WETTBEWERB zum 10-jährigen RS-Jubiläum: Sith-Apprentice-Wildcard

Nergal

Immortal
Hallo miteinander,

vor kurzem wurde, wie mit Sicherheit noch nicht vergessen wurde, die Wildcard für einen Jedi-Ritter Charakter durchgeführt. Nachdem anfängliche Missverständnisse aus dem Weg geschafft wurden, haben wir als Imperiale Orga-Leitung, in Zusammenarbeit mit der Moderation des Rollenspiels, entschieden, selbiges auch für den Sith Orden durchzuführen. In Form einer Wildcard für einen Sith-Apprentice Charakter!

Alle derzeit aktiven Rollenspieler dürfen teilnehmen und ein Charakterkonzept einreichen. Sollte es sich durchsetzen würden sie ohne Ausbildungszeit etc. – wie bei der Wildcard für den Jedi-Ritter – sofort ins InPlay-Geschehen einsteigen und sich auf Schülersuche begeben können. ;)
Bei der Spezialisierung des Charakters obliegt es dem spielerischen Gutdünken, worauf man seinen Fokus legt. Aktive, oder passive Machtkräfte? Begabt, oder weniger begabt im Lichtschwertkampf? Das alles ist eine Frage der Wunschvorstellung an den Apprentice den ihr spielen möchtet. Verbunden allerdings mit dem Hinweis, dass nicht auf allen Gebieten eine Begabung/übermäßiges Talent vorhanden sein sollte - um PowerPlay vorzubeugen.

Für den Sith-Apprentice wünschen wir uns eine zwar detailreiche, aber nicht zwingend Romanlänge habende Hintergrundgeschichte. Wichtig sind uns die entscheidenden Punkte durch die sich der Charakter geformt und entwickelt hat. Da wir jedoch niemanden in seinem Konzept einschränken wollen, wird es keine Begrenzung geben bezüglich der Länge. Es steht euch also frei einen, zwei, oder drei Posts zu füllen – sollte derart viel zu erzählen sein. Man weiß ja nie. ;)

Sehr wichtig ist es uns allerdings, vor allem auf einen Fakt hinzuweisen:
Wir suchen einen Sith! Dieser befindet sich nach den Maßstäben des Ordens zwar noch in einem Status des Lehrlings, ist aber bereits deutlich fortgeschritten (so weit wie ein Jedi Ritter) und kann sich über die Jahre des Lernens und Anwendens der Dunklen Seite ihrem Einfluss nicht vollkommen entzogen haben. Das heißt jedoch nicht, dass wir einen Charakter suchen, der ständig und überall gewalttätig ist! ;)

Wünschenswert wäre, dass eine gewisse Kenntnis der Materie vorhanden ist, oder sich entsprechend informiert wird. Wookieepedia bietet beispielsweise einen reichhaltigen Fundus an Informationen, den man abgehend vom Hauptartikel zu den Sith erreichen kann.


Das eingereichte Konzept soll Form und Inhalt der gängigen Darstellung der Charakter-Threads entsprechen. Es kann darüber hinaus mit Bildern, Texten und welche Methodiken der Gestaltung euch noch einfallen, gearbeitet werden.

Zur Erstellung und Einreichung der Konzepte ist bis einschließlich 15ten Oktober Zeit!

Nach Ablauf der 15-tägigen Frist wird eine 5-köpfige Jury aus unterschiedlichen Spielern das ansprechendste Konzept auswählen. Kriterien der Beurteilung sind Originalität, Kreativität, Gestaltung des Threads/Posts und Authentizität als Sith*. Anhand dieser Kriterien vergibt jedes Jurymitglied pro Kriterium 1-5 Punkte. Wer die meisten Punkte erhält, darf mit seinem Charakter ins Spiel einsteigen, sobald das Ergebnis bekannt gemacht wurde.

Die Jury besteht aus Wonto Sluuk, Kadajj Riyoss, Exodus, Darth Draconis und Nergal.

Wir freuen uns auf eure Charakter-Einreichungen. Tut dies bitte im entsprechenden Thread im OP-Bereich.
Wer nicht gewinnt, kann natürlich trotzdem beginnen den Charakter zu spielen – dann aber entsprechend nicht als Sith-Apprentice sondern als Adept.

Viel Erfolg wünscht euch
die imperiale Orgaleitung

*Erklärung unserer Auffassung der 'Authentizität als Sith':
Wir wünschen uns eine gewisse geistige Mentalität basierend auf den Lehren der Sith, die für Anhänger dieser Fraktion unserer Meinung nach eine Voraussetzung ist, sodass ein definitiver Unterschied zwischen Sith und Dunklem Jedi besteht.
 
Update!

Ich möchte noch hinzufügen, dass auf Wunsch des Imperators, nach Absprache mit diesem, hinzugefügt werden darf, dass der Sith Wildcard Charakter von Darth Allegious selbst ausgebildet worden sein darf.
 
Soweit ich das überblicken kann, warten wir auf Nergal. Und der hat sich ja leider aus Unlust-Gründen für unbestimmte Zeit abwesend gemeldet. Ein etwas unguter Zeitpunkt, wie ich finde.
 
Der Meinung bin ich auch. Ich hätte den Teilnehmern eine sehr schnelle Gewinnerbekanntgabe gegönnt, denn ich weiß noch wie ungeduldig ich bei der Jedi-Wildcard war. Aber wir können Nergal wohl kaum übergehen, oder?

Danke jedenfalls an alle Teilnehmer für eure Geduld!
 
ERGEBNISSE

Der Sith-Apprentice Wildcard Gewinner

B A H A M U T H
83,5

Originalität: 20
Kreativität:20,5
Gestaltung: 20,5
Authentizität: 22,5

Wonto: 18
Die Idee, einen reinblütigen Sith anstelle eines Apprentice des Sith-Ordens zu spielen, ist eine unerwartete, meiner Meinung nach aber legitime Lösung der Aufgabenstellung. Man erhält tiefen Einblick in die Vergangenheit und das finstere Wesen des Charakters. Die Geschichte ist schon für sich genommen lesenswert, die Gestaltung des Beitrags absolut stimmig. Einzig die Vergabe der maximalen Fähigkeitenpunkte lässt wenig Platz für zukünftige Entwicklungen. Bahamuth erhält beinahe Höchstpunktzahl. Ein außergewöhnliches, einfallsreiches Konzept, in jeder Hinsicht vorbildlich umgesetzt. Meiner Meinung nach wäre er die größte Bereicherung für die Spielwelt.

Nergal: 16
Bahamuth zu lesen war auf Grund des Schreibstils recht spannend und nachdem ich fertig war, war dann die Frage wie er denn nun weiter macht immer noch präsent. Die Idee eines Pureblood ist auch sehr interessant und gibt dem Charakter vom Start her direkt einen gewissen Stoß in die entsprechende Richtung als Sith. Was man in der Darstellung und Beschreibung von Pureblood an sich, sowie Kalsunor' und der dort herrschenden Gesellschaftsform in der Bahamuth aufwächst und ausgebildet wird, wiederfindet. Dadurch ist der auch eher geringere Teil an Wandel während seiner Ausbildung mühelos kompensiert. Zeitgleich aber noch Raum für weitere Schritte in Richtung eines Sith gegeben. Generell ein großer Pluspunkt Bahamuths ist, das sehr stark und detailliert auf ihn als Charakter und seine jeweiligen Zustände eingegangen wird. Der in seinen Facetten, meiner Ansicht nach als Sith am glaubhaftesten davon kommt, wenngleich er fernab des Ordens sein Wissen erlangte. Was ihm jedoch nicht abträglich ist. Außer möglicherweise in Fragen der Integration in den im IP existierenden Orden. Interessant wäre hier noch zu wissen welcher Art genau seine Forschungen waren und sind. Die Gestaltung im Gesamten war durch den angenehmen Schriftton ansprechend, hätte aber mehr Absätze vertragen können und wurde durch die eingefügten Bilder gut ergänzt.

Kadajj: 17,5
Gestaltung:
Sehr schön durchdachte Gestaltung mit stimmigen Bildern und Grafiken in den Posts, Signatur und Userbild, Wahl der Schriftfarben und –größen.

Authentizität als Sith:
Als Sith-Pureblood beschreitet Bahamut einen Weg, der sich vom klassischen Meister-Schüler-Verhältnis stark unterscheidet, dennoch ist er aufgrund seiner Herkunft die Inkarnation des Sith-Seins und erlangt seinen Schliff durch die Lehren der Kissai, wie auch durch eigene Bestrebungen. Sein Fokus liegt auf der Sinnsuche und dem Streben nach Macht durch Wissen, auch wenn die andere Aspekte, wie die rücksichtslose Anwendung von roher Gewalt, Wut und Kontrollverlust nicht fremd sind. Allerdings bleibt ein wenig unklar, wie sein Verhältnis zum restlichen Sith-Orden aussieht, dennoch finde ich, dass er einen stimmigen und interessanten Gesamteindruck abgibt.

Originalität:
Bahamuts Werdegang und Herkunft werden von einer völlig anderen Warte geschildert, als man es von einem „normalen“ Sith erwartet, was zum großen Teil an seiner Spezies liegt, aber nicht zwangsläufig so sein muss. Daher hebt sich dieser Charakter vom Durchschnitts-Sith, der aufgrund unglücklicher Ereignisse, charakterlicher Schwächen gepaart mit Machtsensitivität zu Dunklen Seite hingezogen fühlt, mehr als deutlich ab, auch wenn er natürlich typische Verhaltensweisen der Sith an den Tag legt, die aber in seinem Fall weniger stereotyp erscheinen.

Kreativität:
Die sprachliche und grafische Ausgestaltung von Bahamut ergeben ein außergewöhnliches, aber dennoch rundes und ansprechendes Gesamtbild des Chars, der in seiner Andersartigkeit eine Bereicherung im Spiel sein könnte.

Exodus: 14
Sehr atmosphärisches Konzept, das durch die kreative Gestaltung von Anfang an punkten kann. Die Idee einen Sith-Pureblood auszuwählen gefällt mir sehr gut, auch, weil es konsequent zu Ende gedacht ist. Die Arroganz und Selbstüberschätzung, sowie das Traditionsbewusstsein vermitteln einen authentischen Sith. Gleichzeitig läuft der Charakter nie Gefahr, allzu übermächtig zu wirken, da er bei der Suche nach dem Artefakt erst einmal grundsätzlich versagt. Meckern auf hohem Niveau: Teilweise erweckt Bahamuth den Eindruck eine Mischung aus Lord Voldemort und Gollum zu sein. ;)

Draconis: 18
Der Zweite seiner Art im gesamten PSW RPG. Bahamuth stellt eine Abwechslung dar, allein die Angaben zum Alter, Gewicht und Größe etc. zeugen von einer anderen Herangehensweise und der Kreativität die in dieses Konzept gelegt wurden. Der Weg der Kissai zu gehen ist nach meinem Empfinden nach etwas bisher noch nicht ausgespieltes was durchaus seinen Reiz hat und viel Potenzial zur Auslebung des Charakters bietet. Zusammengefasst ist dieses Konzept jenes welches optisch und inhaltlich am meisten überzeugt.

Es folgen einige Notizen die mir beim Lesen aufgefallen sind: Positiv fällt die Einbeziehung der Linkshändigkeit der Sith Rasse auf. Die Gedankengänge des Sith zu den „wichtigen“ Themen sind lesenswert und zeugen vom Selbstverständnis des Charakters. Positiv fällt die Nennung von Kalsunor auf. Wenige Bezüge zum Orden der Sith von Bastion.Bahamuth als Sith der nach Macht durch Wissen statt durch rohe Stärke wird gut umgesetzt ohne auf rohe Gewalt zu verzichten.

A S H K A
70,5

Originalität: 16
Kreativität: 17,5
Gestaltung: 18,5
Authentizität: 18,5

Kadajj: 11,5
Gestaltung:
Die Geschichte Ashka besitzt ein klares, übersichtliches Design – die Einführung des Chars erfolgt in einer Zusammenfassung der charakterlichen Eigenschaften, Aussehen und Fähigkeiten, ihre Geschichte wird chronologisch erzählt und ist gut zu lesen.
Die Aurebesh-Schrift und das Imperiale Logo verleihen dem Ganzen Star Wars-Flair, insgesamt finde ich die Erzählung zu kurz.

Authentizität als Sith:
Ashkas Ausgestaltung ihrer „Andersartigkeit“ bleibt mir zu vage, weshalb ich nicht erkennen kann, wovor sich die Angehörigen ihres Rudes genau fürchten. Den plötzlichen Blutrausch als Ausbruch ihrer Aggression durch die Demütigungen und die Ausgrenzung, kann ich daher nicht nachvollziehen.
Einige Situationen wären hier zur Veranschaulichung hilfreich gewesen, auch woran sich ihre Machtsensitivität gezeigt hat, bevor der Sith kam. Ihre Ausbildung kratzt leider auch nur an der Oberfläche und ihre Motivation wird nur gegen Ende etwas deutlicher, als sie ihren Meister tötet. Es kommen Eigenschaften zum Vorschein, die einen Sith auszeichnen, wie Hass und Rachsucht.

Originalität:
Ashka wird während ihrer Ausbildung in den Sith-Bruderkrieg involviert, was zwar kurz, aber doch recht anschaulich geschildert wird. Ebenso ist ihre Herkunft nicht ganz gewöhnlich, weshalb man noch stärker auf die Vor- und Nachteile, die ihre Spezies (z.B. die Vierarmigkeit) mit sich bringen, hätte eingehen können. Damit hätte sie sich deutlich von der Masse der Adepten abheben können.

Kreativität:
Die Schilderung von Ashkas Werdegang und ihren Motivationen ist schön strukturiert und zeigt gute Ansätze, aber kratzt meiner Meinung nach leider nur an der Oberfläche. So ergibt sich das Bild einer eher gewöhnlichen Sithkarriere.

Exodus: 13
Die Codru-Ji als Spezies sind ungewöhnlich und kurios. Die Ausarbeitung der Wyrwolf-Rudel-Kindheit gefällt mir dabei sehr gut. Auch schön, dass im weiteren Lebenslauf des Charakters die Eigenheiten der Rasse weiter deutlich wurden, wie zum Beispiel die Probleme beim Lichtschwert-Bau durch das mangelnde technische Verständnis. Etwas tiefer hätte ich mir hingegen die Entwicklung des Außenseiter-Daseins gewünscht. Der Mord am eigenen Meister hat mich zu guter letzt davon überzeugt, von einer wirklichen Sith zu lesen.
Besonders gut hat mir auch gefallen, wie bisherige Rollenspiel-Ereignisse, wie der Sith-Bürgerkrieg, mit eingebaut wurden. Das hat für einen dicken Atmosphäre-Bonus gesorgt! Die Gestaltung ist schön und bietet dem Leser auch Informationen zur vermutlich eher unbekannten Spezies.

Draconis: 16
Das Konzept überzeugt durch eine ansehnliche graphische Ausgestaltung und die ungewöhnliche, jedoch nicht abwegige Rassenwahl. Dabei kommt der Charakter eines Siths in dem Moment zur Geltung, als Ashka ihren Meister tötet. Frei nach dem Motto „Treachery is the way of the Sith“. Positiv fällt auf, dass Ashka die Dinge nicht immer beim ersten Mal gelingen, zum Beispiel wird der eigentlich komplexe Vorgang des Lichtschwertbaus mit mehreren Anläufen gewürdigt.

Es folgen einige Notizen die mir beim Lesen aufgefallen sind: Welches Familienmitglied tötete Ashka um ihrem zukünftigen Meister zu gefallen? Angabe fehlt. Gegen wessen Missgunst und Aggressionen musste sie sich zur Wehr setzen? Die Nutzung eines Droiden namens PROXY erinnert an Force Unleashed. Gelegentliche Rechtschreibfehler fallen auf, stören den Lesefluss jedoch nicht massiv. Ashka beherrscht plötzlich den Kampf mit vier Lichtschwertern, wo fand dies ihren Anfang? Woher hat sie die übrigen drei Lichtschwerter? Woher der plötzliche Hass auf ihren Meister? Zuvor keine expliziten Erwähnungen.

Wonto: 17
Ashkas Entwicklung von der Ausgestoßenen ihres Klans, über den Mord an einem Familienmitglied hin zur dunklen Seite, über Ereignisse der RS-Vergangenheit und dann durch den Mord an ihrem Meister zu einer wahren Sith, ist sehr glaubhaft und schön dargestellt. Die Spezies wurde gut in Vor- und Nachteile umgesetzt, die Fähigkeiten sind angenehm zurückhaltend gewählt. Die Gestaltung ist sehr ansprechend und stimmig, ein ordentliches Charakterbild hätte ich mir noch gewünscht. Insgesamt ein sehr authentischer, origineller, gut ausgestalteter Charakter.

Nergal: 13
Ashka hat eine gute Darstellung bekommen. Das sie ihren Clan verrät um mit dem Sith zu gehen, gelingt durch ihr bisheriges Dasein als Außenseiterin glaubhaft genug, als das man es dem Charakter wirklich zutraut. Die Wahl der Rasse ist auch interessant mit ihren vier Armen musste ich anfangs erstmal an Grievous denken, aber bei einem biologischen Wesen ist da nicht gleich eine derart übermächtiger Gebrauch der Gliedmaßen gegeben. Darüber hinaus wird besser auf ihre Ausbildung eingegangen und der Charakter hat auch Veranlagungen die unter den Sith glaubhaft wirken. Allerdings ist die letztendliche Überwindung ihres Meisters doch noch etwas zu sehr aus dem Verhältnis gerissen, ebenso wie die Schilderung ihres Blutrauschs. Vorher wird für meinen Geschmack nicht genügend auf diese Antipathie und diesen Umstand eingegangen. Wenn es diese Ablehnung ihrerseits gibt, hätte die noch weiter ausgeführt werden müssen, gerade innerhalb des Rahmens ihrer Ausbildung, die unter diesem Aspekt wiederum zu vage und die Zeit vorspulend wirkt. Immerhin braucht sie jetzt einen neuen Meister, der ihr die nächste Beförderung ermöglicht. Wenn Tolan schwach ist, hätte sie ihn ja eventuell noch so lange benutzen können, bis sie Warrior ist um sich dann seiner zu entledigen, weil er es nicht Wert ist. Sehr schön fand ich die Erwähnung des Bruderkrieges und das sie sich auch daran beteiligt hat. Die Gestaltung war nett anzusehen, aber noch etwas zu karg für meinen Geschmack.​
 
O B N O X I O U S
49

Originalität: 10,5
Kreativität: 10,5
Gestaltung: 15
Authentizität: 13

Exodus: 10
Mir gefällt die Idee der Selbstzerstörung als Folge eines Wutausbruchs – also kein Abklatsch des sonstigen „Verstümmelt im Kampf“-Motivs à la Vader. Der Chemiker-Hintergrund ist konsequent in die Charakter-Geschichte eingewoben und fügt sich auch in die Idee der Selbstverstümmelung mit der Schutz- bzw. Atemmaske gut ein. Ich hätte mir allerdings gewünscht, noch mehr über die Beziehung zu Lilly zu erfahren, die ja der Auslöser für den Wandel des Charakters und damit wichtig und interessant ist. Das hätte der Tiefe und Glaubwürdigkeit des Charakters insgesamt noch einen Schub gegeben.

Draconis: 5
Der Wildcard Beitrag von Obnoxious Maim startet mit einem Sith Apprentice, der sich an seine Vergangenheit erinnert, eine gelungene Art einen neuen Charakter einzuführen. So erlebt der Leser die Geschehnisse aus den Augen des Protagonisten und erlaubt uns einen Einblick in die Gefühlswelt des Charakters, der in einem normalen Charakterbogen nach Steckbriefformat oft zu kurz kommt. Die Motivation des Charakters ein Sith zu werden, erscheint mir jedoch nicht wirklich klar hervorzukommen. Will Maim nun Rache an Lilly? Will er Macht um der Macht Willen, oder weil ihm der imperiale Apparat quasi keine Wahl lässt? Dieser, für mich bedeutende Aspekt, kommt in diesem Beitrag nicht klar genug heraus. Ein weiterer Punkt der mir mehr als bitter aufstößt, ist die für mich ersichtliche Kopie des Charakters „Karl Ruprecht Kroenen“ aus dem Hellboy Universum. Angefangen von der Mechanisierung des Charakters, über den sadomasochistischen Aspekt bis hin zur Dysmorphophobie und Wahl der Waffen. In meinen Augen eine bloße Ummünzung dieses Charakters auf Star Wars Verhältnisse. Für den Anspruch eines Wildcard Beitrag zeugt das für mich in keinster Weise für Kreativität oder Originalität.

Es folgen einige Notizen die mir beim Lesen aufgefallen sind:
Es fehlt eine Begründung wieso gerade er so speziell ist und abseits von allen Jüngern der Sith ausgebildet und erzogen wird. Was macht diesen Biochemiker, der zudem noch körperlich verstümmelt und mit mechanischen Mitteln am Leben gehalten wird, so besonders, dass der Imperator selbst seine Ausbildung überwacht? Der Verfasser ignoriert zudem, dass die Gestalt von Darth Allegious nicht mehr der eines Noghri ähnelt. Die Ausbildung wird zu schnell abgehandelt, gerade die Anfangszeit der Ausbildung wird m.M. in wenigen Sätzen abgedeckt. Erneut fällt die Nähe zu Karl Ruprecht Kroenen auf, beide leiden an einer Dysmorphophobie und fügen sich identische Wunden zu. Bereits vor dem Bau seines Lichtschwerts beherrscht Obnoxious zwei Lichtschwertstille in einem solchen Maß, dass er sie fließend nutzen kann? Für einen Adepten in der Mitte seiner Ausbildung ist das ein wenig zu stark aufgetragen.
Der zuvor starke Schwertkämpfer verliert seinen Kampf gegen einen Trainingsdroiden mit seinen angeblich perfekt ausbalancierten Lichtschwertern, eine Begründung fehlt auch hier. Die Verarbeitung von Phrik in der Rüstung von Maim erscheint stark an der Grenze zum Powerplay zu liegen. Es fehlt eine Begründung wieso gerade ein bereits eingeschränkter Adept, wie sie gesund und unverstümmelt im Galaktischen Imperium zu Tausenden existieren, mit einem so wertvollen Metall ausgestattet wird. Bereits im Adeptenrang die Fähigkeit zu besitzen tragende Säulen einer unterirdischen Anlage zum Einsturz zu bringen, auch wenn er es nicht komplett durchgeführt hat, erscheint mir wieder einmal zu dick aufgetragen. Ebenfalls ist es kein leichtes Handwerk die Sprache der Sith zu erlenen, nicht umsonst wurde in unserem Forum es bisher so gehandhabt, dass die unteren Ränge diese Sprache niemals mit einer derartigen Leichtigkeit erlernen können. Der Einsatz von Cortosis, einem ebenfalls unglaublich seltenen und teurem Metall rundet den allgemeinen Eindruck des Powerplays ab.

Kadajj: 11
Gestaltung:
Strukturierte Aufteilung in einen Prolog, der die Gegenwart beschreibt, während die Kapitel als Rückblende erzählt werden, um dann wieder mit dem Epilog einen Bogen zur Gegenwart zu schlagen. Die Kapitel werden mit einer schlichten Grafik von Obnoxious’ Shotos beendet, was der Erzählung Sith-Atmosphäre verleiht. Stellenweise etwas zu ausführlich, gerade was die Schilderung seines normalen Lebens angeht, um dann wieder in Zeitsprünge zu verfallen, weshalb die ganze Geschicht unübersichtlich wirkt. Eventuell wäre interessant gewesen, wie Obnoxious vor seinem Unfall ausgesehen hatte.

Authentizität als Sith:
Obnoxious wird von den typischen dunklen Emotionen wie Wut, Hass, Schmerz und Rachsucht getrieben, welche ihm schließlich in einer Extremsituation den Zugang zur Macht gewähren. Hinzu kommen psychische Störungen. Auch das deformierte und missgestaltete Äußere in Kombination mit der selbst gestalteten Rüstung definiert ihn als einen typischen Vertreter der Dunklen Seite.

Originalität:
Zunächst führt Obnoxious ein normales, bürgerliches Leben mit kleinen Unzulänglichkeiten, wie sie jeder kennt. Nach dem Unfall und die Berufung durch den Sith wird viel Wert auf die Entstehung der psychischen Störungen gelegt, die sein Verhalten zum großen Teil bestimmen, ebenso erhält er abseits von Bastion und ohne einen Meister vor Ort, quasi per „Fernstudium“, seine Ausbildung. Leider wird seine Machsensitivität in seinem früheren Leben nur in einem einzigen Satz angedeutet, so dass sie eigentlich nicht sehr stark sein kann und auch bleibt mir aufgrund seiner bleibenden Schwächen in der Macht rätselhaft, weshalb der Imperator persönlich an seiner Ausbildung interessiert ist.

Kreativität:
Atmosphärisch hat mir die Schilderung des Sithklosters gut gefallen, wenngleich ich mich frage, wo die dunklen Gesänge herkommen und wozu sie dienen, außer die Atmosphäre zu unterstreichen. Außerdem hat mich irritiert, dass man Lichtschwertkristalle in einem Ofen schmiedet. Der Umgang mit der Verstümmelung und die darauf folgenden psychischen Störungen fand ich ebenfalls interessant, auch wenn der Fokus zu stark darauf liegt und es Obnoxious zu sehr in die Vader-Ecke stellt. Ich hatte den Eindruck, dass er mehr zum Masochismus neigt, sadistische Züge finde ich keine und die Dysmorphophobie sieht für mich mehr nach Selbstverletzendem Verhalten aus.

Wonto: 14
Obnoxious‘ Ausbildung im geheimen Trainingslager ist sehr schon beschrieben, es fehlen aber ein paar Informationen über den Sinn und Zweck des Ganzen. Der Fall zur dunklen Seite ist wenig nachvollziehbar und man erfährt nicht viel über die Charakterzüge. Durch die volle Ausnutzung des Punktesystems plus Bionics wirkt er ein wenig zu mächtig. Der lange Text hätte optische Auflockerung vertragen. Alles in allem ein glaubwürdiges Konzept, allerdings mit einigen offenen Fragen.

Nergal: 9
Mir gefällt das Potenzial das Obnoxious ohne Zweifel hat. Auch sein Leben bevor er rekrutiert wurde, ist eine erfrischend neue Herangehensweise an den Weg eines Lehrlings der Dunklen Seite. Die Schülerschaft unter Darth Allegious ist ebenso ein Pluspunkt für den Charakter, auch deren differenzierte Ausgestaltung, im Vergleich zu dem, was mir bisher im IP begegnet ist. Aber für meinen Geschmack sind manche Dinge noch deutlich zu kurz beziehungsweise vage/kantig ausformuliert. Beispielsweise wirkt die Explosion die sich im Labor ereignete auf mich zu willkürlich. Zu sehr wie „da muss jetzt irgendwas passieren, damit...“. Nicht das das Mittel und die äußeren Umstände schlecht sind, aber der letztendliche Ablauf hätte noch etwas mehr verfeinert werden können. Der Charakter an sich klingt gut und es war auch angenehm alles zu lesen. Allerdings finden sich im Text und vor allem in der Charakterbeschreibung für mich nicht viele Punkte wo sich eindeutig heraus filtern lässt das er tatsächlich von einem Sith ausgebildet wurde und selbst zu einem wird. Was bei einer Schülerschaft unter dem Imperator meiner Meinung nach anders sein sollte und noch mehr Einflüsse seiner Veränderung durch das Erlangen von Sith Wissen und deren Philosophie hätten auftauchen müssen. Voller Hass und Zorn sind sie am Anfang alle, aber was hebt ihn aus dieser Masse hervor? Wieso hat der Imperator ausgerechnet ihn gewählt?

S I G I S M U N D
33

Originalität: 8
Kreativität: 8
Gestaltung: 9
Authentizität: 8

Draconis: 5
Grundsätzlich ist das Konzept „Sigismund Emperexor“ interessant und könnte zu einem soliden Sith führen, allerdings hapert es in der Ausführung. An vielen Stellen wirkt die Beschreibung der Abläufe zu schnell und zu flüchtig beschrieben. Es liegt zwar nicht im Sinn der Wildcard über möglichst viele Wörter zu tippen, doch fehlt es diesem Konzept eindeutig an weiterer Ausarbeitung. Die Thematik des Charakters und dessen Beweggründe sind nichts neues, die Rechtschreibfehler und manchmal fehlende logische Stringenz der Sätze hemmen den Lesefluss.

Es folgen einige Notizen die mir beim Lesen aufgefallen sind:
„Per Zufall“ wird die Machtempfänglichkeit eines Wesens wohl kaum bei einer Blutuntersuchung gefunden. Welche Beweggründe hatte Sigismund um sein gesamtes bisheriges Leben aufs Spiel zu setzen um zum Sith Orden zu gelangen? Die Machtsensivität dürfte nicht der einzige Grund sein, seine von Mobbing geprägte Kindheit und die daraus resultierende Gier etwas Besonderes zu sein nicht der einzige Grund, sonst würde sicherlich die halbe Galaxis die Pforten des Sith Ordens einrennen. Das Zusammentreffen mit Darth Allegious wirkt gestellt und ziemlich schnell ausgespielt, was der Glaubwürdigkeit nicht förderlich ist. Ein Kampf gegen fünf Tu'katas erscheint Zuviel für einen Adepten wenn man bedenkt, dass der persönliche Tu'kata von Allegious von einem Warrior mit seinem Adepten überwältigt werden musste.

Wonto: 10
Sigismud bringt mit seiner Unsicherheit und Schüchternheit einige Sith-untypische Charakterzüge mit, die spielerisch sicherlich interessant wären. Ansonsten erfährt man über den Charakter, sein Wesen und seine Motive leider zu wenig. Der Dialog mit Allegious wirkt ein wenig erzwungen. Sehr gut sind die Vorher-Nachher-Bilder, aber die grellen Farben und die schwache Rechtschreibung stören das Gesamtbild. Insgesamt ist der Charakter ein wenig farblos.

Kadajj: 4
Gestaltung:
Hier findet nur ein Minimum an einer ordentlichen Gestaltung des Posts statt, die Geschichte ist chronologisch geordnet und die unterschiedlichen Dialoge farbig gekennzeichnet.
Der Text ist unterschiedlich ausgerichtet, Absätze anscheinend willkürlich gesetzt, worunter die Lesbarkeit leidet. Auch ist es bedauerlich, dass die Bilder unterschiedlich groß und von verschiedener Qualität sind.

Authentizität als Sith:
Mir erschließt sich nicht, weshalb Sigismund ausgerechnet in den Augen des Imperators als würdig erweist, von ihm persönlich ausgebildet zu werden. Außer seiner Machtsensitivität scheint ihn nichts zu einem Machtnutzer der Dunklen Seite zu qualifizieren. Sigismund besitzt keinerlei offensichtliche charakterliche Eigenschaften, die ihn zur Dunklen Seite treiben – ihm muss dieser Wille eingepflanzt werden, es kommt außer im Kampf gegen die Tu’kata und den Hssiss so gut wie nichts von seinen Motivationen heraus.

Originalität:
Eine zufällige Entdeckung von Midichlorianern bei einem normalen Arzt erscheint mir eher unwahrscheinlich, wie auch die Motivation nach Bastion zu reisen und ein Sith zu werden.

Kreativität:
Ich konnte nur wenig Atmosphäre in der Geschichte von Sigismund finden – ein wenig davon spürt man im Kampf gegen die Tu’kata und Hssiss. Da es keine stimmige Beschreibung der Figuren oder von Gefühlen gibt, bleiben alle auftretenden Charaktere sehr flach.

Exodus: 8
Schöne Idee, die menschliche Seite von Sigismund durch seine Schüchternheit gegenüber Frauen aufzuzeigen. Das hat schon direkt am Anfang des Charakterbogens meine Neugier geweckt. Schade, dass später nicht mehr genauer darauf eingegangen wurde – das hätte als interessanter Ankerpunkt zu seiner Vergangenheit funktioniert. Die ausführliche Beschreibung der Prüfung gefiel mir gut. Insgesamt fehlten mir allerdings zu ein paar Punkten die Erklärungen, so kam mir die Kombination einer rationalen aber fanatischen Person eher widersprüchlich vor, auch wenn über die Einpflanzung des Fanatismus ein Erklärungsansatz geliefert wurde.

Nergal: 6
Während ich den Anfang von Sigismund interessant und die Herangehensweise über einen zuvor eher schüchternen Mann der zu einem Sith werden will – obgleich einer nicht ganz so ausführlichen Beschreibung was genau sein Antrieb ist – gelungen neu fand, ließ sich von dem was daraus im Laufe der Ausbildung entspringen könnte, leider nur wenig bis gar nichts wieder finden. Generell wird seiner Ausbildung zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen. Fragen wieso er auf einmal so sehr den Leitsätzen der Sith unterliegt und wie es dazu kam, werden leider nicht beantwortet. Die Gestaltung mitsamt Bildern hätte noch etwas verfeinert werden, eventuell auch Bilder mit besserer Qualität gewählt werden sollen, oder zum Beispiel ein kleineres Bild des Lichtschwerts und einer besseren Strukturierung des Textes angegangen werden.​
 
Einen Herzlichen Glückwunsch an Bahamuth für das überzeugende Konzept und wir bedanken uns bei allen anderen Teilnehmern ebenso. Es steht denjenigen, die die Wildcard nicht erlangt haben, selbstredend frei ihre Charaktere ebenfalls zu verwirklichen. Allerdings vom durch die Regeln vorgeschriebenen Level. :)
 
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