Wie seht ihr Deutschlands Zukunft?

Das mag zwar gefühlt stimmen, wenn man Statistiken vertrauen darf, ist es aber falsch. Außer in Kernstädten der neuen Bundesländern, ist in allen Gebieten das durchschnittliche Haushaltseinkommen fast identisch zur Inflation gestiegen!

Grafik__HHEinkommen,property=default.gif

Quelle

Die Inflation belief sich in dem angegebenen Zeitraum auf etwas unter 16%
 
Es gibt da ein Sprichwort: Vertraue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

Sie mag vielleicht stimmen, aber sie wiederlegt Leonies Link nicht. In dem Link geht es vorallem um die Mittelschicht. Die Statistik hingegen schließt alles mit ein, also auch die Superreichen, was das Ergebnis doch verfälschen dürfte.
 
Der eine sieht Deutschland als den Wohlstandstaat schlechthin, die andere meint tatsächlich, dass das Schiff Deutschland bald neben Afrika auf dem Meeresboden ankommt.

Merkt ihr was?
Die Realität liegt aller Wahrscheinlichkeit genau zwischen euch :braue

Weder extreme Armut noch extremer Reichtum sind repräsentativ, 70% der Menschen liegt noch irgendwo dazwischen.

Auf kurzfristige Entwicklungen kann man sowieso wenig vertrauen, was derzeit wichtig ist, liegt auf der Hand. Eine Politik für langfristig gutes Wachstum, Forschung und Bildung. Wird D langfristig im Durchschnitt Wachstumszahlen von etwas 2 -3% bekommen können, dann besteht das Potential dem Wegbrechen der Mittelschicht entgegenzuwirken und das Durchschnittseinkommen sogar in den nächsten 20 Jahren weiter anzuheben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der eine sieht Deutschland als den Wohlstandstaat schlechthin, die andere meint tatsächlich, dass das Schiff Deutschland bald neben Afrika auf dem Meeresboden ankommt.

Merkt ihr was?
Die Realität liegt aller Wahrscheinlichkeit genau zwischen euch :braue
Bitte? :verwirrt:

Es ging doch nur darum, dass die Herrn Ökonomen mit ihrer Aussage, dass die Mittelschicht ärmer würde bzw schrumpft nicht durch diese Statistik wiederlegt werden kann (zumal sie ja indirekt auch Thema bei den Herrn ist).
 
Bitte? :verwirrt:

Es ging doch nur darum, dass die Herrn Ökonomen mit ihrer Aussage, dass die Mittelschicht ärmer würde bzw schrumpft nicht durch diese Statistik wiederlegt werden kann (zumal sie ja indirekt auch Thema bei den Herrn ist).

Die Mittelschicht kam eigentlich erst jetzt in die Diskussion, eigentlich gings darum, dass die Herrn Politiker nicht mehr wählbar seien bzw. Politikverdruss daher herrsche, da welche Partei man auch wählt das Schiff Deutschland kurz vor der Kollission mit dem sprichwörtlichen Eisberg stehe.

Mich wunderts auch nicht, dass es der Mittelschicht schlecht geht. In der Tagesdiskussion z.B. bei Frau Will und Co geht es entweder um Hartz IV oder um Managergehälter, was dann auch die Parteien ihrerseits aufgreifen. Den unspektakulären 0815 Bürger dazwischen hat man eigentlich erst seit ein paar Monaten wiederentdeckt.
 
Zur Mittelschicht gehören Menschen, deren Einkommen 150% bis 70% des Durchschnittseinkommens beträgt. Da es hier um Prozentangaben geht, würde es theoretisch schon ausreichen, wenn die Superreichen immer mehr Geld verdienen und alle anderen bei ihrem gleichen Realllohn bleiben würden. Auch in diesem Fall würde die Mittelschicht schrumpfen, aber es würde dennoch Niemandem schlechter gehen.

Ich möchte an diesem einfachen Beispiel zeigen, dass die Ausprägung der Mittelschicht eigentlich kein Indikator für den Wohlstand der Menschen ist, sondern allein für die Einkommensverteilung. Wenn die Mittelschicht also schrumpft, nimmt die Diskrepanz zwischen Arm und Reich zu, nicht notwendiger Weise die Armut im Allgemeinen.

Generell ist diese Entwicklung einer schrumpfenden Mittelschicht übrigens kein deutsches, sondern ein markwirtschaftliches Problem. Soweit ich weiß, haben alle Industrienationen damit zu kämpfen. Wenn man mal drüber nachdenkt, könnte es eigentlich auch nicht anders sein. Wer reich ist bleibt dies in der Regel auch und er vererbt seinen Reichtum. Die nächste Generation ist in Folge dessen noch reicher usw. während der Rest durch Vererbungen im deutlich geringeren Maße profitiert.
Hinzu kommt nun, dass auch immer wieder neue Bürger in die Schicht der Reichen aufsteigen und da sich Reiche ja weniger gefährdet sind, wieder arm zu werden, gibt also immer mehr Reiche die immer reicher sind. Das allein lässt den statistischen Mittelstand bereits schrumpfen und ist ein Vorgang innerhalb der Marktwirtschaft, wie man ihn in allen hoch entwickelten Ländern beobachten kann.

Wenn nun parallel dazu die Armut steigt, ist dies natürlich verhängnisvoll. Soweit ich informiert bin, ist dies allerdings auch leider so. Dabei gibt es hier ähnliche Zusammenhänge. Wer Hart IV bezieht ist im Durchschnitt weniger motiviert und engagiert, seine Kinder vernünftig zu erziehen und ihnen beim Aufbau einer vielversprechenden Zukunft zuhelfen. Somit vererben die unter Armut leidenden ihre Armut an ihre Kinder.

Fazit: Dass die Reichen immer reicher werden, daran kann man in unserem jetzigem Wirtschaftssystem nichts ändern.
Dass die Armut sich ausbreitet, kann man meiner Meinung nach nicht durch kostenlose Kühlschränke, oder ein paar Euro mehr im Monat verhindern. Ich halte mehr Geld für Arbeitslose also nicht für den geeigneten Weg, Armut zu bekämpfen.

Was wirklich bneötigt wird, ist eine Gesellschaft und eine Wirtschaft, in der die Armutskinder trotz ihrer schlechten Vorraussetzungen die Armutsvererbung durchbrechen können.

Dazu braucht es zwei Dinge:

1. Ein offenes, flexibles Schulsystem, welches individueller auf die Jugendlichen eingeht. Etwa in Form von praxisnaher Realschule, bei der die Gedichtsinterpreation vielleicht doch nicht den gleichen Stellenwert haben sollte, wie die Vorbereitung auf das Berufsleben. Punkto Offenheit ist auch eine weniger stark ausgeprägte Selektierung nötig, in der Hoffnung, dass der Einfluss guter Elternhäuser durch deren Kinder die Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern positiv beeinflusst.

2. Ein starker Mittelstand, welcher die Konjunktur auch durch die Binnenfrage ankurbelt und den Kindern so später Arbeitsplätze ermöglicht. Hierzu ist eine spürbare Entlastung von Nöten, welche nicht durch Umverteilung sondern knallharte EInsparrungen erreicht werden sollte. Auch Subventionen wären in meinen Augen kein Tabuthema. Zuviel an Gelden wurde hier schon uneffizient verpulvert.

So, jetzt komme ich mir zwar ein wenig so vor, als würde ich Wahlkampf betreiben :D, aber hier geht es ja auch um Lösungsansätze und dies ist der Meine. Ich stimme Utopio also vollkommen zu, dass man sich zu sehr auf die Extreme fixiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider sagt der 3. Armuts-und Reichtumsbericht( ich zitierte in diesem Thread schon mal daraus-also wer es nachlesen möchte!)aus, dass die Reichen immer reicher werden, aber leider nur sehr Wenige, und immer mehr sehr viel ärmer!!! Aus der Mittelschicht vollzieht sich der Sprung fast immer nur nach unten!!Und dies ist kein Problem des Ostens allein!!

Pirmasens: Die Stadt, die keine Mittelschicht mehr hat - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

Die Mittelschicht, dass war es, was Deutschland aber ausgemacht hat! Nicht die Randgruppen: die paar Superreichen oder der Harz4-Empfänger! Und das sind auch die Leute, die Mittelschicht, die jetzt politikverdrossen sind und nicht irgendwelche Bild-Leser!
Es sind Leute, die genauso hart arbeiten wie vor Jahren und noch härter durch Arbeitsplatzwegfall, für den mitgearbeitet werden muss, aber man dafür nicht mehr das gute Geld in die Hand bekommt. Durch die steigenden Abgaben und höheren Benzin-und Lebensmittelpreise bleibt nicht mal mehr genügend Geld für einen Familienurlaub in den wohlverdienten Ferien übrig. Man geht immer weniger mit der Familie auswärts essen und immer seltener mit den Kindern ins Kino. Es wird hier vergessen, wie viele Arbeitnehmer auf Lohnverzicht eingingen und dass etliche kein Urlaubs-und Weihnachtsgeld mehr bekommen!!! Arbeitsplatzsicherung nannte sich das!
Verliert man seinen Job bekommt man kaum noch eine gut bezahlte Stelle. Wenn nur befristet oder im Niedriglohnbereich!!

Warum schaffen sich kaum noch welche Kinder in Deutschland an, weil Kinder in Deutschland ein Armutsrisiko sind! Man muss sich unbedingt für die Familien stark machen! Auch die vielen Familien der sogenannten Mittelschicht, denn es rutschen immer mehr nach unten ab!

Die sogenannten Lösungsansätze von Sill sind gar nicht übel.

Death Fire, du kannst gerne deine Meinung haben, aber man merkt, dass du noch ein sorgenfreies Leben in einer gut situierten Familie führst. An dir gehen die hausgemachten Probleme einfach vorbei. Aber versuche sie nicht so zu ignorieren, gerade wo du scheinbar in einer Jugendpartei bist und später mal in die Politik willst. Wie will man dann etwas fürs Volk tun, wenn man so weg sieht. Nimm mir das jetzt bitte nicht übel. Aber du bist noch sehr jung und verträumt. Die Realität sieht aber anders aus!!
 
Wie gut, dass ich das erwähnt habe! ;)
Natürlich habe ich noch keinen Haushalt selbst geführt, aber ich kann das Gejaule dennoch beurteilen und für hausgemacht erklären. Wer sich bemüht, kann ein nettes, sorgenfreies Leben führen (von einigen ganz großen Pechvögeln mal abgesehen).
Es gibt jährlich einen Lehrstellen-Überschuss, nur keine qualifizierten Bewerber. Vielleicht sollte man das Problem nicht immer bei der Wirtschaft suchen, sondern bei der Motivation unserer Jugend. Wie SiLL schon sagte, müsste man beim Bildungssystem ansetzen. Ich habe übrigens Deutsch auch gehasst, aber bitte bitte, streicht nicht den Deutsch-Unterricht, denn sonst kann in Kürze keiner mehr fehlerfrei deutsch sprechen/schreiben.
Und man muss bei der Motivation ansetzen, die allerdings von den Medien nach besten Möglichkeiten boykottiert wird, indem täglich neue Berichte kommen, die immer nur das negative untermauern und keinen Grund zur Hoffnung geben...

Ich bin sicherlich kein Tagträumer und verschließe vor den Problemen nicht meine Augen, aber ich habe etwas gegen Schwarzmalerei. Denn wenn man es nicht versucht, hat man schon verloren!
 
Death Fire, du nennst es Schwarzmalerei, was der 3. Armuts-und Reichtumsbericht an Fakten belegt?!
Wissenschaftler haben errechnet, dass der Anteil derjenigen, die als einkommensarm gelten, zwischen 2000 und 2006 von 11,8 auf 18,3% gestiegen ist. Rund 14,9 Millionen Menschen haben damit weniger als 60% des mittleren Einkommens zur Verfügung.
Die sogenannte strenge Armut hat sich ebenfalls verschärft. Sie trifft 6,7% der Menschen; vor 8 Jahren waren es noch 3,8%.
Bemerkenswert ist die Verdopplung der Armutsquote bei Arbeitnehmern seit 2000 auf 12% im Jahr 2006. Das Problem, so heißt es in der Studie weiter, sei eine Folge wachsender Teilzeit-und geringfügiger Beschäftigung. Dauerrisikogruppe sind Alleinstehende-jeder dritte Haushalt ist arm.

Du nennst es Schwarzmalerei, dass den Leuten Urlaubs-und Weihnachtsgeld meist gestrichen, aber zu mindest gekürzt oder eingefroren wurde! Etliche Arbeitnehmer stimmten Lohnkürzungen zu und nahmen in schlechten wirtschaftl. Zeiten dies auf sich! Und obwohl wir einen derzeitigen Wirtschaftsaufschwung haben, wurde dies nicht zurückgenommen! Lange gab es keine Lohnerhöhungen, um die Inflation auszugleichen! Die paar erkämpften Lohnerhöhungen decken diese bei weitem nicht!!

Du nennst es Schwarzmalerei, dass man immer noch um einen Mindestlohn kämpfen muss in so einem reichen Land!


Du nennst die gravierende Kinderarmut in diesem Land Schwarzmalerei und dass die Geburtenrate so weit nach unten gesunken ist, dass unsere Renten nicht mehr sicher sind!


Von welchem "Planeten" kommst du?! Schau mal etwas kritischer in die Welt oder hat man dir nur Schönfärberei und Vertuschung beigebracht?!

Gerade in einer Demokratie sollte man ehrlich seine Meinung sagen! Die alten Zeiten hier im Osten haben wir zum Glück hinter sich gelassen, wo man sagen musste, es sei Alles toll.

Deine Gegenargumente finde ich alles andere als treffend, nur mal so am Rande bemerkt!
 
Rund 14,9 Millionen Menschen haben damit weniger als 60% des mittleren Einkommens zur Verfügung.
Der Aussagewert dieser Berechnung ist allerding stark von der Höhe des mittleren Einkommens und den Preisen abhängig und ob diese beiden Faktoren steigen oder sinken. Simpel ausgedrückt sind es 60% von einem relativ hohen mittleren Einkommen oder 60% von einem relativ geringen mittleren Einkommen ;)

Zumindest den Reallöhnen ging es seit der Wiedervereinigung nicht soo prickelnd.
Es ist im Grunde nämlich egal wie viel man sich im Vergleich zum mittleren Einkommen des netten Nachbarns kaufen kann, es kommt darauf an ob meine Kaufkraft im Verhältnis zu meiner eigenen Vergangenheit steigt oder sinkt und ob sie an sich hoch oder niedrig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Utopio, den meisten Menschen ging es in der Vergangenheit besser. Also vor ein paar Jahren noch!Die Menschen vergleichen ihre derzeitige Lebenssituation damit. Da kann man nicht mit Vergleichen zu irgendwelchen Entwicklungsländern kommen!
Das schlimme ist aber die Ignoranz der Politiker auf diesem Gebiet (und von Death Fire), es sei denn es ist Wahlkampf und ein gegenseitiger Schlagabtausch muss her und irgendwelche Wahlversprechen, die Versprechen bleiben!
Und dann erschreckt man sich, was der Wähler wählt! Ich kann da nicht so blauäugig in die Zukunft schauen! Ich bekomme es da eher mit der Angst zu tun. Ich habe angst um unsere Demokratie! So eine Situation hatte Deutschland halt schon mal zum Ende der Weimarer Republik, wie vor mir schon mal erwähnt wurde. Nicht dass unsere Geschichte Kreise zieht und wir alles noch mal durchmachen müssen.
 
Ja, Utopio, den meisten Menschen ging es in der Vergangenheit besser. Also vor ein paar Jahren noch!Die Menschen vergleichen ihre derzeitige Lebenssituation damit. Da kann man nicht mit Vergleichen zu irgendwelchen Entwicklungsländern kommen!
Das schlimme ist aber die Ignoranz der Politiker auf diesem Gebiet (und von Death Fire), es sei denn es ist Wahlkampf und ein gegenseitiger Schlagabtausch muss her und irgendwelche Wahlversprechen, die Versprechen bleiben!
Und dann erschreckt man sich, was der Wähler wählt! Ich kann da nicht so blauäugig in die Zukunft schauen! Ich bekomme es da eher mit der Angst zu tun. Ich habe angst um unsere Demokratie! So eine Situation hatte Deutschland halt schon mal zum Ende der Weimarer Republik, wie vor mir schon mal erwähnt wurde. Nicht dass unsere Geschichte Kreise zieht und wir alles noch mal durchmachen müssen.

Der Vergleich hinkt allterdings, am Ende der Weimarer Republik stand eine bislang beispiellose Weltwirtschaftskrise. Die Verhältnisse sind nicht zu vergleichen.

Aber ja, uns gehts tatsächlich schlechter als 1990, seither ist das Realeinkommen leicht gesunken, also die Kaufkraft des Durchschnittsbürgers zurückgegangen. Wir haben in der zwischenzeit auch ein marodes Land mit rund 20 Millionen Einwohnern und einem Kapitalstock, der 20 Jahre hinter westlichem Niveau herhinkte, aufgenommen. Ein Spaß, der uns min. 1 Billion ? kostet. Allerdings hätten wir den Osten wohl kaum ganz kollabieren lassen können, nur damit es uns heute besser geht.
Auch wurden gravierende Fehler bei der Einigung getätigt. Z.B. eine 1:1 Währungsunion, welche die Ostwirtschaft auf einen Schlag plättete. Hier war es übrigens der damalige SPD Kanzlerkandidat Lafontaine, der ganz richtig erkannte, dass man dem Slogan "Wenn die Mark nicht zu uns kommt, kommen wir zu ihr" nicht auf diese Weise nachgeben dürfe.
Ebenso ist die Ungleichverteilung gewachsen, hier muss vor allem die Durchlässigkeit des Systems wieder gestärkt werden, so dass wieder jemand mit Grips und Talent von unten nach oben aufsteigen kann, ein sehr großes Manko Deutschlands.
Auch das Steuersystem benötigt dringend einer Grunderneuerung.
Sill hat auch einige guten Vorschläge abgegeben.

Jedoch ist der Untergang noch nicht unmittelbar vor uns. Wir müssen manchmal auch einfach etwas Geduld haben, ob sich z.B. Rot-Grüne Reformen als nützlich erweisen, wird man erst richtig in 10 Jahren wissen. Z.B. ob es zu gestiegenen Investitionen in den Standort Deutschland kam, ob die 1,5 Millionen neue Arbeitskräfte, die natürlich erst im Niedriglohnsektor anfangen und damit die durchschnittlichen Einkommen nicht gerade in die Höhe treiben, es mit der Zeit schaffen können aufzusteigen, oder bei der nächsten Rezession wieder zurückfallen. Und es besteht weiterer Reformbedarf, beispielsweise in Sachen Schule und Steuersystem. Allerdings werden wir, selbst wenn diese Themen endlich einmal angepackt werden, deren Erfolge auch erst frühstens ein Jahrzehnt danach sehen können. Und am Ende sind wir natürlich immer noch davon abhängig, dass unsere Wirtschaft weiterhin den Kuchen vergrößert, der dann verteilt werden kann.
 
Ich will auf keinen Fall abstreiten, dass es große Probleme gibt, die ich auch schon häufig hier erwähnt habe. Aber die Gesamtsituation ist nicht so schlecht, wie sie dargestellt wird. Utopio hat schon einige Gründe genannt, weshalb der eine oder anderen vielleicht weniger Kaufkraft aufweist als 1990.
Aber bei dem Wort Armutsgrenze muss ich entscheidende Einschränkungen machen. Selbst führende SPD-Politiker (von denen der Bericht ja nunmal ist) haben eingeräumt, dass der Begriff Armut für eine Gesellschaftsschicht fehlverwendet wurde, die durchaus nicht arm sind, sondern nur etwas weniger haben, als andere.
Armut fängt für mich da an, wo man sich nicht mehr das kaufen kann, was man zum leben braucht und davon gibt es in Deutschland Gott sei Dank sehr, sehr wenige. Natürlich sind das vor allem Alleinerziehende, da würde ich mir auch mehr UNterstützung vom Staat wünschen, aber von einer enormen Armut in unserem Land zu sprechen ist eine ungeheure Arroganz. Ein Blick über die Grenzen reicht, um sich von unserem Luxus-Standart zu überzeugen, den wir als selbstverständlich erachten!
Aber auch in diesem Land muss man für einen gehobenen Lebensstandart Leistung bringen und die sehe ich bei vielen (wohlgemerkt nicht bei allen) von Armut betroffenen nicht!
Ich kenne viele Leute, die sich mit kleineren Jobs durchschlagen, nicht sonderlichen Luxus genießen, aber absolut über die Runden kommen und nicht meckern. Und bei ausreichender Qualifikation finden solche Leute über kurz oder lang einen vernünftigen Job.

Ich verschließe mich um Gottes Willen nicht vor Fakten, aber ich verschließe mich vor einer Verteufelung unseres Staates, da es uns dafür allen viel zu gut geht.
 
Ich verschließe mich um Gottes Willen nicht vor Fakten, aber ich verschließe mich vor einer Verteufelung unseres Staates, da es uns dafür allen viel zu gut geht.
Jetzt möchte ich doch gerne mal Wissen worin du eine Verteufelung unseres Staates siehst.

Die Diskussion über einige Misstände in diesem Land? Das Thema Parteiverdrossenheit? Oder eher unsere Meinungsverschiedenheit über die repräsentative Demokratie versus direkter Demokratie (da kann ich dich beruhigen, diese Meinung steht bei mir unabhängig vom Rest)?

Würde mich nun wirklich interessieren.

@Utopio
Meine Intension war eigentlich nie eine baldigen Kollision mit dem sprichwörtlichen Eisberg zu prognostizieren... aber wenn du das so aufgefasst hast, achte ich künftig mehr auf die Wahl meiner Worte.
 
Death Fire,
ich spreche mich entschieden dagegen aus, Deutschland verteufelt zu haben!! Das ist nicht wahr! Du kannst gerne meine sämtlichen Beiträge nochmals durchlesen! Ich habe mich stets auf Fakten berufen! Das finde ich von dir unverschämt und anmaßend!
 
Meine Intension war eigentlich nie eine baldigen Kollision mit dem sprichwörtlichen Eisberg zu prognostizieren... aber wenn du das so aufgefasst hast, achte ich künftig mehr auf die Wahl meiner Worte.
Das Bild vom untergehenden Schiff stammt auch nicht von dir. Ich hab lediglich dieses hier aufgegriffen und weiterverarbeitet: :p

Leonie Sims schrieb:
Sie fühlen sich wie auf einem sinkenden Schiff. Das Schiff ist Deutschland.
 
Das Bild vom untergehenden Schiff stammt auch nicht von dir. Ich hab lediglich dieses hier aufgegriffen und weiterverarbeitet: :p
Achso... okay! Klarer Fall von Missverständnis. :kaw:

Wobei ich den Satz von Leonie in der von ihr formulieren Form sogar zustimmen würde. Sie spricht ja davon was gefühlt wird, und das scheint nach meiner Second Hand Quelle über Stammtischgespräche schon zu stimmen.
 
Achso... okay! Klarer Fall von Missverständnis. :kaw:

Wobei ich den Satz von Leonie in der von ihr formulieren Form sogar zustimmen würde. Sie spricht ja davon was gefühlt wird, und das scheint nach meiner Second Hand Quelle über Stammtischgespräche schon zu stimmen.

Ja stimmt, noch schlimmer wirds wenn man den Fernsehen anschaut und die ganzen Elefanten herumschwirren sieht, die am Ende doch nur Mücken waren.
Dem Gefühl nach ist Deutschland irgendwo zwischen Koma und Hoffnung auf Sterbehilfe.
 
Jetzt möchte ich doch gerne mal Wissen worin du eine Verteufelung unseres Staates siehst.

Die Diskussion über einige Misstände in diesem Land? Das Thema Parteiverdrossenheit? Oder eher unsere Meinungsverschiedenheit über die repräsentative Demokratie versus direkter Demokratie (da kann ich dich beruhigen, diese Meinung steht bei mir unabhängig vom Rest)?

Keine Sorge, ich bin weder nachtragend noch streitsüchtig. Die "Meinungsverschiedenheit" zur Demokratie hatte ja nur indirekt mit dem Thema zu tun.
Mit Verteufelung meine ich, dass NUR negatives in die Schlagzeilen kommt. Das ist noch nicht einmal eine Kritik an den hier anwesenden, besonders nicht an dir, Leonie, sondern an der Gesamtbevölkerung und an den Medien. Aus diesem Grund möchte ich jetzt auch mal ein paar positive Dinge unserer Politiker in den Raum stellen:

Die Renten werden zum 1. Juli erhöht. Nächstes Jahr könnte eine weitere außer planmäßige Erhöhung folgen!
Beamten und Wehrpflichtige dürfen in den nächsten zwei Jahren mit einem Gehaltsanstieg um bis zu 8% rechnen.
Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft erhalten neuerdings bis zu 1500 Euro als Entschädigung.
Contergan-Geschädigte erhalten künftig monatlich fast 250 Euro mehr.
 
OK, Death Fire! Es wirkte halt so auf mich. Und da ich mir ja eigentlich eher Sorgen um Deutschland und um unsere Demokratie (ich lebte auch ein Weilchen in einer anderen Gesellschaftsordnung) mache, war ich sauer. Ist dann in Ordnung.
Nun Negatives wiegt halt meist mehr als Positives! Ist halt so, psycholog. gesehen. Aber schön, dass du eine Reihe positiver Dinge aufgelistet hast. Ist schon richtig, dass man dies nicht einfach übersehen sollte. Ich hoffe, dass in dieser Aufzählung demnächst auch eine Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderfreibetrages steht. Ich weiß jetzt nicht, wie weit dies durch ist. Hörte heute früh im Fernsehen das bereits so, als wäre es durch ab 2009. Las aber nichts in der Zeitung oder so davon. Daher?!
 
Zurück
Oben