vor den Jedi. Sie erzählte, dass sie nie krank gewesen war und dann auch noch die Sache mit dem Sprung in den 2. Stock eines Gebäudes. Bailee runzelte die Stirn.

"Ich hab die Erfahrung gemacht, dass krank-werden viel mit der inneren Einstellung zu tun hat. Ich bin als Kind mindestens einmal im Jahr krank gewesen. Undefinierbar. Ich hatte einfach extrem hohes Fieber, manchmal kam Übelkeit dazu, aber eher selten. Aber kein Virus, kein Bakterium. Keiner wusste, warum. Das legte sich dann in den letzten Schuljahren. Da war da garnichts mehr.Auch in der Lehre nicht. Jetzt mach ich es wieder, aber nur , wenn ich Urlaub hab. Da hab ich Glück, dass wir unseren Jahres-Urlaub immer auf einmal machen müssen- weil wir halt den Rest der Zeit am Ausliefern sind. Aber die erste Woche brauch ich nichts zu planen und das ist so sicher wie der Sonnenuntergang. Ich lieg flach. Wahrscheinlich WEIL ich den Rest des Jahres nicht krank werden darf- wegen Kundenkontakt und so weiter. Aber wenn dann mal Zeit dafür da ist, dann erlaubt sich mein Körper das einfach. Nach dem Motto: Wenn-dann-jetzt. Aber wenn das so kommt...kann es ja garnichts körperliches sein. Die Krankheiterreger warten ja nicht, bis es zufällig grad passt."


Die Vorstellung war irgendwie lustig aber eben auch absolut unsinnig.

"Aber 5 Meter hoch springen? Ohne Hilfen? Das kam dir nicht komisch vor? "


Und wenn es Brianna schon nicht komisch vorgekommen war, fanden das die anderen Echani nicht merkwürdig? Qi hin oder her, aber sowas war doch sehr auffällig.

"Haben das andere Echani vor dir auch schon gemacht? Also, gilt sowas bei euch als "normal"? "

Dann war vielleicht doch das ganze Volk der Echani irgendwie machtsensitiv. Bailee konnte sich so einen Sprung nichtmal vorstellen. Irgendwo runter, ja. Wenn unten ein tiefes Gewässer war. Aber rauf? Wenn sie soetwas sehen würde, wäre sie sicher sofort der Überzeugung, einen ausgebildeten Jedi vor sich zu haben. Diese Überlegung brachte sie zu der Erkenntnis, dass sowas für sie wahrscheinlich auch irgendwann auf dem Lehrplan stand. Hoffentlich gab es gute Polsterungen für die zwanzigtausen Fehlschläge, die sicherlich auf sie warteten. Wieviele Jedi-Schüler hatten sich wohl bei solchen Übungen schon einen oder mehrere Knochen gebrochen? Wenn sie es nicht selbst noch vor sich hätte, wäre die Vorstellung von gegen-Wände-springenden Padawanen sicher lustig gewesen. Aber so verdrängte Bailee die Vorstellung lieber erstmal. Ja, das würde alles noch sehr spannend werden.
Briannas Frage, was sie vom Jedi-Orden erwartet hatte, riss sie zurück in die Realität.

"Naja, ich hab da früher nie drüber nachgedacht und bin wahrscheinlich etwas voreingenommen von dem Eindruck, den ich auf Coruscant bekommen hab. Da wirkten alle so unter Stress, dass mir die Jedi nur leid getan haben. Und wenn ich dazu an die vielen Aufgaben denke, die sicherlich zusätzlich noch in der Galaxis warten. Ich hatte mich jetzt irgendwo schon von Holokino-Besuchen und gemeinsamen Spieleabenden mit Freunden verabschiedet. Ackern bis Herzinfakt oder bis zu was anderem. Froh sein, wenn man mal ein paar Stunden sein Bett sieht.Mit Sicherheit keine ordensinternen Partys oder so. Aber ich bin froh, dass du mein Bild da korrigiert hast."

Das machte die Jedi irgendwie mehr zu Lebewesen, wie sie sie überall auf den Strassen antraf und dadurch noch sympathischer. In der Meditations-Suite bestätige ihr Brianna, dass sie die Möbel eigenhändig gestapelt hatte und hob zur Demonstration sogar einen ganzen Stapel an. Bailee kniff die Augen zusammen und stemmte die Hände in die Hüften.

"Sag mal, warst du in deinem Leben überhaupt schonmal körperlich so ausgepowert, dass du nur noch ne heisse Dusche wolltest und ein Bett? Oder hattest du überhaupt schonmal Muskelkater? Bekommt man dich noch irgendwie müde?"

Bailee ahnte nichts Gutes für die Zukunft, wenn sie eine hyperaktive Meisterin hatte, die praktisch nicht tot zu kriegen war. Sie hatte eher sowas wie 6-0-Uhr-Schichten im Kopf und fragte sich, ob Jedi sowas wie Burn-Outs bekamen. Vor allem, weil Bailee ja wirklich gern auch mal 9 Stunden oder länger schlief. Oh weia.
Ihre erste "Meditation" war aber offensichtlich ein Erfolg gewesen, denn Brianna wirkte sehr zufrieden. Sie erklärte, dass Bailee sich die ganze Sache nicht nur eingebildete hatte und erzählte, dass sie die Berührung ihrer Aura gesprürt hatte. Bailee sah sie darauf überrascht an.

"Du hast das gespürt?"

Bailee kam sich grad reichlich dämlich vor. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was Brianna überhaupt alles mitbekam und was sich den wachen Sinnen der Echani entzog. Erst die Sache mit ihrer Machtsensitivität und jetzt das. Die Nautolanerin war sich nicht sicher, ob sie davon faszeniert sein sollte oder ob das Ganze nicht doch irgendwo echt unheimlich war. Und wer wusste schon, was sie nachher alles mitbekommen würde. Brianna versprach ihr nämlich,dass sie dieses Glitzern der Macht bald als Gewohnheit empfinden würde.

"Du erzählst so selbstverständlich davon, die Macht zu fühlen. Ich komm mir vor wie ein Höhlenbewohner, der noch nie draussen war und da kommt jemand an und redet von grünen Wiesen und dem blauen Himmel. Gut, ich hab den Himmel jetzt kurz gesehen, aber ich hab das Gefühl, ich steck mit meinem Hintern immernoch in der Höhle fest. "

Sie grinste und schüttelte den Kopf. Ja, es war sehr faszinierend aber Bailee konnte sich im Moment nur schwer vorstellen wie es sein würde, praktisch die ganze Zeit diese Schönheit zu erblicken. Und damit auch noch was Brauchbares anzustellen ausser dumm zu gucken. Sie war gespannt, wie sich das Ganze entwickeln würde. Wie sie sich entwickeln würde und ob die Jedi mit ihrer Vermutung richtig lag und das alles für sie wirklich Gewohnheit werden würde.

Hyperraum- von Coruscant nach Alderaan- an Bord der Ilum-Suite- mit Brianna
 
Weltraum-Neue Republik- Hyperraum RIchtung Ossus- Personentransportschiff- Schlafraum mit Juley

Als Juley Alicia anbettelte, ihrem Onkel nichts von ihrem Ausflug zu sagen, schüttelte die Jedi grinsend den Kopf.

"Erstens ist die Sache sowieso schon verjährt. Zweitens gehört- meiner Meinung nach- sowas einfach zur Kindheit dazu. Und drittens: Ich bin deine Meisterin. Ich muss niemandem irgendwas erzählen und schon garnicht, wenn es dir Ärger einbringen könnte. Mach dir da keine Sorgen. Das bleibt unter uns. "

Juleys Ansicht über ihre Rechte und Pflichten im Jedi-Orden lies Alicia dann aber doch die Stirn runzeln.

"Auf der einen Seite kann ich dir sagen: Wenn du dir wünscht, dich niemandem Beugen zu müssen...ich weiss nicht. Der einzige Beruf, der mir dazu einfällt, wär freischaffender Pirat oder sowas. Aber auch die schliessen sich gerne kriminellen Organisationen wie der BlackSun an. Zwar müssen sie sich dann auch irgendeinem "Oberhaupt" beugen, aber sie haben auch Vorteile davon. Und das ist in jeder Form so. Es muss jemanden geben, der Regeln aufstellt und die anderen müssen sich quasi beugen. Und wärst du nicht bei den Jedi gelanden sondern- sagen wir mal- nachher einer normalen Arbeit nachgegangen. Du wärst diesem System nicht entkommen. Vorgesetzte, Chefs und ihre Stellvertreter. Und wenn du irgendwann mal selbst Chefin geworden wärst, hättest du nen Vorstand oder sowas, dem du dich auch beugen müsstest. Verstehst du, was ich meine? Wann immer du mit anderen zusammen lebst oder arbeitest, musst du dich zumindest hin und wieder jemandem beugen. So funktioniert Gesellschaft. Wenn du ganz allein , autark, auf einer Insel lebst, dann musst du dich niemandem Unterordnen. Musst aber auch für alles selbst sorgen. Unterschlupf, Verpflegung, Schutz."

Jetzt bildete sich wieder das bekannte Lächeln auf Alicias Gesicht.

"Also, warum änderst du nicht deine Ansicht über das "irgendwem beugen" , sondern siehst es so: Da sind Leute, die mehr Wissen oder andere Fähigkeiten haben, wie du. Und wenn du mal nicht weiter weisst oder Hilfe brauchst, kannst du sie bei diesen Leuten finden. Das klingt besser, oder? Im Jedi-Orden hast du übrigens auch die Freiheit, einen ranghöheren Jedi darauf hin zu weisen,dass er einen Fehler macht. Es ist nicht nur so, dass die Padawane von den Meistern lernen, sondern auch andersrum. Wir helfen uns gegenseitig zu wachsen und neue Erfahrungen zu machen. Und auch wenn ich als Meisterin quasi die Befehlsgewalt habe, nutz ich das nicht aus. Wenn Befehle erteilt werden, dann in erster Linie zu deiner Sicherheit. Vergiss das nicht. "

Alicia konnte sich nicht daran erinnern, dass Satrek ihr mal wirklich direkt Befehle gegeben hatte. Zumindest war es ihr nie so vor gekommen. Anweisungen, wie sie was zu machen hatte. Ja. Aber auch wenn der Jedi mehr als einen Rang über ihr gewesen war, sie hatte ihn immer mehr als Freund und Vertrauten gesehen. Und tat das immernoch. Hoffentlich würde Juley den Jedi- Orden auch bald als solches sehen. Nicht als reine Befehlskette von Oben nach Unten, sondern als grossen Freundeskreis, in dem es durchaus in Ordnung war, wenn man mit seinen kleinen Problemchen mal "ganz Oben " anklopfte. Oder mit einem Mitglied des Rates einfach Pizza essen ging und seinen Spass hatte.

"Weisst du, ich war in meiner Padawan-Zeit sogar mal mit zwei Mitgliedern des Rates in einem Restaurant essen. Einfach so. Vielleicht hilft es dir, wenn du die Strukturen im Orden ein bisschen lockerer siehst. Es ist eine grosse Familie und wir helfen einander. Sind für einander da. Und das ist sehr schön so."

Kam es ihr nur so vor, oder sah Juley wirklich in vielem nur das negative. Das sollte sie ihrer Padawan wohl abgewöhnen. Nur wie? Vielleicht war es keine gute Idee gewesen, allein mit Juley auf Reisen zu gehen. Das Mädchen hatte mit ihrer Einstellung wohl eher Kontakt zu anderen Padawanen nötig. Dringend. Damit sie im Orden nicht mehr ein System aus Unterwürfigkeit sah. Alicia beschloss, mit ihrer Padawan nach dieser Reise in eine der Basen zurück zu kehren und sich dort einer Lern-Gruppe anzuschliessen. Das wäre wohl das Beste für Juley.

Weltraum-Neue Republik-Hyperraum Richtung Ossus-Personentransportschiff- Schlafraum- mit Juley
 
Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Besprechungsraum– Tenia, Leland, Rupert und Akani


Der Senator beschrieb seine Aufgabe noch etwas genauer und stellte sich als eine Art Kundschafter dar, der dem Ausschuss Informationen über die Lage liefern sollte, erklärte jedoch, keine direkte Entscheidungsgewalt zu besitzen.
Die Gründe hierfür konnte Akani durchaus nachvollziehen, allerdings machten sie die Sache nicht wirklich besser. Der Chiss befürchtete, dass sich auf diese Weise die ganze Sache ewig in die Länge ziehen würde.


Dann drückte Fensa sein Bedauern darüber aus, dass Akani sein Angebot ausgeschlagen hatte. Anschließend stellte er eine eigene Frage bezüglich der Situation des Jedi-Ordens.
Tenia erklärte, dass der Orden aktuell seine Ressourcen darauf richtete, ein Heilmittel für das Virus auf Coruscant zu finden. Im nächsten Moment entschuldigte sie plötzlich auch schon sowohl sich selbst als auch Akani mit der Begründung, Vorbereitungen treffen und trainieren zu müssen.


Der Padawan verbarg seine Überraschung. Seine Meisterin hatte das Gespräch seiner Einschätzung nach ziemlich abrupt beendet. Er verneigte sich jedoch vor Fensa und Fontaine, als sei das ganze völlig normal und geplant gewesen, und hoffte, dass der Senator und der Agent nichts in den plötzlichen Aufbruch der beiden hineininterpretieren würden.

Im nächsten Moment standen die beiden Jedi auch schon auf dem Gang und die Tür schloss sich hinter ihnen.
Akani sah seine Meisterin fragend an.

„Ist alles in Ordnung? Du hast plötzlich so kurz angebunden gewirkt, wenn ich das so sagen darf. Das Gespräch lief doch eigentlich ganz gut, oder?“, meinte er ehrlich.


Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani
 
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Hyperraum- Richtung Coruscant- Frachter- Lagerraum- Allein.

Ty hatte total tief geschlafen- oder es lag daran, dass er die Geräusche eines Raumschiffs so sehr gewohnt war. Auf jeden Fall hatte er den Start des Frachters regelrecht verpennt und als er jetzt auf sein Chrono sah stellte er fest, dass er ganze acht Stunden verpasst hatte. Sie waren bereits mitten im Hyperraum und offensichtlich hatte man ihn bisher auch noch nicht entdeckt. Die Maschinen waren hier auch so laut, dass man ihn wahrscheinlich auch nicht hörte. Also machte er sich erstmal über Chips und Schokolade her und trank von der Limonade. Im Anschluss bekam er ein anderes Problem: Er musste aufs Klo. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Versteck zu verlassen. Blöderweise hatte er keine Ahnung, wo sich auf dem Schiff eine Toilette befand. Er musste suchen. Und das, ohne entdeckt zu werden. Einmal kamen ihm zwei Personen entgegen, aber er konnte sich hinter einem ruhenden Astromech-Droiden verstecken. Niemand hielt nach ihm Ausschau, also gingen die beiden Personen auch einfach vorbei. Gerade noch rechtzeitig fand Ty sein Ziel. Ganzschön weit weg von seinem Versteck, das würde riskant werden. Als er fertig war und die Toilette gerade verlassen wollte, geschah es. Er öffnete die Tür und stand vor einem riesigen Wookie. Jener gab einen überraschten Laut von sich, der sicher nicht böse gemeint war. Aber für Ty, der eh schon so unter Anspannung stand, reichte das völlig aus. Er schrie wie am Spiess, was wiederum dem Wookie in den Ohren weh tat. Irgendwo in dem Lärm hörte Ty die Stimme eines Übersetzungs-Droiden.

"Bitte, bitte. Hört auf zu schreien, bevor noch ein Unglück geschieht."


bettelte der Droide und Ty ging sowieso grade die Luft aus. Er starrte den Wookie entsetzt an. Jetzt war alles aus. Er würde ihn zurück nach Haruun Kal schicken. Am Besten noch mit einer Mitteilung an seine Mutter. Der Wookie brummte und bellte etwas und der Droide übersetzte.

"Mein Master möchte wissen, wer ihr seid und was ihr hier macht."

Der grosse Wookie legte den Kopf schief und jaulte, während er die Zähne zeigte. Das hielt Ty noch einen Moment lang auf, ehe er sich besann und sehr schnell antwortete

"Ich....ich bin Ty und ich musste auf die Toilette"


Als ob das nicht offensichtlich gewesen wäre. Und eigentlich könnte er grad schon wieder, was aber wohl eher an dem Riesenvieh vor ihm lag. Der Wookie war sicher dreimal so gross wie Ty. Wieder sagte der Wookie etwas unverständliches .

"Master Nagarrawrrar möchte nicht wissen, was ihr in dieser Einrichtung tut, sondern was ihr auf diesem Schiff macht."

kam die promte Übersetzung und Ty fand etwas Mut. Er musste jetzt auf jeden Fall so wirken, als ob das hier nichts besonderes war.

"Ich bin auf dem Weg nach Coruscant, zu meinem Vater. Er ist ein Jedi-Ritter und ich hab die Einladung und meine ID dabei. Ich darf da hin."

Er nahm all seinen Mut zusammen und verschränkte sogar die Arme vor der Brust. Zu seiner Überraschung fing der Wookie an zu lachen , oder zumindest klang es so. Zwischen den Grunz- und Bell-Lauten meinte Ty wieder irgendwelche Wort-Fetzen zu verstehen, bevor der Wookie wieder aufhörte lachen.

"Master Nagarrawrrar möchte sie darauf hinweisen, dass sie sich sicherlich nicht offiziell auf diesem Flug befinden. Und versuchen sie es nicht zu leugnen, mein Master ist ebenfalls ein Jedi-Ritter und würde eure Lüge sofort bemerken."


Der Wookie grollte etwas, was aber an den Droiden gerichtet schien.

"Aber , Master Nagarrawrrar, ich habe ihn nur gewarnt und....."

Diesmal unterbrach der Wookie seinen Übersetzer etwas nachdrücklicher.

"Nun gut, wie ihr wünscht. Mein Master bietet ihnen seine Hilfe an und bittet sie,ihm mal die Einladung und die ID zu zeigen. Anschliessend läd er sie ein, ein Quartier zu beziehen und ihn zu den Mahlzeiten zu begleiten. Ausserdem könnte er Hilfe auf dem Schiff gebrauchen und bietet ihnen an, so ihre Überfahrt abzuarbeiten. "

Ty fiel ein Stein vom Herzen. Ein Jedi, und er würde ihm helfen seinen Vater zu finden. Sofort willigte Ty ein, holte seine Sachen aus der Ecke raus- der Wookie verstand nicht, wie er in dieses kleine Loch passte- und zog in ein kleines Quartier in der Nähe des Wookies. Jener überzeugte sich, dass es wirklich Probleme bei der Einreise geben würde und weihte Ty dann in die Kunst der Raumschiff-Wartung ein. Für den hochgewachsenen Wookie war ein Helfer in Ty's Grösse eine willkommene Hilfe, denn Ty konnte sich in Bereiche zwängen, von denen der Wookie nur träumen konnte. Und so verbrachte Ty eigentlich einen Grossteil seiner Zeit damit, irgendwelche Teile auszutauschen oder einfach nur Staub zu wischen. So lange , bis sie eines Tages Coruscant erreichten.

Orbit von Coruscant- Frachter - Cockpit- mit Nagarrawrrar

Weiter: Auf Coruscant- Jedi-Tempel
 
Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Besprechungsraum– Tenia, Leland, Rupert und Akani

Die Nullianerin verbeugte sich ebenfalls vor den beiden Männern, ehe sie den Raum verließ und sich wohl überlegte ob und wie sie Akani ansprechen sollte, der sie in ihrer Überlegung unterbrach und selbst zu sprechen begann. Sie hatte kurz angebunden gewirkt? Tenia hob eine Braue, als sie ihren Schüler kurz musterte und die sehr patzige Antwort, die ihr auf der Zunge lag, hinunter würgte.
„Ein bisschen war ich das auch,“ gab sie stattdessen zu und fragte sich, ob es jetzt zu einer neuen Eigenart von ihr wurde, ständig Fehler zuzugeben. Fehler? Sie hatte nur zugegeben, kurz angebunden gewesen zu sein. Schwächen. Innerlich verdrehte sie die Augen. Fehler oder Schwächen, langsam war es genug damit, sie dafür gleich schlechter zu schämen. Steven war derjenige, dem ein wenig mehr Reue gut tun würde. Langsam war sie es leid, sich ständig selbst zu maßregeln. Einen besseren Charakter entwickeln zu wollen konnte kaum heißen, perfekt zu werden.

„Was glaubst du, kann passieren, wenn ein Jedi sich politisch engagiert? Wenn er einer Partei beitritt, wenn er ihr sein Gesicht verlieht?“ Es gelang ihr, jede Wertung aus dieser Frage zu nehmen. „Das ich es für gefährlich halte, ist vielleicht eben klar geworden.“ Fensa hatte das nicht begriffen und bei Aknai war Tenia durchaus an einer Antwort interessiert. Was seine erste Frage betraf, die, ob alles in Ordnung war… Tenia räusperte sich leise.
„Ich bin ehrlich nicht sicher, ob es immer angebracht ist, manche Witze in manchen Situationen zu machen.“ Hätte sie eben noch Lust gehabt, ihn anzufahren, klang da jetzt diese Unsicherheit mit, die Tenia genauso wenig leiden konnte, wie das andere. „Aber vermutlich gehört das zu dem Thema, über das wir schon gesprochen haben.“ Ob sie eine gute Meisterin, ein Vorbild war. Die Frage, wie sie das Verhältnis zu Akani gestalten wollte, war noch immer nicht beantwortet. Sie wünschte, Anakin wäre hier, oder Nei. Einer von beiden hatte hierzu sicher einen Rat.


Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Flure– Tenia und Akani
 
Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani


Akani blickte seine Meisterin betroffen an.

"Oh. Ach das war es? Meine Witzelei da drin?"
Tenia hatte dieses Thema ja bereits einmal angesprochen, auch wenn es damals eher um die Meister-Padawan-Beziehung der beiden Jedi ging und nicht ums Auftreten vor politischen Abgesandten. Akani hatte eigentlich den Eindruck gehabt, mit Tenia durchaus ausdiskutiert zu haben, wie er verhalten sollte, und war jetzt etwas überrascht.
"Wenn ich mich vor Fensa...unjedihaft verhalten habe, dann tut mir das echt Leid. Aber glaub mir bitte, dass ich zu keinem Zeitpunkt zur Absicht hatte, unsere Mission zu gefährden, ganz im Gegenteil. Ich hatte das Gespräch zwischen Dir und Fensa ja eine ganze Zeit lang beobachtet, und selbst als ich mich eingeschaltet habe, war ich sehr darauf konzentriert, sein Verhalten zu beobachten. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass wir eine durchaus angenehme Gesprächsatmosphäre hatten, weshalb ich davon ausgegangen war, dass ein kleiner Witz nicht unpassend wäre. Davon abgesehen ist der Mann Senator und offensichtlich vorher schon mit Meisterin Kae und ihrer Padawan aneinandergeraten. Ich habe versucht, zu verhindern, dass er einen schlechten Eindruck vom gesamten Jediorden bekommt; ich weiß ja nicht, was vorhin passiert ist, aber auf mich wirkte er nicht wie der nervige Emporkömmling, den Kae beschrieben hatte, und ich wollte unsere Unterhaltung mit ihm deswegen positiver halten..."

Dann ging ihm auf, dass er damit geradewegs eine Überleitung zu Tenias anderer Sorge geschaffen hatte, und er überlegte kurz, ob er seine Gedanken von vorhin nicht lieber unter den Tisch kehren sollte. So wichtig waren sie ja schließlich nicht, oder?

Dann entschied er sich, ehrlich zu sein. Tenia hatte ihm eine Frage gestellt, die den Anschein erweckte, sie sei ehrlich an seiner eigenen Meinung interessiert. Er würde seine ganze Meinung äußern.
Unwohl verzog der Padawan das Gesicht, während die beiden sich langsam von dem Besprechungsraum entfernten.

"Ich schätze, ich habe vorhin eindrücklich gemerkt, wie sehr ich der Sohn meines Vaters bin", begann er.
"Er ist Händler, ich weiß nicht, ob ich Dir das bereits erzählt habe. Ich habe mir Mühe gegeben, meine Gedanken vorhin zu verbergen, aber nun ja...Als Fensa vorhin die Einladung in den Rat und auch nach Metellos aussprach, ist mir sofort durch den Kopf geschossen, welch eine vorteilhafte Gelegenheit das ist. Nicht das mit dem Rat. Ich meinte es durchaus ernst, als ich sagte, dass ich keine Karriere in der Politik anstrebe. Aber ich dachte direkt, auf Metellos könnte ich sehen, ob irgendwelche wertvollen Waren dort Aussicht auf gute Geschäfte für meinen Vater bieten. Und generell der Gedanke, auf gutem Fuße mit einem Senator zu stehen?"

Der Chiss schwieg einen Moment.

"Ich habe das ganze vorhin beiseite geschoben, weil ich etwas erschrocken war. Sollte ein Jedi nicht über so etwas stehen? Nicht denken, dass der Zweck die Mittel heiligt? Aber auf der anderen Seite...Jeder weiß doch, dass Beziehungen einem Tür und Tor öffnen können. Wenn wir als Jedi gute Beziehungen zu den richtigen Personen hätten, ließen sich dann nicht viele Probleme so viel schneller lösen? Blödes Beispiel, aber so etwas wie...den Schwarzmarkt durchsuchen, ob es ein Heilmittel für das Virus gibt? Verstehst du, wie ich das meine? Natürlich sehe ich, dass das sehr schnell in totale Korruption ausarten kann, wenn jeder jeden schmiert, aber wenn es dem Orden gelänge, diese Grenze nicht zu überschreiten? Wobei selbstverständlich wieder die Frage ist, wer dann beurteilt, ob die Grenze nicht schon überschritten ist. Aber trotzdem. Ich kann irgendwie nicht einfach vollkommen über solche Chancen hinwegsehen. Macht mich das nicht eigentlich schon zu einem Fehlmitglied des Jediordens? Müsste ich nicht über so etwas stehen? Der Versuchung von Macht und Einfluss und dem Ganzen?"

Akani warf einen leicht verlorenen Blickt zu der Nullianerin neben ihm.


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Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Besprechungsraum– Tenia, Leland, Rupert und Akani

Es war nicht nur die Witzelei, sondern einiges, aber das konnte Tenia ihrem Schüler kaum verraten und so bereute sie es, das Thema überhaupt angesprochen zu haben. Sie wusste nicht, wie sie sich richtig verhalten sollte und Aknai hatte ja keine Ahnung, wie sie solche Dinge früher gehandhabt hätte und was für ein Wunder es war, dass sie überhaupt lachen konnte, wenn es Witze gab, die sie irgendwie lächerlich machen konnten. Aber die letzte Mission, die Sache mit Steven, all das, es verunsicherte sie einfach nur.
„Seit unserer letzten Mission hab ich das ungute Gefühl, nicht mehr zu wissen, wer ich bin und was das richtige ist.“ Da, da war es wieder! Ein Eingeständnis, dass sie nicht machen wollte, nicht vor ihrem Schüler. Jetzt rollte sie doch mit den Augen, auch wenn sie sich schnell genug von Akani abwandt, damit dieser die Geste nicht fehlinterpretieren konnte.

Dann war er es, den Eindruck erweckte, sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. Zumindest schwappte da etwas zu Tenia herüber, dass Akanai beinahe mit seinem Blick und der Art wie er sprach, bestätigte. Mit was der Chiss dann heraus rückte, war ziemlich überraschend. Er hatte daran gedacht, Metllos nru deshalb zu besuchen, um für seinen Vater gute Geschäfte anzuleiern? Das war… problematisch. Problematisch war, was Akani damit zuerst in ihr auslöste. Problematisch und erschreckend. Etwas in Tenia wollte ihn schon nach der Hälfte unterbrechen und ihn bestürzt, ja vorwurfsvoll fragen, ob er das, was er da gerade sagte, wirklich ernst meinte. Aber sie wusste, dass dem so war und die Fragen die er hier stellte waren Fragen, die er doch eigentlich sich selbst gestellt hatte und irgendwie ähnelten sie den ihren.

„Um ehrlich zu sein, kann ich dir hier nur Antworten geben, die irgendwie enttäuschend sind. Was ist denn der richtige Weg eines Jedi? Wenn wir mal den Kodex außen vor lassen, scheint es da nicht viel zu geben, an das man sich halten kann.“ Nirgends stand, dass ein Jedi keinen Geschäften nachgehen sollte, so wie nirgends stand, dass ein Jedi sich aus der Politik heraus zu halten hatte. Tenia selbst hatte gelernrt, neutral zu sein, sie hatte das quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Sei neutral. Halte dich heraus. Alles regelt sich von selbst, so wie es sich regeln muss. „Ich glaube, wenn wir jedem die Hand schütteln, laufen wir Gefahr, den ganzen Arm zu verlieren.“ Wer waren denn die richtigen Geschäftspartner? Welche Geschäfte waren die richtigen? „Gute Beziehungen, zu den richtigen Leuten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir jeder etwas anderes darauf antworten würde, mit wem genau man gute Geschäfte machen sollte und mit wem nicht. Und wenn es um Geschäfte geht… Gibt es dann nicht immer auch Verluste und Verlierer? In welchem Geschäft geht es nicht darum, den eigenen Gewinn zu steigern? Und wo liegt da die Grenze zu Betrug oder Ausbeutung?“ Sie wusste es nicht. Akanis letzte Fragen aber waren anders und Tenia wusste zu gut, von was er sprach und ihr Gesicht bekam beinahe einen gequälten Ausdruck. „Da werden immer Versuchungen sein, Akani, aber wenn du sie als solche erkennst und wenn du weißt, dass du über ihnen stehen musst, dann macht dich das nicht zu einem Fehljedi. Der würde wohl so arrogant sein und behaupten, dass er sich nicht entscheiden müsste.“ Wenn dann jemand überhaupt ein Fehljedi war, dann sie, die so mit der dunklen Seiten sympathisiert hatte. „Ist es dein Ziel korrupt zu werden und anderen zu schaden?“, fragte sie dann.

Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Flure– Tenia und Akani
 
Hyperraum, unterwegs von Coruscant nach Alderaan – an Bord der Ilum, Suite – Bailee und Brianna

An sich wirkte es beruhigend auf Brianna, sich bei Bailee über Jediräte, Senatoren und Männer im Allgemeinen auszukotzen. Sie fand, dass die Nautolanerin eine gute Zuhörerin war und stets ein offenes Was-Auch-Immer-Als-Ohr-Durchging für die kleinen und größeren Sorgen, Nöte und Problemchen der Echani hatte. Diese pflegten ja auch regelmäßig zu wechseln, je nachdem welche Laus Brianna gerade wieder über die Leber gelaufen war. Ein paar Konstanten gab es freilich: die Silberhaarige geriet regelmäßig in Konflikt mit mächtigen Männern. Dabei war ja offensichtlich wo das Problem lag im Konflikt Brianna versus die Männerwelt: sicherlich nicht bei ihr. Sie konnte nichts dafür, dass so viele Leute nicht mit starken, selbstbewussten Frauen zurechtkamen, vor allem wenn sie Chefs waren. Plötzlich meldete Bailee jedoch Zweifel an, ob Frauen umgekehrt in derartigen Positionen wirklich besser wären. Brianna wähnte sich selbst in einer Art Führungsposition. Als Jediritterin durfte sie Padawane und alle möglichen anderen Leute herumschubsen, sie hatte auf Coruscant ein Team aus Heilerinnen geleitet und hatte bei dieser Mission eigentlich auch das Sagen, obwohl das nicht alle an Bord der Ilum wahrhaben wollten. Sie wusste selbst, dass sie oft äußerst emotional dachte und handelte, gerade für eine Jedi, was auch leicht in Aggression umschlug. Außerdem merkte sie sofort, wenn man sie beleidigte, oft vor der Person, die den Fauxpas begangen hatte. Übte Bailee etwa gerade verdeckte Kritik an ihr? Brianna verbarg ihre Irritation hinter einer Erwiderung des Grinsens ihrer Neu-Padawan und beschloss, das Thema nicht weiter zu vertiefen. Schließlich war die Jediritterin reichlich froh, dass sie sich wieder zusammengerauft hatten, denn alleine war das Jedidasein ja auch nix. Deshalb wollte sie das Zurückgewonnene nicht durch die Vertiefung von Meinungsverschiedenheiten gefährden.

Andere Punkte waren jedoch weniger kontrovers. Brianna konnte Bailee nur schwerlich in ihrer Einschätzung widersprechen, dass es mit ihr kein gutes Ende genommen hätte auf Coruscant. Die Erinnerung daran, wie fertig sie ausgesehen und wie schwach sie sich bei ihrer Ablösung als Heilerin gefühlt hatte, war noch sehr präsent. Aber für eine Auszeit konnte sie sich eigentlich etwas Schöneres vorstellen als neben Pausenclown Fensa die Quotenschönheit für die Optik zu mimen. Tagelanges Stillsitzen an einem Verhandlungstisch, wo sie darauf hoffen musste, dass etwas Schlimmes passierte oder dass die Delegation spontan beschloss, die Naturwunder Alderaans hautnah erleben zu wollen. Warum mussten sie auch ausgerechnet eine friedliebende Welt aussuchen? Auf Trandosha oder Kalee hätten sie bestimmt viel mehr Spaß.


„Da hast du auch wieder recht, aber ich hätte meine Auszeit gerne anders verbracht. Selbst wenn Senator Fensa für den einen oder anderen Lacher gut sein sollte, wird es wohl eine eher langweilige Reise werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort irgendwas Spannendes oder Überraschendes passiert. Höchstens, dass ich mich endgültig mit ihm überwerfe, ihn den Speeder allein in den Dreck fahren lasse und stattdessen Urlaub auf der Welt mache,“

Fand Brianna, die dem Gedanken tatsächlich einiges abgewinnen konnte. Der Erholungseffekt der besagten Auszeit würde sicherlich sehr viel größer sein, wenn viel Bewegung auf der frischen Luft damit verbunden war. Bailees Vorstellung von Erholung schien allerdings eine andere zu sein als die ihrer Meisterin, der die Logik nicht wirklich einleuchtete. Auch nach einem langen, körperlich harten Arbeitstag war Sport das richtige, um abzuschalten und die Seele frei zu bekommen. Okay, vielleicht keine Hanteln, wenn man schon den ganzen Tag Kisten geschleppt hatte oder was auch immer die Nautolanerin für gewöhnlich so machte. Obwohl die Echani es liebte, ihre Kraft zu spüren und sich anschaulich zu machen, konnte sie verstehen, wenn Bailee sowas weniger reizte. Das Schwimmen musste einer Amphibin wie ihr dagegen eigentlich fehlen, oder nicht? Brianna vermutete, dass dies eine der seltenen Fälle sein würde, wo sie einmal nicht die Beste in etwas Sportlichem sein würde. Nautolaner hatten da einfach biologische Vorteile, spätestens beim Tauchen. Dass Bailee Yoga reizte, war aber ein Lichtblick.

„Brauchst du nicht erst recht Ausgleichssport, wenn du in der Arbeit viel einseitig belastet bist? Schwimmen würde gerade dir bestimmt gut tun, es muss ja nicht wahnsinnig anstrengend sein. Auf Alderaan wäre das jedenfalls genauso möglich wie Klettern. Mit Handarbeit und Rätseln könnte ich so gar nichts anfangen, aber wenn es dir gut tut…“

Brianna zuckte mit den Achseln.

„Was Yoga angeht kann ich dir dagegen helfen. Die Echani haben Yoga erfunden, weißt du?“

Behauptete die Silberhaarige, bevor ihr Gegenüber fragte, ob sie schon immer so sportlich gewesen war. Die 27jährige lächelte mit verklärtem Blick, als sie an ihre Kindheit zurückdachte.

„Das war ich, von Kindesbeinen an, und unter anderem Echani-Yoga hat die Grundlagen für meine körperliche Fitness heute gelegt. Das und gute Gene, fürchte ich. Echani sind alle sehr sportlich und meine Mutter hat in ihrer Jugend viele Kampfkunstmeisterschaften gewonnen. Zu der Zeit war sie eine regelrechte Berühmtheit auf Eshan und ich bin fast sowas wie ein Klon von ihr. Bei reinblütigen Echani ist das nämlich so und deshalb, denke ich, kann ich auch nicht ohne Sport existieren. Ich habe die Neigung buchstäblich mit der Muttermilch aufgesogen.«

Die Echani war sich nicht ganz sicher ob dies das war, was Bailee gerne hätte hören wollen. Aber es wäre gelogen gewesen zu behaupten, dass es jemals eine Zeit in Briannas Leben gegeben hätte, zu der sie nicht sportbegeistert und energiegeladen gewesen wäre. Energie, die irgendwie raus musste und krank sein, das kannte sie praktisch nur von Erzählungen. Deshalb kam ihr denkwürdig vor, was Bailee da erzählte, aber nicht unmöglich. Sie besaß nur keine Erfahrungen aus erster Hand dazu.


„Schlechtes Ki? Krank sein kann nicht nur bedeuten, dass etwa da ist, was nicht da sein sollte, sondern auch dass etwas fehlt, was man haben müsste. Gerade solche Dinge kann der Körper lange kompensieren, bis man ihm die Gelegenheit gibt, zu regenerieren. Aber im Endeffekt betreibst du Raubbau an deinem Körper,“

Erklärte die Außenstehende zum Thema Kranksein.


„Insofern kann ich dich beruhigen, als du bei den Jedi ohnehin keinen Urlaub haben wirst. Man hört nicht einfach für zwei Wochen auf, Jedi zu sein – entweder man ist es oder man ist es nicht. Es ist eine Lebenseinstellung. Gut, vor dem Ausbruch der Viruskrise habe ich mir einfach die Freiheit genommen, nach Eshan zu fliegen… und war im Endeffekt ganze vier Tage durch. Dann gab es noch eine Zeit auf Naboo, die man dazu rechnen könnte, aber das war alles an Urlaub, was ich je hatte bei den Jedi. Falls es jedoch dazu kommen sollte, bekomme ich dich wieder fit, ob Erreger oder nicht.“


Fünf Meter hoch springen, noch dazu aus dem Stand… natürlich, aus heutiger Sicht klang es reichlich dämlich, geglaubt zu haben, dass so etwas ohne Machthilfe möglich sei. Kein Wunder, dass Bailee das merkwürdig vorkam. Aber mit wem hätte die jugendliche Brianna sich denn auch vergleichen können? Sie hatte keinen Kontakt zu anderen Echani mehr gehabt und auch kaum zu Gleichaltrigen.


„Ich war fünfzehn, es gab keine anderen Echani, mit denen ich mich hätte vergleichen können und ich bin seit langem daran gewöhnt, Dinge zu können, zu denen sonst niemand fähig ist. Ich kenne sonst niemanden mit so viel Kraft in den Beinen wie ich, relativ gesehen jedenfalls. Ich kann mein fünffaches Körpergewicht heben, jede andere im Sprint abhängen und von hier wo ich stehe aus locker über deinen Kopf hinweg springen. Nimm dazu die etwas verschwurbelte Vorstellung einer entwurzelten Echani von dem, was Qi eigentlich ist und du hast gar keine Ahnung mehr, was normal ist und was nicht und wozu du fähig sein solltest und wozu nicht. Davon abgesehen lag mein größter Fehler eher darin, nicht vorsichtiger darin zu sein, wem ich meine Fähigkeiten offenbarte,“

Verteidigte sie sich und spielte drauf an, wie viel Ärger und Leid ihr erspart geblieben wäre, wenn der dunkle Jedi Dar Nimthir sie an jenem Tag nicht beobachtet hätte. ‚Aber du konntest es auch nicht lassen, mit deinen Fähigkeiten zu prahlen, oder nicht?‘, schalt sie sich. ‚Du tust es schon wieder, jetzt eben.‘ Sie hätte sich ja auch einfach die Fassade hochhangeln können, schließlich vermochte sie zu klettern wie eine Wookiee. Seine ‚winzige weiße Wookiee‘, so hatte Meeal sie oft genannt. Doch andererseits schien dieser Charakterzug durchaus verbreiteter zu sein. Brianna erinnerte sich an Onkel Ylsaen, wie er stolz erzählte, wozu Mutter alles imstande gewesen sei. Er verehrte seine große Schwester ja geradezu, wobei die Jedi ihre hatte, was davon denn nur wahr war oder überhaupt möglich war und was nicht. Bei den Kaes war das eben wirklich nicht so einfach zu sagen.

Es stellte sich heraus, dass Bailee nicht unbedingt das typischste Bild vom Jedi-Orden vermittelt bekommen hatte. Auf Coruscant herrschte Ausnahmezustand. Sowas hatte die Echani nie zuvor erlebt, auch auf Denon hatte man sie nicht derart aufgerieben wie im Kampf gegen den C-Virus. Kein Wunder, dass das Ordensleben da erst einmal abschreckend wirkte, aber es wäre übertrieben zu behaupten, dass die Nautolanerin jetzt allen Freuden des Lebens entsagen musste.

„Nein, Coruscant war schon eine Extremsituation, das ist nicht normal. Wir sind schon diszipliniert und arbeiten viel, aber nicht in der Art. Wie du sagtest, mit der Belastung im Tempel hätte ich mich kaputt gemacht. Das ist Raubbau am eigenen Körper. So wie du klingst dürfte es entspannter und angenehmer für dich werden als deine bisherige Arbeit. Ich nehme an, dass wir nach diesem Auftrag nach Lianna fliegen werden, da ich bis dahin sicher noch nicht komplett regeneriert sein werde. Dort wirst du die angenehmen Seiten des Ordens kennenlernen und wenn du nicht nachts durch die Straßen ziehst und morgens sturzbetrunken zum Training erscheinst, ist es in Ordnung. Es ist nicht so, als dass du von jetzt an nie mehr Freizeit hättest,“

Beruhigte die Jediritterin ihre Padawan. Briannas Freizeitvorlieben waren ja bekannt (und sichtbar) und nachdem sie Bailee ihre Kraft demonstriert hatte, wollte diese nicht ganz von ungefähr wissen, ob es überhaupt möglich war, sie müde zu kriegen.

„Ich fürchte nein,“

Brianna lachte.


„Jedenfalls nicht unter normalen Umständen. Wenn mentales Ausgelaugtsein nicht zählt erinnere ich mich nur an ein einziges Mal.“

Die 27jährige wurde nachdenklich und zögerte einen Moment. So gern wie sie sonst von sich redete, so wenig pflegte sie über die Dinge preiszugeben, die ihr wirklich wichtig waren. Bailee war eine Freundin, die den Eindruck machte, sich zu einer guten Freundin zu mausern. Dafür passte die Nautolanerin zu gut zu ihr. Aber über die drei schlimmsten Phasen ihres Lebens – ihre Eltern auf Nar Shaddaa zu verlieren, bei ihrem gefallenen Jedi-Meister in Ungnade zu fallen und ausgenutzt zu werden und auf Loronar in Sith-Gefangenschaft zu geraten, um nach Korriban verschleppt zu werden – sprach sie nur mit Leuten, die sie schon lange kannte.

„Wir waren auf der Flucht und am Ende unserer Kräfte. Ich trug meine völlig erschöpfte Meisterin Kestrel und einen Mitpadawan über weite Strecken, versteckte sie auf Frachtern, bis wir irgendwo in der unberührten Natur Naboos landeten, wo ich geschätzt die halbe Nacht herumirrte, Kestrel auf den Schultern, bevor man uns fand. Mir wurde eine Woche Bettruhe verordnet, was ich fast einen Tag lang durchgehalten habe.“


Brianna grinste, obwohl sie gemischte Gefühle mit der Erinnerung an diese Zeit verband. Einerseits war sie bei ihrer Rettung so glücklich gewesen wie seit dem Tode ihrer Eltern nicht mehr und andererseits hatte es lange gedauert, die angerichteten seelischen Schäden zu heilen, soweit dies überhaupt vollständig möglich war. Sie war wieder wohlauf, das zählte. Sie hatte zurück in die Spur gefunden, es zur Ritterin gebracht und bildete nun schon die zweite Padawan aus. Dafür schien sie ein Händchen zu haben oder Glück beim Aussuchen, denn die erste Meditation zusammen mit Bailee verlief erfolgreich. Noch hatte die Nautolanerin aber recht wenig Vorstellung davon wie es war, die Macht zu beherrschen und was man mit ihr anstellen konnte.

„Ja, weil ich deinen Geist beobachtet habe. Es hätte ja leicht passieren können, dass du die Macht beim ersten Mal noch nicht bewusst erspüren würdest. So hätte ich zumindest gewusst, ob du ihr näher gekommen wärst, so dass ich daraus meine Schlussfolgerungen für's nächste Mal hätte ziehen können, oder dich damit trösten, dass du auf einem guten Weg ist. Aber zum Glück ist das jetzt nicht mehr nötig. Du hast es einmal geschafft, beim nächsten Mal wird es nur noch leichter. Du wirst sehen,“

Erklärte die Echani-Jedi, mit sich selbst ebenso zufrieden wie mit Bailee.


Hyperraum, unterwegs von Coruscant nach Alderaan – an Bord der Ilum, Suite – Bailee und Brianna
 
Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani


„Seit unserer letzten Mission hab ich das ungute Gefühl, nicht mehr zu wissen, wer ich bin und was das richtige ist“,
gestand Tenia ihrem Padawan.

Dieser lächelte schwach.
„Nun, ich weiß zwar nicht, ob Meisterin Kae ihre Einladung zur Meditation ernst meinte, aber es scheint, als könne eine Runde Meditieren uns beiden tatsächlich nicht schaden…
Aber wenn ich das mal so fragen darf: Hast du denn mit irgendjemanden aus dem Orden geredet? Ich fürchte, ich bin noch nicht lang genug Jedi, um mit sowas Erfahrung zu haben, aber vielleicht hast du ja jemand anders, dem du dich anvertrauen kannst?“


Tenia sprach weiter über Akanis Ausführungen bezüglich der Angebote des Senators. Sie unterstrich nochmals ihre Ansicht, Neutralität sei wichtig und fragte ihn, ob nicht jedes Geschäft auch Verluste für irgendjemanden brachte.

Ihre letzte Frage brachte den Chiss dazu, kurz aufzulachen.
„Nun ja, natürlich ist es alles andere als mein Ziel, korrupt zu werden und anderen zu schaden. Aber ich bezweifle, dass du selbst vom verabscheuungswürdigsten Schmuggler eine andere Antwort hören wirst…Ich meine, wer hält sich denn schon selbst für böse? Würde nicht selbst ein Schwarzmarkthändler, der…keine Ahnung, Terroristen mit Waffen beliefert, mit aller Überzeugung irgendwelche Gründe für sein Verhalten nennen? Ich habe ja eben die Angst, tatsächlich irgendwann in meiner wunderschönen Welt gefangen zu sein, in der ich mein Spinnennetz spinne und dabei absolut fest daran glaube, der Galaxis zu helfen.“

Seufzend schüttelte er den Kopf.
„Aber immerhin, zumindest bin ich nicht arrogant genug, mich über Entscheidungen zu sehen. Ich fürchte, wenn schon, dann werde ich wohl eher Probleme damit haben, eine Entscheidung zu treffen, wenn ich vor einer stehe…“
Der Padawan stieß die Luft aus und blickte dann zu der Nullianerin, die neben ihm ging.
„Aber damit ich jetzt nicht für den Rest der Mission in Philosophieren versinke: Wie geht es denn jetzt weiter? Sollen wir wirklich schauen, ob wir Meisterin Kae finden? Oder allein meditieren? Oder trainieren, wie du vorhin sagtest?“


Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani

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Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani

Jemandem zum Reden? „Nei ist spurlos verschwunden und Steven ist ein halber, also lass mich kurz überlegen…“ Tenia tat wirklich so, als überlege sie, „wenn ich für zwei Sekunden vergesse, dass ich mich am Anfang, als ich zu den Jedi kam, wie das letzte Miststück benommen habe… Nein. Da sidn wirklich nicht mehr so viele übrig.“ Außer Rosita und die konnte sie nicht noch einmal belästigen, schließlich war Rosita nicht ihre Freundin und nicht ihre Mentorin. „Und von Anakin hab ich auch nichts mehr gehört. Aber hey, ich kann ja noch mal heulend meinen Vater kontaktieren.“ Sie lächelte und klang nicht einmal sarkastisch, vielleicht um zu überspielen, dass dahinter etwas versteckt lag, das sie andernfalls sofort zum Heulen gebracht hätte.
„Meditation ist also das A und O.“ Sie würde ganz sicher zu ihrem Gleichgewicht finden.

Dann war Akani derjenige der auflachte, was ihn sehr viel authentischer machte, als sie eben gewesen war. Aber ihr Schüler schien nicht begriffen zu haben, was sie vorhin hatte sagen wollen.
Akani,“ und jetzt sah sie ihn eindringlich an, „jeder Schmuggler weiß, wenn er Dreck am Stecken hat. Jemand der Waffen verkauft weiß sehr genau, was damit getan wird. Er redet sich das einfach nur schön. Und das hab ich nicht gemeint, das sollte eigentlich klar sein.“ Man spürte, wenn man Dineg tat, die nicht in Ordnung waren. Jeder, der ein Gewissen hatte, spürte diese Dinge.
„Du hast Angst davor in ein Spinnennetz zu geraten? Dann halt die Augen offen. Mein Vater hat mich gelehrt, dass es darauf ankommt, welchen Wolf wir füttern. Den, der war böses will, oder den, der was Gutes will. Übertragen auf das hier, heißt das, wenn dein Gewissen sich meldet, dann ganz sicher nicht ohne Grund. Und deswegen frage ich dich noch mal: Um welche Geschäfte geht es?“ Eine Frage die er sich selbst beantworten musste. „Als ich mich dazu entschieden habe, eine Schatten zu werden, war das nicht, weil ich die dunkle Seite wirklich bekämpfen wollte. Es wäre die beste Möglichkeit mit ihr vertraut zu werden, ohne das es irgendwie verdächtig gewesen wäre. Und das Aknai, habe ich gewusst, bevor ich diese Richtung einschlagen wollte.“ Akani sollte nicht so tun, als würde man urplötzlich erkennen, den falschen Weg gewählt zu haben, während man ihn schon ewig gegangen war. Sicher, es gab Personen, denen das irgendwie passierte, aber nach allem was der Chiss eben gesagt hatte, gehörte er ganz sicher nicht zu diesen.

Ich spiele den Ball zurück und frage dich, nach was dir jetzt ist. Und ob das Gespräch überhaupt beendet ist.“ Sie erinnerte sich zu gut daran, wie sie sich damals gewünscht hätte, mit Anakin noch weiter über eine ihrer Sorgen zu sprechen. Aber Anakin hatte das Thema schnell abgetan und Tenia war dumm genug gewesen, ihn nicht noch ein weiteres Mal darauf anzusprechen. Dann aber ging ein gewaltiger Ruck durch das Schiff. Ein Gefühl, das Tenai nicht leiden konnte, auch wenn es deutlich sagte, was gerade geschehen war.
„Wenn mich nicht alle Sinne täuschen, sind wir gerade angekommen.“ Was wohl die Frage danach, was sie als nächstes tun würden, beantwortete…


Hyperraum – Richtung Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani
 
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Hyperraum – über Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani


Tenias Antwort klang nicht gerade positiv. Zumindest ihrer eigenen Einschätzung nach hatte sie sich wohl bei ihrem Beitritt zum Orden so schlecht benommen, dass sie sich keinerlei Freunde gemacht hatte. Akani fragte sich dennoch, ob dies wirklich der Wahrheit entsprach und sie sich selbst zu hart verurteilte. Seit er sie kannte, verhielt sie sich schließlich keineswegs so, wie sie es beschrieb.
„Meditation ist also das A und O“, schloss sie dann sarkastisch.

Der Padawan konnte nicht umhin, seiner Meisterin einen leicht besorgten Blick zuzuwerfen. Davon abgesehen, dass ihr diese Art von Ironie nicht stand, beruhigte ihn die Antwort auch nicht im Geringsten. Sicherlich hatte er mittlerweile durchaus gemerkt, dass der Jediorden nicht aus abgehobenen alten Tattergreisen bestand, die die ganze Zeit in ihren Steinkämmerlein levitierten und in tiefste Meditation versunken waren, um einmal am Tag aufzustehen und etwas klares Bergwasser zu trinken.

Tenia jedoch schloss die Möglichkeit offenbar von vorneherein komplett aus, dass es ihr helfen würde, sich etwas zu besinnen. Wenn sie mit niemand reden konnte, so würde sie diese Zweifel wohl mit sich selbst ausklären müssen, und Akani fand, dass Meditation in diesem Fall durchaus helfen konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass er nicht gesagt hatte, dass sie meditieren mussten, er hatte lediglich eine Frage gestellt.
Der Chiss beschloss jedoch, zu schweigen.


Bezüglich seines Einwands betonte sie, dass jeder wusste, wenn er selbst Falsches tat. Akani war hiervon nicht so ganz überzeugt.
Sie beantwortete seine Frage mit einer Gegenfrage:

„Ich spiele den Ball zurück und frage dich, nach was dir jetzt ist. Und ob das Gespräch überhaupt beendet ist.“
Akani überlegte, was er sagen sollte. Doch es schien, als ob das Gespräch für den Moment in der Tat beendet wäre, da sie ihr Ziel erreicht hatten, was auch Tenia feststellte.
Vielleicht hatte die Nullianerin aber Recht. Und es mochte sein, dass sie dieses Gespräch nicht nur Akanis wegen irgendwann weiterführen mussten…Es konnte nicht gut sein, dass Tenia so viel mit sich herumschleppte und ewig darauf herumkaute, ohne es herunterschlucken zu können. Allerdings hatte Akani nicht vor, ihr dies jetzt zu sagen…Die Jedi hatte sich, wie es schien, aufs äußerste davon überzeugt, mit niemandem reden zu können, und er würde sie nun sicherlich nicht vom Gegenteil überzeugen können.

„Es scheint in der Tat so. Vielleicht lernen wir jetzt auch noch den Rest der Delegation kennen.“


Hyperraum – über Alderaan - an Bord der Ilum - Gänge – Tenia und Akani
 
Hyperraum Richtung Alderaan- an Bord der Ilum- Suite- mit Brianna

Das Brianna sich einen schöneren "Urlaub" vorstellen konnte, als Babysitter für einen Politiker zu spielen , konnte sich Bailee gut vorstellen.

"Der Urlaub würde dir wahrscheinlich wirklich gut tun. Entweder jetzt auf Alderaan oder mal für ne Woche Taucher-Ferien nach Glee Anselm. Es gibt schöne Unterwassen-Höhlen und so. "

Für einen Moment gab sich Bailee diesen Träumereien hin. Ja, es gab mit Sicherheit viele schöne Dinge, die man in dieser Galaxie anstellen konnte. Meistens hatte man aber einfach keine Zeit dafür, oder man hatte zwar die Zeit aber nicht das Geld. An irgendwas scheiterten solche Ideen immer. Bailee seufzte. Brianna hingegen überlegte inzwischen, ob sie nicht erstrecht Ausgleichssport brauchte, wenn sie den ganzen Tag lang die selbe Arbeit verrichtet hatte. Bailee grinste

"Jetzt klingst du wie mein Hausarzt. Der hat mir sowas auch schon gesagt. Also das ich andere Bewegungen machen sollte, Gegenbewegungen, um später mal keine Probleme zu bekommen. Und er hat mir einige gute Übungen gezeigt, die recht gut helfen, wenns mal irgendwo zwickt. Aber ich denke, das ist auch mein Problem. Ich mach erst was, wenns irgendwo weh tut. Wie bei den zwei Gruppen von Leuten, wo die einen pünktlich alle sechs bis zwölf Monate zum Zahnarzt oder Arzt rennen und sich durchchecken lassen und die anderen halt erst gehen, wenn sie ihre Wehwehchen selbst nicht mehr in den Griff bekommen. Ich gehör zur zweiten Gruppe. Erst gehen, wenn der Arzt bei den Untersuchungsergebnissen fast in Ohnmacht fällt und dann irgendwas von Bio-Terrorismus erzählt. "

Sicherlich keine besonders kluge Einstellung, aber zumindest immer für einen Lacher gut.Als Brianna dann nicht ganz ohne Stolz in der Stimme erklärte, dass ihr Volk Yoga erfunden habe und sie ihr da gern helfen würde , strahlte Bailee auf.

"Das würd ich wirklich gern mal versuchen. Wird bestimmt lustig. Willst du dir dann vorher was zu Knabbern holen? So ne Show siehst du bestimmt nicht alle Tage. "

Bailee war wirklich nicht besonders gelenkig und sah sicher beim Yoga auch eher aus, als hätte sie spastische Krämpfe oder sowas.

"Vielleicht würde sich sogar ne Kamera lohnen. In 5-6 Jahren wär das der Brüller."


Brianna erzählte weiter, dass ihr ganzes Volk sehr sportlich war und ihre Mutter sogar Kampfkunst-Meisterschaften gewonnen hatte.

"Sportler-Familie trifft auf Arbeiter-Familie. Es gibt bestimmt Gebiete, wo wir uns wunderbar ergänzen. Aber ein bisschen unfair ist es schon. Ich hoffe du weisst, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ich was Sport angeht mal an deine Fähigkeiten ran komme. Ich werd mein Bestes geben, aber erwarte nicht zu viel bitte. "

Nur, damit das schonmal geklärt war. Bailee konnte die Zähne zusammenbeissen und etwas durchziehen. Das ganz bestimmt. Aber so ein Power-Girl wie Brianna würde sie wohl nie werden. Als Brianna dann Spekulationen zu ihrer Kranken-Vorgeschichte anstellte und sagte, dass sie "Raubbau an ihrem Körper" betrieb, musste Bailee diesen Ball einfach gleich zurück geben.

"...das sagt jemand, der bis zum Umfallen arbeitet und danach noch joggen geht. Ja, gut. Ich weiss, das auf Coruscant war jetzt speziell. Aber sicherlich geht das in die selbe Richtung. Ich hoffe wirklich, dass ihr da bald ne Lösung findet. Zumindest bevor da alle vor Erschöpfung zusammenbrechen. Sonst mach ich noch ne Ausbildung zur Massage-Therapeutin und mach nen After-Work-Spa auf. Gleich neben dem Krankenflügel. Und wenn ihr dann von ner 12- oder - mehr-Stunden-Schicht kommt, könnt ihr euch bei mir durchkneten lassen. Kraft genug hab ich dafür. Vor allem in den Händen."

Das war ebenfalls eine schöne Vorstellung und bei dem, was die Heiler auf Coruscant gerade leisten mussten, würde sie es jedem von ihnen von Herzen gönnen. Nur wie bei den Ferien war die Umsetzung wohl eher das Problem. Auch das Brianna erzählte, dass Jedi praktisch keine Ferien hatten, schürte das Mitgefühl für ihre neugewonnen Kollegen.

"Schon klar, dass man mit dem Jedi-Sein nicht mal für ein paar Wochen aufhört. Aber ihr tut mir grad voll leid. Gut, wenn ich Urlaub hatte und dann nicht zufällig grad im Bett lag , dann hab ich auch eher selten am Strand gelegen. Kam vor. Vorallem in meiner Kindheit und Jugend. Aber jetzt. Erst kommen meine Eltern an und brauchen Hilfe bei Renovierungs-Arbeiten an Haus oder Garten. Dann kommt irgendein anderes Familienmitglied mit irgendeiner Geburtstagsfeier, die ausgerichtet werden muss und ich schlepp von Sonnenaufgang an Partybänke durch die Gegend. Also findet da dann auch nur eine Tätigkeitsverschiebung von Lieferkiste zu Getränkekiste statt. Von dem her kennt das wohl jeder. "

Brianna erzählte ihr dann von ihrer Kindheit. Davon, dass sie allein gewesen war und das sie darum keine anderen Echani als Vergleich hatte. Das war unglaublich traurig und Bailee legte der Jedi darum tröstend eine Hand auf den Unterarm und sah sie mitleidig an. Ohne Freunde aufwachsen zu müssen, musste furchtbar gewesen sein. Gut, wenn man es nicht kannte, vielleicht fiel einem das dann garnicht so sehr auf. Aber Bailee hatte Freunde gehabt und sich vorzustellen, ohne sie die Kindheit verbracht zu haben. Nun, das war wirklich nicht schön. Als die Jedi dann aber erzählte, was noch alles zu ihren Fähigkeiten gehörte, runzelte Bailee abermals die Stirn.

"Wenn du das fünffache deines Gewichts heben kannst, hast du nicht nur unglaublich starke Muskeln, sondern auch ein extrem hartes Knochengerüst. Dazu kommen sehr stabile Bandscheiben. Normalerweise drohen schon bei einem Gewicht von 50% des Körpergewichts Verletzungen der Wirbelsäule oder sogar Leistenbrüche. Verletzungen der Wirbelsäule können sogar ohne zusätzliches Gewicht, rein durch die Muskeln entstehen. Und als Frau... Frauen haben von Natur aus ja eigentlich weniger Muskelmasse als Männer... Das schaffen nicht-machtsensitive Echani-Frauen sicher nicht. Gut, wenn man dagegen rechnet, dass du wohl sehr gute Selbstheilungs-Kräfte hast... Haarrisse im Knochen durch Überlastung könnten bei dir tatsächlich verheilt sein, bevor du überhaupt was davon mitbekommen hast."

Die Nautolanerin schnaubte und schüttelte den Kopf.

"Über dich kann man wissenschaftliche Arbeiten schreiben, Brianna.Dreihundert Seiten lang. Völlig mühelos. Ich find das wirklich spannend. "

Die ganze Geschichte der Echani war - aus normal-medizinischer Sicht- einfach unglaublich. Gut, in wie weit die Macht vielleicht ihren Teil zu der Geschichte beigetragen hatte, konnte man natürlich jetzt nicht mehr sagen. Und wenn die Jedi diese Dinge jetzt machen würde, wär die Erklärung wahrscheinlich sofort eben jene Macht. Eigentlich zu blöd, dass man die Zeit nicht zurückdrehen konnte.
Brianna beruhigte sie dann nochmal, dass Coruscant im Moment wohl wirklich ein schlechtes Beispiel für das Leben der Jedi war.

"Aber das nur aus Sicht der Jedi. Aus Sicht der Bürger ner neuen Republik seid ihr die Helden. Weils mal wieder unglaublich ist, was ihr da vollbringt. "

Eine Medaille hatte nunmal immer zwei Seiten. Da konnte man nur hoffen, dass diese Leistung nicht allzu schnell in Vergessenheit geriet. Das das Leben als Jedi entspannter und angenehmer werden könnte als ihr bisheriges Leben, wagte Bailee dann aber doch zu bezweifeln.

"Ich denk nicht, dass es angenehmer wird als bisher. Ich meine: Ich hab meinen Job gern gemacht. Auch wenn ich über meine Vorgesetzten und dumme Mitarbeiter geschumpfen habe, aber das hast du auch. Ich denke, die Anforderungen werden sich verändern. Die Aufgaben werden auf einem anderen Level schwierig sein, als sie es bisher waren. Aber ich werd daran wachsen und dazu lernen. Also davor hab ich sicherlich keine Angst. Und wenn ich mal Lust hab, mich Nachts in den Strassen von Lianna zu besaufen, nehm ich dich einfach mit. Dann bist du vielleicht auch sturzbetrunken und merkst garnicht, wie ich am nächsten Morgen lallend durch die Gegend torkel. "

Bailee grinste breit bei der Vorstellung. Was weniger lustig war , war die Aussichtslosigkeit der Idee, Brianna kaputt zu bekommen. Aber das musste sie wohl einfach akzeptieren. Die kleine Geschichte, die Brianna dann von ihrer Meisterin erzählte, unterstrich ihre Aussage noch. Und das Grinsen der Jedi zeigte deutlich, wie sehr ihr diese "Überlegenheit" eigentlich gefiel.

"Sollte jemand irgendwann wieder auf die Idee kommen, dich für eine Woche ins Bett zu stopfen, kette ich dich an und geb dir ein Sedativum "

Wahrscheinlich würde weder das eine noch das andere wirklich funktionieren. Wer sich selbst so gut heilen konnte, lies sich von Betäubungsmitteln wohl nicht besonders lang ausser Gefecht setzen. Und die Ketten wären wahrscheinlich auch eher Deko als sinnvoll.

"Und dann warte ich ein paar Minuten und such mir anschliessend ein gutes Versteck. Oder besser ein sehr Gutes. Vielleicht wärs nicht dumm, den Planeten zu verlassen, bevor du mir den Hintern versohlst."

Bailee sah für ein paar Sekunden so aus, als würde sie über diese Optionen tatsächlich nachdenken.
Das Brianna sie während ihrer ersten Übung "beobachtet" hatte, natürlich nur zu Kontroll-Zwecken, war beruhigend und befremdlich zugleich. Noch etwas, an das sie sich wohl erstmal gewöhnen musste. Zumindest war die Jedi mit ihrer ersten Leistung zufrieden, also sollte sie es vielleicht auch sein.

"Ich kann manchmal ziemlich hartnäckig sein, was das Verfolgen meiner Ziele angeht. Aber hier muss ich gestehen, dass ich nur noch ein winziges Stück davon entfernt war, die Sache erstmal hinzuschmeissen. Mit dem letzten Anlauf hats dann geklappt. Ich hab das Gefühl, ich werd noch einige Male an meine Frust-Schwelle geraten und dann schimpfen. "

Die Nautolanerin konnte sich gut vorstellen, dass sie vor allem mit sich selbst die Geduld verlieren würde. Das konnte wirklich noch heiter werden.

Hyperraum Richtung Alderaan- an Bord der Ilum- Suite- mit Brianna
 
Hyperraum, unterwegs von Coruscant nach Alderaan – an Bord der Ilum, Suite – Bailee und Brianna

Ja, Urlaub. Falls der Orden ihr je sowas zugestehen würde (ohne sie wieder nach lausigen vier Tagen zurück in den Dienst zu beordern), schien Glee Anselm eine gute Option dafür zu sein. Mit träumerischem Blick in den Augen malte Brianna sich die Unterwasserhöhlen aus, die sie mit Bailee zusammen besuchen würden. Die Echani hatte noch nie wirklich nennenswert getaucht, vermutete aber, dass sie gute Voraussetzungen dafür mitbrachte. Nicht annähernd so gut wie ihre nautolanische Padawan, aber sicherlich gut genug, um ihren Spaß dort zu haben. Wahrscheinlich würde man ihr den Spaß aber nicht gönnen. Einerseits schienen manche Jedi nicht zu wollen, dass sie im Orden Karriere machte, aber über einen längeren Zeitraum als ein paar Tage ersetzbar war sie dann auch wieder nicht. Das sah man ja auch gerade auf dieser Mission. Zwar sollten sie auf Alderaan mit Steven Crant einen Jedi treffen, der als fähiger Diplomat galt, und sie hatten Tenia dabei, welche einen kompetenten Eindruck machte, und trotzdem ging es nicht ohne sie? Selbst wenn sie nicht dabei wäre und dadurch Rupert Fensa einbüßten, wer könnte wirklich traurig darüber sein?

Soso, Bailees Hausarzt hatte der lieben Nautolanerin also dasselbe gesagt wie Brianna. Ausgleichssport tat not, auch und gerade bei schwerer körperlicher Arbeit. Allerdings schien das gelbhäutige Amphibium weder dabei noch bei den Arztbesuchen besonders fleißig zu sein, obwohl Brianna lachen musste, so wie Bailee die Situation erzählte. Immerhin konnte man die Padawan mit Yoga locken, wobei die sportliche Silberhaarige es besser wusste, als sich über wen lustig zu machen, die sich dabei weniger geschickt anstellte als sie. Abgesehen davon, dass dies auf praktisch die gesamte Bevölkerung der Galaxis zutraf, war sie schon froh, dass Bailee motivierter war als Talery zu Beginn. Die Caamasi hatte einiges erreicht unter Briannas sportlicher Führung und nichts davon wäre möglich gewesen, wenn die Echani-Jedi sie als ungeschickt und tollpatschig hingestellt hätte.


„Ich bin jetzt deine Hausärztin, Bailee, und ich werde von jetzt an Sorge dafür tragen, dass du dich gesund erhältst, auf allen notwendigen Weisen. Außerdem werde ich tatsächlich eine Holokamera holen und deine Anfänge filmen, gute Idee. Allerdings nicht, um mich darüber lustig zu machen, weit gefehlt, sondern früher oder später wirst du das Gefühl zu haben, nicht vorwärtskommen, dass all deine Mühe umsonst ist. Das hat jede irgendwann mal, sogar ich. Dann werde ich dir das Holo von deinen Anfängen zeigen und du wirst erkennen, wie weit du in Wirklichkeit bereits gekommen bist,“


Erklärte Brianna ihrer Freundin und lobte sich in Gedanken selbst für ihre Worte. Gesprochen wie eine richtige Jedi-Meisterin! Jetzt musste nur doch der Rat merken, dass sie diesen Rang verdiente, als vermutlich letzte von allen. Bailee hatte im übrigen festgestellt, dass sie sich durch ihre Herkunft wohl wunderbar ergänzen würden, bat aber darum, nicht nach den Maßstäben einer Sportlerinnenfamilie gemessen zu werden.


„Spätestens, wenn irgendetwas nicht funktioniert wie es soll, bin ich wahrscheinlich auf deine Hilfe angewesen,“

Vermutete die Jediritterin und dachte dabei an das Bazillometer. Es gab auch genügend andere technische Geräte, die sie zukünftig lieber Bailee überließ, und wahrscheinlich auch das Fliegen. Was die Sportbegabung angeht, konnte sie ihre Padawan beruhigen.

„Aber ich habe noch nie wen getroffen, die sich in sportlicher Hinsicht mit mir auf Augenhöhe hätte messen können und wenig genug, die mir nahegekommen wären. Das erwarte ich sicherlich nicht von dir.“

Im Gegenteil. Brianna würde es wohl kaum verkraften, wenn es jemand tatsächlich insgesamt in sportlicher Hinsicht mit ihr aufnehmen oder – die Macht bewahre! – ihr gar überlegen wäre. Dass Nautolanerinnen besser schwimmen und tauchen oder Wookiees besser klettern konnten und mehr Kraft hatten – geschenkt. Aber die teilweise irrsinnigen sportlichen Leistungen, zu denen ihre Mutter während ihrer aktiven Zeit Onkel Ylsaen zufolge angeblich imstande gewesen sein sollte, die Echani hatte Schwierigkeiten damit, das zu glauben. Mutter hatte immer gesagt, Brianna wäre noch talentierter als sie selbst, wobei die Jedi heute glaubte, dass der Grund dafür in ihrer Machtsensitivität lag. Denn das würde heißen, dass sie kampfkunstmäßig vom richtigen Weg abgekommen wäre. Sicherlich hatte Yaeron Kae alias Keana Yaro das beste Kampfkunsttraining genossen, das man für Credits oder gute Worte bekommen konnte, aber das machte es auch nicht besser. Deshalb wies sie den Gedanken weit von sich. Genauso wie die Unterstellung, auf Coruscant nach der Arbeit joggen gegangen zu sein.

„Bin ich ja gar nicht! Joggen dauert viel zu lange, die Zeit hätte ich im Leben nicht gehabt. Massieren lernen darfst du aber gerne, das würde mich ebenso wie die anderen Heilerinnen freuen und die Kraft wirst du bei mir dabei auch brauchen,“

Erwiderte Brianna, die keinen Zweifel daran hatte, dass Bailees scherzhaftes After-Work-Spa im Jeditempel der Renner werden würde. Auf eine baldige Lösung des Virusproblem mussten sie allerdings hoffen, denn die Echanijedi wusste nicht, wann sie wieder vollends wiederhergestellt sein würde und wie lange sie in der Lage sein würde, das Mammutprogramm zu bewältigen, dass ihr dann blühte. Dass Bailee ebenfalls nicht gerade gewohnt war, viel Freizeit zu haben, passte dann ja sogar.

„Ihr Nautolanerinnen habt große Familien, oder?“


Fragte Brianna, die froh gewesen wäre, überhaupt eine nennenswerte Familie zu haben und der zu viel Zeit mit Geburtstagsfeiern und deren Vorbereitung verbringen zu müssen wie ein Luxusproblem vorkam. Und wen hatte sie? Tante Mhemonia, zickig-komisch. Onkel Ylsaen, kriecherisch-komisch. Cousine Leanna, komisch-komisch. Einen Cousin im imperialen Sternjägerkorps, den sie nicht mal kannte und der hoffentlich nicht irgendwann die TARDIS aufs Korn nahm. Schließlich Tante Yuulon, der sie ebenfalls noch nie begegnet war, obwohl sie auf Lianna lebte und arbeitete. Eine vielbeschäftigte Schreibtischtäterin, die wahrscheinlich keine Kampfkunst mehr praktizierte, seit sie Eshan verlassen hatte und dadurch bestimmt entweder übergewichtig oder dünn wie ein Strich war. (Brianna fragte sich, wie sie mit zwanzig Kilo mehr oder weniger wohl aussehen würde, denn zweifellos hatte Yuulon dasselbe Gesicht wie ihre Schwester Yaeron, und somit Brianna, deren Tochter.) Sonst war da niemand. Die Echani, die ihr mehr bedeutet hatten als alles andere in der Galaxis waren für immer verloren. Keine Zeit, Abschied zu nehmen – Brianna hatte um ihr eigenes Leben laufen müssen und als sie zurückkehrte, hatte es keine Spur mehr von ihnen gegeben. Mit leerem Blick starrte die Echani aus dem Fenster, als Bailee tröstend ihren Unterarm ergriff. Sie entgegnete den Blick der Nautolanerin nicht wirklich. Die Tränen mochten inzwischen getrocknet sein, und sicherlich war sie tapferer und offener als früher, wenn es darum ging, darüber zu reden. Deshalb war sie froh, als der unangenehme Moment endlich vorüberging. Wieso sprach sie überhaupt darüber?!

Zum Glück kamen wieder angenehmere Themen. Als Bailee erklärte, Brianna müsse unglaublich starke Muskeln haben, wurde die Angesprochene gefühlte fünf Zentimeter größer und strahlte. Was sie vom Rest halten sollte, da war sie sich nicht ganz sicher, aber eine Machtbeteiligung wollte die Silberhaarige nicht ganz ausschließen.


„Beim halben Körpergewicht schon? Das ist ja gar nichts, und sag' das Talery: sie pflegte regelmäßig drei Koffer zu packen, von denen jeder geschätzt halb so schwer war wie sie, wenn wir auf Reisen gingen. Aber du klingst wie mein Ex. Er hat immerzu im Scherz gesagt, dass ich irgendwann in der Mitte durchbreche. Diese Oberschenkel und diese Taille, das wäre eigentlich gar nicht möglich, meinte er. Aber im Ernst habe ich mir nie darüber gemacht. Die meiste Zeit meines Lebens dachte ich von mir, einen unverwundbaren Körper aus Durastahl zu haben, ehrlich gesagt. Sicherlich hat meine Begabung zur Machtheilung damit zu tun, aber meine Mutter hat früher ähnlich schwer gehoben, womöglich gar mehr, und ich glaube nicht, dass sie machtsensitiv war. Echani haben sehr stabile Knochen, weißt du? Das haben wir beide gemeinsam. Außerdem gibt es bei uns keinen großen Unterschied zwischen den Geschlechtern, was Größe und Körperkraft angeht. Eine durchschnittliche Echani, egal ob Mann oder Frau, ist locker so stark wie ein kräftiger Menschenmann, aber deutlich schlanker. Nach den Maßstäben unserer Spezies bin ich ungewöhnlich klein und muskulös und ich verstehe mich darauf, die tief liegende Stützmuskulatur zu trainieren. Deshalb wage ich zu behaupten, dass mein Körper wirklich so robust ist,“


Verteidigte sich die Echani-Sportlerin, für die das schon irgendwo Ehrensache war, es aber sehr gerne gesehen hätte, wenn eine Wissenschaftlerin oder eine angehende tatsächlich eine Arbeit über das Phänomen Brianna schreiben würde. Sicherlich würde sie in dem Fall lange und breit darüber dozieren oder es zumindest versuchen.

„Danke. Solche Worte hören wir leider viel zu selten,“


Erwiderte Brianna freudig lächelnd. Viel von außen bekamen Heilerinnen auf Coruscant in der Tat nicht zu hören. Das einzige, was sie mitbekamen waren die Klagen von Leuten, die selbst zu nahe betroffen waren um sehen zu können, dass die Jedi gute Arbeit leisteten, obwohl sie nicht in der Lage waren, sie oder ihre Liebsten noch schneller zu heilen. Wenn sie selbst Teil dieses Lebens würde, glaubte indes Bailee, würde es nicht groß besser oder schlechter als ihr bisheriges Leben, nur anders werden. Die Jediritterin konnte da kaum widersprechen, nur in dem Punkt, dass sie dem Alkohol sicherlich fernbleiben würde. Niemand vertrug weniger als Brianna, was in der Gesamtschau seltsam wirken musste.

„Du hast bestimmt recht. Vieles, von dem du erzählt hast, klang nicht wirklich groß anders als mein Leben im Orden. Du wirst andere Dinge tun als bisher und neue Fähigkeiten lernen, um diese zu meistern. Ich werde bei dir sein um dir zu helfen und Schritt für Schritt machen wir eine Jediritterin aus dir. Meinetwegen ziehe ich auch mal nachts mit dir durch die Straßen, aber Alkohol werde ich keinen trinken. Das willst du nicht erleben, glaub mir,“

Versicherte die 27jährige entschieden. Irritierend indes, dass Bailee überhaupt darüber nachdachte, ihr könnte Bettruhe verordnet werden.


„Versuch's lieber gar nicht erst und wenn, warte besser nicht, bevor du zu rennen anfängst. Mich festzuketten, das haben schon andere versucht.“

Briannas Augen blitzen, als sie auf ihre Sith-Gefangenschaft anspielte, um einige Augenblicke später zu erkennen, dass die Nautolanerin sie auf den Arm genommen hatte. Sie errötete ein bisschen.

„Na warte, dich krieg' ich schon noch dran!“

So hartnäckig wie Bailee nach eigenen Angaben war, gestand sie doch ein, dass sie bei der Meditation beinahe das Handtuch geworfen hatte. Wenn es danach ging, musste irgendwo auf Gamorr ein riesiger Berg an Handtüchern liegen, wobei es der Echani in der Rückschau schwer fiel zu sagen, ob mangelndes Durchhaltevermögen der Grund gewesen war. Jedenfalls sah es so aus, als ob es auch mit ihrer zweiten Padawan nicht so schlimm werden würde als in ihrer Ausbildung und das war eine gute Sache. Das Durchhaltevermögen Bailees würde sich noch als nützlich erweisen, keine Frage.

„Nie aufgeben! Nie kapitulieren! Das ist der Weg, um eine Jedi zu werden. Es wäre nicht schlimm gewesen, wenn du beim ersten Versuch aufgegeben hättest, ohne die Macht zu spüren, obwohl ich froh bin, dass du es nicht getan hast. Ausdauer ist eine wichtige Eigenschaft für eine Padawan. Nicht immer wird es beim ersten Versuch klappen und es ist wichtig, dass du dich nicht frustrieren lässt dabei. Deine Verbindung zur Macht ist wie ein Muskel, du musst sie trainieren. Genausowenig wie man ein Bantha das erste Mal, wann man es überhaupt versucht, in die Höhe stemmt, gelingen einer Wunderdinge in der Macht auf Anhieb. Du musst es versuchen, wieder und wieder, bis du es kannst. Und wie im Sport muss man das Erlernte auch in der Macht weiter üben. Wann immer du also Zeit übrig hast, nutze sie, und versuche die Macht wieder zu spüren!“

Brianna hoffte, dass ihre Padawan auf die Ermutigung ansprach. In Machtdingen war sie wahrscheinlich nicht die großartigste Lehrerin, weil sie schlicht andere Fähigkeitenschwerpunkte hatte. Vielleicht sollten sie gleich noch eine Wiederholung durchexerzieren, dachte die Echani, als es an der Türe klopfte.


„Herein!“


Rief sie laut in Richtung des Eingangs.


Alderaan-System – an Bord der Ilum, Suite – davor: Akani und Tenia – drin: Bailee und Brianna

Fortsetzung folgt im Alderaan-Thread, heute aber nicht mehr. ;)
 
Weltraum - Neue Republik - Hyperraum RIchtung Ossus - Personentransportschiff - Schlafraum - Juley, Alicia

Juley musste lachen, so wie ihre Meisterin antwortete musste sie sich falsch ausgedrückt haben. "So meinte ich das nicht.", berichtigte sie sich,"Ich will nur irgendwann mal sagen können, ich mache etwas oder ich bin an einem Ort, weil ich es möchte, nicht weil es mir jemand vorschreibt. Das wäre für mich schon ein Zeichen von Freiheit, Doch wüsste ich wahrscheinlich gar nicht, wo ich sein will, wo ich hingehöre, was ich wirklich gut kann und gleichzeitig spaß daran habe."

Wenn das Mädchen so darüber nach dachte, erinnerte sie sich wirklich nicht an etwas derzeitiges. Sie war beweglich, hatte vergleichbar schnelle reflexe, wenn sie es zugab auch ziemlich listig und konnte sich flink bewegen aber was brachte ihr das?

Vielleicht hatte sie auch irgendwas, was sie noch nicht kannte. Oder sie machte sich zu viele gedanken. Sie wusste es nicht.

Weltraum - Neue Republik - Hyperraum RIchtung Ossus - Personentransportschiff - Schlafraum - Juley, Alicia
 
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