Fan-Fiction Zwielicht

DeLounge

Dienstbote
Hallo,
ich möchte euch meine FanFiktion Geschichte vorstellen. Da ich noch neu hier bin, bin ich noch nicht so bewandert mit den Vorgaben die hier zu finden sind. Daher verzeiht mir, wenn ich etwas nicht richtig mache.
Ich würde mich freuen, wenn ich konstruktive Kritik für meine Geschichte erhalten würde, den nur so kann man besser werden. Zu sagen wäre noch, das sie noch nicht ganz fertig ist und ich nach und nach weitere Kapitel hinzufüge.

Vielen Dank vorab und viel Spaß beim Lesen .........



Kapitel 1
4 VSY, Tatooine, Jabba´s Palast

Stille.
Ein Wimpernschlag.
Schweißgeruch liegt in der Luft.
Angespanntes warten.
Ein laues Lüftchen zieht auf, geschwängert mit kleinen Sandkörnern, die an den beiden schweißnassen
Körpern kleben bleibt.
Sie stehen sich gegenüber und starren sich an.
Warten, schätzen ab, auf die eine günstige Gelegenheit.
Blut tropft auf den Boden. Zeugnis eines harten Kampfes.
Jeder gegen jeden.
Frau gegen Mann.
Bis zum Ende.
Ein Wimpernschlag.
Schweiß behindert die Sicht, wenn ein Tropfen über die Augen perlt.
Leise Flüsterlaute und gelegentliche Zurufe schallen von den Besucherrängen herab, die um die kleine Arena in den blanken Stein gemeißelt waren.
Die junge Frau muss sich zur Konzentration mahnen.
Unaufmerksamkeit bedeutet hier den Tod.
Die zwei toten Körper, die etwas abseits im Sand lagen zeugten davon.

Die rotbenetzte silbrige Klinge blitzte im Sonnenlicht als sie unerwartet vorstieß. Schnell und erbarmungslos. Mit einem schnellen Seitwärts schritt wich die junge Frau der Klinge aus und konterte gleich mit einem schnellen Schwinger, der aber sein Ziel verfehlte.
Doch das spielte keine Rolle.
Nichtmehr jedenfalls.
Der junge Mann stürzte sich wieder auf die junge Frau, seine Klinge schoss dabei in einer weit ausgeholten Geste von rechts nach links, doch die junge Frau ahnte diese Aktion voraus und rollte sich unter dem Schlag hinweg.
Sie stach zu, merkte den weichen Wiederstand als ihr Messer in sein Fleisch eindrang und die Fasern seiner Muskeln zerschnitt.

Die Szenerie fror ein, wie ein holografisches Standbild.
Noch immer im Sonnenlicht glänzend, hing die Klinge des jungen Mannes zitternd in der Luft.
Langsam und unbeholfen, als wäre er ein alter Greis, drehte sich der junge Mann um und sein Messer sank langsam herunter.
Die Endgültigkeit kroch in pulsierenden Schmerzwellen urplötzlich durch seinen Körper und ließ ihn kurz zucken.
Er schaute an seinem Körper hinab auf das Messer, das seitlich in seinem Brustkorb steckte.
Ein Wimpernschlag.
Stille.
Dunkelheit übermannte ihn.
Dann war alles vorbei.
Er sackte zu Boden und wirbelte eine kleine Sandwolke auf.

Die junge Frau zuckte erschrocken zusammen, als die Zuschauer, die gebannt dem Kampf zugeschaut hatten in tosendem Jubel ausbrachen.
Immer lauter wurde der Beifall und dröhnte von den steinernen Rängen hinab, die in die massiven Felswände geschlagen waren.
Die kleine Arena war von hohen Felswänden umgeben, denn sie war auf der rückwärtigen Seite des riesenhaften Palastes, der am Ende eines abgelegenen Canyons lag.

Eine laute Baritonstimme hallte von einer großen Terrasse herab. Sie verstand diese Sprache nicht, aber sie wusste sehr genau von wem diese stammte. Es war Jabba der Hutte, unumstrittener Herrscher von Tatooine. Einer kleinen Welt mitten im Outer Rim.
Der Pöbel jubelte bei den Worten noch lauter. Die junge Frau hielt sich die Ohren zu, den sie verursachten bei ihr Kopfschmerzen.
„Speichelleckendes Gesindel“ dachte sie. Und damit hatte sie eigentlich nicht so ganz unrecht, denn die meisten Besucher die hier diesem Spektakel beigewohnt haben lebten auch in diesem Palast.
Ständig darum bemüht dem großen Jabba zu gefallen und um ihm jeden Wunsch zu erfüllen.

Noch immer stand sie regungslos inmitten der Arena. An der Rückseite des Palastes öffnete sich langsam und unter lautem Grollen ein großes Tor, aus denen einige von Jabbas Wachen kamen, die mit langen Lanzen bewaffnet waren.
Wie ein Schwerverbrecher wurde sie in die Mitte der Wachen genommen und abgeführt. Noch benommen vom Adrenalin und dem lauernden Tod, derer sie gerade noch gegenüber gestanden hat, trottete sie in den dunklen Schlund des Palastes hinein.
Eine Gegenwehr war ohnehin nicht möglich. Und auch nicht Ratsam.
Warum sollte sie auch, sie hatte sich dieses Schicksal selbst ausgesucht.

Der lange dunkle Gang den sie hinab gingen, wollte einfach kein Ende nehmen. Obwohl die junge Frau ihn schon so oft hinabgehen musste, konnte sie sich daran einfach nicht gewöhnen.
Es stank erbärmlich nach Moder und Fäkalien. Der beißende Geruch brach auch noch nicht ab als sie mit ihren Wachen in die riesengroße Zisternenartige Höhle kam, von der nach rechts und links mittelgroße Gänge aus abzweigten.
Die Wachen, die hinter der jungen Frau gingen, bugsierten sie unsanft in die Richtung des rechten Ganges, begleitet von dem widerlichen grunzen und schnauben das von den vorderen Wachen kam.
Die Gamorreaner, die hier im Palast als Wachen dienten waren ekelhafte Kreaturen. Nicht nur das sie stanken, nein, sie waren auch äußerst brutal.
Und das ließen sie auch jeden spüren, der in der Hierarchie noch weiter unten standen als sie. Ständig schikanierten die Wachen sie, schlugen sie und ständig musste sie Strafarbeiten machen weil sie aufmüpfig war.

Es folgten weitere Gänge die mal rechts, mal links abbogen oder auch nach oben oder unten führten. Dieser Palast war ein wahres Labyrinth wo man sich leicht verirren konnte wenn man sich nicht auskannte.
Sie kamen nun in einem leicht beleuchteten Seitengang an, an deren beiden Seiten zahllose Stahltüren zu sehen waren.
Die junge Frau zählte leise mit. 30. 31. 32. Hier war es. Das war ihre Zelle. Einer der Wächter schloss die große stählerne Zellentür auf, die ächzend aufschwang.
Dunkelheit begrüßte sie. Heute mehr den je.
Katapultartig schoss sie plötzlich vorwärts in die Zelle hinein und schlug schwer gegen die gegenüberliegende Wand.
Benommen und unter lautem stöhnen sank sie kraftlos zu Boden.
Unter freudigem gequieke und verhöhnendem grunzen schloss sich die Zellentür hinter ihr und ließ sie in der Dunkelheit alleine zurück.

Hier lag sie nun. Allein. Am Ende des langen und harten Weges durch die Auswahlprüfungen.
Sie hatte es schafft. Sie hatte ihre Abschlussprüfung geschafft und überlebt.
Ihr Weg in die Freiheit. Ihr einziger Weg.
So war das nun mal wenn man Sklave war.
Jabba hatte sie vor einigen Jahren auf dem Sklavenmarkt gekauft. Sie sollte ihm als Dienerin dienen, doch er erkannte schnell, das sie andere Talente besaß.
Talente, die ihm ausgesprochen nützlich seien konnten wenn man sie richtig einsetzte.
Und so bekam sie vor 2 Jahren dann ein Angebot von ihm, das ihr Freiheit und Selbstbestimmung versprach.
Doch der Weg dorthin war hart und vielleicht auch tödlich.
Aber sie hatte die Wahl.

Nun, nach diesen 2 Jahren, hatte sie die Gelegenheit endlich aus dieser stinkenden Zelle rauszukommen um unter der Führung von Jabba dem Hutten ihre Ausbildung zum Assassine weiterzuführen.
Sie wusste, das hatte sie aus Gesprächen mit Bib Fortuna, einem engen Berater von Jabba, herausgefunden, das die weitere Ausbildung noch härter wurde.
Das machte ihr aber nichts aus, denn sie war ohnehin mit Gewalt und dem Tod aufgewachsen.
Sie war Weise. Ihre Eltern waren schon lange Tod. Sie konnte sich nicht mal an sie Erinnern.
Manchmal in ihren Träumen konnte sie Bruchstücke ihrer Kindheit sehen, die aber ohne Sinn für sie waren.
Vielleicht würde sie irgendwann herausfinden wer sie war und woher sie kam.
Aber dafür musste sie erst frei sein.
Sie musste nur warten. Irgendwann wird es so weit sein.
Sie wurde müde.
Stille.
Ein Wimpernschlag.
Dunkelheit.
Schlaf.
 
Kapitel 2
1 VSY Tatooine, Bestine (3 Jahre später)

Ein helles elektronisches Piepen zerriss die Stille des frühen Morgens.
Unter der zerwühlten Decke kroch langsam eine Hand hervor, die auf der neben dem Bett stehenden Konsole nach dem Übeltäter dieser Weckattacke suchte.
Etwas fiel mit einem leisen Rascheln zu Boden.
Noch immer piepte es.
Er hasste es so geweckt zu werden.

Nach endlos langer Zeit, so schien es ihm jedenfalls, fand er seinen Comlink und zog ihn unter die Bettdecke.
Unter größter Mühe und mit einem heiseren krächtsen brachte er ein „Ja“ heraus.
„Taron, wir haben es.“
„Schön“ entgegnete Taron müde. „Was denn?“
„Den Bericht Taron, den Beriiichht.“
Blitzartig war Taron Gerra hellwach und sprang aus seinem Bett.
„Wann haben wir es bekommen Galen?“
„Vor einer Stunde.“
Taron fluchte. „Warum hast du mich nicht geweckt? Du weißt wie wichtig das ist.“
Vom anderen Ende des Komlink fluchte es.
„Das habe ich versucht Taron. Eine Stunde lang“
„Echt?“ Fragte Taron und verzog missmutig das Gesicht.
„Ja, echt.“ sagte Galen. „Und jetzt schwing dich aus dem Bett und komm. Treffpunkt in unserer Zentrale. In einer Stunde. Und verspäte dich diesmal nicht.“
Ein leises Piepen kündete vom Ende des Gesprächs.

Taron warf sein Komlink aufs Bett und rieb sich erst mal seine Augen. Er war gestern wieder mal spät ins Bett gekommen. Aber was sollte er machen, es war einfach zu viel Arbeit da, als das er sich einfach eine Auszeit nehmen konnte.
Und seinem Freund Galen erging es auch nicht anders. Aber irgendwie verpackte sein Freund den wenigen Schlaf viel besser.
„Wascheinlich haben sie ihm bei seiner Geburt die Schlafdrüse entfernt“ dachte Taron, zuckte dabei die Achseln und schlich langsam Richtung Nasszelle.
Erst mal Duschen um wach zu werden, dann einen Kaffee und dann langsam los. Ja, genau die Reihenfolge.

Das warme Wasser aus der Dusche erweckte langsam seinen Körper aus dem abgebrochenen Schlaf. Es floss wie ein warmer Rinnsal über seine trainierte Muskulatur und er musste beiläufig an die warmen Regentage auf Corellia zurückdenken, dem Planeten auf dem er aufgewachsen war.
Damals hatte er unbeschwerte Jahre erlebt, obwohl Corellia schon damals schon von den Imperialen Truppen besetzt war.
Das Imperium. Er hatte schon früh gelernt es zu hassen.
Der Machthunger des Imperators war unbeschreiblich. Mit festem Griff presste er die Bürger aus, kontrolliert von seinen Schergen. Ganz vorneweg Lord Vader, des Imperators rechte Hand.
Nur der Imperator selbst war noch Gnadenloser als Lord Vader selbst.
Taron fuhr sich durch seine kurzen schwarze Haare.
Wie er sie hasste.
Letztendlich waren sie es, die den Tod seiner Eltern zu verantworten hatten.
Es waren zwar Imperiale Soldaten gewesen, die seine Eltern aufgrund von falschen Informationen getötet haben, aber Taron gab dem ganzen System die Schuld dafür.
Und damit eben auch dem Imperator.

Als er Corellia verließ schloss er sich den Rebellen an. Sie brauchten gute Männer und er war gewillt alles zu tun um die Herrschaft des Imperiums zu brechen.
Zuerst war er einfacher Soldat gewesen, der eine Ausbildung in allerlei Waffengattungen bekam. Doch dann wurde jemand aus der Rebellenführung auf ihn aufmerksam und er wurde in den Geheimdienst geholt.
Seine Aufgabe war denkbar einfach aber um nicht weniger gefährlich.
Er Spionierte das Imperium aus, nach Informationen die der Rebellion helfen sollte die Oberhand zu gewinnen, oder ebnen welchen die dem Imperium schaden würde.
Es hatte lange gedauert bis er jemanden einschleusen konnte.
Und langsam kamen auch Resultate.
So wie dieser Bericht.
Taron stieß sich an den Kopf. „Scheiße, der Bericht.“
Im Eiltempo machte er sich nun fertig, denn er sollte ja in einer Stunde schon in der geheimen Zentrale der Rebellion hier auf Tatooine sein.
Das würde eng werden.

Kurze Zeit später jagte Taron Gerra mit seinem X-38 Landspeeder über die sandigen Dünen Tatooines. Er musste sich konzentrieren um nicht ausversehen gegen einen Felsblock zu fliegen, die in dieser Gegend zuhauf zwischen den Dünen lagen.
Seine Laune hatte sich inzwischen verbessert.
Er war guter Dinge endlich wieder ein Schrift weiter zu kommen. Dieses Projekt dauerte schon viel zu lange.
Er hoffte nun endlich Informationen zu bekommen, die ihm helfen würde.
Bisher war noch nichts großes aus seinem Informanten herauszuholen, obwohl er wusste, das dies nicht so leicht war.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm schwierig zu umgehen und wenn sein Informant aufflog würde er Hingerichtet werden, oder gefoltert.
Taron schüttelte diese Gedanken beiseite.
Zwischen den Dünen tauchte langsam ein Gebäude auf, das inmitten der Wüste stand, weit abseits von Bestine.
Es war eine alte Fabrikhalle, die früher zur Herstellung von Wohneinheiten benutzt wurde. Diese wurden früher von den Einheimischen Feuchtfarmern benutzt, die sich überall auf Tatooine angesiedelt hatten. Inzwischen wurden diese Bauteile von anderen Planeten bezogen, weil sie dort billiger waren. Die Halle hatte schon bessere Zeiten gesehen, aber wen störte das schon.
Es war das perfekte Versteck.
Mit einem Druck auf seinem Comlink schickte er ein Signal seiner Fahrt voraus. Das große Tor, das die Fabrikhalle beherbergte öffnete sich langsam.
Ohne langsamer zu werden schoss Taron unter dem noch öffnenden Tor durch. Er wurde etwas langsamer um im Inneren der großen Halle den alten Maschinen auszuweichen, die leblos und verrostet in der Halle standen.
Am Ende der Halle hielt er vor einer kleinen Tür an, die die ehemaligen Büroräume von der Maschinenhalle trennte.
Nachdem das surren des Landspeeders verklungen war stieg Taron aus, klopfte sich den Sand von den Kleidern, die sich durch die rasante Fahrt in jede noch so kleine Ritze gedrängt haben und ging dann durch die von Erosion angegriffene stählerne Tür.

Er bahnte sich seinen Weg durch den Korridor, der durch die seitlich abgestellten Möbel und Bauteilen schwer zu passieren war und blieb nach einer kurzen Biegung vor einer Stahltür mit einem Sicherheitsschloss stehen.
Neben der Tür war ein Handscanner angebracht, auf den Taron seine Hand legte.
Eine kleine Luke öffnete sich vor ihm in der Tür und ein Irisscanner kam zum Vorschein und tastete sein Auge ab.
„Scann erfolgreich.“ tönte eine elektronische Stimme. „Stimmabgleich“ forderte sie dann.
Taron atmete seufzend ein als er kurz daran dachte welche Arbeit ihn erwartete.
Oder vielmehr wie viel.
„Commander Taron Gerra, Special Operation Force“ sagte er ausdruckslos.
Die Tür glitt langsam auf und gab die Operationszentrale seiner Einheit frei.
Vielleicht, aber nur vielleicht, fanden sie endlich den Schlüssel um der Rebellion das Quäntchen Vorsprung zu bringen, das es gegen die Imperiale Übermacht brauchte.
Leise sprach er ein kurzes Gebet, als er durch die Tür schritt und sich diese zischend hinter ihm schloss.
 
Kapitel 3
Coronet, Corellia

Perri Calmar schritt langsam über die verschlammten Wege des Corellia Friedensparks.
Bei dem regnerisch kalten Wetter waren nicht viele Leute im Park unterwegs.
Perri, die eigentlich gar nicht Perri hieß, begrüßte das.
Trotz allem musste sie sich beherrschen nicht zu schnell durch den Park zu gehen.
Sie könnte sonst auffallen.
Und das konnte sie sich nicht leisten.
Endlich war es soweit.
Seit sie am heutigen morgen die wichtige Botschaft in den Holonews gelesen hatte sprühte sie geradezu vor Erregung. In den Nachrichten hieß es:
“- Squall entlaufen. Wer ihn findet bekommt eine hohe Belohnung –“
Sie konnte etwas damit anfangen, alle anderen nicht.
Die Nachricht besagte, das eines ihrer toten Verstecke eine Nachricht enthielt. Im Hochtechnologie Zeitalter verließ jeder sich auf die Interstellare Kommunikation via Holonet.
Soweit war diese auch gut und vor allem schnell. Doch bei all der Geschwindigkeit war es jedoch anfällig für Überwachung. Und das Imperium, das die bekannte Galaxie beherrschte war nicht bekannt dafür es nicht zu tun. Es war eine Diktatur. Ein Herrscher. Eine Macht.
Und diese Macht kontrollierte alles. Sie herrschte mit Angst. Das war ihr Motor.
Perri operierte außerhalb dieser Grenzen, also musste sie auch sicherstellen, das nichts was sie tat zurückverfolgt werden konnte.
Anonymität war ihr Deckmantel.
So war es auch nicht unüblich, Nachrichten nicht per Holonet zu schicken, sondern auf altmodische Wege zurückzugreifen.

Langsam stapfte sie weiter in Richtung des alten Geräteschuppens am Rand des Friedensparks. Dort lagerten gewöhnlich die Gerätschaften der Gärtner die diesen Park in Ordnung hielten.
In diese abgelegne Ecke kam kaum einer.
Nur eine einzige schlammige Fußspur führte in Richtung des Schuppens.
Sie trat gekonnt in die bereits vorhandenen Spuren die um den Schuppen zur Hinterseite führte.
Dort hockte sie sich hin und zog eine lose Panele aus der Rückseite heraus. Sie wusste genau welche es war.
Da der Schuppen mit einzelnen Verbundpanelen verkleidet war, war es auch unmöglich das ein anderer dieses Versteck finden konnte, wenn er nicht genau wüsste wo sich die lose Panele befindet.
Sie zog ein kleines gerolltes Pergament heraus.
Sie schob die lose Panele wieder an seinen Platz.

Langsam entrollte Perri das Pergament und studierte den Inhalt.
Für die, die jetzt Perri hieß war dieser enorm wichtig.
Sie studierte die Zahlenkombinationen und warf dann das Pergament zu Boden.
Sie griff in ihre Tasche und zog einen kleinen Blaster heraus. Sie richtete ihn auf das Pergament und schloss zweimal.
Die Hitzeeinwirkung der Schüsse ließ das Pergament langsam aber stetig verglühen, so das nur noch Asche übrig blieb.
Sie steckte den Blaster wieder in ihr Tasche und ging langsam und vorsichtig wieder zurück auf den normalen Weg, bedacht wieder in die selben Fußstapfen zu treten die ohnehin schon da waren.

Nun steuerte sie langsam auf den Ausgang des Parks zu. Sie erinnerte sich an ihre Vergangenheit.
An das was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte.
Ruhe bewahren, nicht auffallen.
Anonymität ist dein Deckmantel.
Sie näherte sich der Haltestelle der Distriktschweber, die in die verschiedenen Regionen der riesigen Stadt flogen. Coronet war keine kleine Stadt. Ohne diese Beförderungsmittel war es für die normale Bevölkerung schlichtweg unmöglich von einem Ende der Metropolo zur anderen zu gelangen.
Perri rief sich noch mal den Inhalt der Nachricht ins Gedächnis.
Den Zahlencodes, die in dieser Nachricht standen, konnte sie entnehmen in welchen Schweber sie musste.
Sie wartete einige Minuten.

Als der besagte Schweber kam stieg sie zusammen mit den anderen Fahrgästen ein und setzte sich zu einem älteren Herrn, der sich mit ihr prompt über das miserable Wetter unterhielt.
Perri ließ sich nichts anmerken und führte den Small Talk weiter.
Nach einer knappen Stunde und dreimaligem Umsteigen in andere Schweber, stieg sie vor dem Starport in Coronet aus und ging hinein.
In der riesigen Ankunftshalle war eine Menge los, denn Coronet war schon seit jeher ein Mittelpunkt für Handel und Produktion.
Zunehmend wurde hier auch Schmuggel betrieben. Seit das Imperium Herrschte stieg auch die Kriminalität hier an, da Corellia durch das Diktat geführt wurde. Zwar war die CorSec allgemein eine guter Sicherheitsdienst, der im allgemeinen auch Erfolge gegen die hiesigen Verbrecher Organisationen erzielte, aber zur Zeit war es einfach zu viel was hier passierte.
Und das kam Perri gerade recht.

Ihr Weg führte sie durch die riesige Halle, vorbei an den Terminals an denen man sich Passagen buchen konnte zu den Schließfächern im hinteren Teil des Starports.
In langen Reihen waren diese Fächer aufgereit.
Sie suchte.
Als sie das besagte Schießfach mit der Nummer 34L fand tippte sie in dem dazugehörigen Zahlenfeld den Code 6H45Z ein.
Das Fach öffnete sich.
Perri griff hinein und holte einen kleinen Umschlag heraus.
In dem Umschlag fand sie eine Holodisc, die sie sofort an sich nahm und in ihre Tasche steckte.

Langsam schlenderte sie zurück durch die Ankunftshalle in Richtung Ausgang.
Mit der Rückfahrt zu ihrer Wohnung ließ sie sich Zeit. In der Nähe ihrer Wohnung stieg sie aus dem Schweber, ging über die Straße zu dem kleinen Lebensmittelladen, der an der Ecke lag und ging hinein.
Sie kaufte sich dort ein Fertigessen und unterhielt sich noch ein wenig mit dem Verkäufer.
Das machte sie immer so, seid dem sie hier in Coronet war.
Danach ging sie zu ihrer Wohnung.

Diese lag nur einige Minuten Fußweg von dem kleinen Lebensmittelladen entfernt. Sie bog in den Eingang zu ihrem Haus ein, folge dem kurzen Flur und stieg dann die alten Treppen hinauf.
Ihre Wohnung lag in einem Viertel, das schon sehr alt war und an den meisten Häusern war die Technologie vorbeigegangen.
Es gab keinen Lift und auch keine Sprachgesteuerte Beleuchtung. Wobei man das, was in diesem Haus zu finden war auch keine nennen konnte.
In den Fluren, die zu den einzelnen Wohnungen führten waren in sehr großen Abständen Lichtröhren an der Decke angebracht, die aber aufgrund ihres hohen Alters die Leuchtkraft weites gehend verloren hatten.
So tauchten sich die Flure in gespenstige Schatten.
Perri machte das nichts aus.
Sie war an Dunkelheit gewöhnt.

Nach dem Eintreten in ihre Wohnung prüfte sie sorgfältig ihre mühsam aufgestellten Fallen um zu sehen ob in der Zwischenzeit jemand in ihrer Wohnung war.
Alles war noch so wie sie es verlassen hat.
Sie lächelte.
Sie schmiss den Inhalt ihrer Taschen auf den kleinen Tisch, der in ihrem Wohnzimmer stand. Ihre Jacke hing sie sorgfältig an ihrer Garderobe auf.

Perri schaltete ihren Dataterminal, der auf dem Tisch standein und schob die Disc, die sie aus dem Starport geholt hatte hinein.
Danach ging sie in ihre Küche und bereitete sich ihr Essen vor.
Die eingelegte Disc startete ein im Terminal verstecktes Programm. Danach synchronisierten sich Programm und Terminal.
Es wurde eine Verbindung zur Datenbank der Corellia Bibliothek aufgebaut und das Programm fing an nach einem bestimmten Schema Daten zu laden.
Nachdem dies beendet war wurde die Verbindung unterbrochen.
Perri kam indessen aus ihrer Küche, einen Teller mit ihrem Essen in der Hand.
Ihr Terminal piepte zweimal und Perri gab schnell einen Code ein. Der letzte Baustein ihres erhaltenen Codes fiel an seinem Platz.
Hätte Perri den falschen Code eingegeben, oder ihn nicht in den vorgegebenen Zeit eingetippt hätte sich die Holodisc mitsamt ihres Terminals gelöscht und alle Daten wären verloren gegangen.
Das konnte sie sich nicht leisten.
Sie hätte ihren Auftrag nicht mehr beenden können, und sie hatte bisher jeden Auftrag beendet.
Und außerdem hatte sie schon enorme Summen und sehr viel Zeit in diesen Auftrag investiert.
Würde sie diesen Auftrag verlieren war nicht nur die Zeit und das Geld verloren, sondern auch ihr Ruf.
Und ihr Ruf war Makellos.
Sie war schließlich ein Profi.
Eine Künstlerin in ihrem Handwerk.

Das Programm konstruierte nun nach einem bestimmten Algorhytmus die enthaltene Botschaft, indem es die geladenen Dateien verschiedener Bücher, die aus der Bibliothek heruntergeladen wurden, mit den Codes von der Holodisc abglich.
Langsam erschien der eigentliche Text der Botschaft.
Perri studierte ihn sorgfältig.
Nachdem sie die Botschaft verinnerlicht hatte nahm sie die Holodisc aus ihrem Terminal und zerstörte sie.
Danach löschte sie alle relevanten Daten auf ihrem Terminal um nichts von dieser Botschaft zurück zu lassen.
Zufrieden schloss sie die Augen und lächelte.
Ihr Auftrag befand sich nun in der Endphase.
In zwei Wochen würde der Imperiale Befehlshaber von COMPNOR auf Corellia sterben.
 
Kapitel 4
Wüste Tatooine, Special Operation Secret Headquarter

Das laute quäken des Comterminals riss Taron aus seinen Gedanken.
Taron schaute langsam von seinen Berichten hoch und sah seinen Freund auf dem kleinen Bildschirm, der vor seiner Bürotür stand.
Mit einer langsamen Bewegung drückte er den Türöffner um seinen Freund herein zu lassen.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen zischen und ein übermüdeter Galen Mores kam herein. Mit einem schludrigen Gang, der auch hätte von einem Betrunkenen stammen konnte, kam Galen näher und ließ sich in dem Sessel vor Tarons Schreibtisch fallen.
Taron legte seine Berichte, die er schon seit Stunden durcharbeitete, zur Seite und schaute seinen Freund aus rot unterlaufenden Augen an.

„Du siehst ziemlich ******* aus Galen.“ sagte Taron.
Galen versuchte zu lächeln, was aber in einer verzogenen Grimasse endete.
„Du solltest dich mal sehen.“ entgegnete Galen. „Du siehst auch nicht grad wie ein Jungbrunnen aus.“
Taron fuhr sich unwillkürlich über das Gesicht. „Touche´. Diese neuen Berichte zu sichten und zu analysieren ist nicht grad förderlich für meinen gutaussehenden Teint.“
Er nahm die Berichte hoch und wedelte damit herum.
„Ich habe jetzt alle Informationen in das System eingegeben. Das Strukturdiagramm sieht fürchterlich aus. Mittlerweile ist es so dermaßen komplex das ich fast nicht mehr weiß wo Anfang und Ende ist.“
Galen nickte nur leicht. „Ich habe es gesehen. Da ist ja der DNS Strang eines mutierten Gurreks noch einfacher zu lesen. „

Bei dem Gedanken mussten beide grinsen.
„Also, fassen wir es noch mal kurz zusammen.“ sagte Taron.
Galen holte sein Datapad heraus und tippte auf der Tastatur herum.
„Ich habe verschiedene Szenarien durch den Computer laufen lassen. Unser Informant berichtet, das es vor 15 Jahren geheime Experimente in den Labors auf Yarvin IV gegeben hat.
Daran beteilig waren einige der besten Wissenschaftler der Imperialen. Sie arbeiteten einer neuen Substanz, welche die DNS eines Menschen soweit verändern konnten, das alle Sinne um das 3fache erhöht wären. „
Taron kratze sich unwillkürlich das Kinn.
„Wäre die Substanz hergestellt worden wäre die Rebellion schon im Keim erstickt worden und der Imperator würde gnadenlos über die ganze Galaxie herrschen. Ich will gar nicht daran denken.“ sagte Taron.

„Soweit kam es ja nicht.“ meinte Galen.
„Sie hatten zwar schon den Prototyp der Substanz in der Tasche, er wurde aber bis dahin nicht am Menschen ausprobiert. Bevor sie es Testen konnten wurde das Labor überfallen und zerstört. Selbst die Nachforschungen der Imperialen Sicherheitsbehörde hat nichts heraus gefunden, wer für diesen Zwischenfall die Verantwortung trägt.”
Taron stand auf und ging zu seiner kleinen Bar, die rechts neben seinem Schreibtisch stand.
„Willst du auch einen Galen?“ dabei hob er eine Flasche Corellianischer Whisky an um sie zu zeigen.
Galen nickte nur stumm und fuhr fort.

„Jedenfalls hat die Imperiale Sicherheitsbehörde bei der Durchsuchung des Labors das Prototyp Serum nicht gefunden. Es ist auch nicht auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht oder versucht worden dort zu verkaufen. Also ist die Frage, wo zur Hölle ist das Zeug?“
Taron stellte ein Glas Whisky vor Galen ab und trank selber einen kleinen Schluck, der mit einem leichten brennen die Kehle herab lief.
„Wenn also das Serum nicht gefunden wurde und auch nicht verkauft wurde, muss es anders herausgeschmuggelt worden sein. Von jemandem, der vielleicht gar nicht weiß das er es hat.“
Galen schaute noch mal in sein Compad.
„Unser Informant hat uns die Schiffsbewegungen in der besagten Zeit mitgeliefert, aber dort ist nichts ungewöhnliches zu sehen. Kein Schiff was groß genug ist um eine Truppe zu transportieren, die einen solchen Überfall durchführen kann.“

„Aber“ entgegnete Taron „Es kann ja nicht sein, das diese Gruppe das Serum hat. Sonst wäre es irgendwo aufgetaucht. Was für Schiffe sind sonst noch gekommen und abgeflogen?“
Galen tippte auf seinem Compad herum um diese Informationen aufzurufen.
„Hm, viele Schiffe waren es nicht in dieser Zeit. Eine Imperiale Fregatte samt Flottenunterstützung, einige Imperiale Frachter die Waren gebracht haben, ein großer Personenkreuzer und ein kleines Neutrales Frachtschiff. Mehr waren es nicht.“
„Ein kleines Frachtschiff?“ fragte Taron. „Von welchem Unternehmen?“
„Hier steht, das es von der Union Star Gesellschaft war und Technische Bauteile befördert hat.“
„Was wissen wir von dieser Gesellschaft.“ fragte Taron.
„Nichts weiter.“ beantwortete Galen die Frage. „Der Bericht unseres Informanten hat keinerlei Details diesbezüglich.“ Galen schaute langsam hoch zu Taron und seine Miene erhellte sich und ein kleines Lächeln entstand.
Taron nickte zustimmend. „Genau das kommt mir auch seltsam vor. Normalerweise ist die Imperiale Sicherheitsbehörde für seine Sorgfalt bekannt jede auch noch so kleine Information zu sammeln und auszuwerten. Warum also ist es hier nicht so? Da ist was faul, das sag ich dir Galen.“

Mit neuem Elan setzte sich Taron an sein Terminal und versuchte an Informationen über diese Gesellschaft zu kommen. Auch Galen war nicht untätig und loggte sich in die Datenbank der Raumschiffsbehörde auf Yarvin ein. Beide tippten wie wild auf ihren Tastaturen herum.
Nach kurzer Zeit schaute Galen hoch.
„Ich hab was Taron. Und das ist überaus Interessant. Nach den vorliegenden Frachtpapieren ist das Schiff ins Outer Rim geflogen. Genauer gesagt hier nach Tatooine.“
„Ich hab auch was gefunden Galen.“ grinste Taron.
„Der Frachter hat ja Technische Bauteile befördert, hier für Tatooine. Erst mal hat die Union Star Gesellschaft ihren Sitz hier auf Tatooine, in Mos Eisley genauer gesagt. Und zum anderen kam der Auftrag von einer anderen Gesellschaft, die, wie soll es auch anders sein, direkt neben der Union Star zu finden ist.“
Galen nahm jetzt auch einen Schluck seines Whiskys.
„Das ist ja nichts unnormales würde ich sagen.“
Taron schüttelte den Kopf.
„Das nicht, aber rate mal wer der Besitzer beider Gesellschaften ist.“
Galen entglitten seine Gesichtszüge.
„Nein, sag mir bitte nicht, das das Wahr ist.“
„Doch, ist es.“ entgegnete Taron. „Beide Gesellschaften gehören Jabba dem Hutten.“

„Das ist ein Problem Taron.“
„Ich weiß. Aber irgendwas sagt mir, das der Schlüssel dieser Frachter ist. Ich hab den Namen des Frachterpiloten. Vielleicht sollten wir mal mit ihm sprechen. Er lebt in Mos Eisley.“
„Dann sollten wir in die Cantina gehen, da sind alle Piloten versammelt.“ mutmaßte Galen.
„Dann auf nach Mos Eisley. Wenn wir jetzt gleich aufbrechen sind wir am Morgen da. Und dann schauen wir mal ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.“
 
Kapitel 5
Coronet, Corellia

Ein leises Piepen ertönte.
Die mühsam zusammengesuchten Gedankenscherben, die in Perris Kopf kurz vor ihrer Vollendung standen, zerplatzten.
Und wieder hatte es sie nicht geschafft.
Wie jede Nacht.
Nach wie vor lag ihre Vergangenheit im Dunkeln.
Nur langsam kam die Klarheit des neuen Tages in Perris Gedanken.
Versunken in den Erinnerungen ihrer Vergangenheit schälte sie sich mühsam aus ihrem Bett.
Sie rieb sich die Augen.
Heute war ihr Tag.
Sie musste klar in ihren Gedanken und vollkommen in ihrem Tun sein.
Noch haderte ihr Geist damit.
Sie stand auf und ging in ihr Bad um sich zu waschen.
Sie wollte wach werden.
Ihr Traum von dieser Nacht würde wie Dreck am Körper einfach weggewaschen werden.

Nachdem sie Rein in Geist und Körper war konnte sie mit ihrer Arbeit beginnen.
Sie würde heute gut sein.
Nein.
Nicht nur gut, sondern Perfekt.
Sie würde heute unterstreichen, das sie zu den Besten gehörte.
Sie schaltete ihr Datapad auf dem Tisch ein und zog sich an.
Wie jeden Tag absolvierte sie die schon mechanischen Abhandlungen ihres Tun, die sie schon seit Monaten verinnerlicht hatte.
Als letztes schloss sie ihre Wohnungstür und machte sich zu der Haltestelle auf, wo sie jeden Morgen stand um zur Arbeit zu fahren.
Auch heute stand sie da und führte Smal Talk mit den anderen Fahrgästen, die auf den Schweber warteten.
Belanglos.
Oberflächig.
An ihrer Haltestelle, der bei ihrer Arbeit lag, stieg sie aus und schlenderte über die Straße.
Mr. King wartete schon in der Tür des Floristenladens.
Mit hochrotem Kopf bohrte er Perri mit seinen Blicken auf. „Verflucht noch mal“ stieß er hervor „du weiß doch was für ein Tag heute ist. Du hast ja die Ruhe weg. Die Blumen für die heutige Museumseröffnung machen sich nicht von selbst.“
Perri lächelte ihn an. „Kein Problem Mr. King. Ich hab das im Griff.“
„Dann mach dich nach hinten und fang endlich an.“ schnaufte er.
Sie ging an ihm vorbei in den hinteren Teil des Gebäudes.
Hier arbeitet sie.
Ganz hinten im Lager des Floristenladens.
Hier hatte sie Ruhe, denn kaum jemand von dem anderen Personal kam hierher.
Sie schlenderte ganz ruhig in die letzte Ecke des Lagers und holte unter einer Plane 4 große rote Blumentöpfe hervor.
Vorsichtig und behutsam stellte sie diese auf den Pflanztisch.
Sie bewunderte die Kunstwerke.
Von ihrer Hand gemacht.

Es war nicht einfach gewesen eine gleichbleibende Konstante in dem Leben des Oberbefehlshaber von COMPNOR zu finden.
Das Sicherheitsteam, das ihn abschirmte, waren Profis.
Sie änderten kurzerhand einfach alles was um den Befehlshaber passierte. Orte an dem dieser auftrat, Zeiten an dem er das tun sollte und auch alle anderen Dinge die er sonst noch machte.
Es gab keinen Ansatzpunkt an dem sie ihr Handwerk ansetzen konnte.
Ein Anschlag als Scharfschütze war ausgeschlossen, da sie nicht wusste wo und wann er auftauchte. Auch die geeigneten Plätze die sie dafür brauchte wurden von dem Sicherheitsteam besetzt.
Es war eine Herausforderung, etwas in seinem Leben zu finden das sie gebrauchen konnte.
Sie fand es.
Eine geradezu Romantische Konstante.
Perfekt für Perri.
Wo immer er bedeutende Auftritte hatte, waren Blumen in seiner Nähe. Nicht irgendwelche.
Besondere.
Sehr besondere sogar.
Es waren spezielle Züchtungen einer Fora die einst auf Aalderan heimisch waren.
Sehr empfindliche Blumen.
Woher und warum diese Konstante in seinem Leben war?
Es war Perri egal.
Es zählte nicht.

Langsam und vorsichtig füllte Perri Blumenerde in die kunstvoll Verzierten Töpfe. Sie verdeckte dadurch die kleinen Beulen, die auf dem Boden der Töpfe zu sehen waren.
Dann topfte sie die Blumen ein.
Die großen Blätter schimmerten rosaviolett in dem trüben Licht, was in dem Lager durch die dreckigen Scheiben drang.
Wasser perlte von den Blättern herab als Perri sie besprühte.
Nun wurden sie unter schwarzen Planen abgedeckt.
Das Klima was zur Zeit auf Corellia herrschte konnte diese Blumen in kürzester Zeit zum verwelken bringen.
Perri stellte die Blumen auf einen kleinen Karren und zog ihn langsam nach vorne.
Mr. King wartete schon ungeduldig.
„Bring sie sofort zum Museum. Du weißt ja wie empfindlich sie sind. Nimm den Schweber.“ raunzte er zu Perri.
Perri nickte nur.
Mr. King kannte sie nur als ruhig und zurückhaltend.
Ihm war es Recht so. Und Perri auch.
Sie spielte ihre Rolle gut.
Nachdem sie mit dem Aufladen fertig war fuhr sie mit dem Firmeneigenen Schweber in Richtung Museum.
Sie bog von der Hauptstraße ab zum hinteren Teil, wo die Tiefgaragen lagen.
Am Eingang hinunter winkte sie einer der Wachposten durch, die dort stationiert waren um Gäste die dort Parken wollten zu kontrollieren.
Sie kannten Perri schon.
Einige Male war sie schon hier um die Museumseröffnung mit Blumenarrangements zu verschönern.
Sie fuhr hinunter in die Dunklen Gänge der Tiefgarage.
Weitere Wachposten winkten sie weiter.
Geschäftig war es hier.
Sie fiel nicht auf.
Erst in der nähe des Fahrstuhls hielt sie an.
Die Leute des Sicherheitsteams erwarteten sie schon.
Perri lud schweigsam die Blumentöpfe auf den Karren.

Perri wurde von den Sicherheitsleuten nach Sprengstoff und dergleichen gescannt. Auch die Blumen wurden untersucht.
Sie hielt kurz den Atem an.
Nicht merklich.
Sie schelterte sich.
Nachlässigkeit konnte sie sich hier nicht leisten. Beim Gang zum Fahrstuhl summte sie eine kleine Melodie.
Die Sicherheitsmänner schauten sie grimmig an.
„Tschuldigung.“ stammelte sie.
Die weitere Fahrt zum Ballsaal verlief ohne Gespräch.
Oben angekommen fuhr sie den Karren zum Podium, wo die Reden gehalten wurden. Mr. King hatte schon gestern die Halter für die Blumentöpfe gebracht, die er selbst angefertigt hatte.
Er verstand sein Handwerk.
Die Halter aus Metall waren kunstvoll gebogen. Je 2 Töpfe passten in einen Halter.
Sie waren so angeordnet, das einer tiefer stand wie der andere.
Perri platzierte die Töpfe in den Haltern und nahm vorsichtig die Planen von den Blumen.
Sie bewunderte die Blumen.
Die Vollendete Schönheit flutete den Ballsaal und ein leises Raunen erklang von den anderen Bediensteten die den Saal verschönerten.
Perfektion.
Perri lächelte.
„Sind sie fertig?“ fuhr der Sicherheitsmann sie an.
„Nur noch das Wasser.“ entgegnete Perri.
Sie griff nach dem Wasserbehälter, doch sie wurde vom Sicherheitsmann aufgehalten.
Er zückte seinen Scanner und untersuchte das Wasser.
„OK. Sie können.“
Wie dumm und manipulierbar doch die Leute waren.
Sie begoss langsam und vorsichtig die Blumen.
Dann packte sie ihre Sachen zusammen.
Sie schaute zu einem der Sicherheitsleute. „Ich komme gegen 4 wieder um die anderen Gestecke zu bringen. Bitte lassen sie die Halter so stehen. Die Blumen sind sehr empfindlich.“
Sie bekam ein Nicken als Bestätigung.

Der Rest des Tages verlief belanglos.
Sie kam später wieder zum Museum und dekorierte die anderen Gestecke. Machte ihren Arbeitsplatz im Floristenladen sauber und machte dann Feierabend.
Sie stieg an der Haltestelle gegenüber vom Laden in den Schweber.
Doch diesmal nicht zu ihrer Wohnung.
Sie fuhr zum Theater.
Dort kaufte sie sich am Schalter eine Karte für die nächste Aufführung.
Sie wusste nicht welche.
Das war ihr auch egal.
„Wann beginnt die Nächste Aufführung?“ fragte sie den Kartenverkäufer.
„In einer Stunde.“
„Dann geh ich noch ein wenig Spazieren bis dahin. Bis später.“
Sie würde später nicht kommen.
Stattdessen fuhr Perri mit dem Schweber in Richtung Vergnügungsviertel.
Auf der fahrt sprach sie mit niemanden.
Wenn jemand sich an ihr Erinnern sollte, wurde sie nur als die Stille und Zurückhaltende Perri erkannt.
Eine Person so gleich wie jeder andere.
Trugschluss.
Manipulation.
Es war ihre Rolle als Perri im großen Lauf der Galaxis.
Eine Rolle von vielen.

Sie stieg vor einem alten, heruntergekommenen Hotel aus.
Im Inneren ließ sie sich den Schlüssel für das Zimmer C12 geben und verschwand über die Treppe nach oben.
Sie hatte das Zimmer schon vor Monaten als sie auf Corellia ankam angemietet.
Das war zwar teuer, aber diesen Luxus konnte sie sich bei der Bezahlung leisten, die sie für diesen Auftrag bekommen hatte.
Sie öffnete die Tür und ging langsam hinein.
Eine dünne Staubschicht bezeugte, das niemand in ihrer Abwesenheit in dem Zimmer war.
Perri holte unter dem Bett einen kleinen Koffer hervor und warf ihn auf das Bett.
Sie zog sich aus und warf ihre Sachen in den Mülleimer.
Dann nahm sie den Koffer und ging ins Bad.
Nachdem sie sich geduscht hatte, färbte sie sich ihre Haare von Braun zu Blond.
Auch ihre Augenbrauen färbte sie sich.
Ein kontrastreiches Gesicht entstand als sie sich dann noch in einem weißen Ton schminkte, wie es momentan Mode war.
Perri band sich ihre Haare streng nach hinten zusammen und zog einen schwarzen Businessanzug, den sie aus dem Koffer holte an.
Die Verwandlung war perfekt, als sie ihren neuen Pass aus dem Koffer nahm und ihn einsteckte.
Nun war sie Jessika Jenkins, Bussinnesfrau.
Das Versteckspiel zwischen den Sternen begann.
Ihr Metier.
Ihre Berufung.
Ihr Spiel.
 
Kapitel 6
0 VSY Mos Eisley, Tatooine

Es hatte einige Stunden gedauert um nach Mos Eisley zu gelangen. Taron und Galen hatten sich für die unauffälligste Methode entschieden.
Sie flogen mit Tarons X38 Landspeeder durch die weiten Wüsten und Berge von Tatooine.
Wenn sie mit ihrem Raumschiff geflogen wären, wären sie zwar schneller in Mos Eisley gewesen, aber es war auch gefährlicher.
Es gab viele Spione in Mos Eisley.
Und sie wollten nicht schon direkt bei ihrer Ankunft auffallen.
Ein kleiner Speeder aus der Wüste würde kaum Beachtung finden.
Der Weg durch die Bergige Landschaft Tatooines war zwar auch nicht ungefährlich, da man nie wusste ob man von den hiesigen Sandleuten überfallen wurde, aber das Risiko nahmen Taron und Galen auf sich.
Ihr kleiner Speeder flog gemächlich durch die verwinkelten Gassen in Mos Eisley.
Sie mieden bewusst die großen Hauptstrassen, da sie gesehen haben, das Imperiale Truppen dort kontrollierten. Und das konnten sie sich nicht leisten.
Es war ungewöhnlich, das Imperiale hier waren.
Tatooine war weit von der Imperialen Zone entfernt und kaum interessant für sie. Irgendwas ging hier vor, also mussten sie vorsichtig sein.
Nach einigen Minuten waren sie in der nähe der Cantina und Taron stellte den Speeder in einer kleinen Seitengasse ab.

Das letzte Stück des Weges gingen sie zu Fuß.
Die Cantina war ein im Zentrum Mos Eisley zu findender alter Bau, der vom Zahn der Zeit und den Umweltbedingungen hier auf Tatooine arg mitgenommen war.
An den Wänden platzten schon ganze Brocken Lehmhaltigen Materials heraus und an den Metallteilen, die auf dem Dach zu erkennen waren, konnte man deutlich die braunrötlichen Rostflecken sehen, die durch Korrosion entstanden waren.
Taron und Galen betraten langsam die Cantina.
Hier innen waren die Temperaturen weit angenehmer als draußen.
Um diese Uhrzeit waren noch nicht so viele Gäste hier. Gegen Abend würde es hier wesendlich voller werden, wenn die Arbeiter von der Arbeit kamen und hier ihren Frust über ihr verpatztes Leben ertränken oder den hiesigen Sportwetten frönen wollten.
Jetzt waren nur die üblichen dunklen Gestalten zu sehen, die als Schmuggler, Kopfgeldjäger oder normale Kriminelle ihr Brot verdienten.

An der Theke waren genug Plätze frei, also stellten sie sich dorthin, da man auch von dort die beste Sicht durch die Cantina hatte.
Galen hatte auch schon den besagten Piloten gesichtet und zeigte in die Richtung.
„Dort ist er Taron.“
„Wir müssen vorsichtig sein Galen. Dieser Geelo ist nicht nur Pilot, sondern auch Kopfgeldjäger.
Und denen ist nicht zu trauen.“ Galen stimmte ihm zu.
„Soll ich von hier aus ein Auge auf euch werfen um dir den Rücken freizuhalten?“
„Ja, mach das.“ sagte Taron. „Ich will keine bösen Überraschungen erleben.“
Mit diesen Worten machte Taron sich langsam auf in Richtung des kleinen Rodianers, der in einer der hinteren Nischen der Cantina saß.
Der Rodianer sah ihn kommen und wurde ganz unruhig.

„Sind sie Geelo, der Pilot?“ fragte Taron den Rodianer, der ihn Misstrauisch mit seinen Facettenaugen anstarrte.
„Wer will das wissen.“ zischte der Rodianer in einem sehr schlechten und kaum zu verstehenden Basic.
“Mein Name ist Taron und ich bin auf der Suche nach Informationen. Darf ich mich setzen?“
Der Rodianer überlegte kurz und deutete dann auf den Stuhl, der ihm gegenüberstand.
„Vielen Dank.“ sagte Taron. „Wie ich bereits sagte suche ich nach Informationen und hoffe das Sie mir weiterhelfen können.“
„Das kommt auf die Information und vor allem auf den Preis an den sie zu zahlen bereit sind.“
Der Rodianer legte dabei seine Arme auf den Tisch und beugte sich leicht in Richtung Tarons.
Taron legte seine Hände aneinander und schaute den Rodianer an.
„Ich suche nach Informationen über eine Fracht, die sie vor einigen Jahren von Yarvin 4 hier nach Tatooine gebracht haben.“
„Ich habe viele Frachten transportiert. Wie soll ich mich an jede einzelne Erinnern?“ entgegnete Geelo.
Mit einer leichten Handbewegung holte Taron einen Creditchip aus einer seiner Taschen und legte ihn auf den Tisch.
„Das sind 5000 Credits.“ flüsterte Taron. „Vielleicht hilft es ja sich zu Erinnern.“

Mit schnellen Fingern griff der Rodianer nach dem Chip und ließ ihn in seinen Taschen verschwinden.
„JA“ brummte er, „Da gab es mal einen Transport den ich von Yarvin 4 geholt habe. Für eine hier ansässige Firma habe ich dort Technische Bauteile abgeholt. Die Bezahlung war aber sehr miserabel.“
Mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck, wenn man bei einem Rodianer von so etwas sprechen kann, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück.
Nach einer kurzen Pause, wo sich beide kurz abschätzten, lächelte Taron den Rodianer an.
„Das war aber nicht die Information die ich gesucht habe. Wenn ich dies hätte wissen wollen hätte ich nach ihren Frachtunterlagen bei der Raumbehörde nachgefragt.“
Der Rodianer hob leicht seine Arme.
„Ich bin nur ein einfacher Frachterpilot. Was soll ich schon anderes Transportieren. Sie haben danach gefragt und ich habe geantwortet.“
Taron legte sich nun weit in Richtung des Rodianers über den Tisch.
„Wir wissen beide, das sie nicht nur ein einfacher Pilot sind. Ich will wissen was sie neben ihrer normalen Fracht transportiert haben. Und wohin sie ging.“
Verärgert knallte der Rodianer seine Hand auf den Tisch.

„Was sie zu wissen scheinen ist mir ziemlich egal. Diese Information die sie suchen ist nicht für 5000 zu bekommen. Da müssen sie schon etwas mehr investieren damit ich mein Mund aufmache.“
Ein lautes Brüllen, das durch die Cantina schallte ließ beide kurz aufhorchen. Taron, sowie der Rodianer schauten in die Richtung aus der dieses Gebrüll kam.
An einem anderen Tisch, der in einer anderen Nische stand, saßen ein Mensch und ein riesiges mit Fell bedecktes Tier, die sich angestrengt unterhielten.
Taron konnte es als einen Wookie identifizieren.
Zwar ungewöhnlich einen hier zu sehen, aber für Taron war das unwichtig.
Der Rodianer hingegen schien sehr interessiert an diesen beiden zu sein.
Diese Unkonzentriertheit musste Taron ausnutzen.
„Ich gebe ihnen noch mal 10.000 Credits. Das scheint mir angemessen zu sein um zu Erfahren um was für einen Gegenstand es sich handelte.“

Der Rodianer schaute Taron an, war aber noch nicht wieder bei der Sache.
„Was für ein Gegenstand? Ich habe nichts dergleichen transportiert. Es war ein kleines Kind.“
Taron lächelte zufrieden.
Er hatte den Rodianer völlig überrumpelt.
„Na dann scheint unser Gespräch beendet zu sein.“ Dabei stand Taron auf und wollte gehen.
„Moment mal, wo sind meine 10K Credits?“ fragte Geelo, der langsam zu begreifen schien was gerade vorgefallen war.
„Ich sagte sie bekommen die Credits wenn sie mir diesen Gegenstand nennen. Und ein kleines Kind kann nicht als ein Gegenstand angesehen werden.“
Mit diesen Worten drehte sich Taron um und ging zur Theke, wo er Galen am Arm packte und ihn in Richtung Ausgang schleppte.
„Wir sollten zusehen das wir hier raus kommen.“ zischte Taron zu Galen. „Ich weiß nicht wie lange es dauert bis der Rodianer begreift das ich ihn verarscht habe.“

Als sie an die Tür kamen die nach draußen führte, zischte diese beiseite und Taron rannte in die Arme eines älteren Mannes, der mit einer einfachen braunen Robe bekleidet war, wobei die Kapuze das Gesicht des Mannes verbarg.
In seinem Schlepptau hatte er einen jungen Mann bei sich und zwei Droiden.
Eine seltsame Konstellation.
„Bitte verzeihen sie meine Unachtsamkeit.“ entschuldigte sich Taron rasch bei dem älteren Mann. „Aber wir sind sehr in Eile. Schönen Tag noch.“
Bevor der Mann ihm antworten konnte, zog er Galen durch die Tür und bog schon um die nächste Ecke um ihren Schweber zu erreichen.
„Was hast du rausgefunden Taron“ wollte Galen wissen und versuchte dabei mit ihm Schritt zu halten.
„Etwas, was die ganze Sache kompliziert macht. Wir lagen vollkommen falsch mit der Annahme das dass Serum in reiner Form geschmuggelt wurde. Wir waren so blind. Dieser stinkende Rodianer hat ein kleines Kind geschmuggelt. Weißt du was das heißt?“

Galen schüttelte den Kopf als er zusammen mit Taron in deren Schweber stieg.
Mit Vollgas schoss Taron durch die Gassen um schnell aus Mos Eisley zu kommen.
„Das heißt, das dass Kind das Serum in sich hatte. Man hat es diesem Injiziert.“
„Verdammt“ stieß Galen aus „Wie sollen wir nun daran kommen?“
„Indem wir dieses Kind suchen, wo immer es auch ist. Ich weiß auch schon wo ich anfange.“
Galen verzog das Gesicht, da er gedanklich nicht mehr mit Taron mithalten konnte.
„Na und wo soll das sein?“ wollte Galen wissen.
„Denk doch mal nach. Für wen hat der Rodianer gearbeitet? Wer ist hier der bekannteste Abnehmer von Sklaven?“
„Jabba?“ fragte Galen.
„Richtig. Und ich weiß schon wen ich fragen muss, wenn ich etwas über die Machenschaften von Jabba wissen will. Er heißt Gol-Dar. Er arbeitet im Palast von Jabba und ich weiß, das er für ein wenig Zusatz Credits was zu erzählen hat.“
Galen hob abwehrend die Hände. „Ich will gar nicht wissen wo es jetzt hingeht.“
Taron lachte laut.
„Genau dahin“
 
Kapitel 7
Corellia, Coronet Starport

Mit aller Zeit der Welt schlenderte Jessica Jenkins durch die große Ankunftshalle des Corellia Starports. Allerlei geschäftige Leute der verschiedensten Rassen waren hier versammelt und tummelten sich in den Läden, die an den beiden Außenseiten des Starports angesiedelt waren.
Vielen kamen gerade erst an und noch mehr waren wieder auf Weg irgendwo hin.
Corellia galt schon immer als geschäftiger Umschlagplatz für Waren und als Zentrum des Passagierverkehrs.
Von hier aus konnte man überall hin in der Galaxis.
Sie ging an Familien vorbei, an Geschäftsmännern, umrundete kleine Gruppen von wild gestikulierenden Bothanern und einzelnen Bediensteten des Starports.
Alle mussten sie irgendwohin.
Waren in Eile.
So war es schon immer und so würde es auch immer bleiben.
Keiner, an denen Jessica vorbeikam, nahm irgendeine Notiz von ihr.
Sie waren alle mit sich selbst beschäftigt.
Und das war auch gut so.
Auch sie selbst gab vor beschäftigt zu sein.
Ganz die Businessfrau die in ihren feinen Kleidern zu einem Geschäft reiste.
An den großen Screens, die überall verteilt im Starport hingen, liefen geschäftig die Zeilen der ankommenden und abfliegenden Raumschiffe ab.

Sie hielt sich in Richtung der Abflugschalter um sich ein Ticket auf einem der normalen Passagierkreuzer zu buchen.
Aber nun stand sie erst mal in einer langen Schlange, die sich vor dem Ticketterminal gebildet hatte.
Neugierig lehnte sie sich leicht zur Seite um zu schauen was dort vorne am Terminal los war.
Dort schien eine hitzige Debatte zwischen einem Bothaner und einem Sullustaner zu sein, die sich darum stritten wer von Ihnen den nun an der Reihe war.
Als sie langsam lauter wurden und ihre Gestiken wilder kamen 3 CorSec Soldaten durch die Halle gelaufen und nahmen beide zur Seite und versuchten den Streit auf ruhige Weise zu klären.
Langsam kam die Schlange wieder in Bewegung.
Als Jessica an der Reihe war um ihre Passage zu buchen war der Streit zwar noch nicht geschlichtet, aber er war etwas ruhiger geworden.
Einer der Soldaten schaute zu Jessica herüber und sie antwortete ihm mit einem leicht verschmitzten Lächeln, der diesem eine leichte Scharmesröte bescherte.
Auch wenn sie hier ihre Rolle als Businessfrau spielte und ihre Kleidung und Haare entsprechend gestylt waren konnte man nicht umhin zu bemerken, das sie eine junge attraktive Frau war.
Den einen oder anderen Blick warf man ihr hinterher.

Sie hatte noch einige Minuten, bevor ihr Flug zur Corellia Raumstation ging, von der aus die riesige Passagierfregatte mit der sie flog ablegte.
In der Nähe des Abfluggates setzte sie sich auf eine Bank um auf ihren Flug zu warten. Genau gegenüber von ihr stand ein Holovidbildschirm, das gerade die Übertragung der Museumseröffnung zeigte.
Die Bilder von den einströmenden Interessierten waren zu sehen, unterbrochen von den Interviews bekannter Künstler, die es sich nicht haben nehmen lassen in das Rampenlicht der Holovids zu stolpern um auf sich aufmerksam zu machen.
Jessica verabscheute diese Leute, die versuchten sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzubiedern um sich oder ihre Kunst zu präsentieren.
Das waren meist die Leute die so was machten, die aus ihrer eigenen Kraft nichts zu Wege brachten was die Öffentlichkeit Interessierte.
Jessica konnte nur hoffen, das einige von ihnen mit drauf gingen.

Ein neues Bild entstand auf dem Bildschirm.
Es sprach gerade der Museumsdirektor.
Er sprach über Kunst.
Über Künstler.
Und über sich.
Neben dem Podium konnte man gut die schönen Blumen sehen, die mit ihren schimmernden Blättern zum Ablenken einluden.
Sie hatte auch Kunst geschaffen.
Ganz spezielle Kunst, die man bald nicht so schnell vergessen konnte.
Aus ihrer Jackentasche holte sie ihr Datapad heraus.
Sie gab eine Nummer ein und wartete bis die Gegenstelle aktiv war. Dann legte sie auf.
Sie lächelte.
Kunst war für ihr Verständnis etwas zu schaffen was man nicht für möglich hielt. Etwas was überraschte. Etwas woran man sich Erinnern konnte.
Etwas wo man sehen konnte das man mit dem Thema was man Inszenierte eins war.
So etwas wie die Blumentöpfe.
Sie bestanden aus reinem Plastit. Sprengstoff der übelsten Schlagkraft.
Jessica war es bewusst, das die Überwachungsgeräte der Sicherheitsbeamten den Sprengstoff finden würde. Es sei denn man versteckte ihn.
Und zwar so, das man ihn unmöglich finden konnte
Flüssigharz von den Corellianischen Bäumen half dabei.
Eine einfache aber sehr wirkungsvolle Substanz.
Sie überzog einfach den Sprengstoff damit und kein Spürgerät konnte es finden.
Die Innenseiten der Gefäße überzog sie jedoch mit einer Kunststoffschicht, die verhindern sollte, das Wasser ins Innere des Plastit zog.
Denn Flüssigharz besaß noch eine wunderbare Eigenschaft.
Sie ließ zu einem gewissen Teil Wasser durch.
Das hätte den Sprengstoff zerstört.

Der Zündmechanismus ihrer Bomben war durchaus schwieriger gewesen zu entwickeln.
Wenn man etwas aus der Ferne zündet, braucht man einen elektronischen Zünder.
Dieser musste mit Energie versorgt werden.
Und Energie konnte man aufspüren.
Und die Sicherheitsbeamte setzten diese Spürgeräte in dem großen Ballsaal dauerhaft ein.
Erst wenn alle Besucher da waren und die Veranstaltung begann mussten die Sicherheitsbeamten verschwinden um nicht zu stören.
Also, musste sie sich etwas einfallen lassen diese Energiequellen zu verstecken.
Die Kunst bestand darin, den Bombenzünder erst zu aktivieren, nachdem die Veranstaltung angefangen hatte und alle Sicherheitsbeamte weg waren.
Und genau dafür hatte sie auch das Flüssigharz benötigt.

In Gedanken konnte Jessica den genauen Aufbau des Mechanismus sehen und den Ablauf wie ihr Kunstwerk zu arbeiten begann.
Ihr Anruf, den sie von ihrem Datapad geführt hat, ging zu dem Datapad den sie in ihrer Wohnung hat liegen lassen.
Dort aktivierte sich dann ein Programm, das sich automatisch selbst ausführte.
Es wählte automatisch 4 Rufnummern, die Jessica dort einprogrammiert hatte.
Diese Anrufe aktivierten die Bombenzünder und den dort verbauten Timer.
Der Zünder und die Energiequelle, die zur Versorgung dienen sollte waren auf den Böden der Gefäße angebracht.
Nur ein kleiner Huckel zeugte davon, das dort etwas war, was da nicht hingehörte.
Aber das konnte ja keiner sehen, da die Blumen samt Erde dort eingepflanzt waren.
Die Energiequelle aktivierte sich erst, wenn diese mit Feuchtigkeit in Berührung kam.
Und dieser Vorgang passierte, als sie die Blumen goss.

Es brauchte eine gewisse Zeit, das die Feuchtigkeit durch das Harz drang und die Energiezelle zum arbeiten brachte.
Dies musste passiert sein als sie gerade den Starport betrat.
Ihr Anruf aktivierte den zweiten Teil des Mechanismus.
Jeder Zünder hatte eine eigenständige Nummer zugewiesen bekommen, darum auch die automatischen 4 Rufnummern.
Diese aktivierten die Zünder und die Timer. Die Timer waren so eingestellt, das alle Bomben gleichzeitig hochgingen.
Von den Zündern würde nach der Explosion nichts mehr zu finden sein.
Ihre Spuren würden verwischt werden.
Sie war sich dessen sicher, das die Sicherheitsbehörde irgendwann die Spuren zu Perri finden würde, aber dann würde es schon lange zu spät sein.
Sie musste nur von diesem Planeten kommen und keiner konnte sie mehr aufhalten.

Ihr Flug wurde aufgerufen.
Jessica stand auf und verschwand durch das Gate.
Die Holovidbildschirme zeigten nun den COMPNOR Befehlshaber, wie er zu dem Podium schritt wo, er seine Ansprache halten sollte.
Das Raumschiff das Jessica zur Raumstation brachte hob ab und verschwand am Horizont.
Die Holovidbildschirme zeigten die grausame Realität als die Bomben explodierten und die hälfte des Museums in Schutt und Asche legten.
Die gepeinigten Schreie, die über die Holovids zu hören waren brachen erst ab als die Bildschirme dunkel wurden.
Stille.
Tod.
Der Lauf der Galaxis.
So wie er immer war.
So wie er immer sein wird.
 
Kapitel 8
Wayfar, Tatooine

Es war schon kurz vor Mittag als Taron Gerra mit seiner Tasche die Hoteltreppe hinunterkam, in der er sich für die Nacht in der kleinen Siedlung Wayfar eingemietet hatte..
Der kurze Schlaf den Taron bekommen hatte, war nicht unbedingt erholsam gewesen und davon zeugten auch seine dunklen Augenringe.
Viele Gedanken in seinem Kopf hatten ihn die halbe Nacht aufgehalten.
Am Vortag war er zusammen mit Galen zum Palast von Jabba geflogen um dort mit Gol-Dar zu sprechen.
Es dämmerte schon als sie dort mit ihrem Speeder ankamen.
Auf ihrer Reise zum Palast mussten sie zweimal einen Umweg einschlagen da sie auf ihren Scannern Bewegungen von einer größeren Gruppe wahrnahmen.
Sie gingen davon aus das dies Sandleute waren die irgendwo in den Canyons einen Hinterhalt vorbereiteten.
Dafür waren sie mehr als bekannt.
Also umflogen sie das Gebiet.
Um ins Innere des Palastes zu kommen mussten sie sich zuerst Anmelden, was nicht unbedingt einfach war, da beide kein Huttisch verstanden.
Und der Torwächter sprach ausschließlich Huttisch.
Aber irgendwann schafften sie es sich zu verständigen und das riesige Tor öffnete sich unter lauten Knarren und Quietschen.
Nach dem sie Einlass durch das riesige Tor ins Innere des Palastes bekommen hatten, trafen sie auf Gol-Dar,
der von 2 Gamorrianischen Wachen flankiert wurde.
Gol-Dar hatte aber nicht viel zu sagen.
Als Taron eine bestimmte Sklavin ansprach, auf dessen Sucher er war, wurde er jäh unterbrochen und von den Wachen freundlich ins Freie geleitet.
Galen und Taron kam es so vor, als ob sie regelrecht rausgeschmissen wurden.
Es hatte nur wenige Minuten gedauert und sie standen wieder draußen vor dem Tor.
Sie hatten eigentlich damit gerechnet wenigstens etwas mehr herausfinden zu können.
Das war aber nicht der Fall.
Gol-Dar kam ihnen aber seltsamerweise sehr nervös vor.
Er drehte sich öfters um, so als befürchte er, das jemand hinter ihm stand und das Gespräch belauschte.
Sie konnten sich aber auch irren.
So oder so mussten sie wieder von dannen ziehen.
Galen brachte Taron nach Wayfar, eine kleine Siedlung in der nähe des Canyons, wo der Palast von Jabba lag.
Taron wollte nach Bestine zurück, in sein Haus, um dort einige Sachen zu holen.
Galen wollte ins Hauptquartier zurück um noch einige Informationen auszuwerten.
Also trennten sie sich in Wayfar und Taron nahm sich ein Zimmer für die Nacht um am nächsten Tag mit einem gemieteten Shuttle nach Bestine zu fliegen.

Mit schweren Gliedern und langsamen Schrittes ging er zur Hotelrezeption und wollte auschecken. Der dicke Hotelbesitzer, ein Quarren, war gerade dabei die Rechnung fertig zu machen und den Creditchip abzurechnen, als Tarons Datapad sich meldete.
Taron zog es aus seiner Tasche und meldete sich „Ja?“
Unerwartetenweise erschien das magere Gesicht von Gol-Dar, dem kleinen Bothaner, dem sie am Vorabend so jäh aus dem Palast geschmissen hatte.
Taron hatte dies keineswegs Vergessen und noch immer hatte er schlechte Laune deswegen.
„Was wollen Sie?“ raunzte Taron den Bothaner an.
Der Bothaner lächelte Taron an, so, als ob es den gestrigen Tag überhaupt nicht gegeben hätte.
„Ich muss mich für den gestrigen Abend entschuldigen. Sie haben mich auf einem ....“ der Bothaner versuchte wohl die richtigen Worte zu finden. „......falschen Fuß erwischt. Ich war etwas unpässlich.“
Taron rümpfte seine Nase.
„Das haben wir gemerkt. Also, was wollen sie Gol-Dar?“
„Die Frage ist eher was Sie wollen.“ flüsterte Gol-Dar zurück.
Die gedrückte Stimme und das hektische Verhalten des kleinen Bothaners verriet Taron sofort, das etwas im Busch war.
„Ich bringe es schnell auf den Punkt, denn die Wände haben hier Ohren. Ich habe was sie wollen und das kostet sie 25.000 Credits. Was sagen Sie?“ fuhr der Bothaner weiter.
Taron schaute über die Schulter zu dem Hotelbesitzer, der sich sehr auffällig in die Rechnung vertieft hatte.
Er ging einige Schritte von der Theke weg um aus der Hörweite des Besitzers zu kommen.
„Woher soll ich wissen das diese Information auch das Geld wert ist?“
Der Bothaner hob in einer entschuldigenden Geste seine Hände. „ Da müssen sie mir schon Vertrauen. Ich garantiere ihnen das sie es mehr als Wert ist.“
„OK, du kleiner Halsabschneider. Wann und Wo?“
Gol-Dal lächelte zufrieden. „Ich schicke ihnen die Koordinaten. In einer Stunde. Und lassen sie mich nicht Warten.“

Dann wurde der Bildschirm dunkel.
Taron brauchte einen Augenblick um zu verstehen was gerade eben passiert war.
Er gab die Nummer seines Freundes in sein Datapad und wartete.
„Ja, was gibt’s?“ meldete sich Galen.
„Du wirst nicht glauben wer sich gerade bei mir gemeldet hat.“
„Spann mich nicht auf die Folter. Sag schon, wer war es?“
Taron lächelte. „Gol-Dar hat sich gemeldet und sich für den Rausschmiss entschuldigt.“
„Ist nicht wahr oder? Was sollte das dann gestern?“
„Ist jetzt auch egal Galen.“ sagte Taron. „Er will sich mit mir in einer Stunde treffen und mit mir sprechen. Es scheint, als ob er wirklich was zu Erzählen hat. Er will immerhin 25 Tausend dafür kassieren.“
„25 Tausend. Gierig scheint er ja nicht zu sein. Bei dem Preis will er wohl den Aufenthaltsort vom Imperator persönlich preisgeben, was?“
„Ich schick dir gleich die Koordinaten. Ich möchte das du auch kommst. Also beeil dich.“
„Alles klar Taron. Ich schwing mich sofort in den Speeder und komm. Bis später.“
Taron steckte sein Datapad wieder ein und ging zurück zur Rezeption, wo ihm der Besitzer die Rechnung und sein Creditchip gab.
Er nahm seine Tasche und verließ das Hotel, um sich einen Speeder zu mieten der ihn zu dem Treffen bringen würde.
Er hoffte inständig das diese Information wirklich das Geld Wert war. Denn damit würden sie wieder ein Stück des Puzzles haben und vielleicht würden sie bald Licht ins Dunkel bringen.
Dieser ganze Fall schien sich ohnehin abnormal zu Verhalten.
Er hoffe nur, das sich dies bessert, denn abnormales endet meist nicht mit einem Happy End.
 
Kapitel 9
Corellianischer Raumsektor

Die friedliche, dunkle Unendlichkeit des Alls und deren Grenzenlosigkeit faszinierte den Mann, der an dem großen Panoramafenster in seinem Büro stand, immer wieder aufs neue.
Bei diesem Ausblick in die endlose Dunkelheit konnte man fühlen wie klein doch ein Lebewesen war.
So Unbedeutend.
Und doch konnte ein so unbedeutsames Lebewesen mit viel Fingerspitzengefühl die Herrschaft über die zahllosen Systeme dieser Galaxie erlangen.
Es war wie ein Puzzle.
Oder ein großes Schachspiel.

Mann musste nur zur richtigen Zeit, die richtige Figur am richtigen Platz haben.
Der Mann verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken und stand nun in steifer Militärischer Haltung dort am Fenster.
Seid vielen Jahren schon spielte er dieses Spiel.
In dieser Zeit musste er schon so manchen Bauern opfern. Aber diese waren ja nun schließlich zu Opfern da.
Aber langsam zahlten sich seine Schritte aus.
Er spielte er gefährliches Spiel, das wusste er nur zu gut.
Der Imperator und seine billig Version eines Bodyguards Lord Vader waren gefährliche Rivalen und selber Meister der Manipulation.
Aber es war auch eine Herausforderung.

Hinter dem Mann, der noch immer am Fenster stand und ins All schaute, liefen die neusten Nachrichten von Corellia über den Bildschirm.
Die Nachrichten überschlugen sich und verbreiteten sich mit rasender Schnelligkeit über das ganze System. Das Attentat auf den Oberbefehlshaber der COMPNOR Streitkräfte sorgte für Chaos und Empörung.
Schon nach einer Stunde waren die wildesten Spekulationen in der Bevölkerung zu hören. Von der eifersüchtigen Geliebten bis zum wahnsinnigen Amokläufer war alles dabei.
Am lautesten wurde aber auf die Separatisten der Rebellion geschimpft.
Ihnen traute man diese hinterlistige Tat zu.
Sollen sie das nur glauben.
Ihm war es Recht.
So war es geplant.

Nun war ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt.
Und nicht nur das. Sein wertvollstes Gut, was er seit langer Zeit beobachte hatte ihren Wert bewiesen.
Er hatte nicht daran gezweifelt. Sie war außergewöhnlich.
Aber das was ihn am meisten Interessierte war das was in ihrem Inneren war.
Was er am meisten Begehrte und auch schon bald sein eigen nannte.
Und wenn er es endlich hatte, würde ihn keiner mehr aufhalten können.
Er würde mit seinen Gleichgesinnten über die Galaxis fegen und allen Wiederstand auslöschen.
Nichts konnte sie aufhalten.
Nicht einmal der Imperator und sein Schoßhund.

Ein leises Summen riss den Mann aus seinen Gedanken. Er drehte sich zu seinem Terminal um und schaltete es ein. Ein Soldat in weißer Rüstung erschien auf dem Bildschirm.
„Entschuldigen Sie die Störung General Solder. Gerade kommt eine Codierte Priorität Alpha Nachricht von Tatooine für Sie herein.“
Der General nickte. „Stellen sie durch.“
Das Bild auf dem Bildschirm wechselte und es erschien eine Person in einer abgenutzten und dreckigen Rüstung.
Das Gesicht konnte man nicht erkennen, da der Helm mit den dunklen Visierplatten keinen Einblick zuließ.
Mit giftigem Blick spießte der General den Mann auf.
„Ich hoffe es ist wichtig, Erifee. Ich hasse es gestört zu werden.“
„Das ist es, Sir.“ stammelte der Kopfgeldjäger zurück.
„Ich habe unseren Bekannten Gol-Dal heute bei einem Gespräch belauscht. Es ging um die Frau.
Zwei Fremde waren gestern bei ihm. Er schickte zwar diese weg aber es scheint das er sich mit ihnen außerhalb des Palastes treffen will.“
General Sober überlegte kurz und rieb sich dabei sein Kinn.
„Es scheint, das Gol-Dar seine Wertigkeit überschätzt. Terminieren sie ihn. Wir brauchen ihn nicht mehr. Und wenn sie schon gleich dabei sind, beseitigen sie auch die Fremden. Ich will nicht, das meine Pläne stören“
„Alles klar, Sir. Die Ziele sind schon so gut wie tot“ antwortete Erifee.

Der Bildschirm wurde dunkel.
General Sober setzte sich an seinen Schreibtisch und lehnte sich in seinem Sessel zurück und überdachte die Situation.
Er konnte es sich nicht leisten einen Fehler zu begehen.
Er musste seinen Joker in die Richtige Position bringen, denn langsam wurden einige seiner Verbündeten zu einem unhaltbaren Problem.
Wenn er die Fäden richtig zog sollte ihn dies nicht weiter beunruhigen.
Es wurde Zeit mit der nächsten Phase zu beginnen.
 
Kapitel 10
Irgendwo in der Wüste, Tatooine

Taron lehnte locker an seinem Swoop, das er sich in Wayfar geliehen hatte.
Die heiße flimmernde Luft wirbelte kleine Sandkörner gegen seine Kleidung, die dann darin verschwanden. Durch irgendein Loch oder Schlitz kam immer Sand in die Kleidung.
Und diese fing dann an furchtbar zu jucken und man war froh, wenn man sie irgendwann ausziehen konnte um sich zu Duschen.
Das hasste er an Tatooine.
Nochmehr sogar als die unerträgliche Hitze hier draußen in der Wüste, die von den Zwillingssonnen verursacht wurde und einem schon nach kurzer Zeit den Verstand aus dem Kopf kochte.
Er verfluchte den Bothaner in Gedanken für die äußerst miserable Wahl des Treffpunktes.
Er fragte sich unwillkürlich ob das eine weitere Schikane von Gol-Dar war um vielleicht den Preis noch weiter hochzutreiben.
Bothaner vertrugen Hitze weitaus besser als Menschen.
Ein weiteres Mal schaute Taron auf sein Datapad um die Umgebung zu Scannen.
Er hielt nach seinem Freund Galen Ausschau, der eigentlich auch zu dem Treffen kommen wollte.

Galen sollte Taron Rückendeckung geben, denn man konnte nie wissen, was in der Wüste alles so passieren konnte.
Die Sandleute, die durch die Wüsten wanderten konnten urplötzlich auftauchen und Ärger machen.
Oder eine heimische Tierart konnte auftauchen.
Die Womp Ratten waren zwar nicht sonderlich gefährlich, wenn sie einzeln auftauchten, aber eine Gruppe von ihnen konnten jemanden schon sehr in Bedrängnis bringen.
Richtig ungemütlich konnte es werden, wenn man einem Krayt Drachen begegnete.
Bei dieser nur auf Tatooine heimischen Lebensart konnte man nur eines machen. Verschwinden, und zwar so schnell wie möglich.
Die Krayt Drachen waren riesengroße Echsenartige Wesen, die schon mal gut und gerne 100 Meter und mehr erreichten. Darüber hinaus waren sie mit einem langen Stachelbewehrten Schwanz, riesigen Klauen und mit einem großen Knochenpanzer am Schädel samt Hörnern bewaffnet.
Mit seinem kleinen Blaster konnte er diesen Monstern höchstens ein jucken beibringen.
Er schaute sich bei diesen Gedanken kurz um, denn man konnte sie glücklicherweise schon früh gegen den Horizont erkennen.

Am entfernten Horizont wurde ein kleiner dunkler Punkt langsam größer. Ab und an verschwand er, wenn eine der Dünen die Sicht versperrte.
Das musste der Bothaner sein, denn es sah nicht nach einem Speeder aus, mit dem Galen wohl kommen würde.
Nach einigen Minuten hielt Gol-Dar kurz vor Taron an. Eine unangenehme Sandwolke wirbelte auf und hüllte Taron ein.
Mit einer flüssigen Bewegung stieg der Bothaner ab und enthüllte sich aus seinem Schutzgewand, das er gegen den Sand trug.
Der feine Sand, der sich bei dem Flug über die Dünen in seinem Gewand festgehangen hat fiel leise herunter.

Die beiden Männer schauten sich eine Zeitlang an ohne etwas zu sagen. Gol-Dar war der erste der das Schweigen brach.
„Haben Sie das Geld mit?“ fragte er.
Die Nervosität, die in der Gestik von Gol-Dar lag, war schwer zu übersehen.
„Ich dachte das Bothaner bei Geschäften nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen“ entgegnete Taron und verlagerte seine Haltung von dem einem Bein auf das andere.
Er griff in seine Innentasche und holte ein Creditchip heraus. „Ich hoffe, das die Information die sie mir verkaufen wollen auch das Geld wert ist.“
Gol-Dar schaute blinzelnd auf das Geld und nickt. „Das ist sie. Ich konnte im Palast von Jabba nicht darüber reden. Er hat überall seine Augen und Ohren und es hätte mich meinen Kopf gekostet mit ihnen über dieses Thema zu sprechen. Deshalb habe ich sie zu diesem Treffen gebeten.“

Taron schaute ihn scharf an. „Also, was können sie mir über dieses Kind sagen was Geelo im Palast abgeliefert hat?“
Gol-Dar´s Stimme wurde leise und verschwörerisch.
„Ich kann ihnen bei ihrer Suche nach dem Kind weiterhelfen. Es war ein kleines Mädchen. Jabba wollte sie eigentlich für sich als Dienerin haben.“
Der Bothaner ging mit kleinen Schritten ein Stück weg.
„Als Dienerin war sie aber mehr als unpassend. Sie war ein verkommenes kleines Gör. Ständig aufsässig. Man konnte ihr sagen was man wollte, sie hörte einfach nicht. Ständig gab es nur Ärger mit ihr. Jabba fand aber schnell heraus, das sie sich für etwas anderes eignete.“
Taron nickte leicht und fiel Gol-Dar ins Wort.
„Kommen sie zum Punkt. Bisher ist das alles sehr dünn was sie mir erzählen.“
„Ja Ja. Ich komme ja gleich drauf.“ beschwichtigte Gol-Dar.
„Er machte ihr ein Angebot. Er versprach ihr die Freiheit, wenn sie die Auswahlprüfungen für die Kopfgeldjäger Ausbildung überlebte.“
Taron fuhr erschrocken zusammen. „Wie kann dieser schleimige ******* ein kleines Mädchen zu so etwas treiben.“
Gol-Dar zuckte mit den Achseln. „Sie war Sklavin. Sie war nichts wert.“
Taron fühlte wie sich in seinem Inneren die Wut aufstaute.
„Was passierte mit ihr?“
„Keine Sorge. Sie überlebte. Dieses kleine Gör war wirklich außergewöhnlich. Sie hat alle anderen Bewerber umgebracht. Blutrünstiges Biest. Jabba hielt sein Versprechen und gab ihr die Freiheit und auch ein neues Angebot was für beide Seiten sehr lukrativ werden sollte.“

Taron schaute den Bothaner fragend an.
„Wie meinen sie das? Ich dachte sie hätte die Freiheit bekommen? Warum sollte sie auf ein neues Angebot von Jabba eingehen?“
„Was würden Sie tun, wenn sie ein wirklich gutes Angebot erhalten würden? Etwas, was ihrer ganzen Identität, ihrem ganzen Wesen gänzlich entspricht und sie genau wissen, das es genau das ist was sie wollen. Wie ich bereits sagte hat Jabba erkannt was das Mädchen war und welcher Wunsch in ihr steckte. Er schickte sie zu einer sehr speziellen Ausbildung. Einer, die nur sehr wenige bekommen.“
„Also hat sie keine Ausbildung zur Kopfgeldjägerin bekommen? Ich dachte sie hat diese Prüfungen bestanden?“ Taron war irritiert und ließ sich das auch in seinem Gesicht ansehen.
Gol-Dar lächelte zufrieden.
„Die Disc, die ich ihnen jetzt gebe enthält den Standort, wo sie ihre Ausbildung erhalten hat. Das ist alles was ich weiter dazu sage. Es ist ihre Sache wie sie damit umgehen. Und nun geben sie mir mein Geld und ich verschwinde.“
Taron und Gol-Dar tauschten gleichzeitig die Gegenstände aus und steckten sie in ihre Taschen.
„Sie sind ein gewiefter Geschäftsmann Gol-Dar.“ sagte Taron zu seinem Gegenüber. „Ich weiß nicht nur genauso viel wie vorher, nein, es sind sogar noch weitere offene Fragen dazugekommen.“

“Wie gesagt, mehr kann ich nicht für sie tun.“ Der Bothaner lief zu seinem Speeder, drehte sich aber noch mal um und lächelte Taron zufrieden an.
Genau in diesem Augenblick erstrahlte der Kopf von Gol-Dar in einem rötlichen Schimmer konträren Lichts und der Bothaner fiel vornüber in den Sand. Der halbe Hinterkopf des Bothaners war von einer Lasersalve weggebrannt und die kauterisierte Wunde qualmte noch.
Taron reagierte sofort und hechtete in eine Seitwärtsrolle, die ihn einige Meter weiter wieder auf die Beine brachte.
An der Stelle, wo er gerade eben noch gestanden hatte, schlugen weitere Lasersalven ein und versenkten den feinen Dünensand, der sich sogleich in eine Glasartige Melange verwandelte.
Immer mehr Lasersalven zuckten aus großer Entfernung zu ihm herüber und Taron blieb nichts anderes übrig als hinter seinem Speeder in Sicherheit zu gehen.
Einige der Lasersalven schlugen in den Speeder von Gol-Dar ein, der in einer gleißenden Explosion auseinander flog, als der Repulsor Antrieb getroffen wurde.
Die Druckwelle die dabei entstand schleuderte Taron nach hinten und er kam rücklings unsacht auf.
Aus einer Reaktion heraus scherte sich Taron nicht um die Schmerzen die seinem Rücken hinauf krochen. Er wuchtete sich auf den Bauch und versuchte so schnell es ging von seinem Speeder wegzukommen um hinter der nächsten Düne in Deckung zu gehen.

Er war gerade aufgestanden und losgespurtet als auch sein Speeder explodierte, seinen Körper hoch in Luft hob und ihn wie eine Banthapuppe wegkatapultierte. Taron fühlte noch im Flug, wie sich etwas in sein Bein und in den Rücken bohrte.
Schmerzwellen wurden auf direktem Wege über seine Nervenbahnen in sein Gehirn gesteuert und Taron merkte dadurch nicht mal, das er in einer wirbelnden Staubwolke auf den sandigen Boden schlug.
Sein Sichtfeld wurde durch eine verschwommene schwarze Korona behindert die drohte sein Bewusstsein zu verschlingen.
Taron kämpfte dagegen an, denn er wusste, wenn er aufgab war er so gut wie tot.
Er versuchte sich an seine Umgebung festzuhalten, sich darauf zu fokusieren.
Das Laserfeuer hatte aufgehört denn er hörte kein Summen, das davon immer begleitet wurde. Er versuchte sich zu drehen, wurde aber mit neuen Schmerzwellen belohnt, die aber dafür Sorge trugen, das er nicht das Bewusstsein verlor.
Er konnte nur eine weit entfernte Gestalt erkennen, die sich hastig auf ein Speeder schwang und mit voll aufgedrehten, kreischenden Repulsoren über die Dünen hinweg verschwand.
Taron ließ seinen Kopf in den Sand sinken.
Langsam verschwand das Adrenalin, das seinen Körper wach hielt und die schwärze, die er so angestrengt versucht hatte abzuhalten, bekam die Oberhand.
Im fehlte die Kraft um noch weiter gegen die Ohnmacht anzukämpfen, also ergab er sich der dunklen Leere die für ihn die Erlösung versprach.
 
Kapitel 11
Raumstation Dantooine, Dantooine System

Es war eine lange und teilweise langweilige Reise zu ihren Heimatplaneten gewesen.
Außer den von ihr geplanten Transformationen in andere Personen war nichts weiter auffälliges passiert.
Von Jessica Jenkins wurde sie zu Dani Scorbusi, einer Technikerin die geschult im Umgang mit Energiekupplungen und Sprungantrieben war.
Als Dani verkleidet war es ihr möglich überall in der Galaxie Aufträge anzunehmen und so ohne viel Auffallen von einem System ins andere zu kommen.
Es war zwar eine harte und dreckige Arbeit, aber sie konnte so recht abgeschnitten von übrigen Passagieren ihr Reise tätigen.
Die meiste Zeit war sie in der Antriebssektion um ihre Arbeit zu machen oder sie war in ihrer Kabine, die in den untersten Ebenen des Kreuzers lagen.
Sie teilte ihre Kabine mit zwei weiteren Arbeiterinnen, die jedoch andere Schichten hatten. So gingen sie sich die meiste Zeit aus dem Weg.
Auf einem anderen Kreuzer wurde sie nach Dani Scorbusi zu Lile Dagar, einer freien Reporterin für die Galaxy News, die auf Reise war um die neusten Gerüchte aufzufangen um diese dann in einer eher zweitklassigen Kolumne zu Veröffentlichen.
Auch in dieser Verkleidung erkannte sie niemand, und was noch wichtiger war, eventuellen Verfolgern machte es sie durch dieses Versteckspiel schier unmöglich sie zu finden.
Die Imperialen Behörden waren nicht von gestern. Auch sie hatten Profis in ihren Reihen, aber es machte es ihnen sehr schwer zu Verfolgen.
Es war ein Versteckspiel zwischen den Sternen und sie war Meisterin des Spiels.
Sie bestimmte die Regeln.
Und alle anderen mussten ihr Spiel spielen.

Nun stand sie in ihrer kleinen Kabine wieder vor dem Spiegel im Badezimmer. Heute würde die letzte Verwandlung vollzogen werden.
Heute bekam sie ihre Wahre Identität wieder.
Sie würde wieder sie selbst sein und darauf freute sie sich schon.
Lile beugte sich hinunter zum Waschbecken und hielt ihr Haare unter das lauwarme Wasser.
Die Färbung die sie sich in ihre Haare geschmiert hatte juckte fürchterlich und sie war froh diese loszuwerden.
Erst als ihre Haare anfingen zu quietschen machte sie das Wasser aus, drückte die verbliebene Feuchtigkeit aus den langen Strähnen und band sich ein Tuch um den Kopf.
Sie schaute sich dann im Spiegel lange an.
Vorsichtig machte sie sich daran die Kontaktlinsen aus ihren Augen zu entfernen.
Sie hatte seit der Annahme ihres Auftrages ständig Kontaktlinsen getragen.
Mal blaue, mal braune oder auch mal graue.
Es gehörte zu ihren ständig wechselnden Identitäten.
Nachdem Sie die Linsen in ihr kleines Kästchen gelegt und in ihrer Tasche verstaut hatte blickte sie wieder in ihr Gesicht im Spiegel.
Ihre leuchtend grünen Augen funkelten sie an, so als ob sie sich freuten ihren alten Besitzer endlich wiederzusehen.
Nun nahm sie auch das Tuch von ihrem Kopf und lange feuerrote Strähnen fielen in ihr Gesicht. Sie lächelte sich selber an.
„Willkommen Jade. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“ sagte sie zu sich selbst und kniff ein Auge schelmisch zusammen.

Jade hatte in ihrer Ausbildung gelernt, das dass beste Versteck für jemanden der nicht gefunden werden wollte in der Auffälligkeit lang. Je auffälliger man war, desto weniger Erwartete man, das dahinter sich jemand verbarg der nicht erkannt werden wollte.
Suspekt, aber es funktionierte.
Als Jade in ihr Schlafzimmer kam schaute sie auf ihr Bett. Fein säuberlich aufgereiht lagen ihre Kleidungsstücke und ihre Waffen, die sie zuvor aus einem kleinen Schließfach hier auf der Raumstation über Dantooine geholt hatte.
Nach und nach zog sie ihre Kleidung an. Alle Kleidungsstücke waren aus schwarzem Leder und standen in direktem Kontrast mit ihren grünen Augen und ihrer feuerroten Mähne.
Als sei das immer noch nicht genug hatte sie ein sehr knappes Top und eine Hose an, die eng an ihrem Körper anlagen.
Es formte ihre schlanke und muskulöse Figur ab und betonte ihre wohlgeformten Brüste, die jeden Mann in Verzückung bringen konnten.
Sie würde ein Blickfang sein, egal wohin sie kam.
Dann zog sie ihre Boots und ihren langen schwarzen Mantel an und legte den schweren Pistolengurt um ihre Hüften.
In die beiden Halter, die an diesem Gurt befestigt waren, steckte sie ihre zwei wuchtigen, silberfarbenen DL-44 Blaster die im schwachen Licht der Kabine blitzten.
Jade fuhr zärtlich über die ergonomischen und extra für sie angefertigten Griffe.
Das waren zwei Meisterwerke der Waffentechnik.
Diese beiden Pistolen hatten eine größere Reichweite als die normalen Modelle.
Somit hatte sie einen Vorteil gegenüber ihrer Gegner, die es wagten ihr zu nahe zu kommen.
Des weiteren wurden sie mit speziellen Engeriezellen geladen, die es ihr ermöglichten schneller und vor allem länger zu schießen.
Sie hatte dafür ein Vermögen ausgegeben.
Aber es hatte sich ausgezahlt.

Zu guterletzt legte sie ihre Bounty Hunter Marke um den Hals, die sie an einer Metallkette befestigt hatte.
Sie war stolz auf ihre Marke.
Viele Hunter legten sie nicht an, wohl damit man sie nicht erkannte.
Sie fand, das dass Augenwischerei war.
Die meisten Hunter legten ohnehin Kampfrüstungen an um bei Gefechten besser geschützt zu sein.
Das verriet sie ohnehin schon.
Bei ihr wusste man sofort, woran man war.
Die letzte Stufe ihrer Verwandlung bestand in dem anlegen ihrer schweren Ringe, die sie gelegentlich auch als Schlagwaffe benutzte.
Als letztes packte sie die alten Sachen von Lile Dagar in eine Tasche und verließ ihre Kabine in Richtung der Schießfächer. Dort packte sie alles in eines der Fächer und gab einen Code ein, der es den Betreibern der Schießfächern ermöglichte von einem ihrer Konten die Bezahlung des Faches einzuholen.
Das Mieten eines dieser Fächer war zwar sehr teuer, da es ja bekanntlich auf Raumstationen wenig Platz gab, aber Jade konnte das verkraften. Sie hatte genug Geld um nie wieder arbeiten zu müssen.
Mit einem Piepen schoss sich das Fach.

Mit festen Schritten stolzierte sie durch die Station.
Sie fühlte die lüsternen Blicke von männlichen Humanoiden auf ihrem Körper, die man ihr hinterher warf, wenn sie vorbei ging.
Sie fühlte auch die ängstlichen Blicke, die entstanden, wenn ihre Bounty Marke zwischen ihren Brüsten aufblitzte.
Jade steuerte zielsicher wie ein Torpedo Richtung Dockcantina, denn nach einer solch langen Zeit hatte sie Durst auf einen Drink.
Auf ihrer Reise hierher und auch innerhalb ihres Auftrages konnte sie es sich nicht leisten in ihrer Wahrnehmung beeinträchtigt zu werden und so hatte sie sich die ganze Zeit zurückgehalten.
Aber als Jade, die Bounty Hunterin konnte sie es sich wieder leisten.
Sie blieb von der Tür der Cantina stehen.
Genau wie die Raumstation, hatte auch die Cantina schon bessere Zeiten gesehen.
Schon der Eingang war Schmutzig und Abfall lag an den Ecken herum.
Sie trat durch die Tür der Cantina und blieb auf den oberen Stufe stehen.
Der dunkle rauchige Raum war nur spärlich gefüllt und monotone Musik schallte aus einer Musikbox am Ende des Raumes heraus.
Aus den hinteren Ecken, die im Dunkeln lagen, kamen helle Rauchschwaden zum Vorschein und der süßliche Duft von Drogen, die dort konsumiert wurden verteilte sich wie ein morgendlicher Tau auf den Wiesen von Naboo durch die Cantina.
Sie ging langsam die Stufen herab und durchquerte den Raum um an der hinteren Bar Platz zu nehmen. Sie betrachtete die Leute, an die sie vorbeikam. Der größte Teil von ihnen war betrunken oder mit Drogen voll. Sie nahmen von Jade kaum Kenntnis.
An einem Tisch in der nähe des Platzes, wo Jade sich niederließ saßen 3 junge Männer, die Jade von oben bis unten musterten und dabei tuschelten.
Jade ignorierte sie.

„Was darf es sein?“ fragte der Barkeeper, der nach einem Vuvrianer aussah und stank als wäre er in einen Haufen Banthascheiße gefallen.
Unweigerlich musste Jade sich abwenden um nicht sofort auf die Theke zu kotzen.
Sie schaute ihn grimmig an.
„Erst mal n Meter Abstand, damit ich nicht gleich tot vom Hocker falle.“
Entgeistert von ihrer Aussage machte der Barkeeper einen Schritt zurück und schaute sie mit den meisten seiner Augen an.
Jade deutete auf eine Flasche Corellianischen Wein, die hinter dem Barkeeper in dem Regal stand.
„Ein Glas davon. Aber in einem SAUBEREN Glas verstanden.“ betonte Jade.
Der Vuvrianer nahm die Flasche aus dem Regal und schüttete die rötliche Flüssigkeit in ein Glas, das er zuvor sauber machte.
Er stellte das Glas vor Jade auf die Theke und hielt die Hand auf „40 Credits“.
Jade griff in Tasche ihres langen Mantels und zog einen Creditchip heraus.
„Kaufen sie sich von dem Rest ein Deo.“
Der Barkeeper grunzte Jade an und verschwand beleidigt auf die andere Seite der Theke.

Sie schwenkte die Flüssigkeit durch das Glas, musterte sie, roch sie.
Dann nahm sie einen Schluck und erfreute sich an dem unvergleichbaren Geschmack, den dieser Tropfen hinterließ.
Sie schloss ihre Augen und verharrte in diesem kostbaren Moment des Genusses, versunken in der Sinnlichkeit des Geschmacks.
Wie hatte sie das vermisst. Der Wein war zwar nicht der beste seiner Art, aber was konnte sie schon hier in dieser Cantina erwarten.
Sie wurde jäh aus diesem Moment herausgerissen als sich eine Hand auf ihre Schulter senkte und sie auf ihrem Hocker umdrehte.
Sie schaute in das Gesicht eines jungen Mannes, der kurz zuvor noch an dem Tisch in ihrer Nähe gesessen hatte.
Die Augen des jungen Mannes sprachen Bände, denn außer den großen erweiterten Pupillen sah Jade nichts weiteres. Dieser Mann war vollgepumpt mit Drogen.
Wie konnte er es wagen sie aus diesem Moment herauszureißen.
Wie eine Thermalexplosion keimte die Wut in Jade auf und kroch unaufhaltsam in ihr hoch.
„Wenn du einen guten Fick willst, Kleine, stehe ich dir zur Verfügung.“ säuselte er Jade ins Gesicht.
Ok, das war echt zuviel.
Noch schneller als ein Hyperlichtsprung implodierte die Wut in Jade, badete ihre Emotionen in Supernova artigem Feuer und entlud sich letztendlich in einer brutalen Geraden, die sich wie ein Meteoriteneinschlag in das Gesicht des Jungen Mannes grub.
Knochen brachen mit bestialischem Geräusch, Blut spritzte zu allen Seiten und katapultierten den jungen Mann in einer unbeholfenen Drehung rückwärts in eine Reihe Tische, die mit lautem Krachen zu Bruch gingen.
Jade fixierte gleich die anderen Burschen die an dem Tisch saßen.
Das kichern und lachen, das noch kurz zuvor von ihnen zu hören war, war schlagartig verschwunden und sie wurden Leichenblass.
Von ihnen ging keine Gefahr aus.
Sie marschierte gradlinig zu dem jungen Mann am Boden zwischen den Tischen und blieb über ihm stehen.
Der Mann am Boden öffnete gerade seine Augen wieder und schaute direkt in die Mündung von Jade´s DL 44, die glitzernd in ihrer Hand lag.
Panik und Angst krochen in die Gesichtszüge des jungen Mannes.
„Gib mir ein Grund, warum ich dich nicht sofort abknallen sollte“ zischte es aus Jade hervor.
Voller Angst brachte der Mann keinen Laut heraus, lag nur da mit seinem verzerrten blutigen Gesicht.
Die dunkle Stelle, die sich im Genitalbereich des Mannes ausbreitete reichte Jade als Antwort.
„Du Auswurf eines Mynocks hast Glück das ich heute einen guten Tag habe.“
Damit steckte sie ihre Waffe wieder ein und schaute sich noch mal in der Cantina um.
Keiner in der Cantina sagte etwas, keiner rührte sich.
Noch immer duselte die Musikbox in der Ecke ihre monotone Melodie.
Sie drehte sich auf ihrem Absatz herum und verließ mit einem sexy Hüftschwung die Cantina.
Ihr Lachen hallte in dem Raum wieder.
Ja, dachte sie sich.
Ich bin wieder da.
Damit machte sie sich auf den Weg zu den Shuttles um zur Oberfläche Dantooines zu fliegen.
 
Kapitel 12
Bestin, Tatooine

In der Dunkelheit seiner Gedanken entstanden leise Stimmen, die in aberbunten Synchronschwingungen durch seinen Kopf schwebten. Wie in einer Terminalsimulation veränderten sie sich mit jeder Stimmoktave, sie drehten sich, dehnten sich aus oder zogen sich zusammen.
Was diese Stimmen sagten konnte er nicht verstehen, auch nicht woher sie kamen.
Sie schienen wie unsichtbare, nicht greifbare Wesen in seinen Gedanken herum zu irren.
Sie waren leise, wurden aber zunehmend lauter.
Nach einer kurzen Zeit, die Taron aber wie Jahre vorkamen, konnte er 2 Stimmpaare ausmachen.
Als ob er von einer unbekannten Kraft angezogen wurde schwebte er in Richtung der Stimmen.
Um ihn herum begannen Lichter zu flackern.
Erst langsam, aber dann immer schneller, solange bis sie in einer gleichbleibenden pulsierenden Helligkeit verblieben.
Er hörte seinen Namen.

Jemand sprach mit ihm, aber Taron konnte nicht antworten. Vor seinen Augen begannen sich schemenhafte Umrisse abzuzeichnen.
Langsam kehrte auch ein Gefühl in seine Gliedmaßen, obwohl er wünsche das sie lieber gar nicht da wären.
Jeder Knochen und jeder Muskel in seinem Körper protestierte gegen die Schmerzen, die an seinen Nervrezeptoren nagten.
„Taron, hörst du mich?“ flüsterte ihm eine Stimme ins Ohr.
Taron drehte leicht seinen Kopf in Richtung des Sprechers und versuchte seine Augen zu öffnen.
Die Helligkeit in durch seine Augenschlitze drang war kaum auszuhalten.
Er konnte nur einen Umriss erkennen, der aber langsam immer deutlicher wurde.
„Taron, hörst du mich?“ fragte die Stimme wieder.
Diese Stimme konnte Taron als seinen Freund Galen ausmachen, der vor ihm stand.
Noch blendete das helle Licht Tarons Augen, aber nach einem vorsichtigen Umschauen konnte er erkennen das er auf einer Medstation lag.

Die sterile Farbgestaltung, die spartanische Ausstattung und die zahlreichen Medizinischen Terminals ließen keinen anderen Schluss zu.
Die andere Person die er in dem Zimmer erkennen konnte war eine Frau in einem weißen Kittel.
Sie musterte gerade einen Diagnosebildschirm, der am Kopfende des Bettes befestigt war.
Taron drehte sich wieder zu seinem Freund und schaute ihn an.
Mit leiser und heiserer Stimme sagte er zu ihm „Du hast nicht zufällig den Rancor gesehen, der sich auf mich gesetzt hat?“
Galen musste grinsen. „War ja zu erwarten das du nicht klein zu kriegen bist. Wie geht’s dir?“
„Ich fühl mich, als ob ich ein Tänzchen mit einem Bol gemacht habe. Was ist passiert? Und wo bin ich verflucht noch mal?“
„Ganz der Alte wieder“ meinte Galen.

„Ich hab dich mitten in der Wüste aufgelesen wo du ein Schläfchen zwischen zwei zerstörten Speedern und einem Kopflosen Bothaner abgehalten hast. Dich hat es ziemlich erwischt. Ich hab dich dann hierher nach Bestin ins Medcenter gebracht. Dr. Lear hier hat dich in den Bactatank gesteckt.“ Galen deutete auf die Frau in weißen Kittel.
Taron musterte kurz die Frau, die trotz ihres Kittels und den zusammengebundenen Haaren einen sehr attraktiven Eindruck machte.
Sie hatte lange dunkle Haare, war schlank und hatte ein sehr fein ausgeprägtes Gesicht, das Taron sonst nur von Twi´lek Frauen kannte.
„Dann muss ich ihnen wohl danken Dr. Lear., das sie mich wieder zusammengeschustert haben.“
Dr. Lear winkte ab.

„Das ist mein Job. Sie müssen sich aber noch ein wenig ausruhen. Die Bactabehandlung hat sie ein wenig geschwächt.“
Sie ging ein Stück um das Bett und nahm ein kleines Diagnosegerät von einem Tisch.
„Wenn sie mich Entschuldigen, ich komme später noch mal um nach ihnen zu sehen.“
Mit dieser Verabschiedung drehte sie sich um und verließ das Zimmer.
Taron schaute ihr nach.
Als sie das Zimmer verlassen hatte schaute er Galen fragend an.
„Ok. Wo ist die Disc Galen?“
„Keine Sorge, die ist in Sicherheit. Ich habe sie auch schon ausgewertet. Die Informationen die darauf zu finden waren sind Goldwert. Wir haben wieder eine konkrete Spur. Und vor allem den Namen des Mädchens.“
„Und? Sag schon.“ fragte Taron.
„Also, ihr Name ist Jade.“
„Nur Jade? Das war alles? Und wo können wir diese Jade finden. Gol-Dar sagte er habe auch den Planeten wo sie hin ist.“

Galen stieß zischend einen Luftzug aus. „Unser Weg wird uns nach Sleheyron führen.“
Taron überlegte kurz. „Das ist mitten im Hutt Sektor. Können wir sie mittels ihres Namens dort ausfindig machen?“
Galen schüttelte leicht den Kopf. „Das habe ich versucht. Eine Jade ist dort nicht geführt. Und in der gesamten Galaxis gibt es Tausende mit diesem Namen. Ich fürchte das wir nach Sleheyron fliegen müssen um dort mehr herauszufinden.“
Taron rutschte unruhig im Bett hin und her.
Hat Dr. Lear gesagt wie lange sie mich hier behalten möchte?“ fragte Taron.
„In einigen Stunden bist hier raus.“
Das war eine gute Nachricht für Taron.
Er wollte so schnell wie möglich nach Sleheyron aufbrechen.
„Dann werde ich nach Sleheyron fliegen, sobald ich eine Runde geschlafen habe. Kannst du schon alles dafür vorbereiten Galen? Und versuche doch mal heraus zu finden mit wem ich dort mal sprechen kann um an Informationen zu kommen.“
„Alles klar. Mach ich.“

Sein Freund machte sich auf um sich um die Vorbereitungen zu kümmern, drehte sich aber noch einmal in der Tür zu Taron um.
„Ach, bevor ich das vergesse. Auf den COMPNOR Oberbefehlshaber ist ein Attentat verübt worden. Er ist auf einer Museumseröffnung auf Corellia in die Luft gesprengt worden.“
Taron ballte die Fäuste und grinste.
„Der Schleimsack hat er auch verdient. Weiß man schon wer dafür Verantwortlich ist?“
Galen schüttelte den Kopf.
„Bisher tappen die Imperialen im Dunkeln. Es gibt keinerlei Spuren. Das war ein Profi.“
Taron grinste nun noch breiter.
„Hauptsache einer weniger.“

Einige Stunden später traf Taron in Dockbucht 13a ein, wo er sein A9 Vigilance Jäger geparkt hatte.
Langsam ging er um sein Schiff herum und prüfte ob alles soweit in Ordnung war.
Dieser Jäger war eines der seltenen Modelle, die es auf dem Schwarzmarkt gab und er hatte eine horrende Summe von 130.000 Credits bezahlt um in dessen Besitz zu kommen.
Es war zwar ein kleiner Jäger, der nur ihn befördern konnte, aber es war schnell und vor allem sehr wendig.
Falls er Probleme bekommen sollte, konnte er damit sich sehr gut zur Wehr setzen.
Die beiden Schweren Laserkanonen hatte er entfernen lassen um Platz für den Hyperraumantrieb zu bekommen und hatte sie stattdessen gegen eine leichte Turbolaserkanone getauscht.

Soweit Taron es beurteilen konnte war sein Schiff in gutem Zustand.
Er konnte seine Reise nach Sleheyron antreten.
Galen würde solange hier bleiben um weitere Nachforschungen zu betreiben.
Nach den Informationen die Galen ihm geschickt hatte, würde er sich dort mit einem Informanten treffen, der ihm weiterhelfen konnte.
Taron stieg in seinen Jäger und ließ die Kuat Drive A-9x Triebwerke starten.
Das leise surren und vibrieren, das durch die Triebwerke entstand, entspannte Taron und er freute sich auf seine Reise.
Langsam stieg er aus der Dockbucht senkrecht auf.
Als er eine sichere Höhe erreicht hatte beschleunigte er seinen Jäger und schoss in die Atmosphäre Tatooines.
In spätestens 12 Stunden würde er hoffentlich einen weiteren Schritt vorankommen.
 
Kapitel 13
Randsektor im Hutt-Raum, Sleheyron

Sleheyron. Ein Planet im Äußeren Randsektor im Hutten Raum.
Wenn Taron der Meinung war, das Tatooine schon ein abscheulicher Planet war, der schon alleine durch die abartig enormen Sandmengen, die sich wie Parasiten in jeder Körperöffnung festfraßen, wurde er hier eines besseren Belehrt.
Nicht nur, das dieser Planet ein einziger aktiver Vulkan war, der Rauch und Asche ausspuckte wie ein Trandoshan seine diversen Körperflüssigkeiten, nein, hinzu kam noch, das hier eine Schwerindustrie zu finden war die sich ein Dreck um Ökologie oder Luftverschmutzung gab.
Wie auf Tatooine setzte sich auch hier allerlei Staub in die Klamotten, mit dem Unterschied, das man sich nicht nur kratzte, weil es besonders an den unzulänglichen Stellen juckte, sondern auch binnen weniger Minuten aussah als ob man nackt in einer Teergrube gearbeitet hatte.
Die Ablagerungen, die durch die Schwerindustrie verursacht wurden, waren auch schwefelhaltig und sie verursachten Rötungen und teils auch Ausschlag, wenn sie Kontakt mit der bloßen Haut bekam.
Taron zog seine Atemmaske weiter über Nase und Mund in eine korrekte Position, um wenigstens etwas Schutz vor den Feinpartikeln, die wie Insektenschwärme über den Sumpf auf Corellia flogen, zu haben.

Er ging flotten Schrittes vom Raumhafen in Richtung Shuttlerampe, vorbei an den riesigen Gasanlagen, die einen kaum auszuhaltenden Gestank verbreiteten, und Ruinenhaften Wohngebäuden, die so verfallen aussahen, das Taron der Meinung war, das niemand dort lebte, wobei ihn die schwachen Lichter die durch die verdreckten Scheiben drangen Lügen strafte.
Nein, dies war kein Ort für ihn.
Da ließ er sich doch lieber Massen an Sand in jede Ritze wehen, dabei ständig preisend, das Tatooine doch ein wunderschöner Planet war.
Er schüttelte den Kopf.
Er hasste diesen Planeten jetzt schon Abgrund tief.
Die Shuttlerampe, vor der er jetzt stand, sah genau wie alle Gebäude hier in der Hauptstadt von Sleheyron alt und schäbig aus.
Auch auf ihr waren die dunklen Ablagerungen zu sehen, die scheinbar das Material nach und nach zersetzten.

Es schien wirklich nicht sein Tag zu sein.
Die nächste Hürde, die er bestehen musste, war das Ticketterminal, wo er sein Ticket für den Flug auf die andere Planetenseite kaufen musste.
Der Ort zu dem er musste um seinen Informanten zu treffen hatte eigentlich keinen Namen.
Es wurde schlicht und einfach die Arena genannt und lag am entlegensten Punkt auf diesem verfluchten Planeten.
Nach scheinbar endlosen Versuchen an dem Automatischen Ticketschalter einen Flug auf die andere Seite des Planeten zu bekommen, stand er nun an der Rampe und wartete auf das Shuttle.
Es war, so schien es ihm, berechnete Schikane, die Automaten komplett in Huttisch zu Programmieren und gleichzeitig mit einem Verhaltenskern auszustatten, der stets in einem stupiden Ironischen Tonfall antwortete. Alleine nur zu dem Zweck, ihn vollkommen zu entnerven und ihn zu provozieren.
Er war das eine oder andere mal versucht gewesen seinen Blaster als Argumentationshilfe zu Hilfe zu ziehen, um dieses Ticketterminal in seine Atomaren Bestandteile zu zerlegen.
Aber er ließ es, da er sich zu dumm vorgekommen wäre, mit einem Ticketterminal zu Diskutieren und dabei verbal Unterlegen zu sein.

Also wartete er sichtlich schlecht gelaunt auf das Shuttle.
Mit lautem Dröhnen schoss das Shuttle heran und zündete im letzten Augenblick die Schubtriebwerke, um nicht mitten auf der Rampe zu zerschellen.
Die gewaltigen Staubwolken die bei diesem Manöver unwillkürlich entstanden, hüllten Taron komplett ein und ließen ihn erfahren, wie sich ein Baum inmitten eines Sandsturmes fühlen musste.
Hätte er noch Stellen am Körper gehabt, die noch nicht mit Schmutz oder Staub verseucht waren, würden sie es spätestens jetzt sein.
Mit lauten Verfluchungen und Obszönen Gesten betrat er das Shuttle, dankend dafür, das kein Hutte ihm über den Weg lief, den er wahrscheinlich in seiner Wut mit seinem Blaster niedergeschossen hätte.
Er setzte sich in die letzte Reihe des Shuttles und hoffte, das dass Areal der Arena, wohin er unterwegs war ein besserer Fleck Erde war.
Aber so wie die Dinge standen konnte er damit nicht rechnen.

Auf dem Flug schaute er durch sein Fester.
Die riesigen Gasanlagen reihten sich aneinander wie der DNS Strang eines Krayt Drachens.
Übergänge von einer Anlage zur nächsten konnte man nicht ausmachen, denn zwischen den Freiarealen schlängelten sich Rohrleitungen wie riesenhafte Schlangen.
Dort, wo noch Platz wäre um wenigstens etwas von dem schwachen Licht der Sonne durchzulassen, die ohnehin schon von den Massen an Staub verdeckt wurde, erhoben sich hohe Türme, die abwechselnd Staub, Rauch oder hell lodernde Flammensäulen ausstießen, die beim verbrennen des überschüssigen Gases was hier abgebaut wurde, entstanden.
Irgendwann lichteten sich die Anlagen, wurden kleiner und verschwanden dann ganz.
Die Aussicht besserte sich doch keineswegs.
Wie auch auf Tatooine gab es hier endlose Wüsten, doch nicht so hell, sondern dunkel und äußerst bedrohlich. Der Sand hier war durch Vulkane entstanden.
So war es auch nur natürlich, das kleine gelbe Flecken hier und da zu sehen waren.
Schwefelablagerungen, die wie ein schwerer Ausschlag über die Oberfläche der Wüste verteilt waren.
Durch die nähe der Sonne zum Planeten entstanden hier in der Wüste enorme Temperaturen, die man nur mit Hilfe von Speziellen Rüstungen überlebte.
Selbst wenn es nicht diese Hitze gab, und die gab es ja, würde die schwefelhaltige Luft für ein schnelles Ableben sorgen, denn die Konzentration die hier zu finden war, würde jede Messskala zur Verzweifelung bringen.
Taron konnte sich nun lebhaft vorstellen, warum gerade hier die Huttische Ausbildung der Bounty Hunter stattfand.
Wenn einen die Ausbildung nicht umbrachte, dann tat es wahrscheinlich der Planet.
Und wer hier überlebte, konnte überall überleben.
Er hatte noch nie einen solch widerwärtigen Planeten gesehen.
Der holprige Landeanflug des Shuttles riss Taron aus seinen Gedanken. Dichte Staubwolken verhüllten die Aussicht als Taron aus dem Fenster schaute. Sein Ziel war die hiesige Cantina an der Arena.
Dort war er mit seinem Informanten verabredet, der ihm vielleicht weiterhelfen konnte die Frau zu finden die er suchte.
Leise fluchend verließ er das Shuttle und begab sich auf die Suche nach der besagten Cantina.

Die Cantina war nicht schwer zu finden gewesen.
Sie lag genau an der riesigen Arena, die das Zentrum der Stadt ausmachte.
Unwillkürlich musste Taron bei dem Anblick der Arena staunen.
Der riesige Bau erhob sich bestimmt hundert Meter in die Höhe.
Der Vorbau, der wie ein Rondell um das Gebäude führte, beherbergte vielerlei kleine Läden und Shops, wo sich Hunderte von Lebewesen verschiedenster Rassen tummelten.
Die Decke des Vorbaus wurde von vielen Säulen getragen, die mindestens 30 Meter hoch waren. Ein wirklich imposanter Anblick.
Taron musste sich unter dem Dach durch die Massen kämpfen um bis zur Cantina zu kommen.
Er trat durch den Eingang in die Cantina und blieb auf einem etwas erhöhtem Podium stehen, um das Innere genauer Betrachten zu können.
So imposant der Anblick von außen war, so enttäuschter war er vom Inneren.
Das erste, was seine Aufmerksamkeit erregte war die Bühne, die im hinteren Teil der Cantina lag.
Bunte Lichter warfen ihre Strahlen auf die Bühne, badete die ohnehin schon grelle Dekoration in noch grellere Farben, die einem schon nach kurzer Zeit Schmerzen in den Augen verursachte und zum wegschauen einlud.

Taron war sich sicher, das wenn man zu lange dort hinschaute vermutlich Augenkrebs bekommen hätte, verursacht nicht nur durch die pestartige Augengeißelung des Lichtes und der Dekoration, sondern auch durch eine fettschwulstige Twi´lek, die sich auf der Bühne räkelte.
Taron musste sich beherrschen um nicht gleich schon im Eingang auf den Boden zu kotzen, aber der Anblick dieser Abscheulichkeit nahm ihm den Atem.
Twi´lek galten eigentlich in der ganzen Galaxis als überaus schön und wahrhaft talentiert in den Künsten des Tanzes, aber was er hier vorfand spottete jedweder Beschreibung.
Die Absurdität dieses Anblicks nahm kein Ende.
Nicht nur, das dass Licht die Twi´lek wie ein sich bewegendes Stück Kotze aussehen ließ, nicht nur weil die reine Masse mindestens 35 Kilo des ideal Gewichts überstieg, sondern auch durch die knappen und engen Klamotten, die jede Fettschwulst unehrbitterlich nach außen in die Freiheit quetschte, damit sie sich in einer wilden Kakophonie gegenseitig bedrängten.

Taron ging tiefer in dieses Höllenloch, das sich Cantina nannte und vermied bewusst den drang auf die Bühne zu schauen.
Er konnte einige Gäste ausmachen, die teilnahmslos dasaßen und sich an ihren Drinks erfreuten, ohne Kenntnis davon zu nehmen, das die Tische fast so ekelhaft waren wie die Besetzung auf der Bühne.
Dreck, Speichel und Erbrochenes klebte zusammen mit den verschütteten Überresten einiger Drinks auf den Tischen.
Er ging um einen Tisch herum, um bis an die Theke zu kommen, wo er seine Verabredung sitzen sah.
Vorsichtig setzte er sich neben dem alten Mann an die Theke, peinlich vorsichtig nicht an die ekelhaften Rückstände zu kommen, die auch auf der Theke zu finden waren, in Furcht davor, dass plötzlich Leben in die Substanz kam und ihn mit einer unheilbaren Krankheit anstecken könnte.
Der alte Mann drehte sich zu Taron, schaute ihn mit seinen dunklen Augen emotionslos an.
Eine unergründliche Leere war in diesen Augen, trostlos und müde.
Diese Augen hatten soviel gesehen. Leid. Furcht. Und tot.
Mann konnte sehen, das dieser Mann einst ein kräftiger Kämpfer war, doch von dem damaligen Glanz war nichts außer einer leeren Hülle geblieben.
„Mr. Gerra nehme ich an?“ brummte es aus dem alten Mann heraus.
„Der bin ich“ sagte Taron.
Er fixierte den alten Mann, schätzte ihn ab. „Mir wurde gesagt, das sie mir weiterhelfen könnten“
Der alte Mann schien mit seinen Gedanken woanders zu sein, an einem anderen Ort, weitab von hier.
„Sie ist nicht hier, wenn sie das wissen wollen“.
Die Direktheit dieser Antwort überraschte Taron.
„Woher wollen Sie wissen was ich wissen will?“
Der alte Mann lächelte selbstsicher. „Ich weiß es, das genügt.“
„Dann Wissen sie auch, das ich sie finden muss. Sie Wissen, das dass von höchster Wichtigkeit ist. Nicht nur für mich, sondern auch für die gesamte Galaxis.“

Der alte Mann schmunzelte, schloss seine Augen und dachte nach. „Es gab eine Zeit, da hätte sonst etwas passieren können, ich hätte eine solche Information nie verraten. Eher hätte ich mich selbst gerichtet. Aber die Zeiten sind vorbei.“
Der Blick des alten Mannes wurde glasig, verrieten, das er auf einer Reise in die Vergangenheit war.
„Ich habe viele Krieger ausgebildet müssen sie Wissen. Allesamt die Besten die man in der Galaxie finden konnte. Viele habe ich gehen sehen und noch viel mehr habe ich sterben gesehen. Ein jeder war wie ein Kind für mich.“
Er schaute Taron tief in die Augen.
„Haben sie schon Kinder sterben sehen?“ fragte er.
Taron konnte darauf nicht antworten, so gebannt war er von dem Mann, von seiner ganzen Art, von seinen Augen, die tiefgründiger waren als jedes Buch der Geschichte je seien konnte.
Langsam fuhr der alte Mann fort.
„Ich habe soviel gesehen, das reicht für zig Leben. Ich hatte Prinzipien, die ich immer eingehalten haben. Ich habe mich nie beugen lassen. Aber an irgendeinen Punkt im Leben, wenn man schon alt ist, verbraucht, leer und kraftlos, beginnt man sich zu fragen was noch kommt. Ob etwas kommt. Man blickt zurück und fragt sich, ob man alles Richtig gemacht hat.“

Er steckte seine Hand in die Tasche und zog einen kleinen Papierfetzen heraus. Sorgsam legte er diesen zwischen sich und Taron auf die Theke.
„Jeder der hier zur Ausbildung herkommt durchläuft das selbe Programm. Das erste was passiert ist, das jeder Hinweiß auf das frühe Leben eliminiert wird. Einfach alles. Man exsistiert nicht mehr. Wer die Ausbildung erfolgreich schafft, und das sind sehr wenige, bekommt eine neue Identität. Ein Deckmantel. Etwas, das zu einem passt. Händler, Künstler, Angestellte, Mechaniker oder sonst was, was nicht Auffällig ist.“
Taron kniff seine Augen leicht zusammen, fügte alle Informationen noch mal zusammen die er schon wusste. Irgendetwas stimmte nicht.
Etwas war falsch, aber er konnte es nicht identifizieren.
Schlagartig wurde es Taron klar was nicht stimmte.
„Ich dachte hier werden Bounty Hunter ausgebildet. Warum also Deckidentitäten?“
Der alte Mann lachte.
„Sie Wissen es nicht, habe ich recht?“
Der Blick des Mannes wurde urplötzlich mit einem Inneren Feuer belebt und Taron lief es eiskalt den Rücken hinunter.
„Hier werden Auftragskiller ausgebildet. Attentäter. Keine Bounty Hunter.“
Er schob den Fetzen Papier zu Taron.
“Auf diesem alten Papier steht wie sie mit ihr in Kontakt treten können.“
Er stand auf und ging zum Ausgang der Cantina.
Taron konnte nur hintersehen.
Diese Information stellte sich als wirkliches Problem heraus.
Taron war klar, das man mit einer solchen Person, wie der alte Mann es gerade sagte, nicht so einfach Verhandeln konnte.
Ihm kam es so vor, als ob sein Ziel, der Rebellion einen Vorteil zu verschaffen um die Herrschaft des Imperiums zu zerschlagen, in weite ferne gerückt ist.
Der alte Mann drehte sich im Eingang noch mal zu Taron um, die Helligkeit, die von außen in die Cantina drang umhüllte ihn mit einer feurigen Corona.
„Ich an ihrer Stelle, würde nicht nach ihr suchen.“
„Das muss ich aber. Und das wissen sie auch.“ entgegnete Taron.
Der alte Mann lächelte.
„Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Sterben.“
 
Kapitel 14
Raioballo Sektor, Dantooine, Khoonda

Mit einem lauten zischen öffnete sich die schwere Durastahl Bunkertür, begleitet von einem lauen Luftzug der bei der Dekompression der Innenschleuse entstand. Im Nu verschwand die Tür in die seitliche Öffnung und gab den Weg in den Vorraum frei.
Jade ging langsam in den zwielichtig Beleuchteten Vorraum um an das Sicherheitsterminal, das an der rechten Wand stand, zu kommen.
Es hatte einige Mühe gekostet, und auch eine gewaltige Summe an Credits, diesen schweren Bunker auf Dantooine zu bauen.
Dantooine gehörte nicht zu den Planeten, deren man große Beachtung schenkte. Er lang weit im Äußeren Rand der Galaxis und bot kaum etwas von großem Interesse.
An sich verfügte der Planet über kaum betonungswürdige Industrie. Landwirtschaftliche Erzeugnisse waren die Hauptexportgüter die Dantooine zu bieten hatte.
Die Bevölkerung bestand zum größten Teil aus Farmern oder Aussteigern, die sich hier niederließen.
Ihren Bunker hatte Jade sich in der Nähe der einzigen Hauptstadt errichten lassen, Khoonda, die über schätzungsweise 56.000 Einwohner beherbergte.
Es gab zwar eine Regierung, die war aber eher Proforma und eher als eine Administration zu bezeichnen.
Da sie durch diesen Bau einiges an Geld in die leeren Kassen des Planeten brachte, legte man ihr keine Steine in den Weg und der Bau war schnell und Problemlos vonstatten gegangen.

Das Sicherheitsterminal erwachte zum Leben und Jade musste sich Verifizieren, da ihr Bunker durch eine 3 Stufen Sicherheitstechnik geschützt wurde.
Die erste Stufe war ein Sicherheitscode, den sie auf der Terminaltastatur eingab. Durch diesen Code öffnete sich an einer neben dem Terminal befindlichen Wandpaneele ein Feld und gab einen Handscanner frei, auf der Jade nun ihre Hand legte um die 3te Stufe freizugeben.
Direkt über dem Termin, auch in einer Wandpaneele versteckt, kam nun ein Irisscanner zum Vorschein, der beide Augen von Jade abtastete.
Jade wurde mit einem anfänglichen Surren aus dem Terminal belohnt und darauf folgend mit einem tiefen Grollen aus dem Inneren ihres Bunkers, als dieser die automatische Energieversorgung einschaltete.
Da sie längere Zeit nicht hier war, war dieses Prozedere nötig, damit sie es eventuellen Dieben schwer machte ihren Bunker zu knacken.
Nun stellte sie sich in den Fahrstuhl, der sich der gegenüberliegenden normalen Eingangsschleuse öffnete und ließ sich in den unteren Teil ihrer Behausung bringen.

Sie war froh, wieder Zuhause zu sein, mal wieder schön ausspannen, die Füße hochlegen und an nichts denken.
Auf ihrer Wohnebene angekommen, ging sie nun in den Hauptraum, der den Zentralen Mittelpunkt bildete. Er maß ungefähr 15 m in der Breite und 10 m in der Tiefe. Von diesem Hauptraum zeigten 4 Türen ab, eine in jede Richtung.
Die Mitte des Hauptraumes wurde von einer riesigen halbrunden Couch dominiert, einigen kleinen Tischen die an deren Seiten platziert waren und einigen Teppichen.
Ansonsten waren ganz normale Wohngegenstände an den Seitenwänden platzieret.
Einige Schränke, ein riesiger Bildschirm für Holosendungen, Bilder oder auch das eine oder andere Mitbringsel, das Jade von ihren Reisen mitbrachte.

Ihre Sachen legte Jade neben den Lifttüren einfach zu Boden und schliss sich als erstes auf ihre Couch.
Sie fuhr mit ihren Händen über die glatte und dennoch weiche Oberfläche der Couch und gestattete sich ein zufriedenes Lächeln.
Nirgendwo ist es schöner als zu Haus, dachte sie sich.

In ihrer langen Abwesenheit musste sie sicher viele Nachrichten bekommen haben, also sollte sie diese erst mal durchschauen.
„Alle Nachrichten auf den Bildschirm.“ sagte sie laut und die Nachrichten wurden als Textblöcke auf diesem angezeigt.
Das meiste war belangloses Zeug, das ohnehin schnell wieder gelöscht wurde.
Werbung, behördliche Bekanntmachungen der Administration oder diverse News aus den Galaktischen Nachrichten.
2 Nachrichten waren da schon eher Interessant.
Die eine wurde von einem ihrer Toten Verstecke gesendet. Das hieß, das ein Auftrag da war.
Da sie aber wählerisch war, konnte sie es sich leisten erst mal nicht darauf einzugehen.
Warum auch.
Sie hatte den einen erst gerade abgeschlossen und wollte sich erst mal ausruhen.
Die andere Nachricht war von einer Neueröffnung einer Cantina hier auf Dantooine.
Einer ihrer einzigen Freunde hier auf Dantooine hatte ihr diese Nachricht geschickt.
Efroy, ein Schmuggler, der sich schon vor Jahren hier niederließ.
Jade hatte schon das eine oder andere gute Geschäft mit ihm gemacht, den Efroy hatte bemerkenswerte Kontakte und konnte eigentlich alles besorgen was Jade brauchte.
Insgeheim wusste sie, das er zu der Kriminellen Organisation der Schwarzen Sonne gehörte, die überall in der Galaxis ihre Finger im Spiel hatte und allgemein den Schwarzmarkt dominierte.
Aber das kümmerte sie wenig.
Hauptsache er konnte ihr liefern was sie brauchte.

Der Inhalt seiner Nachricht hörte sich vielversprechend an, Exklusiver VIP Club, Tänzer und Tänzerinnen, gute Musik und nur Einlass für geprüfte und Besondere Personen.
Da sie schon unzählige Cantina besucht hatte konnte sie sich ungefähr Vorstellen was das hieß.
Die Gesetzestreuen würden vor der Eingangstüre stehen bleiben müssen.
Da die Eröffnung schon heute abend war, musste Jade sich sputen um noch rechtzeitig dort zu sein.
Also huschte Jade in eines der angrenzenden Zimmer, zwischendurch humpelnd, da sie sich dabei auszog. Stiefel, Hose und ihr Top flogen auf dem Weg zu ihrer Dusche auf den Boden.
Sie schaltete schon mal die Dusche ein, damit sie gleich auch unter warmes Wasser kommen würde.
Sie hasste Kälte.
Aus ihrem kleinen Schrank nahm sie Shampoo, Duschgel und ein Tuch heraus.
Nachdem sie ihren BH und ihren Slip ausgezogen hatte, stellte sie sich unter das jetzt warme Wasser und genoss die prickelnden Berührungen, die das Wasser auf ihrer Haut hinterließen.
Nach und nach bildeten sich Dampfschwaden, die sich wie frischer Morgentau auf den weiten Wiesen von Naboo, in dem Badezimmer ausbreiteten und an dem Möbeliear als feuchter Wasserfilm kleben blieb.
Es dauerte Cirka 1 Stunde, bis Jade ihre Beautytour abschloss, die vom eincremen ihrer weichen braunen Haut, Parfümieren und Haare stylen bis zum anziehen frischer Klamotten ging, die wie für Jade selbstverständlich, Figurbetont geschnitten waren.
Abgeschlossen wurde ihr Outfit von ihrem Schmuck, dem obligatorischen Messer an ihrer Wade und selbstverständlich ihrer DL 44, die wie ein funkelnder Stern an ihrer Hüfte lag.
Nun konnte sie endlich los.
Sie freute sich enorm auf diesen Abend, denn er versprach viel Spaß, und den konnte sie auch mal gebrauchen.
Sie war zwar ein Killer, aber auch eine Frau.
Eine Frau die auch Gefühle hatte, Sehnsüchte und Bedürfnisse.
Und die wollte sie befriedigen.
Darauf hatte sie ein Recht.

Es dämmerte schon als Jade an der neuen Cantina ankam und die beiden Monde, die über dem Horizont Datooines hingen schimmerten in ihren prachtvollen violetten und grünlichen Farben.
Es war ein wundervoller Anblick der schon viele Besucher zum Staunen brachte.
Jade lenkte ihren Speeder in eine Lücke, die in der Nähe des Eingangs lag.
Eine Menschentraube stand vor den Treppen, die hoch zum Eingang führten und lautes Stimmengewirr wehte zu ihren Ohren.
Es schien eine hitzige Diskussion im Gange zu sein und beim näherkommen konnte Jade hören das sich einige Besucher lauthals beschwerten, da sie nicht auf der Gästeliste standen und am Eintreten gehindert wurden.
Sie versuchte sich vorsichtig durch die Besucher zu schieben um zum Eingang zu gelangen.
Einer der Türsteher hielt sie auf und fragte nach ihrem Namen.
Bereitwillig sagte sie ihren Namen und zeigte ihren Ausweiß um sich zu Verifizieren.
Der Türsteher ließ sie darauf hin ohne Unschweife passieren und Jade stieg die Treppen empor.

Leise Musik drang an ihre Ohren als sie durch den Eingang schritt und an einem Droiden vorbeikam, der sie nach Waffen scannte.
Nun kam sie in den Cantina Bereich, einem weiten offenen Raum, der mittig von einer Tanzfläche dominiert wurde.
Am anderen Ende des Raums war eine kleine Bühne, auf der die Musiker standen. Rings um die Bühne und der Tanzfläche waren Nischen zu sehen, in denen Tische, Bänke und Stühle standen um den Besuchern einen gemütlichen Sitzplatz zu bieten.
Sie hatte nicht erwartet in eine solche Cantina zu kommen, wobei Cantina als Ausdruck nicht im geringsten passte.
Die Dekorationen waren mit viel Liebe ausgesucht und mit Können installiert.
Es lagen viele Teppiche auf dem Boden und auf der Tanzfläche, ein Luxus, den nur wenige Locations hatten.
Alles in allem war dies hier eher ein exklusiver Club, der keine offene Wünsche für den Kunden ließ.
Jade würde sich diesen Club mit Namen Last Ditch merken.
Sie besorgte sich erst einmal etwas zu trinken.
An der Bar herrschte Gedränge, drum schaute Jade erst mal was alles im Angebot war.
Sie wurde schnell fündig.

Eine Flasche Correlianischer Wein kostete zwar sehr viel hier, aber für einen guten Tropfen konnte man heute schon was locker machen.
Also bestellte sie eine Flasche, die auch mit einem 100 Credit Schein bezahlt wurde.
Eine Zeit lang ließ sie sich von der Musik verwöhnen und schaute den Tänzern und Tänzerinnen zu, die mit eleganten und äußerst erotischen Bewegungen die Tanzfläche beherrschten.
Nach und nach besuchte Jade die verschiedenen anderen Räume des Clubs, die immer wieder für Überraschungen sorgten.
In einem Raum war ein kleines Casino, in dem man seine Spielleidenschaft freien Lauf lassen konnte.
Vorherrschend waren dort Tische an denen man Sabacc spielen konnte, das in der ganzen Galaxis bekannt war.
Ein anderer Raum war mit einem Pool versehen, aus dem dicke warme Dampfschwaden hochstiegen.
Einige Besucher hatten sich hier schon mit ihren Barbusigen Twi´lek Hostessen niedergelassen und feierten ganz ungeniert mit ihnen.
Aus diesem Raum verschwand Jade recht schnell, denn einer der Besucher beäugte Sie schon recht Interessiert.
Der letzte Raum, den sie betrat, war mit großen niedrigen Tischen bestückt, die ringsherum mit Kissen und Matten ausgestattet waren.
Es standen kleine Sishas auf den Tischen und Jade verstand, was das hier für ein Raum war.
Hier konnte man sich auch anderen Genüssen hingeben.

In einer Ecke des Raumes entdeckte sie Efroy, der sich zwischen den Kissen gemütlich rekelte und an einer Sisha nuckelte.
Kleine Rauchwolken hingen über ihm in der Luft und ein süßlicher Geruch wehte zu Jade herüber.
Er schien sie bemerkt zu haben, denn er winkte ihr zu und gestikulierte damit sie zu ihm kam.
Ohne groß zu zögern ging sie zu ihm herüber und ließ sich mit ihrer Flasche Wein in die Kissen fallen.
Efroy grinste sie schief an.
„Jade!!“ säuselte er voller Enthusiasmus. „Ich hatte nicht mehr damit gerechnet das du heute herkommst.
Um so schöner, das du jetzt hier bist.“
„Hallo Efroy. Ich danke dir für deine Einladung.“
Dabei lächelte Jade Efroy an, den sie freute es sehr ihn wiederzusehen.
„So wunderschön die Monde über Datooine funkeln, sie verblassen gegenüber deiner Schönheit.“
„Womit habe ich ein solche Kompliment verdient Efroy?“
„Ich freue mich immer dich sehen, auch wenn es eher selten der Fall ist. Und du weißt, das ich dich sehr anziehend finde. Außerdem bist du meine liebste Geschäftspartnerin.“
Genussvoll zog er an seiner Sisha und blies sie in Richtung Jade.
„Ich freue mich auch dich zu sehen. Du hast Glück, denn ich bin erst heute wieder angekommen.“
„Ja, du warst lange weg. Geschäftlich wie ich annehme.“
„Wie Recht du hast mein lieber Efroy.“
„Ich weiß“ grinste Efroy breit.

„Aber bei all den Geschäften soll man den Spaß und die Entspannung nicht vergessen. Und ich nehme an, das du aus diesem Grund auch gekommen bist.“
„Ja, genau aus diesem Grund“ neckte Jade ihn und hielt ihm die Flasche Wein vor die Nase.
„Ahhh, ein guter Tropfen wie ich sehe. Du hast Geschmack. Ich sitze leider auf dem Trockenen.“
Er zeigte dabei auf sein leeres Glas, das auf dem niedrigen Tisch stand.
„Ich mach dir einen Vorschlag Efroy. Ich teile mit dir diese Flasche und du teilst mit mir deine Sisha. So hat jeder von uns beiden mehr vom Abend.“
„Na, wenn das kein guter Vorschlag ist, dann weiß ich auch nicht.“
Jade ließ sich noch tiefer in die Kissen sinken.
“Dann auf einen Entspannten Abend mein Freund.”
 
Kapitel 15
Sternzerstörer „Caligula“, Raumsektor Tatooine

Dunkel und bedrohlich hallten die dumpfen Schritte der schweren Stiefel durch den leergeräumten Lagerraum, der in einem der abgelegenen Sektoren des Sternzerstörers lag.
Im immerbleibenden monotonen Rhythmus schalten die Schrittgeräusche durch den Lagerraum und prallten gegen die dunklen Durastahlwände, wurden von dort zurück geworfen und hallten als Echo nach.
General Sober, Befehlshaber des Sternzerstörers, sah in der bizarren Dunkelheit des Raumes wie ein wilder Kath-Hund aus, der auf der Jagt war, bereit jeden zu zerfleischen, die ihm zu nahe kamen.
Normalerweise war er ein ruhiger und besonnener Mensch, der alle seine Aktionen minutiös plante und immer bedacht auf Perfektion und Zurückhaltung war.
Aber was ihn in absolute Rage brachte war Inkompetenz.
Und heute war er hier, um der Inkompetenz Einhalt zu gebieten.
Er hatte diesen Raum mit bedacht gewählt, um das bald folgende Gespräch zu führen.
In seiner Laufbahn als Imperialer Befehlshaber hatte er gelernt, das eine wohldurchdachte Umgebung einer Unterhaltung eine subtile Richtung geben konnte. Und das Zwielicht, das in diesem Raum herrschte sollte ein ganz bestimmtes Gefühl erzeugen.
Dunkelheit erzeugt Angst, aus Angst zog er Kraft und Angst war sein Verbündeter.
Angst kann, wenn sie richtig eingesetzt wurde, zu wahren Höchstleistungen anstacheln oder aber jemanden daran Erinnern, wo sein Platz war.
Mitten im Raum blieb General Sober abrupt stehen und die Schrittgeräusche verklangen. Er ließ seinen Gedanken kurz Zeit um sich weiter zu Ordnen. Er hob seine rechte Hand hoch zu seinem Kinn und rieb es leicht.
Eine Geste, die er immer machte, wenn er nachdachte.

Nur langsam dämpfte sich sein flammender Zorn, den er auf den Kopfgeldjäger Erifee hatte. Bisher hatte er gute Dienste geleistet, hatte die Aufträge zu Sobers Zufriedenheit abgeschlossen.
Dafür hat Erifee auch horrende Bezahlungen erhalten. Um so ärgerlicher war es für General Sober, das der Kopfgeldjäger nun, bei seiner wichtigsten Mission, versagt hatte.
Langsam zogen sich die Augenbrauen vom General nach unten und seine Augen wurden zu Schlitzen.
Dieser Ausschiss von einer besoffenen Banthakuh hatte es doch tatsächlich geschafft, die Mission die er ihm gegeben hat vollkommen in den Sand zu setzen.
Ein Mitwisser von Sobers Geheimnis wollte diese Informationen an andere Verkaufen. Selbstverständlich konnte er das nicht zulassen. Somit musste dieser Eliminiert werden.
Das Ziel wurde zwar eliminiert, aber erst nachdem er die Information weitergegeben hat.
Alles in allem war das nicht ganz so schlimm, aber der wandelnde Mülleimer eines Kopfgeldjägers war nicht im Stande auch noch die Personen zu töten, der die Information bekommen hat.
Soviel Mitdenken erwartete er von dem Kopfgeldjäger, das dieser die Situation erkannte und entsprechend handelte. Aber nein, dem war nicht so.
General Solder fühlte, wie das Adrenalin wieder in seine Adern gepumpt wurde und sein Zorn abermals sein denken umnebelte.
Er ermahnte sich wieder ruhiger zu werden.
Eine unbedachte Handlung konnte sein mühsam errichtetes Kartenhaus der Intrigen zusammenstürzen lassen. Und das war das letzte was er wollte.
Schließlich hatte er so lange Jahre an seinem Plan gefeilt, seine Umgebung manipuliert und sich nach und nach in eine Position gearbeitet um seinen Traum verwirklichen zu können.
Und er würde nicht zulassen, das jemand kam und mit seiner Inkompetenz alles gefährdete.
Langsam schloss er wieder seine Hände hinter seinem Rücken zusammen und grübelte über die nächsten Schritte nach.

Mit einem Ohrenbetäubenden quietschen öffnete sich das große Tor der Lagerhalle, schob sich langsam und unaufhaltsam in die Höhe und ließ einen schwachen Lichtschein in den Lagerraum fallen, der aber nicht ausreichte um diesen zu erhellen.
General Solder stand noch immer in der Mitte des Raumes, eingehüllt im Halbschatten, der seine Konturen zur Hälfte verschluckte und ihm eine bedrohliche Aura verlieh.
Mit gemächlichen Schritten kam Erifee in den Raum, langsam und vorsichtig.
Mit lautem Getöse prallte das Eingangstor, das sich indes wieder zu schließen begann, auf den Boden und verkündete das Abschneiden jeglichen Auswegs.
Erifee blieb einige Meter vor dem General stehen, unsicher und Mistrausch.
„Sie haben mich rufen lassen, Sir?“ sagte Erifee, noch immer unschlüssig, was als nächstes passieren würde.
„In der Tat, das habe ich.“ brummte der General und ließ sich seine Verärgerung nicht ansehen.
„Es gibt eine Sache, die ich noch mehr Hasse wie die Rebellen. Und das ist Inkompetenz. Und sie sind die Inkompetenz in Person.“
Einen solchen direkten Ausbruch vom General hatte Erifee nicht erwartet und zuckte erschrocken zusammen.
Er setzte zu einer Antwort an, wurde aber durch eine scharfe Geste des Generals abgeschnitten.
„Ich habe gestern eine Nachricht von Sleheryon bekommen. Dort berichtet mir ein Informant, das es ein Treffen zwischen Jade´s ehemaligen Ausbilder und einer gewissen Person gab, die sie eigentlich hätten töten sollen.“
Nach einer kurzen Pause, die dem Kopfgeldjäger die Bedeutung dieser Situation ins Gedächtnis rufen sollte, fuhr der General fort.
„Sie können sich sicherlich vorstellen, das dieses Treffen mich in eine prekäre Situation bringt. Es werden Maßnahmen von Nöten sein, die weitere finanzielle Kosten verursachen, um die Situation wieder in die richtige Richtung zu bringen. Finanzen, die sich nicht leicht verstecken lassen und auffallen könnten.“
Sober drehte sich leicht zur Seite weg, um sein Profil weiter ins Dunkel zu schieben. Dabei schaut er Erifee über seine Schulter hinweg an, wissend, das nun sein Gesichtsausdruck dem er Erifee zuwarf eine bedrohliche Note verlieh.
Der Kopfgeldjäger bewegte sich nicht, stand stocksteif da und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, das langsam Angst in seinen Eingeweiden hoch kroch.
Bisher hatte Erifee den General nicht wütend gesehen, aber er hatte keinen Zweifel daran, das er kurz vor einer Explosion stand. Und das konnte für ihn tödlichen enden, soviel war klar.
Man hörte einige Gerüchte von der Besatzung, die alle besagten, das man Sober besser nicht enttäuschte, den dieser schien einen Sadistischen Hang bei der Entsorgung von Versagern zu haben.
Und Erifee wollte nicht am eigenen Leib erfahren, ob dies stimmte oder nicht.
„Ich bitte vielmals um Vergebung, Sir.“ heuchelte Erifee dem General vor und machte eine leichte Verbeugung. „Einem tragischen Umstand war es nur zu verdanken, das ich diesen Mann nicht töten konnte. Es kam ihm jemand zu Hilfe und ich musste mich zurückziehen.“
„Und warum haben sie mir nicht Bescheid gegeben?“ platzte es dem General mit hochrotem Kopf heraus. „Warum muss ich es von anderen Quellen Erfahren? Warum sind sie so Inkompetenz und gefährden meine Pläne? Sie können von Glück sprechen, das ich sie nicht sofort habe aus der nächsten Luftschleuse schmeißen lassen.“
Erifee kroch es bei dem Gedanken aus einer Luftschleuse geworfen zu werden eiskalt den Rücken hinunter.
Mit großen Klos im Hals, schluckte er diesen Gedanken hinunter.
„Ich werde diesen Fehler sofort wieder korrigieren“ stotterte Erifee.

Sober schaute Erifee nun direkt an und sein Gesicht verzog sich zu einer Dämonischen Fratze.
„Ich will hoffen, das ihnen kein weiterer Fehler wiederfährt. Denn sonst wird ihnen etwas weit schlimmeres Zustoßen als aus einer Luftschleuse geworfen zu werden. Ich werde mir dann ganz persönlich viel Zeit nehmen um mich mit ihnen ausgiebig zu beschäftigen. Ich hoffe, das ich mich klar ausgedrückt habe.“
Mit einem zittrigen Nicken bestätigte Erifee, das er das verstanden hatte. Er drehte sich um und verschwand mit eiligen Schritten aus dem Lagerraum, sobald sich das Tor geöffnet hatte.
Das hallen der Schritte, die sich rasch entfernten, ja schon fast rannten, ließ in Sober tiefe Befriedigung aufsteigen.
Es war nicht zu übersehen gewesen, das seine Maßnahmen den gewünschten Erfolg gehabt haben. Er konnte sich sicher sein, das der Kopfgeldjäger nun alles Versuchen würde um Sobers Zorn nicht zu Erwecken.
Aber trotz allem musste er Sicherstellen, das Erifee, auch wenn er nicht Versagte, zum Schweigen gebracht wurde.
Er hatte sich zu einer Gefahr entwickelt, die Sober sich nicht leisten konnte. Er musste eliminiert werden.
Schweigend stand der General im Dunkeln und überlegte sich eine Möglichkeit sich dieser Person zu entledigen.
Plötzlich durchfuhr es ihn wie ein Schlag und ein diabolisches Grinsen entstand auf seinem Gesicht.
Das war die Lösung.
Schon bald würde Erifee vom Jäger zum gejagten werden.
Sober drehte sich um und ging langsam aus dem Lagerraum, schon in Gedanken versunken wie er die entsprechende Nachricht formulierte die er der Jägerin zustellen ließ.
 
Kapitel 16
Raioballo Sektor, Dantooine, Khoonda

Das schrille Piepen ihres Comlink, das durch ihren Bunker tönte, riss Jade aus ihren schönen Träumen. Ihr Körper wurde sogleich mit einem seltsamen Gefühl durchflutet, wobei sich Jade wünschte, das es auch gleich wieder verschwinden würde.
Langsam öffnete sie ihre Augen, schloss sie aber wieder halb, da die Helligkeit, die in ihre Augen fiel, sich wie ein Laserschuss in ihr Gehirn bohrte.
Mit unbeholfenen Bewegungen versuchte sie aufzustehen, was aber nicht so einfach war, da ihre Gliedmaßen ihren Dienst verweigerten.
Mit zwinkernden Augenliedern versuchte sie heraus zu finden, wo sie überhaupt war, den in ihrem Bett war sie nicht, soviel war sicher.
In ihrer nähe erkannte sie ihren Tisch, der im Wohnzimmer stand.
Sie versuchte sich an der Kante hoch zu ziehen, was schwieriger war als sie vermutet hatte, um dann mit zitterigen unsicheren Beinen, die sich eher wie erhitztes wabbeliges Duraplast anfühlten, in Richtung ihrer Comlink Konsole zu schleppen.
Das Piepen hörte nicht auf und hallte in ihrem Kopf wieder und verursachte stechende Kopfschmerzen.
Jade fragte sich, warum sie auf dem Boden ihres Wohnzimmers gelegen hatte, doch dann erinnerte sie sich, das sie gestern abend gefeiert hatte.
An der Konsole angekommen stützte sie sich an der Kante schwer ab und hieb auf den Comlink ein um das Gespräch anzunehmen, was sie so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte.
Der Holoprojektor wurde hell und es erschien ein bärtiger Mann in dunkler Kleidung, den sie auf Anhieb nicht erkannte.
„WAS?“ brüllte Jade den Mann an und verzog schmerzlich ihr Gesicht als sich eine neue Schmerzwelle in ihr Kopf bohrte.
Ein heiteres Gelächter lullte Jade ein. „Woohoo, Jade. Mann siehst du beschissen aus. Hast wohl gestern abend zuviel Bantha Poodoo geraucht, was?“
Jade brauchte einige Sekunden um den Mann zu erkennen.
„Scheiße. Efroy?“ brummte Jade mit kratziger Stimme.
„Hast du n Knall mich so früh zu wecken.“
Jade fuhr sich mit ihren Händen übers Gesicht um ein wenig Müdigkeit abzustreifen.
„Früh?“ grinste Efroy sie an.
„Es ist weit nach Mittag Jade. Man, da hast du aber gestern ganz schön zugelangt, wenn du noch so fertig bist.“
„Ich brauch erst mal n Kaffee und ne Schmerzinjektion“ raunzte Jade, drehte sich um, um in der Küche ein Kaffee und die Injektion zu holen und streckte dem Projektor ihr nur mit einem knappen Slip bedeckten Po zu. „HO HO Jade. Soll ich vorbeikommen und dir beim anziehen helfen?“
Die einzige Reaktion zu der Jade fähig war, war ihren Mittelfinger in die Höhe zu halten.

Kurz darauf kam Jade mit einer dampfenden Tasse Kaffee wieder und setzte sich vor die Konsole.
„Wenn du an meinem Sicherheitssystem vorbeikommst gerne.“
Ihr schiefes Grinsen erstarb als ein weiterer stechender Schmerz durch ihren Kopf wanderte.
Sie schlürfte einen Schluck Kaffee in der Hoffnung, das dieser ihre Lebensgeister weckte, doch der warme Koffein belebte ihren Körper nur langsam.
„Woher weißt du eigentlich das ich gestern weg war? Haben wir uns gestern gesehen?“ fragte Jade. „Ich kann mich nicht Erinnern.“
„Ja, wir haben uns gestern getroffen. Und wir haben zusammen was getrunken. War Lustig übrigens, denn ich hab nur die Hälfte von dem verstanden, was du mir erzählt hast. Das Star Dust das du mir aus der Tasche geleiert hast hat dich recht schnell weggehauen.“
Jade fasste sich an ihren Kopf und schnaufte.
„Du sagst es, Efroy. Irgendwie weiß ich nichts mehr von gestern abend. Was willst du denn überhaupt so früh. Ohne Grund rufst du doch nicht an, oder?“
Efroy machte eine ausholende Geste
„Du hast recht Jade. Du hast was geschäftliches angesprochen, also schalt mal deine Verschlüsselung ein.“
Jade beugte sich vor und drückte einige Knöpfe.
Efroys Holo verschwand kurz und baute sich langsam wieder neu auf.
„Verschlüsselung läuft.“ sagte Jade.

„Also, was möchtest du Jade?“ fragte Efroy.
Jade ließ sich auf ihren Sessel fallen, der neben der Konsole stand, und kratzte sich langsam am Kopf.
„Ich wollte was von dir?“ überlegte Jade, kurz darüber sinnierend was es wohl seien könnte.
„Ach ja, jetzt weiß ich wieder. Ich brauche 4 Crates Muon Gold. Kannst du mir die besorgen?“
Efroy schaute etwas erstaunt.
„4 Stück? Was willst du denn mit dieser Menge? Für den Eigengebrauch ist die aber sicherlich nicht. Also, was hast du vor?“ stichelte Efroy nach.
„Ok. Da du ohnehin nicht lockerlässt, bis ich gequatscht habe erzähle ich es dir. Als ich geschäftlich im Inner Core war habe ich jemanden kennen gelernt, der so was brauch. Er kommt da nur sehr schwer dran und wenn, dann nur zu hornenden Preisen. Wenn der Deal klappt, würde er bei mir mehrfach bestellen. Da hängt ne Menge Kohle drin. Also, was sagst du?“
Efroy rieb sich am Kinnbart und überlegte. „70 pro Stück und nächste Woche hast du das Zeugs.“ Jade sprang vom Sessel und keifte Efroys Holo an.
„70? Hast du ein Aussetzer in deiner Energiekupplung? 30 pro und keinen Credit mehr.“
Efroy zeigte ihr einen Vogel. „30? Du hast wohl zuviel Banthapoo geraucht. Ich bin weder blöd, noch bin ich mit dir verheiratet, noch hatten wir Sex, also lass diese Unverschämtheiten. Ok, weil wir uns schon so lange kennen mach ich dir ein Angebot und das ist einmalig, was ich nie jemand anderem machen würde. 40 pro Stück und die Exklusivrechte, wenn es Nachbestellungen gibt. Schlag ein oder lass es.“
Nun rieb sich Jade am Kinn und Überlegte. Wohl oder übel musste Jade sich eingestehen, das dass ein guter Deal war. Und Efroy lieferte immer Spitzenwaren.
„Ok, Deal.“ lächelte Jade ihn an. „Du bist ein gewiefter Geschäftspartner Efroy. Wann kann ich mit der Ware rechnen?“
„Nächste Woche“ entgegnete Efroy „Ich muss vorher mit meinem Lieferanten reden. Ich melde mich wieder bei dir, wenn ich Bescheid weiß.“
“Alles klar Efroy, mach das. Wir sehen uns.“

Efroys Holo verschwand und ließ Jade in ihrem Sessel sitzend zurück.
Sie trank noch einen Schluck Kaffee, stand dann auf und ging in ihr Badezimmer um sich frisch zu machen.
Das war ein guter Deal den sie mit Efroy gemacht hatte und sie würde eine Menge Geld verdienen.
Eigentlich brauchte sie ja nicht zu arbeiten, denn sie hatte mit ihren bisherigen Aufträgen Millionen Credits Verdient, aber sie konnte einfach nicht anders.
Sie musste irgendetwas tun.
Das lag ihr im Blut.
Es war schon immer so, das sie unruhig war, wenn sie nichts zu arbeiten hatte.
Dieses Gefühl der Tatenlosigkeit konnte sie nicht lange ertragen.
Langsam zog sie ihre Sachen aus und stellte sich in ihre Nasszelle.
Das warme Wasser floss über ihre samtweiche Haut und Jade fühlte sich gleich besser.
Nach der erfrischenden Dusche, dem obligatorischem eincremen ihrer Haut und dem alltags Styling, kam sie wieder in ihren Wohnraum.
Langeweile stieg in ihr auf und sie entschied, das sie einfach mal schaute ob Nachrichten für sie da waren und welche Bountys gerade angeboten wurden.
In ihren Nachrichten war nur der normale Schund zu finden, den sie sofort wieder löschte.
Aber in ihren persönlichen Nachrichten, die nur über das Terminal für Bounty Hunter abgerufen werden konnten, fand sie eine wichtige Mitteilung über einen Auftrag.
Dieser besagte, das nur sie speziell diesen Auftrag bekommen würde und auch sehr gut bezahlt wurde.
Aber um den genauen Auftrag zu erhalten musste sie in die Stadt fahren um den dortigen Gildenbeauftragten kontaktieren.
Nur er konnte ihr die genauen Anweisungen und die entsprechenden Informationen liefern.
Ein wohlig warmes Gefühl stieg in Jade hoch, und kroch durch ihren Körper.
Das war ein Auftrag nach ihrem Geschmack, denn nur wichtige und schwere Missionen wurden so geheim behandelt.
Das Ziel musste sehr wichtig oder sehr gefährlich sein.
Das versprach eine gute Jagt zu werden.
Sie liebte die Jagt.
Sie lebte dafür.
 
Kapitel 17
Mos Vegas, Tatooine

Taron rückte seine dunkle Schutzbrille, die seine Augen gegen die hellen Sonnen Tatooines schützten, zurecht. Die schwitzigen Ränder drückten auf die Hautpartien um die Augen und hinterließen ein unangenehmes Gefühl.
Er konnte genau fühlen wo die Schutzbrille auf seiner Haut lag und unwillkürlich dachte er an die Abdrücke die entstanden, wenn er seine Brille wieder abnahm.
Meist sah Taron dann aus, als ob er in einer wilden Cantina Schlägerei mitgemischt hatte und entsprechend was auf die Augen bekommen hat.
Die unangenehme Hitze die vom heißen Sand vor Tarons Haus aufstieg und die von den Zwillingssonnen von oben herab schien, badete Taron schon in Schweiß obwohl er sich noch nicht mal bewegt hatte.
Langsam ging er ein paar Schritte weiter um den Eingang seines Hauses freizumachen.
Sein Freund Galen trat hinter ihm aus dem Eingang seines Hauses auf die breite Rampe, die zu dem Eingang des Hauses hoch führte.
Keuchend brauchte Galen erst mal einige Sekunden um mit der krassen Klimaveränderung klar zu kommen, die zwischen dem inneren des Hauses und der Luft außerhalb bestand.
Es war jedes Mal eine Anstrengung, aus einem Klimatisierten Raum in die trockene Gluthitze von Tatooines zu kommen.
„Na dann wollen wir Mal“ keuchte Galen und schaute mitleidig zu Taron. „Ich bin froh, wenn ich diesen Drecksklumpen mal hinter mir lassen kann.“
Taron schaute hoch zu den beiden Sonnen und grinste breit.
„Du weißt gar nicht wie Recht du hast. Dantooine wird eine hübsche Abwechslung sein. Aber wir werden wohl nicht viel von der Umgebung mitbekommen. Die Suche nach Jade wird uns alles abverlangen.“
Galen machte ein ernstes Gesicht.
„Das weiß ich Taron. Und du bist dir sicher, das wir weiter nach ihr Suchen sollten? Das wird wohl eine ziemlich gefährliche Sache werden.“
Obwohl Taron und Galen, die schon seit vielen Jahren Freunde waren, so einiges erlebt hatten, war diese Mission etwas anderes.
Er hatte Galen kennen gelernt als er für den Rebellen Geheimdienst angeworben wurde. Damals war Galen ein einfacher Adjutant gewesen, der Taron zugewiesen wurde, um ihm bei seinen vielverzweigten Belangen helfen sollte.
Schnell hatte sich eine tiefe Freundschaft gebildet und sie waren durch Dick und Dünn gegangen. Er konnte sich auf Galen verlassen und er hatte ein Gespür dafür, wenn etwas nicht stimmte.
„Ich denke du hast Recht Galen. Die ganze Sache hat sich verkompliziert. Auf alle Fälle sollten wir Vorsichtig sein, denn mit dieser Jade ist wahrscheinlich nicht zu Spaßen.“
Galen nickte Taron zu, sein Blick jedoch war ernst.
„Ok, dann lass es uns hinter uns bringen. Unser Schiff ist schon startklar und wartet im Hangar auf uns. Ich fahr uns hin.“
Taron nickte Galen zur Bestätigung zu und ging an ihm vorbei die Rampe hinunter.
Unten wartete schon Galens Speeder, ein X-38, der auch schon bessere Zeiten gesehen hatte, aber noch immer funktionierte, obwohl die Gerätschaften hier auf Tatooine unter extremer Belastung standen.
Sie stiegen beide ein und Galen startete die Repulsoren, die mit einem stetigen Summen ihre Betriebsbereitschaft signalisierte.

Sie flogen langsam durch die leeren Strassen von Mos Vegas, einer kleinen Ortschaft inmitten der Wüsten von Tatooine.
Hier war nie viel los und die Stadt wirkte eher wie eine Geisterhafte Oase.
Viele Gebäude waren von den ständigen Sandstürmen stark beschädigt worden, teils auch, da viele Einwohner dieser Stadt schon längst nach Mos Eisley gezogen sind. Wände bröckelten oder wurden halb von den enormen Sandmengen verdeckt, die als kleine Dünen an den Hauswänden liegen blieben.
Galen steuerte seinen Speeder um eine Ecke auf die Hauptstrasse, wo am Ende der Eingang zu ihrem Hangar lag.
Es war nur ein einziger Hangar hier in dieser Stadt und Taron hatte ihn von der Stadtverwaltung dauerhaft gemietet. Normalerweise hatte dort der Stadtverwalter seine Fähre stehen, damit er schnell zu den verschiedenen Sitzungen kam, die er absolvieren musste.
Aber die Stadtverwaltung zog es lieber vor nach Mos Eisley überzusiedeln um von dort die kleine Stadt zu verwalten. Somit stand der Hangar leer und Taron hatte keine Probleme gehabt die Verwaltung davon zu überzeugen diesen zu Mieten.
Somit kam wenigstens etwas Geld in die leeren Kassen, denn alleine die Schutzgebühr die Jabba der Hutte für die Sicherung der Städte beanspruchte war enorm.
Aber so lief es nun mal hier.
Hier war das Outer Rim.

Völlig unvorbereitet schlug ein Azurblauer Energieblitz in die Schnauze des X-38 Speeder ein.
Die gewaltige Energiemenge, die dieser Energieblitz verursachte, brannte sich durch die papierdünne Außenhülle des Speeder bis ins Innere, wo sie wichtigen Bauteile für das Magnetfeld, womit ein Speeder über dem Boden gehalten wurde, zerschmolz und in einem Funkenregen auseinander riss.
In voller Fahrt bohrte sich die Schnauze des Speeder in den Sand der Strasse und schleuderte seine Insassen in hohem Bogen hinaus.
Dabei überschlug der Speeder sich mehrere Male über die eigene Achse und blieb als qualmendes Wrack ein Stück die Strasse hinauf liegen.
Ein weiß schwarzer Rauchvorhang hing über der Strasse und behinderte die Sicht erheblich.
Taron und Galen, die nach ihrem unsanften Sturz in den Dreck, sofort aufstanden und in verschiedene Richtungen in Deckung der nahegelegenen Häuser sprangen, versuchten den Schützen auszumachen, doch durch den Rauch konnten sie kaum etwas erkennen.
Schon zuckten weitere Energieblitze durch den Rauch und schlugen bei Taron in der Hauswand ein.
Die getroffene Wandverputzung spritzte in Form von glühend heißen Sandkörnern zu allen Seiten davon und hinterließ ein qualmendes Loch, das an den Seitenrändern noch glühte.
Hustend musste Taron sich weiter hinter die schützende Häuserwand zurückziehen.
Hecktisch schaute er zur anderen Strassen Seite, wo Galen im Schutze einer anderen Hauswand stand.
Beide hatten ihre Laserpistolen schon gezogen.
Mit Zeichensprache deutete Taron Galen an, das er sich zum nächsten Haus vorarbeiten sollte.
Taron beugte sich leicht um Ecke und feuerte die Strasse hinauf, ohne genau zu wissen wo der Angreifer versteckt war.
Galen rannte los und hielt sich dicht an der Hauswand. Neben Galen schlugen die Blitzsalven in den Boden und hinterließen dampfende Krater.
Galen und Taron wechselten jetzt die Taktik und Taron rannte zum nächsten Gebäude, gedeckt von Galen´s Feuerimpulsen.
Galen hatte indes den Angreifer lokalisiert und zeigte auf das Dach über dem Eingang zum Hangar.
Taron hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
Er konnte nur nicht genau erfassen was es war.
Mit der Laserpistole im Anschlag drehte sich Taron um die Hauswand und nahm das Dach des Hangars unter Beschuss.
Er musste sagen, das der Schütze sich eine ausgezeichnete Position gesucht hatte. Die Strasse, die sie hinauf gekommen waren, verlief ein ganzes Stück Kerzengerade.
Absolut freies Schussfeld.
Wäre er an dieser Position gewesen, hätte er den Speeder nicht verfehlt und hätte diesen mit dem ersten Schuss erledigt.
Weitere Schüsse schlugen abwechselnd bei Taron und Galen in die Wände.
Taron beugte sich wieder um die Hausecke und feuerte kurze Impulse auf das Dach. Die Sicht auf den Hangar wurde besser, da sich der Rauch langsam verzog.
Aus den Augenwinkeln sah Taron ein rötliches Schimmern, das von der Hauswand hinter dem sich Taron versteckte ausging.
Er schaute noch mal genauer hin und erkannte einen kleinen Kasten, der in Bodennähe an der Wand angebracht war.
Die Erkenntnis schlug Taron wie ein Vibrohammer.
Das alles war eine verdammte Falle.
Taron drehte sich in Richtung Galen um ihn zu warnen, doch er sah nur noch, das Galen auf der anderen Seite um die Ecke stürmte um in den Schutz des nächsten Hauses zu kommen.
Das rötliche Schimmern, das Taron auch auf der Seite von Galen wahrnahm, brannte sich in seine Augen und Panik stieg in ihn hoch.
„GALEN, STOPP“ schrie er verzweifelt herüber „DAS IST EINE FALLE.“
Aber es war schon zu spät. Galen´s Fuß setzte gerade auf den Boden auf und unterbrach den roten Schimmer, dessen Quelle an der Hauswand neben Galen befestigt war.
Im Bruchteil einer Millisekunde verwandelte sich die andere Strassen Seite in ein flammendes Inferno.
Die Explosion war gewaltig und schleuderte Galen wie Spielzeug über die Strasse, wo der schon leblose Körper gegen eine Hauswand prallte und zu Boden stürzte.
Das halbe Haus wurde von dieser Explosion zerstört, abgesprengte Brocken aus der ehemaligen Hauswand wurden zusammen mit Unmassen von Sand, mit der Druckwelle über die gesamte Strasse geschleudert.
Einer dieser Brocken traf Taron am Kopf und schleuderte ihn zurück.
Tarons Bewusstsein vernebelte sich unter einem roten Schleier.
Er versuchte sich krampfhaft daran festzuhalten, doch die drohende Dunkelheit war zu stark und zog ihn hinunter.
Nur langsam legte sich die aufgewirbelte Staubwolke und gab die Sicht auf die bizarre Zerstörung der Strasse frei.
Es lag eine Gespenstige Stille in der Luft.

Wie lange Taron mit der furchteinflößenden Dunkelheit gerungen hat konnte er nicht sagen.
Immer wieder wiederholte sich die grausame Szenerie und Taron sah, wie sein Freund von der Explosion durch die Luft geschleudert wurde.
Und jedes Mal zerriss es Tarons Herz.
Nur langsam kehrte die Realität in sein Bewusstsein zurück und Taron fühlte den Schmerz, der in Pochenden Wellen von seinem Kopf ausgingen.
Langsam öffnete er seine Augen und er schaute direkt in eine Waffenmündung. Mit benommenen Blick schaute Taron der Waffenmündung entlang zu dem Schützen, der in lockerer Haltung über ihm stand.
Soweit es Taron erkennen konnte, war der Aggressor ein Mensch, wenigstens was die Gliedmaßen anging.
Dann aber erkannte er, das auf dem Kopf des Angreifers kleine Hörner waren.
Ein Zabrak also.
Sekunden verstrichen ohne eine Reaktion.
Man sagt, das wenn einem der Tod ins Auge blickt, einem das eigene Leben wie ein Holovid an einem vorbeizieht.
Bei Taron war es so.
Er schloss schon mit seinem Leben ab, denn er wusste, das er keine Möglichkeit mehr hatte aus dieser Situation zu kommen.
Sein Körper wollte seinen Befehlen nicht gehorchen, ein Umstand, der von seiner Verletzung am Kopf kam.
Auch sein Blick war glasig und er konnte seine Umgebung und den Angreifer nur verschwommen wahrnehmen.
„Hab ich dich nun doch erwischt du *******.“ zischte der Zabrak in einer tiefen und vor Hohn triefenden Stimme.
„Das war schon fast zu einfach. Wirklich Schade. Aber man kann ja nicht immer eine Jagt bekommen.“
Der Zabrak entblößte seine spitzen Zähne und grinste Taron hämisch an.
„Und nun darfst du dich deinem toten Freund anschließen.“
Taron schloss die Augen, denn er sah keinen Ausweg mehr.
Innerlich bereitete er sich darauf vor jetzt zu sterben.
Das widerliche Lachen des Zabrak hallte in seinen Ohren.
Dann fiel der erwartete Schuss.
 
Kapitel 18
Mos Vegas, Tatooine

Jade schaute angestrengt auf ihren Scanner.
Sie musste ihre Augen zu Schlitzen zusammen ziehen, da die glatte Oberfläche des Bildschirms die Sonnen von Tatooine spiegelte und die Helligkeit in ihre Augen warf.
Sie zog den Scanner näher an ihren Körper heran, damit sie im Schatten ihres eigenen Körpers etwas auf dem Bildschirm erkennen konnte.
Ihre Seeker Droiden tat ganze Arbeit.
Seit einigen Stunden hetzte sie ihrem programmierten Ziel hinterher, dessen Weg einmal quer über den ganzen Planeten führte.
Zu Jades Glück hatte sie für diesen Auftrag einige Biodaten bekommen, mit denen ihre Droiden das Ziel besser finden konnten.
Trotz allem war die Suche, vielmehr das hinterher kommen, nicht so einfach gewesen wie Jade es erwartet hatte.
Die Suche war zu einer Jagt geworden, genau so wie es sich Jade wünschte. Sie prüfte wohl schon 30gsten Male die Daten, die von den kleinen Suchdroiden ausgesandt wurden.
Seit einiger Zeit hatte sich das Signal aber nicht mehr bewegt.
Es schien, das ihre Jagt bald zuende war.
Die kleine Ortschaft, woraus das Signal kam, lag in einiger Entfernung vor ihr und sie tastete die Gegend mit ihrem Scanner ab.
Mos Vegas. Eine kleine Geisterstadt, die inmitten der Wüsten lag.
Jade hatte sich schon ein wenig über ihren Auftrag gewundert.
Die Bounty, die auf den Kopf dieses Mannes stand war außergewöhnlich hoch.
Da war einer ziemlich sauer auf den Gesuchten.
100.000 Credits waren kein Pappenstiel und das suggerierte Jade, das der Gejagte kein gewöhnlicher Krimineller war.
Nach den Biodaten zu Urteilen hatte sie es mit einem Zabrak zu tun.
Das alleine reichte schon um Vorsichtig zu sein.
Zabraks waren als wilde Kämpfer bekannt, die überall in der Galaxis gefürchtet wurden.
Das einzige was Jade jetzt schon bereute war, das sie eindeutig die falschen Klamotten trug.
Sie hatte ihre enganliegende Ledermontur an, die zwar aus einem kurzen Korsett bestand, aber nicht dafür geeignet war auf diesem Planeten getragen zu werden.
Zum Schutz hatte sie nur ihren langen Mantel, der verhinderte, das ihre Haut von den Sonnen verbrannt wurde.
Langsam wurde es Zeit diesem Spiel ein Ende zu bereiten, damit sie wieder in normale Klimaverhältnisse zurück konnte.

Jade stieg langsam auf ihr Swoop, das mit leise summenden Repulsoren neben ihr stand.
Damit sie nicht unnötig Sand aufwirbelte und sich somit vielleicht verraten hätte, flog sie in einem gemächlichem Tempo der Ortschaft entgegen.
Da es in Mos Vegas keine hohen Häuser gab, tastete sie sich mit den Sonnen im Rücken den nächsten Häusern entgegen.
Sie stellte ihr Swoop in einer der vielen Seitengassen ab und arbeitete sich langsam und vorsichtig an den Rückwänden der Häuser entlang in Richtung des Signals vor.
Nach einigen hundert Metern blieb sie an einer Ecke zwischen zwei Häusern stehen um nochmals das Signal zu prüfen und um zu schauen, ob sie auf dem Richtigen Weg war.
Ein stetes Summen drang an ihr Ohr und sie schaute zwischen den Häuser vorsichtig durch um zu sehen, was dieses Geräusch verursachte.
Auf der Hauptstrasse, die sich auf der Vorderseite der Häuser vorbeizog surrte ein alter Speeder vorbei.
Ihr Ziel bewegte sich immer noch nicht, also steckte sie ihren Scanner in ihre Tasche und konzentrierte sich darauf sich weiter vorzuarbeiten.
Aus dem nichts heraus krachte es von der Hauptstrasse her.
Mit flinken Schritten eilte Jade zu einer Ecke und lugte vorsichtig herum.
Der Speeder, der vorhin an ihr vorbei flog, lag als qualmendes Wrack auf der Hauptstrasse und dessen Insassen waren herausgeschleudert worden.
Nun knieten sie hinter den Hauswänden in Deckung und einzelne Azurblaue Blitzschläge schlugen neben ihnen ein.
Jade fuhr auf ihren Absätzen herum und arbeitete sich an den Rückwanden weiter vor. Wenn sie sich nicht täuschte, war ihr Ziel derjenige, der dieses Spektakel veranstaltete.
Und das konnte eigentlich nur eines heißen.
Sie hatte es mit einem ihrer eigenen Zunft zu tun.
So etwas kam schon mal vor.
Aber das sie ihr Ziel inmitten eines Auftrages erwischte war ein Glücksfall.
Damit konnte sie davon ausgehen, das ihr Ziel seine gesamte Konzentration auf diese armen Opfer lenkte und nicht auf sie achten würde.
Sie musste kurz lächeln.
Mit flinken Schritten und in geduckter Haltung huschte sie weiter voran um ihrem Ziel näher zu kommen.
Mit einem Mal explodierte etwas mit einem ohrenbeteubenen Knall und Jade, die gerade zwischen zwei Häusern huschte, wurde von ihren Füßen gerissen und hoch in die Luft gehoben.
Sie war so dermaßen von dieser Entwicklung überrascht, das sie sich nicht mehr richtig abrollen konnte und mit einem schweren und auch schmerzhaftem Schlag auf den Sand knallte.
Unter leisem keuchen rollte sie sich auf ihre Seite und stand langsam auf.
„Verdammt noch mal, was war denn das?“ dachte Jade und ließ sich gegen eine Hauswand fallen.
So wie sie weggeschleudert wurde konnte nur eine Bombe in der nähe hoch gegangen sein.
Mit einer fließenden Bewegung griff sie an ihre Hüfte und zog ihre DL-44 aus dem Halfter.
So wie es aussah, wurde es doch nicht so ganz einfach wie sie es zuerst dachte.
Vorsichtig schob sie sich in Richtung der Hauptstrasse, die durch eine dicke, undurchsichtige Staubwolke verdeckt war.

Jade trat um die Ecke, die DL-44 vor sich im Anschlag.
Sie erfasste blitzschnell die Situation.
Ein schwer verwundeter Mann lag wehrlos am Boden.
Und über ihm stand ein Zabrak, ihr Ziel, und zielte mit seinem Gewehr auf den Kopf des am Boden liegenden Mannes.
Irgendwas sagte der Zabrak, doch durch die Entfernung konnte sie nicht verstehen was er sagte.
Ihr Blut fing an zu kochen und pumpte unaufhörlich Adrealin in ihre Adern.
Sie konnte erkennen, auch wenn es noch so gering war, das die Fingermuskeln des Zabrak sich spannten, ein Zeichen das er gleich abdrückte.
Jade musste handeln.
Es war mehr ein Impuls, der Jades Waffe ausrichtete und den Abzug durchdrückte.
Es war nur ein kurzer Feuerstoß.
Aber dafür war er genau.
Die schwere Waffe des Zabrak flog rauchend und qualmend zur Seite und riss den Besitzer mit herum.
Wie ein verwundetes Tier sprang der Zabrak auf seine Beine und nahm sofort eine defensive Haltung ein.
Jade ließ ihre Waffe sinken.
Sie hatte den Zabrak bei einem Auftrag erwischt, völlig unvorbereitet.
Seine Waffe war zerstört und lag nutzlos qualmend am Boden.
Sie musste über diese Situation unwillkürlich lachen.
Der Zabrak starrte Jade mit wutverzerrtem Gesicht an.
„DU? WAS MISCHT AUSGERECHENET DU DICH HIER EIN?“ fauchte der Zabrak.
Jade zog unsicher eine Augenbraue hoch, den der Zabrak schien sie zu kennen.
Aber woher konnte er sie kennen?
Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr hoch, doch sie versuchte ihre plötzliche Unsicherheit zu verbergen.
„Auf dich ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Und das ist meins.”
Auf einem Mal fing der Zabrak an zu lachen.
„ICH HABE MIR SCHON FAST GEDACHT DAS DER VERFLUCHTE GENERAL MICH AUS DEM WEG RÄUMEN WILL. ABER DAS ER GERADE DICH SCHICKT, DAS IST EINE ÜBERRASCHUNG.“
Das Gefühl in Jades Magengegend wurde stärker.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
Nur was?
Sie musste etwas tun, sonst verlor sie die Kontrolle über die Situation.
„Du scheinst mich zu kennen?“ war das einzige was Jade herausbrachte.
„OH JA; UND WIE ICH DICH KENNE. UND BILDE DIR NICHT EIN, DAS ICH ANGST VOR DIR HABE.
AUCH WENN DU NE WAFFE IN DER HAND HAST. WIRF SIE WEG UND STELLE DICH ZU EINEM EHRENHAFTEN KAMPF. ODER HAST DU KEINEN MUT DAZU?“
Versuchte der Zabrak sie zu provozieren?
„Ich wüsste nicht warum ich das tun sollte“ raunzte sie zurück.
„Ich will nur dein Kopfgeld.“
Langsam kam der Zabrak auf sie zu.
„IST DAS SO? ICH DACHTE DU MACHST ES UM DER JAGT WILLEN. DU BIST WIE ICH. DAS GELD IST EGAL. DIE JAGT UND DER KAMPF IST ES WARUM WIR DAS ALLES MACHEN. IMMER AUF DER SUCHE NACH DEM EINEN ULTIMATIVEN KAMPF.“
Er kam einen weiteren Schritt auf sie zu.
„Ich suche nur einen einigen Kampf. Gegen jemand ganz bestimmten.“ schrie Jade ihn an und ihr Herz pochte wie Hammerschläge in ihren Ohren.
„Und du bist nur ein Ziel. Und ein jämmerliches dazu.“
Warum hatte sie das eigentlich gesagt?
Es rutschte einfach so aus ihr heraus.
Sie fühlte, das ihr alles aus den Händen glitt.
„NA, WARUM BIST DU DENN SO AUFGEWÜHLT? HABE ICH EINEN WUNDEN PUNKT GETROFFEN? BIST DU ETWA DOCH SO FEIGE UND STELLST DICH NICHT EINEM ECHTEN KAMPF? SOBER HATTE DOCH RECHT ALS ER SAGTE, DAS NUR DAS WICHTIG IST WAS IN DIR IST. ALS PERSON JEDOCH BIST DU EINFACH NUR EINE MISSGEBURT. AUSTAUSCHBAR. GENAU WIE DEIN VATER.“
Mit diesen Worten spuckte der Zabrak auf den Boden und grinste Jade höhnisch an.
Das pochen in Jade´s Ohren wurde lauter.
Sie fühlte wie ihr Blut überkochte, war nicht mehr in der Lage das zu begreifen, was hier vor sich ging.
Was hatte er da über meinen Vater gesagt?
Die Hand, mit der Jade ihre DL-44 festhielt fing an zu zittern.
„JA, DU HAST RICHTIG GEHÖRT. AUCH ER WAR AUSTAUSCHBAR. UND ER WAR AUCH EINE MISSGEBURT, GENAU WIE DU.“
„Sprich nicht so von meinem Vater.“ schrie sie ihn an. „Du hast doch keine Ahnung.“
„Wenn du noch mal etwas gegen meinen Vater sagst, schlitz ich dich auf wie eine Wompratte.“
Der Zabrak lachte sie lauthals an.
Langsam zog er hinter seinem Rücken ein langes Messer hervor und ließ es in der Sonne blitzen.
Ein diabolische Lächeln umspielte die Mundwinkel des Zabraks.
„UND OB ICH AHNUNG HABE SCHÄTZCHEN. DENN ICH HAB DIE MISSGEBURT VON DEINEM VATER MIT DIESER KLINGE HIER AUFGESCHLITZT.“
Ein blutroter Schleier vernebelte Jades Blick.
Sie konnte nicht mehr denken, nur noch handeln.
Ihr Blut kochte über und hinterließ einen explodierenden Vulkan in ihrem Inneren.
„ICH TÖTE DICH.“ Schrie sie hinaus und Geifer lief an ihren Mundwinkeln herab.
Blitzschnell ließ sie ihre Waffe fallen und zog ihre eigene Klinge hervor.
Sie brauchte auch nicht lange auf die Reaktion ihres Gegenübers zu warten, denn dieser stürmte schon laut schreiend auf sie zu.
Sie tat das gleiche und unter den Sonnen Tatooine´s trafen sich die blitzenden Klingen in einem tödlichen Duell um Leben und Tot.
 
Kapitel 19
Mos Vegas, Tatooine

Die scharfe Messerklinge des Zabrak schoss unmenschlich schnell seitlich auf Jade´s Hals zu, um diesen zu durchtrennen und den Kampf augenblicklich zu beenden.
Im letzten Augenblick zuckte ihre eigene Klinge hoch und wehrte den Schlag seitlich an ihr vorbei.
Nur ihre Reaktionsschnelligkeit, die sie über Jahre hinweg trainiert hatte, rettete sie vor diesem tödlichen Schlag. Jade wusste zwar, das ihre Fähigkeiten weit über den der normalen Menschlichen Rasse lag, aber es gab andere Rassen, die genau wie sie über enorme Schnelligkeit verfügten.
Und die Zabrak gehörten dazu. Sie waren nicht umsonst als erbarmungslose und tödliche Kämpfer in der Galaxis bekannt.
Das konnte sie nun am eigenen Leib erfahren, den ihr Gegner drehte sich, von seinem eigenen Schwung geleitet, um seine eigene Achse, kam kurz hinter ihr wieder zu stehen und nahm sofort eine Defensive Abwehrhaltung ein.
Mit vorsichtigen Schritten umkreisten sie sich langsam und Jade musste sich zurücknehmen, obwohl das Blut in ihr noch immer wie ein Inferno wütete und sie liebend gern auf den Zabrak zugesprungen wäre um ihn mit wilden, brutalen Schlägen ins Jenseits zu befördern.
Wie ein kleines Kind hatte sie sich von ihrem Gegner provozieren lassen und hatte alle Vorsicht fallen lassen.
Sie hatte sich vorführen lassen.
Eigentlich wusste sie es besser, aber dieser Zabrak hatte sie vollkommen aus der Bahn geworfen und so war es nur natürlich, das sie die Kontrolle über diese Situation verloren hatte.
Jade führte ihre Klinge langsam von rechts nach links, genau in Kopfhöhe um diesen zu schützen, und wieder zurück. Dabei kreuzte sie langsam bei jedem Schritt ihre Beine um so zusätzlichen Halt zu gewährleisten.
Es war eine alte Tal-Gun Technik, die sie anwendete.
Der Zabrak grinste sie höhnisch an und zeigte dabei seine Zähne.
Plötzlich sprang er vorwärts und seine Klinge zuckte zentral nach vorn. Jade zuckte augenblicklich einen Schritt zurück und ging wieder in ihre Abwehrhaltung.
„Nervös Schätzchen?“ zischte der Zabrak.
Das war nur eine Finte mahnte sie sich. Er will mich nur aus dem Konzept bringen. Diesen Zabrak darf man nicht unterschätzen.
Jade ging in die zweite Tal-Gun Defensivposition, streckte dabei ihren ganzen Arm nach vorne und zeigte mit ihrer Klinge direkt auf ihren Gegner.
„Nicht im geringsten“ fauchte Jade zurück.
Der Zabrak lachte und sengte seine Klinge dabei etwas.
Das war die Öffnung die sie brauchte.
Blitzschnell sprang sie vor und stach mit leichtem Winkel nach unten zu, der durch seine Deckung in seinen Bauch führen sollte.
Der Zabrak riss seine Klinge urplötzlich zur Seite und lenkte ihren Schlag dabei ab. Gleichzeitig verlagerte er sein Gewicht auf das hintere Bein und trat mit dem anderen auf ihr Brustbein ein, der alle Luft aus Jade´s Lungen presste.
Die Wucht des Trittes war mörderisch und Jade wurde von ihren Beinen nach hinten gerissen. Mit einem dumpfen Schlag landete sie rücklings in den weichen Sand.
In ihrem Brustbereich loderten Schmerzen, die Jade seit ihrer Ausbildung nicht mehr verspürt hatte und sie wünschte sich nicht so viele Nervenrezeptoren zu besitzen wie es bei Menschen der Fall war.
Keuchend rollte sie sich zur Seite und kniete sich in gekrümmter Haltung auf den Boden.
Der Zabrak tänzelte grinsend vor ihr herum.
„Das muss aber weh getan haben“ höhnte er.
Zischend sog Jade Luft in ihre Lungen um ihre Schmerzen zu lindern. Innerlich fluchte sie, in diese offensichtliche Falle getappt zu sein.
Jade schien es, das sie alles, was sie jemals gelernt hatte vergessen hat.
Aber was brachte sie so aus dem Konzept?
Kaum hatte sie sich diese Frage innerlich gestellt, wusste sie auch schon die Antwort.
Dieser ******* hatte ihren Vater umgebracht.
Die unwirklichen Scherben ihrer Träume begannen klarer zu werden.
Langsam stand sie wieder auf und bewegte sich um den Zabrak.
Sie durfte nicht zulassen, das die Gedanken um ihren toten Vater ihren Geist vernebelte. Wenn sie es nicht schaffte diese Gedanken beiseite zu schieben, war der Kampf für sie schon verloren.
Dieser Gegner verlangte ihr alles ab, das wurde ihr klar.
Sie hatte es hier mit einem äußerst tödlichen Kämpfer zu tun, dem es sichtlich Spaß machte sein Opfer zu demütigen und zu verhöhnen.
Sie brachte ihre Klinge wieder vor ihren Körper um sich zu schützen.
Sie musste die Kontrolle über ihren Geist und über diesem Kampf zurück erlangen.
„Gar nicht mal so schlecht, *******!“ zischte sie dem Zabrak entgegen.
„HA“ entfuhr es ihm. „Ziemlich Vorlaut für jemanden, der in eine so offensichtliche Falle gelaufen ist“
Jade grinste den Zabrak nur an.
Sie standen sich nun locker gegenüber, musterten gegenseitig jede Bewegung, jeden Schritt, um eine Öffnung des Gegners zu erkennen.
Ihr Gegner kam einen Schritt näher und schnitt einmal quer durch die Luft.
„Komm doch Schätzchen und koste meine Klinge“
Jade deutete in ihrer Hüfte eine Bewegung zu ihrer linken Seite an, die der Zabrak sofort mit einem Gegenkonter zu dieser Seite beantworten wollte, nur kam diese Seitwärtsbewegung von Jade nicht.
Stattdessen reckte sie ihren Körper zur rechten Seite, hob ihre Hand in der sie ihre Klinge hielt und schlug mit ihren Handknöcheln auf sein Gesicht ein.
Der Handgriff ihres Messers fungierte dabei als eine Art Schlagring, der die Wucht ihres Schlages noch vergrößerte.
Der gelungene Schlag wurde mit einer Blutfontäne belohnt und der Kopf des Zabrak wurde seitlich weggerissen.
Aus der Balance gebracht taumelte ihr Gegner zwei Schritte zurück, bevor er sich wieder fing und in eine abwehrende Pose ging.
Aus einer tiefen Platzwunde unter dem Auge rann Blut, das die Wange herab auf die Kleidung des Zabrak tropfte.
Ihr Gegner fauchte Jade wild an.
„Das muss aber weh getan haben!“ witzelte Jade den Zabrak nach und tänzelte dabei vor ihm rum.
Blitzschnell sprang dieser aber nach vorn und führte einen vertikalen Schlag aus, den Jade aber durch einen seitlichen Schritt auskonterte.
Der Zabrak führte jedoch eine Achsdrehung durch und führte seine Klinge diesmal horizontal. Diesem Angriff konnte Jade nicht mehr vollkommen ausweichen und die Klinge schnitt auf Hüfthöhe durch ihre Kleidung und ihr Fleisch.
Mit einem Schmerzschrei taumelte Jade zurück und presste eine Hand auf ihre Wunde.
Zum Glück hatte die Klinge sie nicht voll erwischt.
Der Schnitt fühlte sich nicht tief an, aber er schmerzte furchtbar und sie verlor Blut.
Der Zabrak lächelte über seinen Erfolg.
„Ich würde den Mund nicht zu voll nehmen“
Jade hatte nicht die Zeit wieder zu Atem zu kommen, denn der Zabrak griff schon wieder mit wilden Schlägen an, die Jade nur mit Mühe abwehren konnte.
Sie kamen ständig von einer anderen Seite, wobei der Zabrak sich um seine Achse drehte und ständig im Vorwärtsgang war.
Dank ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten wehrte Jade die Schläge instinktiv ab, wobei sie immer weiter nach hinten getrieben wurde.
Ein weit ausgeholter Schlag kam von oben herab und Jade konnte diesen nur mit gekreuzten Händen blocken.
Aber das war nur wieder eine Finte und sie konnte nur noch sehen, das dass Knie des Zabrak vorschoss und sie voll in den Bauch traf.
Gleichzeitig packte eine Hand in ihre Haare und riss ihren Kopf hoch. Der Zabrak schlug mit voller Kraft in ihr Gesicht, ihr Blut spritzte zu allen Seiten davon.
Sie versuchte sich verzweifelt Luft zu machen und stach mit ihrer Klinge wild um sich. Sie fühlte einen leichten Wiederstand, konnte aber nicht identifizieren was sie traf.
Keuchend taumelten Jade und der Zabrak auseinander.
Vor Jade´s Augen tanzten die Sterne und ihr Sichtfeld wurde durch einen weißlichen Nebel stark eingeschränkt.
Ihr Gegner hielt sich seinen Oberschenkel, also vermutete sie, das sie ihn dort getroffen hatte.
Ihr Kopf schien vor Schmerzen explodieren zu wollen und ihre Muskeln brannten wie Feuer.
Blut tropfte über ihre rechte Augenbraue und vernebelte ihre Sicht unter einem rötlichen Schleier.
Sie durfte sich keine Pause gönnen.
Sie musste Angreifen.
Sie schüttelte ihren Kopf um wieder klar zu werden.
Aber ihr Gegner war schneller.
Wie ein Raubtier sprang er sie an und riss sie zu Boden, dabei verlor sie ihre Klinge, die neben ihr in den warmen Sand fiel.
Der Zabrak hob sein Messer und wollte ihr es direkt in ihr Herz stechen.
Sie konnte seine Handgelenke zu fassen kriegen und stemmte all ihre Kraft dagegen.
Ihre Sinne und ihr Bewusstsein geißelten sie, schrieen sie an nicht aufzugeben, auch wenn die rohe Körperkraft des Zabrak viel größer war als ihre eigene.
Immer weiter senkte sich die Klinge auf ihr Herz zu.
Das Dämonenartige Gesicht des Zabrak kam immer näher und verschwamm zu einer grotesken Fratze, die aus einem bizarren Albtraum hätte stammen können.
Jade schrie ihre Angst, ihre Wut und ihre Verzweiflung einfach heraus.
War das dass Ende?
Sollte sie so Sterben?
Fragen, Bilder, Antworten und extremste Emotionen explodierten in ihrem Kopf.
Alles um sie herum verwandelte sich in eine surreale Welt.
„Lass einfach los. Wehr dich nicht“ hallte eine Stimme in ihrem Kopf.
War das ihre?
Des Zabrak?
„Es ist so einfach“
Ihre Muskeln schienen zu verbrennen. Ein loderndes Feuer, das sie langsam aber sicher aufzerrte, sich an ihnen entlang Bewegte um ihren ganzen Körper zu erfassen.
„Dann wäre es vorbei und du hättest Frieden“
Frieden?
Sie kannte keinen Frieden.
Sie kannte nur den Kampf.
„Du könntest deinen Vater wieder sehen“
Mein Vater.
Die totenkalte Klinge drang in ihr Fleisch, drang tiefer und tiefer und hinterließ Schmerz in der reinsten Form.
War es das?
Würde sie ihren Vater wiedersehen?
Ihr Vater war tot.
Jade schrie.
Sie war aber nicht tot.
Sie fühlte den Schmerz.
Er badete sie in Pein.
Folterte ihren Geist.
Es war noch nicht zu spät.
Jade öffnete ihre Augen und sah den Zabrak in die Augen.
Schweißperlen standen auf seinem Gesicht.
Sie war nicht tot.
Sie lebte noch.
Sie fühlte die kalte Klinge, die in ihrer Schulter steckte.
Sie fühlte keinen Schmerz mehr.
Ihre Muskeln brannten auch nicht mehr.
Stattdessen fühlte sie eine unbändige Energie, sie kroch tief aus ihrem Innern herauf.
Füllte jede Zelle ihres Körpers aus.
In einer blendend hellen Nova brach es in ihrem Körper los und suchte sich einen Weg heraus.
Blitzschnell riss Jade ihr Knie hoch und traf den Zabrak sehr empfindlich zwischen seine Beine.
Sein Druck auf die Klinge lockerte sich und Jade´s Hand schoss vor, traf das Gesicht des Zabrak mit unvorstellbarer Gewalt.
Einmal.
Zweimal.
Dreimal.
Der Körper verschwand aus ihrem Blickfeld.
Jade rollte sich auf die Seite und hebelte sich hoch.
Der Sand, der Himmel, die Sonnen, alles hatte sich blutrot gefärbt.
Es gab keine Hitze, keine Kälte, keine Angst.
Wo war sie?
Der Zabrak erschien wieder in ihrem Blickfeld.
Stand taumelnd vor ihr.
Sie schlug wieder zu.
Wohin?
Egal.
Sie traf.
Und wieder schlug sie zu.
Sie traf wieder.
Der Schatten taumelte.
„Mach das Schwein fertig“ hallte es in ihrem Kopf.
Sie blickte sich um.
Alles schien sich in bizarrer Art verändert zu haben.
Die Farben schienen übermäßig grell.
Die Geräusche waren dumpf verschwommen.
Woher kam die Stimme?
Sie drehte sich ihrem Gegner zu.
Wo war er?
Ein Schatten bewegte sich von links auf sie zu.
Sie wehrte den Schlag ab.
War es überhaupt einer.
Sie hatte ihn nicht gesehen.
Sie hielt einen Arm fest.
Angriff.
Sie schlug wieder zu.
Brust.
Rippen.
Rippen.
Es knackte.
Ihr Griff lockerte sich.
Wer stand eigentlich vor ihr?
Sie konnte es nicht erkennen.
Ein Schatten bewegte sich von ihr weg.
Er war schnell.
Jade schaute hinterher.
Dann war er verschwunden.
In ihren Ohren rauschte es.
Ein wilder Sturzbach der kein Halt kennt.
An den Rändern ihrer Sicht begannen sich dunkle Schatten aufzubauen.
Sie verengten sich schnell.
Dunkelheit überfiel sie.
Sie wollte sich nicht mehr wehren.
Nicht mehr angreifen.
Und dann fiel sie.
Aber es war ihr egal.
 
Kapitel 20
Mos Vegas, Tatooine

Es war ein angenehmes Gefühl das Jade empfand. Es war wohlig warm und pulsierte durch ihren Körper.
Jede Stelle ihres Körpers wurde von dieser Wärme erfasst, auch wenn sie noch so klein war.
Es war fast so, als würde sie unter einer dicken Decke in ihrem Bett liegen.
Zuhause, in ihrem Zimmer. In ihrem Bett. Unter ihrer Decke.
Es war stockfinster, nichts war zu erkennen.
Ein bekannter Geruch wehte ihr um ihre Nase. Er lag irgendwo zwischen leicht chemisch und modrig.
Die Dunkelheit wurde allmählich weniger und langsam wurden Details ihrer Umgebung deutlich.
Eine Sirene heulte in der Nähe. Es wurde immer lauter und gellte in ihrem Kopf.
Sie schaute sich um. Jade war in ihrem Zimmer.
Sie konnte die kahlen dunklen Stahlwände sehen, die sie so gehasst hatte. Dort in der hinteren Ecke stand ihr Tisch, an dem sie immer gemalt hatte.
An den Wänden um den Tisch herum sah sie ihre Bilder, die sie dort hinterlassen hatte.
Jade hatte von ihrem Vater immer Ärger bekommen, wenn sie dort gemalt hatte, aber die Wände waren so leer und kahl.

Ihre Bilder dort waren bunt und zeigten eine Landschaft mit Bäumen und Gras, eine Sonne die alles in goldenem Licht erhellt und Blumen, die so bunt waren, das man sie auch im schwachen Licht erkennen konnte.
In dieser Ecke war sie am liebsten.
Jade stand auf und ging in die Mitte ihres Zimmers.
Noch immer schrillte die Sirene und sie konnte hektisches Treiben hinter der Zimmertür hören.
Was war dort denn los?
Normalerweise war es nicht so belebt. Ihr Zimmer lag etwas abseits.
Ihr Vater erklärte ihr immer, das er sie nicht stören wollte, wenn er so lange arbeitete.
Er arbeitete immer lange und hatte nie viel Zeit für sie.
Aber Jade verstand das.
Seine Arbeit war wichtig.
Mit einem Zischen ging ihr Türe auf, der Lärm der Sirene drang ohrenbetäubend zu ihr herein.
Ein Mann in einem langen weißen Kittel stand vor ihr.
Er wirkte irgendwie gehetzt.
„Papa“ sagte Jade ganz freudig und ging mit erhobenen Armen auf ihn zu, in der Hoffnung das er sie auf seinen Arm nahm.
„Kleines, komm schnell her“ rief er ihr zu.

Er sah nicht glücklich aus, obwohl er versuchte ein freudiges Gesicht zu machen.
Mit starken Armen nahm ihr Vater Jade hoch auf seinen Arm.
„Was ist da draußen los, Papa?“ wollte Jade wissen.
„Warum sind alle so aufgeregt?“
Schon immer war Jade neugierig und wollte immer alles wissen.
„Nichts ist los, Kleines, wir machen nur eine kleine Reise“ beruhigte er sie.
Sie hüfte aufgeregt in seinen Armen hin und her. „Toll, wir machen einen Urlaub“
Jade strahlte über das ganze Gesicht.
Sie hatte noch nie Urlaub gemacht.
Immer waren sie hier im Laborkomplex.
„Wann geht es denn los?“ wollte sie wissen.
„Jetzt sofort Jade“
Dabei drehte er sich schon um und ging Richtung Tür.
„Aber ich muss mich doch noch anziehen Papa“
„Das kannst du später noch machen. Wenn wir unterwegs sind.“
„Aber ich hab doch keine Sachen mit“
Jade strampelte mit ihren Füßen um abgesetzt zu werden.
„Ich hol mir schnell welche“
Ihr Vater hielt sie fest im Arm.
„Dafür haben wir keine Zeit, unser Schiff fliegt gleich ab“
Er rannte aus ihrem Zimmer, entlang der schwach Beleuchteten Gänge.
Die Sirene heulte noch immer ihren monotonen Rhythmus.
Jade konnte überall Mitarbeiter sehen, die beladen mit den verschiedensten Dingen durch die Gänge eilten und hinter Ecken verschwanden.
Immer weiter rannte ihr Vater und kleine Schweißperlen tropften an seiner Stirn herunter.
Er bog in einen anderen Gang und rannte durch eine große Öffnung, wo normalerweise eine dicke Durastahltüre war.
Sie war immer verschlossen.
Nur heute nicht.

Sie standen in einem großen Raum der vollgestopft mit blinkenden Terminals und Konsolen war.
Auf langen Tischen standen viele Glasbehälter und Dinge, die Jade nicht kannte.
Langsam beschlich sie ein Gefühl, das hier irgendetwas nicht stimmte.
„Warum sind denn alle so aufgeregt, Papa? Freuen sich alle so das wir Urlaub machen?“ wollte Jade wissen, doch ihr Vater antwortete ihr nicht.
Er ging auf einen Schrank zu, der an einer Wand stand.
Als er ihn öffnete sah Jade kleine Fläschchen mit einer goldenen Flüssigkeit.
Ihr Vater nahm eines davon heraus und schaute es an.
Ein anderer Mann stürzte plötzlich in den Raum.
„Sie sind drin. Sie kommen. Wir müssen die Terminals Sprengen und schnell raus hier.“
Jade verstand nicht was er sagen wollte, doch ihr Vater reagierte sofort.
Er steckte die Flasche in seinen Kittel, griff nach einem komischen Gerät mit einer Nadel und rannte zum Ausgang.
„Mach die Ladungen klar, Hal.“
Irgendetwas machte dieser Hal an einem Terminal.
Er tippte wie wild darauf herum, dann legte er eine große Schachtel auf das Terminal.
„30 Sekunden“ schrie er.
Ihr Vater und der Mann rannten aus dem Raum, den Gang hinab, um eine Ecke.
Ein lauter Donnerschlag erklang und der Boden bebte plötzlich.
Staub regnete von der Decke und hüllte den Gang in eine kaum durchdringbare Nebelwand ein.
Das Licht, das von den an der Decke montierten Leuchtröhren kam, flackerte und fiel teilweise aus.
Jade bekam Angst.
Das war kein Urlaub.
„Ich hab Angst Papa“ rief sie.
„Alles ist gut, Kleines“
Andere Mitarbeiter rannten mit ihnen den Gang hinab.
Von irgendwoher schrie jemand.
„Sie kommen durch den Hangar. Es sind zu viele“
Weiter den Gang hinauf blitzten rote Strahlen auf. Ein Mitarbeiter kam um die Ecke.
Die roten Strahlen trafen ihn in die Seite und er fiel regungslos zu Boden.
Jade fing an zu schreien.
„Durch den Maschinenraum“ schrie ihr Vater.
Er bog um eine weitere Ecke.
Das Gedränge nahm zu und ihr Vater wurde angerempelt.
Sie fielen fast hin.

Schwarz gekleidete Gestalten rannten um die Ecke aus der sie gekommen waren.
Rote Strahlen leuchteten auf und jagten wie wilde Mynocks den Gang hinab.
Zwei weitere Mitarbeiter fielen zu Boden.
Ihr Vater durchlief eine Türe.
„Verschanzt die Tür. Haltet sie auf“
Einige Personen blieben bei der Tür und Jade sah Funken sprühen.
Die Tür war zu.
Große Maschinen standen in dem Raum. Gewaltige Maschinen mit dicken Rohren.
„Sie sind auch am zweiten Ausgang“ schrie jemand.
„Wir sitzen fest“ schrie ein anderer.
„Verdammt“ stieß ihr Vater aus.
Jade konnte Panik in seinem Gesicht erkennen.
Er sah verzweifelt aus.
Dann veränderte sich sein Gesicht und eine seltsame Ruhe breitete sich darin aus.
Er sah Jade an.
Sie hatte die ganze Zeit Angst gehabt, doch was sie jetzt fühlte war noch schrecklicher.
Panik kroch in ihr hoch.
Etwas schlimmes würde gleich passieren.
Ihr Vater setzte sie ab und hockte sich vor sie hin.
Er sah sie ernst an.
„Jade, meine kleine Prinzessin. Hör mir jetzt gut zu.“
Ihr Vater fummelte in seinen Taschen herum und nahm das komische Gerät mit der Nadel heraus.
„Schau mich an Jade“ sagte er jetzt sehr ernst.
„Wir spielen jetzt ein kleines Spiel. Wir spielen Verstecken“
Er legte die Flasche in das Gerät.
„Du versteckst dich und ich komme gleich und suche dich. Du musst dich aber sehr, sehr gut Verstecken, denn ich bin gut im Suchen.“
Das Gerät in der Hand ihres Vaters summte leise und die Flüssigkeit in der Flasche wurde in eine andere Kammer geleitet.
„Und du bleibst so lange Versteckt, bis ich dich gefunden habe, hast du Verstanden“
Tränen kullerten Jade´s Wangen herab.
Aber sie nickte.
„Komm auf keinen Fall aus deinem Versteck. Egal was passiert.“
Es legte seine Hand in ihren Nacken und zog sie an sich. Liebevoll hauchte er einen Kuss auf ihre Stirn.
Jade spürte etwas kaltes, hartes an ihrem Hals.
Und dann kam der Schmerz.
Er durchzuckte sie ein Messer, doch ihr Vater hielt sie fest.
Jade weinte und schrie.
Dann war es vorbei.
Ihr Vater schaute sie an, Tränen liefen aus seinen Augen und fielen auf den staubigen Boden.
„Und jetzt renn und Versteck dich. Los.“
Jade begann zu rennen.
Sie schaute noch mal zurück.
„Ich liebe dich Papa“ schrie sie.
Sie wusste nicht warum sie das sagte.
Aber es erschien ihr richtig.
„Ich liebe dich auch, Jade“ schrie er zurück.

Jade rannte so schnell sie konnte. Treppen hinauf zu den großen Maschinen. Über Rohre und Kabel. An zischenden Ventilen vorbei, immer weiter in den riesigen Raum hinein.
Sie sah eine kleine Nische unter zwei riesigen Rohren.
Sie war klein, aber sie passte sicher da hinein.
Sie zwängte sich hinein.
Es war Schmutzig und stank fürchterlich.
Aber es war ein gutes Versteck.
Ganz ruhig lag sie dort.
Sie konnte nur wenig von hieraus sehen.
Ein Teil von dem Gang von dem sie gekommen war.
Schrie da jemand?
Sie versuchte angestrengt zu lauschen, doch das zischen eines nahen Ventils verhinderte das.
Schritte näherten sich.
Die hallten auf den Stahlgittern wieder.
Jade kroch in sich zusammen.
Machte sich ganz klein um nicht gesehen zu werden.
Mit einem Mal sprang ein Mann in ihr Sichtfeld.
Jade erschreckte sich fürchterlich.
Der Mann trug einen weißen Kittel.
Sie konnte das Gesicht nicht erkennen.
Schlagartig drehte er sich um.
Eine andere Person sprang ihn an.
Keuchend fielen beide zu Boden.
Jetzt erkannte Jade das Gesicht des Mannes in dem weißen Kittel.
Es war ihr Vater.
Den anderen kannte sie nicht.
Er war ganz in schwarz gekleidet.
Sie kämpften.
Rollten sich hin und her.
Der Mann in schwarz schlug auf ihren Vater ein.
Immer wieder.
Jade wollte schreien er solle aufhören.
Doch ihr Vater hatte gesagt sie solle sich verstecken.
Beide kamen auf die Beine.
Jades Vater blutete.
„Wo ist das Serum du Bastard“ schrie der schwarze Mann ihn an.
„Wo ist es?“
Ihr Vater lachte leise.
„Vernichtet“ sagte er ruhig.
„Wo sind die Unterlagen davon?“
Ihr Vater sagte nichts.
Der andere schlug mit seiner Faust in den Magen.
„Wo sind sie?“
„Auch Vernichtet“ dabei lachte er wieder, so, als wäre das alles eine witzige Sache.
„Ihr bekommt nichts. Ihr geht leer aus“
„Du verdammter *******. Sag mir, wo es ist oder ich werde dich töten.“
Der schwarze Mann zog ein Messer hervor und legte es an die Kehle ihres Vaters.
Jade presste ihre Hände vor ihren Mund damit sie nicht schreien konnte.
„Ihr bekommt es sicher nicht“ raunzte ihr Vater den anderen an.
„Sag das deinem Auftraggeber. Und du ...... geh dich lieber wieder mit einem Mynock paaren“
Damit stieß ihr Vater den Mann etwas weg, doch dieser war zu schnell und rammte die Klinge in die Brust ihres Vaters.
Jade´s Dämme brachen.
Sie schrie.
Das Bild ihres Vaters brannte sich tief in ihr Gedächnis.
Sie schrie weiter. Lauter.
Ihr Sichtfeld verdunkelte sich als der schwarze Mann nach ihrem Harrschopf griff und sie aus der Nische zog.
 
Zurück
Oben