Smuggler's Run

Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene 24, Quadrant EFBG-203 - Cantina „Bad Man's Cave“ - Kaan Vos und weitere Streuner – alleine am Ecktisch

[ Smuggler's Run ]

„Smuggler's Run“ - der zweite Stützpunkt nach 'The Wheel' in dieser Galaxis, den Kriminelle und Wesen, die es nicht so genau mit Gesetzen und moralischen Handlungen nahmen, aufsuchten in der Hoffnung, über Geschäfte im schwarzen Sektor an das große Blutgeld zu gelangen. Blutgeld, vorausgesetzt, das niemand einen tot sehen wollte, konnte für den Klein- und Großkriminellen ein Segen sein. Ein Mittel zur Erlösung von lästigen Problemen. Die Konkurrenz und Schulden vor allem konnten einfach durch Blutgeld aus dem Weg geschaffen werden. Anonyme Auftragsgeber krümmten jedoch zur Erfüllung ihrer Probleme keinen einzigen ihrer Finger, außer die holografische Bestätigung zur Überweisung der nötigen Credits. Blutgeld. Es wurde von denen gelobt, denen es nützte, und verdammt von jenen, die es schädigte. Blutgeld. Nach keinem anderen Freudenmittel war der skrupellose und profitgierige Teil der Gesellschaft mehr süchtig neben Glimmsticks, Prostituierten, Raumsprit und Glücksspielen. Blutgeld. Blutgeld. Blutgeld. Nichts brachte die tiefsten und höchsten Sphären, Slumbewohner und Highsociety, Pazifisten und Militärs, Rebellen und Imperiale, Faulenzer und Geschäftstüchtige, Unterdrückte und Herrscher näher zusammen als Credits, die Profit und den Tod brachten, meistens auch dicht aufeinanderfolgend, wenn man den Thermaldetonator vor dem Gesicht nicht erkannte.

Einer von wenigen Orten der Galaxis, der das Blutgeld wie ein Börsenort magnetisch und automatisch ansog, war Smuggler's Run. Hier traf sich der Abschaum der Galaxis – Schurken, Söldner, Halsabschneider, Killerdroiden, Waffenhändler, Sklavenhändler und Kopfgeldjäger. Doch auch die Gesetzlosen hatten ihre eigene Hierarchie, ihre ungeschriebenen und selbstverständlichsten Gesetze, die eine Zivilisation nur haben konnte: das Gesetz des Stärkeren, das Gesetz des Schnelleren, das Gesetz des Besseren. Wer stark genug war, suchte die richtigen Verbündeten im Geschäft und besorgte die aktuellste Hightechausrüstung, um nicht in der Welt der Kriminalität und gesetzlosen Freiheit unterzugehen. Wer schnell genug war, schnappte sich die profitstärksten Aufträge und überholte vorbeistreifende Laserschüsse auf der Flucht. Wer der Beste war, sammelte genug Ruhm, Ehre und Feinde.................und landete somit auf Platz 1 der huttischen Abschussliste. Das einzige, was die Besten im Laufe ihrer gefährlichen und kaltblütigen Karriere lernten, war, dass sie immer der Konkurrenz und Gegnern einen Schritt voraus sein mussten, damit sie sich beweisen konnten. Sie lernten, wie man Intrigen schmiedete. Sie lernten, wie man den Zwist zwischen zwei Feinden zu ihrem Vorteil ausnutzten konnte und sie lernten, dass nur eines im Leben zählte: sie selbst und ihre Aufträge. Alles, was sich dazwischen befand, war Blutgeld, der Tod, Probleme und quälende Gedanken der Vergangenheit.............und corellianischer Whiskey, der Probleme kurzzeitig löste. Man konnte sich natürlich noch weiter verschulden, doch das trieb nur unnötig das eigene Kopfgeld in die Höhe.
„Smuggler's Run“ - die schmutzige Gesellschaft dieser aus Asteroiden bestehenden Station gründete auf freiwillige Disziplin, die sich für ihr Zusammen- und Gegeneinanderleben selbst gewählten und beschworenen Verhaltensregeln unterwarf. Verhaltensregeln geschrieben in Blut und mit Tötungskei.....---Federkiel.
Worauf hatte sich Tondor bloß eingelassen. Auf eine Hand voll Credits? Auf ein Leben in ständiger Flucht und Angst? Er wusste es nicht genau, doch schätzte er die Vorteile seines neuen Ichs: corellianischer Whiskey, Glücksspiele mit Cholerikern und tote, imperiale Bastarde. Furchtlos am Tag und ein weinendes Baby in der Nacht mit einer Flasche voll Raumsprit.

[ Skip 4 - „Bad Man's Cave“ - Wenn Tote fliegen lernen... ]

Kaan Vos saß im verräucherten Schatten der Gauner-Bar „Bad Man's Cave“, hatte seine schwarzgepanzerten Beine entlastend auf den runden Nischentisch vor sich gelegt und beobachtete neugierig die Personen, die wie gestählte Raumfahrtveterane aufzutreten versuchten und sich ihren schweren Gang durch die gut gefüllte Cantina bahnten. Kein Kleidungsstil, keine Rüstung, keine Waffenkammer glich der anderen, doch eins wusste er mittlerweile, nämlich, dass die getragenen Gegenstände oftmals ihre Besitzer untereinander wechselten.
Dem einen gefiel der korrodierte Parastahlhelm in Form eines ithulianischen Totenschädels, dem anderen der unsauber abgetrennte Zahn eines Rancors, der die Spitze einer DC-15 verstärkte. Folglich setzten diese Leute alles daran, diese zu bekommen. Merkwürdigerweise gab es in Smuggler's Run eine beachtlich hohe Anzahl Unfallstoter, deren Ursache der angebliche elektrische Schlag oder die typische Lebensmittelvergiftung gewesen ist – zumindest nach Augenschein des lockeren Sicherheitspersonals. Wessen Sicherheit? Ihre eigene? Niemand interessierte sich in Wirklichkeit für die wahren Ursachen, die Toten erst recht nicht mehr.

Kaan saß mit seinem Rücken zur Wand. Sein linker Arm lässig auf der aufgeschlitzten Polsterung ruhend, seine rechte Hand an seinem versteckten Handfeuerblaster. Seine Augen waren nicht an der Ruhe interessiert, schienen sich nicht entspannen zu wollen in der düsteren, lärmenden Bar, die einem Zoo ähnelte: Arconas, Defel, Kauronianer, Fneebs, Rodianer, Trandoshaner , Bomodonen, Aqualishaner. Sie alle bildeten gemischte Gruppen, erkämpften sich grimmig dreinschauend ihr Territorium an Stehtischen, Rundtischen, Ecktischen und waren überwiegend mit dem bedrohlichen Blick des anderen beschäftigt, während sie mit Kollegen, Verrätern, Zielpersonen und Lustobjekten sich unterhielten. Über die flüssige und hochauflösende Bildwiedergabe seines schwarzen, mandalorianischen Helmes schenkte er den anderen Gästen mehr Beachtung als sich selbst. Er musste sich ablenken, durfte nicht in diesem Moment in Trauer verfallen. Seinen Kopf senkte er leicht nach vorne, so als würde er die Tischoberfläche fixieren. Seine Augen sprachen aber andere Wörter. Glucksen, Röcheln, hysterisches und besoffenes Losprusten, unzufriedene Schreie, Anschuldigungen, Bloßstellungen, Beleidigungen und das melodische Knallen von Faustschlägen, zersplitternden Gläsern, Zähnen und Knochen mischten sich mit der sprunghaften, rhylothanischen Melodie und simplen Rhythmen des populären Yerks. Sie füllten die Lebendigkeit der fensterlosen Bar und sorgten für ein beruhigendes Gesamtbild, denn kein imperialer Agent würde hier gerne freiwillig sein. Das war ausgeschlossen.

Er zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen. Ein schriller Schuss gellte! Ein unmenschliches Aufjaulen, danach eintretende, knisternde Ruhe. Wer fiel? Ein entlarvter Agent? Ein verschuldeter Schmuggler? Ein unehrlicher Glücksspieler? Kaans rechte Hand umschlang den Griff seines Handblasters und hebte unter der Tischoberfläche den Lauf weiter nach oben. Er suchte hektisch den Ort des Geschehens mit seinem Blick ab, saß aber weiterhin. Suchte ihn jemand? Unbehaglichkeit verriet ihm, dass einige Augen auf ihn gerichtet waren. Er fand den Leichnam nicht. Ein Warnschuss? Seine alarmierten Nerven spannten sich an, die Handknöchel färbten sich unter dem gepanzerten Handschuh weiß. Mit zitterndem Körper und stockendem Atem suchte er den Verursacher noch immer. Beobachteten sie ihn? Sahen sie überhaupt in seine Richtung?
Die Lage normalisierte sich und Kaan Vos, ebenso wie einige andere Gäste, die aus ihren Gesprächen gerissen wurden, entspannte wieder seine Muskeln, lockerte seine Nerven. Er machte unter seinem Helm ein gähnendes Geräusch. Musik setzte wieder von der Live-Band ein und die weiblichen Hologramme von halbnackten Twi'lecks tanzten in groß und klein weiter.

Beiläufig lauschte er den unterschiedlichsten Gesprächen, ohne dass dies die Betroffenden mitbekamen. Das stark verbesserte akustische System ermöglichte es ihm, beinahe jedes Flüstern in einem Umkreis von 100 Metern wahrzunehmen, was ihn einen Vorteil verschaffte, denn wer kontrollierte schon, ob er belauscht wurde? Nagut. Er tat es.
Sein aufmerksamer Blick gleitete über Diskussionspartner. Es waren Smalltalks, Debatten primitiver Art und überwiegend Grunzlaute verschiedener Spezies, die er nicht übersetzen konnte.

„...........und da wollte mir der ****** doch ernsthaft weissmachen, dass er nicht meine Freundin gef***t hatte......“, schnaubte der ungewaschene und mit Narben Gezeichnete mit einer zertrümmerten Nase, dessen Knorpel anscheinend nicht mehr ersetzt wurden.
„Haßt' yhm aihne verpasset?“, hakte der bullige Twi'leck grinsend nach. Es amüsierte ihn still, dass sein Kumpel die 7 jährige Affaire zwischen ihn und seiner Freundin nicht herausfand.
„Ich hab' ihm die Kehle durchgeschnitten. Fand sie aber garnicht gut. Sie schrie mir fast dat Gehör raus. Meinte, dass 11 Morde wegen Missverständnissen wohl nicht ausreichen. Ich hab' da aber die Übersicht....ja, die hab' ich.“, und kippte sich das dritte halbe Glas mit einem oranggrünlichen Gesöff in den Rachen. Ein dicker, gefärbter Speichelfaden floss zäh am Kinn hinunter, blieb aber da.
Der rote Gegenüber prustete feiernd los, so als würde er gerade Nar Shaddas Lottozahlen erraten haben. Anschließend hebte er seine weggeätzten Brauen.
"Wasssch machtzzz Ge'schähft? Hättschste neuht Lustflaitzzz vühr mich?", fuhr der Twi'Leck interessiert fort.
Der abgewrackte Geschäftstüchtige ist also ein Sklavenhändler gewesen, so schien es Kaan.
"Nen' imperialer Acclamator zerschoss NeverNoers Transporter. Er dachte eine Lücke in Dorins imperialer Handelsblockade gefunden zu haben. Nichtmal vorgewarnt hattn' sie ihn....gleich geschossen und schon war die Ware weg.....mit ihr mene 35.000 Credits! War'n bildhübsche Objekte dabei von Mensch über Twi'Leck bis Keldor. Hättste deinen Spaß mit jehabt'.", erzählte er mit Bedauern. Seine Wutanfälle, des finanziellen Verlustes wegen, hatte er mittlerweile unter Kontrolle.
"Prosch'taaahn wyrrr offf NeverNorrrrrs Abschyt!", stimmte der rotfarbene Twi'leck unter denen an.



„Oona goota, Bre.....“,
„Hoko ruya pulya......“,
„schleick'ster brauuhnta...“,
„iiiiriiikalariiai.......“,
„grrr....bra'k'nahrrrrriiiiii,“
„......sie.......“,
„......litten......“,
„HAHAHAHAHA“,


Mehrere Gesprächsfetzen wurden an Kaans Helm übermittelt, doch verschwamm langsam alles zu einem unverständlichen Wortbrei. Dann wurden seine Augen glasig.......................


Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene 24, Quadrant EFBG-203 - Cantina „Bad Man's Cave“ - Kaan Vos und weitere Streuner – alleine am Ecktisch
 
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Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene ??, Quadrant ????-?? - ??? - Crotal & Viper

"Begebe dich auf Position. Wird gleich ziemlich dreckig werden....." ,
erreichte es durchdringend das sich pellende Ohr mit alten, unbehandelten Eiterblasen. Das harte abschließende Rauschen setzte einen Punkt dahinter.

"Verstanden.......................",
meldete die flüsternde, raue Stimme daraufhin, begleitet von den metallisch hallenden Schritten und einem unbegründeten Surren im Hintergrund.

"Der Bantha ist im Käfig.",
rauschte es des nahen Triumphs bewusst durch die löchrige Kommunikationsfrequenz, die die corellianischen, veralteten Helme der verzerrten Verbindung beimischten.

"In Position. Der Krayt' hat nun hunger in leuchtender Nacht."

"........in klarer Nacht, verdammt nochmal. Wie oft noch. In Klarer Nacht."

Ein gurgelndes, akzeptierendes Schluckgeräusch kam zurück.

"Schlängel dich lieber zum Zielobjekt, Crotal, sonst wars das mit den MonCreds und wir können uns gleich erschießen....nocheinmal wird er uns nicht verschonen.......",
raunte die rauchige, rollende Stimme, dessen Tonus im Zittern zunahm und zu zerreißen drohte.

"Nierzz, Viper. Professionalität benötigt Ze............"

"......Präzision, nen' kühlen Kern und fordert Opfer........mach' hinne, Rasselschwanz.",
entgegnete die Stimme schnell mit zusätzlichem Nachdruck.

Eine kurze Pause trennte das zuckende und synthetisch verschobene Geräusch für eine gefühlte Ewigkeit, wofür Viper liebendgerne seinen Kollegen in seiner imaginären Welt auf tausend verschiedene Arten grausam sterben lassen wollte. Die andauernden Verzögerungen, die den Erfolg des profitbringenden Vorhabens um jede Sekunde Gefahr laufen ließen, zu scheitern, plante Viper fälschlicherweise nie ein. Er vergaß es immer bewusst, streichte die negativen If-Then-Möglichkeiten aus Prinzip. Immer erlag er eigenen Illusionen und träumte von einer Dusche, die unaufhörlich Credits spuckte, denn dieses klingelnde Geräusch würde er sicherlich hören nach der Eliminierung des Zielobjekts. Er schrie in Gedanken, unterdrückte jedoch den Drang, diesen Gedanken einen akustischen Schleier umzuhängen. Unnötige Aufmerksamkeit wollte er nicht auf sich ziehen. Er starrte aus dem Schatten durch die breiten Gitterstäbe des Lüftungsschachts, starrte durch das Zielvisier und beobachtete die ein- und ausströmenden Parasiten Smuggler's Runs, die vom Blutgeld der Zivilisation gerne in benommenen Zustand übergingen, damit sie sich fairer weise leichter ausnehmen lassen konnten......und niederschlagen. Betrunken waren sie alle gleich, abgesehen von ihrer phänotypischen, gleichdreckigen Erscheinung. Betrunkene veränderten sich zu torkelnde Portemonnets, die man nurnoch auszunehmen brauchte. Sie würden es eh nicht merken. Betrunkene waren sehr vielseitig. Ihre Vielseitigkeit holte die Redseligkeit und Unachtsamkeit ans Licht unter einer alkoholtriefenden Wolke aus zahnlosen Mundhöhlen.

"Siehst du ihn oder schrubbste dir grad' einen?"
, drängelte Viper. Die schnarrende Membran des spartanisch modifizierten Helmkoms dröhnte in Crotals Ohr, infolge sich seine Nackenhaare aufrichteten.

"Hier sind viele............",
die letzten Worte verloren an Spannung und schienen sich vor einer Barrikade zu stapeln.

"Sach blos', Rasselschwanz. Gleicht ja schon fast an ein Wunder, dass unter 85.000 plus fahrendem Volk irgendwelche Säufer in ne Cantina gehen. Crotal......hat dir die ***** das Gehirn weggeblasen? Denk an den Gewinn, verdammt. Hälfte hälfte."

, nochimmer wollte Viper seinen für diese Branche zu jung und unerfahrenen Kollegen umbringen. Warum gab man ihn ihm mit? Er hasste diese Wette, vielleicht auch bald zum letzten Mal. Er würgte ihn gedanklich mehrmals zu tode, belebte ihn und würgte ihn erneut, belebte ihn und das vorschnellende Vibromesser wurde von den Tötungsgedanken immer stumpfer.

"Naja.......du wolltest, da-dass ich ihn herauslocke. Was ist, wenn er nicht darauf hineinfällt?",
sagte er stotternd. Crotal log nicht. Er hatte recht. Viper zog dies garnicht in Betracht. Er hatte nur die 100.000 Credits im Blickfeld. Er war ein creditsgeiles Luder und ein verlachter Jäger, dem die Branche nachrief, dass ihn die Zielpersonen unbewaffnet und locker in die Eier treten konnten.

"Planänderung.....",
knisterte der Helmkom. Er wog die Worte gründlich ab. Sein genialer Einfall zerplatzte vor seinen Augen, doch ein neuer ging aus der Asche hervor.

".....leg' ihn um, egal, wie du das anstellst, leg ihn einfach um!",
er verlor so langsam seine Nerven. Inkompetenz und Kompetenz waren in einem Team zusammengepfercht und die Inkompetenz brachte die Kompetenz schlicht aus dem Gleichgewicht. Er würde seine Wette verlieren, sollte dieser Greenhorn alles vermasseln und dabei umkommen. Er jonglierte mit dem Betrag, schweifte ab, dann fixierte er wieder die Mitte des Fadenkreuzes. Laser mochten ihr Ziel verfehlen, Projektile hingegen durchschlugen alles, seiner Meinung nach.

"Ab-....."

"Töte ihn, sowie du ihn siehst."

"In Ordnung."

"Töte ihn gründlich."

"Hatte ich vor........"

"Töte ihn rücksichtslos..."


Schweigen.

"Schwarze Rüstung, goldener breiter Streifen rechte Seite, mandalorianische Rüstung. Solche Goldjungen siehst du hier kaum herumschwirren.....können besonders gut mit Blastern umg........",

ein schrilles Druckkreischen füllte plötzlich den ganzen Helmkom, verfolgt von eintretender Stille. Ihm blieb der Atem in der Kehle stecken. Sprachlosigkeit. Verwirrung. Wer schoß? Er? Es? Ein anderer? Einbildung? Hatte dieser von einem Bantha ausgeschissene Anfänger nun sein erstes mal? Seinen first shot?
100.000 Credits. Es klingelte wie zu Kristmash auf Corellia in seinen Ohren. Fanfarenzüge marschierten über seine Augen, durch sein waberndes Gehirn und marschierten tiefer durch seine ganzen Adern. 100.000 Credits! Endlich kam er aus seiner verschuldeten Lebenszeit frei, endlich konnte er ein...............

"Hey, Gehirnakrobat....."
Die Credits verpufften mitsamt der Fanfarenzüge.

".....ich bin nicht hergekommen um 'Wer ist der bessere Killer' zu spielen. Aber ihr ****** lasst mir manchmal keine andere Wahl. Erst zu zweit und dann entzwei.....achso...übrigens.....nette Wasserpistole hat dein Freund. Sollte er mir sie geben? Ich wollte euch nicht zuvorvorkommen.",
rauschten die pöbelnden und unzufriedenen Laute eines schwer verstörten und leicht belustigten Mannes. Hohn und Spott in höchster Qualität, die Viper auf den Magen schlug. Das war eine Wendung der Ereignisse , die ihm nicht behagte und womit er als letztes gerechnet hatte. Er wagte kein Wort zu sagen, da seine Stimmenbänder nur einen krächzenden und schrillen Laut herausgebracht hätten, als wenn man ihm einen Tritt in die Eier verpasst hätte.

"Ihr habt meine Privatsphäre verletzt, aber ich nehme es dir nicht übel. Bevor du dich nun alleine fühlst, leiste ich dir mal ein wenig Gesellschaft.",
tönte es zuletzt aus dem Helmkom und kalter Schweiß überzog Vipers Nacken. Er nahm an, das Blut sei aus seinem Gesicht entwichen, denn seine Lippen fühlten sich nahezu taub an.


Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene ??, Quadrant ????-?? - ??? - Viper
 
// Skip 4 // Ebene 24 // Bad Man's Cave // Sniper Wolf & andere

Mit Smuggler's Run hatte sie einen Anlaufpunkt getroffen, der wohl nicht mehr in Verruf stehen konnte. Wenn man jedenfalls zu einer zumindest halbwegs ehrlichen Gesellschaftsschicht gehörte und dieser durchaus überzeugt angehörte. Was aber nicht weiter schlimm war in ihrem Fall. Nicht nur das sie schon lange bevor sie für die Republik gearbeitet hatte und ja auch danach als Söldnerin aktiv gewesen war, sie war auch davor, noch unter ihresgleichen nicht gerade oft in die glanzvollen Etagen der Galaxis vorgedrungen. Und ehrlich gesagt fühlte sie sich in diesen herunter gekommenen Kneipen immer wohler. Schlechte Musik, noch schlechtere Gäste, kein Vertrauen und jeder Fremde fiel binnen weniger Sekunden nicht mehr auf, weil einfach alles in diesen Schuppen vertreten war. Absolut alles. Sie hatte sogar irgendwo einen Wookiee ausgemacht, der zusammen mit einem Menschen an einem Tisch saß. Lustigerweise schienen sie zu verhandeln, in der Sprache des haarigen Untiers. Genau genommen aber hatte man auf Smuggler's Run vielleicht noch mehr zu sehen, als in Coruscants Unterwelt. Dort wiederholte sich alles recht schnell. Irgendwann kam man immer wieder am selben Punkt raus. Herunter gekommene Gebäude, entkräftete und lebensmüde Kreaturen, gebrochene Existenzen. Wut, Hass, Verzweiflung, Trauer. Und dann wieder von vorne. Hier... hier schien das Leben irgendwie mehr zu pulsieren. Mehr mit dem Leben an sich gemein zu haben. War doch so gut wie jeder darauf aus sich eben dieses zu erhalten und zu sehen wie es weiter ging. Verständlicherweise gab es auch hier die gescheiterten und gebrochenen, aber nicht in der Masse wie auf Coruscant. Und wenn, dann wurden sie nicht lange in Ruhe gelassen bei ihrem schändlichen dahinvegetieren. Hier kümmerte man sich um Probleme ziemlich prompt.

Wolf war keines dieser Probleme, sie hatte auch keines davon. Im Moment ging es ihr sogar recht gut. Einigermaßen gut gefüllte Taschen, neu gewartete und ausgetauschte Komponenten, genügend Energiemagazine für einen Krieg im Gepäck und und und... besser ging es eigentlich nicht. Durch einen Strohhalm konnte sie das Getränk was vor ihr stand zu sich nehmen, ohne den Helm abzusetzen. Manchmal wurden Stimmen laut, die sich über diesen Anblick mockierten, was aber an ihr abprallte. Wie konnten diese ungerüsteten Nichtsnutze eine Ahnung davon haben welche Bedeutung die Rüstung hatte. Und das jemand ahnte, das die graue Färbung ihrer Rüstung für die Trauer stand, die sie wegen dem Tod ihrer Tochter empfand, nahm sie gar nicht erst an. Aber so war die Galaxis eben. Intolerant und brutal. Anders allerdings... anders hätte sie sie gar nicht haben wollen. Und es war auch nicht so, das Wolf auf das Mitleid anderer Individuen angewiesen war. Sie hatte ihre Rache bekommen, hatte die Gesetzlosen die für den Tod ihrer Tochter Buße tun mussten ausgelöscht... beinahe bis auf den letzten Mann. Und das verschaffte ihr Genugtuung, genug um sich von der goldenen Färbung ihrer Rüstung zu verabschieden. Die Rache war vollzogen, es ging weiter, aber ihre Tochter würde sie niemals vergessen...

Mit einem einfachen Handauflegen signalisierte sie dem Barmann – der vier Arme hatte – das sie für ein erstes keine weitere Füllung ihres Glases wollte. Zwar war da auch noch etwas drin, aber heute wollte sie es eigentlich nicht übertreiben. Zumal der Abend noch nicht wirklich in Fahrt gekommen war und bisher auch nichts interessantes ablief. Außer hier und da die etwas lauter werdenden Stimmen und das amüsant anzusehende Paar bestehen aus Wookiee und Mensch die angeregt diskutierten. Wie lang es bis zur ersten Handgreiflichkeit dauern würde? Oder sollte man eher sagen, wie lange es dauern würde bis der Wookiee den Mann zerfleischen würde? Ein Blaster half da auch nicht mehr viel weiter. Höchstens vielleicht ein oder zwei der Betäubungspfeile die in ihrem Unterarmwerfer auf Ziele warteten. Bis so ein Blaster erstmal ausgerichtet war. Mit dem Werfer musste sie nur grob zielen und einfach treffen. Den Rest machte der Chemiecocktail von ganz allein. Den letzten Rest trinkend stellte sie ihr Glas anschließend ab und drehte sich, gerade noch im rechten Moment, auf ihrem Barstuhl um, um den gellenden Schuss live mit zu verfolgen. Und das gar nicht so weit von ihr entfernt. Sie sah das aufblitzen des rötlichen Energieblitzes, verfolgte die Blicke der anderen Anwesenden und sah wie irgendwas, irgendwer, zusammensackte. Welche Spezies und andere Details konnte sie schon nicht mehr erkennen. Einen Augenblick lang sah sie noch zu, konnte aber auch beim fortschaffen der Leiche nichts entdecken und widmete sich daher den anderen Anwesenden, was aber nicht viel zu Tage förderte, erst einige Minuten später schien es interessant zu werden...

Wolf hatte mittlerweile den anderen Anwesenden in der schwarzen, eindeutig mandaloriansichen Rüstung ausgemacht. Irgendetwas an seiner Haltung hatte sie dazu gebracht ihn weiter zu beobachten. Er wirkte angespannt. Soweit man das durch die Rüstung beurteilen konnte. Aber wer wenn nicht gerade sie hatte überhaupt eine gewisse Ahnung davon, die Bewegungen eines Rüstungsträgers, gerade einer solchen, leise zu deuten. Sie ließ sich aber durchaus von der beinahe regungslos unter dem Tisch ruhenden Hand des Mannes zu eben jenem Gedanken verleiten... wieso sonst sollte sie dort sein wenn nicht um... den Blick abwendend nutzte sie die 360° Rundumsichtfunktion ihres Helms und beobachtete ihn weiter. Neben zwei drei anderen Wesen in dieser Bar schien er ebenfalls das Potenzial zu haben ihr gefährlich zu werden... und dazu sollte es nicht kommen.

Als der Schuss den fiel, zuckte sie nicht zusammen, war aber zugleich doch überrascht. Sicherlich hatte sie etwas erwartet, irgendetwas, aber anscheinend nicht genug um wirklich damit gerechnet zu haben. Aber es bestätigte sich das der schwarz gerüstete geschossen hatte. Mit wenigen Bewegungen, die allesamt nicht danach aussahen als würde sie diese Aktion unüberlegt oder plötzlich starten, sondern als habe sie sich das genau überlegt, glitt die Mandalorianerin von ihrem Sitzplatz, nahm ihr Getränk und manövrierte sich etwas mehr an die andere Seite der Bar... Aus dem Schussfeld heraus, aus dem Einzugsgebiet des Eingangs heraus... hinein in relative Sicherheit wo ein Schuss in den Rücken nicht mehr möglich war...


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- Weltraum - an Bord eines 0815-Frachters - Hyperraum Richtung Smuggler's Run - Kate mit Fordger (NPC) -

Und du bist dir sicher, dass du den Weg kennst?

, fragte Kate nun schon zum wiederholten Mal, wobei die Frage wohl eher heißen sollte: Und du bist sicher, dass man DIR den Weg nach Smuggler's Run gesagt hat?
Smuggler's Run war ein geheimer Ort, den nur erfahrene Schmuggler und Kopfgeldjäger oder andere kriminelle Köpfe kannten. Die Legende von Smuggler's Run kannte wohl jeder, der auch nur das geringste mit illegalen Geschäften zu tun hatte und sein Standort wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Nirgens war der Weg schriftlich festgehalten. Smuggler's Run lebte von Mundpropaganda und Kate konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendjemand diesem Fordger von dieser kriminellen Hochburg erzählen mochte. Sie hatte tatsächlich in der Illusion gelebt, dass das Asteroidenfeld für Idioten für immer und ewig unentdeckt blieb, doch nun wurde ihr mit der nachfolgenden Aussage das Gegenteil bewiesen.


'Türlich, warum auch nicht?

Sie überdrehte die Augen. Welch übles Spiel wurde hier mit ihr getrieben? Erst war Kaylo mit ihrer geliebten "Fist" davongezogen und nun sollte sie von so einem hirnlosen Wesen zum heiligsten Ort aller Schmuggler gebracht werden?

Sag Bescheid, wenn wir da sind...

, sagte sie resignierend und wandte sich um, um das Cockpit zu verlassen und sich noch ein paar Stunden hinzulegen. Bis zur Ankunft konnte sie sowieso nichts ausrichten.

- Weltraum - an Bord eines 0815-Frachters - Hyperraum Richtung Smuggler's Run - Kate mit Fordger (NPC) -
 
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[Hyperraum Richtung Smuggler’s Run – Ordo‘Tracinya] Josea, Weewee (NPC), Cannoks

Josea kam sich wie in einem ganz schlechten Holofilm vor - mit ihm als Hauptdarsteller. Von den beiden Durastahlkäfigen waren nur noch verbogene Kleinteile übrig, die wild verstreut am Boden lagen oder in der Wand steckten, die ziemlich große Dellen aufwies.
Durch das Transpari-Fenster im Schott des Laderaums sahen Josea und Weewee zwei aufgeregt umher stampfende Cannoks, die sich um die letzten Käfigteile balgten. Dabei rumpelten Jina und Leeza mit der Wucht von mittleren Asteroiden-Einschlägen zusammen.

„Wieso hast du sie rausgelassen, du faltigerdi’kut?“
schnauzte er den Weequay neben ihm an, wobei er eigentlich wütender auf sich selbst war als auf den ehemaligen Wächter. Denn erst jetzt erinnerte er sich wieder daran, dass der Appetit von Cannoks sich nicht nur auf Essbares beschränkte, sondern auf alles, was ein Cannok-Kiefer in Stücke reißen konnte. Er wollte nie mehr betrunken Aufträge annehmen.

„Ich denken, sie sollen wohlfühlen – Käfige sein viel zu eng,“
erwiderte der Weequay in aller Unschuld.

„Ja, denken….das ist wohl genau dein Problem, Weewee. Wenn die so weitermachen, hat die Tracinya ein so riesiges Loch im Rumpf, dass wir uns den Hyperraum mit eigenen Augen ansehen können. Warum musste ich von allen Weequays, die es gibt, ausgerechnet so einen Tierfreund wie dich erwischen?“

„Ich nicht wissen….ich mögen Tiere.“

„Das war eine rhetorische Frage, Weewee. Aber egal, wir müssen uns etwas überlegen, wie wir unsere Gäste zur Ruhe kriegen, ohne sie umzubringen.“
sagte der Mandalorianer und hieb entschlossen mit dem Panzerhandschuh auf das Schott. Die beiden Cannoks hielten plötzlich inne, als sie das Geräusch hörten und starrten mit ihren unsagbar hässlichen Stielaugen gebannt Richtung Schott.
Erstaunt sahen Josea und Weewee zu, wie die noch vor kurzem tobenden Tiere ihnen fast beschämte Blicke zuwarfen und sich in eine Ecke zurückzogen.

„Ich denken…meinen…wir reingehen können. Jina und Leeza jetzt ganz friedlich.“

„Woher weißt du eigentlich, dass es Weibchen sind?“

„Keine Ahnung…sehen halt wie Mädel von Back aus…aber Cannoks nicht meckern,“
sagte Weewee mit einem linkischen Schulterzucken, worauf Josea s Ärger rasch verflog.

„Aah, dich muss man schon gern haben, Weewee. Du gehst aber trotzdem voraus – nee, nur Spaß.“
Tatsächlich erwies sich das Betreten des demolierten Laderaums als völlig gefahrlos. Dennoch hielt er für alle Fälle seine DLT im Anschlag. Anscheinend waren die Tiere wieder hungrig geworden und vermutlich hätte da auch ein verschlossener Käfig nicht viel genützt. Dabei fragte er sich ob sein Vorrat an Cantina-Abfall überhaupt für die Dauer des Transports ausreichen würde.

Allerdings hatte er keine Lust, unterwegs Geld für Tierfutter auszugeben. Er musste den gesamten Transport mit dem Vorschuss bewältigen, da er seine Abfindung bereits auf ein Konto überwiesen hatte, dass seine Rückversicherung für eventuelle finanziellen Engpässe, Bestechungsgelder und Strafkautionen darstellte. Und um später einen kleinen Krieger aufziehen und dessen Mutter unterstützen zu können. Kadajj war gewiss nicht arm, aber Josea wollte seiner Verantwortung als mandalorianischer Vater und (Fast-)Ehemann gerecht werden und er war seiner Mutter Jania dankbar, dass sie ihm halbwegs erfolgreich beigebracht hatte, wie man mit Geld umging.

Er wies Weewee an, zwei Abfallfässer herbei zu holen, um zu sehen wie schnell Jina und Leeza wieder hungrig und aggressiv wurden. Die beiden Cannoks zuckten zwar mit ihren Stielaugen, als der Weequay die stinkenden Fässer in den Laderaum rollte – warum er den Repulsorschlitten nicht benutzte, war Josea rätselhaft – aber sie blieben einfach in ihrer Ecke liegen, während er und der Weequay sie durch das Schottfenster beobachteten.
„Ich hätte nie gedacht, dass Durastahlkäfige so nahrhaft sein können,“
murmelte Josea nach fast einer halben Stunde,in der absolut nichts passiert war.

„Vielleicht sie mögen keine Zuschauer, wenn essen?“

„Hmm, du bist gar nicht so dumm wie du aussieht, Weewee. Okay, lassen wir sie für eine Stunde allein und schauen dann nach.“

Es vergingen keine fünf Minuten, bis der Mandalorianer und der Weequay wieder am Schottfenster standen. Jina und Leeza hatten den Laderaum in ein stinkendes Schlachtfeld verwandelt und den Wänden ein paar neue Dellen verpasst, aber kaum, dass sie bemerkten, dass sie Zuschauer hatten, trollten sie sich wieder in ihre Ecke.

Josea betrat den Laderaum erst, als er sich den Helm aufgesetzt und die Geruchsfilter aktiviert hatte, Weewee hingegen schien der Gestank wenig auszumachen.
„Anscheinend drehen sie nur durch, wenn keiner zusieht. Und das heißt, dass immer einer von uns hierbleiben sollte,“konstatierte der Schiffseigner missmutig. Der Weequay übernahm gerne einen Großteil der Wache, aber Josea wollte es nicht riskieren, die Cannoks auch noch für ein paar Minuten alleine zu lassen. Weewees Vorschlag einen Eimer für dringende Bedürfnisse zu benutzen, lehnte er allerdings entschieden ab.

Dieser Plan funktionierte recht gut, bis ihnen der Vorrat an Abfallfässern ausging. Das geschah, als sie im Tatoo-System einen Zwischenstopp im Normalraum machten. Obwohl sie von Weewee bewacht wurden, breitete sich Unruhe bei Jina und Leeza aus.

„Sie sein hungrig,“
stellte der zum Cannok-Experten mutierte Ex-Wächter fest, doch Josea hatte nichts im Schiff, was er entbehren konnte. Eine Landung auf Tatooine würde sie zu viel Zeit und wohlmöglich Geld kosten, außerdem hatte er keine Lust die Müllhalden aller Cantinas von Mos Espa bis Mos Eisley abzugrasen. Er lag seinem Zeitplan sogar um einen halben Standardtag voraus, und den wollte er nicht verschwenden. Deshalb musste so schnell wie möglich eine kostengünstige und zeitsparende Lösung her, welche sich knapp fünfzehn Minuten später in Form eines Konvois von mehreren neimodianischen Frachtern bot.
Weitere dreißig Minuten später waren die restlichen Laderäume mit Schrott und faulenden Speisereste gefüllt.

„Wo du haben soviel Müll her?,“
staunte Weewee, als der Mandalorianer auf dem Repulsorschlitten neues Cannokfutter herankarrte.

„Ich habe mich als Agent der Behörde von Bestine für Umweltsicherheit und Weltraumhygiene ausgegeben und festgestellt, dass diese neimodianischen Frachter gegen Paragraph 23AA, Absatz 5 der Hygienebestimmungen für Ausfuhren von und nach Tatooine verstoßen. Großzügigerweise erklärte ich mich zu Entsorgung bereit, sobald die Neimies ein Bußgeld von fünftausend Credits bezahlt hatten.“

„Du sein sehr clever…soviel Geld.“

„Das kann schon sein,“ grinste Josea unter dem Helm.
„Aber ich befürchte, dass das meiste davon für eine komplette Reinigung der Tracinya draufgehen wird.“

Das Schiff war im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Müllhalde geworden und die beiden nächsten Tage bis zur Ankunft auf Smuggler’s Run wurden trotz Geruchsfilter eine Qual, da sich sowohl tatooinisches als auch neimodianisches Ungeziefer breit machte. Die geleerten Laderäume setzte Josea bei Zwischenstopps immer wieder dem Vakuum und der Kälte des Alls aus, aber einige Arten erwiesen sich als erstaunlich zäh, so dass die Ungezieferplage kaum eingedämmt wurde.

Natürlich schützte ihn die Rüstung davor, dass keines der Insekten und Würmer in seine Kleidung kroch, doch das Geräusch krabbelnder Beinchen auf dem Stahl, besonders beim Einschlafen und Aufwachen, war mehr als nur lästig.
Als größtes Problem würde sich der Flug durch das Asteroiden-Feld erweisen, da Josea den Weequay als Navigator brauchte und die Cannoks bis zur Landung auf Skip 4 allein sein würden. Er schwor sich, nie wieder im Suff Transportaufträge anzunehmen und sich einen guten Astromech zuzulegen, als sie nur wenige Lichtminuten vor Smuggler’s Run in den Normalraum eintraten.

Kaum, dass Weewee erbärmlich stinkend und sich kratzend neben ihm saß, fingen die Cannoks an, sich alleine zu amüsieren. Josea bedauerte es für einen Augenblick, keine richtige Hochzeitszeremonie mit Kadajj abgehalten zu haben. Doch es war nicht seine Art verpassten Gelegenheiten nachzutrauern und er war davon überzeugt, dass er sie wiedersehen würde , dann könnte er alles nachholen.

Oya, Weew’ika, heute ist ein guter Tag für jemand anderen zu sterben,“
munterte er seinen Co-Piloten auf, der angesichts des Asteroiden-Felds und Wrackteilen vor ihm und dem Poltern der tobenden Cannoks nervös auf seinem Sitz hin und her rutschte. Aber das konnte auch dem wimmelnden Ungeziefer liegen.

[Smuggler’s Run – einige Lichtminuten vor dem Asteroidenfeld – Ordo‘Tracinya] Josea, Weewee (NPC), Cannoks
 
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[Smuggler’s Run – einige Lichtminuten vor dem Asteroidenfeld – Ordo‘Tracinya] Josea Gear, Weewee (NPC), Cannoks

Josea hatte bereits einige Male Waren von und nach Smuggler’s Run transportiert, doch ein Asteroidenfeld besaß die nervige und nicht ganz ungefährliche Angewohnheit, ständig in Bewegung zu sein. Der Agent, über den von Ando Prime aus, die Handelsformalitäten abgewickelt worden, hatte ihm Koordinaten mitgegeben, die zumindest zum Zeitpunkt des Abflugs aktuell sein sollten.

Inwieweit der Weequay für einen solchen Flug als Co-Pilot taugte, musste sich erst noch zeigen. Da Joseas Geschäftspartner Tael Magoo sich für diese Podrenn-Saison einen Urlaub auf seiner Heimatwelt gönnte, hatte er auf den erfahrenen Duro verzichten müssen.

Weewee war immer noch nervös – er hatte zwar Flugerfahrung, hatte indessen noch nie ein Schiff durch ein Asteroidenfeld gesteuert.

„Ich haben ein wenig Angst, Josea,“
gab er zu und zerdrückte ein paar Käfer auf seinem Arm.

„Das ist nicht schlimm. Wer keine Angst hat, ist ein Narr, Weew’ika und wir würden ratzfatz am nächsten Brocken hier zerschellen, wenn wir keine Angst hätten.“


„Wirklich?“,
fragte der Weequay zweifelnd, während er an seinem faltigen Hals haarige Raupen wegpulte.

„Natürlich, du passt einfach gut auf und dann schaffen wir das schon“
erwiderte Josea im Brustton der Überzeugung. Zwar konnte der Co-Pilot sein aufmunterndes Grinsen nicht sehen, doch Weewee zeigte ein zaghaftes Lächeln.

„Sag mal, hast du Backs Mädel echt angegrapscht?“,
erkundigte er sich, bevor sie Kurs setzten. Man konnte ja schließlich nie so genau wissen, ob sie es heil bis Skip 4 schafften, und das wollte Josea noch erfahren, bevor es wohlmöglich zu spät war.

„Ich nur sagen, ich noch nie gesehen drei Brüste und zeigen auf Ausschnitt. Dann Meckerziege schreien als ob Rancor sehen und sagen ich noch schlimmer als Mando-Pöbel. Und dann Back tun erst wütend, aber später sagen Entschuldigung für Entlassen.“
erzählte der Ex-Wächter schulterzuckend.

„Oh, Back weiß, wie man mit Frauen umgeht – aber nimm ihn dir bloß nicht als Vorbild, okay?“

„Ich nicht wollen Gran-Frau, nur sehen Brüste….“

„Schon gut – lass uns losfliegen, bevor unsere Fracht uns hier im Cockpit besucht. Vielleicht findest du auf Skip 4 ein paar Gran-Mädels, die zeigefreudiger sind.“

Der Flug durch das Asteroiden- und Schrottfeld erwies sich als knifflig, aber nicht als unlösbar. Der Weequay riss sich tatsächlich zusammen und da Josea die Tücken der Route kannte, gelang es ihnen die Tracinya zumindest äußerlich unbeschadet in einer Landebucht auf Skip 4 zu landen. Kaum, dass die Triebwerke heruntergefahren waren, eilten die Piloten zum Laderaum. Das Schott war gefährlich ausgebeult und erzitterte unter schwerem Gepolter.

Dessen ungeachtet stürmte der Weequay ans Transpari-Fenster und trommelte gegen die Scheibe, um seine Schützlinge auf sich aufmerksam zu machen. Der Mandalorianer befürchtete schon, dass die Tiere in ihrer Rage immer weiter wüten und Weewee verletzen könnte, doch es dauerte gar nicht lange, bis Jina und Leeza sich beruhigt hatten.

Dass der Laderaum völlig demoliert war und wie eine explodierte Müllhalde aussah, war Joseas geringste Sorge – vielmehr interessierte ihn jetzt der Zustand seiner Fracht. Die beiden Cannoks sahen auf den ersten Blick unverletzt aus, wie sie so unschuldig inmitten des Chaos da saßen.
Als sie sich zusammen den Tieren näherten, reckten diese ihre wackelnden Stielaugen in Weewees Richtung und gaben ein fast schon niedlich klingendes heiseres Grunzen von sich, das in völligem Gegensatz zu ihrer Erscheinung und ihrer Tobsucht stand.

„Ich glauben sie okay,“
meinte der Weequay und lächelte.

„Wenn du als Experte das sagst. Ich rufe jetzt unsere Kontaktperson an, damit die beiden abgeholt werden. “
entgegnete Josea begeistert, worauf Weewee ziemlich traurig aussah.

„Pass am besten auf die beiden auf, dann kannst du solange noch von ihnen Abschied nehmen.“

Es war wirklich rührend, wie sehr sich sein Begleiter an Jina und Leeza gewöhnt hatte, obwohl sie nichts als Ärger gemacht hatten. Eine Stunde später kam ein narbenübersäter Cathar namens Lentolo mit einem Aufgebot von Trandoshanern und Nikto an, die zwei Energiekäfige mitgebracht hatten. Der Betrag, den der Cathar Josea auszahlte, tröstete ihn rasch über den Abschied von den Cannoks hinweg, doch ihm tat nun der Weequay leid, der voller Inbrunst auf die Handlanger des Arenabetreibers einredete, wie sie die Tiere zu behandeln hatten.

„Hey, Lentolo, nimm doch noch meinen faltigen Freund hier mit – er sucht sowieso einen neuen Job und kennt sich bestens mit den beiden possierlichen Tierchen aus. Weewee, was hältst du davon, eine krisenfeste und abwechslungsreiche Stelle als Cannokflüsterer im Entertainmentbereich? Kommt auch gut bei Mädels an,"
schlug er vor.

Der Weequay stimmte seinem Vorschlag enthusiastisch zu, wohingegen Lentolo erst missmutig knurrte, aber als er sah, wie die Cannoks bei der Verladung auf Weewee reagierten, winkte er ihm zu, dass er mitkommen sollte.
Josea war darüber froh, alle Beteiligten dieses Geschäfts glücklich gemacht zu haben, einschließlich seiner selbst. Nun konnte er es sich leisten, sein Schiff generalüberholen und eine gründliche Schädlingsbekämpfung durchführen zu lassen. Unter dem Strich würden zwar nur noch zweitausend Credits für ihn als Nettogewinn übrig bleiben, doch Skip 4 indessen war voller Möglichkeiten an neue Aufträge zu kommen.

Dazu führte ihn sein Weg ins Bad Man’s Cave, einer Cantina in der 24. Ebene des ausgehöhlten Asteroiden. Bevor er die Bar betrat, drängten sich einige Leute an ihm vorbei, die zwei nicht näher identifizierbare Körper fortschafften – es hatte also eine Schießerei stattgefunden, wie er sich amüsiert dachte. Es tat so gut, wieder einmal eine völlig unzivilisierte Gegend zu besuchen.

Als er den Eingangsbereich passiert hatte, nahm Josea den Helm ab, was in so einer Umgebung lebensgefährlich sein konnte. Er wollte jedoch diesen Ort erst mit allen seinen natürlichen Sinnen wahrnehmen – nur so ließ sich der wahre Instinkt für Gefahren und Gelegenheiten schärfen, wie sein Vater ihm klar gemacht hatte. Neemea buir hatte ihm immer wieder von vode erzählt, die so abhängig vom HUD und den anderen Funktionen der beskar’gam geworden waren, dass sie ohne Rüstung nicht mehr überleben konnten.

„Das Tragen der Rüstung gehört zu unseren Traditionen, ner ad, aber wir sind dennoch mehr als die Rüstung, merke dir das gut,“
hatte sein Vater ihm eingeschärft und ihn als Jugendlichen ohne Rüstung auf dem nächsten Schlachtfeld abgesetzt, wo sie als Söldner engagiert waren. Das freut ihn bestimmt, dachte Josea und lachte still vor sich hin, als er daran dachte, wenn sein Vater beim nächsten Treffen zum x-ten Mal seine Predigt von sich geben und uralte Geschichten aufwärmen würde.

Wie zu erwarten, hatte sich das Bad Man’s Cave nicht großartig verändert. Die Ausdünstungen verschiedener Rauchwaren und Lebewesen legte einen Schleier über die sowieso schon schlecht beleuchtete Spelunke, die Gäste waren wie eh und je ein Sammelsurium von Kriminellen, gescheiterten Existenzen, Junkies und Glücksrittern. Ob bekannte Gesichter dabei waren, wollte er erst nach einem Drink herausfinden und schlenderte scheinbar nachlässig auf die Bar zu.

Peery, der rodianische Barkeeper, den er von früheren Besuchen kannte, empfahl ihm eine neue Spezialität, einen grünschimmernden Schnaps namens Vurguzz.

„Danach siehst du alles in dreifacher Ausfertigung – mindestens 160% Beschleunigung, davon 60% im Hyperraum…“

„Das hört sich nach einem echten Thermal-Det an…ich bleibe aber erst einmal bei einem sullustanischen Gin. Vielleicht nachher, wenn ich ein Geschäft abgeschlossen habe,“
lehnte Josea ab – er wollte seinen guten Vorsatz nicht mehr sturzbesoffen Aufträge anzunehmen in die Tat umsetzen.

Aus irgendeinem Grund zog er besonders die Aufmerksamkeit einiger weiblicher Gäste auf sich – nicht dass er unbeliebt beim anderen Geschlecht gewesen wäre, doch nun war Kadajj in sein Leben getreten, und somit bestand bei ihm kein Interesse an solchen Bekanntschaften. Die Hälfte davon hatte ein mehr finanzielles Interesse an ihm und ließ sich relativ schnell wieder abwimmeln, bei der anderen war es mühsamer sie loszuwerden. Besonders eine Zeltronin und ihre devaronianische Freundin machten es ihm schwer.

Erstere versuchte es mit einer Kombination ihrer arttypischen Fähigkeiten, nämlich Pheromonen und Empathie, während die andere einfach nur aufdringlich war und sich fast komplett vor ihm auszog.
„Hört mal zu, ich habe kein Interesse an euch. Wenn ihr wollt, kaufe ich euch einen Drink und ihr schmeisst euch an jemand anderen heran, der das auch will,“
versuchte er es zunächst im Guten, doch beiden ließen nicht locker, bis er genervt seinen Helm aufzog. Allerdings verschwanden die beiden erst, als er ihnen seine Blaster an die Köpfe drückte. Die Zeltronin fing an, ihn aus beleidigtem Stolz wüst zu beschimpfen.

„Schieb – endlich - ab, Rothaut! Nimm den Fellteppich mit, und macht woanders Party,“
fuhr er sie an und ließ die Sicherungen des Blasters klicken. Erst dann sah sie ein, dass es gesünder für sie war zu verschwinden, konnte es aber nicht lassen, dabei eine weitere lautstarke Schimpftirade von sich zu geben, die besonderes viele Worte enthielt, die mit A und F anfingen. Diese Szene erregte einigen Aufruhr, der allerdings für Gelächter als eine Schlägerei oder Schießerei sorgte. Der Abgang der beiden Frauen wurde von lautem Gegröhle und vielen anzüglichen Pfiffen begleitet.

Kopfschüttelnd lehnte er sich an den Bartresen zurück und ließ einen HUD-unterstützten Blick durch die Cantina schweifen, um festzustellen, dass einige der Gäste einen mando'ad umkreist hatten, der eine schwarze Rüstung mit goldenen Markierungen trug. Dieser stand über einem reglosen Körper, der höchstwahrscheinlich tot war. Großartig, wegen diesen beiden aufdringlichen Zicken und ihrem Gekreische hatte er einen Showdown oder ähnliches verpasst.

Die Gestalten schienen - je nach Standpunkt - nichts besonders Erfreuliches im Schilde zu führen. Wenn der vod die Farben seiner Rüstung gewählt hatte, weil er nach Vergeltung und Gerechtigkeit suchte und nicht weil sie ihm so gut gefielen, hätte man ihn Joseas Ansicht nach lieber in Ruhe lassen sollen. Da ihn aber niemand um seine Meinung bat, dachte er sich, dass spannend werden könnte und beschloss abzuwarten, was geschehen würde. Je nachdem, wie die Situation sich entwickeln würde, konnte er ihm eventuell zu Hilfe kommen - auch wenn der vod nicht danach aussah, als ob er sie benötigen würde.

Eine kleine Schlägerei und/oder Schießerei wäre nach dem ganzen Stress mit nervigen Grans, verfressenen Cannoks und zickigen Weibern auf jeden Fall eine nette Abwechslung.

[Smuggler’s Run/Skip 4 – Ebene 24 - Bad Man’s Cave] Josea Gear (am Bartresen), Kaan Vos, Sniper Wolf (irgendwo in der Cantina), andere Cantina-Gäste
 
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- Weltraum - an Bord eines 0815-Frachters - Hyperraum Richtung Smuggler's Run - Kate mit Fordger (NPC) -


Stunden vergingen - wieder mal - und Kate konnte kaum schlafen, weil ihr zu viele Dinge durch den Kopf gingen. Sie versuchte alles auszublenden, doch es schien so, als würde sie in diesem Moment einfach nur alles aufregen, worüber man sich auch nur aufregen konnte. Kaylo hatte ihr vollstes Vertrauen genossen. Als ihr Co-Pilot und alter Freund, hatte sie ihm ihr kostbarstes Eigentum anvertraut. Die "Fist" sollte nur für kurze Zeit in seinem Besitz sein, ehe er den Frachter wieder seiner eigentlichen Captain zurückbringen sollte. Was bei allen Sternsystemen fiel ihm eigentlich ein, sie einfach auf Talus sitzen zu lassen? Warum war er nicht aufgekreuzt und warum hatte er überhaupt gezögert, als sie mit ihm über Com gesprochen hatte?
Dieser verfluchte Sohn eines Banthatreibers...


Pling, pling, pling .... Das ewige Geräusch tropfenden Wassers auf Metall war das nächste, das sie fast zur Weißglut und damit um ihren wohl verdienten Schlaf brachte. Die Talusianerin richtete sich auf der harten, unbequemen Pritsche, die als Schlafstätte untauglich war, auf und sah sich im Raum um. Dieses Schiff glich einem einzigen Schrotthaufen. Insgeheim hoffte sie, überhaupt heil auf Skip 4 anzukommen, bevor der Personenfrachter in alle seine Einzelteile zerfiel.
Als hätte sie es förmlich gerochen, wurde das schiffsinterne Kommunikationssystem aktiviert und aus einem scheinbar recht alten Lautsprecher knackste und knarrte es, während Fordger zu ihr sprach. Der schmuddelige Captain - von dem Kate bezweifelte, dass er es wirklich war - informierte sie über die baldige Landung auf Skip 12. Die Schmugglerin schüttelte den Kopf.


Skip 4, du Idiot!

Das Asteroidenfeld war anscheinden noch nicht einmal in Sicht, denn die junge Frau hatte keinen Austritt aus dem Hyperraum gespürt und bei dieser Schrottmühle war es fast unmöglich ohne spürbare Erschütterung in den Normalraum zurückzugehen.
Es dauerte keine zwei Minuten, bis Kate im Cockpit stand und sich als Copilot bereitstellte. Im Prinzip übernahm sie das Steuer, nachdem Fordger Mist gebaut hatte und beinahe einen großen Felsbrocken gerammt hätte. Ihre Menschenkenntnis hatte also nicht an der Zeit auf Talus gelitten. Er war tatsächlich ein Idiot, der wahrscheinlich noch niemals auf Smuggler's Run gewesen war. Warum hatte Atton ihr so einen Niemand geschickt? Vermutlich würde sie sich sorgen machen müssen, dass er bei dem Versuch wieder von hier wegzukommen starb.



- Weltraum - an Bord eines 0815-Frachters - Asteroidenfeld von Smuggler's Run - Kate mit Fordger (NPC) -
 
- Hyperraum -> Smuggler's Run - X-Wing "Request of the Eventide" - allein

Mygeeto. Stille. Frieden. Ein Schatten seiner Selbst. Die Macht hatte ihn dorthin geführt. Lange Jahre behalten. Doch eines Tages nahm Mike eine Trommel der Lurmen, bei denen er bis dahin gelebt hatte und begann, einen Rhythmus aus seinem Herzen zu spielen. Lange hatte er nichts gespürt bei seinem Spiel, doch irgendwann wurde das Trommeln zur Meditation und Mike fiel. Tiefer und tiefer, bis der ehemalige Ritter plötzlich festen Standboden hatte . Mike fühlte Gras und Erde zwischen seinen nackten Zehen. Von irgendwoher kam plötlich ein Licht und der Ritter erkannte, wo er sich befand. Eine bizzare Landschaft, zerrissen zeigte sich ihm. Seine Trommel stand vor ihm und Mike ergriff sie und nahm den Rhythmus von vorhin wieder auf. Er war ein roter Faden, der sich durch die Meditation zog. Je länger er trommelte, um so klarer wurde ihm, dass das, was er sah, die Welten waren, all die Welten, die er die letzten Jahre verlassen und vergessen hatte. All die Welten, die das Imperium unterworfen hatte. All die Planeten, die um Hilfe schrien und flehten.
Der Rhythmus zog ihn fort. Das Gras zwischen seinen Zehen wurden scharfe Steinsplitter. Mike fühlte, wie sie sich in und durch die Haut an seinen Füßen gruben und schnitten. Der Ritter hörte seine Schreie, wie sie von den steilaufragenden Felswänden zurückgeworfen wurden. Dann mischten sie sich mit Gefühlen. Gefühle, die nicht seine waren. Ja, ganze Welten fühlte er. Leid, Verderben und Tot.
Dann umwallte ihn Licht. Wusch alles weg, alle Wunden, alle Schmerzen, alle Gedanken. Er war er. Mike Yu, Jediritter von Coruscant und im Auftrag des Ordens des Friedens unterwegs. Mike Yu. Er schlug die Augen auf. Was er sah, verwunderte ihn. Fast das ganze Dorf der Lurmen umringte ihn. Fragend meinte er in die Runde:


Was ist los?

Der Dorfälteste trat hervor und erzählte, dass Mike geschrien hätte und getrommelt wie wild. Auf Zurufe hätte er nicht reagiert und sie hätten sich nicht getraut, dass sie ihn berühren.

So tief habe ich schon lange nicht mehr meditiert. Seltsame Bilder habe ich gesehn. Furchtbare Einöden und zugleich zerstörtes Land.

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, nachdem er sich schon die ganze Zeit gefragt hatte, was das gerade war. Es musste so sein, SIE musste es wieder sein. Seine alte Freundin und Gefährtin auf Schritt und Tritt. Die Macht. Lange hatte sie ihn vergessen, lange hatte sie ihn nicht mehr berührt. Anscheinend war es so weit. Die Zeit des Abschieds war gekommen. Der Ritter setzte ein ernstes Gesicht auf.

Meine Freunde, ich werde euch verlassen müssen. Noch heute. Sie rufen mich. All die Sterne! Mike breitete seine Arme aus nach oben in den Abendhimmel und schaute nach oben.

Möge die Macht allezeit mit euch sein! Vielen Dank für eure Gastfreundschaft!

Mike ging in seine "Nuss" und packte seine wenigen Sachen zusammen, die er mitgebracht hatte. Eine kleine Holzschachtel war auch dabei. Er öffnete sie und blickte hinein. Ein Metallzylinder und ein Stückchen Holz befanden sich darin. Mike lächelte und blickte an sich hinunter. Die weißen Stoffe fühlten sich angenehm an auf der Haut. Jetzt gings los. Weg aus der Einsamkeit.
Mike machte sich auf den Weg zu den Baumriesen, unter denen er sein kleines Shuttle versteckt und unter Blättern vergraben hatte. Ca eine halbe Stunde später hatte er die ganzen Blätter weg und das Schiff schimmerte seltsam im Mondlicht. Wie lange hatte er keine größeren Metallflächen mehr gesehen?! Hmmm...
Nachdem der Ritter das kleine unauffällige Schiff auf Hüllenintegrität geprüft hatte, stieg er ein und warf den Generator an. Es stank plötzlich fürchterlich und Mike stellte ihn wieder ab... naja... vielleicht doch erst mal ölen?! Der Macht sei Dank, dass er sich doch auf die Schiffsreperatur etwas verstand. Umsonst war er in seiner Jugendzeit nicht Mechaniker auf diversen Schiffen gewesen, genau so wie Kate... Ja, die guten alten Zeiten.... Ja, Kate hatte er gefühlt in der Meditation eben, oder? Sooo lange wollte die Macht nichts von ihm. Warum nur jetzt, heute, in diesen Stunden?!
Mike schmierte die Generatoren und beweglichen Schiffsteile. Zum Glück war das Öl in den Jahren nicht fest geworden. Ein weiterer Versuch und der Generator schnurrte nach einigen Zicken wie ein Kuschelnager, der hinter den Ohren gekrault wurde. Das Schiff wurde jetzt 2 Jahre nicht bewegt, jedoch flog es erstaunlich gut. Arbeitstheorie: Dantooine -> ÖPFV (Vernverkehr) nach Ossus und den X-wing abholen. Dann sehen wir mal weiter, dachte sich der Ritter. Gesagt getan. Dantooine war mittlerweile im Protektorat des Imperiums, jedoch der Macht sei dank nicht mit imperialen Schiffen im Orbit übersät. Mike konnte unbemerkt landen und umsteigen.
Einige Tage später war er auf Ossus. Vermutlich unentdeckt. Auf in die Wildniss. Als er sein Schiff wieder gefunden hatte, rief er als erstes das Wartungsprotokoll seines Astromechdroiden auf, das ihm sagte, dass dieser das Schiff in Einwochenabständen überprüft hatte.


Dann lass mal die Motoren auf Betriebstemperatur kommen, alter Freund!

Grinste Mike und lauschte den vertrauten Geräuschen von Ossus, die von den Motorengeräuschen innerhalb von Bruchteilen von Sekunden zerrissen wurden. Dann gehts jetz weiter, dachte sich Mike und stieg ein. Kate, hallte es immer wieder durch seine Gedanken. Dann folgen wir doch einfach diesem Ruf. Doch wo konnte sie nur sein? Natürlich! Smuggler's Run. Sein Astromech rechnete schon an einem Kurs während er die "Request of the Eventide" in den Orbit von Ossus brachte. Auf Knopfdruck ging ein Ruck durch den X-Wing und der Nebel des Hyperraums erschien durch die Transparistahlscheibe des Schiffs.
Lange Zeit später, die auch ereignislos verstrich, fiel das Schiff zurück in den Normalraum. Furchtbar viel Schrott und Gestein flog hier rum. Furchtbar.. naja.. das beste Versteck für Schmuggler. Mike steuerte manuell einen Asteroiden an: Skip 4 und dockte nach Erhalt der Landeerlaubnis an und stieg aus. Der Metallboden fühlte sich ewig kalt an unter seinen nackten Füßen. Was uns nicht umbringt, macht uns härter, sagte sich Mike und ging ein paar Schritte durch die Station.


- Smuggler's Run - "Raumhafen" - allein
 
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- Weltraum - an Bord eines 0815-Frachters - Asteroidenfeld von Smuggler's Run - Kate mit Fordger (NPC) -

Ein lautes Stöhnen ging von ihrem Sitznachbarn aus, als Kate das Steuer herumriss und einem kleineren Asteroiden auswich, der aus seiner Bahn geraten zu sein schien. Die junge Pilotin kannte den Weg zu Skip vier wie ihre Westentasche und doch musste sie sich jedesmal, wenn sie die Raumstation wieder besuchte, darauf einstellen, dass sich der Weg wieder etwas verändert hatte. Der Weltraumschrott, die Asteroiden... alles war in steter Bewegung. Ein guter Pilot ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, sondern stellte sich auf die neue Situation ein. Kate wusste, was sie tat, doch Fordger... Naja, an seinen Reaktionen konnte sie nun endgültig darauf schließen, dass er noch niemals hier gewesen war. Und ausgerechnet sie war die Verrückte, die ihn hierherbrachte. Der streng geheime Ort, dessen Koordinaten niemand einfach so bekam... und sie führte diesen Unwürdigen her. Zumindest konnte sie sich sicher sein, dass er keine Gelegenheit haben würde, es weiterzuerzählen, denn alleine würde er es nicht mehr von hier wegschaffen.

Wenige Minuten darauf landete ein Schrotthaufen in der Landebucht 7 auf Skip 4. Die Motoren wurden heruntergefahren, die Ladeklappe öffnete sich und heraus trat ein bleicher, etwas dicklicher Humanoide, der scheinbar froh war, wieder richtigen Boden unter den Füßen zu spüren. Dicht darauf folgte eine junge Talusianerin, die nicht zum ersten Mal auf Smuggler's Run gesehen wurde. Dies wurde klar, als sie an dem Dicken vorbeiging, auf dass sie ihn hoffentlich nie wieder sehen musste, und quer durch den Hangar ging, während ihr hier einer winkte und dort ein Willkommensruf ertönte.

Kate nickte den verschiedenen Wesen, die sie offenbar kannten, nur kurz zu und verschwand zielstrebig durch die großen Tore des Hangars. Sie wollte in die nächstgelegenste Bar, um sich erst einmal einen klatooinischen Cognac zu genehmigen. Wie lange hatte sie schon keinen Alkohol mehr getrunken? Zu lange für ihren Geschmack!
In der Kneipe angekommen, steuerte sie gleich den Tresen an.


Klatooinischen Cognac, aber zackig!!!

, verlangte sie mit offensichtlich wütender Stimme. Die nächsten Schritte musste sie sich gut überlegen. Kaylo hatte ihr Schiff und das war alles andere als ein Spaß für sie. Der Kerl würde dafür büßen, sich mit ihr angelegt zu haben. Er kannte sie gut und rechnete bestimmt nicht damit, dass sie das einfach so ruhig über sich ergehen lassen würde bzw. darüber hinwegsehen würde.

- Smuggler's Run - Skip 4 - Bad Man's Cave - am Tresen -
 
Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene 24, Quadrant EFBG-203 - Cantina „Bad Man's Cave“ - Kaan Vos, Kate Manice, Sniper Wolf, Josea Gear


Kaan Vos legte den Helm des jungen Kopfgeldjägers vorsichtig mit seiner rechten behandschuhten Hand auf den runden, gerade neben ihm freigewordenen Rundtisch und blickte den Toten musternd gen Boden. Sein neutraler, unter einem Helm versteckte Blick wandelte sich in einen trauernden, so als hätte er gerade einen Kameraden seinerseits verloren oder einen nahen Verwandten, der ihm ans Herz gewachsen sei. Er hatte einen Teenager erschossen, dass verrieten die steifen und erstarrten, feinen Gesichtszüge des Jünglings, der zusammengeklappt am Boden lag. Er hockte sich langsam hin und seine Sinne waren vorerst allein auf den Jungen gerichtet. Es lag niemals in seinem Interesse junge Wesen umzubringen, die noch nichteinmal über den Tellerrand der Galaxis sehen konnten oder von kriminellen Bekannschaften in die farblose Welt hineingezogen wurden, auch wenn diese eine Hand voll Credits und Abenteuer versprachen.

Seine Hand formte sich zur festen, durch Wut zitternden Faust, auch wenn er es gewesen ist, der diesen Menschen umgebracht hatte. Er dachte, dass alleine diese Geste ihn von seinen Sünden und aufsteigenden, ihn innerlich zerreissenden Gewissensbissen, die auf ihn wie Hagelkörner einschlugen, reinwaschen würde. Er irrte, änderte dies nichts an der unangenehmen Tatsache, dass er einen Jugendlichen erschossen hatte, der wahrscheinlich nichteinmal seinen 17. Geburtstag erleben und mit seinen Freunden feiern konnte. Schwere lastete auf seiner Brust. In seinem Herzen öffnete sich eine Leere, die sich mit seelischen Tränen füllte. Ein dunkler Moment, der ihn ein wenig aus der Fassung brachte, ihn vom Wesentlichen seines Aufenthaltes ablenkte. Er senkte sein Haupt und schloss für eine kurze Zeit seine vor Leid brennenden und peinigenden Augen. Wenn dieser Junge mit seiner Bande hier in der Bar vollzählig gewesen wäre, hätten sie ihn schon längst in dieser günstigen Position, in dieser er sich befand, erschossen. Seine Trauer erschuf eine Zielscheibe und Unachtsamkeit. Wut flimmerte und mischte sich mit Dunkelheit strahlender Gewissensschläge. Er wollte niemals beabsichtigt jüngere Umbringen, die in ihren Leidensweg gezwungen wurden. Er tötete keine auf Kommando und erst recht nicht als Imperialer Sturmkommando. Er schoss absichtlich in Krisengebieten an bewaffneten Kindersoldaten vorbei, da er sich der Präzision und Emotionslosigkeit seiner Kameraden bewusst war. Sie verfehlten nicht, verschonten keine Frauen, keine Kinder und prahlten noch mit ihren Abschüssen. Der schrecklichste Tot eines Ziels wurde mit Medallien und Schulterklopfern honoriert.

Mit seiner zitternden Hand fuhr er zögernd zum Gesicht des Toten, sank sie und strich anschließend langsam in Richtung Mund, um die Augenlider zu schließen. Was würde mit der Leiche passieren? In Smuggler's Run gab es nur drei Möglichkeiten: entweder blieben sie liegen und es wurde weitergetrunken und gefeiert, oder sie wurden wie zerdrückte Pappbecher in Container geschmissen, oder verbrannt und als amorphe, fruchtbare Asche dem unendlichen All geschenkt. Er erhob sich, seine Beine fühlten sich an wie eine weiche Gummimasse, die jederzeit auf dem Boden einzusinken drohte. Sein reger Atem hing schwer, seine Hand entkramfte sich langsam wieder. Als er sich langsam erhob, blickte er misstrauisch mit seinem Kopf direkt und auffällig in die Richtung eines weiteren durch den beskar'gam ersichtlichen Kopfgeldjägers. Durch die schmale, trainierte und recht kleine Figur der gerüsteten schloss er auf eine Frau. Nichts desto weniger missfiel es ihm, dass sie ihn beobachtete. Er blickte noch einige Zeit in ihre Richtung, die Zeit wollte einfach nicht verstreichen. Es fühlte sich letztendlich an wie mehrere Minuten, die seinen Tod hinauszögerten oder näherkommen ließen. Als von ihr keine weitere Bewegung ausging, außer, dass sie zum Trinken das Glas hob, sah er in Richtung Eingang. Sein ruhiger und aufmerksamer Blick bzw. Helm schwenkte mehrmals von links nach rechts. Die Eindrücke, die ihm sein 360°-HUD vermittelten, häuften sich und entfernten sich doch in der Distanz von ihm. Um ihn formte sich ein leerstehender Kreis mit einem Radius von 2 metern. Viel Raum war dies nicht. Das geriffelte, bläulich-grüne Interface ruf die Daten einiger ungeschützter Bargäste auf, über diese er nichts in Erfahrung bringen und wissen wollte.

Sein Blick blieb erneut an einer weiteren gerüsteten Person haften, die ihren Helm abgenommen hatte. Sein Helminterface spuckte keine Daten über ihn (Josea Gear) aus. Eine potentielle Gefahr für Kaan, doch hätte wahrscheinlich auch er schon längst auf Kaan das Feuer eröffnet gehabt, wenn dieser zu seinen Jägern gehört hätte. Er zoomte an das Gesicht des Fremden heran, der seine Aufmerksamkeit auf ihn zog. 5 zentimeter größer als Kaan, schwarzes, welliges Haar, leicht gebräunter Hauttypus, markante Gesichtszüge eines wahrscheinlich viel herumgekommenen Kopfgeldjägers. Es fühlte sich so an, als würden sich seine Vermutungen bestätigt haben. Kaan bewegte sein Kinn ein Stück weit nach vorne, damit sein Helm ein Foto von dieser Person schießen würde, ebenso wie von der markierten weiblichen Anderen, sich sich am Thresen weiter wegsetzt hatte. Sie schienen ihn zu belauern, zusammenzugehören. Unbehagen eroberte ihn langsam und die Intensität nahm zu. Er musste weise handeln. Eine falsche Reaktion könnte ein Inferno auslösen, was man auch vermeiden könnte. Seine Bewegungen wurden unsicherer, sein Geist lahm und sein Blick verschwamm erneut. Er zwinkerte mehrmals, bis sich sein Blick wieder aufklärte, dann griff er zu einer runden, metallisch schimmernden Kugel mit einem roten Leuchtpunkt, der mit einer einfachen Daumenbewegung aktiviert wurde. Das vertraute, schrille immer wieder hochjaulende Kreischen eines Thermaldetonators erfüllte den gesamten Bad Man's Cave.

Kaan Vos heftete den TD mit einem gezielten Wurf an die hohe Decke, griff nach seinem Blaster und hechtete mit weiten Schritten mit einem Großteil der Gäste in Richtung Ausgang, die nur ihrem Überlebenswillen reflexartig folgten.

Draußen würden sie ihn abfangen. Der Jüngling kam nicht alleine, aber es erschloss sich ihm nicht, wie viele ihn letztendlich draußen erwarteten. Die fleischige Masse aber, die mit ihm herausrannte, schenkte ihm Geborgenheit, schützte ihn besser, als wenn er alleine nach draußen ginge. Seine Rüstung kühlte seine Muskeln, kühlte seinen Atem. Jeder einzelne Credit war diese Miniklimaanlage in seiner Rüstung wert gewesen. Die stickige, für ihn unerträgliche Luft außerhalb seiner Rüstung hätte ihn ganz eingenommen gehabt. Die rauch und alkoholgeschwägerte Luft hätte seine Sinne vernebelt, so wie es die trauernden Gedanken und immer wieder auftretenden Depressionen taten.
Er rannte mit der Masse hinaus, lief links neben einem 2m großen echsenartigen Bullen. Mit dem Wesen schritt zu halten, war ein leichtes. Er war das perfekte, lebende Schutzschild für Kaan Vos, wenn auch ungerüstet.

Keine 3 Sekunden, nachdem er den Eingang zum Bad Man's Cave verließ, hatte es gedauert, bis das Empfangskommitee ihn abfing, wie er es vermutet hatte. Man hatte ihn im Visier. Er kannte diese Taktik. Der eine spielte den Lockvogel und der oder die anderen schossen ihn dann ab wie geläufige Banthas in der Wüste. Er erweiterte die Taktik um eine Variabel M, die für Masse stand. Sein Lösungsweg, geschützt und sicher aus einer Falle zu kommen, war so genial wie auch einleuchtend. (Opfer*Schutzmöglichkeit)+Masse war die ultimative Formel, zumindest hinsichtlich seiner Problematik. Kaan lies sich mit dem Schuss auf den Boden fallen und wurde noch von einigen Galaxisbewohnern, die hinter ihm liefen, überrant, jedoch nicht totgetrampelt. Seine Rüstung schützte ihn.

Der Schuss war laut gewesen, aber nicht übermäßig. Er tippte auf die elegante Art des Tötens: ein modifizierter DT-57, Kaliber .560, nur leider ohne Schalldämpfer oder Rückstoß-Stabilisator upgradebar. Er lag jetzt auf dem Rücken, die Beine teilweise gebeugt und am Helm die Andeutung eines schwarzen Streifschusses, aber kein direkter Treffer, der ihm hätte gefährlich werden können. Sein größter Feind war nun sein rasender Herzschlag, seine Lungen, die sich vor dem Fall ein letztes mal tief mit Luft füllten und diese in sich behielten und die Zeit. Zusätzlich aktivierte er mit dem Zwinkern seines rechten Auges einen in der Rüstung integrierten Störsender mit einem Umkreis von 5 metern.

Stille kehrte ein. In seinen Gedanken, wie auch im Gang. Nurnoch wenige zwiellichten Gesellen rannten hinaus, übersprangen ihn und flüchteten weiterhin. Eine bedrohliche Stille kehrte nun auch im Gang ein. Er lag still am Boden, hielt seinen Brustkorb ruhig, den Atem still und hielt weiterhin die Luft an, die er in seinen Lungenflügeln angesammelt hatte. Eine Sauerstoffflasche fehlte ihm, bemerkte er gerade. Sollte er das Vorhaben überleben, um seinen Tod vorzubeugen, könnte er an diesen Kauf weiterfeilen.

Aus dem Schatten des Lüftungsschachts, der in der Decke eingelassen war, sprang ein kräftiger Mann, der einen DT-57 auf seinen Rücken geschnallt hatte. Er trug eine gelbliche Knochenrüstung, die er nur von Korribans Urbevölkerung aus den Geschichtsbüchern kennenlernte. Die Schulterknochen waren groß genug, um den Torso und Rücken schützen zu können. Der Schädel wurde zu einem massiven Helm umfunktioniert und Arme wie Beine wurden mit Ellen und Schienbeinknochen der Krayts verstärkt. Ein furchteinflößender Anblick. Er schlenderte langsam auf den am Boden liegenden zu und nahm sich auch die Zeit dafür. Kaan Vos wurde plötzlich heiß im Bauch. Er kannte das Gefühl. Und er wusste vor allen Dingen, dass er dieses Gefühl nicht anzweifeln sollte. Ein einziges Wort – *******!- schrillte in seinem Kopf los wie eine Hupe. Langsam ging ihm die Luft aus. Eine einzige Bewegung oder willenlose Zuckung würde seinen Plan mitsamt Leben in der Luft zerfetzen. Jeden einzelnen Schritt und jede einzelne Handbewegung des Killers nahm er über den HUD auf. Der typische schwere Gang eines Raumfahrers, der die meiste Zeit mit Armdrücken und in der Fitnessbude verbrachte, doch fiel ihm noch etwas auf. Der schwerfällige Gang hinkte. Später würde er bewusst all die Faktoren aufzählen, die er unbewusst sofort entdeckte und eingeschätzt hatte. Er würde erklären können, woraus er noch hätte Vorteile schlagen können abgesehen vom hinkenden Gang eines Verwundeten, der seiner Arbeit hartwillig nachging: der HRV-Scanner in der linken Hand, der imperiale E-11 in der rechten, der abgelenkte Blick des Killers, der sich nervös in der Umgebung umsah, bevor er einen weiteren Schritt vor den nächsten setzte. Kaan Vos hätte den Gegner nicht einfach von den Beinen fegen können, dafür schätzte er das Gewicht zu schwer ein aufgrund der Muskelmasse und der Rüstung.

Der schwankende, stapfende Gang verriet ihm die Aggression, die seinen Gegner erfüllte, eine ungünstige Bereitschaft der Aufmerksamkeit zu Kaans Nachteil. Er war zwar abgelenkt, aber keinesfalls leichtsinnig. Der Makel stellte das selbstbewusste und siegessichere Grinsen in seinen Gesichtszügen dar. Seine Augen strahlten, wahrscheinlich des ausgesetzten Kopfgeldes wegen, welches er ungeteilt nun entgegennehmen könnte. Es lag genau 2 meter vor ihm, jedoch zu seiner späteren bösen Überraschung, lebend. Er trat Kaan in die Seite.

Kaan pustete Luft aus und keuchte, zumal er sowieso nicht lange hätte die Luft anhalten können. Verdammt. Seine Tarnung flog auf. Der Gegner sah erstaunt auf und hob sogleich seinen E-11 Blaster mit dem Lauf auf Kaan gerichtet. Intuitiv und vorschnell griff Kaan an den schimmernden Griff, der sich an der linken Innenseite des rechten Stiefels befand, zog seine klinge mit umgedrehter Hand hervor, ließ diesen 180° drehen und erhob sich mit präziser Schnelligkeit........

Es ging alles viel zu schnell, als das er denken, wahrnehmen und bewusst reagieren konnte. Der Kampf dauerte nur Sekunden. Ein blutbesudelter Boden, ein abgetrennter Kopf mit einem Knochenschädel, der den Hals nachlässig schützen sollte, ein schwerer und keuchender Atem sorgte für elektrisierte und schweißgeruchgeschwängerte Luft.

Kaan Vos lag erneut, diesmal mit seinem Gegner, auf dem gleichen Boden in der Nähe der Wand, die gegenüber des Pubeingangs lag. Kaan Vos atmete schwer, Viper hingegen garnicht mehr. Kaan fühlte sich benommen und atmete gegen die anbahnende Ohnmächtigkeit an, die ihn verraten könnte, sobald man ihm im bewusstlosen Zustand seinen Helm abnehmen würde. Es durfte nicht geschehen. Er drückte auf das Schussloch in seinem Oberschenkel. Dieser ******* verwendete nicht nur die letzten Hightech-Spielereien, sondern auch fleisch und Rüstung durchtrennende Projektilgeschosse. Er spürte die Kugel tief im Oberschenkelmuskel sitzen. Sie schmerzte, Blut floss aus der Wunde. Er atmete weiterhin schwer und blieb liegen. Seine Gedanken drifteten ab und kamen mit jedem Atemzug immer wieder. Sein Blickfeld verfärbte sich. Das Adrenalin machte ihn schmerzunempfindlich, dennoch nicht handlungsfähig. Er blieb liegen und konzentrierte sich auf sein Ziel, bei Bewusstsein zu bleiben.



Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene 24, Quadrant EFBG-203 – vor Cantina „Bad Man's Cave“ - Kaan Vos, Vipers kopflose Leiche
 
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[Smuggler’s Run/Skip 4 – Ebene 24 - Bad Man’s Cave] Josea Gear (am Bartresen), Kaan Vos, Sniper Wolf (irgendwo in der Cantina), andere Cantina-Gäste

Das Verhalten des Mannes in der schwarzen Rüstung fand Josea etwas irritierend – anstatt sich auf die nächsten Schritte seiner nächsten potenziellen Gegner zu konzentrieren, richtete dieser seine Aufmerksamkeit auf den Toten zu seinen Füßen.
Er entfernte dessen Helm und stellte ihn auf einem Tisch ab und schien den Jungen, den er erledigt hatte, genau zu betrachten. Schließlich hockte er sich sogar noch hin und ballte eine Faust, um dann sachte die Augen seines jugendlichen Opfers zu schließen.

Nicht, dass Josea es verwerflich fand, einen gefallenen Gegner zu ehren, aber in einer solchen Umgebung war diese Reaktion ziemlich leichtsinnig – und mit leichtsinnigem und unvorsichtigem Verhalten kannte er sich leider nur zu gut aus. Selbst für einen weniger erfahreneren Kopfgeldjäger wäre der vod schnell verdientes Geld gewesen.

Steh auf, di’kut,
dachte er, als der Schwarzgerüstete immer noch in seiner Position verharrte,
der Junge hat Pech gehabt, aber du kannst nichts mehr für ihn tun.

Deshalb beobachtete er genau, was sich in der Umgebung abspielte – falls jemand die Unachtsamkeit des Mannes ausnützen wollte, würde er versuchen, dies zu verhindern. Josea kannte ihn nicht, wusste nicht, was seine Motive waren, den unglücklichen Jugendlichen kaltzumachen – doch er war ein vod und die Geste des Respekts dem Toten gegenüber reichten für ihn völlig als Grund aus, dass er sich seine Loyalität verdient hatte. Wenn er sich später dann doch als chakaar heraus stellen sollte, würden die Folgen für ihn sich als weitaus unangenehmer erweisen.

Endlich schien der Mann wieder in die Realität zurückzukehren – er wandte seinen Blick, oder vielmehr seinen Helm in Richtung einer anderen Gestalt in grauer beskar’gam (Sniper Wolf) und in dessen HUD spielte sich wohl ähnliches ab, wie gerade in Joseas. Die in Grau gerüstete Gestalt schien aufgrund ihrer schmaleren Statur eine Frau zu sein und wirkte äußerlich ziemlich unbeteiligt, was natürlich täuschen konnte.

Er lächelte, als er registrierte, dass der Fremde auch ihn ins Visier nahm und ihn vorläufig nicht als Bedrohung einzustufen schien. Wieder verging für seinen Geschmack viel zu viel Zeit, als ob der Mann in Schwarz unschlüssig darüber war, was er als nächstes tun sollte.
Währenddessen pflanzte sich eine junge, genervt wirkende Frau (Kate) an die Bar und verlangte in aggressivem Ton klatooinischen Cognac. Hoffentlich hatte sie nicht vor wie die anderen Damen vor ihr und auf diese Weise sich an ihn heran zu machen. Außerdem wollte er in Ruhe beobachten, welchen Schritt der Schwarzgerüstete als nächstes tun würde, weshalb er ein Stück weiter von ihr weg rückte, obwohl sie nur auf den Cognac und ihren Ärger konzentriert schien. Das machte sie schon ein wenig sympathischer, aber sicher war sicher.

Schneller als Josea erwartete, hatte der Mann zu seinem Gürtel gegriffen, einen Thermal-Det klar gemacht und an die Decke der Cantina geworfen. Unwillkürlich musste er ob dieses Dejarikzugs lachen, allerdings durfte er nicht vergessen sich selbst in Sicherheit zu bringen. Das jaulende Kreischen des Dets sorgte für genau die Panik, die der Fremde beabsichtigt hatte, um in der Masse der Flüchtenden nach draußen zu entkommen. Es konnte natürlich sein, dass der Sprengsatz gar nicht hochging, doch Josea hatte keine Lust, das genauer auszutesten. Instinktiv packte er die junge genervte Frau am Arm um sie mitzuziehen. Sie konnte nur zu leicht von einer panisch flüchtenden Masse überrannt werden.

„Dein Cognac muss jetzt erst einmal warten,“
rief er ihr zu und zog sie mit nach draußen. Trotz seines kräftigen Körperbaus und der Rüstung fiel es ihm nicht leicht, von der schieren Masse der Flüchtenden nicht allzu weit vom Bad Man’s Cave weg gespült zu werden. Er wollte nach sehen, was mit dem Bombenleger geschehen war, denn er hatte einen Blasterschuss gehört und schob seinen unfreiwilligen Schützling in eine Ecke hinter einem schweren Müllcontainer, wo sie einigermaßen in Sicherheit war.

„Sorry, Kleine, ist grad nicht eine Luxus-Unterkunft, aber hier wird dich niemand tot trampeln. Warte hier..“

Josea bahnte sich mit gezogener DE-10 den Weg zurück zur Cantina – je näher er dem Eingangsbereich kam, umso mehr war der Strom der Flüchtigen zum Erliegen gekommen. Das HUD zeigte ihm an, dass zwei sich zwei Lebensformen im Eingangsbereich befanden – die eine tot, die andere verletzt und nicht unerwartet war die Signatur des Verletzten die des Mannes in der schwarzen Rüstung.

Er spähte in den Gang hinein und sah die beiden in einer großen Blutlache liegen. Der Tote war eine massige Gestalt in einer absonderlichen, ziemlich hässlichen Knochenrüstung, in der Hand immer noch einen E-11 haltend und dessen behelmter Kopf lag hingegen etwas weiter neben ihm.

Dem Überlebenden fehlte keines seiner Körperteile, doch seine Haltung verriet, dass er einiges abbekommen hatte. An dem Helm zeigte sich ein Streifschuss, während die Oberschenkelpanzerung ein Loch von einem rüstungsdurchtrennenden Projektilgeschoss zeigte. Aus dem Helmlautsprecher kamen schwere Atemgeräusche – die Verletzungen schienen zwar nicht allzu schwerwiegend zu sein, doch der Mann kämpfte darum bei Bewusstsein zu bleiben.

Vorsichtig kniete Josea sich neben ihm nieder – der Fremde konnte sein Verhalten immer noch fehlinterpretieren und ihn mit letzter Kraft angreifen.

Udesii, vod – ich will dir helfen, okay? Am besten, ich ziehe dir den Deckel ab, ich hab nämlich kein Riechsalz dabei, und dann sehen wir zu, dass wir von hier wegkommen. Nicht dass wir noch von mehr Typen mit schlechtem Rüstungsgeschmack belästigt werden,“

sprach er mit beruhigender Stimme und zog selbst seinen Helm ab, damit der Halbohnmächtige sehen konnte, mit wem er es zu tun hatte.

[Smuggler’s Run/Skip 4 – Ebene 24 – Eingangbereich Bad Man’s Cave] Josea Gear, Kaan Vos, Kate Manice (hinter einer Ecke)
 
- Smuggler's Run - Skip 4 - Bad Man's Cave - am Tresen -

Kate stützte den Kopf in eine Hand und beobachtete den Barkeeper, der überdurchschnittlich lange brauchte, um ihren Drink einzuschenken und vor sie zu stellen. Das Leben in der Bar zog ohne ihre Aufmersamkeit zu erregen einfach an der Talusianerin vorbei, so bemerkte sie weder den Streit in der einen Ecke des Raumes, noch den Schuss wenige Meter von ihr entfernt. Das heißt... den Schuss hörte sie schon, doch es interessierte sie einfach nicht, was da gerade vor sich ging. Die Schmugglerin hatte gerade andere Probleme, die es zu lösen galt. Kopfgeldjäger! Ja, das war die Lösung. Sie würde Kopfgeldjäger auf Kaylo ansetzen. Die sollten ihn ausfindig machen und ihr die "Fist" zurückbringen. Oder nein, das war keine gute Idee. Lieber sollten die Bounties sie benachrichtigen, wenn sie Kaylo gefunden hatten, damit sie sich selbst um ihn kümmern konnte. So konnte sie dann auch sicher gehen, dass ihr Schiff nicht noch einmal in die falschen Hände geriet. Zum Schluss würden sich die Bounties noch zusammenraufen und das Schiff zu ihrem Eigentum erklären, schließlich würde es mehr wert sein, als das Kopfgeld, das sie auf Kaylo aussetzte...
Oder sollte das auch eine schlechte Idee sein? Kate war sich nicht so ganz sicher und der Plan musste sicher noch besser ausgefeilt werden, bevor man ihn durchführen konnte.

Kaum stand das Glas Cognac vor Kate, griff sie nach dem Glas und schwenkte es in der Hand. Die goldene Flüssigkeit glänzte im blauen Neonlicht einer Werbetafel über dem Tresen und gerade in dem Moment, in dem die junge Manice das Glas zum Mund führen will, wird sie am Arm gepackt und herumgewirbelt. Der Drink entgleitet ihr und fällt klirrend zu Boden, doch das sollte das leiseste Geräusch sein, das man in diesem Augenblick in der Kneipe zu hören bekommt. Panik macht sich breit. Kate entdeckt den Sprengsatz, der piepend auf sich aufmerksam macht. Alle möglichen Wesen versuchten beinahe gleichzeitig sich durch die Tür zu zwängen und mitten in dem Getümmel war der Kerl, der sie am Arm festhielt und mit sich schliff.

Anstatt sich zu beschweren, folgte ihm die junge Frau. Unterm Laufen suchte sie die Umgebung nach den Attentätern ab, konnte jedoch nichts ausmachen, das in der Panik auffällig wirkte. Draußen angekommen, stellte sie der Typ (Josea) irgendwo in einer Nische ab, in der er sie sicher glaubte und zum ersten Mal betrachtete sie ihren selbsternannten Retter. Diese Art Rüstung kannte sie nur zu gut. Es war eine mandalorianische Rüstung - Dany hatte eine ähnliche besessen. Leider trug der Mann auch den passenden Helm dazu, sodass sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Seine Worte hingegen verstand sie sehr gut, auch wenn die Stimme durch den Helm verzerrt wurde. Tot trampeln? Sie? Die ausgebildete Jedi-Ritterin entgegnete nichts, denn zu schnell war er auch wieder verschwunden. Es wunderte sie nur, dass er in die falsche Richtung lief, denn er schien sich wieder auf den Weg zurück zur Bar zu machen. Kate wusste, dass sie eigentlich wichtigeres zu tun hatte und eigentlich sollte sie dieser Zwischenfall auch gar nicht interessieren. Es war das Problem der stationären Sicherheitskräfte, wobei jene auf Smuggler's Run eine andere Rolle inne hatten, als etwa auf irgendwelchen Planeten.

Die Neugier siegte letztendlich und entgegen dem gesunden Menschenverstand, folgte sie dem Fremden. Nur noch wenige Wesen kamen Kate entgegen. Es schien so, als wäre das komplette Gängesystem rund um die Bar evakuiert worden. Nicht weit entfernt sah sie schon ihr Ziel. Der Fremde Retter kniete neben einem weiteren Mann. Daneben lag ein anderer, tot. Sie verlangsamte ihren Schritt und trat näher heran.


Ist er verletzt?

- Smuggler's Run - Skip 4 - vor Bad Man's Cave - mit Josea Gear, Kaan Vos -
 
Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene 24, Quadrant EFBG-203 – vor Cantina „Bad Man's Cave“ - Kaan Vos, Vipers kopflose Leiche

Das schwere kratzende Geräusch von Duraplast auf Durastahl breitete sich hallend in unregelmäßigen Abständen aus. Die Kraft schwand mit jedem weiteren Atemzug, den er tat. Sein Herz raste seinem schwankenden Lebenszeichen voraus und zerrte den reglosen, gerüsteten Körper mit sich. Langsam richteten die geschwächten Muskeln seinen Oberkörper auf. Mit dem schabenden Geräusch kroch Kaan auf dem Boden in Richtung Wand, damit er sich an diese mit seinem Oberkörper lehnen konnte. Er presste die Luft kontrolliert und energisch durch Nase und Mund, auch wenn in seinem Mund angesammeltes Blut den Atem säuerlich und unangenehm prägte. Kalter Schweiß rann sein Gesicht hinunter. Er spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht floss in Regionen, wo sich das Ventil unweigerlich geöffnet hatte. Ein Leck im Körper. Es schmerzte höllisch. Nurnoch bei Bewusstsein bleiben, so krallte er sich an den Gedanken mit Ehrgeiz und Willenskraft fest. Doch die Krallen, sie fingen nicht richtig und schienen mit jeder weiteren leidenden Sekunde abzurutschen. Übelkeiterregende Säuren bildeten sich in seinem Magen und rissen seine Aufmerksamkeit und Konzentration hinunter. Sein Blickfokus verengte sich, wenn er ausatmete und gewann an Klarheit, wenn er Luft in sich aufnahm.

Sein Kopf hing vorn über und ein Ziehen belastete seinen Nacken.
Dieses einfache, primitive Projektil, welches vor Uhrzeiten die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Lebewesen dominierte, bis die ersten Laserwaffen von Blastech erfolgreich getestet wurden, schwächte seinen gesamten Komplex und ließ ihn noch vor dem nahestehenden Tod schwer leiden. Die Wirkung eines einzigen Projektils konnte verheerend sein. Er unterschätzte über die Jahre diese veraltete Technik total. Seine Aufmerksamkeit, wann immer er Gegner auf Waffen visuell absuchte, galt nie den Formen von Projektilwaffen.
Mit seinen tauben Armen hob er das verwundete Bein und legte seinen Fuß auf den säuberlich abgetrennten Kopf des Gegners. Anschließend senkte er wieder seinen Brustkorb an der Wand und schloss für ungewisse Zeit seine Augen. Er verlor jegliches Zeitgefühl, jeglichen Orientierungssinn. Seine gesammelte Konzentration galt der Versorgung der Wunde. Smuggler's Run schien nicht viel Wert auf medizinisches Personal zu legen.

"1DH6-A58........", er atmete zischend und tief ein.

Er durfte jetzt nicht schlapp machen. Schwere überfiel und belagerte ihn. Ein leises rauschen vereinnahmte seine Gehörgänge zur Bestätigung der Rüstungskontrolle und Hochfahren der internen Schaltkreise, die sein Vater hinterließ.

"......Linken Oberschenkelprotektor deaktivieren......", stammelte er mit angestrengter und schwächer werdender Stimme.

Das Rauschen löste sich im Helm auf. Nichts passierte. Der Oberschenkelprotektor löste sich nicht. Hoffentlich zerstörte das Projektil keine wichtigen IC für diese Operation.

"1DH6-A58......", zischte er gestresst.

Das Rauschen erklang.

".......Linken...........Oberschenk.....elprotektor......", er atmete tief ein.

Der Schmerz vernebelte seinen biologischen Schaltkreis innerhalb der Schädeldecke.

"Linken Oberschenkelprotektor deaktivieren.........", sein Gesicht formte sich zur Qual selbst.

Er musste die blutende Wunde erreichen.
Mit einem durchzischen öffnete sich endlich und zu seiner Erleichterung das Rüstungsteil aus der Verankerung mit Schienbein und Lendenprotektor. Mit der linken Hand streifte er diesen ab, auch wenn es ihm mittlerweile schwer viel.

Das bedrohliche Ereignis erschütterte seine seelische Verfassung. Seine Atemtätigkeit und sein Kreislauf schwanken zwischen hetzender Schnelligkeit, Hitze, Stillstand und Kälte. Zeitlicher Druck lastete schwer auf seinen Schultern, der frostige Hauch des Todes richtete seine Nackenhaare auf und schärfte seine Sinne, angespornt zur zuletzt aufgebrachten Kraft. Es war ein Spiel gegen die Zeit, ein Ringen mit dem Tod und im Ringen hatte Kaan auf der imperialen Akademie vortreffliche Bewertungen. Er sah die leeren Augenhöhlen des Knochenmannes vor sich. Sie blickten ihn neugierig und schadenfreudig an, so als würde er zynisch mit einem knöchernden Grinsen die Sekunden zurückzählen, die er noch zu Leben hatte.

Mich bekommst du nicht, du ******, und ich ramme dir deine verdammte Sanduhr in deinen Ar... Schmerzen zufügen baut auf Gegenseitigkeit aus. Du Feigling versteckst dich doch nur hinter deiner amorphen Gestalt im Diesseits...ich fürchte dich nicht, kyr'am.......mich bekommst du nicht, kyr'am. Ich wich deinem sengenden Fallbeil auf Togoria aus, über deine Hürden lachte ich.....aber ich schätze deine Gesellschaft. Du scheinst dafür ein Gespür zu haben, wenn es mir schlecht geht. Immer wieder erfreutest du mich mit deiner Hackfresse, wenn ich mal am Boden lag. Du munterst mich immer wieder auf....deine Redseligkeit, deinen Humor............und dieser kreative Einfall mit dem Projektil.......womit überraschst du mich als nächstes? Meine Familie nahmst du mir...mich nun auch? REDE ENDLICH VERDAMMT.......wenn du Feigling dich nicht andauernd hinter deiner amorphen Gestalt verstecken würdest, hätte ich schon längst aus deinen Knochen Mikadostäbchen gemacht......du bist als nächstes dran, kyr'am.

Er wusste nicht, ob er die starre Physionomie des Totenschädels, der halb von einer schwarzen Kapuze verdeckt wurde, als ein amüsiertes Grinsen deuten konnte. Mit geistigen Kräften wollte er die Sanduhr ergreifen und zerschlagen....nicht jetzt.....nicht jetzt. Er öffnete wieder seine Augen. Wann war er weggetreten? Sein Atem stockte und regenerierte sich wieder. Die Gedanken flossen nicht, doch sein Blut tat es weiter. Er bewegte sich auf den Wasserfall hinzu, wurde von der Strömung weiter mitgerissen. Der hypovolämische Schock durchflutete wie seine Schmerzen den Körper. Er musste die Schockspirale durchbrechen, damit er wieder klarer handeln konnte. Ihm war der Nebeneffekt des Juckreizes egal, doch rammte er sich, nachdem er aus seiner Gürteltasche eine 200 ml Spritze hervorholte und die Spitze in der Nähe seiner Wunde in einer Ader versengte. Er hoffte auf die prompt eintretende Wirkung der hyperosmolare Infusionslösung. Der relative Nahschuss kam unerwartet und traf hart. Der Protektor verteilte die Eintrittsenergie des Projektils auf die Fläche und verhinderte einen glatten Durchschuss. Es war nur ein projektil im Oberschenkelmuskel. Nichts weiter. Hoffentlich war das Projektil nicht vergiftet gewesen. Eine Sepsis würde ihn mit der Zeit umbringen.

Ni su'cuyi, gar kyr'adyc

Er vertraute auf die verstärkte stressinduzierte Analgesie. Zumindest meinte er, diese zu vernehmen. Er griff nun nach dem Ein-Weg-Bactaspray in seiner Tasche und sprühte es sich auf die offene Wunde. Ein transparenter, lichtdurchlässiger Schleim bildete sich brennend über der Wunde und begrub das Blut unter sich, schien die Wunde kurzzeitig zu versiegeln. Er schloss erneut seine Augen und blieb regungslos liegen. Nur sein Brustkorb hob sich hektisch.

Schemenhafte Umrisse von schattenwerfenden Eichen begannen in der frühen Morgensonne den Hang hinabzugleiten. Er hörte das Lachen zweier glücklicher Kinder, die um den Eichen herum unter dem goldenen Himmel fangen spielten. Sie riefen sich das provozierende "Fang mich doch" oder "Läm Läm Langsam" in einem untereinander abwechselnden Intervall zu. Die frische Luft des Windes wehte durch Kaans schwarzes Haar, der Josh und Liria beim Fangenspiel zusah und sich daran erfreute. Er überwachte sie mit seinem schützenden und fürsorglichen Blick. Niemand konnte ihnen etwas anhaben an diesem idyllischen Ort, wo die Sonne Brentaal IVs die saftigen, grünen Hänge küsste. Die beruhigende Aura strahlte Kaan blendend entgegen. Er lauschte der lachenden und hellen Aufforderung: "Komm...Papa......komm.....".

"Ja, jetzt hol ich euch, mhi ad'ika.....", säuselte er unter seinem elektronischen Helmkom Josea entgegen.

Er hatte noch immer seine Augen geschlossen gehabt, schien zu halluzinieren, was er jedoch nicht merkte. Erst langsam wieder öffnete er seine Augen. Er musste wohl eingenickt sein. Er lag noch immer am selben Ort in der gleichen Verfassung, wie er sich hinterlassen hatte. Er sah aus den Augenwinkeln über den HUD, wie sich jemand neben ihn kniete. Weiterhin lag er reglos am Boden. Seine linke Hand kroch zu seinem Blaster, der neben ihm Lag, doch fehlte ihm die Kraft. Dir helfen.............kein......Salz.....dabei........schlechtem Rüstungsgeschmack......hallte in seinem Kopf. Wer half ihm? Er schien nicht bösartig gesonnen zu sein, sonst hätte er ihn schon längst erschossen gehabt. Bedrohlich wirkte nur seine Hand, die sich Kaans Helm näherte, so als wollte sie ihn beiseitelegen, um seinem vod in die Augen sehen zu können, als Zeichen der brüderlichen Hilfsbereitschaft und der mandalorianischen Vertrautheit.

Kaan Vos war geschwächt. Immer wieder schien er geistig zurückzufallen, obgleich er geistig wach gewesen ist. Als Joseas behandschuhte Hand Kaans Helm berührte, schnellte seine rechte Hand hoch und umgriff fest sein Handgelenk. Druck und Kraft schwand aus dem Griff ebensoschnell, wie sich dieser zeigte. Kaan Vos schien Joseas Hand mit letzter Kraft wegdrücken zu wollen, doch handelte sein Körper nicht seinem Willen. Er hatte zu viel Blut verloren, um gestärkt aus dem Kampf herausgegangen zu sein. Wie leichtsinnig von ihm.

"Ke'nu narir......", zischte er mit einem ungewöhnlich starken Nachdruck.

"Ist er verletzt?"

Smuggler's Run – Skip 4 - Ebene 24, Quadrant EFBG-203 – vor Cantina „Bad Man's Cave“ - Kaan Vos, Vipers kopflose Leiche, Josea, Kate
 
[Smuggler’s Run/Skip 4 – Ebene 24 – Eingangsbereich Bad Man’s Cave] Josea Gear, Kaan Vos, Kate Manice (hinter einer Ecke)

Der verletzte Fremde halluzinierte. Er schien Josea für jemanden zu halten, mit dem er sehr vertraut war, vielleicht für sogar seine Kinder, nach der Art, wie er vor sich hin murmelte. Das fand der werdende Vater plötzlich sehr rührend – ob er wohl auch nach seinem kleinen Krieger rufen würde, wenn er in eine solche Situation käme?

„Wie nett – aber ich werde schon nicht davon laufen, buir. Ich mache mir mehr Sorgen, dass du mir dorthin wegläufst, wohin ich dir nicht folgen kann…“

entgegnete er, obwohl er nicht wissen konnte, ob der vod überhaupt verstand, dass er ihm helfen wollte. Doch er hoffte, dass er ihn wenigstens hörte und somit seine Stimme als Anker nutzen konnte, um ihn bei Bewusstsein zu halten.

Als Josea nach dem schwarzen Helm griff, packte der Verletzte mit einer unerwartet schnellen Bewegung sein Handgelenk und hielt es für wenige Sekunden mit ebenso unerwarteter Kraft fest. Er zischte ihn an, dass er das nicht tun sollte.

„Oha, ein schwieriger Patient wie mir scheint – entweder ist dein Gesicht extrem hässlich oder so anziehend, dass einige Leute viel Geld dafür bezahlen würden,“

stellte er fest. Der vod musste noch einmal seine letzte Kraft aufgeboten haben, um zu verhindern, dass sein Gesicht entblößt wurde. Neben ihm lag ein entleertes Einweg-Bactaspray und eine Spritze, womit die Schusswunde versorgt worden war, nachdem er die Oberschenkelpanzerung entfernt hatte. So wie es aussah, steckte das Projektil noch im Muskel fest – die Rüstung hatte sich hier als eher schädlich denn als schützend erwiesen.
Das Bacta dämmte den Blutverlust ein und sorgte für eine zumindest oberflächliche Desinfektion, aber da er nicht wusste, um was für ein Projektil es sich handelte und welche Verletzungen es im Inneren angerichtet hatte, wäre es besser, dass er den Mann woanders hinschaffte.

„Jetzt könnte ich wirklich nen Jedi gebrauchen, auch wenns die Silberprinzessin wäre,“

überlegte Josea laut vor sich hin. Da Kadajj angedeutet hatte, dass Brianna die Schwangerschaft zu einem solch frühen Stadium hatte erkennen können, wäre diese bestimmt auch bei einer Schussverletzung nützlich gewesen. Aber die beiden schwirrten sonstwo umher und hier trieben sich bestimmt keine Jedi mit Heilfähigkeiten herum. Naja, und ob gerade eine Echani sich gerade darum reißen würde, zwei Blecheimern zu helfen. Dieser Gedanke amüsierte ihn irgendwie, ohne dass er den Ernst der Lage vergaß.

„Wir werden uns selbst helfen müssen, ner vod. Aber es wäre wirklich gesünder für dich, wenn du aus deinem Helm kommst. Ich schaff dich am besten zu der Kleinen hinter der Mülltonne, dort sieht uns keiner,“

schlug er dem Verletzten eher rhetorisch vor. Ehe er dazu kam, seinen Plan in die Tat umzusetzen, hörte er, wie sich jemand vorsichtig näherte und zog gedankenschnell beide DE-10.

Allerdings war es nur die junge Frau (Kate), die er aus der Cantina mitgeschleift und in jener Nische abgestellt hatte. Sie fragte, ob der Schwarzgerüstete verletzt war.
Normalerweise hätte Josea auf eine solche Frage zu offensichtlichen Tatsachen Antworten gegeben, wie „Nein, er nimmt in voller Rüstung ein Blutbad, damit sie schöner glänzt,“ oder „Das ist ein altes mandalorianisches Ritual, nachdem man seinen Gegner geköpft hat.“

Doch die Frau schien aus wirklichem Interesse und Mitgefühl zu fragen, nachdem sie in der Cantina nur mit ihren ganz eigenen Problemen beschäftigt gewesen war. Vor allem war es auch nicht ungefährlich an den Schauplatz des Kampfes zurück zu kehren und, wie Josea wieder einfiel, ein paar Meter weiter ein Thermal-Det tickte. Eigentlich hätte seinem Gefühl nach die Bombe schon längst hochgehen müssen - wenn es nicht eine Attrappe wäre.

„Echt clever, verd , uns alle so hereinzulegen,“

beschied er dem Halbohnmächtigen seine Anerkennung. Und selbst wenn es doch eine echte wäre, es wäre eh zu spät, sich in Sicherheit zu bringen.

„Er hat ein Projektil im Oberschenkel stecken und sie provisorisch versorgt, Kleine. Aber er hat einen gewaltigen Schock und kämpft darum, bei Bewusstsein zu bleiben – den Deckel will der di’kut sich allerdings nicht abnehmen lassen. Ich glaube, er wird gesucht,“

sagte er zu der dunkelblonden Frau, die zwar nicht sehr klein war – etwa genau so groß wie Kadajj, aber seiner Meinung nach passte die Anrede zu ihr.
Kaum, dass er ausgesprochen hatte, hörte er laute Rufe und das Geräusch schwerer rennender Stiefel, die in ihre Richtung kamen.

„Oh, oh – ich glaube, da will jemand nachsehen, was hier passiert ist. Unser geköpfter Freund hier ist da schon einmal besser dran als wir,“

Selbst auf die Gefahr hin, dass die Bewegung die schwache Wundversiegelung wieder aufbrechen ließ, hob Josea den Verletzten über seine Schulter, setzte seinen Helm wieder auf und griff sich das gelöste Panzerteil. Wenn sie das überstanden, sollte er seine komplette Rüstung haben.

Die beiden waren in einer denkbar schlechten Position. Wenn sie zum Ausgang gingen, würden sie sofort den sogenannten Sicherheitskräften in die Arme laufen, oder sie mussten sich in die Cantina zurückziehen. Außerdem hatten sie noch einen Verletzten als zusätzliche Bürde, der kaum in der Lage war zu begreifen, was um ihn herum geschah, geschweige denn zu laufen.

[Smuggler’s Run/Skip 4 – Ebene 24 – Eingangsbereich Bad Man’s Cave] Josea Gear, Kaan Vos, Kate Manice, von außen heran nahende Sicherheitskräfte
 
// Skip 4 // Ebene 24 // Bad Man's Cave // Sniper Wolf, Kaan Vos, Josea, Kate & andere

Als die Ereignisse sich überschlugen gab es nicht viele die in dem losbrechenden Trubel ihre Ruhe bewahrten. Aliens stolperten über Menschen, Menschen über Aliens. Vereinzelt wurde jemand nieder getrampelt und zog sich folgenschwere Verletzungen zu. Wieder andere griffen sich ihr Getränk und stürmten selbiges ihren Rachen hinab stürtzen zum Ausgang. Mancher sprang über den Tresen und suchte sein Heil in der Flucht durch einen eventuellen Hinterausgang. Ayanami blieb ruhig. Hingegen vieler anderer hatte ihr HUD etwas festgestellt, glücklicherweise – und wehe das war eine Fehlfunktion – die vermutlich nur einer anderen Person bekannt war. Dem Kerl in der schwarzen Rüstung. Grinsend schlürfte sie ihr Getränk durch den Strohhalm leer und brachte mit einer kaum merklichen, mimischen Geste, die Trinköffnung dazu sich wieder zu schließen. In einigen Metern Entfernung bahnten sich die Gäste der Bad Man's Cave noch immer kreischen ihren Weg. Ayanami, in ihrer wenig beleuchteten Ecke, fiel dank der mattgrauen Rüstung so gut wie gar nicht auf. Um nicht zu sagen, niemand achtete mehr auf sie. Der Initiator des Thermalen Detonators hatte sich ebenso unter die hinaus stürmende kopflose Horde gemischt, wie der andere in mandaloriansiche Rüstung gehüllte Barbesucher, der sie ebenso gemustert hatte. Grinsend hatte sie diesen Umstand zur Kenntnis genommen. Es kam nicht allzu oft vor das man sich in den Unweiten des galaktischen Sumpfes aus Verbrechen und Gewalt einem anderen, echten Mando'ad gegenüberfand, aber sie schaffte es natürlich wieder in eine Situation zu stolpern da gleich zwei Anwesend waren und einer irgendwie – das schien ein sich immer wieder wiederholendes Prinzip der Galaxis zu sein: Mandalorianer = Auseinandersetzung – mit irgendwem Streit hatte.

Die leergefegte Bar lag nun vor ihr. Verwüstet. Umgestoßene Tische und Stühle beherrschten das Bild. Die Hologramme von halb oder ganz nackten Twi'lek und Menschenfrauen an den Wänden tanzten noch immer weiter, lautlos und nur hin und wieder von einem kurzen Flackern durchzogen. Ihr Rhythmus passte nicht zu dem, den der Sprengsatz von sich gab. Die Tatsache aber das er das noch immer tat, bestätigte sie in dem, was kurzzeitig auf ihrem HUD aufgeflackert war. Mit einem zur Hilfe genommenen Stuhl reckte sich die ehemalige Angehörige der mandalorianischen Schocktruppen und zog – mit etwas mehr Gewalt – den Detonator von der Decke. Just in dem Moment da sie unten zum stehen kam – draußen hatte sich mittlerweile auch der Kampf zwischen dem schwarz Gerüsteten abgespielt und war beendet, er erhielt bereits Hilfe von jenem anderen Mandalorianer, Ayanami, ahnungslos was da vor sich ging, machte sich daran die Bar zu verlassen. Allerdings bevor sie so weit kam. Der Detonator, den sie nur für eine Attrappe hielt, beendete sein herum gepiepse... Ayanami, vor Schreck beinahe starr gefroren, war drauf und dran das Teil wegzuschleudern, doch statt eines sie verzehrenden Feuerballs erschien nur ein Hologramm von einem satirisch verzerrten mandalorianischen Helm, der immer wieder „Boom“ sage und aussah, als würde er Grinsen. Wütend schmetterte sie das Ding auf den Boden und trat mit aller Gewalt darauf. Und sie hätte sich beinahe nass gemacht!

Bestrebt kein weiteres Wort darüber zu verlieren und sich stattdessen zu freuen noch am Leben zu sein, sowie einen gewissen Humor doch daraus zu ziehen, schickte auch sie sich nun an die Bar zu verlassen. Allzu weit kam die ehemalige Scharfschützin der Republik aber nicht . Kurz vor dem Eingangsbereich hatten sich einige Personen versammelt. Der in schwarz Gerüstete(Kaan Vos), der zweite Mando(Josea Gear) und noch eine weitere Frau(Kate Manice). Einen mandalorianischen Fluch ob ihrer Überraschung ausstoßend hatte sie ihren Blaster bereits in der Hand, ließ ihn allerdings wieder sinken, während mit der anderen Hand eine Geste der Beruhigung ausgeführt wurde.


„Wie schwer sind seine Verletzungen?“ Egal wie kritisch die Situation auch sein musste, der Tag, an dem sie ihr Volk, ihre Prinzipien und einen anderen Mando'ad verriet, dieser Tag würde zugleich auch der Tag ihres Todes sein. Anders konnte sie sich nicht vorstellen ihresgleichen zurück zu lassen. Während sie ob der Antwort harrte, blinkte ihr HUD drei Mal begleitet von einem kritischen Ton auf. Wer da auf sie zu kam, wusste sie nicht, allerdings signalisierte die Anzeige ihr das sie allesamt ihre Waffen gezogen hatten und auf sie zusteuerten. Unmissverständlich. Ihr Blaster zielte bereits wieder und hatte das rechte Auge der zweiten Person von links im Visier. Gerade mal 60 Meter Entfernung. Wenn sie jetzt schoss, dann würde sie vielleicht einen halben Zentimeter daneben schießen. In jedem Fall blieb der Treffer tödlich... Erneut richtete sie sich an die anderen beiden. Der schwarz gerüstete war außen vor, schien er doch wenig ansprechbar.

„Wir sollten uns aus dem Staub machen, entweder sie wollen kaysh.“ Sagte sie und deutete auf den Kerl in schwarzer Rüstung. „Oder sie sind irgendwie darauf gekommen, das wir etwas mit der Detonator Attrappe zu tun haben. Hinten müsste noch ein Weg sein...“

Nicht das SIE den Kampf scheute, aber ohne Deckung, auf offenem Feld und dazu noch ein Verwundeter, sowie eine Nicht-Mandalorianerin die nicht richtig kämpfen konnte – Ayanami war voreingenommen den Veranlagungen zum Krieg außenstehenden Kulturen gegenüber, so lange, bis man sie vom Gegenteil überzeugte – hatte sie nicht die aller Größte Lust sich mit dem waffenstarrenden Haufen an Aliens zu messen. Wenngleich sie sich sicher war, dass sie nur gewinnen konnte. Nur ein Blaster gegen mehr als ein Dutzend hin oder her. Sie war bei den Schocktruppen gewesen und eine Virtuosin mit Fernkampfwaffen sondersgleichen. Aber die Distanz wurde beständig kleiner...

„Übrigens, ich bin Sniper Wolf.“ Mit einem Nicken, das sie kurz den Blick wechseln ließ, war das dann auch für sie abgehandelt.

// Skip 4 // Ebene 24 // Bad Man's Cave // Eingangsbereich // Sniper Wolf, Kaan Vos, Josea Gear, Kate Manice, näherkommende Sicherheitskräfte
 
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- Smuggler's Run - Skip 4 - vor Bad Man's Cave - mit Josea Gear, Kaan Vos und Sniper Wolf -

Die Frage, ob er verletzt sei, war natürlich eine eher rhetorische Frage, schließlich konnte jeder Blinde anhand der Situation erraten, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte und die beiden Beteiligten nicht ohne ersichtlichen Schaden davongekommen waren. Die Schmugglerin blieb nahe am Szenario stehen und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Eine vorläufig versorgte Schusswunde. Bacta war gut, sehr nützlich und ohne Zweifel ein Allheilmittel, jedoch nicht in dieser geringen Menge und erst Recht nicht, wenn sich in der Wunde noch ein Fremdkörper befand. Sie wusste, dass sie ihm mit diesem kleineren Problem helfen konnte, jedoch nicht hier, nicht jetzt.

Die Sicherheitskräfte näherten sich in schnellem und konstanten Schritt, wie eine kleine Armee. Sicher würden sie nicht erfreut sein über das, was sie hier vorfinden würden. Der Laden war durch die flüchtende Menge verwüstet. Auch wenn der Thermaldetonator nur eine Atrappe gewesen war, so hatte eine panische Meute wohl dieselbe verheerende Wirkung gehabt. Außerdem lag hier ein einsamer Kopf herum, dessen Körper nur wenige Meter daneben seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.


"Oh, oh – ich glaube, da will jemand nachsehen, was hier passiert ist. Unser geköpfter Freund hier ist da schon einmal besser dran als wir..."

„Wir sollten uns aus dem Staub machen, entweder sie wollen kaysh.“


Alle Anwesenden, auch die neu hinzugekommene Person - auch sie trug eine Rüstung, irgendwie war Kate in diesem Moment wieder eine Art Außenseiterin - plädierten auf Flucht vor der Justiz. Die Talusianerin war jedoch anderer Meinung.

„Oder sie sind irgendwie darauf gekommen, dass wir etwas mit der Detonator Attrappe zu tun haben. Hinten müsste noch ein Weg sein...“

Kate schüttelte den Kopf. Ihr Blick war in den Gang gerichtet, wo schon der erste der stationseigenen Sicherheitsleute auftauchte.

"Wenn ihr nicht gesucht werden wollt, dann bleibt an Ort und Stelle! Ich regle das..."

Kate war sich ziemlich sicher in dem was sie hier tat. Es mochte sein, dass sie lange nicht mehr auf dieser Station gewesen war, doch immerhin war sie damals bei der Befreiung von Smuggler's Run die leitende Person gewesen und von daher sollte sie noch ein hohes Ansehen auf Skip 4 inne haben. Die ersten drei Sicherheitsleute kannte sie nicht. Es mussten neu ausgebildete Männer sein, doch als ihr Blick den des höherrangigen Offiziers der Truppe traf, gewann sie an Selbstbewusstsein. Ihre Haltung war grade, die Hände an die Hüften gelegt.

"Draike, legt die Waffen nieder. Der B.astard ist erledigt!"

, rief Kate und trat einen Schritt zur Seite, womit sie den Blick auf den Geköpften freigab. Die Soldaten blieben nur wenige Meter entfernt stehen. Der Offizier, der sich sofort angesprochen fühlte, warf nur einen flüchtigen Blick auf den Toten und musterte dann umso aufmerksamer die junge Frau ihm gegenüber. Man konnte ganz genau sehen, wie sein Gehirn arbeitete und versuchte, die Erinnerung an diese Frau auszugraben.

"Junge, der hätte wahnsinnig gut zu den Crysern gepasst!"

Mit diesem Spruch und einem schiefen Grinsen half sie ihm auf die Sprünge und es schien ihm tatsächlich zu dämmern. Seine Gesichtszüge erhellten sich und mit einer beiläufigen Geste der Hand schickte er zwei seiner Leute zu dem Toten.

"Kate Warrior.... Wer hätte gedacht, dass wir uns unter solchen Umständen wiedersehen würden?"

"Es ist lange her Draike. Ich sehe, dass du zu den Sicherheitskräften gegangen bist? Hätte nicht gedacht, dass du das Zeug dazu hast, schließlich warst du damals einer der Gefangenen der Cryser!"


Kate zog ihn damit auf, doch war es nicht in böser Absicht und das wusste er. Die Cryser waren eine Bande von Raumpiraten gewesen, die sich auf Smuggler's Run niedergelassen hatten und nahezu darüber "geherrscht" hatten. Allerdings hatten sie damals ziemlich leichtfertig gehandelt und riskiert, den geheimen Ort auffliegen zu lassen. Kate hatte damals ein paar kriminelle Köpfe zusammengetrommelt und zusammen mit Dany die Station gerettet.

"Sagen wir, ich habe mich hochgearbeitet! Dany war mir eine große Hilfe!! Aber sag mal... Was ist hier passiert?"

"Der Kerl da hat Unruhe gestiftet! Die da haben den Schaden begrenzt, ihr könnt ihnen dankbar sein, sonst hätte Smuggler's Run wohl mehr zu beklagen, als zwei Tote und eine zertrümmerte Bar!"


Ihr Blick wurde ernst und sie trat näher an Draike Torn heran, um leiser zu sprechen.

"Das Bacta, das die Black Sun hier gelagert hat... Du weißt doch sicher etwas darüber? Wir haben einen Verletzten!"

Torn sah ihr über die Schulter und nickte. Er glaubte ihre Geschichte, oder zumindest war seine Loyalität ihr gegenüber so groß, dass er nicht weiter nachfragte.

"Ich zeige euch den Weg!! Es dürften sogar noch ein zwei Tanks befüllt sein, wo ihr euren Freund reinstecken könnt."

"Danke!"


Die Schmugglerin schenkte ihm ein Lächeln, drehte sich zu ihren neugewonnenen Gefährten um und gab ihnen ein Zeichen mitzukommen.

"Auf geht's!"

- Smuggler's Run - Skip 4 - auf dem Weg zur inneren Sicherheitsebene - mit Draike Torn (NPC), Josea Gear, Kaan Vos und Sniper Wolf -
 
- Smuggler's Run - "Raumhafen" - allein

Mike fröstelte kurz und überlegte, wo er seine Schuhe hatte... Naja, kam es ihm. Er hatte ja keine mehr. Die alten waren durchgelaufen und auf Mygeeto brauchte er keine, denn das Klima war mild und warm. Damals hatte er sich dann gegen eine "Einkaufstour" entschieden.

So, dachte er sich, dies hier is also Skip 4 des Smuggler's Run. Kates Augenstern sozusagen, so oft, wie sie damals von diesem Trümmer- und Weltraumschrotthaufens gesprochen hatte. Mike tarnte seine Aura immer noch unbewusst, so wie in den letzten Jahren auf Mygeeto. Dort waren oft imperiale Kontrolltrupps durchgezogen, um nach Personen suchen, die nich Lurmen waren. Der Macht sei Dank hatten sie ihn nie entdeckt.

Aber wo war diese Kate denn nun? Als er sich noch umblickte hörte er aus einem der Gänge plötzlich hysterische und panische Schreie. Unrasiert und mit verfilzten Haare und so gut es mit den weißen Stoffen ging, rannte er in die Richtung, aus der die Schreie kamen. Schüsse fielen und Mike duckte sich unwillkürlich in eine Niesche. Falls die Schüsse auf ihn gerichtet gewesen wären, wäre der junge Mensch vermutlich schon tot umgefallen. Ich sollte wirklich wieder das Training beginnen, ging es ihm durch den Kopf. Er fasste sich auch dann plötzlich an den Gürtel. Keine Waffe, kein nichts. Schutzlos sozusagen. An was dachte der Ritter denn eigentlich?! Eine Raumstation voller Krimineller, Schmuggler, Kopfgeldjäger und vermutlich sind auch ein paar Verrückte dabei. Und er war hier waffenlos? Nicht mal ein kleiner Blaster oder irgendwas. NICHTS...

Mike rannte zurück zu seinem X-Wing und kramte die kleine Kiste mit den beiden Lichtschwertern hervor, nahm seine Schätze heraus und befestigte sie an dem Gürtel, den er ebenfalls aus seinem Gepäck nahm. Diesen machte er sich um und versteckte alles sorgfältig unter dem Stoff seines "Umhangs". Hoffentlich waren die Energiezellen noch einigermaßen geladen, dachte er und rannte schließlich zurück in Richtung der Schreie, die er gehört hatte.

Leute, die nach Sicherheitskräften aussahen, rannten ebenfalls in die gleiche Richtung und Mike schloss sich ihnen einfach an. Verdammtes Jedi-Verhalten, dachte er sich, immer in Richtung der Gefahr rennen. Willentlich sein Leben aufs Spiel setzen. Naja. Bis jetz hat es sich schließlich immer gelohnt! Oder?! Mike rannte weiter und blieb in einiger Entfernung zu einer Bar stehen, die den Namen "Bad Man's Cave" trug.

Davor kniete ein Mando bei einer anderen Person in schwarzer Rüstung, der anscheinend verletzt zu sein schien. In kleiner Entfernung lag ein kopfloser Körper und der Kopf, der vermutlich einmal dazu gehörte lag daneben. Eine Frau stand neben dem Mando und schien sich mit ihm zu unterhalten. Die Frau hatte gewisse Ähnlichkeit mit einer gewissen Kate. Mike schaute genauer hin. Sie hatte nicht nur Ähnlichkeit, grinste er in sich hinein. Aber hinlaufen konnte er nicht so einfach. Vor allem nicht, als sie sich mit den Sicherheitskräften unterhielt, die sie auch noch persönlich zu kennen schien, den Wortfetzen nach, die der Ritter verstand.

Er ging der Gruppe ein paar Schritte nach, als sie sich in Bewegung setzten und schloss auch etwas auf zu ihr. Dann stellte er sich etwas breitbeiniger hin und sagte laut:


Kate Warrior! Was gibt es neues in der Mark?

Dabei grinste er, wurde sich seines Aussehens schlagartig bewusst. Naja.. jetz konnte er es auch nicht mehr ändern.

- Smuggler's Run - Skip 4 - auf dem Weg zur inneren Sicherheitsebene - mit Kate, Draike Torn (NPC), Josea Gear, Kaan Vos und Sniper Wolf -
 
[Smuggler’s Run/Skip 4 – Ebene 24 – Eingangsbereich Dead Man’s Cave] Josea Gear, Kaan Vos, Kate Manice

Noch bevor sie ihren Fluch ausstieß, hatte Josea bereits registriert, dass die vod (Sniper Wolf) in der grauen Rüstung sich ihnen näherte – und zwar aus Richtung der Cantina. Sie hatte also nicht daran geglaubt, dass der Det echt war und sich nicht von der Massenpanik mitreißen lassen. So gesehen hatte er sich auch nicht mitreißen lassen, aber er hing eben an seinem noch jungen Leben und trug nun auch Verantwortung für ein neues.

Wegen ihm hätte sie ihre beruhigende Geste zu nicht zu machen brauchen brauchen, obwohl sie noch den bereits gesenkten Blaster in der Hand hielt. Sie hielt sich auch gar nicht erst lange auf und erkundigte sich nach dem Zustand des Verletzten.


„Steckschuss, provisorisch versorgt; steht unter Schock,“


fasste Josea knapp zusammen, während er ihn vorsichtig auf der Schulter balancierte, um ihn in dieser Position halbwegs ruhig zu halten. Man musste nicht viele Worte machen, wenn man unter vode war, auch wenn das unter aruetiise, Außenstehenden als rau oder primitiv aufgefasst wurde.

Sie schlug vor, sich aus dem Staub zu machen, zum einen weil die immer näher kommenden Sicherheitskräfte wohl hinter dem Mann in Schwarz her sein würden oder alle, die hier standen mit der Det-Attrappe in Verbindung bringen würden. Jedenfalls wusste sie, dass es einen Hinterausgang gab.

„Übrigens, ich bin Sniper Wolf,“
stellte sie sich knapp mit einem Kopfnicken vor.

“Hmm, sehr poetisch...mein Name ist Josea Gear,“

erwiderte er ebenso, konnte sich jedoch die kleine Bemerkung nicht verkneifen.
Auch wenn der Fremde in Schwarz zur Zeit ziemlich handlungsunfähig war, mussten die drei Mando’ade ein beeindruckendes Bild abgeben. Zwischen ihnen wirkte die junge dunkelblonde Frau in gewöhnlicher Kleidung trotz des Blasters klein und wehrlos...und eben wie eine aruetii, eine Außenstehende.

Dennoch lag etwas in ihren strahlenden blauen Augen, das Josea irgendwo schon einmal gesehen hatte und ihn warnte, sie nicht zu unterschätzen.
Kadajj beispielsweise trug ihre pulsierende und äußerst anziehende Aggressivität wie eine wehende Standarte vor sich her, ihr ganzes Wesen strahlte Kampfeslust und Gefahr aus, es war in jedem Blick ihrer weißen Augen spürbar.

Das war es jedenfalls nicht, was im Blick der Kleinen lag und so beschloss Josea darüber später nachzudenken, wenn er Zeit dafür hatte. Morgen war schließlich auch noch ein Tag.
Überraschend schüttelte sie den Kopf auf Snips (wie er beschlossen hatte, die Mando’ad zu nennen) Hinweis auf einen Ausweg in den hinteren Räumen.

"Wenn ihr nicht gesucht werden wollt, dann bleibt an Ort und Stelle! Ich regle das...",

behauptete sie auf einmal sehr selbstbewusst, als die ersten Sicherheitsleute heranmarschierten. Ihre ganze Haltung und ihr Ton veränderten sich, während sie einen der Offiziere mit seinem Namen, Draike, ansprach. Sie wirkte so...befehlsgewohnt.
Aus dem Gespräch mit Draike - vorsichtshalber hatte Josea den Audio-Empfang in seinem Helm etwas verstärkt - entnahm er, dass sie wohl etwas mit der Befreiung der Station von den Crysern zu tun gehabt hatte. Er hatte erst mit dem Transportgeschäft angefangen, als die Piratenherrschaft schon vorbei gewesen war, er hätte diese Zeit aber doch gerne miterlebt.
Der Offizier sprach sie mit Kate Warrior an, ein Name, der ihm nicht wirklich bekannt vorkam, ihn aber erheiterte.

Gar nicht mal so übel für die Kleine, dachte er sich, als noch die Begriffe Black Sun und zwei gefüllte Bactatanks fielen. Mit der Black Sun hatte er als freier Unternehmer zwar nicht viel am Helm, doch gute Gelegenheiten waren da, um sie zu nutzen.

„Auf geht’s“,

rief Kate schließlich und winkte ihm und Snip auffordernd zu.

“Du hast die Kriegerprinzessin gehört – du kriegst ein kandosii’la Bactabad von der Black Sun spendiert,“

sagte Josea zu dem Mann in der schwarzen Rüstung, der immer noch ohne funktionierendes Bewusstsein auf seiner Schulter hing und nickte Snip zu.

“Oya, vode,“
rief er gut gelaunt, als er ob mit ihr und dem Verletzten auf eine spannende Jagd gehen würde. Es war schon lange her, dass er mit anderen Mando'ade unterwegs gewesen war und freute sich, Snip und den Mann in Schwarz (auch wenn dieser gerade indisponiert war) getroffen zu haben. Selbst, als plötzlich hinter ihnen jemand rief:


„Kate Warrior! Was gibt es neues in der Mark?“,


tat dies seiner guten Stimmung keinen Abbruch, denn der Rufer (Mike Yu) war eine äußerste kuriose Gestalt. Der grinsende Mann hatte lange verfilzte blonde Haare, und auch sein Bart sah mehr nach Wildwuchs als nach Absicht aus und war in etwas Weißes gewickelt, was so eine Art Gewand zu sein schien. Das Tollste an ihm war, dass er barfuß ging, aber so da stand, als ob es für völlig normal wäre, in diesem Aufzug in einer Gegend wie dieser herumzulaufen.

Dennoch blieb Josea wachsam – dieser ungepflegte Mensch kannte die Kriegerprinzessin beim Namen. Außerdem bediente er sich einer sehr altmodischen Redeweise, die aus den Legenden des Dritten Zeitalters zu stammen schien, fantastische Geschichten von epischen Schlachten, großen Kriegern, Monstern und Zauberern, die er als Kind gerne von seiner Mutter vor dem Schlafengehen erzählt bekommen hatte.

Entweder war der Zottel auf diesen Geschichten hängengeblieben, oder hatte ein massives Ryll-Problem oder gehörte zu irgendeiner durchgeknallten Öko-Sekte – wahrscheinlich war es eine Mischung aus allem.

“Hey, Waldschrat, wurden dir gerade deine Strohsandalen geklaut oder willst du eins mit dem Durabeton werden,“

rief er ihm amüsiert zu, bereit sofort das Feuer auf ihn zu eröffnen.

[Smuggler’s Run/Skip4 – auf dem Weg zur inneren Sicherheitsebene] Josea, Kaan Vos, Sniper Wolf, Kate, Mike Yu, Draike Torn (NPC),
 
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[op]Also wir sollen Kaan erstmal überspringen, weil er sowieso bewusstlos ist und nicht weiß was er da schreiben soll.[/op]

- Smuggler's Run - Skip 4 - auf dem Weg zur inneren Sicherheitsebene - mit Draike Torn (NPC), Josea Gear, Kaan Vos und Sniper Wolf -

Sie waren erst ein paar Schritt gegangen, als Kate die vertraute Stimme hinter sich hörte. Ihre Augen weiteten sich, als sie instinktiv stehen blieb und sich zu dem augenscheinlichen Waldschrat herumdrehte.

"MIKE!"

Sie traute ihren Augen nicht, ihn hier - ausgerechnet auf Smuggler's Run - wieder zu sehen. Und nach all den Jahren hatte er sich ganz schön verändert.

"Meine Güte, was haben sie denn mit dir gemacht? Ist das ein neuer Punkt im Jedi-Kodex - Wir wollen eins mit der Natur werden, koste es was es wolle?!"

Als die Frage ausgesprochen war, verzog Kate kurz das Gesicht. Auf einer Raumstation voller Kopfgeldjäger, vor allem wenn man in Begleitung jener war, sollte man nicht zu laut auf Jedi aufmerksam machen. Wobei Mike ja schon genug durch sein Aussehen auffiel. Wahrscheinlich würde ihren Worten sowieso niemand Glauben schenken. Wer stellte sich einen Jedi schon so verkommen vor? Vielleicht würde man ihn einfach nur für einen Verrückten halten, was ja wahrscheinlich noch nicht einmal so abwegig war, wenn man bedachte, wer ihr da eigentlich gegenüber stand. Sie packte ihm am Oberarm und zog ihn weiter.

"Wir sollten keine Zeit vergeuden, schließlich ist haben wir einen Verletzten. Geredet kann auch später werden, Mike! Aber es ist schön, dich wiederzusehen, du alter Haudegen."

Der junge Mann war wie ein Bruder für die Talusianerin. Sie hatte ihn damals auf Torans Schiff kennen gelernt. Er war bereits Teil der Crew gewesen, als Kate mit etwa 13 Jahren an Bord der Corellianischen Corvette gegangen war. Sie hatten sich immer alles anvertrauen können. Mike war einer der wenigen Menschen, denen die Schmugglerin vertraute und sie war es gewesen, die ihn zu den Jedi gebracht hatte.

Sie liefen den langen Gang entlang, es folgte eine Fahrt mit dem Turbolift und ein weiterer Gang. Mit einer Sicherheitskarte öffnete Draike eine Tür, durch die sie in eine Art Lagerraum kamen, welcher wohl als provisorische Ambulanz diente. Eine Liege stand in der Mitte. An der linken Wand gab es eine weitere Liege. Die Bactatanks befanden sich in der rechten Ecke direkt nebeneinander. Kate erinnerte sich daran, dass sie sich auch mal in einem ähnlichen Tank zur Regeneration befunden hatte. Ein sehr seltsames Gefühl, wenn man in einer Flüssigkeit schwamm, die einen etwas bitteren Geschmack hatte, an Schläuche geschlossen und ersteinmal völlig orientierungslos. Kate hatte den Blick noch auf die Tanks gerichtet, als sie dem Kerl, der sich als Josea Gear vorgestellt hatte, bedeutete den anderen auf der mittleren Liege abzulegen.
Sie brauchte einen Moment, um sich vom Anblick des Bactatanks loszureißen und sich dem Verletzten zuzuwenden.


Erst müssen wir das Projektil entfernen!

Ihre Absicht bestand nicht daraus, sich mit Messern an die Wunde heranzuwagen. Stattdessen sah sie Mike an, der in ihren Augen genau im richtigen Moment gekommen war.

Eine Schusswunde, kein Laser! Das Projektil steckt noch im Muskel - Könntest du?!

In Levitation von Gegenständen war Mike schon immer besser gewesen, als sie selbst. Ihre Stärke lag vor allem im Gedankenlesen, Thelepathie, Beeinflussen anderer... Sie würde ihn beruhigen können, falls der Verletzte aufwachte und durchdrehte.

Du könntest seine Rüstung abnehmen - Ich nehme an, dass dir diese Art Rüstung geläufiger ist, als mir, Mando'ade!

- Smuggler's Run - Skip 4 - innere Sicherheitsebene - Lagerraum/provisorische Ambulanz - mit Mike Yu, Draike Torn (NPC), Josea Gear, Kaan Vos und Sniper Wolf -
 
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[Smuggler’s Run/Skip4 – auf dem Weg zur inneren Sicherheitsebene] Josea, Kaan Vos, Sniper Wolf, Kate, Draike Torn (NPC), Mike Yu

Die Kriegerprinzessin war überrascht, den weißgewandeten Zottel zu sehen und sie kannte ihn. Erfreut rief sie seinen Namen, der Mike lautete. Mike! Das klang ziemlich gewöhnlich, wie Josea fand. Er hätte eher etwas in der Art wie Gandolf oder Öfföff erwartet.
Kate schien Mikes Outfit auch sehr befremdlich zu finden und sagte etwas, was ihn aufhorchen ließ.

"Meine Güte, was haben sie denn mit dir gemacht? Ist das ein neuer Punkt im Jedi-Kodex - Wir wollen eins mit der Natur werden, koste es was es wolle?!"


Jedi-Witze waren nichts ungewöhnliches – ganz besonders an Orten, wo man sie nicht mochte oder sie als wandelnde Creditquelle betrachtet wurden. Und dieses zottelige Etwas konnte durchaus als die Witzfigur eines abgehobenen Jedi-Meisters durchgehen.

Es war eher die Art und Weise, wie sie ihr Gesicht verzog – entweder, weil sie nicht viel von Jedi hielt oder weil sie gerade bereute, dass ihr etwas herausgerutscht war, was nicht hätte erwähnt werden sollen.
Die feinen Unterschiede in der Gestik und Mimik eines Lebewesens verrieten mehr als tausend Worte – das war eines der ersten Dinge, die ihm seine Mutter über das Handeln und Verhandeln beigebracht hatte. Selbst wenn jemand ein geschickter Lügner war, es gab irgendeine Kleinigkeit in dessen Gesichtsausdruck, ein Blinzeln oder eine Blickrichtung, oder in seiner Körpersprache, die ihn verraten konnten.
Josea schätzte die Kleine als eine Person ein, die ihr Herz auf der Zunge trug und niemanden im Unklaren ließ, wie sie sich fühlte, obwohl er sie nicht einmal eine halbe Stunde lang kannte.

Er würde sie beobachten und abwarten, ebenso Mike den weißen Waldschrat. Durch die vielen Legenden, Holovids und Gerüchte hatten die meisten Bewohner der Galaxis die Jedi als erhabene, weise Persönlichkeiten im kulturellen Gedächtnis, die in ihren zumeist braunen und daher recht unspektaktulären Roben für Frieden und Gerechtigkeit kämpften.

Sie waren im Gegensatz zu Mike gekämmt und rasiert, sofern es Menschen betraf, trugen ordentliche Gewänder (bis natürlich auf die weiblichen Twi’lek-Jedi, die selbstverständlich enge und freizügige Kleidung anhatten) und besaßen Schuhe.

Mit einem leichten Schauder überlegte Josea, wie lange wohl dieser Mensch sich nicht mehr gewaschen hatte und wie viel Ungeziefer an ihm herum krabbelte. Der sollte ihm lieber nicht zu nahe kommen, nachdem er und die Tracinya genug unter der Käfer- und Raupenplage gelitten hatten.

Kate hingegen hatte keine solchen Bedenken und zog Mike den Zottel unbekümmert am Arm mit sich. Nach der ersten Überraschung wirkten sie sehr vertraut miteinander und er sollte gleich mitkommen.

„Schon mal was davon gehört, dass Verletzte eine saubere Umgebung brauchen?“,

kommentierte er ihre Aufforderung, mit der Betonung auf „sauber“, als sie loszogen.

“Nur gut, dass du hiervon nichts mitbekommst, ner vod,“
meinte er zu dem Mann in Schwarz, der ein wirklich sympathischer Gesprächspartner war – er hörte zu und widersprach nicht.

„Sehr gesprächig bist du aber auch nicht, Snip“,
sagte er zu der vod in der grauen Rüstung.
“Was hat dich hierher verschlagen – eine Jagd? Oder suchst du auch gerade nach einem neuen Auftrag?“

Es dauerte nicht lange, bis Draike und seine Männer die unverhofften Schicksalsgenossen in eine Art Lagerraum geführt, die als Medi-Station genutzt werden konnte. In der rechten Ecke standen tatsächlich zwei gefüllte Bacta-Tanks, und jeweils eine Liege standen in der Mitte und an der linken Wand des Raumes. Kate deutete auf die mittlere Liege, wo Josea ihn vorsichtig ablegte.

„Das sieht schon einmal vielversprechend aus, aber ich bin gespannt, ob uns das nicht doch noch etwas kostet,“

sagte er zu seinem stummen Gesprächspartner, während er Kate genau beobachtete. Sie sah die Tanks sehr nachdenklich an, als ob sie sie an etwas erinnerten.

“Ich hatte leider noch nie das Vergnügen – mein alter Herr hat mal fast eine Woche in so einem Ding verbracht. Am schlimmsten wäre es, wenn man zu früh zu Bewusstsein kommt und sich plötzlich in dieser roten Brühe wieder findet. Aber es hat ihm das Leben gerettet,“
erzählte er an den Bewusstlosen und an Snip gewandt, worauf kurz danach die Kriegerprinzessin sich aus ihren inneren Betrachtung riss und meinte, dass zunächst die Kugel entfernt werden müsste. Dabei sprach sie den weißen Waldschrat an, ob er das nicht tun könnte.

“Was....zum...bist du so eine Art Medizinmann in deinem Wald gewesen ? Du hast doch gar keine Rasseln und Federn dabei“,

entfuhr es dem Mandalorianer – aber bei diesen Naturschamanen sollte es ja ganz erstaunlich Heilkünste geben und zumindest würde das Bactabad bei der Behandlung entstehende Infektionen neutralisieren.

„Du könntest seine Rüstung abnehmen - Ich nehme an, dass dir diese Art Rüstung geläufiger ist, als mir, Mando'ad!“

wandte sich Kate an ihn. Josea nahm sich nach einem kurzen 360°-Scan den Helm ab.
“Wäre er bei Bewusstsein, hätte er wohl nichts dagegen, wenn du ihn ausziehen würdest, Kleine. Aber das ist auch besser so, wenn ich das mache,“
grinste er sie feixend an.
“Du kannst mir aber dabei helfen seinen Kopf stabil zu halten, wenn ich ihm den Deckel abziehe. Ich glaube zwar nicht, dass er sich das Genick verletzt hat, aber ich will nicht, dass wir ihn noch aus Versehen umbringen.“
Vorsichtig entfernte er den schwarzschimmernden Helm mit den goldenen Markierungen –ein wahres Schmuckstück und er fragte sich, wer es wohl gerne als Trophäe hätte.

Darunter kam ein schwer gezeichnetes menschliches Gesicht hervor, weniger wegen den auffälligen Narben auf der linken Wange, sondern eher wegen des ernsten, schon fast leidenden Ausdrucks, der nicht von den Schmerzen der Verwundung herrühren musste. Seine Haut sah rau und stoppelig aus, wohingegen seine Haare militärisch präzise kurz geschnitten waren.

Josea nahm den Helm und stellte ihn auf der anderen Liege ab, dann entfernte er ruhig und sorgfältig die anderen Rüstungsteile, die er bedachtsam neben den Helm stapelte, bis der Mann nur noch in seinem Overall auf der Liege lag. Nur ein kleines Loch im Hosenbein verriet die Stelle, wo das Projektil eingetreten war.

Da er aber sowieso nach der Operation (oder was auch immer Urwalddoktor Mike mit ihm anstellen wollte) in den Tank musste, befreite er ihn mit Kates Hilfe auch von diesem Kleidungsstück und legte es ebenso sorgfältig auf die andere Liege neben die Rüstung.

Der Mann war etwas kleiner als Josea, aber man konnte seinem Körper ansehen, dass er ein erfahrener Kämpfer war, der auch ohne Rüstung und Waffen gefährlich war. Doch nun lag er ohne Bewusstsein und wehrlos auf dieser Liege und harrte seiner Heilung.

Wie zerbrechlich ein Leben selbst bei einem so ein kräftigen Mann sein konnte, schoss es ihm durch den Kopf. Er selbst hatte schon einige schwere Verletzungen davon getragen und mehrmals mit dem Tod gekämpft, doch diese Erfahrungen hatten nie sein Selbstbewusstsein erschüttert. Dieser Verletzte hier, der seine Verwundung überleben würde, wirkte anders – als ob ihn etwas trotz seiner körperlichen Stärke zerbrochen hätte.

Natürlich konnte er nicht in seinen Kopf sehen – das war eine Sache für Jedi – es waren die Erfahrungen, die Josea im Laufe seines noch relativ kurzen Lebens gemacht hatte, die ihm das verrieten. Kurz dachte er daran, dass der vod von seinen Kindern gesprochen hatte, bevor er bewusstlos geworden war.
Wenn er jetzt so da liegen würde, und Kadajj es nicht einmal wüsste, das jagte ihm Angst ein. Wie es ihr und dem Baby wohl gerade ging? Er musste unbedingt versuchen, sie zu erreichen, wenn das hier erledigt war.

„Also, Urwalddoktor Mike, dann fang mal an, die bösen Geister zu vertreiben,“
wandte er sich an den weißen Waldschrat und trat einen Schritt zurück.


[Smuggler’s Run/Skip 4 - innere Sicherheitsebene - Lagerraum/provisorische Ambulanz] Josea Gear, Kate Manice, Mike Yu, Draike Torn (NPC), Kaan Vos und Sniper Wolf
 
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