Wieso haben Karen Traviss und Lucasfilm den Kontakt abgebrochen?

Soweit ich mich jetzt kurzerHand kundig gemacht habe, muss ich in soweit zustimmen das es eine dumme Idee war KT an die LotF-Reihe ranzulassen, da passt die Mando-Kultur mMn. nicht in das Konzept hinein.

Es macht zwar im Nachhinein keinen Unterschied mehr und kann den angerichteten "Schaden" nicht beheben, aber trotzdem schön, dass auch ein "Mando-Fan" (wenn Du Dich so bezeichnen lassen möchtest) das so sehen kann. :)


Ich glaub da spricht woll eher die Erfahrung von Traviss als Kriegsberichtserstatterin, den solchen Zusammenhalt gibt es des öfteren unter Soldaten im Krieg besonderst bei Spezialeiheiten wirklich.

Ich will ja auch gar nicht behaupten, dass es sowas nicht gibt. Es ist aber eben nur ein Aspekt des Soldaten/Kriegslebens. Ein anderer ist, dass beim Verarbeiten von psychischen und physischen Verletzungen die Kameradschaft oft gar nichts bringt und dass beim Sterben sowieso jeder allein ist.


Also mir ist nicht aufgefallen das dieser Aspekt so extrem hervorgehoben wurde, wie du das hier beschreibst.

Es geht ja nicht darum, ob es hervorgehoben wird, es geht darum, ob dieser Eindruck erweckt wird.

Aber ich gebe zu, dass ich in diesen Punkten auf dünner Informationsbasis argumentiere. Da ich RC nicht gelesen habe, kann nur von dem extrapolieren, wie Traviss die Mandos in LotF dargestellt hat, und dazu das heranziehen, was ich über RC gehört habe - und dass Letzteres auf diverse Weise "gefiltert" ist, ist mir natürlich klar.


Leider viel zu selten, und in den meinsten Mandofolgen wird das Problem doch mit Gewalt gelöst (dann meist durch einen Jedi) oder halt garnicht.

Besser am Ende eine Lösung mit Gewalt, die als tragisches Versagen nach Ausreizen aller anderen Mittel unwillig angewendet wird, als von vorneherein unreflektiert zu Gewalt gegriffen...


Ich diskreditiere sie nicht durch "Blümchen pflückend" , sonder kritisiere eher die mMn. übertriebene Schwarz-Weiß-Malerei der Serie damit.

Hm, okay, ich habe Deine Sig ganz anders aufgefasst. Eher in die Richtung, dass sogar ein desertierter Klon-Commando, der also vor dem Kampf davonläuft, noch besser ist als die verweichlichten "Blümchenpflücker" in TCW.


Richtig aber ich hatte Kinder gemeint. Zwischen Kindern und Jugendlichen gibt es meiner Meinung nach doch einen relativ große Unterschied oder ?

Klar, wenn man einen Acht- und einen Siebzehnjährigen gegenüberstellt, ist es ein großer Unterschied, aber im Bereich von ca. 11-14 verschwimmen die Grenzen.

Es ist aber eigentlich auch unerheblich, ob es nun tatsächlich von Kindern oder "nur" von Jugendlichen gelesen wird, denn es ist nun mal so, dass bei Jugendlichen die Persönlichkeit und das Gehirn noch am Ausreifen sind. Sie können schon sehr stark sein und in Bezug auf bestimmte Dinge schon eine sehr gefestigte eigene Meinung haben, aber sie können in anderen Punkten auch noch sehr naiv und beeinflussbar sein. Ich erinnere mich selbst noch ganz gut daran, auch wenn ich hier inzwischen die Forumsoma bin. ;)


Kriegspropaganda sehe ich allerdings auch in vielen Jedi-Geschichten. Z.B. die fast schon fetischistische Zurschaustellung der Lichtschwertstile und der Jedi, die sie verwenden. Oder die Tatsache, dass Kleinganoven einfach mal ohne viel Federlesens abgeschlachtet werden und es kein Schwein interessiert, wie ungleich diese "Kämpfe" eigentlich sind. Ich hätte auch nicht bemerkt, dass sich die Jedi je damit beschäftigt hätten, wie viel Bewusstsein die Kampfdroiden eigentlich haben, gegen die sie kämpfen. Anscheinend ja durchaus genug, um schlechte Witze zu reißen.

Natürlich gibt es Star Wars, das ja nun mal per Definition eine ewige Kriegsgeschichte ist, noch andere Dinge, die mehr oder weniger bedenklich sind. Je nach Autor und Medium gibt es da immer mal wieder unterschiedliche "Entgleisungen".

Generell empfinde ich es aber weniger kritisch (ist aber vielleicht auch nur Selbstbetrug ;)), wenn die Kampfhandlungen durch Fantasy- oder historische Elemente im Vergleich zu unserer heutigen potentiellen Kriegswirklichkeit relativ stark verfremdet sind, also z.B. durch die Verwendung von Waffen wie Lichtschwertern.

Ansonsten sollte es natürlich nicht vorkommen, dass Jedi Kleinganoven ohne viel Federlesens abschlachten oder ihnen auch "nur" relativ beiläufig Gliedmaßen abhacken oder sonstwie unangemessen nonchalant mit Leib und Leben ihrer Gegner umgehen. Falls es doch passiert, erwarte ich, dass diese Handlung innerhalb der Fiktion kritisiert wird, was auch teilweise passiert. Falls nicht, ist das in der Regel ein Kritikpunkt in einem meiner berüchtigt-ausschweifenden Reviews. ;)

Ob man bei den Kampfdroiden allein aufgrund ihrer blöden Sprüche Gewissensbisse haben sollte, weiß ich allerdings nicht...


Ich lobe mir Jedi wie Luke Skywalker, die zumindest nachzudenken "scheinen". Bei einigen verknöcherten alten Meistern ist das ja nicht der Fall.

Wenn ich positiv von den Jedi schreibe, meine ich selbstredend den NJO. :)

Micah
 
@reaggyay & Stone Qel Droma
Wobei sie sich Halo mit vielen anderen Autoren teilen muss ;)
Ich meinte da eher Gears of War". Alle fünf Romane stammen von ihr, sie schrieb einen großen Teil der Comics und auch das dritte Spiel folgte ihrer Feder. Aber mir gefällts... sehr gut sogar :D
 
@reaggyay & Stone Qel Droma
Wobei sie sich Halo mit vielen anderen Autoren teilen muss ;)
Ich meinte da eher Gears of War". Alle fünf Romane stammen von ihr, sie schrieb einen großen Teil der Comics und auch das dritte Spiel folgte ihrer Feder. Aber mir gefällts... sehr gut sogar :D

Halo dürfte ihr ja liegen, auch wenn sie mit anderen Teilen muss, solange sie nicht Krampfhaft ihre Chars in den Vordergrund stellen tut.:)
 
@ micah:

aber trotzdem schön, dass auch ein "Mando-Fan" (wenn Du Dich so bezeichnen lassen möchtest) das so sehen kann.

Ich hetze dir gleich meinen Clan auf den Hals :D Nein im Ernst warum sollte ich was dagegen haben, ich gebe frei und offen zu das ich Mandalorianer und Teile ihrer Lebensart toll finde. ;)

Ein anderer ist, dass beim Verarbeiten von psychischen und physischen Verletzungen die Kameradschaft oft gar nichts bringt und dass beim Sterben sowieso jeder allein ist.

Das stimmt schon das Kameradschaft in so einen oft nichts bringt bzw. in der RC-Reihe wird das sogar mMn. bei Fi, Sev und Scorch recht deutlich gemacht.

Klar, wenn man einen Acht- und einen Siebzehnjährigen gegenüberstellt, ist es ein großer Unterschied, aber im Bereich von ca. 11-14 verschwimmen die Grenzen.

Mal unter uns, der die Altersempfehlung zu einigen von Traviss ihren Star Wars Büchern gegeben hat, hat für mich eh nicht alle Latten am Zaun. Zumindest die RC Reihe und der IC-Roman sollte wenn's nach mir ginge nicht für Jugendliche unter 16 Jahren sein, aber ich nehme er mal an das den Leuten von Lukas Books da mal wieder die Dollarzeichen in den Augen standen.

Ansonsten sollte es natürlich nicht vorkommen, dass Jedi Kleinganoven ohne viel Federlesens abschlachten oder ihnen auch "nur" relativ beiläufig Gliedmaßen abhacken oder sonstwie unangemessen nonchalant mit Leib und Leben ihrer Gegner umgehen. Falls es doch passiert, erwarte ich, dass diese Handlung innerhalb der Fiktion kritisiert wird, was auch teilweise passiert.

Es gibt leider auch Fälle wo der Gegner eigentlich wehrlos ist und das er dann im warsten Sinne des Wortes eine Kopf kürzer gemacht wird ohne dass das wirklich kritisiert wird. Vielleicht maximal dadurch das selbst sein Auftraggeber entsetzt über die Jedibrutalität war, und das als Sith-Lord.
(mal sehn wer weis welche Person ich meine ;) )

Wenn ich positiv von den Jedi schreibe, meine ich selbstredend den NJO

Naja, auch der alte Orden hatte seine Lichtblicke.
 
Natürlich gibt es Star Wars, das ja nun mal per Definition eine ewige Kriegsgeschichte ist, noch andere Dinge, die mehr oder weniger bedenklich sind. Je nach Autor und Medium gibt es da immer mal wieder unterschiedliche "Entgleisungen".

Generell empfinde ich es aber weniger kritisch (ist aber vielleicht auch nur Selbstbetrug ;)), wenn die Kampfhandlungen durch Fantasy- oder historische Elemente im Vergleich zu unserer heutigen potentiellen Kriegswirklichkeit relativ stark verfremdet sind, also z.B. durch die Verwendung von Waffen wie Lichtschwertern.

Ansonsten sollte es natürlich nicht vorkommen, dass Jedi Kleinganoven ohne viel Federlesens abschlachten oder ihnen auch "nur" relativ beiläufig Gliedmaßen abhacken oder sonstwie unangemessen nonchalant mit Leib und Leben ihrer Gegner umgehen. Falls es doch passiert, erwarte ich, dass diese Handlung innerhalb der Fiktion kritisiert wird, was auch teilweise passiert. Falls nicht, ist das in der Regel ein Kritikpunkt in einem meiner berüchtigt-ausschweifenden Reviews. ;)

Nun ja, ich sehe das auch nicht so tragisch, sonst wäre ich auch kein Fan. Ich denke, fast alle Menschen, auch Jugendliche, sind in der Lage zu differenzieren.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Zwischen einer übertriebenen Jedidarstellung und einer übertriebenen Mandodarstellung besteht nicht viel Unterschied. Manchmal lese ich Kampfbeschreibungen, die von der Ästhetik her so klingen, als würden Shaolin-Mönche gerade eine ihrer berühmten Vorstellungen geben und sich nicht Kämpfer gegenseitig gerade abschlachten. Diese Übertreibungen sind einfach ein Teil von SW.

Ob man bei den Kampfdroiden allein aufgrund ihrer blöden Sprüche Gewissensbisse haben sollte, weiß ich allerdings nicht...

Da habe ich natürlich absichtlich übertrieben. Wäre aber SW eine todernste Fiktion, hätte diese Frage durchaus ihre Berechtigung.
 
Ich hetze dir gleich meinen Clan auf den Hals Nein im Ernst warum sollte ich was dagegen haben, ich gebe frei und offen zu das ich Mandalorianer und Teile ihrer Lebensart toll finde.

Es mag halt nicht jeder den Begriff "Fan". Ich z.B. nicht, nachdem ich über die Jahre zu viele negative Beispiele und Auswüchse von "Fans" erlebt habe ;) und weil für mich "Fan-Sein" bedeutet, besonders hohe Erwartungen zu haben und ggf. auch besonders kritisch zu sein, während allgemein eher davon ausgegangen wird, dass ein "Fan" alles unkritisch vergöttert. Und deswegen bin ich auch vorsichtig damit, andere so zu titulieren.


Das stimmt schon das Kameradschaft in so einen oft nichts bringt bzw. in der RC-Reihe wird das sogar mMn. bei Fi, Sev und Scorch recht deutlich gemacht.

Vielleicht lese ich die Bücher ja irgendwann in grauer Zukunft doch nochmal, dann werde ich darauf achten.


Mal unter uns, der die Altersempfehlung zu einigen von Traviss ihren Star Wars Büchern gegeben hat, hat für mich eh nicht alle Latten am Zaun. Zumindest die RC Reihe und der IC-Roman sollte wenn's nach mir ginge nicht für Jugendliche unter 16 Jahren sein, aber ich nehme er mal an das den Leuten von Lukas Books da mal wieder die Dollarzeichen in den Augen standen.

Genau das ist doch mein Punkt! Und selbst wenn die Empfehlung erst ab 16 Jahren wäre, würden sich trotzdem viele Jüngere nicht davon abhalten lassen, sie zu lesen. Die Verantwortlichen wissen doch, was ihre Zielgruppe ist, und da da eben Kinder und Jugendliche dabei sind, muss man sicherstellen, dass die Inhalte geeignet sind bzw. so aufbereitet werden, dass es keine bedenkliche Beeinflussung gibt.

Aber die Problematik, was aus Sicht des US-Mainstreams eine bedenkliche Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen ist, ist ja bekannt: Personen verletzen, verstümmeln, töten ist okay, wenn nicht sogar erwünscht, solange nur die Sexualmoral so verklemmt ist wie irgend möglich. :rolleyes:


Es gibt leider auch Fälle wo der Gegner eigentlich wehrlos ist und das er dann im warsten Sinne des Wortes eine Kopf kürzer gemacht wird ohne dass das wirklich kritisiert wird. Vielleicht maximal dadurch das selbst sein Auftraggeber entsetzt über die Jedibrutalität war, und das als Sith-Lord.
(mal sehn wer weis welche Person ich meine )

Mir fällt jetzt nur Dooku ein, aber ich kenne mich jenseits der Filme und Post-Endor-Ära auch nur sehr rudimentär aus...


Naja, auch der alte Orden hatte seine Lichtblicke.

Schon, aber die reichen nicht aus, um sie pauschal zu loben. ;)


Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Zwischen einer übertriebenen Jedidarstellung und einer übertriebenen Mandodarstellung besteht nicht viel Unterschied. Manchmal lese ich Kampfbeschreibungen, die von der Ästhetik her so klingen, als würden Shaolin-Mönche gerade eine ihrer berühmten Vorstellungen geben und sich nicht Kämpfer gegenseitig gerade abschlachten. Diese Übertreibungen sind einfach ein Teil von SW.

Ja, Kampfästhetik ist natürlich eine andere Sache. Da sind wahrscheinlich die Feuergefechte der Mandos / Klontruppen sogar "dreckiger" als ein Lichtschwertkampf.

Mir geht es aber vor allem um die Grundeinstellung: Wenn Jedi kämpfen, ist das (idealerweise) ein sorgfältig abgewogenes und möglichst eng eingrenztes letztes Mittel zum Zweck, in direkter Notwehr oder um anderen zu helfen, sie zu retten oder Schlimmes zu verhindern. Bei Mandos sind mir solche altruistischen Motive oder Schonungswillen noch nicht untergekommen.


Da habe ich natürlich absichtlich übertrieben. Wäre aber SW eine todernste Fiktion, hätte diese Frage durchaus ihre Berechtigung.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass GL für die PT bewusst eine Droidenarmee als Gegner ausgewählt hatte, damit die "Guten" beliebig unblutig metzeln konnten, ohne dass das moralisch in Frage gestellt und (heiliger Dollar bewahre! :p) die Altersfreigabe hochgesetzt wird.

Micah
 
@Micah & Darth Pevra:
Letztlich kann ich nicht umhin festzustellen, dass mir jedoch der insgesamt eigentliche Sachkern der Kritik an der Darstellung der Mandalorianer- oder Jedi-Kultur und ihrer fiktiv-historiologischen Entwicklung in SW in dieser Disku hier mehr und mehr abhanden zu kommen scheint.

Was ist denn daran nun wirklich so verwerflich, schlecht gemacht oder wenig überzeugend?
Das Problem scheint doch wieder darin zu liegen, dass ein SW-Macher/-Autor wie KT hier für etwas kritisiert wird, was manchen Fans nicht gefällt. Daher basiert es aber auf reinen Geschmacksfragen, womit die Kritik wenig konstruktiv ist.
Geschmacksfragen sind zwar IMO immer angebracht - nicht aber, wenn hier bewusst konkret sehr nahe am persönlichen Grenzgebiet einer z. B. SW-Macherin/-Autorin herum kritisiert wird.

Sicher ist doch, dass die TCW-Macher ebenso wie KT - letztere dabei sogar noch IMO weitaus mehr, als die TCW-Macher - sich zumindest bemüht haben, den Mandalorianern eine "Erbe" zu verpassen, was halbwegs passt.
Doch die Kritikpunkte, die hier teilweise angebracht werden, erscheinen mir dann häufig doch faktisch zur Begründung dessen als untauglich.

Mir hatte seinerzeit in den "alten" Comic-Stories gefallen, wie mit den Mandalorianern und ihrer Krieger-Kultur der Jedi-Mentalität etwas entgegen gesetzt wurde, was durchaus einen realhistorischen Gegenwert besitzt.
Die Macher von BW haben danach mit den KotOR-Videogames der weiteren Entwicklung der Mandalorianer - auch im Hinblick auf die der Jedi - eine logisch daraus bzw. mit den in den RPGs damit verbundenen Ereignissen resultierendes Denkmal gesetzt und die "Zersplitterung" der Mandos verdeutlicht.

Nun kann man von vorne bis hinten darüber streiten, ob das gut funktioniert hat oder stimmig gelungen ist oder nicht. Aber wenn man kritisiert, dass die Jedi ihrer Lichtschwerter schwingen oder normalsterbliche, intelligente Lebewesen stattdessen ihre Vibroschwerter, frage ich mich wo diese Kritik hinführen soll?

Ja, genau das ist doch IMO der Punkt: Das IST doch SW!!!
Die Jedi schwingen nun einmal in bester Shaolin- oder Samurai-Tradition ihrer Lichtschwerter, die Mandos ihre "Excaliburs" und die normalen Krieger/Soldaten ihre Vibroklingen und -schwerter.
Und neben all dem ballern hier und da noch so einige mit ihren Blastern in SW herum.

Im Gegenteil kann ich an all dem nichts finden, was nun wirklich völlig absurd oder daneben wäre.
Konkret die Mandos betreffend - und genau um diese bzw. ihre Darstellung durch KT bzw. die TCW-Macher geht es in diesem Thread hier ja eigentlich - ist ihre Entwicklung durchaus völlig (SW-)stimmig inhaltlich umgesetzt, wenn man sich realhistorische Vergleiche wie dem kulturschluckendem Spannungsverhältnis zwischen Römern und Germanen dazu anschaut.
Und mit ein bisschen Fantasie und Vorstellungsvermögen kann man tatsächlich sogar auch von der Mentalität her die "heutigen KT-Mandalorianer bzw. -Klone" bzw. die "TCW-Äquivalente" dazu in unserer tatsächlichen Realität ebenso wiederfinden.

Im Gegenteil - wenn mir hier heute manchmal etwas an der Art einer solchen kritischen Diskussion fehlt dann ist es eher der Umstand nach der Frage, ob es eigentlich einer englisch-amerikanisierten SW-Lizenzautorin wie KT gelungen ist, mit ihrer Aufarbeitung der Mandalorianer-Kultur und deren -Mentalität wirklich ausreichend vollständig fair heutigen real beobachtbaren Mentalitätserscheinungen gerecht zu werden.
Das heißt, ist es ihr wirklich gelungen, das Herz und die Seele dessen damit einzufangen, was man heute vielleicht noch als reales Erbüberbleibsel germanischer bzw. keltischer Kulturmentalitätstradition verstehen könnte?
Und wie fair ist sie dabei mit den Mandalorianern umgegangen? Hat KT hier wieder nur all zu klischeehafte "grausame Kriegsmonster" geschaffen oder ist es ihr doch gar gelungen, ihnen ein kritisch hinterfragbares des modernen "Krieger-Herz und -Seele"-Bildes zu verleihen?

Grob gesagt finde ich, dass ihr das jedenfalls wenn dann noch weitaus besser gelungen ist, als den TCW-Machern, die mir mit ihrem quietschbunten Design ihrer TCW-Mandalorianer eher sauer aufstoßen - auch oder gerade fairerweise dabei berücksichtigend, dass auch das eine kiritische, selbstkritische oder gar selbstironische SW-Facette sein kann, die dabei damit aufgegriffen wird.
So aber, wie die TCW-Macher zumindest die Mando-Kultur präsentieren finde ich das aber heillos übertrieben.
Aber das ist eindeutig eine kritische Geschmacksfrage im Hinblick auf das "quietschbunte Design" dort, weniger eine inhaltlich sich sinnvoll konstruktiv reflektierende Kritik.

Gut, mir gefällt zugegeben da so manche generelle, inhaltliche Idee nicht - angefangen von dem "plötzlichen, völligen" Fehlen des Mandalores im Allgemeinen bis hin zu einer Satine Kryze als Herzogin von Mandalore im Speziellen - aber im Grundsatz ist andererseits gegen eine solche inhaltliche Ausarbeitung nicht viel einzuwenden, wenn man sie sich als logische Folge der fiktivhistorischen Entwicklung der Mandalorianer vergegenwärtigt.

Und die KT- oder TCW-Klone? -Sind IMO im Grunde nichts weiter als eine technisch ausgegliederte, ausgeschlachtete und korrumpierte Mentalitäts- und Fähigkeiten-Essenzialisierung der Mandalorianer-Eigenschaften bzw. der ihrer technischen Errungenschaften und Erzeugnisse.

Was mir aber insgesamt inhaltlich an der heutigen Darstellung des Spannungsverhältnisses zwischen Mandalorianern und Klonen dennoch sehr gut gefällt ist eine kritisch zu verstehende Auseinandersetzungsfrage, in wieweit genau eine solche kulturelle Technikausschlachtung und damit Instrumentalisierung dessen dem wahren Herz und der Seele des Erbes einer (untergegangenenen - ??) Krieger-Kultur wirklich gerecht wird?

Dahinter steht für mich die Frage, ob das so überhaupt noch zeitgemäß ist bzw. ob so etwas noch Sinn macht.
Und dahinter steht für mich wiederum die Frage, weshalb ob einer durch und durch im Hintergrund plastischen SW-fiktionalen Bedrohung wie den Sith eigentlich die Mandalorianer insgesamt so gar nichts mehr mit deren Konflikten mit den Jedi zu tun haben?
-Bis eben auf sehr vereinzelte Beispiele wie einem Jango Fett!!! ;):D
 
Das Problem waren ja nicht die Mandos selbst sondern die Annahme das ihre Art und Weise mit Dingen umzugehen die moralisch korrekte ist und daran hängen sich einige Personen auf
 
Die Antwort auf Lord Barkouris' Eingangsfrage hat Denderan schon perfekt auf den Punkt gebracht:

Das Problem waren ja nicht die Mandos selbst sondern die Annahme das ihre Art und Weise mit Dingen umzugehen die moralisch korrekte ist und daran hängen sich einige Personen auf

Oder wie ich schon in meinem ersten Beitrag hier geschrieben hatte:

"Das ist der Punkt, in dem Traviss versagt hat und den ich ihr in erster Linie vorwerfe: Dass in LotF (andere Bücher habe ich von ihr nicht gelesen, aber den Aussagen anderer Leser entnehme ich, dass es dort nicht anders ist) nicht nur die Mandos sich selbst, sondern auch alle anderen sie verherrlichen und überhaupt nichts von einer kritischen Betrachtung ihrer martialischen Kultur zu finden ist. Es kam immer so rüber, dass diese Gesellschaftsform völlig in Ordnung, ja sogar erstrebenswert ist."

Sie verhält sich als Autorin quasi wie die negative Art von Fan, die ich oben beschrieben habe: Das Fanobjekt wird unkritisch vergöttert, alles was damit zu tun hat, ist automatisch toll bzw. wird auf Biegen und Brechen "schöngeschrieben".


Zur Frage, ob die Traviss-Mandos oder die TCW-Mandos besser gelungen sind, kann/will ich mangels Information und emotionaler Beteiligung nicht viel sagen. Die TCW-Mandos sind mir moralisch natürlich sympathischer, aber die Traviss-Mandos sind sicherlich die erzähltechnisch interessantere Schöpfung, die (als Gegenpol oder vielleicht auch mal umstrittener Zweckbündnispartner) viel Potential hat.

Ansonsten finde ich es vor allem planerisch unglücklich, dass man der bereits ausgearbeiteten Mando-Kultur in TCW eine völlig neue Ausrichtung übergestülpt hat, die mit den schon existierenden Fakten schwer- bis unvereinbar ist. Warum mussten die "Blümchenpflücker" :D denn überhaupt Mandos sein, hätte man sie nicht einfach anders nennen können? :verwirrt:


Insofern kann ich Traviss' Verärgerung irgendwie verstehen, denn es ist definitiv nicht die feine englische Art, in einem von vielen Autoren beackerten Universum einfach so über prä-existierende Fakten hinwegzutrampeln. Diesen Kritikpunkt hätte sie allerdings sachlich vorbringen und sich dann in aller Ruhe aus der Franchise zurückziehen können, statt zu so einem emotionalen Rundumschlag auszuholen.

Ich habe den Eindruck, sie reagiert generell sehr impulsiv und nicht sehr "erwachsen". In der direkten mündlichen Unterhaltung kann ja mal ein Wort das andere geben, aber bei der indirekten schriftlichen Kommunikation wie über das Internet kann und sollte man alles noch einmal überdenken. Im TF.N-Forum, wo einige Autoren schreiben, gab es ja auch immer wieder Knatsch mit ihr. Sicher wurde sie dort von einigen Fans, bei aller auch aus meiner Sicht berechtigten Kritik, auf unangemessene Weise "angegangen". Aber auch da steht es einem frei, wie man reagiert. Man muss nicht auf alles aggressiv zurückpampen, meistens ist es sogar wesentlich wirkungsvoller, eine solche Attacke einfach ins Leere laufen zu lassen...

Summa summarum glaube ich, dass Karen Traviss kein besonders kritik- und selbstreflektionsfähiger Mensch ist, weder in Bezug auf sich persönlich, noch bei ihren Schöpfungen, mit denen sie sich in einem sehr hohen Maß zu identifizieren scheint.

Und das war Micahs komplett laienhafte Feld-Wald-Wiesen-Psychologie-Lektion für heute. :kaw:

Micah
 
Oder wie ich schon in meinem ersten Beitrag hier geschrieben hatte:

"Das ist der Punkt, in dem Traviss versagt hat und den ich ihr in erster Linie vorwerfe: Dass in LotF (andere Bücher habe ich von ihr nicht gelesen, aber den Aussagen anderer Leser entnehme ich, dass es dort nicht anders ist) nicht nur die Mandos sich selbst, sondern auch alle anderen sie verherrlichen und überhaupt nichts von einer kritischen Betrachtung ihrer martialischen Kultur zu finden ist. Es kam immer so rüber, dass diese Gesellschaftsform völlig in Ordnung, ja sogar erstrebenswert ist."

Sie verhält sich als Autorin quasi wie die negative Art von Fan, die ich oben beschrieben habe: Das Fanobjekt wird unkritisch vergöttert, alles was damit zu tun hat, ist automatisch toll bzw. wird auf Biegen und Brechen "schöngeschrieben".

Genau das findet sich bei den Jedi aber auch sehr oft. Ich möchte nochmals auf die Republic Comics hinweisen, es gibt aber noch genug andere Beispiele.

Ansonsten finde ich es vor allem planerisch unglücklich, dass man der bereits ausgearbeiteten Mando-Kultur in TCW eine völlig neue Ausrichtung übergestülpt hat, die mit den schon existierenden Fakten schwer- bis unvereinbar ist. Warum mussten die "Blümchenpflücker" denn überhaupt Mandos sein, hätte man sie nicht einfach anders nennen können?

Gerade das finde ich eigentlich interessant. Man sieht mal eine Kultur, die sich weiterentwickelt hat, der es aber zum Teil noch immer schwer fällt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
 
micah schrieb:
Das Fanobjekt wird unkritisch vergöttert, alles was damit zu tun hat, ist automatisch toll bzw. wird auf Biegen und Brechen "schöngeschrieben".

Wie gesagt du hast selbst gemeint du kennst nicht alle ihre Werke im SW-Universuim, deswegen wäre ich nicht gleich sowas schreiben.

Alpha-26 Maze zu Skirata in IC schrieb:
Ich bin nicht einer ihrer dummen Opfer-Klonen. Sie haben sie nicht von Jedi befreit. Sie haben ihnen eine mandalorianische Gehirnwäsche verpasst. Wann wollen sie anfangen, sie für sich selbst denken zu lassen ?

Ich halt das mal als kritisches Zitat aus einer ihrer Werke dagegen.

Darth Pevra schrieb:
Gerade das finde ich eigentlich interessant. Man sieht mal eine Kultur, die sich weiterentwickelt hat, der es aber zum Teil noch immer schwer fällt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Was das in der TCW-Serie Mandalore und seinen Bewohnern gebracht hat, die standardmäßige republikanische Lebensweise zu übernehmen sieht man ja deutlich:

Korruption,Verat und moralischer Verfall der Gesellschaft also im Grunde wie der Rest der Galaktischen Republik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was das in der TCW-Serie Mandalore und seinen Bewohnern gebracht hat, die standardmäßige republikanische Lebensweise zu übernehmen sieht man ja deutlich:

Korruption,Verat und moralischer Verfall der Gesellschaft also im Grunde wie der Rest der Galaktischen Republik.

Hm, na ja, erscheint mir immer noch besser als ihre Ursprünge als Massenmörder mit Kriegsfetischismus, wie in KotoR.
 
Beim Thema Massenmord ist es bei der Republik aber auch nicht weit her.

Ich kann mich nicht daran erinnern das die alte Republik je einen aggressiven Invasions- und Eroberungsfeldzug mit dem Ziel, die Herschaft über die Galaxis zu erlangen, vom Zaun gebrochen hat.

Ich halt das mal als kritisches Zitat aus einer ihrer Werke dagegen

Ein lausiges Zitat gegen Minimum 4 Romane (RC-Band 2-4 und IC) voller kritikloser, kriegsverherrlichender Mando-Lobeshmynen? :rolleyes:
 
Ich kann mich nicht daran erinnern das die alte Republik je einen aggressiven Invasions- und Eroberungsfeldzug mit dem Ziel, die Herschaft über die Galaxis zu erlangen, vom Zaun gebrochen hat.
Mag sein das die Republik kein Eroberungsfeldzug gestartet hat, aber Massenmord muss ja nicht an eine Eroberung gekoppelt sein. Frag einfach mal die ca. 9,6 Milliarden Bewohner von Korriban nach den großen Hyperaumkrieg.

Ein lausiges Zitat gegen Minimum 4 Romane (RC-Band 2-4 und IC) voller kritikloser, kriegsverherrlichender Mando-Lobeshmynen?

Bei der RC reihe sag ich mal, magst du recht haben, aber mal ehrlich hast du IC überhaupt gelesen?
Mir persönlich kam er jeden Falls wesentlich kritischer in vielen Bereichen vor als die RC-Romane, aber ich glaub das wird bei KT's Werken immer eine Frage des Standpunktes bleiben.

Von dem Standpunkt aus betrachtet wäre auch der Klonkrieg ein Eroberungskrieg mit dem Ziel: Galaktische Herrschaft, da der oberste Kanzler ein dunkler Lord der Sith gewesen ist.

Im Grunde wohl eher die Vorbereitung zu einem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Thema Massenmord ist es bei der Republik aber auch nicht weit her.

Das ist richtig. Nur haben die meisten Republiks-Anführer nicht so einen Quargel verzapft wie damals die wichtigsten Mandos (Canderous Ordo z.B.), von wegen Krieg ist das Schönste und Tollste und was weiß ich und wenn wer getötet wird, ist er selber schuld, weil er schwach war.

Mag sein, dass sich das später gebessert hat, höchstwahrscheinlich sogar, aber zu KotoR-Zeiten waren die meisten Mandalorianer ganz, ganz üble Burschen.
 
Darth Pevra schrieb:
Das ist richtig. Nur haben die meisten Republiks-Anführer nicht so einen Quargel verzapft wie damals die wichtigsten Mandos (Canderous Ordo z.B.), von wegen Krieg ist das Schönste und Tollste und was weiß ich und wenn wer getötet wird, ist er selber schuld, weil er schwach war.

Meinst du nur weil die Anführer der Republik nicht das selbe gerufen haben, ist der Mord an Milliarden unschuldiger Wesen dadurch mehr gerechtfertigt? Zumindestens klingt dein Post wie eine Verteidigung in diese Richtung.
 
Zurück
Oben