(Wie oft) Lest Ihr in der Bibel?

Wie oft lest Ihr in der Bibel

  • nie

    Stimmen: 49 66,2%
  • nur wenn ich was nachschlagen will (wie hieß noch der König, der das Kind durchhacken wollte? ;-)

    Stimmen: 11 14,9%
  • ab und zu mal

    Stimmen: 9 12,2%
  • oft

    Stimmen: 5 6,8%

  • Umfrageteilnehmer
    74
  • Umfrage geschlossen .
madphisto schrieb:
Ich glaube einige Leute unterschätzen Religion und ihre Inhalte ein wenig.

Ich bin in einer sehr christlichen Familie aufgewachsen, musste jeden Sonntag zur Kirche und kannte diese Bibel sozusagen auswendig. Ich kenne auch die Vorteile der Religion, Ängste und Trauer lassen sich beim Glauben an einen Gott wesentlich leichter ertragen. Aber zumindest in meiner persönlichen Erfahrung überwiegen die Nachteile: Oberflächlichkeit zwischen den Gläubigen, undifferenzierte Vorurteile gegen "Ungläubige" und eine weltfremde Erziehung, unter der ich jetzt noch leide, und das, obwohl ich bei einer evangelischen Kirche war.
Und vor allem: Die Unterschiede zwischen Religionen sind Kriegsgründe. Mir kann ein Moslem schon erzählen, sein Islam sei friedlich, Tatsache bleibt, dass im Koran ein Aufruf zum Dschihad steht. Mir kann ein Christ auch erzählen, dass seine Religion tolerant sei, Tatsache bleibt, dass es in der Bibel einen Aufruf zur Mission gibt. Und was ich im christlichen Unterricht über andere Religionen und auch Atheisten gelernt habe, zeugt auch nicht gerade von Toleranz.
Und bei diesen vielen Nachteilen würde ich es vorziehen, wenn die Menschen ihren Trost aus nichtreligiöser Philosophie nehmen würden. Denn diese kann mindestens die gleichen Vorteile bieten, führt aber nicht zu Krieg, Fanatismus etc.
 
Wir haben hier keine Bibel, aber die Teile, die ich davon gelesen habe und so scheinen mir nicht so besonders intelligent zu sein. Da lese ich viel lieber das Tao-Te-King.
 
Habe eine Kinderbibel komplett durchgelesen- für den groben Überblick langt das auch.
In der richtigen Bibel blättere ich ab und zu mal-aber komplett durchlesen würde ich sie wohl eher nicht. Dazu ist sie ja auch nicht geeignet- man sucht sich die passenden Stellen, die man in der oder der Situation braucht.
 
bis jetzt habe ich noch nie in der bibel gelesen aber ich werd sie mir wohl für den deutschunterricht mal reinwürgen xD

(verdammte autoren warum müssen sie auch so oft bezug drauf nehmen?! XD)
 
ich habe mal ein paar seiten der kinder-bibel gelesen... das mit der schöpfungsgeschichte und adam und eva. weiter bin ich nicht gekommen. es ist schon so 10 jahre her.
 
Was ich ja ganz toll lese ist dieses "Ich bin Atheist, Ich brauch die Bibel nicht, ich hab sie nicht gelesen - tschüss".

Hmmm... Leute, ist es nicht irgendwie auch von Vorteil zu wissen, was man verneint?
Ich meine, ich bin nicht katholisch Gläubig, und meine Vorstellungen von einer höheren Macht sind auch ziemlich verschroben und decken sich in keinem Fall mit dem was in der Bibel steht. Nichtsdestotrotz habe ich die Bibel durchgelesen, und mir meine Gedanken dazu gemacht.

Ich denke es gehört auch ein Stückweit zur Allgemeinbildung grob über die Züge der Religionen bescheid zu wissen, ganz egal ob Atheist, Chris, Moslem, Jude, Buddhist oder Hindu (angehörige anderer Religionen mögen mir verzeihen dass ich diese hier nicht genannt habe).
 
Ich bin nicht getauft, überzeugter Atheist, habe die Bibel gelesen, mehrere Male, und mich mit ihrem Inhalt auseinandergesetzt, ob privat oder in der Schule.
Niemals hat mich irgendjemand auch nur annähernd überzeugen können, dass dies die eine ultimative Wahrheit ist.

Ich bin zwar Atheist...oder eher gesagt, Heide, aber ich hoffe dennoch, dass es einen Gott gibt, damit ich ihm die Meinung sagen kann wenn ich ihn mal treffen sollte.
Aber der Tag an dem Gott seine Existenz beweist, wird der Tag des Zerfalls des Christentums sein.
 
Ynee schrieb:
Was ich ja ganz toll lese ist dieses "Ich bin Atheist, Ich brauch die Bibel nicht, ich hab sie nicht gelesen - tschüss".

Hmmm... Leute, ist es nicht irgendwie auch von Vorteil zu wissen, was man verneint?

Ah ... nee, das wäre ja so, als ob man von jedem verlangen würde den Koran gelesen zu haben, die buddhistischen Schriftrollen, die mormonischen Schriften, die Unterschiede von Katholizismus und Protestantismus zu kennen und und und.

Um Atheist zu sein muss ich die einzelnen Religionen nicht kennen, ich muss nur wissen, dass ich an keinen Gott glauben will, dann ist es mir auch egal was dieser predigt. Atheismus ist NICHT die Ablehnung des Christentums an sich oder des Islam an sich oder des Busshismus an sich. Es ist die Ablehnung des Glaubens an einen Gott oder sonstige höher gestellte Macht. Ich muss nicht wissen was dieser Gott sagt, dass ich machen muss um zu sagen, dass es diesen und jeden anderen Gott für mich nicht gibt.

Ich glaube das übersehen viele sehr gerne ;)

Erst wenn ich mich entscheide an einen Gott zu glauben sollte ich mich mit den Religionen auseinander setzen, damit ich auch aus Überzeugung sagen kann warum ich eine Religion gewählt habe. Wer hier von den Christen den Islam verneint, weil das ja so eine böse Religion wäre, die sollten sich mal fragen in wie weit sie sich mit dem Islam auseinander gesetzt haben und sicher stellen, dass sie ihre Infos nicht von der Al Quaida oder so beziehen.

DIESE Menschen sollten sich mit dem "Feind" auseinander setzen, nicht die Leute, die überhaupt kein "Feindbild" aufgrund von Religion haben können.
 
Das Ding ist, daß du Menschen einer Konfession besser verstehen kannst, wenn du ihren Background kennst. Es kann sich z.B. keiner über Katholiken und ihre Entscheider aufregen, wenn man das Dogma nicht kennt.

Religion ist Allgemeinwissen; wer zumindest ansatzweise vernünftig über die meisten gesellschaftspolitischen, historischen und Gegenwartspolitischen Themen diskutieren möchte, kommt um dieses Allgemeinwissen nicht herum.
Man sollte als aufgeklärter Mensch wissen, wie Gottsbeweise in Gesellschaften hergeleitet sind, wie sich religiöse Institutionen legitimieren und welche Religion überhaupt anpassungsfähig sein könnte und welche nicht und warum.

Damit muß man ja nicht gleich selbst Glaubender werden. Und was Feindbilder angeht....
Ich hab lieber ein Feindbild, in dem Wissen, das jemand eventuell schädlich für das Allgemeinwohl ist, alsdaß ich diesen agieren lasse aus Unwissenheit.

Stellt euchg mal vor jeder Deutsche hätte "Mein Kampf" nicht nur gekauft, sondern auch gelesen und verstanden - hätte sein können, daß Hitler seine Machtübernahem so nie bekommen hätte. Das Buch hat Hitler während seiner Festungshaft in Landsberg geschrieben; es war dann sofort erhältlich - sprich Mitte der Zwanziger....
Da stand ja nun nicht wenig drin, darüber, wohin die NS Ideologie hinzielt.

Warum ich das jetzt anbringe? - Weil die NS Ideologie und Unterorganisationen durchaus in Teilen einer Scheinreligion gleichkommen. Sekten funktionieren auch teils mit solchen Leitfiguren und Strukturen.

Sich vor gesellschaftlich relevanten Themen zu verschließen halte ich für grobfahrlässig! Und Religionsunterricht den ich erfahren habe, war bis zur Oberstufe und da auch nur bei den wenigsten Lehrkräften repräsentativ, um zu behaupten, man hätte wirklich einen groben Überblick.
Ich kann es halt nur anraten, soviel wie möglich über zumindest die wichtigsten Kulturellen Strukturen informiert zu sein. Und da reicht es nicht ein paar Bibelgeschichten, Symbole und Institutionsvertreter zu kennen denke ich.

Aber natürlich ist es jedem selber überlassen, inwieweit der eigene Horizont genügt und was er/sie braucht zum Leben.

Ich bin Atheist; aber ich bin froh darüber, das ich mir zumindest einen kleinen Überblick verschafft habe; denn ich mag zwar ohne einen Gott leben, aber dennoch lebe ich in dieser Welt mit vielfältigen und auch gläubigen Menschen. Um Diese und meine kulturelle Umwelt zu verstehen muß ich ihren Standpunkt kennen - bei Konfessionisten ist dieser geprägt durch eben jene jeweilige Konfession. Und ohne jenes Wissen könnte man zB. Demagogen, welche Religionen missdeuten und missbrauchen nicht entlarven und potentielle Irrläufer darüber aufklären.

Denn leider ist ja oft so, daß Gläubige wenig über ihre eigene Religion wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
madphisto schrieb:
Das Ding ist, daß du Menschen einer Konfession besser verstehen kannst, wenn du ihren Background kennst. Es kann sich z.B. keiner über Katholiken und ihre Entscheider aufregen, wenn man das Dogma nicht kennt.

Aber wieso sollte ich als Atheist eine Konfession verstehen wollen? Es ist ja nicht so, dass ich mir eine Konfession aussuchen will. Die sagen es gibt keinen Gott, ich bin aber der Meinung, dass es keinen Gott gibt. Das ist schon der erste unüberwindbare Unterschied, da brauch ich nicht mehr weiter bohren.

Und ich kann mich ja drüber aufregen, dass die meinen es gäbe einen Gott, obwohl für mich ja ganz klar ist, dass es sowas überhaupt nicht geben kann.

Wenn ich aber anfange mich über Feinheiten eines bestimmten Glaubens auszulassen, dann sollte ich diese kennen.

Ich hoffe jetzt ist klarer was ich meinte ;)
 
Zum Thema - ich lese nie in der Bibel.
Allerdings habe ich früher häufiger mal darin gelesen, nicht nur im Religionsunterricht. Ein witziges Buch, daß man nicht allzuernst nehmen sollte, da so mancher Schund drin steht. Zugegebenermaßen stehen jedoch auch in witzigen Bücher mitunter kluge Sachen... ;)

madphisto schrieb:
Das Ding ist, daß du Menschen einer Konfession besser verstehen kannst, wenn du ihren Background kennst. Es kann sich z.B. keiner über Katholiken und ihre Entscheider aufregen, wenn man das Dogma nicht kennt.
Nun, mir reicht persönlich das Dogma, welches die Entscheidungsträger in vielen Dingen (nehmen wir mal die aktuellen Themen Schwangerschaftsabbruch, Homosexualität oder Toleranz) schon von sich aus in die Welt posaunen. Da brauche ich nicht auch noch die Bibel zu lesen.
Diese Infos reichen dann völlig aus.... :rolleyes:

madphisto schrieb:
Religion ist Allgemeinwissen; wer zumindest ansatzweise vernünftig über die meisten gesellschaftspolitischen, historischen und Gegenwartspolitischen Themen diskutieren möchte, kommt um dieses Allgemeinwissen nicht herum.
Man sollte als aufgeklärter Mensch wissen, wie Gottsbeweise in Gesellschaften hergeleitet sind, wie sich religiöse Institutionen legitimieren und welche Religion überhaupt anpassungsfähig sein könnte und welche nicht und warum.
Religiöse Institutionen haben keinerlei weltliche Legitimation. Ihren Anspruch darauf begründen sie aus sich selbst heraus und aus ihrer Position, die sie sich selbst - mitunter durch Gewalt, Intolleranz und Verfolgung - selbst erarbeitet haben.
Des weiteren kann ich sehr wohl über gesellschafts- und gegenwartspolitische Themen diskutieren, ohne einen religösen Bezug haben oder heranziehen zu müßen. Die Diskussionsgrundlagen nennt man dann in der Regel *trommelwirbel* "Gesunden Menschenverstand".

madphisto schrieb:
Stellt euchg mal vor jeder Deutsche hätte "Mein Kampf" nicht nur gekauft, sondern auch gelesen und verstanden - hätte sein können, daß Hitler seine Machtübernahem so nie bekommen hätte. Das Buch hat Hitler während seiner Festungshaft in Landsberg geschrieben; es war dann sofort erhältlich - sprich Mitte der Zwanziger....
Da stand ja nun nicht wenig drin, darüber, wohin die NS Ideologie hinzielt.

Warum ich das jetzt anbringe? - Weil die NS Ideologie und Unterorganisationen durchaus in Teilen einer Scheinreligion gleichkommen. Sekten funktionieren auch teils mit solchen Leitfiguren und Strukturen.
Diktatorische Ideologien (wie zB die des Nationalsolzialismus), Sekten und auch Religion haben in der Tat einen gemeinsamen Nenner. Die Ideologisierung und Dogmatisierung einer festen hierachischen Struktur, in der in der Regel eine oder wenige mehrer Personen über das Verhalten und das Leben andere richten und ihnen vorschreiben wollen, nach welchen Gesichtspunkten und unter welchen Richtlinien sie zu leben haben....
Die einen tun das sehr subtil mit pschologischer Dominanz (wie zum Beispiel Sekten), andere benutzen dabei die Vorgabe vermeintlich größerer Ziele (Nazis), andere berufen sich auf höhere Wesen (wie einen Gott) - aber prinzipiell sind nicht viele Unterschiede vorhanden.
In dem eine Religion sich auf ein höheres Wesen bezieht und daraus resultierend eine göttliche Aufgabe oder einen göttlichen Auftrag entbindet das ihre Anhänger vermeintlich von der Verantwortung, die ihre Position ihren Mitmenschen gegenüber ergibt. Es entbindet sie von der Notwendigkeit, Selbstverantwortung zu übernehmen. Es ist eine Ideologisierung auf Symbole und Götzen - sozusagen - in der der eigentliche Mittelpunkt, der Mensch, nur allzuoft nicht dasteht, wo er sein sollte.

Der Papst nimmt seiner Status der "Unfehlbarkeit" prinzipiell die Rolle eines Diktators ein. Er hat immer recht - egal was er sagt - und sein Wort ist Gottgebenes Gesetz - er spricht für Gott. Die Konsequenzen seiner Handlung fallen im Prinzip also nicht in seine (Selbst)Verantwortung.

madphisto schrieb:
Sich vor gesellschaftlich relevanten Themen zu verschließen halte ich für grobfahrlässig! Und Religionsunterricht den ich erfahren habe, war bis zur Oberstufe und da auch nur bei den wenigsten Lehrkräften repräsentativ, um zu behaupten, man hätte wirklich einen groben Überblick.
Ich kann es halt nur anraten, soviel wie möglich über zumindest die wichtigsten Kulturellen Strukturen informiert zu sein. Und da reicht es nicht ein paar Bibelgeschichten, Symbole und Institutionsvertreter zu kennen denke ich.
Ich habe mich davor nie verschlossen, allerdings auch nicht drum gerissen. Nur habe ich allzuoft gesehen, daß ich mit meinen Ausführungen, die ich gerade auf die schnelle niedergeschrieben habe, nicht allzuweit entfernt liege. Zu oft habe ich Dinge erlebt, die mir die Sprache verschlagen haben. Seien es Entscheidungen der führende Kräfte oder Handlungen der kleinen Gehilfen.

madphisto schrieb:
Aber natürlich ist es jedem selber überlassen, inwieweit der eigene Horizont genügt und was er/sie braucht zum Leben.
Leider hat Religion - und hier hat sich insbesondere die Christliche in der Historie leider hervorgehoben - die Eigenschaft (wie oben schon mit "Selbstverantwortung" grob angeschnitten), den Horizont der Menschen nicht zu erweitern sondern eher einzuengen. Durch Vorgaben und Richtlinien wird Selbstverantwortung, das eigene Denken, eingeschnitten.
Je dominanter eine Religion in ihrer Position ist, umso weniger Entwicklung (gesellschaftlich, sozial, wirtschaftlich. medizinisch) ist zu erwarten. Wie gesagt, betrachtet man das Christentum ist das umso deutlich zu sehen. Als es im Mittelalter die alles dominierende Rolle innehatte, war der Fortschritt minimal. Erst als diese Position bröckelte, ging es weiter voran. Interessanterweise sind auch viele Menschen, die Erfindungen oder Entdeckungen in der Geschichte beizutragen haben, von der Kirche verfolgt worden.

madphisto schrieb:
Denn leider ist ja oft so, daß Gläubige wenig über ihre eigene Religion wissen.
Wie schon gesagt - mir reicht was ich gesehen und erlebt habe, um mir ein Urteil zu erlauben.
 
@Hora

Was die "Unfehlbarkeit" des Papstes angeht,so ist Dir allerdings sicher bewußt,daß es nur einen Fall in der Kirchengeschichte gibt,in dem ein Papst wirklich ex cathedra gesprochen hat,also sein Dogma der Unfehlbarkeit in Glaubensfragen auch ausgeübt hat.
 
Nein, das ist mir nicht bewußt. Allerdings ist schon diese Entscheidung alleine eine zuviel. Genauso wie die Möglichkeit, überhaupt "ex cathedra" beanspruchen zu können. Denn letztendlich ist der Papst nur ein Mensch - ganz gleich ob er sich gerne als Gottes Stellvertreter auf Erden sieht oder andere das für ihn übernehmen - und kein Mensch ist unfehlbar.
 
Da ich keiner Religion angehöre und mich es auch nicht wirklich interessiert: Nie, wir haben zuhause nicht mal eine.
Ich habe einmal im Ethikunterricht eine Bibelverfilmung gesehen, das reicht mir.
 
Zunächst legitimiert sich die katholische Kirche natürlich nicht im weltlichen Sinne; sonst wäre es kein von dem "Gott" initialisierte Institution. Die Kirchenlegitimation im falle der christlichen Kirchen geht auf Christus zurück; sprich aus der Bibel hervor.

"Auf diesem Stein (gemeint ist Petrus, der erste Papst) will ich mien Kirche bauen"

Darauf dürfte u.A. auch der Status des Papstes als Schnittstelle zwischen dem Weltlichen und dem Gott beruhen.

Ich will dir ja nicht die Kritik an der Kirche streitig machen in so Punkten, die sehr weltlich sind, wie die Abtreibung und Machtpolitik; in früheren Zeiten sogar aggressive Expansion und klerisch motivierte Massenverfolgung, Folter und Hinrichtung.

Das alles bedarf tatsächlich nur gesunden Menschenverstand; nur gibt es ja auch Gläubige mit gesunden Menschenverstand, oder willst du das Konfessionisten absprechen?
Das Wort Glauben existiert nicht umsonst. Das mag nicht für dich gelten, aber für andere und diese spielen ja aufgrund ihrer Anzahl eine Rolle in der Welt.
Und mit diesen muss man sich auseinandersetzen und das am besten, indem man an der Basis anpackt und nicht an den Symptomen.
Dafür eignen sich Bücher, wie die Bibel, da es im Prinzip die einzige überlieferte Legitimationsquelle darstellt (Minus die Apokryphen und weitere Passagen, welche ja gestrichen wurden, weil es nicht in das päpstliche Konzept passte).

Man wird wohl kaum und gerade den derzeitigen Papst von der Abtreibung überzeugen können, darum geht es aber auch nicht.

Meine Überzeugung zum Beispiel ist auch, daß Religion Privatssache ist und wenn überhaupt eine Institution da nötig sein sollte, dann doch nur, um Gleichgesinnte in einer sich gegenseitig unterstützenden Gemeinde zusammenzuführen - wie eine Rollenspielgruppe, wenn euch dieser Vergleich was bringt.
So zum Beispiel der ursprünglich Lutheranische Ansatz, der Gemeindeeinbeziehung in die Predigt. Der Priester ist kein Geweihter ohne Erlösungs und Führungsmonopol. Rein theoretisch kann jeder evangelische Christ eine Predigt abhalten.

Der protestantische Christ ist nur dem Gott direkt verantwortlich; die Kirche kann tatsächlich nur anleiten und vor allem für Erlösung nichtmal garantieren, während ja die katholische Kirche durch den Ritus allein schon eine Abhängigkeit schafft.

Bloß das muss man erstmal wissen und vor allem, wo es herkommt. Und das steht nicht in Geschichten, wie Noah und die Sintflut, die jeder kennt, sondern in ganz anderen Zusammenhängen; einige teilweise völlig ausserhalb des Fokus der allgemeinen Bildung.

Sich nur hinzustellen und zu sagen - Von der Kirche will ich nichts wissen, die ist sowieso schlecht, wird dir nicht helfen Menschen von eventuellen Notwendigkeiten zu überzeugen.
 
Wir haben mehrere Bibeln zu hause und ich bin sehr gläubige Christin (Zitat einer Freundin: Deine Familie ist die gläubigste, die ich kenne). Trotzdem habe ich selbst noch nie in der Bibel gelesen, weil ich generell in der Kirche schon sehr viel daraus gehört habe. Aber irgentwann werd ich sie noch lesen.

Was Atheisten tun, ist ihre Entscheidung. An sich glaube ich, dass sie sich das doch mal durchlesen sollten oder auf andere Weise heraus finden sollten, was in etwa dort drin steht.
 
madphisto schrieb:
Das Ding ist, daß du Menschen einer Konfession besser verstehen kannst, wenn du ihren Background kennst. Es kann sich z.B. keiner über Katholiken und ihre Entscheider aufregen, wenn man das Dogma nicht kennt.

Man sollte als aufgeklärter Mensch wissen, wie Gottsbeweise in Gesellschaften hergeleitet sind, wie sich religiöse Institutionen legitimieren und welche Religion überhaupt anpassungsfähig sein könnte und welche nicht und warum.
Das kann man aber von kaum jemandem verlangen. Allein die dogmatischen Begründungen des Christentums sind mitunter so kompliziert und um-5-Ecken-gedacht, da will man sich die Dogmen anderer Weltreligionen gar nicht erst antun.
Ich denke da nur mal an die Bedeutung des "Leibes Christi" in den unterschiedlichen christlichen Religionen oder (war ja letztens im Fersehen: ) der Grund, warum ein Papst nicht abgewählt werden oder zurücktreten kann.

madphisto schrieb:
Denn leider ist ja oft so, daß Gläubige wenig über ihre eigene Religion wissen.
Das ist das eigentlich Traurige. Meine Oma ist so ziemlich der religiöseste Mensch (auch im negativen Sinne), den ich kenne, aber davon, worauf ihr Glaube beruht hat sie keine Ahnung. In der Bibel gelesen hat sie nämlich noch nie.
 
Mit tieferen Einstieg meinte ich nicht die Archive auswendig kennen und ein zweiter Ratzinger werden, was die Kompetenz der Glaubenkongregation angeht hehe.
Das hab ich auch nie betrieben - irgendwo hörts ja auf mit Spezialwissen und Allgemeinwissen.
 
Ich habe mal "nur wenn ich was nachschlagen will..." angeklickt. Wobei ich hier anmerken sollte, dass ich mich mehr auf bessere Quellen als der Bibel halte. Führt aber zu interessanten Ergebissen... wenn man z.B. wissen will, was es wirklich mit Moses auf sich hatte. ;)

Oder auch sehr interessant sind Passagen, welche seid dem Zeitalter der Hexenverbrennung nicht mehr in der Bibel stehen. :braue
 
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