Gratwanderung wischen Mut und Dummheit
Mutig als solches bin ich nicht. Ich bin eher ein Mensch, der das Risiko scheut. Aber ich bin sehr couragiert, wenn es darum geht, sich für eine bestimmte Sache einzusetzen. Ich habe keine Skrupel, aufzustehen, in ein Geschehnis oder in eine Diskussion einzugreifen, wenn Menschen Unrecht geschieht oder Sachverhalte klar gestellt werden müssen.
Aber ich denke, ich habe hin und wieder genug Mut, um über mich hinaus zu wachsen oder den inneren Schweinehund zu überwinden, wie man so schön sagt. In meiner Weiterbildungswoche im Wallis bin ich trotz meiner gesundheitlichen Schwierigkeiten (Asthma!) auf ein paar anstrengende Wanderungen gegangen, die mich jedesmal über den Rand meiner Möglichkeiten hinaus gebracht haben. Das war im Grunde genommen nicht mutig, sondern dumm. Ich habe mich damit einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt und meine Begleiter in Bedrängnis gebracht. Doch für mich war es wichtig, meine Grenzen heraus zu fordern. Ich bin dabei ganz schön ins Schwitzen, bzw. Hächeln gekommen. Aber die Mühen waren es mir wert. Ich genoss es, der Anforderung der Wanderungen einigermassen gewachsen zu sein.
Aber wie gesagt, mutig ist so etwas nicht. Weil sich die menschliche Leistung nicht an dem definiert, wie hoch hinaus man mag. Aber gerade wenn man ein gesundheitliches Handicap hat, ist es eine befriedigende Sache, wenn man mit den anderen mithalten kann.
Was den Umgang mit Frechheiten betrifft, die mir unter Umständen ans Ohr geschmissen werden, wünschte ich mir besonnener zu sein. Ich bin da ein wenig empfindlich und das nützen andere Mitmenschen gerne aus. Aber auch hier hat das wenig mit Mut zu tun, wie gut man sich verbalen Angriffen widersetzen kann. Das ist eine reine Charaktersache. Der eine hält solchen Anfeindungen wortlos stand, der andere ist gleich auf 110. Autogenes Training und ein verständnisvoller Partner helfen einem aber enorm, in dieser Beziehung gelassener zu werden.
Liebe Grüsse
Bea