Wieso haben Karen Traviss und Lucasfilm den Kontakt abgebrochen?

Meinst du nur weil die Anführer der Republik nicht das selbe gerufen haben, ist der Mord an Milliarden unschuldiger Wesen dadurch mehr gerechtfertigt? Zumindestens klingt dein Post wie eine Verteidigung in diese Richtung.

Damit meine ich eigentlich, dass es in der Republik wichtige Individuen gab, die gegen den Krieg waren. Canderous hat ja sogar mal erklärt, wie die Mandos die Republik in einigen Fällen regelrecht zum Kämpfen "zwingen" mussten, indem sie unschuldige Leute abschlachteten.
 
Genau das findet sich bei den Jedi aber auch sehr oft. Ich möchte nochmals auf die Republic Comics hinweisen, es gibt aber noch genug andere Beispiele.

Diese Comics kenne ich nicht und kann daher nichts dazu sagen. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass in Comics solche Probleme vermehrt auftreten, da sie sehr plakativ und relativ "flach" sind. Hauptsache, geile Bilder, auf denen die Akteure möglichst cool rüberkommen; umständliche ethische Hinterfragung der coolen Aktionen ist da weniger gefragt... Mit ein Grund, warum Comics einfach nicht mein Medium sind.

Das wäre bei einer Mandodarstellung im Comic aber wohl auch nicht anders, insbesondere, wenn Traviss über die Darstellung entscheiden dürfte, denn dann würde sich das Problem wahrscheinlich ins Unermessliche potenzieren. :kaw:

Romane, mit denen ich mich in erster Linie beschäftige, können da natürlich viel differenzierter herangehen und tun das in der Regel auch, gerade in Bezug auf die Jedi. Falls nicht, und das habe ich hier auch schon geschrieben: Obwohl bzw. gerade weil ich ein "Jedi-Fan" bin, würde ich Gewaltverherrlichung oder anderweitig moralisch unangemessene Darstellungen / fehlende Hinterfragungen selbstverständlich kritisieren bzw. habe das auch schon getan.

Zuletzt beispielsweise in meinem Ascension-Review, wo ich ausführlich auf die problematische Tendenz eingegangen bin, dass die Jedi
Personen pauschal das Lebensrecht absprechen, nur weil sie Sith heißen.
Wer nachlesen möchte, wie harsch ich dafür mit den Jedi ins Gericht gehe, findet meine Tirade hier unter der Zwischenüberschrift "Whatever happened to... redemption?" (keine Angst, der Text ist trotzdem deutsch ;)).


Gerade das finde ich eigentlich interessant. Man sieht mal eine Kultur, die sich weiterentwickelt hat, der es aber zum Teil noch immer schwer fällt, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Ich habe natürlich nichts gegen Weiterentwicklung von Kulturen, bin aber andererseits über die Mando-Entwicklung nicht ausreichend informiert, um beurteilen zu können, ob es eine plausible Weiterentwicklung ist.

Oberflächlich betrachtet scheint die Blümchenpflücker-Phase jedenfalls keine dauerhafte Weiterentwicklung zu sein, sondern eine ziemlich kurzlebige, ungewöhnliche Abweichung von der vorher und hinterher über lange Zeit bestehenden martialischen Ausrichtung. Bzw. das Problem wird dadurch gelöst, dass die Blümchenpflücker eigentlich nur eine Abspaltung sind, die nach den Klonkriegen offenbar wieder verschwindet, während die martialische Gruppe parallel immer weiterexistiert hat.


Zitat von Alpha-26 Maze zu Skirata in IC
Ich bin nicht einer ihrer dummen Opfer-Klonen. Sie haben sie nicht von Jedi befreit. Sie haben ihnen eine mandalorianische Gehirnwäsche verpasst. Wann wollen sie anfangen, sie für sich selbst denken zu lassen ?

Ich halt das mal als kritisches Zitat aus einer ihrer Werke dagegen.

Tut mir leid, aber mit diesem aus dem Kontext gerissenen Zitat kann ich nur schwer etwas anfangen, zumal ich vermute, dass da einigen "sie"s und "ihren"s der Großbuchstabe am Anfang fehlt, was das Verständnis nicht gerade erleichtert.

Wild losinterpretiert würde ich jetzt mal sagen, Skirata hat Klone aus der Republik-Armee geholt und diese zu Mandos gemacht, was er als Befreiung versteht. Alpha-26 Maze glaubt jedoch, dass Skirata nur die eine Bevormundung der Klone (durch die Jedi) durch eine andere (durch die Mando-Ideologie) ersetzt hat.

Wenn das so stimmt und sich auch auf die Mando-Kultur allgemein bezieht, Skirata also nicht nur ein Abweichler ist, der das wahre Mandotum verrät, wäre das ein guter Ansatz. Es kommt aber immer noch darauf an, wie am Ende das Gesamtbild ist.


Was das in der TCW-Serie Mandalore und seinen Bewohnern gebracht hat, die standardmäßige republikanische Lebensweise zu übernehmen sieht man ja deutlich:

Korruption,Verat und moralischer Verfall der Gesellschaft also im Grunde wie der Rest der Galaktischen Republik.

Und mit dieser Aussage machst Du den guten Ansatz eigentlich schon wieder zunichte, denn das ist genau die Denkweise, um die es mir geht: Nur das "einzig wahre Mandotum" bringt gute Menschen und gute Gesellschaften hervor, alles andere ist automatisch verwerflich und schlecht. Und das allerschlimmste ist, sich frevelhafterweise vom "einzig wahren Mandotum" bewusst abzuwenden. :rolleyes:

Das ist aber zugegebenermaßen kein reines Mando- oder Travissproblem, sondern bettet sich in ein größeres Problem des gesamten EU und alle Autoren seit Erscheinen der PT ein: Die allgemein negative Darstellung von Demokratie, Streitkultur und Zivilgesellschaft und die allgemein positive Darstellung von allem, was strikt-hierarchisch bis offen-diktatorisch und militärisch organisiert ist. Und dass positive Werte wie Moral und Integrität nur auf Basis von Einfachheit und klaren, strikten Regeln möglich sind und mit sophistizierteren, freiheitlichen Gesellschaftsentwürfen unvereinbar sind.

Dass die Republik in der PT-Ära negativ dargestellt wird, ist ja beabsichtigt und auch OK. Irgendwie ist diese Grundstimmung aber in die Post-Endor-Ära übergeschwappt und dort zum Dauerzustand geworden: Seit gefühlten Jahrzehnten lösen sich nur noch korrupte, wahnsinnige, unfähige oder glücklose Regierungen im immer schnelleren Rhythmus ab. Dass unter den unzähligen Staatschefs der letzten Zeit ausgerechnet ein


Natürlich ist man im echten Leben auch ziemlich desillusioniert davon, wie das hehre Ideal der Demokratie an der Realität scheitert. Aber deswegen muss man in einer Fantasy-Fiktion - wobei man lobend erwähnen muss, dass SW eine der wenigen Fantasy-Fiktionen ist, die überhaupt ein demokratisches Gesellschaftsmodell zugrunde legt, meistens gibt es ja nur die Wahl zwischen einem bösen Diktator und einem guten Diktator – also, man muss in SW ja nicht auch noch permanent in dieselbe Kerbe schlagen und (Stichwort hier wieder pädagogische Verantwortung) so die Negativvorstellung bei jungen Lesern fördern und verfestigen.

Micah
 
Ich habe natürlich nichts gegen Weiterentwicklung von Kulturen, bin aber andererseits über die Mando-Entwicklung nicht ausreichend informiert, um beurteilen zu können, ob es eine plausible Weiterentwicklung ist.

Oberflächlich betrachtet scheint die Blümchenpflücker-Phase jedenfalls keine dauerhafte Weiterentwicklung zu sein, sondern eine ziemlich kurzlebige, ungewöhnliche Abweichung von der vorher und hinterher über lange Zeit bestehenden martialischen Ausrichtung. Bzw. das Problem wird dadurch gelöst, dass die Blümchenpflücker eigentlich nur eine Abspaltung sind, die nach den Klonkriegen offenbar wieder verschwindet, während die martialische Gruppe parallel immer weiterexistiert hat.

Kann wohl sein. Es kommt auf jeden Fall darauf an, was im EU weiter veröffentlicht wird. Ob jemand "auf den Zug aufspringt", der in TCW losgefahren ist. Ich kann mir nach dem finanziellen Erfolg von TCW sogar vorstellen, dass sie irgendwann eine weitere Cartoon-Serie starten, die in den Dark Times spielt und sozusagen TCW weiterführt.
 
Verzeiht mir, wenn ich mir nicht überall Zitate rauspflücke. Meine Meinung passt bestimmt hier und da mal mit dazu.^^

Karen Traviss kenne ich ausschließlich durch die Legacy-of-the-Force-Romane, angefangen mit Blutlinien über Opfer bis hin zu Enthüllungen. Blutlinien empfand ich als einen der besten Romane der Reihe, mir gefiel ihr Schreibstil und sie konnte mich selbst für Handlungen begeistern, von denen ich annahm, dass sie mich überhaupt nicht interessieren könnten. Meinen tue ich damit nämlich vor allem den Handlungsstrang um Boba Fett, bei dem ich niemals erwartet hätte, das dieser mich so sehr anspricht.

Am Rande erinnere ich mich noch an einen Gedanken von Ben Skywalker über Mando-Kinder, die in seinem Alter schon viel weiter in ihrer Entwicklung wären (nicht wortwörtlich aber so im Kontext). Ich zähle nicht zu den Menschen, die eine andere Betrachtungsweise gleich auf Teufel komm raus, zerpflücken und wiederlegen müssen. Ich fand es erfrischend, auch mal andere Sichtweisen durchzugehen. Die Kritik um Traviss konnte ich zu diesem Zeitpunkt keineswegs nachvollziehen, zumal ich auch in jedem Allston Roman eine Wiedervereinigung von Wedge und seinen Fliegerhasen ertragen muss, egal wie deplatziert und überaus überraschend das jedes Mal aufs neue ist… :rolleyes:

Bei Opfer hat man als nächstes gemerkt, dass Traviss nicht nur darauf aus ist, auch mal ein wenig ihre Lieblingscharaktere Aufmerksamkeit zu schenken. Dem Leser wurde geradezu aufgezwungen, die mandalorianische Sprache zu lernen, die Mandalorianer wurden trotz ihrer Rückständigkeit in jeder Hinsicht als überlegen dargestellt und auch wenn der Autorin selbst keine tatsächliche Handlung mehr um ihre Lieblinge eingefallen ist, hat sie es immer noch geschafft ganze Kapitel mit diesem Nichts zu füllen.
Trotzdem gefiel mir ihr Schreibstil in vielerlei Hinsicht nach wie vor und was für mich persönlich ein riesen Pluspunkt für sie war, war die Einführung eines homosexuellen Paares. Ich weiß nicht, ob man das so gut nachvollziehen kann, wenn man hetero ist, aber ich rechne es ihr hoch an, dass sie den Mut hatte, in die Altbackenheit von StarWars zumindest ein wenig frischen Wind zu bringen.

An Enthüllungen erinnere ich mich ehrlich gesagt nicht mehr richtig. Es war nicht so schlimm wie Opfer und neben Traviss ziehen auch einige andere Autoren immer wieder gerne ihre Lieblingscharaktere in den Vordergrund, egal ob es nun passt oder nicht. Das ist auch irgendwo ein Punkt, bei dem ich meine einige Fans sind sehr ungerecht in ihrer Beurteilung mit Traviss.

Ihr quasi Abschiedsbrief zum Thema Star Wars, hatte ich damals auch gelesen. Für eine erwachsene Frau, die über das Internet ihr Statement abgibt, war das traurig. Sie schien sich schon regelrecht in einen Hass gegen Jedi (wohlgemerkt eine fiktive Gruppe in einem fiktiven Universum) hineinzusteigern. Das war einfach nicht mehr schön und ich kann für mich persönlich sagen, dass ich dankbar für Traviss Abschied aus StarWars bin. Das sage ich als Jedi-Fan, der es genießt auch ab und an zu sehen, dass sie eben nicht perfekt sind und sie innerhalb ihres Universums sehr wohl hinterfragt werden.
Hätte Traviss nur weiter ihre Republic Commando Romane geschrieben, wäre mir ihr Schicksal bei StarWars komplett egal gewesen. Jedenfalls halte ich sie für eine durchaus fähige Autorin mit viel Potential, die sich allerdings selbst im Weg steht durch eine fanatische Ader und Unfähigkeit zur Selbstkritik.
 
Man sollte da trennen

Die Mandos auf der einen Seite und Kal Skirata auf der anderen
Nicht jeder Mando findet Skiratas Haufen toll

Dann wäre es also in der Tat so, dass die Kritik sich nur gegen einen verfälschten Abklatsch der Mandokultur wendet, den Skirata vertritt. Das "einzig wahre Mandotum" bliebe somit auch in diesem Zitat unangetastet.


Am Rande erinnere ich mich noch an einen Gedanken von Ben Skywalker über Mando-Kinder, die in seinem Alter schon viel weiter in ihrer Entwicklung wären (nicht wortwörtlich aber so im Kontext).

Nahezu wortwörtlich ging es darum, dass Mandojungs mit 13 schon zu Kriegern werden dürfen, während Bens Spaßbremsen von Eltern ihn dazu zwingen wollen, auf die öde Jedi-Akademie zu gehen. Mit anderen Worten, Ben war so ein richtig typischer, widerlich-unreifer Teenie. Würde man ihn jetzt nochmal fragen, wäre er vermutlich für jeden Monat dankbar, den er nicht mit töten und vermeiden-selbst-getötet-zu-werden verbringen musste...


Trotzdem gefiel mir ihr Schreibstil in vielerlei Hinsicht nach wie vor und was für mich persönlich ein riesen Pluspunkt für sie war, war die Einführung eines homosexuellen Paares. Ich weiß nicht, ob man das so gut nachvollziehen kann, wenn man hetero ist, aber ich rechne es ihr hoch an, dass sie den Mut hatte, in die Altbackenheit von StarWars zumindest ein wenig frischen Wind zu bringen.

Doch, doch, mir war das auch aufgefallen und ich hatte mich dazu auch lobend geäußert. :)

Wenn ich jetzt böse sein wollte, würde ich schreiben, ist ja klar, dass im SW-Universum nur die Mandos fortschrittlich genug sein können, um sozusagen die Homo-Ehe zu akzeptieren. :p

Micah
 
Nahezu wortwörtlich ging es darum, dass Mandojungs mit 13 schon zu Kriegern werden dürfen, während Bens Spaßbremsen von Eltern ihn dazu zwingen wollen, auf die öde Jedi-Akademie zu gehen. Mit anderen Worten, Ben war so ein richtig typischer, widerlich-unreifer Teenie. Würde man ihn jetzt nochmal fragen, wäre er vermutlich für jeden Monat dankbar, den er nicht mit töten und vermeiden-selbst-getötet-zu-werden verbringen musste...
Sie wieder mit ihrem fotografischen Gedächtnis.^^
Die Aussage ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie stimmt. Die Kultur der Mandalorianer ist auf Krieg ausgelegt. Das ist Fakt. In irgendeinem Buch steht Jaina Solo auch einem kleinen Mädchen der Mandos gegenüber, das mit einem Blaster hantiert. Ich persönlich kann dem rein gar nichts abgewinnen. Es stellt halt nur einen anderen Aspekt des Universums dar und wie unterschiedlich die Kulturen sein können. Ob einem das nun zusagt oder nicht.

Vielleicht kann man da auch einen Vergleich zwischen West/Ost-Kulturen ziehen. Generell lehnen westliche Völker die Lebensweisen der östlichen sehr oft ab und andersrum genauso (muss ich jetzt nicht ernsthaft belegen oder? ;) ). Das liegt einfach daran, wo man geboren ist und wie man aufgewachsen ist, alle haben ihre eigenen Normen. Wenn dann mal wer auftaucht und eine andere Lebensweise aufzeigt, wird erst mal aus Angst davor geschimpft und verurteilt.
Ich selbst sage, dass Kriegskinder für mich persönlich, von einer schlechten Gesellschaft hervorgerufen werden. Das heißt aber nicht, dass es mir zusteht, für diese Gesellschaft zu entscheiden, was die richtige Lebensweise für sie ist.

Und mal ehrlich, im ersten LotF-Teil ist der 13jährige Ben mit Jacen durch die Gegend gezogen und die beiden haben unter anderem dafür gesorgt, dass auf Adumar eine Frau in kleine Stücke zerteilt wurde. Da halte ich jetzt mal dagegen, dass es in Blutlinien von der guten Traviss immerhin mal Gedanken bezüglich altersgerechtem Verhalten auftauchen. Wenn ich heute so FotJ lese und mir dann schon die achtjährige Allana mit der Reife einer jungen Frau antun muss… ich weiß nicht, da muss ich eine einzelne Autorin nicht für so einen Kulturvergleich verteufeln. Es gibt auch noch andere Geschichten, wo die lieben Kleinen (und in diesen Fällen eben keine Mandos) alles andere als kindgerechten Situationen ausgesetzt sind und das schön belächelt wird.

Dass Traviss die Mandos selbstverständlich immer als perfekt darstellt, steht außer Frage. Fragt sich nur, ob das bei anderen Autoren bezüglich der Jedi nicht gerne außer Acht gelassen wird, weil es eben die Lieblinge sind.

Was ich z.B. gar nicht leiden kann, ist mit Ben Skywalker der gefühlte hundertste perfekte Jedi-Junge, der früher erwachsen wird als er eigentlich sollte, jedem Problem gewachsen ist und sowieso immer als Held da steht. Das ist auch so ein Grund, warum ich bei FotJ noch nicht weitergelesen habe. Es ist bis ins Detail doch immer wieder dasselbe (Anakin Skywalker, Anakin Solo, Corran Horn, Ben Skywalker usw.), was die Autoren uns vorwerfen und das deshalb, weil die breite Masse drauf steht. Kaum einer beschwert sich über sowas. Vielleicht weil damit alles so ist, wie es sein soll? Halt bloß nichts anderes.
Wenn ich so überlege, ist der Mando-Quark von Traviss noch das interessanteste an LotF gewesen. Darüber konnte man sich wenigstens ärgern, das hat von der insgesamt einfallslosen Handlung immerhin abgelenkt! :D

Tja, das wurde jetzt länger als erwartet und ich bin über mich selbst erstaunt, da ich Traviss doch gar nicht leiden kann.^^

Doch, doch, mir war das auch aufgefallen und ich hatte mich dazu auch lobend geäußert. :)

Wenn ich jetzt böse sein wollte, würde ich schreiben, ist ja klar, dass im SW-Universum nur die Mandos fortschrittlich genug sein können, um sozusagen die Homo-Ehe zu akzeptieren. :p
Gut, dass du das nicht geschrieben hast. Das wäre wirklich gehässig gewesen :D Ach komm! Einfach mal dran erfreuen ;)Irgendwas musste sie ja für die Mandos einbauen, sonst wären ihre Passagen noch leerer geworden.
 
..."Das ist der Punkt, in dem Traviss versagt hat und den ich ihr in erster Linie vorwerfe: Dass in LotF (andere Bücher habe ich von ihr nicht gelesen, aber den Aussagen anderer Leser entnehme ich, dass es dort nicht anders ist) nicht nur die Mandos sich selbst, sondern auch alle anderen sie verherrlichen und überhaupt nichts von einer kritischen Betrachtung ihrer martialischen Kultur zu finden ist. Es kam immer so rüber, dass diese Gesellschaftsform völlig in Ordnung, ja sogar erstrebenswert ist." ...
Das ist selbstverständlich schon richtig - bzw. stimmt es klar., dass Du das in Deinem ersten Post hier geschrieben hattest. Aber Du hattest ebenfalls geschrieben:

...Auch so ein Kriegervolk hat in einer Fiktion natürlich seine Daseinsberechtigung. Man kann damit durchaus interessante Geschichten erzählen. Sie dürfen sich auch gerne selbst für das allertollste Volk der Galaxis halten und so dargestellt werden, wenn sie aus ihrer eigenen Perspektive geschildert werden. Von außen aber muss IMHO eine Kritik an dieser Lebensweise erfolgen. Das kann z.B. passieren, indem sich positiv besetzte Charaktere ausdrücklich kritisch über sie äußern, oder indem es sich insgesamt aus der Darstellung ergibt, z.B. durch Kontrastierung mit moralisch besseren Handlungsweisen ...

Und vor allem stellt sich dahinter für mich die Frage, WAS denn eigentlich KT in ihrer Aufarbeitung der Mandalorianer-Kultur macht?
Wer sagt denn also, dass das unkritisch aufzufassen ist - bzw. diese Kultur- bzw. Lebens- oder Daseinsart unreflektiert betrachtet werden sollte.
IMO machst Du Deine Ansicht darüber, wie KT das dort in LOTF "meinen könnte" bzw. "wie man das auffassen könnte" ebenso dort auch deutlich:

... Es kam immer so rüber, dass diese Gesellschaftsform völlig in Ordnung, ja sogar erstrebenswert ist...
Aber ist das genau so absolut so auffassbar? IMO nein. Was MACHT den KT in LOTF tatsächlich? Sie beschreibt einfach nur sehr konkret und IMO völlig unbewertend die Lebensart der Mandalorianer, wobei sie bemüht war, dahingehend detailliert und konkret zu werden, zu sein bzw. zu bleiben.
Klar, nun meinst Du, dass das eben NICHT "unbewertend" sei, wie sie es dort beschreibt. Und darüber können sich wieder die "Geister streiten"!!!
Auch klar - sie scheint dort die Mandalorianer zu "vermenschlichen", macht sie und ihre Lebensart spürbarer, nachvollziehbarer, menschlicher... Macht sie "gefühlsmäßig erfassbarer".
Ist das verkehrt?

Das Problem an dieser Denk- bzw. Fragerichtung ist, dass das eine fast schon philosophische Fragerichtung ist, mit welcher man hier prinzipielle Betrachtungsweisen auch gut und gerne simpel negativ bewerten kann.
Sich zu vergegenwärtigen, dass letztlich auch ein Volk oder eine Kultur, welche/s einem moralisch verwerflicheren Lebens- und Aktivitätsstil nachgeht bzw. mal nachgegangen war, dennoch aus "Menschen" bzw. "menschlichen Individuen" besteht und sich zwar nicht unbedingt diese selbst, aber ihre gesellschaftliche Norm- und Regelstruktur ändern bzw. anders entwickeln kann, sehe ich jedenfalls erst einmal nicht als schlecht oder falsch an.

Mir ist auch klar, dass Du das gut meinst - wie Du ja danach hier schriebst:
... SW-Bücher richten sich nun mal auch oder sogar vorrangig an beeinfluss- und formbare Jugendliche. Eine derartige Propaganda für primitiven Nationalismus und verherrlichende Kriegsideologie halte ich daher vom lesepädagogischen Standpunkt für hochgradig unverantwortlich. Und bedenklicherweise gibt es offenbar genug Leser, die diese Botschaft begeistert aufgenommen und mit Haut und Haaren verinnerlicht haben. :rolleyes: ...
Das mag alles richtig sein bzw. einem richtigen und relevanten pädagogischen Anspruch entsprechen.
Doch das dabei KT in LOTF z. B. eindeutig mit und durch ihre Beschreibungen der Mandalorianer als Volk "Propaganda für primitiven Nationalismus und verherrlichende Kriegsideologie" betreibt, sehe ich so jedenfalls nicht gegeben.

Doch darin liegt das Problem und wird es immer liegen: Wie das von "Fans" aufgefasst wird bzw. wie die entsprechende "Lesart" dessen ist.
Da ich z. B. nun auch die eher "älteren" Schilderungen bzw. Darstellungsweisen der Mandalorianer und ihrer "martialischen Krieger-Kultur" kenne, kann ich somit nur feststellen, dass KTs Mandalorianer, so wie Sie sie in LOTF beschreibt, außerordentlich "normal" und "(ver-)menschlich" geworden sind (natürlich immer dann nicht hierbei jetzt an realen, sondern an SW-fiktiven Maßstäben bemessen!!!).
Diese Mandalorianer führen keine Welteroberungskriege oder -kriegszüge mehr, sondern verdingen sich vornehmlich als Söldner, Auftragskiller oder Kopfgeldjäger bzw. als eben lebendiger oder aktiver Bestandteil ihrer Kultur- und Zivilisationsart.
Im Grunde verstehe ich ihre Schilderungen insgesamt daher also so, dass die Mandalorianer aus ihrer Sichtweise heraus inzwischen ein Volk sind, welches dereinst in ihre "Schranken" gewiesen wurde und welches sich entsprechend verhält. Mehr als einmal wurden die Mandalorianer, welche einst ein "stolzes Kriegervolk" waren, von der Republik und den Jedi besiegt und sie haben im Grunde genommen diese "Platzzuweisung" angenommen.
Das sie sich deshalb nicht als "freundlich-höfliche Pazifistchen" verstanden wissen möchten oder als Individuen, mit denen ggf. "gut Kirschen essen ist, wenn es darauf ankommt", ist aber IMO eine andere Sache.
Und so absurd das erscheinen mag beschreibt KT hierbei IMO mitnichten Analogien zu etwa real beobachtbaren Phänomenen, die völlig an den Haaren herbei gezogen wären.
Beschreibt KT aber hier durchaus real beobachtbare Bestandteile verschiedener europäischer Mentalitätsteile, die sich nicht einmal eindeutig national, sondern gar international beobachten lassen? IMO absolut JA.
Die Mentalität, die sie in ihren Beschreibungen den "modernen Mandalorianern" z. Zt. von Caedus zuschreibt, sind alles andere als völlig an den Haaren herbei gezogene Fundamente für die Art und Weise, wie bestimmte Gruppen von Menschen in durchaus sehr unterschiedlichen heutigen westindustriellen "Demokratien" nach wie vor "leben" bzw. existieren.

Das man hierbei unterscheiden muss, dass KTs Mandalorianer in LOTF selbstverständlich dabei eine SW-typische bzw. fast schon -typologische "Extremisierung" erfahren - so, wie das z. B. in SW auch ganz typisch für die Jedi und die Sith bzw. ihre "gelebten Denkansätze und Vorstellungen" ist - sollte dabei eigentlich JEDEM Leser von SW-Romanen klar sein.
Das also die "Mandalorianer" eher so etwas wie eine "mögliche, weitaus konkreter und eindeutiger überdauerte" Kultur-Version dessen darstellen, was z. B. heute rein hypothetisch betrachtet Kelten oder Germanen sein könnten, wenn diese in einer solchen weitaus weniger kulturell zersetzenden Form noch "existieren" würden, sollte schon jedem dabei klar sein.

Das heißt aber nicht, dass gewisse historische Mentalitäten - aus welchem Kulturkreisen man sie auch immer erfassen möchte - heutzutage z. B. NICHT mehr völlig "aus der Welt" wären.
Und in sofern sähe ich es erst einmal überhaupt als nachweiswürdig an, in wiefern diese Deine Aussage hier bei KTs Schilderungen zutrifft:
...Das Fanobjekt wird unkritisch vergöttert, alles was damit zu tun hat, ist automatisch toll bzw. wird auf Biegen und Brechen "schöngeschrieben"...
DAS KT hier also irgend etwas "schön schreibt" bzw. "...geschrieben hat", kann ich dabei so nicht ausmachen.
Das sie die "Mandalorianer" - vielleicht sogar etwas zu sehr - "vermenschlicht" hat, dass muss sie sich dabei wohl durchaus vorwerfen lassen - zumindest in sofern, wie sie genau DAS getan hat.
Aber kann man ihr das anspruchstechnisch vorwerfen? IMO nein.
Denn wenn man danach geht, was denn nun an "Krieger-" oder "Söldnertum" verwerflich ist, könnte man tatsächlich IMO gut und gerne aus einem Erdorbit heraus einen Stein ungezielt irgendwie hinab auf die Erde werfen und würde eindeutig in jedem Fall dabei das richtige Gebiet mit Menschen darin treffen, welches sich genau dieser moralischen Fragwürdigkeit durchaus auf die eine oder andere Weise schuldig gemacht hat.

Wenn man also hier die philosophisch basierte Frage danach stellt, ob diese Art und Weise "kriegerischen Mordens und Tötens" in bestimmten professionelleren Arten und Weisen ganz grundsätzlich verwerflich, unmenschlich, grausam und selbstzerstörerisch ist, dann muss man hier vielmehr IMO die Frage stellen, ob man dann überhaupt STAR WARS lesen, spielen oder sonstwie konsumieren dürfte und würde eindeutig zur Antwort gelangen:
NEIN!!!

Denn dann gibt es nichts - rein gar nichts - unter dem SW-Material - ob nun Film, Roman, Videogame usw. - was sich genau hier einer "Propagandisierungsgefahr solcher Konfliktbewältigungs-Strategien" NICHT SCHULDIG MACHT.
WAS also willst Du bitteschön hiermit an KT und ihrer Beschreibung kritisieren? Das sie etwas getan hat, was seit Anfang an Gang und Gäbe im SW-Material und seine Art der Präsentation ist?
Das "Star Wars" eben noch nie ein "Star Trek" mit all diesen seinen Ansprüchen dieses anderen Fiktivuniversums war, sondern welches seit Anfang an eben auf völlig andere Art an die Aufarbeitung bestimmter Themengebiete herangegangen ist?
Deshalb habe ich jedenfalls für meinen Teil bis heute die Lesart von SW-Material, dass ich es zwar durchaus nicht unkritisch oder bedenkenlos annehme, aber ebenso wenig dort alles zu ernst nehme. SW ist für mich in allem Fiktion und erst danach stellt sich für mich die Frage, was man daraus generell oder für sich herausziehen kann.
Im Gegenteil sehe ich es gar eher so, dass jeder der glaubt, SW würde hier durch seine Filme, Romane oder sonstige Medien weitaus konkreter und stichhaltiger Stellung beziehen, SW schwerwiegend und fatal missversteht.
Aber das Problem stellt sich häufig und durchaus alles andere als nur bei SW-Produkten. Wenn man das will, kann man gut und gerne so manche Sci-Fi, Fantasy- oder sonstige -Literatur bzw. die Stoffinhalte entsprechender Medienprodukte missinterpretieren.

Nein, das ist IMO genau der Punkt, den Du und andere hier KT vorwerfen: Sie hätte die "Mandalorianer" banalisiert oder gar infantilisiert.
Und genau DAS ist eben IMO NICHT geschehen. IIRC und IMO wirken sie zwar in LOTF weitaus "menschlicher und nachvollziehbarer" und bis zu einem gewissen Grad kann man KT vielleicht gar tatsächlich vorwerfen, dass sie für die Art und Weise ihres "aktiven Lebensdaseins als Erben einer ehemaligen Kriegerkultur" etwas "zu nett" geworden sind bzw. wirken.

Wenn man aber IHR das vorwirft, dann muss man das auch ganz "Star Wars" und dessen Grundzügen seines "Fiktivuniversums" vorwerfen, in dem es grundsätzlich um Krieg und Konflikt geht.
Und wenn man hier also "pädagogische Fragwürdigkeiten" ins Spiel bringt, kann man dann auch schon gut und gerne ebenso sagen, das nicht KT dann alleine, sondern SW und seine Macher bzw. alle dafür Verantwortlichen - ja, gar angefangen mit GL und seiner OT - UNVERANTWORTLICH vorgegangen sind.

Ich jedenfalls finde das nicht und im Gegenteil - es mag es zwar hartherzig klingen, aber - ist aber jeder, der sozusagen SW-Material welcher Art auch immer konsumiert selbst dafür verantwortlich, dass was sich ihm darin präsentiert so zu verstehen, dass er damit dennoch ein gesellschaftlich nicht zersetzendes, zerstörerisches oder gar selbstzerstörerisches Leben führen kann.

Oder anders ausgedrückt: Es ist IMO genau das selbe, als wenn man Videogames (vornehmlich z. B. Ego-Shootern) vorwirft, sie bzw. ihr Konsum würde eindeutig oder gar ausschließlich für Amok-Läufe verantwortlich sein.
Und meine Meinung darüber bzw. über Leute, die das bis heute tun, hat sich dazu nicht geändert:
Diese Leute tun ihrerseits etwas reichlich gefährliches, weil sie die Verantwortung für solche Gewaltphänomene und deren Gründe dafür rein einem Medium zuschreiben - so, wie es seinerzeit schon mit dem Rock'n'Roll, seinen Schallplatten oder gewalttätigen Filmen geschah.

Hierbei gibt es aber IMO immer viele Aspekte, die nur augenscheinlich und nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Bloß also, weil man z. B. wie eben gemeint Videogames nicht völlig oder ausschließlich für bestimmte Verhaltensphänomene verantwortlich machen kann, heißt dass andererseits wiederum nicht, solche Arten von Medien wären ihrerseits völlig kritiklos, unverstanden und bedenkenlos anzunehmen, zu konsumieren o. Ä.
Aber was im Leben wäre das andererseits überhaupt?
Sollte man Alkohol oder Süßigkeiten "völlig kritiklos, unverstanden und bedenkenlos anzunehmen, zu konsumieren"? -Wohl kaum und man kann wohl gut und gerne konstatieren, dass das nun wirklich allgemein den meisten bekannt ist.
Und sieht das damit anders aus, wenn man fragen würde, ob es ein "erstrebenswertes Lebensziel ist, zum Menschenmörder, Auftragskiller oder Söldner" zu werden? IMO nein. Jeder weiß (oder sollte wissen), dass SOLCHE VORSTELLUNGEN ODER ZIELE nichts sind, was erstrebenswert ist oder wäre.

Kann man dabei darüber streiten, ob allgemein zugängliche Medien (Filme, Romane, Bücher, Videogames usw.) solche Verhaltensweisen all zu kritik- oder bedenkenlos unreflektiert, unhinterfragt und simpel darstellen? -Ja, eindeutig.
Aber sicher dann nicht in diesem Thread hier und für mich hat jedenfalls KTs Darstellungsweise der Mandalorianer-Kultur in LOTF nichts damit zu tun, weshalb sie nicht mehr für SW schreibt.

Oder anders ausgedrückt: Seit den OT-Zeiten wissen GL und seine für SW Verantwortlichen von der Problematik der "Banalisierungs- und Infantilisierungsvorwürfe" ggü. dem SW-Stoff. Das ist absolut nichts Neues und gar im Gegenteil etwas, was GL seinerzeit hinsichtlich dessen, was er mit SW erzielte bzw. zu erzielen erhofft hatte, sehr unliebsam und unangenehm aufgestoßen sein dürfe.

Ergo ist auch das noch heute eine Maß- bzw. Vorgabe für SW-Lizenzautoren, sich eben genau dessen nicht schuldig zu machen, wenn sie SW-Stoffe kreieren bzw. umsetzen.
Da inzwischen aber auch die Fan-Gemeinde weiß bzw. wissen dürfte, dass also hierfür nicht alleine ein SW-Lizenzautor wie z. B. KT verantwortlich ist, sondern auch das Korrekturlese-Lektorat von Lucas Licensing Ltd., hätten hierbei wenn dann bei KTs Beschreibungen dazu in den Romanen mehr als nur KT selbst "versagt", sondern gleich alle Verantwortlichen zusammen.
Dass DAS also zum Grund dafür wird, dass ein Autor "gegangen wird", kann ich mir NICHT vorstellen.
Eher gehe ich also davon aus, dass KT wohl vielleicht eher entweder aufgrund von Erfolgs- bzw. Misserfolgsdruck oder aufgrund eigener Ressentiments oder Vorstellungen gegangen ist - oder ihr nahegelegt worden sein könnte, zu gehen.
Die Art, wie sie die Mandalorianer, ihre Kultur und Lebensweise jedenfalls aber skizziert, ausgearbeitet und beschrieben hat, kann ich somit entsprechend NICHT als Grund dafür sehen.
 
Sie wieder mit ihrem fotografischen Gedächtnis.^^

Haha, schön wär's! In der Tat ist es eher eine mühsam erarbeitete Inhaltsmitschrift und ein selektives Gedächtnis für Dinge, die mich besonders ärgern. ;)


Die Aussage ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie stimmt. Die Kultur der Mandalorianer ist auf Krieg ausgelegt. Das ist Fakt. In irgendeinem Buch steht Jaina Solo auch einem kleinen Mädchen der Mandos gegenüber, das mit einem Blaster hantiert. Ich persönlich kann dem rein gar nichts abgewinnen. Es stellt halt nur einen anderen Aspekt des Universums dar und wie unterschiedlich die Kulturen sein können. Ob einem das nun zusagt oder nicht.

Dagegen habe ich ja auch gar nichts. Das Problem ist nicht die Ausrichtung der Mandokultur, sondern dass sie aus Sicht des "allwissenden Autors" unkritisch dargestellt wird und auch aus allen möglichen Nicht-Mando-Perspektiven innerhalb der Fiktion verehrt wird.

Bei Ben hat mich die zitierte Stelle zwar geärgert, aber sie war auch nachvollziehbar: Er war zu diesem Zeitpunkt ja wirklich ein unreifer Teenie, und dass er sowas in kompletter Naivität darüber, was "Krieger sein" bedeutet, klasse findet, kann ich verstehen. Es ist zwar insofern etwas seltsam, da er selbst auch in eine "Kriegerkultur/familie" hineingeboren ist und bisher auch keineswegs ein langweiliges Leben hatte (immerhin haben seine "Spaßbremsen von Eltern" ihn ja bereits mit Jacen herumziehen und mehr oder weniger fragwürdige "Abenteuer" erleben lassen). Aber da Jugendliche ja gerne aus Prinzip alles ablehnen, was von den Eltern kommt, ist es nachvollziehbar, dass er sich eine "Ersatzkultur" sucht. Und vielleicht hatte er mal ein von Traviss inspiriertes Holodrama über die Mandos gesehen und fand sie dann halt total cool. ;)

Bei anderen Charakteren ist das aber nicht der Fall; außerdem stellt sich abgesehen von der Bewertung natürlich grundsätzlich die Frage, warum plötzlich alle so viel über die bis zu diesem Zeitpunkt doch eher obskure Mando-Kultur wissen, dass sie ihr Leben ständig mit ihnen vergleichen...

Und apropos "kleines mit Blaster hantierendes Mädchen", Folgendes habe ich damals in meinem Revelation-Review geschrieben:

Und wenn ich das richtig verstanden habe, ziehen sogar schon achtjährige Mandojungs mit ihren Vätern in den Krieg. Ich dachte bisher, sie wären "wenigstens" 13. Oder sind sie in dem Alter schon fertige Krieger? Ist ja toll, dass sogar Fett das zu früh findet. An der Fünfjährigen mit dem Blaster konnte ich auch nichts "anrührend" finden und beim "früher waren wir härter"-Spruch mit den Babys wurde mir bald übel.

Und ansonsten auch noch:

Mehrfach habe ich mir notiert, dass es jetzt aber komplett ausgehakt hat bei ihr und ob es denn niemanden gibt, der sie wenigstens mal ein bisschen ausbremst. Zur Glorifizierung der Mandos ist ihr nichts zu niedrig, ob nun gnadenlose Retcons oder hemmungslose Nichtbeachtung von (Charakter)Kontinuität.

Teilweise ist es so extrem, dass ich mich frage, ob sie sich selbst auf die Schippe nimmt. Derart schlagseitiges Zeugs kann ein halbwegs intelligenter Mensch doch eigentlich gar nicht ernst meinen - und für blöd halte ich KT eigentlich nicht.



Und mal ehrlich, im ersten LotF-Teil ist der 13jährige Ben mit Jacen durch die Gegend gezogen und die beiden haben unter anderem dafür gesorgt, dass auf Adumar eine Frau in kleine Stücke zerteilt wurde. Da halte ich jetzt mal dagegen, dass es in Blutlinien von der guten Traviss immerhin mal Gedanken bezüglich altersgerechtem Verhalten auftauchen.

Ich habe das ja auch nie gutgeheißen. Traviss' "Gedanken bezüglich altersgerechtem Verhalten" gut und schön, aber wenn sie es gleichzeitig als unproblematisch, ja sogar erstrebenswert darstellt, dass Mandojungen mit 13 vollwertige Krieger werden, dann hat das was von Lippenbekenntnis bzw. Doppelmoral bezüglich Jedi (schlääächt!) und Mandos (guuuut!).


Wenn ich heute so FotJ lese und mir dann schon die achtjährige Allana mit der Reife einer jungen Frau antun muss…

ACK, das finde ich auch ganz furchtbar; im Vergleich dazu war das mit Ben in LotF ja noch richtig harmlos. :rolleyes:


Was ich z.B. gar nicht leiden kann, ist mit Ben Skywalker der gefühlte hundertste perfekte Jedi-Junge, der früher erwachsen wird als er eigentlich sollte, jedem Problem gewachsen ist und sowieso immer als Held da steht. Das ist auch so ein Grund, warum ich bei FotJ noch nicht weitergelesen habe. Es ist bis ins Detail doch immer wieder dasselbe (Anakin Skywalker, Anakin Solo, Corran Horn, Ben Skywalker usw.), was die Autoren uns vorwerfen und das deshalb, weil die breite Masse drauf steht. Kaum einer beschwert sich über sowas. Vielleicht weil damit alles so ist, wie es sein soll? Halt bloß nichts anderes.

Ich weiß nicht, ob die "breite Masse" darauf steht bzw. ob diese Wiederholungen wirklich die einzige Möglichkeit sind, die "breite Masse" bei der Stange zu halten. Aber jedenfalls glaube ich nicht, dass die breite Masse davon begeistert ist, über unrealistische Heldentaten von 8jährigen zu lesen. :rolleyes:

Dass man eine Figur mit 13 allmählich an die Action heranführt, damit die jugendlichen Leser eine gleichaltrige Identifikationsfigur haben, ist sinnvoll. Dass diese Figur dann aber gleich der strahlende Hauptheld sein muss, ist blödsinnig, denn zum einen werden die älteren Leser dadurch abgeschreckt, zum anderen wäre es das allerneueste, dass Jugendliche nicht gerne Helden anhimmeln, die einige Jahre älter sind als sie selbst.

Ansonsten bin ich natürlich voll und ganz Deiner Meinung, dass es dringend mehr Variationen in der Charakterentwicklung braucht. Für Ben hatte ich mir ja von Anfang an ein längeres "Verweigern" des Jedi-Erbes gewünscht (sollte auch irgendwo im Forum dokumentiert sein), gerne auch ein Konflikt mit seiner Herkunft, der sich über viele Jahre seines Erwachsenwerdens hinzieht. Gut vorstellen können hätte ich mir dafür das Schmugglerleben oder ein ganz stinknormal-sorgloses Teenie-Dasein mit "bleibt-mir-doch-mit-eurem-Galaxisrettungsscheiß-vom-Leib-ich-will-mich-nicht-für-fremde-Leute-umbringen-lassen-sondern-leben-und-Spaß-haben"-Einstellung. :D

Dass es dann ausgerechnet eine bisher quasi unbekannte martialische Kriegerkultur sein musste und dieser eigentlich gute Grundansatz nicht weiter verfolgt wurde, sondern nur als ein Vehikel diente, um die Mando-Kultur als erstrebenswert darzustellen, war nicht gerade befriedigend...


Aber ist das genau so absolut so auffassbar? IMO nein. Was MACHT den KT in LOTF tatsächlich? Sie beschreibt einfach nur sehr konkret und IMO völlig unbewertend die Lebensart der Mandalorianer, wobei sie bemüht war, dahingehend detailliert und konkret zu werden, zu sein bzw. zu bleiben.
Klar, nun meinst Du, dass das eben NICHT "unbewertend" sei, wie sie es dort beschreibt.

Natürlich ist das, was ich hier schreibe, nur meine persönliche Wahrnehmung als Leser. Da es allerdings auch eine nicht geringe Anzahl anderer Leser gibt, die das ebenfalls so wahrnehmen, halte ich meine Auffassung zumindest mal nicht für komplett abwegig. :D

Es geht mir auch nicht darum, dass es nicht berechtigt ist, dass auch eine eigentlich negative Kultur als "menschlich" dargestellt wird. Dazu kann ich nur auf meine Kommentare zum Lost Tribe in FotJ hinweisen, wo ich immer wieder lobe, dass gerade Christie Golden sie nicht als "unbeschreiblich böse Monster" darstellt, sondern als Menschen, die persönlich sympathisch sein können, die Gefühle haben, lieben und geliebt werden und selbstverständlich auch ihre Gründe haben, warum sie an ihrer Kultur festhalten.

Man kann aber auch Kritik einfließen lassen, ohne diese menschliche Darstellung zu verlieren. Gerade die in SW-Romanen übliche Erzähltechnik, bei der aus der Perspektive wechselnder Charaktere deren subjektive Wahrnehmung beschrieben wird, bietet sich dafür an.

Als Beispiel hätte Traviss eine Szene aus Sicht eines Mandos beginnen können, in der geschildert wird, wie er für seine Kameraden empfindet und wie großartig der Zusammenhalt ist. Dann hätte sie auf Jainas Sicht umschalten können, die die Bedrohung in diesem zusammengeschweißten Kriegertrupp sieht oder reflektiert, dass sie diesen im Wortsinn erkämpften Zusammenhalt mit ihren Jedi-Kameraden auch erlebt hat, dass man dafür andererseits aber auch einen hohen Preis zahlt, und / oder dass es bei den Jedi wenigstens die Erfüllung gibt, dass ein gemeinsames altruistisches statt ein egoistisches Ziel verfolgt wird.

So hätte der Leser zwar eine menschliche Mando-Darstellung, aber gleichzeitig eine Kontrastierung mit dem Standpunkt eines Außenstehenden und könnte sich selbst eine Meinung darüber bilden.

Was Traviss stattdessen aber gemacht hat, ist Jaina denken zu lassen "oh, wie toll der Zusammenhalt der Mandos ist, das hätte ich auch gerne" (implizierend, dass es das bei den Jedi nicht gibt). Und damit lässt Traviss ihren Lesern nicht die Wahl, ob sie den Mando- oder den Jaina-Standpunkt für richtig halten, sondern drückt ihnen den "Mandos guuuuut"-Standpunkt auf. Mir stellen sich da nur die Nackenhaare auf, unbedarfte Leser schlucken diesen Standpunkt möglicherweise unkritisch.


Wenn man also hier die philosophisch basierte Frage danach stellt, ob diese Art und Weise "kriegerischen Mordens und Tötens" in bestimmten professionelleren Arten und Weisen ganz grundsätzlich verwerflich, unmenschlich, grausam und selbstzerstörerisch ist, dann muss man hier vielmehr IMO die Frage stellen, ob man dann überhaupt STAR WARS lesen, spielen oder sonstwie konsumieren dürfte und würde eindeutig zur Antwort gelangen:
NEIN!!!

Das ist ein berechtigter Einwand. Warum bin ich eigentlich hier (außer, um euch eine Laus im Pelz zu sein)? :p

Aus meiner Sicht ist es allerdings so, dass die Jedi den personalisierten Konflikt darstellen, der besteht zwischen idealistischen, pazifistischen Ansprüchen und der Realität, die Gewalt eben doch manchmal nötig macht oder zumindest zu machen scheint. Dass diese auch real höchst relevante Problematik anhand der Jedi-Philosophie diskutiert wird, macht SW für mich "konsumierbar" und interessant. Deswegen lese ich auch selten oder kaum Bücher ohne Jedi, weil dieses Element dort meist fehlt.

Und das ist im Übrigen auch der Grund, warum ich "Jedi-Fan" bin, und nicht etwa wegen ihrer supertollen Superhelden-Fähigkeiten...


Und wenn man hier also "pädagogische Fragwürdigkeiten" ins Spiel bringt, kann man dann auch schon gut und gerne ebenso sagen, das nicht KT dann alleine, sondern SW und seine Macher bzw. alle dafür Verantwortlichen - ja, gar angefangen mit GL und seiner OT - UNVERANTWORTLICH vorgegangen sind.

Natürlich ist mir klar, dass SW zum einen eine Kriegsgeschichte ist, in der per Definition viel Gewalt vorkommt, zum anderen ein unterhaltendes Weltraummärchen, das nicht zu ernst genommen werden darf. Aber gerade Märchen spiegeln ja vor dem simplifizierten Hintergrund oft Werte wieder und vermitteln sie damit auch. IMHO hat GL in den Filmen auch immer versucht, "gute" moralische Botschaften zu senden. Ich hacke zwar gerne mal auf seinem Altersfreigaben-Wahn herum, aber es gibt auch eine tiefere Ebene, auf der er seine Filme "für Kinder geeignet" gemacht hat, und das finde ich durchaus charmant.

Gerade die OT gibt da einiges her: Am Ende von ANH entscheidet sich Han gegen das schnöde Geld und für die Freundschaft und den Kampf gegen das Böse - und kriegt ganz am Ende zur Belohnung dafür die Prinzessin. :D (Dass das Imperium unstrittig böse ist, muss man in diesem begrenzten Märchenszenario einfach mal hinnehmen, so wie z.B. auch die Hexe in Hänsel und Gretel. Da das "unstrittig Böse" als undemokratisch und freiheitsfeindlich dargestellt wird, wird aber auch dadurch im Endeffekt ein positiver Wert vermittelt.) In ESB wird am Beispiel von Lando gezeigt, dass es sich nicht auszahlt, einen Deal mit dem Bösen einzugehen. Und am Ende von RotJ erlangt Luke seinen Sieg über das Böse nicht durch Gewalt, sondern durch Gewaltverzicht, Selbstaufgabe, Vertrauen und Liebe.


Ich jedenfalls finde das nicht und im Gegenteil - es mag es zwar hartherzig klingen, aber - ist aber jeder, der sozusagen SW-Material welcher Art auch immer konsumiert selbst dafür verantwortlich, dass was sich ihm darin präsentiert so zu verstehen, dass er damit dennoch ein gesellschaftlich nicht zersetzendes, zerstörerisches oder gar selbstzerstörerisches Leben führen kann.

Natürlich ist jeder selbst dafür verantwortlich, was er daraus macht. Das spricht die "Anbieter" von diversen Medien aber nicht von ihrer Verantwortung frei, was sie anbieten, insbesondere wenn man damit rechnen muss bzw. es sogar darauf anlegt, dass es jüngere Konsumenten gibt. Die von Dir zitierten Ego-Shooter und Co. sind nicht umsonst mit einer höheren Altersfreigabe belegt (deren Sinn, Unsinn und Wirksamkeit ein Thema für sich wäre).


Und sieht das damit anders aus, wenn man fragen würde, ob es ein "erstrebenswertes Lebensziel ist, zum Menschenmörder, Auftragskiller oder Söldner" zu werden? IMO nein. Jeder weiß (oder sollte wissen), dass SOLCHE VORSTELLUNGEN ODER ZIELE nichts sind, was erstrebenswert ist oder wäre.

Ich denke natürlich nicht, dass KTs Romane direkt vermitteln, dass es ein erstrebenswertes Lebensziel ist, zum Menschenmörder, Auftragskiller oder Söldner zu werden. Aber dadurch, dass sie an die Mandokultur so viele positive Erlebnisse koppelt und diese gleichzeitig anderen Kulturen abspricht, vermittelt sie, dass diese positiven Erlebnisse nur über sowas wie die Mandokultur zu erlangen sind. Und wenn man sich umschaut, wo sowas in der "echten Welt" zu haben ist, ist man ganz schnell bei der Armee... (Eine korrekte Jedi-Darstellung sollte dagegen eher zum THW verführen. :kaw: )


Aber sicher dann nicht in diesem Thread hier und für mich hat jedenfalls KTs Darstellungsweise der Mandalorianer-Kultur in LOTF nichts damit zu tun, weshalb sie nicht mehr für SW schreibt.

Das ist auf jeden Fall richtig. Die Diskussion hat sich aber eben so entwickelt, wie das hier im Forum öfter mal passiert. Wenn die Mods das laufen lassen, ist das für mich in Ordnung, zumal die Frage ja in den ersten paar Beiträgen geklärt wurde. Ansonsten habe ich aber auch kein Problem damit, wenn ein Mod entscheidet, die Beiträge, die sich nur noch mit Pro / Kontra bezüglich Traviss und Mandos befassen, in einen anderen / neuen Thread zu verschieben.


Dass DAS also zum Grund dafür wird, dass ein Autor "gegangen wird", kann ich mir NICHT vorstellen.
Eher gehe ich also davon aus, dass KT wohl vielleicht eher entweder aufgrund von Erfolgs- bzw. Misserfolgsdruck oder aufgrund eigener Ressentiments oder Vorstellungen gegangen ist - oder ihr nahegelegt worden sein könnte, zu gehen.
Die Art, wie sie die Mandalorianer, ihre Kultur und Lebensweise jedenfalls aber skizziert, ausgearbeitet und beschrieben hat, kann ich somit entsprechend NICHT als Grund dafür sehen.

Hat das jemand behaupet? :verwirrt:

Micah
 
Dass Kids, die viel zu jung dafür sind, in den Krieg geschickt werden oder auf gefährliche Missionen, kommt aber wirklich nicht nur in KTs Werken vor. Das ist eher quasi schon usus in Star Wars, wenn man sich die ganzen Meister-Padawan-Missionen ansieht. Die sind meistens extrem gefährlich, aber das behandelt auch praktisch kein Autor, und konzentriert sich stattdessen auf die coole Action. Sieh dir nur mal Ahsoka an. Sie ist das Paradebeispiel dafür, in zartem Alter bereits ein cooler Actionheld zu sein.

Wenn man sich drauf konzentriert, kriegt man nur graue Haare. Star Wars ist eben zu einem gewissen Grad nicht ganz ernstzunehmen.

Ich sehe bislang noch immer keinen wesentlichen Unterschied zwischen "Jedi sind so supertoll, weil sie Zauberkräfte haben und es ist supertoll, wie sie sich in der ganzen Galaxie als Ordnungshüter aufspielen, ohne von den Einwohnern dazu gewählt worden zu sein" und "Mandos, Mandos, Mandos über alles und nur der Krieg macht aus einem Jungen einen Mann!". Ist doch beides kompletter Schwachsinn, wenn man es sich unter der Lupe ansieht.
 
Dass Kids, die viel zu jung dafür sind, in den Krieg geschickt werden oder auf gefährliche Missionen, kommt aber wirklich nicht nur in KTs Werken vor. Das ist eher quasi schon usus in Star Wars, wenn man sich die ganzen Meister-Padawan-Missionen ansieht. Die sind meistens extrem gefährlich, aber das behandelt auch praktisch kein Autor, und konzentriert sich stattdessen auf die coole Action. Sieh dir nur mal Ahsoka an. Sie ist das Paradebeispiel dafür, in zartem Alter bereits ein cooler Actionheld zu sein.

Das habe ich ja auch nicht KT speziell vorgeworfen, sondern es allgemein kritisiert. Das mit den 13jährigen Padawanen im OJO fand ich noch nie gut und sehe das als einen der vielen Fehler an, die eigentlich mit dem Neustart des Jediordens ausgemerzt werden sollten. Leider kopieren die EU-Verantwortlichen in ihrem "auch-post-Endor-muss-alles-der-PT-so-ähnlich-wie-möglich-sein-sonst-sind-unsere-Leser-überfordert"-Wahn aber auch das nach und nach in den NJO.

Ansonsten ist es aber auch immer noch ein Unterschied, ob Ahsoka als Jugendliche in einem Krieg kämpft, Mandojungs mit 13 zu Kriegern werden, Ben mit 13 von einem sithigen Mentor hart gemacht wird oder ob Mandomädchen mit 5 mit Blastern hantieren und Jaina (!) das "anrührend" findet, Mandojungs schon mit 8 zu kämpfen beginnen und Allana sich im gleichen Alter wie 20 aufführt und absurde Heldentaten vollbringt. Ersteres kann ich gerade noch so verknusen, bei letzterem hört alles auf.

Ich weiß nicht, warum man sich jenseits der PT-Ära, wo das Padawan-System ja nun mal gesetzt ist und man sich danach richten muss, immer wieder entscheidet, so etwas zu machen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es SW irgendwie schaden würde, die Extremfälle von Kindersoldaten und Kinderhelden ganz sein zu lassen und die jugendlichen Charaktere wenigstens 3 Jahre älter zu machen.


Ich sehe bislang noch immer keinen wesentlichen Unterschied zwischen "Jedi sind so supertoll, weil sie Zauberkräfte haben und es ist supertoll, wie sie sich in der ganzen Galaxie als Ordnungshüter aufspielen, ohne von den Einwohnern dazu gewählt worden zu sein" und "Mandos, Mandos, Mandos über alles und nur der Krieg macht aus einem Jungen einen Mann!". Ist doch beides kompletter Schwachsinn, wenn man es sich unter der Lupe ansieht.

Ja, das ist in der Tat beides kompletter Schwachsinn, aber der Punkt ist doch, dass es eben nicht nach dem Motto läuft "Jedi sind so supertoll, weil sie Zauberkräfte haben und es ist supertoll, wie sie sich in der ganzen Galaxie als Ordnungshüter aufspielen, ohne von den Einwohnern dazu gewählt worden zu sein". Jedenfalls nicht in den Büchern, die ich lese. Da wird im Gegenteil die Rolle der Jedi ständig in Frage gestellt. Und was die PT-Ära betrifft, fällt es in die gleiche Kategorie wie oben beschrieben: Einer der Fehler des OJO, die ausgemerzt werden sollten.

Micah
 
Bei anderen Charakteren ist das aber nicht der Fall; außerdem stellt sich abgesehen von der Bewertung natürlich grundsätzlich die Frage, warum plötzlich alle so viel über die bis zu diesem Zeitpunkt doch eher obskure Mando-Kultur wissen, dass sie ihr Leben ständig mit ihnen vergleichen...

Da halte ich aber gerne wieder dagegen, was ich ohnehin schon geschrieben habe. Andere Autoren machen das auch nicht anders. Allston holt immer wieder Wedge Antilles hervor, Stackpole Gavin Darklighter, Denning Saba Sebatyne. Denning bekommt das immer recht gut hin, andere dagegen auch nur weniger. Anders als Traviss hat es nur kein anderer Autor bisher fertig gebracht, ihre Lieblinge wirklich in jedem Zusammenhang mit einzubinden.
Obwohl Allston schon dicht rankommt ;)

Nach meinem Empfinden hat sich Traviss einfach viel zu sehr in die z.T. auch durchaus berechtigte Kritik der StarWars-Fans hineingesteigert, die es nicht abkönnen, ständig die perfekten Jedi durch die Galaxis streifen zu sehen. Die Frau ist absolut radikal mit ihrer persönlichen Meinung umgegangen, die Jedi sind kacke, die Mandos sind toll. So was kenne ich eigentlich nur von Leuten, die kaum was anderes machen, als sich zu Hause alleine mit ihrem Hobby zu beschäftigen.

ACK, das finde ich auch ganz furchtbar; im Vergleich dazu war das mit Ben in LotF ja noch richtig harmlos. :rolleyes:
Und davor die Solos in der NJO.^^

Ich weiß nicht, ob die "breite Masse" darauf steht bzw. ob diese Wiederholungen wirklich die einzige Möglichkeit sind, die "breite Masse" bei der Stange zu halten. Aber jedenfalls glaube ich nicht, dass die breite Masse davon begeistert ist, über unrealistische Heldentaten von 8jährigen zu lesen. :rolleyes:
Du musst nicht so oft „breite Masse“ wiederholen ;). Meine Kritik war auch schon auf den jugendlichen Ben bezogen, nicht mehr auf die richtigen Kinder mit ihren Abendteuern. Dazu habe ich auch schon oft genug geschrieben, dass ich das selbst nicht abkann. Ich frage mich diesbezüglich sogar, wieso die Autoren sowas immer wieder einbauen. Ich wüsste nicht, dass ich jemals von irgendeinem Fan gehört hätte, dass er es toll fand, was die Lütten (Anakin, Jacen, Jaina, Allana) getrieben hätten.

Wozu macht man denn Identifikationsfiguren? Um doch wohl möglichst viele Leute anzusprechen. Finde ich auch nicht schlimm, ich mag‘s halt nur auch nicht, wenn die dann immer gleich in alle Himmel gelobt werden (In-Univsers). Halt was du auch geschrieben hast.

Ansonsten bin ich natürlich voll und ganz Deiner Meinung, dass es dringend mehr Variationen in der Charakterentwicklung braucht. Für Ben hatte ich mir ja von Anfang an ein längeres "Verweigern" des Jedi-Erbes gewünscht (sollte auch irgendwo im Forum dokumentiert sein), gerne auch ein Konflikt mit seiner Herkunft, der sich über viele Jahre seines Erwachsenwerdens hinzieht. Gut vorstellen können hätte ich mir dafür das Schmugglerleben oder ein ganz stinknormal-sorgloses Teenie-Dasein mit "bleibt-mir-doch-mit-eurem-Galaxisrettungsscheiß-vom-Leib-ich-will-mich-nicht-für-fremde-Leute-umbringen-lassen-sondern-leben-und-Spaß-haben"-Einstellung. :D
So wie ich das mitbekommen habe, hat der nächste Skywalker, der Cade, diese Nummer abgezogen. Weiß ich aber nur am Rande, weil ich auch kein Comic-Fan bin.


Ich sehe bislang noch immer keinen wesentlichen Unterschied zwischen "Jedi sind so supertoll, weil sie Zauberkräfte haben und es ist supertoll, wie sie sich in der ganzen Galaxie als Ordnungshüter aufspielen, ohne von den Einwohnern dazu gewählt worden zu sein" und "Mandos, Mandos, Mandos über alles und nur der Krieg macht aus einem Jungen einen Mann!". Ist doch beides kompletter Schwachsinn, wenn man es sich unter der Lupe ansieht.
Da muss ich aber wiedersprechen. Zumindest für die Romane, die ich lese (Ära NJO, Legacy), mit Clone Wars und Comics kenne ich mich nicht wirklich aus und bin nur durch Wookiepedia informiert.

Jedenfalls werden die Jedi vor allem jetzt wieder in FotJ sehr gesellschaftskritisch beäugt. Es wird des Öfteren, halt von den Nicht-Jedi, das Verhalten der Jedi infrage gestellt bzw. die Tatsache, dass Nicht-Machtanwender sich ein solches Verhalten eben nicht leisten könnten. Ich meine es war Leia, die in einem Teil auch den Gedanken dazu hatte, dass die Bürger ihre Meinung der Jedi schon bald wieder ändern würden, eine Woche werden die Jedi verehrt und in der nächste wieder verteufelt.

In-Univers wird das Jedi-Gehabe durchaus infrage gestellt.

Nur von den Jedi selbst fehlt diese kritische Betrachtungsweise meistens, Jacen Solo konnte das allerdings. Das empfinde ich aber durchaus als realistisch und vergleichbar mit der Realität. Wann man einen arroganten Menschen vor sich hat, sieht der halt nicht wie daneben er sich verhält.
 
Da halte ich aber gerne wieder dagegen, was ich ohnehin schon geschrieben habe. Andere Autoren machen das auch nicht anders. Allston holt immer wieder Wedge Antilles hervor, Stackpole Gavin Darklighter, Denning Saba Sebatyne. Denning bekommt das immer recht gut hin, andere dagegen auch nur weniger. Anders als Traviss hat es nur kein anderer Autor bisher fertig gebracht, ihre Lieblinge wirklich in jedem Zusammenhang mit einzubinden.

Es stimmt, dass auch andere Autoren ihre Lieblinge in den Vordergrund schreiben. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass irgendein Autor dabei mal so etwas gemacht hätte wie Traviss. Um das Beispiel Denning / Saba / Barabels heranzuziehen, hätte Denning dafür auf einmal alle Charaktere ihre Lebensweise mit den Barabels vergleichen lassen müssen und sie sich wünschen lassen müssen, selbst wie Barabels leben zu können.


Du musst nicht so oft „breite Masse“ wiederholen ;).

Okay, dann also die schmale Minderheit. :p

Ansonsten scheinen wir uns in Bezug auf die jugendlichen Helden ja ziemlich einig zu sein.


So wie ich das mitbekommen habe, hat der nächste Skywalker, der Cade, diese Nummer abgezogen. Weiß ich aber nur am Rande, weil ich auch kein Comic-Fan bin.

Stimmt, dieser Plot wurde für Cade verschw... äääh, verwendet. ;) Bei ihm war es aber eine etwas andere Ausgangsposition, da er nach dem Massaker fast in diese Verweigerungsrolle hineingezwungen wurde und außerdem für viele Jahre von den Jedi isoliert war. Das interessante bei Ben wäre ja gerade gewesen, dass es eine komplett selbstbestimmte Rebellion hätte sein können und die Reibung mit seiner Familie und dem Orden ständig präsent gewesen wäre.

Micah
 
Das habe ich ja auch nicht KT speziell vorgeworfen, sondern es allgemein kritisiert. Das mit den 13jährigen Padawanen im OJO fand ich noch nie gut und sehe das als einen der vielen Fehler an, die eigentlich mit dem Neustart des Jediordens ausgemerzt werden sollten. Leider kopieren die EU-Verantwortlichen in ihrem "auch-post-Endor-muss-alles-der-PT-so-ähnlich-wie-möglich-sein-sonst-sind-unsere-Leser-überfordert"-Wahn aber auch das nach und nach in den NJO.

Ansonsten ist es aber auch immer noch ein Unterschied, ob Ahsoka als Jugendliche in einem Krieg kämpft, Mandojungs mit 13 zu Kriegern werden, Ben mit 13 von einem sithigen Mentor hart gemacht wird oder ob Mandomädchen mit 5 mit Blastern hantieren und Jaina (!) das "anrührend" findet, Mandojungs schon mit 8 zu kämpfen beginnen und Allana sich im gleichen Alter wie 20 aufführt und absurde Heldentaten vollbringt. Ersteres kann ich gerade noch so verknusen, bei letzterem hört alles auf.

Ich weiß nicht, warum man sich jenseits der PT-Ära, wo das Padawan-System ja nun mal gesetzt ist und man sich danach richten muss, immer wieder entscheidet, so etwas zu machen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es SW irgendwie schaden würde, die Extremfälle von Kindersoldaten und Kinderhelden ganz sein zu lassen und die jugendlichen Charaktere wenigstens 3 Jahre älter zu machen.

Ich finde das ja auch nicht gut. Aber es ist eben ein Problem, dass sich nicht nur auf KT beschränkt (auf sie allerdings auch), sondern praktisch auf das ganze EU. Für mich ist es in der PT-Ära jedenfalls besonders sichtbar, wo sowohl bei den Jedi Kindersoldaten kämpfen als auch bei den Klonen (ganz ehrlich, das sind auch Kindersoldaten).

Ja, das ist in der Tat beides kompletter Schwachsinn, aber der Punkt ist doch, dass es eben nicht nach dem Motto läuft "Jedi sind so supertoll, weil sie Zauberkräfte haben und es ist supertoll, wie sie sich in der ganzen Galaxie als Ordnungshüter aufspielen, ohne von den Einwohnern dazu gewählt worden zu sein". Jedenfalls nicht in den Büchern, die ich lese. Da wird im Gegenteil die Rolle der Jedi ständig in Frage gestellt. Und was die PT-Ära betrifft, fällt es in die gleiche Kategorie wie oben beschrieben: Einer der Fehler des OJO, die ausgemerzt werden sollten.

Micah

In den Comics, und für die interessiere ich mich in letzter Zeit primär, ist das leider schon so. Zum Beispiel denke ich an einen, wo Quinlan Vos in Huttengebiet vordringt und sich dort wie der große Boss aufführt. Anschließend wird er von ein paar Kleinganoven angegriffen. Die werden alle abgeschlachtet, bis alles nur noch in Trümmern liegt.

Jaina Solo schrieb:
Da muss ich aber wiedersprechen. Zumindest für die Romane, die ich lese (Ära NJO, Legacy), mit Clone Wars und Comics kenne ich mich nicht wirklich aus und bin nur durch Wookiepedia informiert.

Jedenfalls werden die Jedi vor allem jetzt wieder in FotJ sehr gesellschaftskritisch beäugt. Es wird des Öfteren, halt von den Nicht-Jedi, das Verhalten der Jedi infrage gestellt bzw. die Tatsache, dass Nicht-Machtanwender sich ein solches Verhalten eben nicht leisten könnten. Ich meine es war Leia, die in einem Teil auch den Gedanken dazu hatte, dass die Bürger ihre Meinung der Jedi schon bald wieder ändern würden, eine Woche werden die Jedi verehrt und in der nächste wieder verteufelt.

In-Univers wird das Jedi-Gehabe durchaus infrage gestellt.

Nur von den Jedi selbst fehlt diese kritische Betrachtungsweise meistens, Jacen Solo konnte das allerdings. Das empfinde ich aber durchaus als realistisch und vergleichbar mit der Realität. Wann man einen arroganten Menschen vor sich hat, sieht der halt nicht wie daneben er sich verhält.

Mag sein. Im post-Endor EU kenne ich mich nicht so gut aus.
 
Ansonsten scheinen wir uns in Bezug auf die jugendlichen Helden ja ziemlich einig zu sein.
Ich denke wir sind uns sogar generell recht einig. Ich versuche nur immer auch die andere Seite zu verstehen, wenn sie mich grade nicht zu wütend macht. Wobei ich dir nicht unterstellen mag, einseitig zu sein ;).
Wenn es nicht so lange her wäre, dass ich ihre Bücher gelesen habe, würde ich auch mehr über Traviss herziehen.

Mag sein. Im post-Endor EU kenne ich mich nicht so gut aus.
Dann weißt du jetzt Bescheid! :D
 
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