Rollenspiele

Ja, wir sind halt coole Helden auf der Seite der Freiheit und Gerechtigkeit... denken einige von uns jedenfalls o_O
Ich bin echt gespannt, wie sich diese (dem Untergang geweihte) Gruppe noch in den drei Jahren der Kriege entwickeln wird. Sie hat jedenfalls eine ganze Menge Potential!

Danke GeeGee und du hast zB vergessen, daß Allexi einen der Techniker auf dem Flug nach Raxus Prime noch ausgesaugt hat... da waren alle seeeehr angesäuert drüber ;)
 
Hi,

Ich melde mich auch mal wieder. Momentan bastle ich an einem High-Fantasy Setting. Elfen, Zwerge, Feen etc. Natürlich spielt Magie da ebenfalls eine große Rolle. Ich suche daher nach einem Zaubersystem, dass nicht D&D-Like ist. Also keine Zauber, die vorbereitet werden, sondern ein System, dass auf einer Art Mana-System basiert.

Ich habe mir bereits Gedanken gemacht, wie ich das selbst machen könnte. Der Hintergrund zur Magie in meinem Setting ist wie folgt:

-"Normale" Magie: Die magische Essenz befindet sich in allem Leben. Ohne Magie also auch kein Leben. Ein Magier ist also nur eine Art Genmutation, sodass er etwas mehr Magie hat. Aufgeteilt ist das in einen Lebens- und einen Zauberspeicher. Durch Übung und Meditation wird mit der Zeit mehr Magie produziert und der Magier muss einen der Speicher vergrößern, damit die Energie nicht verloren geht. Vergrößert er den Lebensspeicher wird er etwas Widerstandsfähiger und lebt länger und vergrößert er den Zauberspeicher kann er mehr Zauber wirken. Zauber werden durch Übung und Verinnerlichung gelernt, es können also zu jeder Zeit alle Zauber gewirkt werden, sofern genügend Energie vorhanden ist.
Anmerkung: Hier schwanke ich zwischen einem Punktesystem für das "Mana" und einem Poolsystem.
-Schwarzmagie: Die Zauber werden gleich gewirkt mit dem Unterschied, dass hier die magische Energie nicht vom Magier selbst benutzt wird, sondern von lebendigen Wesen in der Umgebung. Auf diese Weise gewirkte Zauber haben höhere Punktekosten, zudem muss lebendiges Material in der Nähe sein. Um die Magie aus Menschen zu nutzen ist viel Übung notwendig.
-Arkanik: Bei der Arkanik gibt es keine Trennung von Lebens- und Zauberspeicher. Der Magier nutzt einfach alles, was da ist. Da diese Zauber nich verinnerlicht werden können, sondern nur durch Zeichen und Sprüche gewirkt werden, kann nur eine gewisse Anzahl + INT-Wert gemerkt werden, ohne ins Zauberbuch zu sehen.
Anmerkung: Die Idee war die, dass der Spieler nach einen solchen Zauber würfelt, von welchem Pool die magische Energie weggeht. Diese Zauber sind zwar ein wenig günstiger, jedoch kann es auch tödlich enden, wenn die Energie aus dem Lebensspeicher verbraucht ist.
-Elementarmagie: Diese Zauberkunst wird von Druiden genutzt. Der Zauberer gibt magische Energie an seine Umgebung ab, um sie zu manipulieren. Es beschränkt sich dabei auf Feuer, Erde, Wasser und Luft. Das ganze wäre also eher Avatar-like.
Anmerkung: Es ist noch nicht ganz ausgearbeitet, jedoch würden Zauber billiger, da sie nur auf gewisse Bereiche beschränkt sind.
-Traummagie: Der Magier nutzt Energie, um eine Verbindung zur einer anderen Sphäre zu öffnen und Energie daraus abzusaugen. Gefahr bestünde darin, dass er von einem Geist heimgesucht werden könnte.
Anmerkung: Ich bin mir nicht sicher, wie genau ich das durchführen könnte und spiele sogar mit dem Gedanken, es ganz herausfallen zu lassen.

Ich wollte daher mal die Meister fragen: Was haltet ihr von der Hintergrundidee und was würdet ihr anders machen bzw. wie würdet ihr es machen?

Danke schonmal für die Antworten

Seifo Dias
 
@Clone Wars-Sache: Huch, das geht ja noch schlimmer ab, als die Schatzsucher-Kampagne. (GeeGee: erstechen impliziert die erfolgreiche Tötung einer Person. Aber weil du ja selbst schon geschrieben hast, dass du die Zeiten ein wenig Stress- und Ruhemangelbedingt durcheinandergeschmissen hast wollte ich das nur nebenbei erwähnen. Also bitte nicht böse sein. :) )

Ansonsten: Talislanta Falls das irgendjemandem was sagen sollte. (Mir sagt es nichts.) Scheinbar hat der Rechtebesitzer an dem Spiel sich dazu durchgerungen sämtliche, jemals für das ganze herausgekommenen, Bände nach und nach kostenlos online zur Verfügung zu stellen. Läuft wohl über irgendeine der Creative Commons Licences. (Welche genau kann man auf der Website nachschaun gehen, wenn man sich für den Jura-Kram interessiert.)
 
@Seifo
Ich würde die Traummagie noch weiter in den Traumbereich ziehen und etwas abstraktes, verängstigendes daraus machen... das Weben von Träumen und das Beherrschen von Schicksalen.

@Orakel
es wurde auch (noch) nicht erwähnt, daß Europa ihre Brüste an den toten Judical Officers in der Basis rieb, als niemand des Teams hinschaute. Die ist nämlich auf der Ebene kaputter, als man es denken mag :kaw:
 
Jesas ^^ und ich dachte meine Peace Brigade Gruppe sei schlimm drauf weil unsere Vahlahexe Jedifingerknochen von derren verbrannten Leichen sammelt.
 
Und was lernen wir daraus: unsere Gruppen sind am schlimmsten! Egal ob Europa, Kimberley oder der ganze andere verrückte Rest o_O

Demnächst kommt übrigens der zweite Part des SW Treasure Hunter Abenteuers "Und es ward geschrieben" und das zweite Abenteuer der aktuellen D&D Von Helden und Schurken Kampagne in Berichtform auf euch zu. Insofern: stay tuned to RPG!
 
Was zuletzt geschah:
Auf dem huttischen Planeten Lakria suchen die Schatzsucher nach einem Artefakt, als Skip Dinge sieht, die sonst niemand wahrnimmt, nachdem er einen Stein an den Kopf bekommen hat. (siehe hier)

Die Crew beschloß letztendlich, mit der Red Sky nach Loran zu fliegen. Shaktii-ga landete in den Outskirts der Stadt. Trotz der tiefen Nacht war viel Betrieb in den Straßen, Lichter erhellten die Szene und es tummelte sich reger Frachtverkehr. Zwei Blips auf dem Radarschirm lösten sich vom Gewirr und fielen mir dadurch auf, daß sie sich uns näherten. Weitere Diagnose stellte sie als Fighterklasse aus. Shaktii-ga meinte, ich sollte die Turret besetzen, doch ich schlug Thorgar als wesentlich besseren Schützen vor. Da er ja schließlich tatsächlich als Sicherheitsangestellter engagiert ist, wurde dem zugestimmt.
Eine huttische Stimme hieß uns über das Schiffscom willkommen und erklärte uns, die beiden Starfighter wären "Geleitschutz". Thorgar wurde wieder aus dem Geschützturm gerufen und bekam die Aufgabe, den Defel auf Diebesgut zu untersuchen, damit wir wenigstens wüßte, welcher Ärger auf uns zukäme. Thorgar streifte dazu schonmal Gummihandschuhe über, sehr zum Entsetzen Al'kiras.
Die Red Sky wurde in Richtung Altstadt gesteuert, betont jedoch nicht zum Hutt Magistrat. Joi sollte verhandeln und mich als Protokolldroid mitnehmen. Man steuerte also doch das Magistrat an. Auf hohen Pfeilern nahe des Magistrats saßen Landeplattformen, von denen uns eine zugewiesen wurde. Einer der Fighter parkte neben uns, der andere kreiste über uns. Al'kira öffnete wieder das Livefeed zu meinem Gehirn und schaltete auch gleich seinen Übersetzer an.
Ich nahm die steife Haltung und das Gebahren einer einfachen Protokoll-Einheit an, um unauffälliger zu sein und hielt mich nahe Joi. Eine kleine Armee empfing uns, allen vorweg eine große Frau mit fedrigem Haar.
Joi wurde auf huttisch begrüßt, als ich jedoch übersetzte, wurde basic mit ihr gesprochen. Sie würde erwartet, man hätte vom Besuch der ehrenwerten Proffessorin Daveel gehört. Bolgus und der Rat wollten mit ihr sprechen. Sie soll im Schutz der 30-köpfigen Etourage folgen. Thorgar wollte sofort wissen, ob er seine Gatling holen und schonmal andrehen sollte. Nun, gut daß er wenigstens fragte, statt gleich einen politischen Zwischenfall zu verursachen.
Joi wollte wissen, was mit dem Rest der Crew wäre, ob sie auf dem Schiff bleiben müßten, oder wenigstens Einkäufe erledigen dürften. Es bedurfte ihrer speziellen biochemischen Fähigkeiten und besonders viel Charme, bis einer Ausnahme zugestimmt wurde. Ich wollte sie weiter begleiten, doch Joi lehnte das ebenso ab, wie Thorgars Bodygarddienst. Sie wollte, daß wir mit den Daten aus ihrer Kabine weiterarbeiteten. Al'kira durchsuchte sofort ihre Wohnstatt, doch fand nicht den erhofften Tresor, sondern nur die Puppe aus dem Sithspukhaus.
Vier Wachen - Vordans und Klatoonians - blieben auf der Plattform, während Joi und das Gefolge im Turbolift verschwanden und Thorgar sich vor dem Schiff als Wache postierte, um die anderen Wachen im Auge zu behalten.
Shaktii-ga begab sich nun auch in Jois Kabine und fand dort Al'kira vor, den er in den Aufenthltsraum begleitete, damit Joi nicht vollends geplündert würde. Shaktii-ga achtete sorgsam darauf, daß Al'kira vor ihm ging. Auf Nachfrage erklärte ich Shaktii-ga, daß Thorgar draußen sei. Nun wurde der in Jois Kabine gefundene Datenkristall untersucht.
Den meisten Speicherplatz belegten Bilder sexueller Natur, es fanden sich Arbeiten für die Universität und nach weiterem mühsamen Suchen fanden sich dann auch Holologs, Mythologie über den Kelch und ein Tagebuch über den bisherigen Fortschritt.
Wir fanden heraus, daß Loran die Hochburg der Bewegung gewesen war und es gab Mutmaßungen über Spuren in der Altstadt und den Outskirts.
Ich schlug vor, daß wir uns in der Altstadt umsehen sollten. Shaktii-ga ermahnte uns zur Vorsicht, wir wollten ja nicht verfolgt werden. Wir entwickelten den Plan, daß wir zusammen losgehen sollten und sich dann Al'kira von der Gruppe lösen und umherschleichen sollte. Shaktii-ga meinte, Al’kira könnte sich dann am besten umhören, worauf ich widersprach, er solle sich nur umschauen. Shaktii-ga war skeptisch, was gäbe es denn zu sehen? Ich widerum war besorgter darüber, wen man überhaupt fragen könnte. Das sah Shaktii-ga ein und stimmte zu, daß wir es vermeiden sollten, mit einem Schild mit der Aufschrift "Wir suchen Opposition" herumzulaufen.

Wir nahmen nach kurzer Beratschlagung statt des Turblifts die Treppen und mußten uns unten an den Maintenancecrews vorbeidrücken. Die Häuser der Stadt bestanden aus Lehmquadern mit Kuppeldächern, die Straßen waren laut mit Musik und Alltagslärm.
Al'kira verschwand auf dem Weg bald in den Schatten. Shaktii-ga erkundigte sich, wer eigentlich noch Geld hätte, aber ich hatte ja immernoch das gesamte gewechselte Geld von Joi in meinem Bauchfach.

Al'kira beobachtete die Arbeitercrews, die ihm wie exotische Hühnchen vorkamen und bemerkte, wie sich nach einigen Minuten von einer Strebe der Landeplattformen eine Art Schatten löste, dann vollends unsichbar wurde, der ganze Gang vibrierte und es dann aussah, wie eine technisch unreine Holoaufnahme, als wenn winzige Bildteile verschoben waren. Er wartete noch eine weitere Viertelstunde und begab sich dann in eine Gasse zu einer zwielichtigen Kneipe.

Wir anderen begaben uns in die Unterschicht und wollten uns eine Spacerkneipe suchen. Unten fanden wir das Händlerviertel, einen Sklavenmarkt, Bordelle und schließlich die großzügig mit Farben und Formen ausgestattete Werbung für eine Spacer Bar, die exotische Biere anpries. Shaktii-ga fragte Thorgar neckend, ob er denn Bier wolle, worauf er ernst erwiderte, daß es ja schließlich schon länger her war, daß er eins hatte - gestern.
Wir fanden uns in einer engen Bar mit festgenieteten Plastik Tischen und -stühlen, die recht gut besucht war. Die fremdartigen Spezies drängelten sich in der schlechten Luft und musiklosen aber trotzdem lauten Atmospäre. Shaktii-ga wollte zur Bar, gab aber Thorgar den Vortritt, um nicht zertrampelt und zerdrückt zu werden. Ein großes felliges Wesen wurde von ihm sanft aber bestimmt zur Seite gedrückt und reagierte darauf mit typischem Wookieegebrüll, welches Thorgar nur mit einem "Ist schon OK…" abtat, was den Gesellen tatsächlich zu seinem Drink zurückkehren ließ.
Der Bardroide war schlecht gewartet und schmutzig. Thorgars Hinweis, daß er da was habe, tat er mit einem lapidaren "ich weiß" ab. Thorgar wollte ein Luminale, was der Bardroide langweilig fand, das gäbe es überall. Auf Thorgars Aufforderung, doch eine Empfehlung zu machen fand er sich mit einem schwarzen, süßlich-beißend riechenden Getränk wieder. Er kostete es prüfend und fand es zöge sich, sei dick und gut. Thorgar schaffte an, ich solle den "Mann" bezahlen und mußte dafür einen Goldpegget löhnen.

Al'kira fand in dessen ein Etablissement der mittleren Klasse, zumindest nicht ganz untere, vor der sich eine Holoübertragung fand, auf der eine Twi'lek mit deutlich verlängerten Lekku nackt tanzte. Als Speisen wurden diverse Snacks angeboten.
Ein fetter Weequay hatte Türstehdienst und an ihm vorbei kam A'’kira durch einen Vorhang in den Raum, der mit dem Geruch von teuren Gewürzen gefüllt war. Mehrere Tänzerinnen boten auf Bühnen ihre Künste dar, in einer geräumigen Privatloge amüsierten sich zwei Hutten. Al'kira wollte zur Bar um sich ein Getränk zu bestellen und belauschte auf dem Weg dorthin einige Gespräche an den Tischen, bei denen es sich um Geschäftsverhandlungen handelte. Ein weiblich programmierter Bedienungsdroide wies ihm einen Platz an, von dem aus er eine Stangentänzerin mit drei Beinen beobachten konnte, die sich geschmeidig wie eine Schlange in ihren Bewegungen wand. Al'kira bestellte ein huttisch beschriftetes Fläschchen mit zwei Gläschen und Gewürzen dazu. An einem Tisch saßen einige Weequay und lachten und tranken und Al'kira kam mit seinem Getränk dorthin, tippte einem auf die Schulter und erklärte, er wolle ihn einladen. Die Gespräche am Tisch verstummten und ernste Blicke machten sich breit. Al'kira wedelte mit einem aufmunternden Grinsen mit seiner Flasche. Einer der Weequay erhob sich und verließ den Raum und Al'kira wurde angewiesen, sich zu setzen. Er bestellte Schnaps und Tabak, doch nur der, den er angetippt hatte nahm an, die anderen redeten nur noch wenig und wenn, dann leise unter sich. Nachdem er auch einige Züge aus der Shisha genommen hatte, fragte er, was Al’kira denn überhaupt wolle und daß das eine sehr dreiste Art gewesen war. Al'kira erklärte ganz unschuldig, er wäre neu hier und wolle Anschluß finden, denn er sei ganz alleine. Er wurde nochmal gefragt, was er wolle. Etwas unsicherer meinte Al'kira fragend "Freunde?"… Ihm wurde geraten, es mal in einem Touristenbüro zu versuchen. Er meinte, er wolle einheimische, interessante Sachen kennenlernen. "Was für Sachen," wurde er gefragt. Al'kira erkundigte sich darauf, ob es denn Sachen gäbe, vor denen man sich hüten sollte? Ja, man sollte sich davor hüten, Gruppen zu sprengen, wie ein Feeorin im Porzellanladen, Hutten oder deren Eigentum zu beklauen, oder sonst etwas gegen die Hutten zu tun. Wer denn genau Bolgus wäre, wollte Al'kira wissen. Das war der Magistrat von Chelops und er säße im Herrscher Rat. Noch fast eine halbe Stunde ging es dann mit Smalltalk weiter, bis Al'kira sich wieder an Themen wagte. Er hätte gehört, daß es Gruppen gibt, wie überall üblich, religiöse Gruppen. Er fragte, was es denn für Religionen hier gäbe? Ihm wurde erklärt, daß die Hutten als Götter gälten. Er wollte wissen, ob es noch andere gäbe. Das wurde bejaht, wem es nütze. Al'kira wollte wissen, ob es wohl auch unnütze gäbe? Ihm wurde erklärt, es gäbe sogar kontraproduktive, indem es zu Rebellionen führe. Al'kira fragte, wo man sowas fände und bekam zur Antwort, daß es sie in düsteren und verkommenen Ecken gäbe. Der Defel gab nicht auf und erkundigte sich, wer denn was wüßte. Was man riskieren wollte, wollte man von ihm wissen. Al'kira entgegnete, daß er bereit wäre, vieles zu riskieren. Der Weequay sah seinen Kollegen an und sagte dann leise zu Al'kira, er solle in fünf Minuten folgen. Er müsse zur Tür raus, nach links in die zweite Gasse und an die Tür mit dem grünen Rahmen klopfen. Die Weequay gingen. Al'kira folgte nach viereihalb Minuten.

Ich hatte alles über den Livefeed verfolgt und berichtete nun den anderen. Es entstand eine Wette, bei der ich hundert Credits darauf setzte, daß er nun Informationen bekommen würde und Shaktii-ga und Thorgar dagegen hielten, er würde wieder verhauen.

Al'kira bog um die Ecke und fand dort zehn Kampfdroiden und zwanzig Vodran und Klatoonian, die mit Betäubungswaffen auf ihn zielten und schon gingen im die Lichter aus; leider auch das Livefeed.

Ich berichtete kurz, bezahlte meine Wettschulden und wir machten uns auf den Weg, Al'kira zu helfen.

Davor hatte sich Thorgar noch in der Kantine ein wenig umgehört, um Leute von seinem Schlag zu finden. Die Spacer jammerten über die Umstände, redeten aber sonst nicht viel. Er erfragte, ob man wohl als Kämpfer Jobs bekommen könnte, aber bekam zur Antwort, daß es hier nichts zu holen gäbe, eher auf Rodia im galaktischen Süd-Westen.

Thorgar ging vor und ich gab ihm den Weg an, als Shaktii-ga skeptisch wurde. Zu dritt gegen so viele sollten wir antreten? Ich erwiderte, was wir denn für eine Möglichkeit hätten, ob wohl Joi helfen sollte.
Thorgar zog seinen Blaster, als wir uns näherten und ich fand immernoch kein Signal zu Al'kiras Visor.
Shaktii-ga ließ sich zwei Goldpeggats von mir aushändigen, ging zum Weequay Türsteher, der ihm gleich erklärte, daß er hier nicht reinkönnte. Shaktii-ga fragte ihn, wohin die Gruppe, die hier in der Nähe Troubel verursacht hatte, gegangen sei. Die Antwort, daß sie mit einer Karre zum Palast gezogen wären, war ihm einen Goldpegget wert.

Wir wußten, daß wir nichts gegen das Magistrat ausrichten könnten, also mußten wir den Karren einholen und als die beiden anderen zu rennen begannen, erhob ich mich mit meinem Repulsoraggregat in die Luft, um schneller sein zu können. Nach sechs Minuten Dauerlauf sahen Thorgar und ich einen Karren mit einer Gittertür und sechs lanzenbewehrten Wachen. Ich landete auf dem Wagen. Thorgar rannte einfach in die umstehenden Passanten hinein, die daraufhin durcheinander und in die Wachen fielen, die so auf uns von unserer Taktik abgelenkt wurden. Der Wagen wurde von großen Lastentieren gezogen, die an Eopies mit kurzem Hals erinnerten und von einem Twi'lek-Kutscher geführt. Durch Thorgars Ablenkung gesichert, versuchte ich mich, durch das Dach zu arbeiten. Shaktii-ga mühte sich durch die Menge auf die andere Seite des Karrens. Thorgar kämpfte sich bis zur Tür des Wagens durch und zerrte an dem Gitter, durch das er den gefesselten Al'kira sehen konnte. Der hinterste Wachmann hatte sich wieder soweit gefangen, daß er Alarm schlagen konnte und ein näher stehender griff Thorgar mit seiner Lanze an, der jedoch auswich.

Währenddessen versuchte ich mich dadurch zu stabilisieren, indem ich mich flach aufs Dach legte, jedoch gab in dem Moment die Struktur nach und ich brach durch - leider auf den eh schon geschwächten Al'kira, der dadurch noch weitere Verletzungen davontrug.

Shaktii-ga betäubte derweilen Thorgars Angreifer mit seinem Blaster. Thorgar versuchte, mit der erbeuteten Lanze die Tür aufzuhebeln, doch sie öffnete sich nicht. Drei Wachen stürmten zu Thorgar und griffen ihn an, der Wagen stoppte, Shaktii-ga konnte eine weitere Wache schlafenlegen und bewegte sich nun ans hintere Ende des Karrens. Ich sah nach Al'kiras Zustand und stellte fest, es ging ihm nicht gut, aber er war stabil. Die mittlerweile um uns gescharten Zuschauer beschlossen nun, daß ihnen die Situation langsam gefährlich werden könnte und zerstreuten sich.

Thorgar nahm die Lanze nun quer und versuchte die Wachen einfach von sich wegzuschieben, doch die hatten einen sicheren Stand und es gab ein Hin- und Hergeschiebe, bei dem niemand die Überhand gewann.
Plötzlich gab der Wagen wieder Gas, die Tür fiel aus den Angeln auf Thorgar, und die Wachen, mit denen er rangelte, verloren das Gleichgewicht. Ich nahm Al’kira auf die Arme und erhob mich wieder mit den Repulsoren und schwebte mit ihm in Sicherheit. Leider war das nun nicht besonders unauffällig und einige Leute sahen mir nach.
Shaktii-ga schaltete noch eine weitere Wache aus und verlor sich in der Menge.

Thorgar stemmte die Tür mit einem mächtigen Ruck von sich und erschlug eine Wache damit, sammelte die Tür wieder ein und als ein weiterer Wachmann ihn angreifen wollte, schlug er sich beim Sturmangriff selbst damit K.O.

Auf den Straßen machte sich nun Panik breit, während die letzte Wache und der Twi'lek Wagenführer davonrannten und um Hilfe brüllten. Ich landete in einiger Entfernung auf einem Dach und sah nochmals nach Al'kiras Zustand, den ich beruhigt als gleichgeblieben definieren konnte. Seine Ausrüstung jedoch war verschwunden.

Thorgar begab sich in die nächste Bar, nahm sich einach ein Bier von einem Tisch und als er feststellte, daß ihm das gar nicht munden wollte, beschwerte er sich wütend bei der Bedienung, er wollte ein frisches und schüttete es dem verdutzten Twi'lek-Mädchen sogar ins Gesicht. Eine große Hand legte sich ihm auf die Schulter und erklärte ihm mit tadelnder bis drohender Stimme, daß das jetzt nicht hätte sein müssen. Thorgar sah sich um und entdeckte einen Feeorin vor sich, der noch einen Kopf größer war, als er selbst. Er versuchte sich mit ihm zu verbrüdern, indem er weiter über das Bier und den schlechten Service hier schimpfte, der Fremde solle doch mal riechen. Der verpaßte Thorgar eine knallende Kopfnuß, der nur meinte, das würde das Bier auch nicht wieder zurückbringen. Auf den Hinweis, daß er jetzt gehen wolle, versuchte Thorgar sich noch einladen zu lassen, wurde aber nun endgültig rausgeworfen.

Thorgar kontaktierte mich per Comlink und bat mich, doch in der Bar ein möglichst stark riechendes Bier zu holen. Das hielt ich für eine gute Idee und nahm schonmal Al'kira wie einen Betrunkenen in den Arm. Shaktii-ga kaufte dann ein Bier und überschüttete Al'kira und Thorgar damit. Ich konnte mich vor dieser Tortur drücken, indem ich erklärte, Alkohol wäre schlecht für die Servomotoren. Thorgar warf sich Al'kira unsanft über die Schulter und schleppte ihn so zum Schiff, während Shaktii-ga und ich folgten.

Auf der Red Sky genehmigte sich Shaktii-ga erstmal eine ausgiebige Dusche, Thorgar warf Al’kira auf sein Bett, bevor ich einwenden konnte, daß dieser doch auch erst gereinigt werden sollte. Shaktii-ga wusch dann den verklebten Defel, der dabei dann doch noch zu Sinnen kam. Ich schlug vor, daß wir Joi kontaktieren sollten.

In dem Moment hörte Thorgar etwas aus Richtung der Ladeluke. Er ging nachsehen, fand jedoch nichts. Er berichtete uns über Comlink und ich erwähnte den Schatten, den Al'kira gesehen hatte. Shaktii-ga sah auch noch nach, ich begab mich ins Cockpit, um mit den Schiffssensoren nach Lebensformen zu scannen. Ich fand vier Lebenszeichen: eine in der Koje, zwei im Laderaum und eine im Korridor zum Cockpit. Ich sah aus der Tür, konnte jedoch auf allen Frequenzen nichts entdecken. Ich ging vor zur Kreuzung, doch auch dort fand ich nichts. Ich kehrte ins Cockpit zurück und bemühte nochmal die Sensoren. Der vierte Blip war im Gang. Ich kontaktierte die anderen über Comlink und berichtete. Al'kira empfahl, doch die Türen zu schließen, was ich auch tat. Der Blip war jedoch vorher noch in den Laderaum gelangt. Ich gab durch, daß der Eindringling bei Thorgar war.
 
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Schon wurde der Feeorin mit einer Handkante gegen die Kehle angegriffen. Thorgars Gegenangriff ging daneben. Shaktii-ga schoß blind auf den Raum vor Thorgar. Ich versuchte indessen, den Scan zu vertiefen. Der Blip hatte kaum erkennbare Umgebungstemperatur. Thorgar steckte einen weiteren Schlag ein, der zu seiner Bewußtlosigkeit führte. Der Angreifer packte Shaktii-ga am Kopf, der sich mit einem Betäubungsschuß wehrte. Blaue Blitze umfuhren eine humanoide Gestalt, doch sie fiel nicht. Shaktii-ga hörte in seinem Kopf den Befehl stillzuhalten und folgte ihm ohne eigene Kontrolle. Ich durchwühlte meine inneren Datenbänke nach diesem ungewöhnlichen Muster der kaum erkennbaren Körpertemperatur, als die Tarnvorrichtung fiel. Shaktii-ga sah eine muskulöse, maskulin wirkende Frau in einem Catsuit mit eisblauen Augen, aus deren Wangentaschen langsam Tentakel herausfuhren.

Mir fiel nichts Besseres ein, als dem Schiff einen falschen Befehl zu speisen, so daß der Crashschaum im Laderaum eingesprüht wurde. So würden meine Crewmitglieder zwar auch immobilisiert, aber wären in keiner Gefahr und könnten weiter unbehindert atmen. Der weiße Schaum bedeckte Thorgar, Shaktii-ga und die Frau und begann sofort auszuhärten. Ich rannte, so schnell mich meine Servos tragen wollten zum Laderaum und fand dort Gestalten, die mich an corellianische Eiweißschaumsüßspeisen und Schneemänner erinnerten. Doch eine der weiß bedeckten Gestalten kroch noch langsam in Richtung Ladeluke. Ich schoß mit meinem Blaster einen Betäubungsschuß, doch nein, der hatte Ladehemmungen. Ich versuchte danach zu treten, hatte danach jedoch mehr mit dem klebrigen Schaum als mit dem Eindringling zu kämpfen. Ich warf in Ermangelung anderer Wurfwaffen einen der schweren Beutel mit Goldpeggets nach der Frau, doch traf sie leider nicht. Die Frau kroch aus dem Schiff, doch Al'kira bemerkte sie und folgte ihr. Sie kroch in Richtung des Plattformrandes und als Al'kira einsah, daß er sie nicht einholen würde, warf er Thorgars Axt nach ihr. Sie wurde an der Schulter getroffen und ließ sich über den Rand fallen. Al'kira fuhr mit dem Turbolift hinunter und fand die Axt und Bröckchen, aber die Frau war verschwunden. Die Wachen sammelten sich am Rand und schauten Al'kira verwundert an. Er untersuchte die Stelle genau und fand Blutschmierer auf dem Boden. Ich quälte meinen Fuß nun endlich aus dem Schaum und fragte die Wachen, ob sie etwas gesehen hätten, aber das hatten sie nicht. Ich sah ebenfalls runter, zoomte das Bild näher hin, konnte jedoch nichts entdecken. Ich ging ins Cockpit, um Shaktii-ga und Thorgar zu befreien. Der Crashschaum löste sich schnell durch den Nebel aus Lösungsmittel auf. Shaktii-ga, der anscheinend von den Tentakeln angekratzt worden war, da seine Nase stark blutete, reagierte mit heftigen Flüchen auf die Befreiung und sah nach Thorgar, der nur noch mit Ächzen antwortete. Al'kira verfolgte währenddessen die Spuren zu einem Tor, das von zwanzig Leuten und zwei gewaltigen Kampfdroiden bewacht wurde und dahinter war der Magistrats Palast von Bolgus. Al'kira trat den Rückzug zum Schiff an.
Shaktii-ga erklärte mir, was passiert sei, während ich im Cockpit war.
Kurz darauf kam auch A'’kira zurück und berichtete seine Spurensuche.


Ich suchte in Jois Datenbänken nach, was ein Humanoider mit Gesichtstentakeln sein könnte und kam dabei auf Mythen und Sagen über Anzati, Vampire, die das Gehirn oder die Lebensenergie aussaugen würden.

Al'kira ließ eine Flasche von Thorgars Whisky reihum gehen. Ich versuchte indes Joi zu kontaktieren, doch es meldete sich eine fremde Stimme, die mir erklärte, Miss Daveel wäre nicht zu sprechen. Als ich wissen wollte, wer denn dran sei, wurde die Verbindung beendet. Ich sagte den anderen bescheid, daß Joi in Schwierigkeiten sei und es wurde beraten, ob man den Palast stürmen sollte, oder mit den Bordgeschützen angreifen. Wir kamen überein, daß man sich erst ausruhen sollte. Thorgar packte seine Brotzeit aus, und bot allen Wurst an, während ich Medpacks holte und die Verletzungen von Thorgar und Al'kira erstversorgte.
Aus einer Reservekamera und einem Comlink konnte ich ein annehmbares neues Livefeed basteln.


[Bericht über die Ereignisse aus Datenlock -- MAI SK-1P/7 -- 9/12/151 – v2.kc997Bt]

Am nächsten Abend war die Stimmung immernoch verkatert und die beiden waren auch noch verletzt. Wir brachen alle auf und waren dabei nicht so unauffällig, wie man sich das wünschen würde. Shaktii-ga ging mit mir in ein Café gegenüber des Magistrats um das Gebäude zu beobachten. Es war gut bewacht und mit Flutlichtern ausgeleuchtet.
Al'kira schlich um den Palast. Es handelte sich um ein alleinstehendes Gebäude mit zahlreichen Nebengebäuden, die wie Fremdkörper wirkten. Shaktii-ga stellte fest, daß man da offen nicht reinkäme. Thorgar erschnorrte sich Geld von mir und kaufte sich in Soße eingelegte Rippchen. Al'kira sah sich weiter um. Es gab vier große Tore und in der ersten Straße auf der linken Seite war eines der Gebäude näher am Komplex dran, als die anderen. Es war nur zehn Meter entfernt. In Nebenhäusern mußte es Zugang zur Kanalisation geben und damit zu den anderen Gebäuden. Al'kira stieß wieder zu uns anderen, irgendwelche Rippchen essend und Caf trinkend. Thorgar schmierte Al'kira mit der Soße ein, was von Shaktii-ga damit kommentiert wurde, daß er mit Rancorköder verglichen wurde. Er putzte sich das klebrige Zeug mit einer Serviette aus dem Fell. An der nächsten Straße an einer Mauer fanden wir einen Kanalisationszugang mit einer aktiven elektrischen Versiegelung. Al'kira wollte versuchen, es zu knacken, doch als er es auch nur berührte, begann ein lauter Pfeifton zu schrillen. Thorgar bückte sich, um das Schloß schlicht mit Gewalt abzureißen, doch schon riefen Leute nach Wachen. Thorgar versuchte, die Situation zu retten, indem er verkündete, daß ja da seine Schlüssel hingefallen wären. Thorgar flüchtete in die nächste Bar - wo auch schon der große Feeorin vom Vortag Thorgar böse ansah. Thorgar verkündete schnell, daß er eigentlich "da lang" wollte, was der große Kerl auch bestätigte.

Al"kira verlor sich in der nächsten Menschenmenge, die um einen Straßenkünstler herumstand. Shaktii-ga und ich duckten uns in eine Seitengasse. Einen Block weiter war ein Park mit einer 1,8 Meter hohen Mauer mit zwei Pavillons, der von Wohngebäuden umgeben war. Außerhalb des Parks fanden wir einen Zementblock, der etwa einen halben Meter Seitenlänge hatte mit zwei steinerne Türen auf dessen Oberseite. Alle hergerufen, sah sich Al'kira fachmännisch das Schloß daran an und fand, daß es nicht durch elektronische Maßnahmen gesichert war. Behende knackte er das Schloß auf. Thorgar mußte seine beträchtliche Stärke mobilisieren, um die Türen aufzuziehen. In einem Schacht führte eine Leiter nach unten. Shaktii-ga entzündete einen Leuchtstab, während Al'kira bemerkte, daß unten quietschende Geräusche waren. Es war zu unser aller Erleichterung trocken. Thorgar zog die Tür hinter uns zu, als wir endlich alle unten waren.

Wir fanden verzweigte Tunnel vor, deren Wände mit ovalen Einkerbungen übersäht waren, die bei näherer Betrachtung Gebeine enthielten. Wir hatten also nicht die Kanalisation, sondern ein Mausoleum gefunden. Al'kira fand ein Säckchen mit siebenundzwanzig altertümlichen Goldpeggets. Thorgar wandte entsetzt ein, daß man die Toten nicht bestehlen dürfte. Al'kira erklärte, daß er das schon täte, weil sie es ja nicht mehr bräuchten.

Al'kira wollte mir ein kelchartiges Zeichen an der Wand zur Identifikation zeigen, als ich Stimmen hörte. Die Eindringlinge müssen vertrieben werden, wurde gesagt. Ich ging den Stimmen nach und sah mehrere Nikto, Klatoonians und Vodran, die heftig diskutierten und gegen Eindringlinge hetzten. Al'kira kam mir nach, um noch weiter zu plündern. Ich sah und hörte einen Nikto sagen, daß man sich nicht von den Hutten ausbluten lassen dürfe, man müsse den Tod des Anführers ehren, für ihn auf die Straßen gehen. Die anderen stimmten zu.
Man wollte sich morgen auf dem Schuttberg treffen, wo der Anführer gesprochen hatte, und von dort gegen das Magistrat vorgehen.
Die seltsame Übertragung wurde durch mein internes Comlink unterbrochen. Joi meldete sich. Auf meine Frage, ob sie in Ordnung wäre, erklärte sie, daß es Schwierigkeiten gegeben hätte, wegen "Vorkommnissen um einen überfallenen Gefängnistransport", daß sie aber ihre Gesprächspartner hatte davon überzeugen können, daß sie nichts mit uns zu tun gehabt hätten.

Ich versuchte, die Übertagung wieder einzufangen, doch die Chance war vorbei. Ich erzählte den anderen, was ich wieder gesehen hatte und Shaktii-ga schlug vor, zu diesem Schuttberg zu gehen, statt den Huttenpalast zu stürmen. Das klang weit weniger halsbrecherisch und so stimmten alle zu. Nur Thorgar wirkte doch ein wenig enttäuscht.





to be concluded...
 
Ich hab auch mal wieder einen kleinen Spielbericht, von unserer letzten und vorletzten Runde :)

Unser Weg nach Toprawa verlief natürlich nicht so ruhig wie er hätte sein können. Unser geliebtes Schiff erlitt leider mitten im Hyperraum einen fatalen Computerfehler, aufgrunddessen wir in den Normalraum zurückfielen - ohne Sensoren, Comm-System, Stabilisatoren und anderem Zeug - das einzige was noch funktioniert hat war eigentlich der Antrieb und das Lebenserhaltungssystem (wenigstens das). (fataler Würfelwurf) :rolleyes: Glücklicherweise landeten wir im relativ imp-freien Ithor-System, wie sich schnell herausstellte.

Aylens anfänglicher Gedanke, dass die Reparaturen allein zu schaffen wären, wurde leider durch den Zustand unseres konstitutionsschwachen Sluissi-Technikers widerlegt. Der gute Hass war wirklich in schlechtem Zustand, da er beim Ruck des Austritts aus dem Hyperraum anscheinend durch das halbe Schiff geflogen war. So kam es zu einem Zwischenhalt auf einer Orbitalstation bei den glücklicherweise sehr freundlichen Ithorianern, geführt von einem Lieutenant Fandomar. Diese wurden erst dann ein wenig misstrauisch, als Hass und Aylen es mal wieder grandios vermasselten, ihren gefakten Transponder zu verheimlichen.

Lange Rede kurzer Sinn: Aylen als Captain der "Galactic Rose" fand sich im Verhörzimmer des zuständigen Ithorianer-Lieutenants wieder, der ihr dort die auf sie ausgestellten Steckbriefe präsentierte ... verdammter Transponder ... wären die Ithorianer nicht so darauf versessen gewesen, unser Schiff ordnungsgemäß zu registrieren, und wären Aylen und Hass nicht so miese Lügner, hätte das alles viel reibungsloser vonstatten gehen können!! Aylens darauffolgendes Lamentieren, es sei alles eine Schmutzkampagne ihres Schmuggler-Konkurrenten Darsk und alle ihnen unterstellten Verbrechen völlig unwahr, schien den Ithorianer kaum zu beeindrucken. Am Ende ihres Gesprächs eröffnete er ihr allerdings völlig unverhofft, in zwei Tagen käme eine imperiale Patrouille im System vorbei, und er sei bis dahin verpflichtet sie festzuhalten. Dabei gab er ihr jedoch unmissverständlich zu verstehen, dass es nicht seine Angelegenheit sei, sich darum zu kümmern dass sie auch blieb.

Die Gegenleistung dafür ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Während in der "Galactic Rose" alle hektisch damit beschäftigt waren, das Schiff und sich selbst startbereit zu bekommen, merkte keiner, wie plötzlich ein exotisch aussehender Alien auf der Einstiegsrampe erschien. Eine weibliche Omwati ... sie stellte sich nicht mit Namen vor, nur dass Fandomar sie geschickt habe, und dass sie eine Passage brauchte. Aylen war zu hektisch, um ihr groß Beachtung zu schenken. Hauptsache weg! Also an Bord mit der Omwati (willkommen neue Spielerin :)).

So erreichte die Chaos-Truppe doch noch Toprawa. Aylen und Hass schafften es mithilfe ihres Arkanian Nobles relativ problemlos, sich neue ID Cards zu besorgen und so konnte sich die Gruppe relativ normal unter den vielen Imperialen auf Toprawa bewegen. In der Stadt Topinur begann das Warten auf den Kontaktmann des Arkanianers, der diesem seine Frachtladung Droiden abkaufen sollte. Der Frieden dauerte allerdings nicht lange. Der Arkanianer (Noox ist sein richtiger Name) wurde beim Versuch, den Kontakt über das Holonet zu erreichen, identifiziert und musste schleunigst verschwinden. Mal wieder ein überstürzter Aufbruch, allerdings nur bis zur nächsten Stadt.

Dort wurde, mitten in der Nacht in der kleinen Schiffsmesse, endlich Tacheles geredet (wahrscheinlich das erste Mal, dass diese Gemeinschaft halbwegs ehrlich zueinander war ;)). Noox' Kontaktmann war - natürlich - ein alderaanischer Rebell, der gerade am selben Tag festgenommen worden war. Die Omwati hatte offenbar nicht die Absicht, die Crew wieder zu verlassen und schien überhaupt sehr unbedarft was die Außenwelt anging. Sie behauptete, von Coruscant zu stammen, aber das hatte ihr nach kurzem schon niemand mehr geglaubt. Über ihre wahre Herkunft wollte sie allerdings nichts verraten. Tja und Hass und Aylen... naja, über ihre dürftige Existenz konnte sowieso niemand Illusionen haben ;)

Nachdem das geklärt war, machten sich alle daran, Hinweise auf die Gruppe des Kontaktsmanns zu sammeln, schließlich wollte man die heiße Droidenware loswerden!

Zum Schluss noch kurz Aylens Herangehensweise an diese Aufgabe:
Als einziger Mensch in der Crew konnte sie es sich erlauben, in eine der schickeren, von den Imperialen frequentierten Bars zu gehen, um Informationen zu sammeln. Und tatsächlich hatte sie unverschämtes Glück: An der Bar saß ein bereits ziemlich betrunkener, imperialer Offizier (der zwar ziemlich hässlich war, aber mein Gott...) mit dem sie sehr leicht ins Gespräch kam. Er erzählte ihr lang und breit wie er von seinem Vorgesetzten ausgehebelt worden war, obwohl er doch der Held gewesen war, der die Rebellentruppe festgesetzt hatte. Aylen - glücklicherweise sehr trinkfest - ertrug das alles standhaft, bis der Gute betrunken genug war, um sich von ihr überreden zu lassen, zu Hause weiter zu trinken.

Also ab nach Hause zu dem Imperialen, ein paar lästige Grapschereien ertragen, aber dafür im Apartment mit Blaster auf Stun in den Rücken geschossen und sicherheitshalber noch eins über den Schädel gezogen - perfekt, um seine persönliche Computerkonsole auszunehmen ^^

Hach das war ein schöner Abschluss ...
 
Langsam wirds hier ja wieder voll mit spieleberichten ^.^"
hier wäre mal der bericht vom zweiten Abenter des zweiten Buches unserer Helden und Schurken Kampagne: Versunken im Sand der Zeit


Viele Tagesmärsche waren die Gefährten schon unterwegs und sie konnten sich bereits bis nach Tarleen hineinschlagen. Am Morgen des 13. Mai, als die Reisenden auf Drängen der Kundschafterin in einer kleinen Siedlung Halt gemacht hatten, verschwand Kreiia in einem Gasthof und ließ sich dort von der Wirtin allerlei Zutaten für einen Kuchen geben. Den Vormittag war sie sodann damit beschäftigt, einen schmackhaften Kuchen für ihre Freunde zu backen und mit den Wirtsleuten die Ausrichtung einer kleinen Geburtstagsfeier auszuhandeln.
Die restlichen Gefährten verstreuten sich in dem Dörfchen. Ulfgar suchte sich einen ruhigen Platz und gab dem Lederarmband, an dem er bereits seit ein paar Tagen arbeitete, den letzten Schliff.
Chora blickte sich in den lokalen Geschäften um und kaufte einen schön verzierten Dolch sowie in der Apotheke ein Fläschen mit einer Tinktur aus Fingerhut, damit sich ihre Begleiterin auch eines hinterhältigen Angriffes erwehren könnte.
Und da ihre Mitstreiter alle etwas für Kreiias Geburtstag vorbereiteten, zog auch Liss durch die Läden, und sah sich um, ob sie etwas für die Kundschafterin fände, jedoch wollte ihr nichts so wirklich gefallen.
Gegen Mittag überreichte Elenar Kreiia ein kleines Säckchen, woraufhin sich die Elfin heftige Knuddelein einhandelte und Kim nutzte den Anlass für einen gemeinen Scherz und gratulierte Kreiia zum 15. Geburtstag. Die Kundschafterin wirkte hierbei resigniert, ihre Miene hellte jedoch auf, als die Närrin ihr ein Geschenk überreichte: Ein frisch aufgelesener Stock.
Kreiia umarmte Kim und quiekte vor Freude über das wundervolle Geschenk, was Kim nur verstörte und an Kreiias Zurechnungsfähigkeit zweifelte ließ.

Der Tag verging langsam und gegen Abend fanden sich die Gefährten in dem Gasthaus ein, wo bereits eine Tafel mit Wurst, Käse und verschiedenem Obst gedeckt war und als Krönung des Ganzen stand in der Mitte des Tisches noch ein aufwendig gestalteter, saftiger Obstkuchen mit frisch geschlagener Sahne.
Zwischen dem ein oder anderen Humpen Wein oder Met - und in einem Fall auch Honigmilch, welche dreister Weise von einer gewissen Elfin mit süßem Honiglikör versetzt wurde - und schmutzigen Liedern der Närrin wurden Glückwünsche an das Geburtstagskind herangetragen und Geschenke überreicht. Kreiia war sehr gerührt von den vielen Nettigkeiten ihrer Mitstreiter und schmückte sich sogleich mit ihren Geschenken - das Armband aus fein verarbeitetem Hasenleder legte sie sofort an und den Ring, welchen sie aus dem Säckchen von Elenar hervorholte und auf dem in elfischer Sprache das Wort "Freund" geschrieben stand, zog sie auf den kleinen Finger ihrer rechten Hand. Chora vertröstete sie dabei noch, da sie den Dolch schlecht an ihrem Kleid anbringen konnte, er aber schon einen Platz an ihrer Reisekleidung reserviert hätte. Kim aber zeigte sie den Stock, den sie mit einer Schleife verziert an ihren Platz gelegt hatte und erblickte dabei auch eine kleine Puppe, welche der Närrin zum verwechseln ähnlich sah. Erneut sprang Kreiia auf Kim zu und drückte diese an sich. Kim wurde ihre Gefährtin immer unheimlicher.
Der Abend verging feuchtfröhlich und jeder feierte auf seine Weise - Walid blieb still in einer Ecke sitzen und machte nur einmal auf sich aufmerksam, als er in einem ruhigen Moment der Kundschafterin gratulierte, Kim betrank sich hemmungslos und die anderen füllten ihre Bäuche und versuchten, nicht all zu spät ins Bett zu gehen, da ihre Reise am nächsten Morgen wieder weitergehen sollte.
Und als der nächste Morgen mit goldenen Sonnenstrahlen und hellem Vogelzwitschern anbrach, bereute Kim, wie schon so oft zuvor, ihr nächtliches Saufgelage.
Als alle ihre Sachen zurechtpackten, fand Kreiia in ihrer Tasche noch einen Rubin zusammen mit einer kleinen Notiz von Liss, dass sie diesen für schlechte Zeiten aufbewahren solle. In einem heimlichen Moment begab sie sich dann zu der Diebin, umarmte diese und bedankte sich knapp, was Liss jedoch mit einer schnellen Handbewegung abwies. So ist Liss nunmal.


Es vergingen noch einige Tagesmärsche, bis die Gruppe an einem Fluss ankam, über den sie per Fähre schneller zu ihrem Ziel reisen konnten.
Schnell fanden sie ein passendes Schiff, welches auf den kreativen Namen "Graue Möwe" getauft worden war und dessen Kapitän ein grobschlächtiger Halbork namens Mrook war.
Neben der schiffseigenen Mannschaft und den Gefährten, befanden sich an Bord nur noch eine unscheinbare Reisende namens Enárri und ein sehr einfach gestrickter Zwerg, der sich hauptsächlich bei Liss aufhielt und sich ihr als Frim Schimmerbart vorstellte. Die Schurkin vertrieb sich die Reisezeit damit, den Zwerg beim Spielen mit ihren gezinkten Karten abzuzocken und nebenbei heimlich seine Habe durchzusehen und ihn dabei um einige Goldstücke zu erleichtern. Währenddessen erfuhr sie von Frim zudem, dass er seinen Clan verlassen hatte, um sein Meisterstück, seine höchsteigene Begabung, zu finden und ihn sein Weg weit in den Süden führte.
Elenar und Kim befanden sich die meiste Zeit unter Deck bei ihren tierischen Begleitern, Ulfgar befand sich mit Chora beim Kapitän und behielt den Verlauf des Flusses im Auge und Kreiia unterhielt sich mit Walid an der Reling über den Räuberstamm und was alles vorgefallen sei, seit sie ihre Flucht begonnen hatte.
Plötzlich schrie Chora auf. Ulfgar wirbelte herum und erkannte nun auch, dass sich von hinten drei Schiffe mit wahnsinniger Geschwindigkeit näherte. Mit einem kräftigen Brüllen trommelte der Kapitän seine Mannschaft zusammen, sie sollen sich auf einen Angriff von Piraten bereit machen.
Auch Elenar und Kim bekamen den Tumult mit und stürmten an Deck und Liss unterbrach das Spiel mit dem Zwerg und befahl diesem, ihr sein Fernrohr auszuhändigen, damit sie die Verfolger genauer betrachten könne. Kurz schluckte die Schurkin - offizielle konnte sie doch garnicht wissen, was sich im Besitz des Zwerges befand. Frim aber schien dies garnicht zu bemerken und folgte ohne Widerworte.
Hektisch blickte Elissa durch das Fernrohr und erkannte, dass es sich bei den Verfolgern um Elfen handelte, die mit Säbeln bewaffnet an Deck standen.
Diese Information rief sie ihren Gefährten zu, was ihr ein kaum sichtbares Grinsen von Elenar einbrachte, die immer noch etwas abseits mit ihrer Abscheu gegenüber Orks neben dem Kapitän der "Möwe" stand und ihm zumurmelte, dass diese Pest des Wassers wohl vor nichts halt machen würde. Der Halbork sah sie lächelnd an und sagte, dass sie sich noch wundern würde. Verwirrt verfolgte Elenar weiter die näher kommenden Schiffe. Doch, es waren wirklich Elfen auf den Decks der Schiffe zu erkennen, als plötzlich starker Wind aufkam und um die angreifenden Schiffe herum ein Hagelsturm losbrach, welcher deren Segel zerriss.
Chora war an die Reling getreten und ließ nun ihre Hände passend zum Sturm kreisen, ihr ganzer Körper war angespannt und ihre Miene verriet die Konzentration, die nötig war, einen solchen Sturm aufrecht zu erhalten.

Einem der Schiffe zerriss der Sturm die Segel und es driftete in Richtung Ufer und auch die anderen beiden schienen dem Sturm nicht lange standhalten zu können. Scheinbar hatte die Zauberin alle vor größeren Schwierigkeiten bewahrt. Plötzlich aber bildete sich um das vorderste Schiff eine Blase, in der sich kein Hagel befand und das Schiff dahinter hatte hierdurch die Möglichkeit, einfacher durch den Sturm zu manövrieren.
Chora war fassungslos. Hatten die elfischen Piraten etwa einen Magieschild aufgebaut? Seit wann konnten marodierende Seeräuber soetwas?
Viel Zeit zum Nachdenken blieb den ratlosen Helden jedoch nicht, da vom anführenden Schiff nun eine Balliste abgefeuert wurde. Ein Krachen ertönte und Holzsplitter flogen durch die Luft, als der Bolzen in die "Graue Möwe" einschlug.
Dies sollte jedoch nicht das einzige Problem der Reisenden bleiben. Der Ruf von einem der Seeleute verkündete weitere Piratenschiffe aus der anderen Richtung.
Ulfgar und Chora rannten zum Bug, Kreiia suchte aus ihrem Gepäck schnell ihren Rapier und die anderen versuchten sich möglichst günstig auf dem Deck zu verteilen. Wenn die Piraten einen Kampf wollten, so sollten sie diesen auch bekommen.
Chora rief Ulfgar zu, sie würde ihn auf die anderen Schiffe fliegen lassen, sobald sie nahe genug herangekommen wären. Kreiia hörte dies und bereitete eine kleine Überraschung für den Barbaren vor. Bevor aber die feindlichen Schiffe in Angriffsreichweite rückten, schwebten bereits säbelrasselnde Elfen von Achtern auf das Deck der Fähre.
Bevor die Ersten jedoch den Boden berührten, wurden sie schon mit Pfeilen gespickt und knallten dumpf auf den Boden. Mit einer fließenden Bewegung fischte Elenar einen weiteren Pfeil aus ihrem Köcher und legte bereits auf den nächsten Feind an.
Ein anderer Pirat, der direkt vor Kreiia landete, holte zum Schlag gegen die Kundschafterin aus. Doch da flog ihm auch schon Walids Mantel ins Gesicht und als er diesen beiseite zog, wurde er nur noch dem schnellen Schwerthieb des Wüstenräubers gewahr, bevor er leblos zu Boden sackte. Als der Angreifer vor Kreiia umfiel und somit das Sichtfeld auf den Rest des Geschehens wieder freigab, konnte diese noch erkennen, wie Ulfgar brüllend einen Piraten zu Boden riss und einen weiteren mit seinem Schwert aufspießte.
Es war Zeit für ihre Überraschung. Ihre Hände vollzogen das Ritual und mit fester Stimme rief sie: "Was bis eben noch hier war, sei nun unsichtbar!"
Vor den Augen aller Anwesenden verschwand die imposante Gestalt des Barbaren plötzlich.
Die Piraten waren hierdurch und durch die tanzende und Limmericks herumbrüllende Närrin so verwirrt, dass sie keinerlei Chancen hatten gegen die Pfeile von Elenar und überraschenderweise auch von Enárri und die kraftvollen Axthiebe von Frim. Auch Liss wob einen Zauber, um ihre Gefährten zu unterstützen, jedoch blieb der gewünschte Effekt aus. An Bord war einfach zu viel Hektik, als dass sich die Schurkin richtig auf die Magie konzentrieren konnte.
Als auch der letzte der Piraten hingerafft war und sich die Abenteurer einen Moment zum Durchatmen gönnen wollten, gab es erneut einen Aufschrei von einem der Seefahrer. Im Wasser hatte er ein seltsames Objekt gesichtet. Sofort begaben sich die Reisenden zur Reling, um zu sehen, mit was sie es zu tun hatten. Von der Art der Bewegung her und den ungefähren Umrissen war klar ersichtlich, dass es sich um ein Seeungeheuer handeln musste. Liss und Chora schalteten schnell und versuchten, das Monster magisch anzugreifen, doch auch hier scheiterte Liss erneut. Was war heute nur los mit ihr?
Aus den Händen von Chora jedoch schossen Blitze auf die Kreatur zu. In dem Moment, als die elektrischen Geschosse auf das Ding im Wasser trafen, gab es eine knisternde Entladung und kurz darauf eine mächtige Explosion.
Das Ding war kein Ungeheuer, sondern eine magische Bombe.
Große Teile des Schiffes wurden einfach weggerissen und die gesamte Fähre kippte zur Seite und begann nun langsam aber stetig zu sinken. Frim, Kreiia und Kim konnten sich nicht festhalten und gingen über Bord. Die anderen konnten sehen, wie eines der Piratenschiffe nun die "Graue Möwe" seitlich rammte und sich die Elfen zum Entern bereit machten. Aus dem Nichts tauchte vor einem der Seeräuber ein Wurfbeil auf und spaltete seinen Schädel, und kurz darauf materialisierte sich auch wieder die Gestalt von Ulfgar, der nun Anlauf nahm und beherzt auf das andere Schiff sprang, dicht gefolgt von Elenar und Tjodalv.
Hier wüteten die beiden und mischten die verbliebenen Elfen auf, die nicht den Hauch einer Chance gegen die erfahrenen Helden hatten.
Auch der Kapitän enterte mit seinen Mannen eines der Schiffe - ihm war bewusst, dass er sein eigenes nicht mehr retten konnte.
Währenddessen sprintete Chora unter Deck und barg die Ausrüstung von sich und ihren Gefährten. Das meiste lud sie Maery-Jaynne auf, pfiff nach Scirrocco und begab sich dann mit ihnen und ihren eigenen Reittieren zurück an Deck, wo sie den Pferden und dem Pony erfolgreich anwies, ans Ufer zu schwimmen. Dann sah sie sich nach ihren Begleitern um. Enárri war mittlerweile auch dabei, sich ans Ufer zu retten, Liss blickte sich nach allen Richtungen nach Kim um, Walid blickte an der Reling herab und von Kim, Kreiia und dem Zwerg fehlte jede Spur. Als die Zauberin nachsah, was der Gharoodo beobachtete, erblickte sie Kreiia, welche zu dem, in seiner schweren Rüstung nur mühsam an der Oberfläche paddelnden Zwerg schwamm, ihm einen seiner Kletterhaken entriss und diesen in einem Riss in der Schiffswand befestigte. Da der Zwerg nun nicht mehr zu ertrinken drohte, kletterte die Kundschafterin selbst die Schiffswand empor. Oben reichte ihr Walid eine helfende Hand und fragte sie mit einem schelmischen Lächeln, ob sie denn nicht langsam das sinkende Schiff verlassen wollte.

Hier wurde die Hilfe der Magierin also nicht benötigt. Liss war nun aber ihrerseits auch über die Reling gelehnt und zog mühsam an einem Seil, welches sie zuvor mit anstrengenster Konzentration auf magische Weise um den leblos treibenden Körper Kims, den man endlich erspäht hatte, gebunden hatte. Als Chora dies sah, packte sie sofort mit an dem Seil an und gemeinsam versuchten die beiden Frauen, die Närrin aus dem Wasser zu fischen, was ihnen aber nicht so recht gelingen wollte. Dann aber hatten sie eine bessere Idee.
Das Seil war lang genug, um es um den Mast der "Grauen Möwe" zu schlingen und diesen so als Drehpunkt für einen Flaschenzug zu verwenden. Auf diese Weise gelang es ihnen mit einiger Mühe, Kim an Deck zu ziehen.
Dann gab es plötzlich einen lauten Knall.
Elenar hatte gerade noch einen Pfeil in der Brust eines elfischen Magiers versenkt, der zwischen den zerstückelten Teilen seiner Kollegen auf die Angreifer zugekrochen war und während dieser das Amulett zerbrach, das er die ganze Zeit fest umklammert hielt, löste er mit seiner letzten Kraft eine magische Explosion aus, die das Schiff zerstörte und Ulfgar und Elenar im hohen Bogen ins Wasser schleuderte.

Kreiia sah, wie der Barbar und die Waldläuferin hart auf dem Wasser aufschlugen und beschwor einen unsichtbaren Diener, dem sie auftrug, zu den beiden zu schwimmen und ihnen gegebenenfalls zu helfen, bevor sie sich zusammen mit Walid auch zum Ufer aufmachte. Auch Chora und Liss schwebten, Kim umklammernd, über die Wasseroberfläche an Land und begannen dort mit Wiederbelebungsmaßnahmen, bis Kim röchelnd Wasser ausspie.
Langsam sammelten sich alle am Ufer und sahen von dort, wie das neu errungene Schiff der Mannschaft der "Grauen Möwe" die Flucht antrat, dicht gefolgt von den restlichen Piratenschiffen.
Kurzes Umschauen ergab dann aber, dass der Zwerg fehlte. Dieser hatte sich endlich an Deck der "Grauen Möwe" geschleppt und wollte nicht wirklich nochmal mit seiner Ausrüstung ins Wasser zurück, also packte er seine Axt aus und begann, den Mast zu fällen. Es dauerte ein paar Minuten, in denen das Schiff schon gefährlich tief sank und die Helden fassungslos das Treiben des Zwerges beobachteten, bis dieser endlich den Mast gefällt hatte und sich nun auf diesen schwang, um damit zum Ufer zu paddeln. Kreiia schickte sodann ihren Diener los, auf dass er dem Zwerg ein wenig zur Hand ginge.
Frim verstand nicht so recht, warum er plötzlich schneller voran kam, jedoch beschwerte er sich auch nicht darüber und freute sich, endlich aus der Gefahr heraus zu sein.
Die Kundschafterin bedankte sich noch bei ihrem Diener und entließ diesen dann.
Während die Schiffe in der Ferne verschwanden, fluchte und tobte Ulfgar ihnen hinterher und forderte sie auf, zurückzukommen, doch ein weiteres Ballisten-Geschoß, das sich vor ihm in den Boden bohrte, stoppte seinen Wutanfall augenblicklich.

Fürs Erste war die Reise wohl unterbrochen. Die Helden legten mehr oder minder auffällig ihre nasse Kleidung ab, um diese zu trocknen. Während die meisten sich schnell etwas anderes überwarfen, entkleidete sich Liss inmitten der anderen und schickte sich nicht an, ihre Blöße zu bedecken. Als sie ihren Gürtel der Geschicklichkeit ablegen wollte, stellte sie fest, dass sich dieser kein Stück bewegen ließ. Nun bereute sie ihre Schamlosigkeit und versuchte, sich unbemerkt davonzustehlen. Ulfgar aber fiel das seltsame Bild auf und er fragte Liss ganz ungeniert, warum sie denn nicht ihren Gürtel ablegen wolle. Diese log, dass es nicht nötig sei den Gürtel abzulgen und dass sie ihn ganz bewusst trug, und damit gab sich der Barbar auch zufrieden, hatte er doch vollstes vertrauen zu seiner Gespielin.
Liss jedoch machte sich Sorgen. Ein Gürtel, der sich nicht abnehmen ließe, bedeutet selten etwas Gutes und sie hatte bereits von verfluchten Gegenständen gehört. Sie musste so schnell wie möglich einen mächtigen Magier finden, der ihr bei dieser Misäre helfen könnte.
Schnell wurde sie von einem Jammern seitens Kim von diesen Gedanken abgelenkt. Als die Närrin nämlich über Bord ging, hatte sie ihre Mütze verloren. Panisch kramte sie nun in ihren Taschen und zog nach einigen Moment triumphierend und freudestrahlend ihre Ersatzmütze hervor. Zaghaft schüttelte sie ihre Mütze und als die Glöckchen daran hell zu klingeln begannen, setzte sie sich zufrieden diese auf.
Frim begab sich nicht in die Runde der anderen Reisenden. Er versteckte sich hinter einem Felsen und beobachtete die seltsame Truppe. Sein Gebahren wirkte ziemlich lächerlich und Kreiia rief dem Zwerg zu, er solle sich doch zu den anderen setzen.
Eher zaghaft näherte sich Frim der Gruppe, fand dann aber doch schnell Zugang zu dieser und schnell verabredete man sich auch mit Enárri, doch gemeinsam weiterzureisen.
Bei dieser Gelegenheit fragte Ulfgar Walid herausfordernd, wo sie denn genau hin müssten, und der Assassine antwortete, nicht ohne Ulfgar auch ein wenig zu reizen, und deutete in Richtung einiger in der Ferne zu sehenden Dünen.
Plötzlich richtete sich Kim auf, ihre Haltung verkrampfte, ihre Hand wies in eine ahnliche Richtung wie auch Walid und in unverständlichen Worten und mit verzerrter Stimme sprach die Närrin ihre Gefährten an. Niemand der Abenteurer verstand diese Sprache und sie blickten Kim nur schweigsam an, als diese dann in verständlichen Worten sprach, sie wäre ein Gott der Wüste und würde ihnen den Weg weisen, nur um dann in lautes Lachen auszubrechen.
Die Mienen ihrer Mitstreiter verfinsterten sich und nacheinander gab jeder von ihnen der Närrin einen Schlag mit. Diese hielt die Reaktion natürlich für vollkommen übertrieben, ihre Proteste wurden jedoch einvernehmlich überhört.
 
Nach etwa einem Tag kamen die Reisenden in die Wüste. Vermummt in Umhänge und Überwürfe bewegten sie sich so über die Dünen, wie Walid es ihnen Auftrug, und da sie nur mit geringen Wasservorräten unterwegs waren, stellte der Wüstenräuber einen genauen Rationierungs- und Reiseplan auf.
Chora hatte eine Idee, um die Wasservorräte aufzustocken, und zwar indem sie Tücher und Umhänge auslegte und ihren Hagelsturm beschwor, um so Wasser zu sammeln. Auf diese Weise reisten die Abenteurer noch relativ problemfrei für eine weitere Woche durch die Wüste, während dieser sich Liss von Scirrocco einige Worte seiner dämonischen Sprache beibringen ließ und Ulfgar sich immer nur schwer davon abbringen ließ, sich mit den ansässigen Riesenskorpionen zu schlagen..
Plötzlich machte Walid halt und blickte starr in eine Richtung, in welcher der Himmel dunkler war. Er brüllte den Abenteurern entgegen, sie sollten sich in ihre Umhänge wickeln und von der Düne hinuntergehen, es käme ein Sandsturm.
Schnell folgten die Abenteurer den Anweisungen des Wüstenräubers, der Sandsturm erreichte sie jedoch schneller als erwartet und die Gefährten verloren sich aus den Augen.
Frim war vollkommen desorientiert und stapfte tiefer in den Sturm hinein, in der Hoffnung, die anderen zu finden. Dabei rief er nach den anderen, die dadurch mitbekamen, dass sich der Zwerg entfernte. Walid war damit beschäftigt, die Gruppe zusammenzuführen und befahl den Helden, sich aneinander festzuhalten, um sich nicht zu verlieren und machte sich dann auf, dem Zwerg zu folgen.

Es dauerte ein paar Minuten, während denen der Sturm ein wenig schwächer wurde, dann aber kam der Assassine mit dem Zwerg zurück zu den anderen. Dabei teilte er ihnen jedoch auch mit, dass er nicht wisse, wo sich Enárri befände. Die Reisenden versuchten noch, ihre Begleiterin zu erspähen, konnten sie aber nirgends ausmachen.
Stattdessen erblickte Ulfgar eine kleine Gruppe Echsenwesen, die er bereits aus seiner Zeit als Arenagladiator kannte, und die sich gerade auf eine Felsstruktur zubewegten, die womöglich als Schutz vor dem Sturm dienen konnte.
Dies teilte er den anderen mit und auch Walid erachtete es als sinnvoll, sich dort Schutz zu suchen.
Als sie der Struktur näherkamen, erkannten die Abenteurer, dass es sich hierbei wohl um die Überbleibsel einer vergangen Stadt handelte, die sich unter dem Sand befände.
Sie durchquerten einen großen Eingang und fanden sich in einem düsteren Saal wieder, dessen Bauweise selbst Walid und Kreiia unbekannt war. Es wirkte hier alles sehr antik.
Ulfgar, der schon wieder zu lange nichts töten durfte, wollte unbedingt die Echsenwesen verfolgen. Er drängte, doch tiefer in diese Stätte hineinzugehen und lockte mit der Aussicht auf Schätze, die meisten aber wollten davon nichts wissen und sich nicht unnötig in Gefahr bringen.
Plötzlich war ein tierisches Aufschreien tiefer aus der Stätte zu hören. Langsam wurde es den Reisenden unheimlich, mit Ausnahme von Ulfgar, und sie hofften, der Sandsturm würde sich schnell wieder verlaufen, auf dass sie weiterziehen konnten.
Während Ulfgar noch versuchte, die anderen zum Durchsuchen des Bauwerks zu bewegen und Chora, Kreiia und Walid sich wieder dem Eingang näherten, um sofort aufbruchbereit zu sein, erklang ein Stöhnen aus einem dunklen Gang und langsam schwebten grausam entstellte, an der Hüfte abgetrennte Untote heran.
Ohne zu zögern stürmten Ulfgar und Frim auf diese Gestalten zu und schlugen mit Hammer und Axt auf die Kreaturen ein. Ulfgars Hieb riss die schwebende Leiche zu Boden, doch als er Frim gegen seinen Gegner half, griff der am Boden Liegende nach Ulfgars Bein und der Barbar spürte, wie ihm das Leben aus dem Körper gesogen wurde. Geschockt und voller Wut ließ der Nordmann seinen Hammer erneut auf die Kreatur herabrasen und zerstörte dieser damit den Schädel. Die zweite Kreatur stieß einen markerschütternden Schrei aus, der Chora und Kreiia so sehr verstörte, dass die beiden ihre Waffen senkten und wie erstarrt dastanden. Walid fiel dies auf und er schob sich schützend vor die Kundschafterin.
Kim ließ einige neue Limericks und kreative Beleidigungen hören und verstärkte damit die Fähigkeiten ihrer Kameraden.
Liss war überhaupt nicht damit einverstanden, dass der Barbar und der Zwerg die Untoten zu Hackfleisch verarbeiteten, wollte sie doch endlich einmal ihren neusten Zauberspruch ausprobieren.
Sie beeilte sich, den Spruch zur Kontrolle eines Untoten zu weben, aber genau diese Hektik beraubte sie der nötigen Konzentration, und so musste sie hilflos mitansehen, wie Frim ein letztes Mal seine Axt in der Leiche versenkte und diese sodann schlaff zu Boden sank. Ulfgar betrachtete die Angreifer genauer. Die Leichen sahen aus wie angefressen. Dies erinnerte ihn an Geschichten von Kreaturen, die aus den ruhelosen Geistern gefressener Menschen entstehen.

Langsam sammelten sich auch die anderen. Hatte Ulfgar nicht etwas von Echsen gesagt? Was hatten dann diese fliegenden Kadaver hier zu suchen.
Chora, der noch immer etwas die Furcht in den Knochen steckte, nahm sich aus ihrem Proviant ein Stück Schokolade zur Beruhigung.
Danach versuchte sie, weitere magische Energien zu erspüren und entdeckte tiefer in diesem Gebäude zwei weitere magische Quellen. Dies teilte sie ihren Gefährten mit und Ulfgar drängte daraufhin noch mehr, hier auf Schatzsuche zu gehen.
Zwar waren immer noch nicht alle glücklich mit diesem Vorschlag, ein Blick nach draußen verriet aber, dass es immer noch nicht möglich war, weiter zu reisen, und so gaben nach und nach die Gefährten Ulfgars Bitten nach. Scirrocco sollte in der Nähe des Einganges die drei Reittiere bewachen.
Frim, der seine Männlichkeit mit der Ulfgars messen wollte, bot sich an, voraus zu gehen, und damit er nicht blind war in der Düsternis, verzauberte Kreiia seine Rüstung mit einem Leuchtzauber, was dem tumben Zwerg tatsächlich gefiel.
Im Schein des Zwerges erblickte Ulfgar eine Silbermünze und schickte sich an, diese aufzuheben, doch auch Frim war dieser gewahr und wollte sie sich ebenfalls nehmen.
Schnell brach ein Streit zwischen den beiden Kämpfern aus. Der Zwerg schimpfte laut, als Ulfgar triumphierend die Münze hoch über dessen Kopf hielt und dabei schelmisch grinste.
Kreiia versuchte, den Konflikt zu lösen, indem sie Frim ein Platinstück zuwarf. Dies schien in diesem Moment tatsächlich zu helfen, als der Zwerg aber erkannte, dass hie und da immer wieder einige Münzen am Boden lagen, sauste er von einer zu anderen und klaubte sie auf, bevor der Barbar ihm zuvorkommen konnte. Als er dann den kleinen Haufen Münzen in seinen Geldbeutel schob, fiel ihm auf, dass all seine Goldstücke verschwunden waren. Wie konnte das geschehen? Und warum hatte er dies nicht bemerkt, so sehr wie er doch Gold liebt? Da ihm jedoch keine Antwort einfiel, schob er den Gedanken beiseite und duchquerte weiter den Gang.
Am Ende des Ganges befanden sich mehrere Durchgänge und Chora konnte die beiden magischen Quellen nun in einiger Entfernung vor sich und auch zur Seite hin spüren.
Zuerst untersuchten die Abenteurer die Räume vor sich, außer staubigen, zerfallenen Möbelstücken war hier jedoch nicht viel zu entdecken.
Der mittlere Durchgang führte zu ein paar weiteren Räumen. Auch hier war nichts zu finden, Chora aber bestand darauf, dass sie die Magie jenseits der Wand spürte.
Also machte sich Kreiia daran, die Wände aufs Genaueste abzusuchen und nach etwa zehn Minuten fand sie tatsächlich einen geheimen Durchgang.
Sie drückte einen Stein tiefer in die Wand und die Geheimtür schwang auf.

Dahinter befand sich eine Kammer, an deren Wänden sich einige Urnen befanden und in deren Mitte ein Sarkopharg stand. Kreiia forderte sofort Liss auf, mit ihr hier nach Fallen zu suchen, was diese zwar befolgte, jedoch darauf hinwies, dass sie schon lange keine Übung mehr in solchen Dinge hätte.
Während die beiden Frauen sich langsam in der Kammer vorarbeiteten und dabei feststellten, dass die Urnen mit Gold und Onyxen angefüllt waren, von denen sie sich gleich bedienten, begaben sich Ulfgar und Elenar sofort zu dem Sarkopharg, der sich just in diesem Moment mit einem mahlenden Geräusch langsam zu öffnen begann.
Schnell rannte auch der Rest der Gruppe dorthin, als auch schon eine mumifizierte Hand durch einen Spalt griff und eine Stimme in fremder Zunge sprach.
Elenar spannte einen Pfeil und Ulfgar erhob seine Waffe, bereit, zuzuschlagen, während Frim noch ohne Wissen über diese neue Gefahr am Eingang des Raumes Wache schob. Kreiia dagegen wob einen Zauber, der es ihr möglich machte, per Berührung die unheimliche Gestalt zu verstehen. Die Hand versuchte nach ihr zu greifen und die Stimme fragte, ob es sich bei den Reisenden um ihre Diener handelte. Kreiia gab daraufhin ein zustimmendes Brummen von sich und flüsterte Ulfgar zu, er solle das Wesen umbringen, während sie selbst ihre Säurekugeln aus der Tasche kramte.
Der Sargdeckel war nun langsam zur Seite geschoben und zum Vorschein kam ein verdörrte Mann, der sich nun langsam erhob.
Da rasten aber auch schon die Axt des Barbaren herab, riss den Sargdeckel entzwei und bohrte sich bis zu der unheimlichen Gestalt hindurch, wurde jedoch von einem Schutzschild abgefangen, an dem auch Elenars Pfeil abprallte und die Säure von Kreiias Geschossen herabfloss.
Verwirrt blickte sich der Mann um und bemerkte, nur für Kreiia verständlich, dass die hier Anwesenden wohl doch nicht seine Diener wären.
Liss überlegte es sich schnell anders, ihren Kontrollzauber auf diesen Untoten zu wirken, schien dieser dafür wohl etwas zu mächtig zu sein, und entschied sich dagegen für den gleichen Spruch, den auch Kreiia verwendet hatte.
Auch sie verstand nun, was die Mumie sprach. Diese schien zu bemerken, dass sie nicht wirklich verstanden wurde und wirkte ihrerseits einen Zauber.
Ein kurzes Ploppen entstand in den Ohren der Abenteurer und plötzlich konnten sie alle den Mumifizierten verstehen. Verwundert betrat Frim den Raum und erkannte mit großen Augen, daß er so einiges verpasst zu haben schien.
Liss fragte zaghaft, ob auch sie verstanden wurde, woraufhin der Mann bejate und sich als König Hedju-Ni vorstellte, der hier auf seine Dienerschaft warte, auf dass er erneut über sein Reich herrschen würde.
Die Gefährten wussten nicht so recht, was sie hiervon halten sollten und bohrten weiter nach. Dabei brachten sie in Erfahrung, dass Hedju-Nis Reich Opfer von Unruhen wurde und er sich in diesem Sarkopharg zur Ruhe gelegt hatte, bis sich die Situation gebessert hätte.
Nicht ohne einen Hauch von Häme in seiner Stimme verriet Ulfgar dem ehemaligen Herrscher, dass sein Reich wohl schon vor geraumer Zeit untergegangen war und sich hier nichts weiter als Ruinen befänden. Zudem lägen seine Diener zerschlagen am Eingang, sie hätten den Barbaren eben nicht angreifen sollen.
Hier stutzte Hedju-Ni. Warum sollten seine Diener Besucher angreifen. Er ließ sich die Angreifer beschreiben und erklärte dann, dass er nicht wisse, um was es sich bei diesen Gestalten handelte, seine Untergebenen waren es jedoch nicht.
Auf den Einwand hin, dass seine Bediensteten wohl von irgendeinem Monster, welches sich in diesem Gemäuer festgesetzt hatte, zu diesen Kreaturen gemacht wurden, grübelte der untote König einen Moment und bat dann die Abenteurer, ihm einen Gefallen zu tun.
Eigentlich hätten ja seine Diener den König mit einem Krug heiligen Wassers wecken sollen, welches seine Kräfte wiederherstellen sollte. Da diese aber "verhindert" schienen, bat
Hedju-Ni die Abenteurer, an Stelle der Bediensteten das Wasser zu holen.
Chora hielt ihm daraufhin Feder und Pergament hin, damit er die genaue Position der Quelle eintragen konnte, und Kreiia fragte ihn eindringlich, ob sich auf dem Weg dorthin irgendwelche Abwehrmaßnahmen befänden.
Während Hedju-Ni den Weg aufzeichnete, dachte er kurz nach und erklärte dann, dass ihm nur eine Falle bekannt sei, und zwar ein mit magischen Säurepfeilen gesicherter Gang.
Auch diesen zeichnete er auf der Karte ein und überreichte jene dann wieder an Chora.
Bevor die Gefährten aber zustimmten, dem König zu helfen, handelte Liss noch eine Aufwandsentschädigung in Höhe von einiger dieser mit Gold gefüllten Urnen aus. Und als sie dies ansprach, holte sich Kreiia eine der bereits geleerten Urnen, um diese später mit dem Wasser füllen zu können.

Gezielt begaben sich die Abenteurer zu dem eingezeichneten Gang. Kreiia sah sich am Eingang um, konnte aber die Falle nicht ausfindig machen. Die Konstrukteure hatten sich hierbei einige Mühe gemacht. Da der Gang recht lang war, wollten die Reisenden nicht einfach hindurch marschieren. Zu groß war die Gefahr, dass nur die Hälfte der Abenteurer die andere Seite erreicht. Ulfgar schlug vor, in seiner Bärengestalt die anderen hinüber zu tragen.
Er legte seine Rüstung ab und verwandelte sich. Frim kannte das zwar noch nicht, zeigte sich aber nur mäßig beeindruckt. Wer wußte schon, was der Zwerg schon alles erlebt hatte.
Chora und Kreiia setzten sich auf Ulfgars Rücken. Dieser preschte daraufhin los.
Aus den Wänden schossen plötzlich Pfeile hervor und trafen zischend auf das Fell des Bären. Bis Ulfgar auf der anderen Seite war, waren bereits einige Fellbüschel weggeätzt und fiese Wunden bildeten sich an diesen Stellen. Schnell warf er die beiden Frauen ab und rannte wieder zurück zum Rest der Gruppe.
Kreiia rief ihm hinterher, dass er diesen Blödsinn lassen sollte. Je mehr Leute er jetzt hier herüber beförderte, umso öfter musste er später wieder laufen.
Auch die anderen zeigten Unverständnis gegenüber dem Plan des Barbaren. Dennoch gaben sie Ulfgar nach und waren gerade dabei, wieder auf dem Bären aufzusatteln, da aber entdeckte Kreiia durch ihren neuen Blick auf den Gang einige Risse in der Wand, durch welche Licht hineinfiel. Dies rief sie noch schnell Ulfgar zu, der schon wieder ansetze, in den Gang hinein zu stürmen.
Der Bär hielt inne und auch seine Reiterinnen sahen sich nun die Wände genauer an.
Tatsächlich, hier konnten sie nach draußen gehen. Warum wurde ein Gang, der so simpel zu umgehen war, so stark gesichert? Vielleicht waren die Konstrukteure ja doch nicht so begabt gewesen.
Ulfgar verwandelte sich also wieder zurück und legte seine Rüstung wieder an. Danach machte er sich mit seinen restlichen Begleitern auf, durch den ersten Riss nach draußen zu gehen. Dabei erkannten sie auch, dass sich der Sandsturm schon so gut wie verzogen hatte.
Ihr Weg führte die Abenteurer in einen weiteren Raum. Chora und Kreiia begaben sich von der anderen Seite zum Eingang dieses Raumes und sahen dann, wie plötzlich von der Decke her ein Tentakel nach Ulfgar griff und ihn vom Boden wegriss.
Sofort sprang Elenar nach vorn und schoss ihre Pfeile auf die riesige, an der Decke hängende Kreatur, die nun mit ihren Tentakeln auch auf die anderen Abenteurer einzuschlagen versuchte. Frim hieb mit seiner Axt gegen die auf ihn zu schnellenden Tentakeln und Liss drückte sich in eine Ecke und versuchte, ihre Magie zu bündeln, scheiterte dabei jedoch. So langsam verging ihr die Lust an diesem Abenteuer. Wieso reiste sie denn überhaupt noch mit? Schimpfend und fluchend versuchte die Schurkin weiter, ihre magischen Kräfte zu sammeln.
Ulfgar versuchte sich aus dem Griff der Bestie zu befreien, jedoch hielt diese ihn zu stark umschlungen, als dass es ihm gelang. Langsam wurde er immer näher an den geifernden Schlund der Kreatur herangezogen, während seine Rippen brachen und seine Organe zu leiden begannen. Da traf plötzlich etwas Kleines die Kreatur im Gesicht, woraufhin es an der Stelle zu zischen und zu rauchen begann, und kurz darauf schlugen einige magische Geschosse an der Stelle ein, die die Kreatur aufheulen ließen.
Ulfgar sah, wie auch Kreiia und Chora in den Raum getreten waren und die Bestie mit Magie und Schleuder aufs Korn nahmen.
Auch Kim setzte zu ungewohnten Siegeshymnen an – sie war vom Anblick dieser grotesken Kreatur so verunsichert, dass ihr keine Schlagfertigen Beleidigungen einfallen wollten; das Singen fiel ihr da deutlich leichter – und Walid schmiss einige Messer zielsicher in das Maul des Monsters, doch nichts schien wirklich zu helfen.
Erbarmungslos wurde der Barbar weiter zum Maul der Kreatur geführt und nur knapp konnte er einem Biss entgehen, in dem er sich mitsamt des Tentakels mit aller Kraft zur Seite schmiss. Elenar und Frim schossen und hackten weiter auf die fleischigen Extremitäten ein, als plötzlich ein zweites Monster an der Decke erschien, welches genauso aussah wie das erste. Angestrengt versuchte Kreiia, diese Illusion lange genug aufrecht zu erhalten, damit die anderen die Bestie erledigen konnten.
Vor Schreck ließ die Kreatur Ulfgar fallen, der sich galant am Boden abfing, nach seinem Kampfhammer griff und mit aller Kraft und einem markerschütternden Brüllen auf ihren Kopf einschlug, bis sie sich nicht mehr regte.
Dann wandte er sich zu der anderen Kreatur um, die plötzlich mit weit geöffnetem Maul auf ihn zu raste und genau in dem Moment, in dem der Barbar schützend seinen Hammer hochhielt, verschwand. Kreiia konnte sich diesen kleinen Spaß zum Abschluss einfach nicht verkneifen.
Ulfgar aber blickte sich erzürnt um, ballte seine Faust, hielt diese gen Himmel und ließ ein lautes "Kiiiiim" hören.

Frim und Elenar steckten ihre Waffen wieder weg, Walid zog seine Wurfmesser wieder aus dem Maul des Monsters und reinigte diese an seinem Umhang und Liss untersuchte bereits den Raum. Dabei stieß sie auf die halb gefressenen Überreste eines anderen Abenteurers, der wohl vor geraumer Zeit diesen Tempel untersuchen wollte.
Das einzige, was von seiner Ausrüstung noch halbwegs brauchbar aussah, war ein leerer Sack und sein Schuhwerk.
Langsam fanden sich auch die anderen bei der Diebin ein. Da niemand anderem die Schuhe des Toten passten, nahm Ulfgar diese an sich, waren sie ja sogar in besserem Zustand als seine eigenen.
Bei dem Sack schoss allen Helden wohl der gleiche Gedanke durch den Kopf, es war aber Ulfgar, der ihn beherzt nahm und seinen ganzen Arm hineinsteckte. Sie hatten also einen weiteren nimmersatten Beutel gefunden. Dieser sollte an Elenar gehen, die ihr gesamtes Gepäck noch immer ungünstig über den Körper verteilt tragen musste.
Glücklich packte sie ihre Habe in den Sack, währenddessen Frim, Kreiia und Ulfgar dem toten Monster noch ein paar Zähne zogen - sie wollten ein Trophäe für Zuhause haben.
Danach begaben sich die Helden weiter. Die Kammer mit der Quelle sollte nur noch einen Raum weiter sein.
Tatsächlich fanden die Abenteurer auch einen Brunnen, die mystische Quelle jedoch nunmehr nur noch eine kleine Pfütze. Mehr schlecht als recht befüllten sie die Urne mit dem Wasser und Liss ließ es sich nicht nehmen, einmal davon zu kosten, woraufhin Kreiia sie nur angewidert ansah und bemerkte, dass man doch nicht einfach irgendwelche fremdartigen Flüssigkeiten schlucken könne.
Nach einem peinlichen Moment des Schweigens wandte sich Liss an Ulfgar und erzählte ihm, dass sie sich von diesem Wasser sehr belebt fühlte und er doch auch etwas davon trinken sollte, so sehr wie ihn dieser Ausflug nun schon mitgenommen hatte. Dies ließ sich Ulfgar nicht zweimal sagen und er nahm einen großen Schluck, während dem ihm der Gedanke aufkam, dass eine heilende Quelle ihn wohl von seine Lykanthropie "befreien" könnte. Aber nun war es auch schon zu spät. Da er sich aber auch nach ein paar Augenblicken nicht verändert fühlte, davon abgesehen, dass seine Wunden nicht mehr schmerzten, entschied er, dass diese Quelle wohl nichts "Schlimmes" anrichten konnte. Und so füllte er seinen Wasserschlauch auch noch mit dem Rest der ausgedünnten Quelle und auch Elenar und Frim bedienten sich, bis schließlich wirklich nur noch ein paar Tropfen übrig waren.
 
Da sie nun alles hatten, was sie brauchten, begaben sich die Helden zurück zu König Hedju-Ni, der schon sehnsüchtigst auf ihre Ankunft wartete. Er erkundigte sich, ob es irgendwelche Zwischenfälle gab, woraufhin die Gefährten aber abwinkten, sie seien Schlimmeres gewohnt.
Zaghaft nahm die Mumie nun einen Schluck von dem heiligen Wasser und zuerst wirkte es so, als würde es nicht wirken, nach einigen Augenblicken aber bestätigte Hedju-Ni, dass er sich tatsächlich schon kräftiger fühlte.
Gierig strichen die Abenteurer ihre Belohnung ein, nur Elenar nicht. Diese gab sich mit einer Hand voll Onyxen zufrieden, die sie in ihren neuen Beutel packte.
Dafür wickelte Ulfgar Elenars Anteil in eine Plane und hievte sich diese über die Schulter. Hedju-Ni versuchte angestrengt, dies zu ignorieren. Schließlich dankte er den Helden nochmal für ihre Hilfe. Liss hakte noch einmal nach, ob er denn von jetzt an auch allein zurecht kommen würde, woraufhin der untote Herrscher dankend lächelte und erklärte, dass er sich noch ein wenig ausruhen werde um dann nach seiner Dienerschaft zu suchen.
Damit gab sich auch die Diebin zufrieden und zusammen mit den gefiederten und sabbernden Begleitern machten sich die Helden zurück an die Oberfläche.
Der Sandsturm hatte sich mittlerweile gelegt, und so wurden Lor'anth und Oselle ausgesandt, noch einmal nach Enárri Ausschau zu halten.
Die Abenteurer selbst zogen derweil weiter gen Süd-Osten. Nach einigen Stunden des Wegmarsches hatten sie zwar noch immer keinen Hinweis auf den Verbleib der jungen Bogenschützin bekommen, dafür aber sahen sie in der Ferne etwas, das ihnen denkbar ungelegen kam: Ein weiterer Sandsturm.
Walids Rufe wurden von den Abenteurern nur um Rande wahrgenommen, als sie sich schon wieder in ihre Umhänge wickelten und an der Kehrseite einer Düne Schutz vor dem Sturm suchten. Sie waren natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt weiter gereist.



Pfuh.... Vom Regen in die Traufe in den Regen... oder so
Ein nettes, kleines Abenteuer, welches uns die Reise versüßen konnte und uns viele nette Sachen eingebracht hat... oder etwa doch nicht?
 
@Raidi
jahaaaa... was könnte denn da noch so alles kommen? :D Mein Bericht wird in wenigen Tagen folgen, das 4. Abenteuer am Sonntag dann auch gleich gespielt werden :)

@Tionne
aber ich hoffe doch stark, daß es nicht der Abschluß sein wird, oder? Und von nem Imp begrabscht zu werden, ist nur lästig, wenn der nicht sonderlich lecker ist :o :kaw:
 
@Minza: Nein, das war natürlich nicht der Abschluss, sondern nur der Abschluss dieses Abends :) Jetzt gehts ja erst los!! *freu*
Tja der Imp... unser Spielleiter hat seine Attraktivität ausgewürfelt, 20 gut, 1 schlecht, gewürfelt hat er eine 2 ... o_O ich denke das sagt alles oder? Ich finde das war eine wirklich heldenhafte und aufopfernde Leistung meiner lieben Aylen :kaw:
 
@Minza: Nein, das war natürlich nicht der Abschluss, sondern nur der Abschluss dieses Abends :) Jetzt gehts ja erst los!! *freu*

Yiii-ha :kaw:
Also dann zu meiner Liste an Erwartungen: Kampf gegen einen Rancor, große Raumschlacht mit den Helden als Unbeteiligte mitten drinnen, Ausflug in einen Insektenstaat, Flucht vor Vader, Lobotomie der Hauptcharaktere *harrr*

Tja der Imp... unser Spielleiter hat seine Attraktivität ausgewürfelt, 20 gut, 1 schlecht, gewürfelt hat er eine 2 ... o_O ich denke das sagt alles oder? Ich finde das war eine wirklich heldenhafte und aufopfernde Leistung meiner lieben Aylen :kaw:

Ja, das kann dann doch etwas eklig werden :p
Frag mal meine Närrin Kim zu solchen Sachen :o
 
D&D Wüstenblumen Kampagne - Abenteuer 3 "Gäste des Skorpions"

Und wieder geht es (wie versprochen) mit den Abenteuern unserer Helden/Schurken weiter... wo waren wir stehen geblieben? Ach ja: Sandsturm!



Seit zwei Tagen wehte der Sturm Sandkorn um Sandkorn durch die meist nur spärlich schützenden Gewänder, die sich die Gefährten um Gesicht und Körper gewickelt hatten. Immer noch schritten sie im Gänsemarsch über die Dünen, angeführt von Walid Ben Jamal und mit einem festen Seil miteinander verbunden, um nicht noch einen Reisebegleiter in diesem Wüstenmeer zurückzulassen. Zu frisch waren die Erinnerungen an den Verlust von Enárri, die mit ihnen die lange Reise zwischen die Sandberge begonnen hatte.
Doch der tobende Sturm war in den letzten Stunden der eiskalten Wüstennacht dermaßen angeschwollen, daß nicht einmal Walid mehr ein Weiterkommen für möglich hielt. Zusammengekauert ließen sich die Gefährten in kleinen Grüppchen in schnell gegrabenen und mit Decken überspannten Kuhlen nieder und warteten die Naturgewalten machtlos ab. Stunde um Stunde verging und als sich der tobende Wind endlich legte, drückte eine gewaltige Last an Sand auf den dünnen Schutzdecken der Reisenden. Mit vom Sand gedämpfter Stimme fragte Ulfgar über die wenigen Meter Distanz zur nächsten Kuhle, ob es nun sicher genug sei, sich aus dem Schutze zu erheben und eine ebenfalls gedämpfte Stimme des Gharoodo Attentäters Walid antwortete ihm, daß es dies vermutlich nun wirklich sei.
Kreiia beschwor sich einen unsichtbaren Diener, der ihr beim buddeln helfen sollte. Als sich alle freigegraben hatten und das neu formierte Land um sich herum anschauten, sich immer noch mit Tüchern vor dem Gesicht gegen reibenden Sand abdeckte, der nun auf leichteren Winden, doch immer noch unangenehm für Haut, Augen und Mund durch die Luft taumelte, wurde schnell klar, daß sich erneut zwei Leute im tobenden Sturm verloren hatten: Frim, der Zwerg, der am Schluß der Gruppe gegangen war... und Chora, Prinzessin von Cromshell, deren Halteseil kurz hinter Elenar aufgerieben und gerissen war.

Schnell begannen die Gefährten, nach den Vermißten zu suchen, während Kim noch verwirrt den Sand aus ihrem Haar schüttelte und fragte, was überhaupt los sei. Als Liss begann, auf Zwergisch und Elfisch nach den beiden zu rufen, packte sie Ulfgar, der inzwischen Panik bekam, seinem König Iolyn Moonglance vom Verlust seiner Ehefrau zu berichten, an den Schultern, schüttelte sie durch und sagte ihr, daß sie in "falschen Zungen reden würde", was Liss nur mit einem giftigen Zischen erwiderte. Verdutzt ließ sie der Barbar los.
Dann machte er sich auf, um einige Wegestunden zurück nach Norden zu wandern und zu überprüfen, ob Chora und der zwergische Begleiter nicht dort umherirrten. Zusammen mit Tjodalv machte er sich auf über die Dünen, während Oselle und Scirrocco noch einige Zeit aus der Luft die Umgebung absuchten und sich die kleine Gruppe dann langsam weiter gen Süden aufmachte. Immer noch aneinander gebunden, mit Maery-Jaynne und den beiden königlichen Reittieren im Schlepptau kämpften sie sich über die neu aufgewehten Dünen und während Kim vor sich hin alberte, daß man doch eigentlich auch noch gleich andere Leute aus der Gruppe hätte verlieren können und der Närrin der Kopfschutz vom Gesicht gerissen wurde, spitzte sich die Lage unmerklich, aber sicher zu...
Nach einigen kurzen Handbewegungen Kims fiel Kreiia schluchzend zu Boden und wollte gar nicht mehr aufhören, den Verlust der Gefährten zu beweinen. Schließlich trat Kim an sie heran, gab ihr einige handfeste Ohrfeigen und schaute die verwunderten Gefährten dann triumphierend an. Und wirklich: Kreiias Emotionsausbruch war verschwunden gewesen und verwirrt starrte sie mit rotem Gesicht Kim an. Als sich diese siegessicher abwandte und Kreiia bewußt wurde, daß der gerade überstandene Anfall wohl nicht aus ihren eigenen Emotionen heraus gewachsen war, befahl sie flüsternd mit zornigem Blick dem unsichtbaren Diener Kim in's Gesicht zu schlagen… was dieser auch tat. Mit einem feuchten Geräusch ging Kim zu Boden und hielt sich ihre blutende Nase, während ihr Elenar aufhelfen wollte. Doch Kim war schon auf den Beinen, anwortete auf die Frage, was das alles sein sollte mit einem erbosten "was soll was gewesen sein?" und während sich die beiden jungen Frauen ein Starrduell lieferten und Liss schon zwischen sie gehen wollte, sprach Kreiia einen neuen Spruch, der auf Kims Gedanken abgezielt war.
Nun wollten alle wissen, was denn schon wieder losgewesen sei und als Walid drängte, die Reise doch bitte weiter fortsetzen zu können, setzte sich der kleine Trupp erneut in Bewegung.
Doch Kreiias Zauber wirkte noch und düster lächelnd wandte sie ihren Blick auf die vor ihr gehende Kim, konnte aber nur Gedanken erhaschen, die sich um die Sorge einer gebrochenen Nase rankten. Auch Liss' Gedanken wurden Kreiia offen gelegt und auch wenn diese sie in ihrer Brutalität abschreckten, erhielt sie den Spruch weiter am Leben. Walids Gedankenwelt hatte das Weiterkommen der Gruppe als Ziel und in der Düne vor ihnen befassten sich zwei Gemüter mit einem bevorstehenden Angriff… Kreiia fuhr erschrocken zusammen. Mit einem kurzen Warnruf machte sie Walid auf sich aufmerksam und dieser fuhr herum, als vor ihm der Hang der Düne in zwei kleinen Sandfontänen explodierte und zwei Krieger aus ihrem Versteck hervorsprangen. Mit dicken Wüstengewändern und scharfen Krummsäbeln bewaffnet landeten sie nicht fern der Gefährten, und aus ihren spitzen, schwarzen Schnäbeln klangen schrille Warnrufe. Vogelähnliche Kenku hatten der Gruppe aufgelauert!
Noch während Walid zwei Wurfdolche zog und den ersten Angreifer in die gefiederte Brust traf, schossen fünf weitere Kenku aus dem umliegenden Sand und begannen, die immer noch aneinander gebundenen und damit in ihrer Bewegungsweite eingeschränkten Gefährten mit Säbelhieben und Pfeilen von kompakten Kurzbögen einzudecken. Doch genauso schnell, wie der Kampf begonnen hatte, war er auch vorbei: alle Kenku lagen erschlagen und färbten die Düne rot, einer vom Gift aus Liss' Dolch dahingerafft, ein anderer von einer breit grinsenden Kim mit ihrem Vorpalschwert erschlagen. Kreiia hatte einen lange Wunde an ihrem Oberschenkel davongetragen, Elenar einen Pfeil einige wenige Zentimeter tief in ihrer Seite stecken und Liss hatte einen Streifschuß an ihrer Wange erleiden müssen. Sie begann, den toten Kenku, der den entsprechenden Pfeil abgeschossen hatte, mit Tritten zu bearbeiten.

Walid erklärte, daß die Kenku seit jeher nicht gut auf die Gharoodo zu sprechen waren und auch hie und da Reisende überfielen, doch wußten dies die Gefährten schon, da sie bereits in Cromshell über einige Kenku-Sklaven der Wüstenräuber gestoplert waren.
Schnell wurden die toten Angreifer nach Nahrung und brauchbaren Materialien untersucht und nachdem sich Elenar alle noch brauchbaren Pfeile des Rabenvolkes zusammengesucht und in ihrem beinahe leeren Köcher verstaut hatte, machte sie sich daran, das gerade erbeutete Trockenfleisch und einen kleinen Wasserschlauch in ihren vor einigen Tagen erst im Wüstentempel des Hedju-Ni gefundenen Nimmersatten Beutels zu verstauen. Doch der Beutel hatte andere Pläne: schnell schloß sich die Öffnung mit einem schmatzenden Geräusch um den Arm der Elfin und während sie erstaunt auf den pulsierenden Sack starrte, fühlte sie eine kalte, kribbelnde Welle, die sich über ihre Hand ausbreitete. Alarmiert rief sie nach den anderen und als diese gerannt kamen und begannen, an dem Beutel zu ziehen, zog dieser die elfische Waldläuferin noch weiter in die muskulöse Öffnung. Fast bis zum Ellbogen war sie nun im magischen Beutel verschwunden und während Kim versuchte, die Gefahr durch einige magische Belegungen wie Schlaf oder Verwirrung zu stoppen, griff Liss zum immer noch mit Gift bestrichenen Dolch und schnitt den Beutel vorsichtig der Länge nach auf. Mit einem tiefen Gurgeln und grünem Schaum, der sich um Öffnung und Schnitt sammelte, ließ der demönische Sack locker und Elenar betrachtete, nach Atem ringend, ihre wunde Hand. Dann blickte sie in den Beutel, doch dort war nichts zu sehen. All ihre Ausrüstung, die sie dort hinein gelegt hatte, war verschwunden. Sogar ihr Geld hatte der Sack verdaut und während sie verzweifelt im Sand saß und sich mit dem Gedanken tröstete, wenigstens noch ihre Waffen bei sich tragen, stülpte sich Kim den toten Beutel über die Hand und begann wie im Puppentheater mit Kreiia zu reden, was dieser nun wirklich zu viel wurde. Sie riß Kim den toten Beutel von der Hand und stülpte ihr ihn über den Kopf, was diese mit würgenden Geräuschen zu verhindern versuchte. Keiner half diesmal Kim und sogar Elenar und Liss sahen die überdrehte Närrin finster an.

Kurze Zeit später kam auch wieder Ulfgar zurück, der sich überaus schnell (er fragte sich, ob eventuell seine in den Tempelruinen erbeuteten Lederstiefel etwas damit zu tun hatten), dafür aber in seiner Suche erfolglos über die hohen Dünen bewegt hatte. Als er die toten Kenku sah, war er sichtlich enttäuscht und als er von dem lebendigen Beutel der unglücklichen Elenars hörte, war er sichtlich entsetzt. Diese hatte mittlerweile begonnen, in ihrer Frustration den toten Sack zu treten und als Ulfgar nun gefragt wurde, ob er sich sicher war, daß die Stiefel eventuell nicht auch mit einem solchen Fluch belegt waren (letztendlich kamen sie vom selben Leichenhaufen), zog er diese geschwind aus und überprüfte, ob sie nicht wirklich lebendig waren. Doch die umherstehenden Gefährten bemerkten schnell, daß es eher nach Tod und Verderben roch. Walid fragte noch kurz nach, was denn jetzt schon wieder los sein, als er mitten im Satz abbrach und mit abgewendeter Nase anmerkte, daß er es nun auch bei ihm angekommen sei.
Ulfgar berichtete dann, daß er keinerlei Spur der beiden Vermißten gefunden hatte und er damit rechnete, daß beide wirklich um's Leben gekommen waren, was alle sichtlich belastete. Man entschied sich, die geflügelten Begleiter weiter von der Luft aus nach dem Rechten sehen zu lassen und sich schleunigst einen Platz zur Rast zu suchen, da bereits der Morgen graute. Schnell richtete man im Schutz einer Düne ein Lager für den sengend heißen Tag her und während Walid Kameldung für ein morgendliches Mahl in Glut setzte, legten sich alle erschöpft zur Rast.
Erst als Elenar eine Bewegung auf dem Grat einer anderen Düne bemerkte, kam wieder Leben in's Lager. Man beratschlagte sich, ob dies wieder angreifende Kenku sein könnten, doch erkannte man nur wenig auf diese Distanz; anscheinend war das sich bewegende Objekt aber um ein Vielfaches kleiner als die Vogelwesen. Auch Walid konnte nichts mit dieser Information anfangen und erwähnte lediglich eine alte Gharoodo Legende, die von einigen Winzlingen handelte, die hinter sieben Dünen wohnen würden. Also entschied sich Ulfgar, dem ganzen auf den Grund zu gehen und Elenar marschierte dem pfeifenden und mit gezücktem Schwert bewaffneten Barbaren, der seine Bären-Hybridform angenommen hatte, hinterher. Liss schickte Oselle vor.
Doch die kleine Gestalt schien direkt auf sie zuzusteuern und fing alsbald an, nach den beiden Gefährten zu winken. Elenar wies Ulfgar an, seine Waffe zu senken und kniete sich dann vor ein heraneilendes Wesen aus Sand, das ihr bis zum Schienbein reichte. Wie durch Magie hielten die einzelnen Sandkörner ihre Form und bildeten eine Miniatur des Konstruktkörpers, den Dromm Curnâch seit einigen Jahren bewohnte. Er verbeugte sich vor Ulfgar und der Elfin und auch diese begrüßten den überraschenden Besuch. Als Ulfgar ihn "kleiner Dromm" nannte, merkte dieser an, daß er bei weitem nicht klein sei und ganz im Gegenteil auch die beiden für ihn als winzig erschienen. Der Komunikationsspruch schien hier kleinere Abbilder der Sprechenden zu erschaffen. Auch jetzt bemerkte Ulfgar, daß Dromm beim Sprechen die ganze Zeit nach unten schaute, als würde er Dinge am Boden beobachten.
Doch Dromm hatte wichtigeres zu verkünden als die Funktionalität dieser Zauberformel: Prinzessin Chora war sicher im Palast von Cruhn angekommen! Ulfgar atmete erleichtert auf und Elenar lächelte glücklich. Dromm erzählte, daß der König schon lange Chora über ein Amulett überwacht hatte und sie somit beim ersten Anzeichen einer lethalen Bedrohung aus der Situation teleportieren konnte. Er fügte hinzu, daß Moonglance dennoch sauer auf Ulfgar sei und dieser besser nicht zurück in's Königreich kommen sollte, woraufhin das kleine Sandkonstrukt dann doch noch hinzufügte, daß dies ein Witz gewesen sei und Moonglance keinen Groll hegte. Ulfgars Gesicht bekam wieder Farbe... er fragte, ob auch ein Zwerg in Choras Begleitung gewesen sei, doch als Dromm das verneinte, sagte Ulfgar gelassen, daß dieser dann wohl tot sei. Er zuckte mit den Schultern.
Dromm erklärte zudem, daß Chora nach den Strapazen noch nicht wirklich auf der Höhe sei und sich weiter genesen müßte und daß Moonglance sie darum gebeten hatte, nicht mehr an solchen Abenteuern teilzunehmen, die sie derartiger Gefahr aussetzen würden. Chora hatte zum Wohle ihrer Tochter und ihres Mannes zugestimmt. Nach einer kurzen Verabschiedung und Erfolgswünschen löste sich die Form des Sandkonstruktes dann letztendlich auf und zerfiel in einen kleinen Haufen.
Elenar stand auf und schritt mit Ulfgar zurück zum Lager, wo sie die anderen über die neue Kunde unterrichteten. Kim, mit der Kreiia den ganzen Tag über gar nicht mehr reden wollte, hatte sich während dessen immer wieder lautstark beschwert, daß sie doch bitte in Ruhe schlafen würde, was wieder zu genervten Blicken in Richtung der Närrin führte, unterdess Liss besorgt die Narbe an ihrer Wange betastete. Sie haderte immer noch mit der Option, nicht einen Heiltrank zur Genesung zu verwenden, um eine mögliche Narbenbildung vorzubeugen.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung aus dem letzten Posting...



Der nächste Abend begann mit eifrigem Zusammenpacken. Liss hatte sich nach einer kurzen Unterredung mit Ulfgar wirklich dafür entschieden, einen der günstigeren Heiltränke einzunehmen, da sich die Wunde mittlerweile seltsam gerötet hatte und als die kleine Gruppe wieder mitsamt ihrer Tiere durch die Nacht wanderte, gelangten sie endlich an den Rand der Wanderdünen und in ein karges, steiniges Gebiet, das von stacheligen, hohen Bäumen spärlich bewachsen war. Der aufgegangene Mond und die hellen Sterne des Nachthimmels erleuchteten die Landschaft in einem blauen Licht. Hier war das Vorrankommen einfacher und während Kim den Rücken des königlichen Ponys erklomm, nutzte Elenar den Sattel von Choras Pferd, um von einer höheren Position aus die Umgebung im Auge zu behalten.
Doch anscheinend hatte dies nicht sonderlich viel genützt, da die Gefährten von den fünf Männern, die sie plötzlich umstellten, ziemlich überrascht waren. Nur Walid verbeugte sich vor den Kriegern, die schnell Fackeln entzündet hatten und ihre Hände schon an den Griffen ihrer Waffen ruhten und in der fließenden Sprache des Wüstenvolkes heiß er seine Brüder willkommen.
Die Gefährten waren mehr als vorsichtig und als Kreiia dem Gespräch der Kundschafter folgte und plötzlich entsetzt ihren Kameraden mitteilte, daß man sie persönlich als "Preis" bezeichnete, zog Ulfgar wütend seine Waffe und hielt sie zwischen die junge Frau und dem zu ihr herunter gebeugten Walid, der ihr gerade klar zu machen versuchte, daß man Kreiia so von Anfang an in Adhams Stamm genannt hatte und das nichts mit ihrem Status als Besucher zu tun hatte. Ulfgar, der die Spitze seines Schwertes nun an Walids Kehle hielt, hörte sich erneut die Aussagen des Attentäters an, daß ihnen keine Gefahr drohen würde und auch Adham ehrenhafte Absichten hatte. Der Barbar steckte sein Schwert zurück in die Scheide und betrachtete drei der Räuber, die besonders breit grinsend dastanden. Er ging zu ihnen hinüber und begann, mit Kreide Kreuze auf deren Umhänge zu malen… um sie wiedererkennen zu können, wie er erklärte. Die Gharoodo waren alles andere als erfreut über soviel Unverschämtheit und wollten gerade in lautes Gezeter ausbrechen, als Kreiia mit einem kurz initiierten Zauber die Schuhe eines Räubers zum leuchten brachte. Dieser sprang erschrocken einige Zentimeter in die Höhe, riß sich dann voller Entsetzen die Schuhe von den Füßen und als er sie panisch hochhielt, um seinen ebenfalls wild schrieenden Kameraden zu zeigen, welches Hexenwerk gerade gewirkt wurde, sprang Elenar heldenhaft an ihre Seite und zerschnitt das "dämonische Schuhwerk" mit einem Schwerthieb. Die zerstörten Schuhe glommen langsam am trockenen Boden aus. Ulfgar fragte Walid still, ob man hier solche Magie nicht kannte und Walid sprach mit erhobener Braue, daß dem wirklich so sei… man würde eine andere Art von Zauberei anwenden. Kopfschüttelnd begleitete er die Gefährten, während die verunsicherten Gharoodo ihnen den Weg durch die Nacht zeigten.

Am frühen Morgen kamen sie an einem flachen Plateau an, an dessen Fuß eine beeindruckende Zeltstadt aufgebaut war. An den Halteschnüren wehten bunte Fähnchen im Wind und wildes Treiben durchzog die kleinen Gässchen zwischen den temporären Behausungen der Gharoodo und während sich die Kundschafter zwischen den Zelten verloren, führte sie Walid weiter auf ein großes Zelt im Zentrum des Lagers zu.

Walid bat die Gefährten, kurz vor dem Zelt zu warten, verschwand dann im dunklen Eingang und der helle Leinenstoff fiel zurück an seinen Platz. Man hörte ruhige Stimmen aus dem Inneren und kurz darauf trat ein bärtiger Hühne hervor, dessen ungekämmte, in einem dichten Pferdeschwanz gebundene Mähne wild über seine Schulter fiel. Fast so groß wie Ulfgar, mit nacktem Oberkörper und lediglich einer leichten Stoffhose bekleidet, stand er vor den Reisenden, stemmte seine Fäuste in die Seite und fixierte seinen Blick dann auf Kreiia, die ihn mit großen Augen anstarrte. Mit schwerem Akzent hieß er lachend die Gefährten willkommen und sagte, sie sollen doch bitte in seine bescheidene Behausung eintreten, man hätte viel zu besprechen. Erfrischungen würden serviert werden.
Er schickte eine leicht bekleidete Frau, die hinter ihm das Zelt verließ, los, um alles Nötige zu holen und die musterte Kreiia kurz eindringlich, verschwand dann hinter einem der Zelte, während sich alle etwas zögerlich und mürrisch in die Kühle des Zeltes wagten.
Zuerst weigerten sich Kreiia und Elenar, sich zu setzen und keiner wollte wirklich den angebotenen Tee kosten, doch langsam lockerte sich die Stimmung, als sich Adham als höflicher, charmanter Mann herausstellte, der sich aufrechtig für seine Verfehlungen entschuldigte. Er hatte sogar das starke Gebräu abmildern lassen, um seinen Gästen nicht gleich den Magen zu verderben.
Doch soviel er auch erzählte, er kam einfach nicht auf den Punkt seiner Erläuterung, in der die ganze Thematik um Kreiias Hilfestellung beleuchtet wurde. Und auch, als er direkt auf diesen Mißstand angesprochen wurde, vertröstete er nur die Gefährten und sagte, alles bräuchte seine Zeit und sie sollten zuerst alle Einzelheiten wissen, bevor Kreiias potentielle Aufgabe in der Sache aufgedeckt werden könnte. Er verriet nur soviel, daß es sich um die Existenz seines Volkes handeln würde. Frustriert und erbost erhoben sich die Gefährten einer nach dem anderen und verließen schon das Zelt, um ihre Rückreise anzutreten, da Adham einfach nicht das Stillschweigen um diesen Punkt brechen wollte und als er dann auch in das Lager hinein spazierte, nachdem er Kreiia und ihre Begleiter nochmals gebeten hatte, alles zu überdenken, standen die Gefährten alleine da. Liss fragte verwirrt, ob sich Adham immer so benehmen würde… Kreiia konnte nur erstaunt mit den Schultern zucken.
Still beratschlagte man sich. Kreiia hatte im Grunde keine Lust mehr, sich die Nähe ihres früheren Geliebten anzutun und auch die anderen waren eher dafür, sich wieder nach Norden aufzumachen. Letztendlich war die Einladung auf freiwilliger Basis ausgesprochen worden und sollten die Gharoodo die Abreise zu verhindern versuchen, würde man schon einen Weg finden, den Kampf für sich zu entscheiden. Man wollte nur noch schnell Ausrüstung und Vorräte besorgen und dann nähere Details besprechen. Elenar verschwand mit Kim im Zeltlager, um nach Pfeilen und Nahrung zu suchen, während sich Ulfgar einer Gruppe Gharoodo Krieger näherte, die sich lachend und scherzend mit dem Zäumen einer Ziege beschäftigten und Kreiia fielen einige junge Männer in's Auge, die im Schatten eines Zeltes zusammen saßen und redeten. Ein weiterer Mann von geschätzten zwanzig Jahren stand einige Schritte weiter an eine Fahnenstange gelehnt und verfolgte das Gespräch seiner Kameraden neugierig. Diese unterhielten sich anscheinend über irgendwelche Taktiken und bevorstehende Auseinandersetzungen und während Kreiia immer noch den Alleinstehenden beäugte, kamen zwei bekannte Gestalten um eines der Zelte gebogen: Hamim zerwuschelte mit seiner großen Hand den Kopf des Burschen und Kadeen grinste währenddessen genüßlich, fragte, ob "Jesh" denn auch brav alles mit anhören würde. Dann sahen die beiden Kreiia.

Sie rannten auf die junge Frau zu, umarmten sie und begrüßten auch Liss und Ulfgar, der seinerseits zurück von der kleinen Gruppe Krieger gekommen war und trotz einiger Fragen bezüglich Adhams nichts herausgefunden hatte. Ulfgar nannte Kadeen nur halb witzelnd "seinen Sklaven" und während die kleine Gruppe miteinander sprach, näherte sich einer der jungen Männer, die eben noch im Schatten gesessen hatten. Er hatte einen großen, ledrig-hart getrockneten Kürbis unter seinem Arm und als Ulfgar fragte, was er bitte damit vor hätte, wurde ihm von allen beistehenden Einheimischen erklärt, daß es sich hierbei um den Nationalsport der Gharoodo handeln würde: Jiff, was das Alt-Gharoodo-Wort für "Krieg" war.
Ulfgar war begeistert! Schnell erfragte er alle Regeln des Mannschaftspieles und als er merkte, daß es hier nur wenig wirkliche Regeln gab, daß Gewalt bis auf bleibende Schäden erlaubt sei und man erst das Spiel abbrechen würde, wenn der harte Kürbis über das gesammte Spielfeld zerschmettert war, stieg seine Begeisterung in's Unermessliche. Schon fast den Spieler, der sich als Aeron vorstellte, um eine Aufnahme in's Team anbettelnd, machte er sich nach der Zusage jauchzend auf, um sich mit den anderen Spielern zu verbrüdern (sie sollten ihn "Ulfi" nennen, wohingegen seine Jiff-Gegner ihn "Lord Throson" zu nennen hatten, was die Gefährten dann doch irgendwie weiter verstörte) und dann sofort einige Übungsrunden zu absolvieren, während ihm die anderen leicht verwirrt nachschauten und sich dann zu einem luftigen Sonnenschutz aufmachten, wo Kadeen und Hamim den noch anwesenden Gefährten getrocknetes Obst und Getränke anboten. Auch Elenar und Kim waren wieder zurückgekehrt, doch hatten sie bei ihrer Suche nach Munition keinerlei Erfolge erzielen können. Die Banditen brauchten ihre Pfeilvorräte selber. Also wollte Kreiia nun ihren alten Freunden Hamim und Kadeen auf den Zahn fühlen. Sie fragte, ob es hier irgendwelche Konflikte geben würde... die beiden zögerten, verneinten dies dann.

Mit großen Schritten raste Ulfgar auf den Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaft zu und schmetterte ihm seine Faust mit lautem Lachen in's Gesicht.

Kreiia fragte, ob hier Leute leiden würden… Kadeen und Hamim verneinten auch dies.

Ulfgar warf sich mit vollem Gewicht auf den am Boden liegenden Gegner und riß ihm den Kürbis aus den nun schlaffen Händen.

Kreiia erkundigte sich, ob hier vielleicht jemand Hunger leiden würde… auch dies wurde mit einem Kopfschütteln bedacht.

Ulfgar schleuderte den Kürbis mit solcher Gewalt auf den steinharten Boden, daß die Umgebung mit schleimigen Fruchtfleisch nur so gesprenkelt wurde. Im Siegestanz taumelnd ließ er sich von den Jiff-Spielern feiern.

Kreiia und die anderen Gefährten wirkten nachdenklich. Was wollte Adham? Was hatte er vor und wobei konnte sie ihm dabei unterstützen? Kadeen und Hamim sahen sich verstohlen an.
Dann trat Jesh in's Sichtfeld der Ruhenden und reichte einen Korb mit kleinen, braunen Trockenfrüchten, erkundigte sich, ob es allen gut ginge. Er schaute Kreiia an und als diese ihm verunsichert zulächelte, sagte er, er hätte noch einiges zu erledigen und ging seines Weges. Perplex begannen die Gefährten, die angebotenen Feigen zu verspeisen, doch als Liss plötzlich einen speichelbedeckten Zettel ausspuckte, sahen sich alle neugierig an. In schöner Schrift, dafür in grammatikalisch verbesserungswürdiger Gemeinsprache stand dort geschrieben: "Nein, diese Feigen sind nicht vergiftet, da ihr vielleicht befürchtet habt. Es tut mir leid mit nichts sagen, aber Zeltwände haben Ohren."
Tief einatmend stand Kreiia auf und sagte den anderen, sie würde noch einmal mit Adham reden wollen. Sie sollen in der Zwischenzeit hier bleiben. Dann schritt sie auf das große Zelt im Zentrum des Lagers zu.
Dort angekommen fand sie Adham vor, der vor einem niedrigem Ausklapptisch in der Mitte seines Zeltes saß und eine Karte studierte, die er lächelnd zusammerollte, als Kreiia Licht in das Innere der temporären Behausung ließ. Er fragte nach, ob auch alles in Ordnung sei und wieder wollte Kreiia wissen, welchen Grund die Einladung wirklich gehabt hätte. Wieder schwieg sie Adham an und schwenkte dann auf Dinge um, die philosophisch klangen, aber lediglich hohle Worte waren. Der Geist der Wüste müßte gewahrt werden und die Zeit für Antworten würde kommen. Geduld und Ruhe würden sich auszahlen.
Es reichte Kreiia. Sie schrie Adham an, daß sie genug von der Sache hätte und wollte gerade aus dem Zelt stürmen, als sich Ulfgar verschwitzt an ihr vorbeidrängte und sich dem nun ginsend aufrichtenden Adham mit weit auseinandergebreiteten Armen entgegenstellte. Er verkündete Laut, daß er eine Jiff-Liga planen würde und bereits dabei war, einige Mannschaften aufzustellen, die sich in periodischen Abständen beharken könnten. Seine Worte überschlugen sich vor Erregung und Kreiia verließ augenrollend und mit verachtendem Gesichtsausdruck die Szenerie.

Draußen angekommen atmete sie die heiße, trockene Wüstenluft in großen, beruhigenden Zügen ein oder erblickte dann Jesh, der hinter einem Zelt hervorlugte und ihr kurz zuwinkte. Dann verschwand der junge Mann. Neugierig ging sie ihm nach und holte ihn am Rande eines kleinen Viehgatters ein, wo er ihr flüsternd sagte, daß es hier nicht sicher wäre und sie sich einen besseren Platz zum Reden aussuchen sollten. Er führte sie zu einem kleinen Unterstand für die Ziegen und kniete sich dort in den Schatten. Kreiia tat es ihm gleich.
Schnell erklärte er, daß er von Adham geschickt worden wäre, um die kleine Botschaft in der Feige zu überbringen. Adham wäre mittlerweile zum Ziel einiger rebellischer Elemente in den Reihen der Gharoodo geworden und obgleich auch Jesh nichts von seinen genauen Plänen wissen würde, so wußte er doch, daß sich diese Pläne um das Wohl der Wüstenbewohner drehte. Kreiia hörte interessiert und doch ungläubig zu. Was könnte Adham im Schilde führen? Jesh schwieg einige Momente und setzte dann nach, daß er nur wisse, daß Adham mitunter eine utopische Aufgabe verfolgte: das Begrünen der Wüste!
Kreiia ächzte erstaunt auf. War Adham verrückt geworden? Wie sollte eine solche Tat vollbracht werden? Und war es nicht gegen den Lauf der Dinge, eine Wüste in ein grünes Paradies zu verwandeln? Schweigend blieb sie mit Jesh im Schatten des Ziegenstalles sitzen.

Adham hatte mittlerweile Ulfgar zugesagt, daß er seine Ideen zum Jiff-Spiel sehr wohl in die Tat umsetzen könnte und entschuldigte sich dann freundlich, da er noch einige Vorbereitungen zu treffen hatte. Zufrieden über die Aussicht auf das Spiel und vor allem über die Aussicht auf Informationen derer, die er während des Spiels kennen lernen würde und sie zum Thema Adham befragen konnte, trat der Barbar zurück in den hellen Tag und schaute sich dann nach Kreiia um, die er vor einigen Minuten so unachtsam aus dem Weg geschoben hatte. Doch er sah sie nicht und machte sich somit auf die Suche in der Zeltstadt.
Als er einen großgewachsenen Krieger sah, der sich ihm näherte, fragte er ihn nach der jungen Frau. Der Mann stellte sich als Farhadin vor - einer der Befehlshaber unter Adham - und erklärte, daß er keinerlei Ahnung über den Verbleib Kreiias hatte, aber gerne suchen helfen würde. Zusammen schritten die beiden Menschen zwischen die Planen des Lagers.



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Jesh und Kreiia hörten das Nahen der beiden und schnell erklärte Jesh, daß er es begrüßen würde, wenn Kreiia noch länger als Gast des Gharoodo Anführers bleiben könnte. Er sähe große Wichtigkeit in dieser Sache. Dann richtete er sich auf und zeigte sich den beiden Männern, die schon sehr nahe an die Koppel gekommen waren. Farhadin machte einige spaßig gemeinte Bemerkungen über die beiden "Turteltauben" und Ulfgar erklärte Kreiia, daß er gerne mit ihr sprechen würde. Als er sich mit ihr zurück zwischen die Zelte aufmachte und Farhadin und Jesh ihre eigenen Wege gingen, drang laut das Rufes Adhams an ihre Ohren. Er verlangte mit mächtiger Stimme nach dem Kopf Ulfgars und als dieser mit großen Augen und über die plötzliche Stimmesänderung aufmachte, dem Gharoodo entgegen zu eilen, kam Adham schon hinter einem Zelt hervor und schüttelte lachend den Kopf. Er hätte Ulfgar nur aufziehen wollen und er wäre nicht wütend. Viel eher wollte er seinen Gästen mitteilen, daß er heute Abend zu seiner Wüstenfeste aufbrechen würde. Sie seien alle herzlich eingeladen, mit ihm zu reisen und ein Empfangsbankett am folgenden Tag zu genießen.
Ulfgar nahm dankend an und Kreiia musterte ihren ehemaligen Geliebten skeptisch. Sie wollte ihren Kameraden bescheid geben.
Im Schatten der Plane saßen immer noch die anderen Gefährten und scherzten und lachten mit Hamim und Kadeen, als Kreiia und Ulfgar bei ihnen ankamen. Schnell wurde entschieden, daß sich weitere Erkundigungen lohnen würden und die Sache mal für mal doch interessanter wurde. Was hatte Adham wirklich vor? Zwar hatte Kreiia den anderen mittlerweile von den utopischen Plänen des Gharoodo berichtet, doch war dies wirklich das Ziel Adhams?
Man verteilte sich… während Kreiia getrocknete Tomaten und andere Leckereien für Liss, die fröhlich schmatzend die Datteln und Feigen anpries, im Lager besorgte, machte sich Liss auf, um die derzeitige Konkubine Adhams abzufangen. Sie fand die Frau am Zelt des Räuberhauptmanns vor; fleißig packte sie das Hab und Gut Adhams in leichte Körbe. Liss verwickelte die dunkelhäutige Schönheit, die sich mit dem Namen Aşa vorstellte, in ein Gespräch, in dem sie aber zu ihrem Mißfallen keinerlei Informationen über die Motivationen Adhams herausbekommen konnte. Aşa ein bisschen unter die Arme greifend, gab Liss resigniert nach.
Ulfgar hatte sich aufgemacht, um Aeron und der Jiff-Mannschaft bescheid zu geben und wurde von einem Gharoodo in eine Richtung des Lagers verwiesen, die geradezu leblos erschien. Ulfgar fragte sich weiter durch und gelangte an einem kleinen Zelt an, das am Rande des Camps aufgebaut war. Als er ohne sich groß anzumelden das schwere Stofflaken des Einganges zur Seite schob, erblickte er Aeron, wie dieser gerade einen anderen Mann mit nacktem Oberkörper von hinten umarmte und an seinem Ohrläppchen leckte. Mit entsetztem Blick stotterte Ulfgar, daß er nicht stören wollen würde und wandte sich dann schnell ab. In seinen Gedanken spielten sich erneut die Übungseinheiten ab, in denen er vor wenigen Stunden noch mit Aeron um den Kürbis gerungen hatte. Ein Schauer durchlief den großen Barbaren und schnell machte er sich von dannen…

Am Abend zog eine kleine Karawane aus Räubern, Kamelen und allerlei anderen Getieres auf nach Osten, der Wüstenfeste der Gharoodo entgegen. Kreiia hatte Liss die Leckerbissen ihrer Heimat überreicht und diese hatte sich überrascht bedankt. Kim ritt auf dem Pony Choras, nur um sich anhören zu dürfen, daß es ja ein Reittier für Schwangere sei, woraufhin sie mit den Augen rollte und ihre Gefährten für besonders witzig abtat. Sie sorgte wieder für Seufzen und geschüttelte Köpfe, indem sie reitend Chora nachäffte und etwas von falschen Brüsten schwafelte, schwenkte dann auf anstandslose Witze über Kreiia um, die mit einigen Klapsen und mißfallenden Blicken von Liss und Elenar bedacht wurden.
Ulfgar hatte sich überwunden und schritt nun neben Aeron, besprach weiter seine Pläne bezüglich einer Meisterschaft und daß er große Banner und Fahnen herstellen würde und Aeron dann so berühmt werden würde, daß alle jungen Männer auf ihn fliegen würden. Aeron schaute verlegen drein und bat Ulfgar, seine sexuelle Neigung doch bitte nicht groß herumzuerzählen und somit auch seinen Geliebten - Naïm - zu schützen. Die Gharoodo würden solches Verhalten nicht sonderlich gerne sehen. Ulfgar versprach ihm, sein Geheimnis für sich zu behalten.
Kreiia hatte sich inzwischen abgesondert und hatte sich zu Jesh zurückfallen lassen. Flüsternd sprachen die beiden über die möglichen Vorhaben Adhams, doch auch hier war sich Jesh nicht sicher, ob nicht versteckte Ohren lauschen würden. Kreiia beichtete ihm die Sorge, daß Adham sie lediglich als Opfer auf einem blutigen Altar verwenden würde, doch Jesh schüttelte nur verstört den Kopf. Schnell verfielen die beiden in Gespräche über ihr Leben und Kreiia erzählte von den Abenteuern im Norden. Als sie sich wieder zu ihren Kameraden aufmachen wollte, gab sie dem von Jesh geführten Kamel noch einen beherzten Klapps und während der junge Mann verzweifelt versuchte, das erboste Tier wieder unter seine Kontrolle zu bekommen, holte sie lächelnd die anderen ein.
Adham ritt auf seinem großen, schwarzen Hengst neben Liss und Elenar und erzählte ihnen von der Schönheit der Wüste, von alten Geistern des Sandes und den verführerischen Wüstenblumen, die in der Dunkelheit der Nacht zu blühen begannen. Alle, die seine Worte hörten, lauschten berührt seinen Erzählungen.

Viele Stunden dauerte die Wanderung und am Mittag des nächsten Tages gelangte die erschöpfte Karawane endlich am Fuße eines Gebirgsausläufers an. Im Schatten der aufsteigenden Felsen war eine steinerne Stadt gehauen, die sich eng an das schützende Kliff schmiegte.
Die zurückkehrenden Räuber wurden von den Zuhausegebliebenen freudig empfangen und während Frauen voller Stolz die Beute ihrer Männer betrachteten und Kinder die Abenteuer ihrer Väter nachspielten, sahen sich die Besucher neugierig um. So mancher Blick ruhte auf den seltsamen Fremden, die so Gharoodo-untypisch fast nur aus bereisten Frauen bestanden.
Adham bot Kreiia und den Gefährten an, sich in speziell für sie vorbereiteten Räumlichkeiten in seinem "Palast" auszuruhen, sein großes Bad zu nutzen, die von einer lebensgebenden Quelle im Bergmassiv gespeist wurde, und am Abend die Feierlichkeiten zu genießen. Dann machte er sich auf, seiner Arbeit als Anführer nachzugehen.
Elenar wollte die Pferde und auch Kims Pony zu den Ställen führen, doch bevor sie auch die immer noch im Sattel sitzende Kim in diese Richtung ziehen konnte, sprang diese mit einem Rückwärtssalto vom Rücken des Ponys und verneigte sich dann vor ihren Freunden. Es wurde erstaunt geklatscht und Liss gab der Närrin sogar ein Kupferstück für das erbrachte Kunststück. Scirrocco, um den die Gharoodo einen großen Bogen machten, sah sich verzückt um… so viele neue Dinge, die er in's Chaos stürzen konnte. Liss grinste ihn nur an.
In der Nähe des großen Palastes, zu dem steile Stufen und mehrere Stadtebenen führten, war eine kleine Mauer zu erkennen, die sich über die schützende Kante am Rand der Klippe erstreckte und in dem von der Sonne beschiene Palmen und andere Gewächse im seichten Wind der Ödnis wiegten. Daneben war einer der oberen Häuser der Feste lediglich ein schwarzer Krater, dessen rußverschmierten Ränder bis hoch an die felsige Wand reichten. Die Gefährten fragten einen der umstehenden Gharoodo was dort vorgefallen war und er berichtete in fast nicht verständlicher Gemeinsprache, daß es hier einen Alchemieunfall gegeben hatte. Zum Glück hätte es nur ein Haus zerstört, es hätte auch weitaus schlimmer kommen können. Besorgt blickten sich die Kameraden an und entschieden sich, später weiter auf diese Sache einzugehen. Vielleicht hatte es ja mit dem Hilfsersuch Adhams zu tun.
Während Elenar und Liss die Vorzüge des luxuriösen Bades genossen und abwechselnd in mit Dampf gefüllten Räumen und eiskalten Quellen entspannten, ihre Leiber von geschickten Händen massiert und mit ätherischen Ölen eingerieben wurden, zog sich Kim in das ihr angebotenes Zimmer zurück und fiel dort in einen erschöpften (und lauten) Schlaf.
Auch Kreiia hatte sich zu einem Bad entschieden und als sie mit wohligem Gefühl das große Gebäude verlassen wollte, stand Adham vor ihr und sagte ihr lächelnd, daß er es gut fand, daß sie sich für den Opferaltar hübsch gemacht hätte. Erschreckt sah ihn Kreiia an, doch Adham lachte nur und sagte, daß dies ein Spaß gewesen sei… Jesh hatte ihm von ihrer Angst erzählt und er wäre nur hier, um sicher zu gehen, daß auch alle beim großen Bankett am Abend erscheinen würden. Etwas mitgenommen vom Schrecken und über Jeshs lose Zunge grübelnd schritt Kreiia davon. Ulfgar machte sich an die Arbeit, seine Jiff-Liga zu gründen und während das Geheimnis um Adhams Einladung und die noch frische Trennung von ihrer Gefährtin Chora an den Reisenden nagte, sank die Sonne langsam hinter die weite Ebene und die Kühle der Nacht breitete sich aus.
Alle hatten sich fein angezogen und Ulfgar trug sogar seinen goldenen Brustschuppenpanzer, Liss war in ihrem schwarzen, aus Spinnenseide geschneiderten Abendkleid herausgeputzt, während Kim zum Leidwesen der Gefährten mit bimmelnden Glöckchen an ihrer grell-bunten Narrenmütze die anwesenden Gharoodo verstörte. Kreiia und auch Elenar hatten sich in den leichten Gewändern der Gharoodo Frauen gekleidet und fühlten sich darin auch sichtlich wohl.
In dem großen Saal des Palastes, in dem der lange, hufeisenförmige Tisch aufgedeckt worden war, plätscherte in einem Eck ein kleiner, moosbewachsener Brunnen in natürlicher Schönheit dahin und Vogelgezwitscher drang an die Speisenden, während aus einer anderen Richtung die oritentalischen Klänge einer Musikgruppe den Abend untermalten. Früchte und Braten, Gebäck und Süßspeisen wurden serviert und während Adham einen Toast auf den erfolgreichen Raubzug aussprach und seine Männer mit einem bierähnlichen Getränk in ihren erhobenen Krügen antworteten, betraten Aşa und drei weitere Frauen in luftigen Gewändern den Raum, umtanzten mit scharfen Krumsäbeln den Tisch.
Kreiia schaute sich nach Jesh um und erblickte den jungen Mann schließlich hinter einem breiten Säulengang, der die ganze Breite des Saales entlangging und direkt in dem grünen Garten mündete, den die Gefährten bei ihrer Ankunft erspäht hatten. Alleine saß Jesh auf einem umwachsenen Stein und spielte für sie unhörbare Klänge auf einem exotischen Saiteninstrument.
Nachdenklich blickte sie Jesh weiter an, während Kim es sich mittlerweile auf dem Tisch gemütlich gemacht hatte und einigen verständnislosen Räubern schweinische Witze erzählte. Dann öffneten sich erneut die großen Türen und ein ganzes Heer aus Dienern brachte neue Speisen herein. Doch unter den Dienern konnten die Gefährten eine Gestalt erblicken, die keinen Teller, sondern ein großes Bündel trug und sich verdächtig gewandt durch die Menge manövrierte. Als der Mann einige überraschte Leute bei Seite schubste, das Bündel fallen ließ und in die Falten seiner Gewandung griff, reagierten die alarmierten Kameraden blitzschnell: Ulfgar zog eine Wurfaxt, Elenar drückte den verdutzten Adham unter den Tisch, Liss machte sich zum Sprung bereit und Kreiia erschuf einen weißen Blitz vor den Augen des Attentäters. Der zuckte zusammen, ließ einen Schuß aus der mittlerweile hervorgezogenen Armbrust in Richtung Adham los und ächzte auf, als Ulfgars Waffe seinen Brustkorb traf. Dann war auch schon Walid hinter dem Mann aufgetaucht und schlug ihm mit einer festen Handkante in's Genick, während die vier zuvor noch so harmlos wirkenden Schwerttänzerinnen herbei eilten und den Angreifer mit dutzenden Hieben niederstreckten.
Kim, die nichts von all dem wirklich mitbekommen hatte, schaute entgeistert auf den Armbrustbolzen, der an Adhams Platz in der massiven Tischplatte steckte… grünlicher Rauch formte sich um die schwärzliche Stelle, die sich weiter ausbreitete. Gift! Dennoch ließ es sich Kim nicht nehmen, den nun komplett abgelenkten Gharoodo den Witz zuende zu erzählen.
Adham rappelte sich auf und während er die Gefährten dankbar betrachtete und sich Walid beschämt für dieses Loch in den Sicherheitsvorkehrungen entschuldigte, sah Ulfgar, wie Farhadin sich kalt erhob und ebenfalls an Adham herantrat. Der Gharoodo versprach, die Verantwortlichen zu finden und schritt dann aus dem Saal. Ulfgar folgte ihm argwöhnisch und konnte ein kleines Gespräch mit einer Wache belauschen, in dem Farhadin den betroffenen Mann aufforderte, alles daran zu setzen, ein weiteres Attentat zu verhindern. Dann schritt er vor die Tore des Palastes, stand mehrere Minuten an der großen Treppe der Stadt und blickte hinunter über die Hausdächer, die im fahlen Mondlicht lagen, kehrte dann zurück in den Speisesaal und saß dort schweigend und grübelnd am nun halbwegs verlassenen Tisch. Ulfgar folgte ihm prüfend und ließ ihn nicht aus seinem Blicke schlüpfen.



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Kreiia war in der Zwischenzeit hinaus in den Garten gewandert, wo immer noch Jesh saß. Der junge Mann hatte den Tumult erschrocken verfolgt und auch wenn Kreiia kurz die Vermutung hatte, daß eventuell Jesh etwas mit dem Vorfall zu tun haben könnte, verwarf sie diese Idee schnell. Zu unschuldig wirkte er und als sie mit ihm redete, fühlte sie sich wieder etwas mehr zuhause. Sie fragte nach, warum er Adham von ihren Ängsten erzählt hätte und er gab zu, daß er in diesem Punkt einfach sicher gehen wollte, daß Adham von diesen Sorgen wußte. Er würde sich wünschen, daß Kreiia ohne Angst in der Wüste ruhen könnte und sich den Traum einer ergrünten Ödnis zu eigen machen würde. Adham hätte sich verändert, sagte er. Der charmante, witzelnde Gastgeber sei nur eine Maske, die er über seiner Sorge für sein Volk tragen würde. In Wahrheit wäre er verbittert und stehts grübelnd. Ja, so kannte ihn auch Kreiia aus den alten Tagen in der Wüste.
Während Jesh gedankeverloren an den Saiten seines Instrumentes zupfte, begann Kreiia einen Takt auf magisch beschworenen Fellen zu schlagen und grinsend sah Jesh sie an. Die beiden versanken in einem Spiel aus Melodie und Magie und während die Laute der zirpenden Grillen und Nachtvögel verwundert verstummten, breitete sich eine Wärme unter den Olivenbäumen des Gartens aus, die die Kälte der Nacht zurück zu drängten vermochte.

Derweilen berieten sich die anderen Gefährten. Das Verhalten Farhadins hatte Mistrauen geschürt und man beschloß, ihn weiter im Auge zu behalten. Als Liss fragte, wie sehr sie ihn überwachen sollte, merkte Ulfgar an, daß sie nicht so enge Überwachungsmaßnahmen ergreifen sollte, woraufhin die ehemalige Prostituierte unschuldig fragte, was er meinen würde. Als Farhadin erneut den Saal verließ und sich bei Adham zur Nachtruhe abmeldete (und dieser ihm verachtend schnaubend nachblickte), ging erneut Ulfgar ihm nach. Zwar hatte er Elenar gesagt, sie sollte sich nicht an der Observation beteiligen, doch entschieden die anderen, daß es doch nützlich wäre, wenn mehrere Leute auf den Gharoodo angesetzt sein würden. Auch schwang sich Liss' Rabe Oselle in die Lüfte und begleitete Elenar, die es mittlerweile bereut hatte, sich in lokaler Tracht und ohne ihre Waffen auf das Bankett zu begeben, durch die Gänge des nun ruhigen Palastes.
Ulfgar verfolgte Farhadin bis zu seinem Haus in einer der oberen Ebenen der Stadt und lauschte an den Fenstern. Farhadin ließ sich von seiner Frau bedienen, schickte diese dann in's Bett und ging wenige Zeit später ebenfalls in das benachbarte Zimmer, um sich dort grob und herrsüchtig an seiner Frau auszutoben. Elenar hatte derweilen unbemerkt das Dach erklommen und hatte die Szene von dort aus überwacht, versuchte sich nun kopfüber nach unten zu hangeln und mit einem Dolch das Fenster zum oberen Stock aufzuhebeln, während auch Ulfgar unten mit seinen Fingern das Schloß eines weiteren Fensters strapazierte.
Doch Elenars Klinge ließ das Holz bersten und das laute Knacken war auch im Haus zu hören. Während sich Elenar vom Dach fallen ließ und ein verdutzter Ulfgar flüsternd wissen wollte, was der ganze Mist denn bedeuten sollte, schlichen beide schnell hinter eine Häuserecke und bekamen gerade noch mit, wie Farhadin wütend die Straße betrat, nach dem Rechten schaute und sich dann wieder in seine Behausung zurückzog. Erleichtert aufatmend schickten sie Oselle los, damit diese ihrer Herrin sagen konnte, daß ihre magischen Tricks gefragt seien.
Doch bevor der Rabe ganz verschwunden war, war ein schwerer Schlag vom Festentor zu hören, gefolgt vom Klappern fallender Waffen. Alarmiert schlichen Ulfgar und Elenar zur großen Treppe und sahen im Mondenschein die Wachen des Tores tot am Boden liegen… um sie herum waren halb verzehrte, schwebende Leiber zu sehen, die sich durch das geöffnete Nebentor in das Innere des Bollwerkes verteilten. Laut brüllte Ulfgar in die Nacht hinein, daß es Probleme gab und während andere Wachen herbei eilten und die ersten kleinen Kämpfe in der unteren Stadt begannen, sprinteten der Barbar und die elfische Waldläuferin die Stufen hinab und den Verzehrten entgegen, die sie bereits aus dem Ruinentempel des untoten Königs Hedju-Ni kannten.

Schnell flog Oselle zu Liss, die bereits durch das magische Band mit ihrer Vertrauten vom Unheil erfahren hatte und während Kim erneut in ihrem Zimmer laut schnarchte, klopfte eine von all dem nichts wissende Kreiia an der Tür zu Adhams Gemächern. Sie hatte das Spiel mit Jesh beendet und die beiden hatten sich für diese Nacht verabschiedet. Nun wollte Kreiia herausfinden, was Adham weiterhin vor hatte. Doch Adham öffnete die dicke Tür nur einen Spalt weit und als Kreiia fragte, ob sie hereinkommen könnte, machte er einen kleinen Schritt zur Seite, um ihren Blick auf die nackte Aşa zu lenken, die auf seinem Bett lag und Trauben aß. Kreiia runzelte die Stirn und wollte Adham dennoch zur Rede stellen, als der Alarmruf von Ulfgar und weitere Schreie an sie herangetragen wurden. Zusammen mit Adham und einer immer noch entblößten, dafür aber mit gezücktem Schwert gerüsteten Aşa lief sie in Richtung des Tumultes. Schnell hatte sich auch Kreiia den Krumsäbel einer unaufmerksamen Wache gegriffen; sie war für alles gewappnet.

Der Kampf war chaotisch… Ulfgar und Elenar passten auf, nicht von den energiesaugenden Händen der Untoten berührt zu werden, doch immer mehr der halb zerfressenen Leichen strömten in die Feste. Der Hammer von Ulfgar zerschmetterte die zerfetzten Leiber, während Elenar seine große Kampfaxt aus seinem Gürtel gepflückt und angefangen hatte, auf ihre Feinde einzuschlagen. Doch die scharfe Kante der Waffe vermochte nicht soviel Schaden auszuteilen, wie der schwere Kopf von Ulfgars Hammer und langsam kamen die beiden Kämpfer in Bedrängnis.
Doch dann traf ein steinharter Kürbis den Kopf eines Verzehrten und als er sich stöhnend von der Elfin abwandte, sprang Aeron mit lautem Kampfesruf dem Untoten in's verschrumpelte Gesicht und während Ulfgar seinem neuen Freund zulachte, fanden sich noch weitere Wachen der Gharoodo im Kampfgeschehen ein.

Liss war an den Toren des Palastes angekommen und wieder wirkte sie ihre Magie, die sie so lange schon immer wieder und wieder versuchte, um Leichen an sie zu binden… und dieses mal konnte sie nach einigen Versuchen ihr Ziel erreichen und während sich einer der schwebenden Toten gegen seine Verbündeten stellte und sie Ulfgar zurief, daß er doch bitte nicht diesen einen Verzehrten zerstören sollte, konnte dieser einen seiner ehemaligen Leidensgenossen auf seinem Kurzschwert aufspießen. Ulfgars Hammer zerschmetterte den Schädel des Verzehrten und als Adham, Kreiia und Aşa endlich ankamen, standen nur noch die erschöpften Kämpfer in einem Feld aus kaltem Dörrfleisch… lediglich Liss' Kreatur wartete wortlos auf neue Befehle seiner Herrin. Schnell erklärte sie Adham und seinen Leuten, daß dieser spezielle Untote - "Boney", wie sie ihn nannte - unter ihrem Schutz stand. Grimmig sah Adham auf die gefallenen Wachen und murmelte, daß erneut gute Krieger ihren Tod gefunden hatten. Das störte die Diebin jedoch wenig, sie freute sich immernoch wie ein kleines Kind über ihren neuen Spielgefährten.
Ulfgar erspähte Farhadin, der mit seinem Schwert die Treppe hinabeilte und als der Barbar ihm spöttisch sagte, daß er erneut zu spät erschienen war, machte der Gharoodo beleidigt kehrt und verschwand ohne weiteres Kommentar in der Straße zu seinem Haus.

Adham wies seine Leute an, die Spuren des Kampfes zu beseitigen und fragte die anwesenden Gefährten, ob sie die Untoten mitgebracht hätten. Sie verneinten, doch war es dennoch möglich, daß die Verzehrten sie wirklich über die letzten Tage aus der Ruinen und durch die Wüste verfolgt hatten. Letztendlich waren sie nicht Teil von Hedju-Nis Hofstaat gewesen, den die Mumie in diesen Tag wiedererwecken wollte.
Kreiia hatte sich vergewissert, daß unter den vielen toten Gharoodo keinesfalls Jesh wäre und wandte sich dann an Adham, der den Gefährten anbot, am morgigen Tag eine kleine Reise anzutreten. Er wollte ihnen sein "Reich" zeigen und ihnen dort auch zeigen, warum er überhaupt Kreiias Hilfe benötigen würde. Müde und auf Antworten hoffend schlugen die Kameraden ein und während Kim immer noch feste in ihrem weichen Bett die Träume eines Sternes träumte und sich auch die anderen langsam zur Ruhe betteten, dachte Kreiia weiter über die ihren Platz in diesem Schauspiel nach.




Soooo... das wars erstmal. Wie ihr seht, hat leider ein Mitglied unserer RPG Gruppe die Kampagne verlassen. Chora kommt somit erstmal wirklich nicht zurück.
Was jetzt genau mit Adham und seinen Plänen, die Wüste zu begrünen, los ist...? Vielleicht werden unsere Helden das schon morgen erfahren.

"Diebe und Rebellen" wird dann auch bald hier im Forum nachzulesen sein :)
 
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