Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

35 Jahre ist er nun schon alt:

Das Boot (1981), Deutsche Langfassung, 282 Min.

Es ist schwer, einen Film zusammenzufassen, der mit beinahe fünf Stunden Laufzeit fast überhaupt keine Handlung hat. Da taugt die ursprüngliche Einleitung wohl genauso gut, wie jeder andere Text auch:

La Rochelle, Herbst 1941.
Die "Schlacht im Atlantik" wird härter. Die
deutsche U-Boot-Flotte, mit deren Hilfe Hitler
England aushungern wollte, hat die ersten
schweren Rückschläge erlitten. Immer
wirkungsvoller werden die in Geleitzügen
fahrenden englischen Frachtschiffe von
Zerstörern abgesichert. Dennoch werden von
den französischen Atlantikhäfen aus immer
neue U-Boote in den Kampf geschickt.

Von den 40 000 deutschen U-Boot-Männern
des Zweiten Weltkrieges kehrten 30 000 nicht
zurück.

Die nächsten Stunden bauen konsequent auf diesem kurzen Textstück weiter auf und zeigen vor allem folgende Dinge sehr deutlich:

  • Der alliierte Feind ist technisch, taktisch und zahlenmäßig haushoch überlegen.
  • Das Vertrauen in die eigene militärische Führung ist am Boden zerstört, resignierter Gehorsam ist die Regel.
  • Jeder militärische Erfolg ist mit einem furchtbaren Preis verbunden.
  • Die Darstellung der deutschen Seeleute an Bord des Unterseebootes hat nichts gemeinsam mit dem überheblichen Herrenmenschenbild der Nazis.
Sets, Kameraarbeit, Schauspiel, Ton und Musik sind hervorragendste handwerkliche Arbeit, die ihresgleichen suchen und die letzten 35 Jahre sehr gut überstanden haben und gut gealtert sind. Beeindruckend ist aber vor allem eines: "Das Boot" hat fast keine Längen, Klischees oder hält sich mit Allegorien & Metaphern auf. Ein durchweg spannender und sehr fesselnder Streifen, der mich schon zum wiederholten Mal fest gepackt hat und daher auch mal ein Review hier verdient hat.

10 von 10.
 
"Bridge of spiece"

"1957. In den USA wird ein Sowjetagent verhaftet. Ein Anwalt wird ihm zur Seite gestellt, der sich schon kurz darauf Anfeindungen ausgesetzt sieht. Als ein Spionageflugzeug über der Sowjetunion abgeschossen wird, bekommt er von der Regierung den Auftrag, nach Ost-Berlin zu reisen, um mit den Sowjets die Freilassung des Piloten zu verhandeln..."

Was soll ich sagen? Filme, wo Tom Hanks mitspielt, die sind einfach gut.

8 von 10
 
"The Guest"
Wieder mal so ein zufällig ausgewählter, völlig unbekannter Film, der bei einem Filmabend einen überraschend positiven Eindruck hinterlassen hat.
Dabei ist der Film an sich nichts besonderes. Er handelt von einem Ex-Elitesoldaten, der die Familie seines verstorbenen Kameraden besucht und sich für ein paar Tage bei ihr einquartiert. Schnell merkt der Zuschauer dass die Figur ein Geheimnis hat und eine sehr gewaltbereite dunkle Seite besitzt ...
Der Film bedient sich an vielen Stellen schamlos an berühmteren Genre-Vertretern wie "The Terminator" oder auch der "Bourne" Reihe, schreckt dabei vor allem gegen Ende auch nicht vor drastischerer Gewaltdarstellung zurück. Die Motive des Protagonisten,
insbesondere für den späteren Amoklauf
bleiben dabei aber leider weitgehend im Dunklen und tendenziell hätte der Handlung ein bisschen mehr Erklärung wirklich nicht geschadet. Das Finale des Films ist zwar durchaus gelungen, aber ansonsten ist der Film nicht wirklich der Rede wert, könnte man meinen.

Wäre da nicht dieser Badass-Soundtrack!
Hörbeispiele gefällig?


Hier der komplette Soundtrack.
Ich glaube ich habe für die nächsten Tage eine Tracklist die ich rauf-und runterhören werde.

Fazit: 09/10 (mit Soundtrack), 06/10 (ohne Soundtrack)
 
Zuletzt bearbeitet:
"The Guest"
Wieder mal so ein zufällig ausgewählter, völlig unbekannter Film, der bei einem Filmabend einen überraschend positiven Eindruck hinterlassen hat.
Dabei ist der Film an sich nichts besonderes. Er handelt von einem Ex-Elitesoldaten, der die Familie seines verstorbenen Kameraden besucht und sich für ein paar Tage bei ihr einquartiert. Schnell merkt der Zuschauer dass die Figur ein Geheimnis hat und eine sehr gewaltbereite dunkle Seite besitzt ...
Der Film bedient sich an vielen Stellen schamlos an berühmteren Genre-Vertretern wie "The Terminator" oder auch der "Bourne" Reihe, schreckt dabei vor allem gegen Ende auch nicht vor drastischerer Gewaltdarstellung zurück. Die Motive des Protagonisten,
insbesondere für den späteren Amoklauf
bleiben dabei aber leider weitgehend im Dunklen und tendenziell hätte der Handlung ein bisschen mehr Erklärung wirklich nicht geschadet. Das Finale des Films ist zwar durchaus gelungen, aber ansonsten ist der Film nicht wirklich der Rede wert, könnte man meinen.

Wäre da nicht dieser Badass-Soundtrack!
Hörbeispiele gefällig?


Hier der komplette Soundtrack.
Ich glaube ich habe für die nächsten Tage eine Tracklist die ich rauf-und runterhören werde.

Fazit: 09/10 (mit Soundtrack), 06/10 (ohne Soundtrack)

Der Soundtrack ist wirklich verdammt cool! Erinnert mich teilweise an 80er Jahre video Games. Danke fürs reinstellen.
 
13 Hours - The Secret Soldiers of Benghazi

Synopsis:
Es ist die Nacht des 11. Septembers 2012 – genau 11 Jahre nach den verheerenden Anschlägen auf das World Trade Center – als das US-General-Konsulat in Bengasi, Libyen, überraschend mit schwerem Geschütz angegriffen wird. Als ein eindeutiger militärischer Rettungsbefehl aus Washington ausbleibt, entscheidet sich ein Team privater Sicherheitskräfte für den Alleingang. Sie, die in einem geheimen CIA-Stützpunkt in der Nähe stationiert sind, wollen die Botschaft den Angreifern nicht kampflos überlassen. Dabei riskieren die ehemaligen Soldaten Jack, Rone, Tanto, Boon, Oz und Tig nicht nur ihr Leben, sondern setzen sich auch über einen Befehl hinweg. Denn um die Existenz des geheimen CIA-Stützpunkts zu sichern, wird ihnen ein Eingreifen strengstens von oberster Stelle untersagt. Ein 13-stündiger, selbstloser Einsatz gegen Befehl und Gehorsam und für das Leben ihrer Landsleute beginnt …

Es ist ein Film von Michael Bay, es ist ein Film über US-Kommandoeinheiten: Da ist die Marschrichtung eigentlich klar. Dauercoole Marines, Rangers o.Ä., die in jeder Situation irgendeinen obercoolen Spruch raushauen, gespielt von Schauspielern, die man nicht kennt und die allesamt austauschbar wie klischeebeladen sind - amerikanisches Pathos inklusive, selbstredend. Die Action-Szenen sind ganz ansehnlich, wenn auch natürlich absolut übertrieben, da bleibt sich Bay treu. Eingestreut werden die familiären Probleme, die das Leben als Soldat fern der Heimat so mit sich bringt, aber wirklich Tiefe gibt das dem Film auch nicht, sondern wirkt wie schon hundertmal durchgekaut. Das haben andere Regisseure schon besser hingekriegt. Generell fragt man sich bei dem Film, was er uns im Jahre 2016 noch sagen möchte, was andere nicht schon früher und zuhauf getan haben. Es wirkt so, als wollte man mit der Aufmachung einfach die patriotischen Amerikaner ins Kino locken und möglichst viel Geld in die Kassen spülen, mehr Sinn erschließt sich für mich nicht aus dem Film.

13 Hours wollte vielleicht so etwas wie der neue Black Hawk Down werden, bleibt aber in allen, wirklich allen Belangen meilenweit davon entfernt. Wer über die meiner Meinung nach unlustigen, absolut nervigen Sprüche der Soldaten hinwegsehen kann (keine Ahnung, ob das Wirklichkeit auch so läuft), kriegt zumindest Einiges an Action mit guten, wenn auch überzogenen Effekten geboten.

Noch dazu übrigens 140 Minuten Laufzeit, muss ich mir nicht nochmal geben.

3 von 10 nervtötenden Sprüchen muskelbepackter GIs.

 
Es wirkt so, als wollte man mit der Aufmachung einfach die patriotischen Amerikaner ins Kino locken und möglichst viel Geld in die Kassen spülen, mehr Sinn erschließt sich für mich nicht aus dem Film.

Das ist wahrscheinlich die beste Zusammenfassung aller Michael Bay-Filme, die es jemals gab. Und das ist völlig ernst gemeint.
 
"The Guest"
Wieder mal so ein zufällig ausgewählter, völlig unbekannter Film, der bei einem Filmabend einen überraschend positiven Eindruck hinterlassen hat.
Dabei ist der Film an sich nichts besonderes. Er handelt von einem Ex-Elitesoldaten, der die Familie seines verstorbenen Kameraden besucht und sich für ein paar Tage bei ihr einquartiert. Schnell merkt der Zuschauer dass die Figur ein Geheimnis hat und eine sehr gewaltbereite dunkle Seite besitzt ...
Der Film bedient sich an vielen Stellen schamlos an berühmteren Genre-Vertretern wie "The Terminator" oder auch der "Bourne" Reihe, schreckt dabei vor allem gegen Ende auch nicht vor drastischerer Gewaltdarstellung zurück. Die Motive des Protagonisten,
insbesondere für den späteren Amoklauf
bleiben dabei aber leider weitgehend im Dunklen und tendenziell hätte der Handlung ein bisschen mehr Erklärung wirklich nicht geschadet. Das Finale des Films ist zwar durchaus gelungen, aber ansonsten ist der Film nicht wirklich der Rede wert, könnte man meinen.

Fazit: 09/10 (mit Soundtrack), 06/10 (ohne Soundtrack)


Habe den Film gestern bis zur Party geguckt, auf welcher "Der Mussolini" lief. Heute wird der Rest geschaut, denn der Film macht bisher wirklich Laune, danke für den Tipp.

Bin ich der einzige, der denkt dass die Rolle (zumindest soweit ich den Film gesehen habe) von David wie angegossen auf Ryan Gosling gepasst hätte? Dachte teilweise wirklich, er wäre es, wenn ich das Gesicht ausblende.
Zumindest sollte das den Eindruck erwecken wenn man Drive gesehen hat.
 
Bin ich der einzige, der denkt dass die Rolle (zumindest soweit ich den Film gesehen habe) von David wie angegossen auf Ryan Gosling gepasst hätte? Dachte teilweise wirklich, er wäre es, wenn ich das Gesicht ausblende.
Zumindest sollte das den Eindruck erwecken wenn man Drive gesehen hat.
Nein. Uns (meinen Kumpels und mir) ist das auch aufgefallen. Dieser Umstand war mit Sicherheit beabsichtigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stolz und Vorurteil & Zombies (Pride and Prejudice and Zombies)

Synopsis:
England, 1811: Das Land ist im Begriff, von einer neuen Zombie-Welle überrannt zu werden. Für Mrs. Bennet besteht jedoch das größere Problem darin, ihre fünf heiratsfähigen Töchter unter die Haube zu bringen. Eine davon ist Liz, die wie der Rest ihrer Schwestern die Kampfkunst der Shaolin beherrscht und eine leidenschaftliche Kämpferin ist. Neben den Zombies ist ihre größte Herausforderung wiederum, der seltsamen Anziehung zu dem Kämpfer Mr. Darcy und dem Charme des manipulativen Mr. Wickham zu widerstehen.

Ich habe vor ein, zwei Jahren Abraham Lincoln: Vampirjäger von Seth Grahame-Smith gelesen, aus dessen Feder auch die Buchvorlage zu diesem Film stammt (und der als Regisseur für The Flash vorgesehen war). Der Roman hat mich trotz der wie ich finde interessanten Idee nicht gänzlich packen können, da fand ich den gleichnamigen durchschnittlichen Actionfilm deutlich unterhaltsamer. Bei Stolz und Vorurteil & Zombies habe ich mir direkt das Buch gespart und ca. 100 Minuten an einem verregnetem Nachmittag mit der filmischen Umsetzung verbracht.

Leider kann sich der Film nicht entscheiden, was er sein soll, und für ein (ebenfalls!) interessantes Szenario der Zombiekalypse im 19. Jahrhundert lässt er fast sein gesamtes Potential liegen (Lena Headey mit Augenklappe ist cool) und liegt nochmal ein gutes Stück hinter der ersten Verfilmung rund um den amerikanischen Präsidenten als Blade Lincoln. Wenn man schon einen solchen Titel wählt, dann sollte man auch beim (blutrünstigen) Humor nicht sparen, aber aus dieser Richtung bietet Regisseur Bur Steers absolut gar nichts an, während der Streifen auf der anderen Seite viel zu harmlos ist, um wenigstens durch Grusel- oder Splatter-Momente zu punkten. Selbst die Kampfszenen sind in keinster Weise besonders, einprägen lies sich da keine. Hinzu gesellt sich eine Romanze, die sich in der ersten Hälfte noch in Zurückhaltung übt, aber zusätzlich zu den fehlenden Pluspunkten in anderen Disziplinen das letzte Drittel des Streifens "belastet". Dass der Handlungsverlauf ein wenig vorhersehbar ist, würde ich einem Streifen dieses Genres nicht einmal anlasten, wenn er denn wenigstens seine potentiellen Stärken genutzt hätte - so gesellt sich zu der Langeweile durch die Darbietung die Langeweile zu wissen, wo es hinführt. Eine große Portion Inspiration von Hänsel & Gretel: Hexenjäger wäre genau das richtige Mittel gewesen, denn die Ausgangslage war mit Figuren und Setting durchaus vergleichbar, im Endprodukt aber qualitativ sehr unterschiedlich.

Der einzige Lichtblick war für mich die sehr sympathische Hauptdarstellern Lily James, welche ich zum ersten Mal bewusst in einer Rolle wahrgenommen habe und die zumindest für mich das gewisse Etwas hat, was mich z.B. an einer Daisy Ridley begeistert - diese Mischung aus Niedlichkeit, Herzlichkeit und Charakterstärke. Als Entdeckung reißt das für mich schon etwas heraus, Stolz und Vorurteil & Zombies bleibt am Ende aber leider ein belangloser Streifen.

3/10 blutigen Vorurteilen, davon 1,5 für Lily James.

 
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ab heute erhältlich. Amazon sei dank schon im Briefkasten :)

Was bei englischen Büchern fast nie funktioniert, klappt bei Blurays einwandfrei :)
 
Slow West (2015)

Synopsis
Im amerikanischen Westen des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist kaum jemand so sehr fehl am Platz wie Jay Cavendish. Der 16-Jährige ist auf eigene Faust aus Schottland aufgebrochen, um sein Mädchen zu finden. Weit kommt er jedoch nicht: Schon nach kurzer Zeit rettet ihn der wortkarge, aber treffsichere Vagabund Silas vor einer Horde raffgieriger Söldner. Silas bietet dem Jungen an, ihn sicher gen Westen zu bringen.

Ein mit 77 Minuten kurzweiliger Western, den ich mir aufgrund der guten Kritiken (wird als einer der besten Filme 2015 gelistet) und Michael Fassbender angesehen habe, auch wenn die Hauptrolle allerdings an Kodi Smith-McPhee gefallen ist. Die Inhaltsangabe lässt schon vermuten, dass die Grundzutaten der Handlung keine besonders innovativen sind, aber gerade deshalb ist es schön zu sehen, dass Regisseur und Drehbuchautor John Macean auch mit abgenutztem Leder gut arbeiten kann. Endlich mal eine Liebesgeschichte, die mich nicht gelangweilt hat.

Die Action-Szenen sind kurz, blutig und schmerzvoll (aber niemals Gesplatter) und für die kurze Laufzeit gut portioniert, denn bis zum großen Finale wird der Zuschauer nur durch kleinere Vorfälle bei Laune gehalten, so dass sich der Film im fast schon literarischen Charakter über weite Strecken den Figuren Jay Cavendish (McPhee) und Silas Selleck (Fassbender) widmet. Es ist die etwas andere Art der Bromance, die sich zwischen den beiden entwickelt, und auch wenn Fassbender schon stärker gefordert war, ist er als das (schauspielerisch) geborene Raubein quasi die perfekte Wahl für die Rolle gewesen. Am Ende war es dann aber tatsächlich McPhee, der mich sehr positiv überrascht hat. Er spielt den naiven, intellektuellen und verzweifelt entschlossenen Liebhaber sehr glaubwürdig, allerdings passt er m.E. auch aufgrund seiner sehr jungen, weichen Aussehens unheimlich gut in die Rolle - da hat er das Beste draus gemacht. Hinzu kommen starke Bilder, die sicher nicht an Revenant (den Vergleich muss ich leider immer noch ziehen) herankommen, aber dennoch schön einfangen sind: Da ist jede Menge visuelle Energie vorhanden.

Große Pluspunkte sammelt er von mir noch für das Finale, da hat Maclean ein sehr spannendes wie dramatisches Ende inszeniert.

Ein paar Punkte Abzug gibt es, weil er zwischendurch trotz immer wieder guter Szenen etwas langatmig wirkt, und das bei nur 77 Minuten ohne Abspann. Vielleicht bin ich zu sehr an Filme gewöhnt, die auf Reizüberflutung setzen und es war mir schon der Entspannung (die ich ja erwartet habe) zu viel, aber es bleibt der Eindruck, dass da noch ein bisschen mehr möglich gewesen wäre. Trotzdem gibt es den Daumen hoch.

Wer sich für knapp 80 Minuten von den CGI-Effektegewitter a la Independence Day 2, Ghostbusters, Jurassic World, Avengers & Co. erholen möchte und auch mal ohne viel Action kann, darf hier gerne einschalten.

Gute 7/10 Prisen Salz in der Wunde.

Einen Trailer verlinke ich nicht, die zeigen leider alle schon zu viel. Dafür gibt es ein Poster.;)

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10 Cloverfield Lane

Die junge Michelle fährt offenbar nach einem Streit mit ihrem Freund auf einer Straße irgendwo im Süden der USA. Hinter ihr taucht ein Fahrzeug auf, welches sie bedrängt, bis sie von der Straße abkommt und einen Unfall baut, in dem Michelle das Bewusstsein verliert. Sie erwacht in einem kargen Raum, eine Infusion im Arm und eine Schiene an ihrem geschundenen Bein. Die Tür wird geöffnet und ein alter, korpulenter Mann namens Howard bringt ihr etwas zu essen und versichert ihr, dass Sie jetzt in Sicherheit in Howards Bunker ist, da es einen katastrophalen Angriff auf die USA gab und irgendwas in der Luft für den Menschen tödlich ist. Michelle glaubt von einem Verrückten entführt worden zu sein, aber als sie einen Blick aus dem Bullauge der Bunkertür wirft, ändert sie ihre Meinung.


Klein aber fein was Setting und Kosten angeht, aber auch ein schönes Kammerspiel mit angenehmen Tempo und durch die Bank solides Schauspiel. Vor allem John Goodman macht seine Sache richtig gut und umschifft so manche Klischees in seiner Darstellung, auch Mary Elizabeth Winstead taugt hier als Identifikationsfigur, die mit dem Zuschauer zweifelt, glaubt und ihre Schlüsse zieht. Dabei bleibt der Film durch die Bank logisch und vermeidet kollektive Facepalm-Momente der Zuschauerschaft wenn die Protagonisten sich im Sinne der Geschichte verhalten und nicht im Sinne ihres Charakters, was gerade bei solchen Film immer wieder ein Ärgernis sein kann. Von daher kaum Kritikpunkte, für das was der Film sein will ist er nahezu perfekt, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass der Film beim zweiten mal ansehen einiges an Zug verliert und Spannung natürlich sowieso schon mal.
Ich hatte vor 1 - 2 Jahren schon das Drehbuch zu The Cellar gelesen, also die Fassung bevor Damien Chazelle die Story überarbeitet hat. Im Vergleich zum Film war diese Version eher zurückhaltend, wesentlich vollgepackter mit Characterbuilding und auch irgendwie düsterer. Kann beiden Versionen aber was abgewinnen. Der Film funktioniert halt einfach.
Nun aber, Cloverfield-Sequel oder was?
Wenn man will ja, wenn man nicht will, dann auch nicht. Da auch Cloverfield vornehm den Mantel des Schweigens über die Hintergründe ausbreitet gibt es viele lose Enden, die man mit den losen Enden von 10 Cloverfield Lane verknüpfen kann. Könnte ein Marketing-Stunt sein, weil die vorherige Drehbuchversion gar keine Verbindung zu Cloverfield herstellt. Das Ende ist sowieso austauschbar und man könnte auch in den letzten 5 Minuten den Film mit den Terminator-Streifen verbandeln, wenn man sich davon mehr Geld versprochen hätte.

8/10

Habe den Streifen jetzt endlich auch gesehen und kann mich bzgl. der positiven Kritik für die Schauspieler und die stringente Handlung anschließen. Da haben alle einen soliden Job gemacht, insbesondere Goodman ist eine Säule des Films. Auf den letzten 10 - 15 Minuten lässt Trachtenberg dann allerdings einige Punkte liegen, weil es m.E. ein wenig mit dem Rest des Films bricht. da hätte man an der 0815-Action sparen können.

In der Bewertung würde ich zu 6 - 7/10 tendieren.
 
ACHTUNG ACHTUNG, WICHTIGER FILM, BITTE ANSCHAUEN!!!!!

Still Alice

Ich hab mir den Film im Flugzeug letztens angeschaut (viel zu spät) und es war der beste Film, den ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe.
Julianne Moore ist absolut Oscar-Verdient und das Script ist unglaublich genial.

Es geht um eine Frau die früh Alzheimers bekommt, und von einer erfolgreichen, intelligenten Frau zu einer Kranken, traurigen Frau - in wenigen Monaten - mutiert.
Keine Action, kein Thriller, einfach nur geniales Schauspiel, gepaart mit herzzerreißend gutem Screenplay.

Bitte anschauen! Diese Krankheit wird viel zu selten thematisiert und den Verlauf so zu sehen dürfte niemanden kalt lassen.

Bester Film seit ganz, ganz langer Zeit (für mich)

15/10

Gestern habe ich mir den Film mit einer noch viel sträflicheren Verspätung zum ersten Mal angesehen und kann bestätigen, dass er eine wunderbare Gelegenheit ist, sich mit diesem sehr unschönen Thema auseinanderzusetzen. Man merkt dem Film einfach über die gesamte Laufzeit an, wie sehr den Machern diese Auseinandersetzung am Herzen lag, denn diese Krankheit trifft so viele, und sie zerstört und verändert Leben: Das der Erkrankten wie das der Angehörigen. Ich selbst hatte nur mit einer vergleichsweise leichten Demenzerkrankung in meinem Familienkreis zu tun, und da war es aufgrund des Alters auch nicht so dramatisch. Nichtsdestotrotz kann jeder mit ein wenig Empathie oder einer beruflichen/persönlichen Verbindung zu der Thematik m.E. einiges aus diesen knapp 1 1/2 Stunden mitnehmen.

Die Leistung von Julianne Moore ist mit dem Oscar als beste Schauspielerin bereits höchstmöglich ausgezeichnet worden, sie hat alles herausgeholt und abseits von jeder Preisverleihung wohl eine DER Rollen ihrer Karriere gespielt. Ebenso zuträglich war der Qualität sicherlich, dass Regisseur Richard Glatzer, welcher selbst an der noch unheilbaren Krankheit ALS litt und dieser leider auch vor der Preisverleihung erlag, wohl ein ganz persönliches Anliegen beim Dreh und der Produktion hatte. Es hat schon seine eigene Dramatik, dass dieser sein letzter Film wurde und er sich damit gleichzeitig selbst ein Denkmal setzen konnte. Normalerweise bin ich in diesem Genre nicht Zuhause, aber Still Alice ist ein sinnvoller und starker Beitrag.

10 von 10 Engeln in Amerika.
 
Tschiller: Off Duty

Eins vorweg: Der Sprung auf die große Leinwand hat nicht so recht funktioniert, finde ich. Mir haben die Tatortfolgen mit Til Schweiger um einiges besser gefallen. Selbst "Schutzengel" war ein wesentlich besserer Film. Woran lag das? Der Actionfilm ist ganz auf seinen Star zugeschnitten. Ich konnte mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass Herr Schweiger bei der Inszenierung des Films seine Finger mit im Spiel hatte. (...) Kleine Logikfehler wirken etwas unfreiwillig komisch. Beispiel: Tschiller wird von der Polizei verhaftet. Später im Vernehmungsraum holt er aus seiner Hosentasche noch ein Pistolenmagazin hervor. Werden bei Verhaftungen etwa die Hosentaschen nicht durchsucht?! Der Film weiß von den Bildern und der Action durchaus zu gefallen. Technisch gibt es da nichts zu meckern. Seine großen Vorbilder, "Taken", "James Bond" und "Bourne", kann er aber nicht leugnen. Gegen die zieht er aber den Kürzeren. Den Machern ist mit dem Film jetzt nicht der große Wurf gelungen, aber dieses ganze Til Schweiger-Bashing zum Teil halte ich für unangebracht.
 
Don't Breathe

Drei Jugendliche brechen in das Haus eines Blinden ein, der in seinen vier Wänden eine größere Bargeldmenge bunkert. Doch ihr Plan geht nicht auf. Der Blinde ist nicht das leichte Opfer, dass sie in ihm gesehen hatten. Denn seine anderen Sinne sind voll geschärft...

Dieser Film, ist meiner Meinung nach, der seit Langem beste Teenie-Horrorfilm. Stephen Lang der schon in "Avatar" den fiesen Kolonel verkörperte, überzeugt hier in der Rolle eines blinden Kriegsveteranen. Es gibt wirklich sehr spannende Szenen, etwa wenn die Jugendlichen in völliger Dunkelheit durchs Haus stolpern, und ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Wem schon "High Lane" oder "Wrong Turn" gefallen hat, dem kann ich diesen Film nur empfehlen. 9/10
 
The Jungle Book

Tja was soll ich sagen,ich habe zwar im Vorfeld sehr große Bedenken wegen der Synchro gehabt und hab mir den Film im Kino deshalb nicht angeguckt. Aber die Neugierde hat mich übermannt und so bin ich dann auf die Idee gekommen mir den Film doch auf Blu Ray zu kaufen. Und ich war wirklich überrascht das die Synchro mir gefiel,besonders hervorheben möchte ich Ben Becker als Stimme des Tigers Shir Khan und mit kleinen Abstrichen Christian Berkel als King Louie den König der Affen.Zu den Originalstimmen von Idris Elba,Ben Kingsley,Lupita Nyongo,Bill Murray und Christopher Walken brauch ich nicht viel sagen die sind sowieso grandios.Die Animationen der Tiere fand ich wirklich umwerfend,obwohl ganz am Anfang mich die Bewegungen der Mäuler beim sprechen irritiert haben das hat sich aber nach ein paar Minuten gelegt.Der Soundtrack des Films gefiel mir jetzt nicht so gut,ist aber auch schwer an das Original anzuknüpfen da George Bruns bei seiner klassischen Musik geniale Arbeit geleistet hat. Der düstere Ton des Films gefiel mir auch sehr gut,der dann ja eher auf Rudyard Kiplings Buchvorlage angelehnt sein dürfte.

8/10
 
Zuletzt bearbeitet:
The Jungle Book

Tja was soll ich sagen,ich habe zwar im Vorfeld sehr große Bedenken wegen der Synchro gehabt und hab mir den Film im Kino deshalb nicht angeguckt. Aber die Neugierde hat mich übermannt und so bin ich dann auf die Idee gekommen mir den Film doch auf Blu Ray zu kaufen. Und ich war wirklich überrascht das die Synchro mir gefiel,besonders hervorheben möchte ich Ben Becker als Stimme des Tigers Shir Khan und mit kleinen Abstrichen Christian Berkel als King Louie den König der Affen.Zu den Originalstimmen von Idris Elba,Ben Kingsley,Lupita Nyongo,Bill Murray und Christopher Walken brauch ich nicht viel sagen die sind sowieso grandios.Die Animationen der Tiere fand ich wirklich umwerfend,obwohl ganz am Anfang mich die Bewegungen der Mäuler beim sprechen irritiert haben das hat sich aber nach ein paar Minuten gelegt.Der Soundtrack des Films gefiel mir jetzt nicht so gut,ist aber auch schwer an das Original anzuknüpfen da George Bruns bei seiner klassischen Musik geniale Arbeit geleistet hat. Der düstere Ton des Films gefiel mir auch sehr gut,der dann ja eher auf Rudyard Kiplings Buchvorlage angelehnt sein dürfte.

8/10


Ich war ebenfalls begeistert (genau wie meine Tochter), dass mir das Disney-eigene Remake so gut gefallen könnte, hätte ich vorher nicht gedacht.
Mowgli war schon ziemlich knuffig und gut gecastet, aber die grösste Überraschung für mich waren die Songs, bei denen ich zuerst befürchtete sie wären nicht halb so gut wie die originale. Aber ich lag falsch. Die gesamte Szene im Affentempel schaue ich mir nur noch auf englisch an, Walken glänzt hier (ebenso Murray) wirklich, was die Neuinterpretation von King Louie angeht. Furchteinflößend gut und mir ging das Lied eine lange Zeit lang nicht aus dem Kopf.


Gestern mal wieder gesehen:


ARGO

Afflecks Thriller, der auf den Geschehnissen in Teheran Ende 1979 basiert, dem Canadian Caper, heimste dann direkt noch den Oscar in der Königsklasse ein, zurecht.
Nicht alles scheint der Wahrheit zu entsprechen, aber um dem Film ein wenig (eher gesagt viel) Spannung zu geben, finde ich das völlig vertretbar.
Alan Arkin und John Goodman nehmen dem ernsten Thema ein wenig die Härte und sorgen für Witz (wenn Arkin Affleck gegenübersitzt und behauptet, jedes Rhesusäffchen könne innerhalb eines Tages Regisseur werden hat das schon etwas von Doppelzüngigkeit auf Meta-Ebene), der niemals deplaziert wirkt.
Ansonsten wartet der Film natürlich mit Affleck selbst auf, und einem tollen Bryan Cranston. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran sind deutlich zu spüren, ebenso die Angst, in der die 6 flüchtigen Amerikaner lebten. Man merkt jedenfalls selbst, wie man am Ende einmal groß ausatmet, nachdem die Rettungsaktion geglückt ist. Alles richtig gemacht, Mr. Affleck, oder wie Alan Arkin sagen würde: Argo f*ck yourself! :D

8,5/10 Planet der Affen Masken
 
Gestern auf tele5 (!) gesehen: THE MASCHINE
Ein sehr gut gemachter science-fictioner mit.cooler BLADE.RUNNER -mäßiger Musik und optisch wie.auch storytechnisch deutlich an ähnliche Werke angelehnt. Denoch viel eigenständiger als.ich anfangs dachte mit guten Darstellern und guten, sparsam eingesetzten FX. Hat mich gut unterhalten und war.spannende Kost fernab üblicher, überladener Produktionen des Genres.
 
@Jaroo Den hab ich aufgenommen ( kann keinen Film mit Werbung ertragen ) , hab ich auch vor mir demnächst anzugucken. Denis "Wedge Antilles "Lawson spielt darin auch eine Rolle.

Ich hab kürzlich Alien vs Predator gesehen. Hatte ja schon so einiges befürchtet, aber als Xenomorph Fan hab ichs mir angetan. Charaktere und Story mehr als dünn. Die Predator Filme hab ich bislang noch nicht gesehen, aber die Predators schienen ganz OK inszeniert zu sein, während die Aliens wie hüpfende Affen wirken, schrecklich. Sie sind in dem Film reine Monster ohne Eleganz oder Intelligenz. Spannung gibt es kaum, einzig die Predator vs. Alien Kämpfe sind nicht schlecht gemacht. Paul W.S Andersons Event Horizon fand ich zumindest die erste Hälfte gruselig und stimmig inszeniert, hier hat er aus der ohnehin schon dämlichen Grundidee auch nicht wirklich was rausgeholt.
 
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