Felucia

[: Felucia-System | Felucia | Dschungel :||: Tal | finstere Katakomben :||: Crado, Padawan Jaina Shan, Corporal Sluuk und ein weiterer Soldat :]

Die innere Anspannung ließ nach. Zwar langsam, dafür aber stetig. Bis auf ein Lebewesen, das nach dem grausamen Tod seines Kameraden schlagartig die Flucht angetreten hatte, hatten sie alle Feinde in dieser Halle besiegt – jedenfalls glaubte der schnaufende Cathar das. Obwohl er das Lichtschwert am Ende der Kampfhandlungen deaktiviert hatte, behielt er es in seiner rechten Pranke. Hier lauerte überall der Tod. Nach dieser befremdlichen Begegnung – sowie Kaddhans kuriosem Verschwinden davor – hatte Crado diesbezüglich keine Zweifel mehr. 'Hier geht etwas vor', dachte er, während er in einem langsamen Tempo zurück zu seinen drei Begleitern, Jaina und die beiden republikanischen Soldaten, ging. Dabei spähte er in die Dunkelheit. Hatte er irgendetwas übersehen?

Plötzlich merkte der blauhäutige Soldat Wonto Sluuk überraschend an:
„Einer fehlt! Vielleicht ist er hier noch irgendwo!“

Sofort begann die Suche. Aufmerksam tasteten drei helle Leuchtkegel die unebenen Steinwände ab, spähten in vermeintliche Ecken. Wo konnte der verbliebene Gegner bloß stecken? Schlagartig hatte Crado wieder die pirschende Natur seiner Spezies angenommen. Ganz vorsichtig schlich der Cathar umher. Eine leichte Brise ließ ihm unwillkürlich Kaddhans Geruch in die Nase steigen – gemeinsam mit hundert anderen Düften. Hatte man den Jedi-Meister durch diese Halle geschleppt? Schnurrend tigerte das zottelige Katzenwesen weiter durch die zwielichtige Dunkelheit. Indizien hatte er bisher noch keine gefunden. Doch obwohl die Macht an diesem Ort nur unstetig vorhanden war, nagten in diesem Moment keine größeren Zweifel an ihm. Irgendwie schien ihn der überraschende Kampf mit den fremden Wesen beflügelt zu haben.

Nachdem man den Gesuchten gefunden und mit beherzten Handgriffen fixiert hatte, sagte Wonto – mit deutlichem Bedauern in der Stimme – zu den anderen:
„Jetzt wünschte ich, Rätin Chesara wäre hier. Oder haben Sie zufällig auch Heilkräfte, Meister Crado? Nach dem, was Sie da eben abgezogen haben, traue ich Ihnen fast alles zu. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wirklich irre, einfach nur irre... ich meine, ich will Ihnen natürlich nicht zu nahe treten, Sir!“

„Nein, so stark sind meine Fertigkeiten in dieser Richtung leider nicht ausgeprägt“
, entgegnete der Cathar als ihm der Soldat in dessen „Lobhudelei“ eine winzige Möglichkeit ließ.

Schon auf Coruscant hatte er erlebt wie Wesen, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht – oder nur kaum – in Kontakt mit der Macht gekommen waren, so enthusiastisch reagierten, wenn er plötzlich seine Fertigkeiten in solch sichtbarem Maße entfesselte. Stolz war er darauf jedoch nicht. Mehr aus „Notwehr“ als aus einer kämpferischen Laune heraus hatte er handeln müssen, weshalb er sich eher in Demut übte. Dennoch nutzte er diesen Augenblick nicht, um den Soldaten „Lehrmeisterhaft“ zu tadeln. Moralische Erhabenheit sah er nicht als angemessen an – zumal er mit seinem Eingeständnis sich selbst längst wieder vom Podest heruntergeholt hatte. Während Wonto weiter laut nachdachte, kreisten die Gedanken des Cathar insgeheim um die eine Frage: Was sollten sie mit dem Feind bloß anstellen?


'Bis zu welchem Schritt dürfen wir gehen?', fragte sich das untersetzte Katzenwesen, während sein Blick auf der erbärmlichen Gestalt ruhte. Trotz der Wunden sowie der Fixierung wandte es sich, gab schmerzerfüllt kehlige Laute von sich und bedachte jeden mit einem scheinbar bedrohlichen Blick aus seinen dunklen Augenhöhlen. Crado erschauderte. Moralisch stand er in diesem Augenblick vor einem Scheideweg: Entweder ließ er diese Gestalt unangetastet oder er nutzte sie als Werkzeug, um Meister Kaddhan zu befreien. Folgte er bei der zweiten Möglichkeit nicht der Dunklen Seite? Ohne sein aktives Zutun kam ihm diese Frage auf einmal in den Sinn. Schon auf Coruscant hatte er immer wieder ein bisschen gezaudert, doch nun, nach Noomis tragischen Tod, waren die eigenen Zweifel so manches Mal lauter zu hören als früher. Er achtete jetzt einfach mehr darauf als zu den Zeiten als er noch mit Mike Yu und Utopio, seinen beiden Mentoren, unterwegs gewesen ist.

Der Cathar war noch immer in die eigenen Gedanken versunken als sich die Soldaten längst schon der nächsten Sache widmeten. Nur die menschliche Padawan Jaina Shan stand noch immer ratlos an seiner Seite. Sie bemühte sich zwar um eine kämpferische Ausstrahlung, aber in diesem Fall musste man wahrlich kein Kenner der Menschheit sein, um hinter dieser Fassade den Widerspruch zu ihrer wahren Gefühlswelt zu erkennen. Was für ein gewaltiger Schock mochte bloß diese Mission für sie darstellen? Crado war sich sicher, dass man sie im Jedi-Orden eher weniger auf solche unerwarteten Probleme vorbereitet hatte. Höchstwahrscheinlich räumte man mehr Platz eher für die Festigung in den Glauben an die Helle Seite ein. Leise seufzte er. Die gesamte Situation war vertrackt. Sanft ließ er seine linke Pranke auf der schmalen Schulter der Schülerin ruhen, spendete ihr etwas Trost.

Es war wieder der Corporal, der am Lagerfeuer stehend rief:
„Das sollten Sie sich ansehen!“

Unverzüglich eilten die beiden Jedi zu dem Feuer. Einzelne Flammen reckten sich immer wieder in die Höhe, drängten das unheimliche Zwielicht ein bisschen zurück und manchmal folgte ihnen eine glimmende Glutwolke. Humanoide Überreste – hauptsächlich in Form von Knochen – lagen in dem Feuer. Während sich Jaina sofort erschrocken wegdrehte und sich dabei instinktiv an den struppigen Cathar klammerte, schluckte dieser derweil hörbar. Mit was für ein grässlichen Kultur hatten sie es hier zu tun? Handelte es sich bei diesen dürren Gestalten etwa um einen vergessenen Stamm voller Kannibalen? Unwillkürlich kroch bei Crado die Frage ins Bewusstsein, ob es sich hier ein weiteres Mal um ein Mitglied der Expedition handelte. Sein Blick wanderte zu der Devaronianerin und dem blauhäutigen Corporal. Offenbar hatte sich die Soldatin im Vorfeld der Mission belesen. Denn exakt in diesem Moment überschüttete sie ihre Begleiter mit kleinen Informationshäppchen über diese „Dschungel-Felucianer“.

Bevor das Katzenwesen aber überhaupt eine Kleinigkeit sagen konnte, wechselte Wonto erneut das Thema:
„Egal was an diesen Gerüchten dran ist, diese Wesen sind so oder so eine Bedrohung. Ich habe keine Ahnung, was sie Meister Kaddhan antun wollen oder schon angetan haben. Aber ich denke, es ist kein Zufall, dass sie sich hier aufhalten, wo die Spuren der Expeditionen enden und der Meister verschwunden ist. Sie haben irgendwas damit zu tun. Mein Bauch und mein Rüssel sagen mir, dass wir uns beeilen müssen. Ich gebe zu, dass ich lieber hier verschwinden würde, aber ich denke, uns bleibt keine Wahl, als ihnen zu folgen. Sie sind in die Richtung verschwunden, und wenn ich nicht irre, gibt es da einen Gang. Sir, wollen wir wieder vorangehen?“

„Ja, wir sollten weitergehen“, entschied Crado, obwohl sich gerade jede einzelne Faser seines Seins dagegen sträubte. „Noch gibt es Hoffnung, dass nicht alle Vermissten tot sind – und denen sind wir eine Rettung schuldig!“

Zum Glück war der innere Widerwille nicht gewaltig, denn so konnte der kräftige Cathar tatsächlich den ersten Schritt machen. Zwar setzte sich derweil ein mulmiges Gefühl in der Magengegend fest, aber noch gab ihm das Lichtschwert in seiner rechten Pranke die nötige Zuversicht. So wurde Crado mit jedem Schritt ein bisschen entschlossener. Mit dem Corporal direkt an seiner Seite betrat er den nächsten Gang, der sie tiefer in die Katakomben führen sollte. Dabei tauchte er ein weiteres Mal in eine dieser Anomalien ein. Jegliches Gefühl für die Macht war bei ihm auf einen Schlag nicht mehr vorhanden. Jedoch sagte er Wonto nichts davon. Der Blauhäuter hatte ihn so oft angesprochen, dass er sich unweigerlich als Anker dieser Gruppe fühlte. Sie bezogen ihr Vertrauen aus seiner Person – so wie er das seine aus seinem Lichtschwert, der letzten Verbindung zu den Jedi, gewann. All seine Sinne schärften sich wieder als sie durch die Dunkelheit schritten. Dumpfe Geräusche konnte man erneut aus der Ferne hören. Kamen sie vielleicht doch zu spät?

„Ein Tentakelkopf ist mir vorhin entwischt“, merkte Crado auf einmal wispernd an. „Einen zweiten Überraschungsmoment werden wir deswegen nicht mehr haben...“

'… ganz im Gegensatz zu denen', fügte der Cathar in Gedanken hinzu. 'Immerhin befinden wir uns hier in deren Reich.' Seine Ohren zuckten instinktiv als er auf einmal in der Nähe ein fremdartiges Geräusch gefolgt von unheilvollen Zischlauten ausmachte. Selbst ohne Macht zog Crado kurz darauf den richtigen Schluss aus diesen wenigen Informationen: Irgendetwas bevölkerte diesen Gang. Sein Blick wanderte blitzschnell umher. Jede dunkle Ecke nahm er dabei – sofern überhaupt möglich – in Augenschein. Jedoch handelte es sich allem Anschein nach nicht um einen Tentakelkopf. Plötzlich fiel Wontos Lichtkegel auf eine Pflanze, die mitten im Gang stand. Ihre gräuliche Oberfläche pulsierte leicht. Doch gerade als das Katzenwesen einen Schritt darauf zu machen wollte, um sich dieses komische Ding etwas genauer anzuschauen, zischte es; plusterte sich sogar noch ein bisschen mehr auf. In diesem Augenblick reichten die angeborenen Instinkte aus, um eine Gefahr in diesem Ding zu erkennen.

„Diese … Pflanze scheint nicht gerade freundlich gesinnt zu sein“, bemerkte Crado.

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[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | Keller] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, Medhi Varn (NPC); Dschungel-Felucianer. Meister Kaddhan verschwunden. In einem anderen Teil des Tempels: ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; Dribiteg, Benji Ross (NPCs).

Es musste weiter gehen. Zeit zu verlieren gab es nicht, wenn sie sich die Hoffnung erhalten wollten, Meister Kaddhan und eventuelle Überlebende der Expeditionen lebend zu befreien: In dieser Hinsicht waren Wonto Sluuk und Jediritter Crado einer Meinung. Abermals gingen sie voran, während Jaina und Medhi in einigem Abstand folgten. Sie führten den Gefangenen mit sich, der sich zwar dagegen sträubte, aber für echten Widerstand fehlte ihm die Kraft - seine Verwundungen sahen gefährlich aus und es war fraglich, wie lange er ohne medizinische Hilfe überhaupt noch leben würde. Vielleicht war ihm das bewusst und er hatte selbst ein Interesse daran, nicht einfach liegengelassen zu werden. So ließ er es nach einer Weile zu, dass die Devaronianerin ihn vor ihrem Blasterlauf her durch den nächsten dunklen Gang trieb.

Es dauerte nicht lange, bis sie Anzeichen dafür hörten und rochen, dass sich vor ihnen etwas Lebendiges befand. Sie gingen nun in großer Vorsicht weiter, das Lichtschwert und die Blasterkanone ständig zum Kampf bereit. Der Lichtkegel von Wontos Scheinwerfer tastete Boden und Wände des modrigen Ganges gründlich ab, bis er auf ein seltsames Objekt fiel. Ob es sich um eine Pflanze, einen Pilz oder ein primitives Tier handelte, konnte der Ortolaner nicht beurteilen, aber es war offensichtlich lebendig und schien fest mit dem Boden verbunden zu sein. Auf ihre Anwesenheit reagierte es, indem es eine maulartige Öffnung in ihre Richtung drehte und sich aufblähte, wobei ein zischendes Geräusch entstand. Der Katzenmann äußerte seine Vermutung, dass dieses Wesen nicht harmlos und auch nicht freundlich eingestellt war.


»Private Varn, haben Sie eine Ahnung was das da ist?« fragte er, als die beiden Frauen mit dem Gefangenen zu ihnen aufgeschlossen hatten. Auch sie musterten das Wesen skeptisch, die Gedanken des Dschungel-Felucianers konnte man nicht erkennen.

»Ich habe ein Bild davon gesehen, aber ich erinnere mich nicht, was dabei stand«, antwortete Medhi. »Tut mir leid.«

»Wir hatten leider nur wenig Zeit, uns für den Einsatz vorzubereiten«, erklärte Wonto dem Jedi entschuldigend. »Aber wenn wir uns einig sind, dass es gefährlich ist... Private, bitte!«

Der Ortolaner trat näher an den Gefangenen heran, um ihn in Schach zu halten. Auf diese Weise erhielt seine Kameradin die Möglichkeit, sich um das Gewächs zu kümmern. Während seine Waffe eher für kurze Reichweiten geeignet war, konnte sie mit ihrem A295 auch auf weit größere Distanzen zielgenau schießen. Sie legte an und zielte auf den grauen, pulsierenden Körper.

Bevor sie abdrücken konnte, führte ihr Verhalten zu einer Reaktion. Nicht bei dem Pilz-Pflanzen-Tier, sondern bei ihrem Gefangenen. Er schien die Absicht zu erkennen und bäumte sich nun gegen seine Fesseln auf. Mit einem heiseren Brüllen versuchte er, sich gegen Medhi zu werfen, aber Wonto war wachsam. Er versetzte dem Gefesselten einen Schlag mit dem Blaster und trat ihm dann gegen die Beine, so dass er niederstürzte und sich nicht aus eigener Kraft wieder erheben konnte.


»Es scheint ihm nicht recht zu sein, dass auf dieses Ding geschossen wird«, stellte der Corporal das Offensichtliche fest. »Ich wünschte, wir könnten mit ihm reden.«

Zu seiner Überraschung begann der Gefangene nun, Worte zu artikulieren. Seine Stimme klang heiser und derb, aber sie waren verständlich.

»Nicht... töten!« sagte er. »Yerdua... wichtig!«

[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | Keller] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, Medhi Varn (NPC); Dschungel-Felucianer. Meister Kaddhan verschwunden. In einem anderen Teil des Tempels: ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; Dribiteg, Benji Ross (NPCs).
 
[ Felucia / Dschungel / Tempel / Gänge] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, zwei Soldaten

Adrians menschliches Gesicht wurde vom gelben Schein seiner Lichtschwertklinge in ein gespenstisches Licht getaucht. Die für Arlens Begriffe ohnehin bereits bleiche Haut bekam einen ungesunden Ton und die Ecken und Kanten wurden durch Schattenfall hervorgehoben. Mit knappen Worten ließ er an den jungen Sith, der noch immer wie erstarrt mitten im Gang stand, verlauten, dass das Wesen ihren Tod gewollt hatte. Unwillkürlich schoss es dem Padawan durch den Kopf, dass ihm dies nicht unbedingt weiterhalf. Dass er Dschungel-Felucianer – so hatte ihn Chesara genannt – ihn hatte töten wollen war ihm aufgefallen. Und ihm war auch nicht das Konzept von Notwehr fremd. Doch er hatte sich im Angesicht des Gegners keine tiefgreifenden moralischen Fragen gestellt. Ihm war klar gewesen was Sache war, er hatte gewusst, dass der Einsatz einer Waffe nötig und gerechtfertigt gewesen war und doch hatte sich irgendetwas in ihm dagegen gesträubt dieses Leben auszulöschen.

Nicht dass dies dem Dschungel-Felucianer geholfen hätte. Die Soldaten hatten nicht solche Hemmungen gehabt wie der junge Sith-Padawan, dessen Rasse in der ganzen Galaxis als bösartig und gewalttätig verschrien war. Und so lag der Angreifer aus dem Schatten nun vor ihnen, bar jeden Lebens, das ausgeblasen worden war wie eine Kerze. Arlen konnte nicht umhin Mitleid für dieses Lebewesen zu empfinden. Was hatte es geritten alleine, mit nichts als einer Nahkampfwaffe bewaffnet, eine ganze Gruppe feindlicher Wesen anzugreifen? Was für einen Sinn hatte dieser Kamikazeangriff gehabt? Was hatte den Felucianer zu diesem Handeln getrieben?

Chesaras einfühlsame Worte empfand Arlen als hilfreicher als die ihres ehemaligen Schülers. Sie würde sich Sorgen um Arlen machen wenn er leichtfertig mit dem Leben anderer umging. Ja, das war der Weg der Jedi und doch hätte Arlen viel für eine wirkliche Antwort gegeben. Nicht ob es gerechtfertigt gewesen war, den Felcuianer zu erschießen – denn das hatte Adrian ja bereits beantwortet – sondern auf den Tod im Leben eines Jedi generell. Denn obwohl die Jedi Friedenshüter waren, konnten sie dem Ende von Leben in ihrer Umgebung nicht entfliehen. Wie musste man also vorgehen? Durfte man utilitaristisch Denken und das Wohl vieler gegen das Wohl einzelner aufwiegen? In diesem Fall das Wohl der Mitglieder der Expedition gegen jenes der Dschungel-Felucianer, welche im Tempel residierten und in deren Domäne die Jedi eingedrungen waren. War es also erlaubt daran zu denken, dass ein Jedi für ‚Das größere Wohl‘ Leben opfern durfte, beziehungsweise musste?

Wie es sich auch verhielt, Chesara hatte ihm für den Moment geholfen. Das Zittern in seinen Knien lies nach und sein Blick hellte sich ein wenig auf. Leise bedankte er sich bei seiner Meisterin und riss sich endgültig zusammen, da es nun weiterging. Er hoffte, dass es nach dieser Mission Gelegenheit geben würde seine Fragen ausführlich zu besprechen. Denn jetzt war dieser Moment noch nicht gekommen.

So ging es weiter durch die finsteren Gänge. Der Anblick des toten Gossam, den sie wenig später fanden, schockte Arlen weniger als er es vor dem Angriff des Felucianers getan hätte, doch er rief dennoch ein flaues Gefühl in seiner Magengegend hervor. Zumindest wussten sie, dass sie auf der richtigen Fährte waren und dass das Wesen noch nicht lange hier lag – wie Chesara verlauten ließ – weckte die Hoffnung, dass es womöglich noch immer Überlebende gab. Also ging es abermals weiter, hin zu einem Licht am Ende des Tunnels, das sich als weiterer Ausgang aus dem Tempel herausstellte.

Nach der dunklen Kühle des Tempels schien die Luft draußen zu brennen. Licht und feuchte Hitze waren im ersten Moment fast schon unerträglich zu nennen, doch zum Glück stellte sich Arlens Körper rasch auf die jähe Veränderung ein. Und noch etwas geschah. Wie Wasser durchfloss dien Macht plötzlich seinen Körper und erfüllte ihn mit einem leichten Kribbeln, das von seinem Kopf bis in die Fingerspitzen reichte. Sofort konzentrierte er sich und begann eine oberflächliche Meditation, während sie über den Tempelvorplatz gingen. Womöglich würden sie bald wieder hineingehen und damit von der Macht abgeschnitten sein. Er wollte dies nutzen solange er konnte.

Geschlossen schritt die Gruppe über die Moos- und Pilzgewächse und duckte sich unter der viel zu heißen Sonne zusammen. Doch ihr Weg war nicht allzu weit, bis die nächste Seltsamkeit in Form von Zasuna auftrat. Chesara hatte der Miraluka doch aufgetragen sich zu Corporal Sluuks und Crados Gruppe zu gesellen? Dass sie sie hier alleine fanden implizierte, dass ein Problem aufgetreten war. Und Tatsächlich die Padawan berichtete, dass sie die andere Gruppe nicht hatte finden können. Unwillkürlich zog Arlens Magen sich zu einem unbequemen Klumpen zusammen. War nun die nächste Gruppe spurlos verschwunden? Er hoffte inständig dass sich dem nicht so verhielt…

Wieder war es Chesara die half mit dieser unangenehmen Situation fertig zu werden. Keinerlei Fatalismus zulassend verkündete sie, dass man zusammenbleiben sollte und die anderen suchen gehen würde. Niemand schien etwas dagegen zu haben und so machten sie sich auf die – bald von Erfolg gekrönte – Suche.

Arlen verengte die Augen zu schlitzen und versuchte angestrengt in der Schwärze des Loches zu erkennen, dass im Boden klaffte. Lose, abgerissene Wurzel hingen wie greifende Finger hinab und hinderten quadratische Steinplatten daran ihren Zwillingen in die Tiefe zu folgen. Offensichtlich war die zweite Gruppe hier hinabgestürzt und sie würden nun auf sichererem Weg folgen. Routiniert machten die Soldaten Seile fest und der Abstieg begann. Der junge Sith war der erste, der sich am Boden der Grube wiederfand. Schnell machte er sich los um den Weg für die anderen freizumachen und sah sich um.

Der erneute Verlust der Macht jagte ihm eine eisige Gänsehaut über die Arme, doch diesmal hatte er sich unter Kontrolle. Sein Herz klopfte wild ob der Schwärze um ihn herum, doch er erlaubte sich nicht in Panik zu verfallen. Er tat dies hier nicht für sich, sondern für die anderen, auch wenn sein Handeln als Padawan keinen besonders großen Impakt haben würde, so konnte er doch zumindest dafür sorgen, dass er keinen Klotz am Bein der ausgebildeten Jedi darstellte, wie er es im Dschungel gewesen war, als sie sich unverantwortlicherweise von der Gruppe gelöst hatten.

Chesara erklärte, dass es wohl am besten wäre dem auf den Tempel zulaufenden Gang zu folgen und so machten sie sich auf den Weg. Nach einigen Schritten blieb Arlen jedoch kurz stehen und bückte sich, um etwas vom Boden aufzuheben.


„Meisterin, schaut mal. Wenn ich das richtig sehe ist das ein Indiz, dass wir in die richtige Richtung gehen…“

Sagte er an Chesara gewandt, nachdem er sich wieder aufgerichtete hatte und hielt den Fetzen braunen Stoffes in die Höhe, der an einer Wurzel gehangen hatte und der verdächtig an den Teil einer Jedirobe erinnerte.

[ Felucia / Dschungel / Tempel / Gänge] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, zwei Soldaten
 
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Hatte der abgemagerte Tentakelkopf gerade tatsächlich Basic mit ihnen gesprochen? Überrascht und zudem mit einer Portion Unglaube musterte Crado den Gefangenen, der – ganz verloren – zwischen der menschlichen Jedi-Padawan und der devaronanischen Soldatin stand. Für den Moment hatte das Katzenwesen jegliches Interesse an dem zischenden Ding, das mitten in dem finsteren Gang stand, verloren. Denn in seinem Kopf taten sich mit einem Mal neue Dilemmata auf. Immerhin konnte das Lebewesen, das ihnen vor wenigen Minuten mit seinen Kameraden noch nach dem Leben trachtete, sie verstehen. War demnach also doch möglich, dass man mit diesem wilden, archaischen Stamm in einen Dialog treten konnte? Um besser nachdenken zu können, tigerte der struppige Cathar nun auf und ab. Immer wieder bedachte er den Tentakelkopf dabei mit seinem prüfenden Blick.

Erneut rang sich der Gefangene etwas Basic mit seiner kehligen Stimme ab.
„Yerdua … groß. Klan leben viele, viele kaping schon mit ihnen...“

Instinktiv wollte Crado mit seinen Machtfühlern nach den beiden Wesen tasten, sie kurz erforschen und so einschätzen, ob – und wie – gefährlich sie waren. Jedoch war das ominöse Energiefeld, das die gesamte Galaxie umspannte, in diesem Korridor mal wieder abwesend. Und so hatte der Cathar in diesem Augenblick nun wieder das dumpfe Gefühl, dass ihn irgendwie ein bisschen an Taubheit erinnerte. Doch wie sollte er sich jetzt verhalten? Seine Instinkte mahnten ihn bezüglich der Pflanze im Gang zu großer Vorsicht. Je näher er ihr kam, desto mehr zischte sie ihn an. Des Weiteren nahm zu allem Überfluss auch das Pulsieren ihrer grau-grünen Oberfläche zu, machte man einen falschen Schritt. Sollte er den Tentakelkopf befragen? Konnte er ihm trauen? Zweifel nagten an ihm. Jedoch glaubte Crado, das er keine Wahl hatte. Wollte er die Vermissten retten, mussten sie handeln!

„Wohin habt ihr eure Eindringling gebracht?“, fragte das haarige Katzenwesen schnurrend und ließ seine violetten Augen dabei angriffslustig funkeln.

Cathar mochten nicht unbedingt groß sein – gerade Crado zählte allenfalls zum Durchschnitt –, aber ihre bullige Statur sowie ihre wilde Natur konnten trotz allem einschüchternd auf andere Lebewesen wirken. Noch immer tigerte er in dem schmalen Gang auf und ab, während Corporal Wonto Sluuk – mal mehr, mal weniger – die kuriose Pflanze im Auge behielt. Einen Augenblick lang krümmte sich der blaue, beinah lilafarbene Tentakelkopf, schüttelte den wuchtigen Kopf. Man musste kein Kenner dieser Spezies zu sein, um zu erkennen, dass es haderte. Manche Dinge, so glaubte der Jedi, waren trotz all der bunten Vielfalt universell. Dennoch regte sich allmählich die Ungeduld in ihm. Die Zeit rannte ihnen davon. Je länger sie an einem Ort verweilten, desto schlimmere Sachen konnte dieser unheimliche Stamm mit Meister Kaddhan und den anderen Opfern anstellen. Mehr und mehr lastete ein selbstgemachter Druck auf ihm, weshalb er – dieses Mal mit knurrendem Unterton – seine Frage nach wenigen Minuten wiederholt an den Gefangenen richtete.

Zögerlich hob der Angesprochene seinen dürren Arm und richtete den Finger auf einen Punkt in der Ferne. Dann sagte er:
„Große kamar.“ Die roten Punkte in seinen großen Augenhöhlen wanderten kurz von Crado zu Wonto. „Alte ibune sein aus turu erwacht … und haben nun keluwen.“ Dann richtete er seinen Blick gen Decke. „Bald abad vorbei.“

„Gibt es noch einen anderen Weg?“, hakte der Cathar umgehend nach, obwohl er nur einen kleinen, sehr klein Teil verstanden hatte.

Leider schüttelte der Kopf. Wahrscheinlich waren die Katakomben schon so alt, dass an zahlreichen Stellen längst Felucias Natur wieder das Areal zurückerobert hatte, das die Vorfahren dieses kleinen Stammes einst ihr ganz trotzig abgerungen hatte. Grübelnd schnurrte Crado. Sie mussten irgendwie an dieser Pflanze vorbei. Nur wie? Plötzlich hallte ein Schrei durch den dunklen Korridor. Irgendwo in Richtung der großen „Kamar“ schien irgendwer irgendetwas mit den letzten lebenden Vermissten anzustellen. Unwillkürlich wurde der Griff um das Lichtschwert fester. Schwer, sehr schwer lastete nun das schlechte Gewissen auf seiner Seele. Sie mussten an dieser zischenden Pflanze vorbei! Der Cathar konnte einfach nicht verantworten, dass die Vermissten – und darunter auch Kaddhan – noch mehr litten. Eine Entscheidung musste gefällt werden! Und so aktivierte Crado schlussendlich doch sein Lichtschwert, tänzelte flink auf das „Yerdua“ zu und tötete es mit einem einzelnen Streich.

Kreischend löste sich der Gefangene just in diesem Moment aus der Umklammerung beider Damen, sprintete blitzschnell auf das Katzenwesen zu und warf sich anschließend auf ihn. Faustschläge über Faustschläge prasselten auf Crado ein. Zu spät hatten ihn seine restlichen Sinne gewarnt. Brüllend griff der Tentekalkopf plötzlich nach seinem Hals. Der Cathar röchelte, während sein Gegner immer mehr Kraft einsetzte. Zwar versuchte er sich natürlich irgendwie zur Wehr zu setzen, aber die dürre Gestalt hatte eine günstige Position erwischt. Doch bevor ihm Schwarz vor Augen wurde, löste sich auf einmal ein Schuss. Unweigerlich sah er wie der Kopf des Angreifers einen unnatürlichen Ruck machte und dann der gesamte Körper schlaff zur Seite fiel. Vollkommen perplex sah sich Crado um und entdeckte Jaina, die zitternd ihren Blaster in der Hand hielt. Hatte sie ihn etwa gerettet? Wonto half dem Katzenwesen wieder auf die Beine.


„Es war Notwehr Jaina...“, sagte Crado zu ihrer Beruhigung, nachdem er einen kurzen Schluck aus seiner Feldflasche genommen hatte. Dann fügte er zögerlich hinzu: „Wir hatten keine andere Wahl.“

Obwohl er sich seiner Worte selbst nicht so sicher war, ging er wenige Herzschläge später wieder an der Seite des republikanischen Corporals den finsteren Gang entlang. Jeder hatte das ferne Schreien gehört. Weit weg konnte es also nicht mehr sein. Lauter, immer lauter schlug das Herz des haarigen Katzenwesens als sie sich allmählich einer weiteren Kammer näherten. Je näher sie einem weiterem Feuerschein kamen, desto deutlicher waren erneut irgendwelche fremden Geräuschen zu hören. Nur klang es dieses Mal nicht nach einer Gruppe Tentakelköpfe, die – versunken in eine Art Meditation – um ein prasselndes Lagerfeuer tanzten. Nein, dieses Mal klang es nach mehr Ärger, sehr viel mehr Ärger. Flüchtig kommunizierten der blauhäutige Soldat und der Jedi per Blickkontakt. Viel konnten sie sich eh nicht erzählen, da diese blau-lilafarbenen Wesen recht hellhörig zu sein schienen.

Die zweite Kammer war größer. Hier und da hatten die Vorfahren der Tentakelköpfe allem Anschein nach Sarkophage auf Podeste gestellt – und obwohl der Zahn der Zeit sowie pflanzlicher Bewuchs daran genagt hatten, konnte Crado mit seinen scharfen Augen dennoch vereinzelte Verzierungen an den künstlichen Steinklötzen erkennen. Ja, vor mehreren Jahrhunderten musste an diesem Ort in der Tat eine herausragende Hochkultur gelebt haben. Was war also passiert? Was hatte sie am Ende so degenerieren lassen? Während sich der Cathar vorsichtig im Schatten bewegte, ließ er seinen Blick weiter durch die Kammer wandern. Eine riesige Flügeltür aus reiner Bronze schien zu einer weitaus wichtigeren Räumlichkeit zu führen. Denn davor hatten zwei kräftige Tentakelköpfe mit wuchtigen Knochenschwertern – quasi als Torwächter – Stellung bezogen. Zwei weitere Zugänge gab es noch zu dieser Kammer. Jedoch war einer davon durch massives Geröll versperrt. Plötzlich schien sich in der Kammer etwas zu tun. Ein Tentakelkopf, der anders als die bisherigen wirkte, war gerade durch den zweiten Zugang eingetreten.


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[OP @ Gruppe von Ches: Ihr könnt dann gerne auftauchen. Hinter der Bronzetür wäre meiner Meinung nach nämlich dann der große Showdown. :)]
 
- Felucia – Dschungel - Unter dem Tempel / Katakomben – Mit Adrian, Zasuna, Faith, Arlen und NPCs (Privates Dribiteg und Ross) –

Der Stofffetzen, den Arlen gefunden hatte, stammte ohne Zweifel von einer Jedi-Robe. Chesara verglich das abgerissene Stück Stoff mit ihrem eigenen Umhang. Farbe und Material waren nahezu identisch.

“Ich hoffe, den anderen ist nichts zugestoßen.“

Äußerste sie ihre Bedenken und Hoffnungen. Dass Arlen das Stück Stoff einfach so auf dem Boden liegend gefunden hatte, hieß jedoch nichts gutes. Es sah nicht danach, als sei er irgendwo hängen geblieben. Normalerweise waren ihre Roben auch sehr robust und hielten viel aus. Es musste schon einiges passieren, damit sie überhaupt zerrissen…

“Haltet Ohren und Augen weiterhin offen und verhaltet euch selbst leise. Wir wollen nicht unnötig auf uns aufmerksam machen.“

Mahnte sie zur Vorsicht. Sie folgten dem Gang, für den sie sich entschieden hatten und schon nach wenigen Metern wurde es wieder sehr dunkel um sie, wenn auch für niemanden so dunkel wie für Zasuna. Chesara hatte wieder die Führung übernommen, direkt hinter ihr ging Private Ross. Privat Dribiteg folgte als Schlusslicht der Gruppe. Dazwischen befanden sich Adrian, Zasuna, Faith und Arlen. Chesara war bewusst, dass sie ohne die Macht als ihren Verbündeten ein leichtes Ziel war, wenn auch durch ihre Erfahrung kein so einfaches wie Arlen oder Faith, weswegen sie die Padawane in der Mitte der Gruppe geschützt hielt. Sie hatte natürlich ihr Lichtschwert und sie würde es benutzen können, allerdings weniger effektiv als normalerweise. Ohne die Macht mussten Adrian und sie sich auf ihre natürlichen Instinkte und ihre reine körperliche Fitness und Stärke verlassen und gerade letztere war bei Chesara kein all zu großes Thema. Sie war nie groß gewesen und auch nie besonders trainiert, höchstens durchschnittlich.

Der Gang wurde stellenweise nicht nur niedrig, sondern auch schmal, doch irgendwann wandelte er sich von einem bloßen Tunnel aus Erde und Lehm in den unterirdischen Gang eines wahrhaftigen Gebäudes, gestützt zuerst durch Balken und schließlich zu allen Seiten gemauert. Ihre Schritte klangen dumpf auf dem Boden, als der Weg vor ihnen wieder etwas bequemer und breiter wurde, dann ging eine Abzweigung in eine Richtung ab, doch sie entschieden sich, sie zu ignorieren. Jeder Weg, den sie einschlugen, konnte richtig oder falsch sein. Es half nichts, sie mussten sich entscheiden. Zu Chesaras Erleichterung trafen sie jedoch auf keine feindlichen Kontakte, im Gegenteil, für eine ganze Weile passierte gar nichts, bis sie plötzlich nicht nur auf zwei tote Dschungel-Felucianer stießen, sondern sogar förmlich über sie stolperten. Der Gang hatte sich an dieser Stelle ausgeweitet und in ein paar wenige aneinander gereihte Räume geführt. An den Wänden brannten schwache Lichter in einfachen Halterungen. Chesara, die noch immer voraus ging, war mit der Fußspitze gegen etwas bulliges, aber weiches gestoßen. Es war der Leichnam eines Nichtmenschen, wie er sie zuvor bei ihrem ersten Rundgang unterhalb des Tempels angegriffen hatte. Sein Körper jedoch war in der Mitte zerteilt. Chesara bückte sich.


“Das war Crado, oder Meister Kaddhan.“

Urteilte sie und winkte Arlen und Faith zu sich heran, um ihnen im Licht ihres Leuchtstabs die tötliche Wunde des Dschungel-Felucianers zu zeigen.

“Der Schnitt ist gerade und präzise mit einem einzigen Streich ausgeführt worden. Nur mit einem Lichtschwert ist so eine saubere Durchtrennung von Knochen und Gewebe möglich. Und seht ihr den Rand der Wunden? Durch die Hitze der Klinge sind sie kauterisiert worden. Ich weiß, es ist kein schöner Anblick.“

Chesara richtete sich wieder auf.

“Aber auch das gehört leider dazu, Jedi zu sein. Unsere Verpflichtung führt uns meist nah an den Krieg. Kommt, gehen wir weiter. Die anderen sind auch hier vorbei gekommen. Hier hat ein Kampf statt gefunden, der noch nicht lange her sein kann.“

Das ungute Gefühl in Chesara wuchs, als sie sich wieder auf den Weg machten. Sie spürte die Macht für ein paar Sekunden – das Gefühl, wieder mit etwas Höherem verbunden zu sein, stellte sich ganz von selbst ein – und verlor sie dann wieder. Doch dann sahen sie nach ein paar Minuten wieder einen Lichtschein, und Chesara legte instinktiv ihre Hand auf die Waffe an ihrem Gürtel. Nur einen Moment später tauchten sie in ihrem Blickfeld auf: Crado und Jaina, Corporal Sluuk und Private Dribiteg. Nur Meister Kaddhan fehlte. Chesara sah sich nach ihm um, als sie sich näherten. Sie wollte die anderen bei ihren Namen rufen, doch der Ruf erstarb auf ihren Lippen, als sie den Raum unter der Erde betraten, in dem sich die anderen befanden. Sie waren nicht alleine hier. Zwei Dschungel-Felucianer standen vor einer schweren Bronzetür, eine weitere, seltsam anmutende Kreatur vor einer anderen.

“Padawane, zurück!“

Ordnete Chesara an, die sich schützend vor Arlen und Faith postierte. Inzwischen hatte die Gruppe, nach der sie gesucht hatte, sie längst gemerkt. Ihrer Gegner regten sich noch nicht.

“Wo ist Meister Kaddhan?“

Fragte Chesara.

“Seid ihr alle in Ordnung?“

Sie hatten nur die Toten Felucianer gefunden, aber keinen Ithorianer. Vielleicht bestand noch Hoffnung.

- Felucia – Dschungel – Unter dem Tempel / Katakomben– Mit Adrian, Zasuna, Faith, Arlen, Wonto, Crado, Jaina und NPCs –
 
[ Felucia – Dschungel - Neben dem Tempel] Chesara, Adrian, Arlen, Faith und Zasuna (sowie 2 NSCs)

Bis zum Abstieg in den unterirdischen Höhlenbereich hatte die Jedi-Padawan noch aus eigenen Kräften sehen können. Innerlich sträube sich ein Teil von ihr dagegen, tiefer in diese Dunkelheit hinabzusteigen, wo sie früher oder später vollkommen hilflos auf die Führung der anderen angewiesen sein würde. Natürlich vertraute sie den anderen Jedi, das war gar keine Frage. Aber die hatte hier gegen Urinstinkte anzukämpfen und wollte in der früher oder später bevorstehenden Gefahr keine Last sein. Ganz abgesehen von ihrer inneren Aufruhr, welche ihre Verwirrung nur noch verstärkte. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass es möglich war, über längere Zeit vollkommen von der Macht abgeschnitten zu sein. Das widersprach allem, was sie ihr ganzes Leben lang gelernt hatte.

Vorsichtig kletterte Zasu über einige Felsen hinweg, bis sie schließlich in dem Gang stand, durch den ihre Freunde ihren Vermutungen nach in die unterirdischen Bereiche des Tempels gelangt waren. Von einer Sekunde auf die andere wurde es wieder stockdunkel um sie herum. Sie tastete mit der rechten Hand nach Faith , die sich irgendwo neben ihr befinden musste und ihre Führerin sein würde. Wir konnte die Mach weg sein, wo sie doch alles Leben durchströmte? Es gab die dunkle Seite und es gab die helle Seite der Macht. Aber es durfte nicht nichts geben. Welche Ursache konnte dahinter stecken? Der giftige Nebel, dem sie bei dem Überlebenden der Expedition gegenüber getreten waren, konnte es nicht sein. Seine Kraft hatte er aus der dunklen Seite geschöpft. Ihre Hand lag auf Faiths Schulter und langsam setze sie einen Fuß vor den anderen. Mit der Zeit wurde sie schneller, weil sie die anderen nicht aufhalten wollte. Auch wenn ihre Schritte unsicher blieben. All ihre Versuche in der Macht hinauszugreifen und zu sehen scheiterten. Sie war einfach nicht da.

Damit war Zasuna auf ihre anderen Sinne und die Beschreibungen der anderen Gruppenmitglieder angewiesen. Chesara sprach über die tödliche Schnittwunde eines Feindes, der durch ein Lichtschwert zerteilt worden war. Sie waren auf dem richtigen Weg.

Als sie weitergingen, flüsterte Zasuna ein leises
"Danke!" in die Dunkelheit hinein, um Faith für ihre Hilfe ihre Anerkennung zu zeigen. In der Höhle roch es modrig, viel mehr konnte Zasuna durch ihren Geruchssinn nicht an Informationen sammeln. Ihre Knie und Handflächen pochten unter dem Schmerz der Schürfwunden, die sie sich beim Sturz zugezogen hatte. Sie hörte kaum ein Geräusch außer ihren eigenen Schritten, dir von den Steingängen wieder zurück hallten. So viel zum Thema "Augen und Ohren offen halten". War es doch ein Fehler gewesen, an dieser Mission teilzunehmen? Auf so etwas war de nicht vorbereitet gewesen. Aber hatte jemand ahnen können, dass es diesen Lauf nehmen würde?

Eine gewisse Unruhe ging durch die Gruppe, als es ihnen offenbar doch wieder gelang zu den anderen aufzuschließen. Sie entnahm dem Gespräch die Information, dass es allen außer Meister Kaddhan gut ging. Hin und wieder glaubte die Miraluka sogar, zumindest schemenhaft Dinge erkennen zu können. Doch im nächsten Moment war dann doch wieder alles weg. Chesara beorderte die Padawane zurück zu treten. Wo auch immer "zurück" war, scheinbar stand ihnen so etwas wie ein Kampf bevor. Sie verwarf den Gedanken zu ihren Schwertern zu greifen. Mit blindem Rumgefuchtel der Klingen würde sie nur sich selbst und die anderen verletzten. Also wieder eine Enttäuschung.


[ Felucia – Dschungel - Unter dem Tempel/Katakomben] Crado, Jaina, Wonto, Chesara, Adrian, Arlen, Faith und Zasuna (sowie Soldaten-NSCs)
 
[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | Keller] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)

Wonto erschrak halb zu Tode, als plötzlich hinter ihnen Geräusche zu hören waren, war dann aber sehr erleichtert, dass es sich um die anderen Mitglieder des Suchtrupps handelte. Er war froh, wieder mit seinen Soldaten vereint zu sein und zu sehen, dass diese unverletzt waren. Auch die Jedi machten nicht den Eindruck, als wäre ihnen etwas zugestoßen, abgesehen von dem Schmutz, der hier unten unvermeidbar war. Nur mit Zasuna schien etwas nicht in Ordnung zu sein. Sie wirkte, als wäre sie blind. Was sie ja auch war - aber nun schien es, als hätte sie nach den Augen auch ihre ungewöhnliche, miraluka-typische Sehkraft verloren, die irgend etwas mit der Macht zu tun hatte. Wonto wusste zu wenig über die Macht, um auch nur Spekulationen darüber anzustellen, was das zu bedeuten hatte, also ließ er es. Rätin Chesara wollte wissen, wo Meister Kaddhan war, und er antwortete schuldbewusst (und leise, damit die Dschungel-Felucianer am anderen Ende der Halle möglichst nichts davon mitbekamen):

»Tut mir leid, das sagen zu müssen, Ma'am Rätin... Meister Kaddhan ist verschwunden. Wir fürchten, der Feind hat ihn.«

Den Terminus ›Der Feind‹ benutzte er dabei ganz selbstverständlich. Nach mehreren Begegnungen, in denen sich die Dschungelbewohner ihnen gegenüber feindselig verhalten hatten, stellte sich ihm gar nicht die Frage, ob eine Feindschaft wirklich nötig war oder nicht auch ein Dialog in Frage kam. Er war Soldat und es gewohnt, vor allem in Begriffen wie Freund und Feind zu denken. Dass die Dschungel-Felucianer Ersteres nicht waren, war bisher leider ziemlich eindeutig.

Während Crado der Rätin in knappen Worten Bericht erstattete, was ihnen und Kaddhan zugestoßen war, beobachtete er die Vorgänge in dem Raum. Ein dritter Dschungel-Felucianer war durch einen anderen Zugang eingetreten und machte sich nun an der dunkelbraunen Metalltür mit dem grünlichen Belag zu schaffen, die den Zugang in eine weitere Kammer verschloss. Er betätigte irgendeinen Mechanismus, soraufhin sie langsam aufzuschwingen begann. Dabei machte sie so laute, hässliche Geräusche, dass es nicht nötig war, die Aufmerksamkeit der anderen auf diesen Vorgang zu lenken. Mit malmendem Geräusch schob sie sich auf und ließ dadurch erkennen, dass sie weit dicker und massiver war, als Wonto für möglich gehalten hätte. Es war eine regelrechte Panzertür - nichts, was eine moderne Sprengladung nicht beseitigen könnte, aber in früheren Zeiten wohl beinahe unüberwindlich gewesen. Was auch immer dahinter lag, musste von großer Bedeutung sein. Davon war aus der Position des Trupps allerdings wenig zu erkennen. Wonto sah nur, dass dahinter ein weiterer, mindestens genauso großer Raum lag, in dem mehrere Feuer brannten, und zwischen diesen Feuern waren Leute unterwegs - wahrscheinlich auch wieder Dschungel-Felucianer. Mehr als die Augen sagte ihm aber sein Geruchssinn. Kaum war die Tür offen, wehte ihnen eine Mischung grässlicher Aromen entgegen, in denen Wonto Moder und Schimmel, den Eigengeruch der Barbaren sowie ihrer merkwürdigen heiligen Pflanzentierpilze und auch den scharfen Geruch von verbranntem Fleisch und Knochen identifizieren konnte. Der Eindruck war für seine feinen Sinne so intensiv, dass er sich wünschte, er hätte davonlaufen können. Auch der Katzenmann reagierte auf den Geruch ziemlich empfindlich und unterbrach mit einem angewiderten Laut seine Erzählung - er war gerade dabei, den anderen Jedi von dem Feuer zu berichten, in dem sie die verkohlten Überreste von humanoiden Knochen und Schädeln gefunden hatten.


»Da drin geht etwas Schlimmes vor«, unkte Wonto, dem der fiese Geruch ein ganz übles Gefühl bescherte - nicht nur im Magen.

Besonders leise musste er nicht mehr sein, denn die Geräuschkulisse hatte sich massiv gesteigert. Nun war ein rhythmisches Trommeln zu hören, in das sich immer wieder unverständliche Rufe mischten. Aus dem Durchgang, durch den der dritte Dschungel-Felucianer gekommen war, kamen nun weitere Gestalten. Manche davon gehörten derselben Spezies an und sie alle waren mit irgendwelchen bunten Objekten geschmückt, von denen manche aus dem Dschungel, andere aus der Zivilisation standen. Einen weniger festlichen Eindruck machten jedoch die übrigen Personen: Es handelte sich teilweise um Gossam, teilweise um Felucianer. Sie wirkten allesamt elend und kränklich und waren entweder nackt oder nur in zerlumpte Reste von zivilisierter Kleidung gehüllt. Man sah ihnen an, dass sie hier keine willkommenen Gäste waren, sondern Gefangene. Trotzdem leistete niemand Widerstand. Sie trotteten teilnahmslos und ohne Regung den Gang entlang, mit einem abwesenden Gesichtsausdruck, der den Ortolaner vermuten ließ, dass hier Drogen oder irgendwelche Psycho-Folter im Spiel waren. Es handelte sich offensichtlich um die Leute, die sie gesucht hatten. Wonto Sluuk zählte vierzehn - Meister Kaddhan konnte er jedoch nicht unter ihnen ausmachen. In langsamer Gangart und eskortiert von Bewaffneten durchquerten sie den Raum und näherten sich der Bronzetür.


»Das ist unsere Chance!« sagte der Corporal zu den Jedi und seinen Soldaten. »Die wissen sicher dass wir hier sind, also gibt's kein richtiges Überraschungsmoment, aber wenn die Tür einmal zu ist, haben wir es zehnmal schwerer! Ich schlage vor, jetzt zu handeln, Ma'ams, Sirs!«

Er spürte eine große Anspannung, ein Prickeln von den Fußsohlen bis zu den Spitzen seiner Schlappohren. Er hatte das Gefühl, am Scheidepunkt zu stehen. Jeden Moment würde er sich wieder im Kampf um alles oder nichts, um Leben und Tod befinden. Eine Vorstellung, die ihm erstaunlicherweise kaum einen Schrecken einjagte, obwohl er nicht wusste, was ihn hinter dieser Tür erwarten würde. Im Gegenteil: Es hatte etwas Beruhigendes, zu wissen, dass bald die Waffen sprechen würden und dann die Entscheidung fiel. Ein wenig wunderte Wonto sich darüber, denn so kannte er sich gar nicht. Aber einen weit größeren Teil seiner Konzentration widmete er der Waffe in seiner Hand. Der pulsierende Schmerz in seiner Schulter, wo ihn die Keule getroffen hatte, und die Lähmung des Armes spürte er kaum noch.

[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | Keller] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)
 
[ Felucia / Dschungel / Tempel / Gänge] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, zwei Soldaten

Mit weit aufgerissenen Augen blickte Arlen auf den entstellten Leichnam des Felucianers hinab. Es war schwer vorzustellen, dass ein friedfertiges Lebewesen wie Meister Kaddhan so etwas angerichtet haben könnte. Selbst dass der wildaussehende Crado dies getan hatte, schien irgendwie unwirklich. Doch hier lag das Alien, sauber in der Mitte zerteilt, die Wundränder kauterisiert, eine Wunde wie sie nur ein Lichtschwert schlagen konnte. Auf einmal schien die Waffe an Arlens Gürtel viel schwerer als vorher, jetzt wo er das Ausmaß des Schadens erahnen konnte, die sie schlagen konnte.

Der Magen des Sith grummelte, blieb sonst zum Glück jedoch ruhig. Möglicherweise hatte der Tod des anderen Felucianers ihn abgehärtet. Das und die Erkenntnis dass er dies hier nicht für sich tat. So stellte er sich die Frage auch nur kurz, ob er wirklich zum vollwertigen Jedi werden wollte, wenn er dies jeden Tag sehen musste. Ja und ja, wenn er dafür anderen Wesen helfen konnte, würde er es tun!

Dann ging es auch schon weiter. Kurz erhaschte er einen Blick auf einen an einer Wand zerschmetterten Feind und wollte grade seine Meisterin fragen, wie genau dieser so auf diese Weise zu Tode gekommen war, doch da ging es auch schon weiter. In der Dunkelheit der Tempelruine schien ohnehin jedes Wort unnatürlich laut, sodass es ihm lieber war zu schweigen. So ging es weiter durch modrig riechende Gänge, bis sie schließlich eine weitere Halle erreichten.

Gewiss war der Raum einst gebaut worden, doch seine Schöpfer hatten ihrerseits nicht besonders viel getan um ihn in seiner Ursprungsform zu erhalten. Die gemauerten Wände waren über und über mit dunkelgrünen Flechten und bläulich fluoreszierenden Pilzen bewachsen. Einzelne Lianen – oder Wurzeln; Arlen war sich nicht sicher – hingen wie tastende Finger von der Decke hinab. Doch das Wichtigste waren ihre vermissten Gruppenmitglieder, die im Eingangsbereich standen und auf das Treiben weiter hinten hinabblickten.

Erleichtert atmete Arlen auf. Endlich waren sie wieder vereint. Im letzten Moment konnte er sich davon abhalten Jainas Namen zu rufen. Zum Glück! Denn als sie die anderen erreichten, zeigte sich, dass sie gar nicht so alleine in der Halle waren wie es auf den ersten Blick geschienen hatte. Vor zwei enormen Türen aus dunklem Metall standen mehrere Eingeborene, die sich perfekt in das verwilderte Aussehen der Halle eingliederten.

Chesara gab den Padawanen zurückzutreten und der Sith folgte dem Beispiel von Faith und Zasuna, die von ersteren geführt wurde. Stumm hörte er zu wie Crado in knappen Worten die Ereignisse darlegte. Offenbar war es der Cathar gewesen, der die beiden Dschungel-Felucianer getötet hatte, unwillkürlich fröstelte Arlen. Was ihm jedoch wirklich Sorgen bereitete, war der Verlust von Meister Kaddhan. Offenbar war der Ithorianer schon zu Beginn verloren gegangen.

Plötzlich unterbrach ein äußerst lautes und noch hässlicheres Geräusch die relative Stille, die in der Halle geherrscht hatte. Arlen brauchte einige Momente um einordnen zu könne, dass das Kreischen von Metall auf Metall von der riesigen Tür erzeugt wurde, die sich langsam öffnete. Einige Gefangene kamen in ihr Blickfeld, die von den Eingeborenen geführt wurden. Corporal Sluuk merkte ernst an, dass dies vermutlich die beste Gelegenheit zu einem Angriff war.

Plötzlich löste sich ein Schuss und einer der Eingeborenen ging mit einem erstickten Schrei zu Boden. Sofort war die Halle ein Chaos graublauen Wesen, die die Position des Schützen auszumachen versuchten. Mit zitternden Fingern wollte der Sith seinen eigenen Blaster ziehen, doch aus dem Augenwinkel sah er etwas, dass ihn doch lieber auf sein Lichtschwert zurückgreifen ließ. Auf dem Weg auf dem sie gekommen waren war nun ebenfalls eine Handvoll Eingeborener erschienen – und sie hatten sie gesehen.


[ Felucia / Dschungel / Tempel / Gänge] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Wonto, Jaina, Crado, vier Soldaten
 
[ Felucia – Dschungel – Unter dem Tempel / Katakomben | Adrian, Chesara, Zasuna, Faith, Arlen, Wonto, Crado, Jaina und NPCs ]

Ihr weiterer Weg führte sie tiefer in die Tempelanlage und Adrian spürte auch ohne die Macht eine fast greifbare bedrohliche Spannung in der Luft, bei der sich seine Nackenhaare aufrichteten. Die Kammer, die sich vor ihnen erstreckte, hätte der junge Jedi zu jedem anderen Zeitpunkt eindrucksvoll gefunden – doch jetzt konzentrierte er sich vor allem auf die Krieger vor der schweren Bronzetür, die den Weg zu einer weiteren Kammer versperrte. Der Rest ihres Trupps war wieder zu ihnen dazu gestoßen – bis auf Meister Kaddhan, der laut Corporal Sluuks kurzer Ausführung in die Hände des Feindes gefallen war. Der Feind. Adrian hatte nach ihrer Untersuchung von Larmar Woy eine grobe Vorstellung davon gehabt, was sie erwartete. Doch die tatsächlichen Gegebenheiten fühlten sich immer noch anders an. Die Dschungel-Felucianer waren stattliche Wesen, muskulös und groß gewachsen. In seiner Vorstellung warteten hier unten vor allem psychische Herausforderungen auf sie. Dunkle Nebel, die Aggressionen und Furcht in ihnen hervorrufen würden. Stattdessen standen dort furchteinflößende Krieger. Und ohne auf die Macht zurückgreifen zu können, war das fast schlimmer als ein Kampf, der sich vor allem in seinem Kopf abspielte. Adrian musste sich eingestehen, keine Ahnung zu haben, was als nächstes zu tun war.
Chesara hatte Faith beordert, sich um Zasuna zu kümmern. Auch wenn er die Entscheidung seiner Meisterin vollkommen nachvollziehen konnte, kam er nicht umhin, immer wieder prüfende Blicke zu den beiden Padawanen zu werfen. Zasuna war hier unten vollkommen blind und sie war nur mitgekommen, weil die Gefahren für sie alleine draußen vor dem Tempel noch größer gewesen wären. Die Bewegungen und der Lärm vom anderen Ende der Halle ließen ihn seinen Blick von seiner Schülerin abwenden. Aus einem weiteren Eingang zu der Kammer wurden nun mehrere kleinere und kümmerlich wirkende Wesen gebracht: Gossam. Sie waren Gefangene – und vermutlich genau der Grund wegen dem sie hier unten waren. Adrian fragte sich unwillkürlich, ob sie alle dasselbe durchgemacht hatten wie Larmar Woy, konnte seinen Gedankengang allerdings nicht zu Ende führen, da Corporal Sluuk die Chance zu einem Überraschungsangriff witterte. Die Bronzetür war gerade geöffnet und wenn sie jetzt losschlugen, könnten sie ins Innere der nächsten Kammer gelangen. Aber was dann? Adrian kniff die Augen zusammen, während er die Gestalten beobachtete.


„Wir wissen überhaupt nicht, was uns dort drinnen erwartet.“

Gab er zu bedenken. Das herauszufinden wäre seine Aufgabe bei der Untersuchung von Larmar Woy gewesen. Stattdessen hatte er ihnen von Nebeln und der dunklen Seite erzählt. Doch in dieser Machtblase konnten sie die dunkle Seite nicht einmal spüren. Was sie bei einem Angriff erwartete, war offensichtlich: Eine Überzahl an durchtrainierten Kriegern gegen einen kleinen Trupp Soldaten und einige Jedi, die ihrer größten Stärke beraubt waren.

„Ich glaube das ist keine so gute Idee.“

Zu weiteren Diskussionen kam es nicht. Ein Schuss löste sich – Adrian konnte nicht ausmachen von wem oder woher – und machte die Felucianer augenblicklich auf die Eindringlinge aufmerksam. Damit waren jegliche Überlegungen hinfällig. Zu Adrians Schrecken kamen weitere der blauen Wesen aus dem Gang auf sie zu, den sie eben hinter sich gelassen hatten. Sie waren eingekesselt, umzingelt, saßen in der Falle. Und mitten unter ihnen war die völlig wehrlose Zasuna. Adrian machte einen Sprung auf seine Padawan zu, berührte sie flüchtig an der Schulter und baute sich dann vor ihr auf. Das Lichtschwert hielt er aktiviert in der rechten Hand. Es fühlte sich immer noch merkwürdig fremd an – doch ob mit oder ohne Macht, die Klinge würde gegen die Felucianer ihren Dienst erfüllen. Mit durchgedrücktem Rücken ließ er das Schwert durch die Luft wirbeln und bemerkte zufrieden, dass die Eingeborenen daraufhin stehen blieben. Sein knapper Seitenblick galt Chesara.

„Ich kann uns den Rücken freihalten.“

Weiter führte sein Plan nicht. Ob sie versuchen sollten in die Kammer zu gelangen oder nur die Gossams zu befreien, ob sie gegen die Felucianer kämpfen oder fliehen sollten – auf diese Fragen kannte er keine Antwort. Aber er wusste, dass sein Schwert ihm gute Dienste leisten würde, Chesara bei ihrer Entscheidung zu unterstützen. Und dabei seine Schülerin zu verteidigen.

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[: Felucia-System | Felucia | Dschungel :||: Tal | finstere Katakomben :||: Crado, die anderen Jedi (Chesara, Adrian, Zasuna, Arlen, Faith und Jaina) , Corporal Sluuk und dessen drei Kameraden :]

Zeit zum Überlegen oder gar zum Diskutieren hatten sie nicht mehr. Jetzt mussten sie handeln. Ein einziger, unbedachter Schuss hatte gereicht, um mit einen Mal den Überraschungseffekt, den Wonto Sluuk vorher noch beschworen hat, zu verspielen und sämtliche Aufmerksamkeit der wilden Wesen auf sich zu ziehen. Hinter ihnen konnte man plötzlich Getrampel und kehlige Laute hören, während sich zur selben Zeit die beiden bulligen Wachposten und die schlanke Gestalt, die eine zeremonielle Gewandung trug, vor ihnen zwischen zwei Sarkophagen aufbauten. Sie saßen in der Falle! – Gleich einer Explosion breitete sich diese Erkenntnis in Crados Gedankenwelt aus; überrollte ihn förmlich und ließ sein Geist kurzzeitig wanken. Hatte er je so eine Situation erlebt?

Mit grimmiger Miene in dem katzenhaften Gesicht machte der untersetzte Cathar einen Schritt nach vorn, umschloss mit der rechten Pranke das Lichtschwertheft und aktivierte anschließend die Klinge per Knopfdruck. Bedrohlich zischend erwachte die berüchtigte Waffe der Jedi in seiner Pranke und kurz darauf erhellte ein orangefarbener Schein die Dunkelheit, ließ die Schatten zurückweichen und ließ den Feind erahnen wie groß die Gruppe der Eindringlinge überhaupt war. Sofort reagierten die beiden Wachen mit trotzigem Brüllen. Sie reckten ihre muskulösen Leiber dabei nach vorn, klopften mit ihren archaischen Waffen auf die verzierten Knochenschilde und machten danach einen Schritt auf das Katzenwesen sowie dessen Begleiter zu. Wild zuckten ihre Tentakeln, während die die roten Augen in ihren schwarzen Höhlen gewissermaßen glühten.

Plötzlich sprach die Gestalt in der Robe zu ihnen:
Mungshu von ibune, ihr zu spät sein! Unsere kaping beginnen heute. Ich, nabi von klan, geben ibune neue pasukan!“

Mehr sagte die dürre Gestalt, die eine hölzerne Maske vor dem Gesicht trug, nicht. Stattdessen griff sie nach einem funkelnden Edelstein, der an einer Kette um den Hals hing, riss diesen entschlossen ab und streckte dann die Hand in den Himmel. In einer unheimlichen Helligkeit begann der Stein zu leuchten. Er blendete Crado förmlich. Doch gerade als er sich instinktiv wegdrehen wollte, erklang auf einmal ein unheilvolles Dröhnen und ließ Staub sowie kleinere Steinchen von der hohen Decke regnen. Sogar der Boden bebte kurz. Die Geräuschkulisse die aus der zentralen Kammer hinter den schweren Bronzetüren kam, wurde dadurch nur noch lauter. Zudem bildete sich der Cathar etwa zur gleichen Zeit noch ein, dass der faulige Geruch, der ihn seit dem Öffnen der Flügeltüren bedrängte, noch einen Tick mehr zugenommen hatte. Bei jedem einzelnen Atemzug stieg er ihm nun schon in die Nase und machte das Nachdenken von Mal zu Mal schwerer.

Erneut sprach die Gestalt. Dieses Mal schien sie sich aber an die Wachen zu wenden, die mehr und mehr die Gruppe bedrängten.
Jawata, ihr müsst ibune und klan schützen. Ibune befiehlt euch: Tötet diese mungshu!“

In Crados Magengegend meldete sich bei diesen unheilvollen Worten ein bedrückendes Gefühl und nährte seine Zweifel. Seine feinen Vibrissen vibrierten leicht. Instinktiv nahm sein massiger Körper eine gewöhnliche Verteidigungshaltung. Jedoch half ihm letztendlich keine physische Vorbereitung dabei, was kurz darauf passierte. Der Nabi holte nämlich just zwei, drei Millisekunden später mit der Hand aus und auf einmal schleuderte es einen äußerst schweren Stein – das Stück einer Säule – in die Richtung der Jedi und Soldaten. Ohne ihre übliche Verbindung zur Macht blieben dem Cathar und dessen Begleitern nicht sehr viel zum Reagieren übrig. Bevor das steinerne Geschoss krachend vor ihnen landete, konnte Crado gerade so Jainas Hand ergreifen und die Padawan ein paar Schritte zurückziehen. Danach hörte er schon wie sich ihnen die beiden Wachen mit Getrampel näherten.

„Wir müssen zur Tür!“, rief das Katzenwesen seinen Begleitern zu, sprang auf den Stein und stürzte sich danach tollkühn auf die beiden Wachen.

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[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | Keller] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)

Nach allem, was sie hier unten schon gesehen und erlebt hatten, war es nicht verwunderlich, dass jemand in dieser angespannten Situation die Nerven verlor. Es war Dribiteg, dessen nervöser Tentakelfinger den ersten Schuss abgegeben und damit zielgenau einen der Wächter getötet hatte, wie Wonto es empfohlen, die Jedi aber noch nicht bestätigt hatten. Aber eigentlich war es im Moment auch völlig egal, wer die Entwicklung ins Rollen gebracht hatte: Aufzuhalten war sie nicht mehr. Der Trupp aus Jedi und Soldaten hatte die Überraschung nun auf seiner Seite, doch sie waren alle selbst zu überrumpelt vond er ungelpanten Aktion, um diesen Vorteil zu nutzen. Um zu reagieren, brauchten sie ebenso lang wie der Gegner. Der einzige Vorteil war vielleicht, dass auf diese Weise auch ein Trupp Gegner, der sich von hinten angeschlichen hatte, zum hastigen Angriff verleitet und so womöglich ein tödlicher Hinterhalt vereitelt wurde. Womöglich ein Grund zum Aufatmen - aber nicht in diesem Moment. Dafür war die Situation viel zu gefährlich und zu unüberschaubar. Wonto Sluuk, der einige Kampferfahrung hatte, wäre in der Lage gewesen, schnell zu reagieren - aber leider waren seine Möglichkeiten extrem begrenzt. Er konnte mit einer CR-1-Blasterkanone, deren bedeutendste Eigenschaft die starke Streuung ihrer Blasterladung war, nicht einfach in eine Halle voller Geiseln feuern, ohne zwangsläufig Unschuldige zu treffen. Zur Verteidigung nach hinten wäre die Waffe perfekt gewesen, aber da standen ihm die anderen im Weg. Wieder griff er nach seinem Pistolenholster und abermals musste er feststellen, dass es leer war. Es war das zweite Mal nachdem er Jaina Shan seine Waffe gegeben hatte, dass er sie selbst hätte gebrauchen können.

»Corporal!« Das war die Stimme von Medhi, direkt neben ihm. Und als er sich zu ihr umandte, erblickte er den Griff einer DL-44-Blasterpistole. Sie hatte seine missliche Lage bemerkt und das einzig Sinnvolle getan, um sie zu beheben. Er packte zu und war von einem Moment auf den anderen wieder angemessen bewaffnet. Rundum flammten nun auch die Lichtschwerter auf und seine Kameraden gaben erste Blasterschüsse auf ihre Gegner ab. Sie waren in der Unterzahl und in Feindgebiet, aber ihre Technologie gab ihnen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil.

Vor ihnen baute sich ein hageres Exemplar auf, das sich durch eine auffällige Tracht von seinen Artgenossen unterschied - der Ortolaner hielt es für einen Anführer. Es hielt etwas grell Leuchtendes hoch und plärrte ihnen etwas in einem halb verständlichen Mischmasch aus Basic und nicht dazu passenden Vokabeln entgegen. Wonto zögerte kurz - wahrscheinlich weil er wissen wollte, was der Kerl zu sagen hatte, doch es war keine Kapitulation, kein Ersuchen um Verhandlungen. Nichts weiter als eine wüste Drohung.
›Die soll ihm im Hals stecken bleiben!‹ dachte Wonto und richtete die Pistole auf den mutmaßlichen Befehlshaber. Da er nicht vor hatte, gründlich zu zielen, brauchte er nur eine Sekunde, um die Waffe hochzureißen und abzudrücken, doch die hatte er nicht. Plötzlich rutschte ein Steinblock auf die Gruppe zu - scheinbar durch Zauberhand. Bevor Wonto bemerkte, was vor sich ging, war sein Schuss schon an dem zentnerschweren Klotz abgeprallt. Und dann prallte auch er selbst davon ab. Er war nicht wendig genug gewesen, um der unerwarteten Attacke auszuweichen. Der Stein hatte ihn mit Wucht getroffen und beiseite geschleudert, so dass er - zum vierten Mal an diesem Tag? - umfiel und hart auf dem Boden landete. Er stieß einen schrillen Schrei aus, als jemand mit harten Schuhsohlen auf sein linkes Ohr trat, und war für Schmerz für ein paar Augenblicke regelrecht gelähmt, bevor er sich wieder aufrappeln konnte. Er befand sich nun in der hinteren Hälfte dessen, was nicht einmal in nach den Maßstäben eines wütenden Mobs als Verteidigungsformation gelten durfte, neben Jediritter Adrian und Benji.

Obwohl er von dem Tritt auf sein empfindliches Ohr Tränen in den Knopfaugen hatte und die zuckenden Lichtwerter am Rand seines Blickfeldes ihn irritierten, erkannte er die Gegner, die aus dem Gang auf sie ein drangen. Er schoss. Sie zu verfehlen, wäre schwerer gewesen, als sie zu treffen. Er wusste nicht, wie viele es waren, aber er wusste aus leidiger Erfahrung, dass sie sich nicht auf einen Nahkampf mit diesen Biestern einlassen durften. Und dass es ihnen nichts brachte, einfach hier zwischen Halle und Gang stehen zu bleiben. Wenn sie das Bisschen Vorteil, das ihnen geblieben war, nutzen wollten, mussten sie vorwärts, bevor die Bronzetür sich wieder schloss. Aber leider war es ihm im Moment nicht möglich, nachzusehen, wie auf jener Seite des Gefechts die Lage war. Ihm blieb nichts weiter übrig, als dazu beizutragen, dass sie nicht zwischen den beiden Gruppen von Gegnern aufgerieben wurden.


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So viel geschah auf einmal. Eben noch hatte Chesara der geflüsterten Zusammenfassung Crados zugehört und nur wenige Augenblicke später befand sie sich mitten im Chaos. Ein Schuss hatte sich gelöst und eine Unruhe war ausgebrochen, die sogar das Schlagen der Trommeln übertönte, die aus dem Raum hinter der schweren Bronzetür erklangen. Ob mit oder ohne Macht, es war klar, dass dort ihr Ziel war. Bunt geschmückte Dschungel-Felucianer hatten einen Trupp Gefangener in den großen Raum getrieben wie eine Herde von Tieren – nackt, zerlumpt und zweifellos hungrig. Es waren die Forscher und ihre Begleiter, die die Jedi und Corporal Sluuk gesucht hatten, doch keiner von ihnen schien sie wahr zu nehmen. Die Gefangenen wirkten wie abgerückt, als hätte man ihren Verstand betäubt. Zeit zum Nachdenken blieb jedoch nicht viel. Rufen und Schreien polterte um sie herum, ein helles Licht tauchte das schummrige Gewölbe unter der Erde für Sekunden in eine gleißende Supernova. Nur einen knappen Atemzug später wurde ihnen ein riesiger Felsbrocken entgegen geworfen. Chesara hatte nicht gesehen, wer ihn auf sie zu geschleudert hatte – der Größe nach musste es ein Riese gewesen sein – ihr blieb nur, zur Seite zu springen. Genau das tat sie. Im Sprung hatte sie noch einen Arm hinter sich gestreckt, um ihre Padawane mit sich zu reißen, streifte sie jedoch lediglich und konnte niemanden zu fassen bekommen. Sie landete schmerzhaft auf der Seite, ein Fall der keinem Action-Held im Holo-TV geschadet hatte, in der Realität aber alle ihre Knochen zum Ächzen brachte. Chesara presste die Zähne zusammen und drückte sich wieder hoch, ohne weit zu kommen. Ein dunkler Schatten hetzte auf sie zu, schmetterte gegen sie und warf sie erneut zurück in den Staub. Stechende Augen starrten der Jedi aus dem wüsten Gesicht entgegen, klauenhafte Hände griffen nach ihrem Hals. Chesara strauchelte, schaffte es aber nicht den Angreifer von sich zu schieben. Ohne die Macht war ihr Körper nur der einer Frau. Der Druck um ihren Hals verstärkte sich. Es war einer der Schüsse der Soldaten, die den Angreifer schließlich für eine Sekunde lähmten. Private Dribiteg, wenn Chesara sich nicht irrte, feuerte zu ihrer Rettung, traf den Dschungel-Felucianer im Rücken und verschaffte der Jedi-Rätin damit den Moment, den sie benötigte, um ihre eigene Waffe von ihrem Gürtel zu reißen. Begleitet von seinem so vertrauten Zischen lebte die Klinge von Chesaras Lichtschwert auf. Strahlendes Licht gleich mehrerer Farben spiegelte sich in den geweiteten Pupillen des Dschungel-Felucianers wieder, bevor jeder Ausdruck in ihnen erstarb.

“Arlen? Faith?“

Chesara war wieder auf den Beinen. Ihr Lichtschwert summte ein beständiges Summe in ihrer Hand. Ihre Padawane waren beide noch da, wenn auch nicht mehr direkt hinter ihr. Faith stand bei zusammen mit Zasuna bei Adrian, Arlen nur ein kleines Stück entfernt. Gegner schien jetzt von überall zu kommen. Es gab kein Zurück mehr in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Und warum auch? Ihre Aufgabe war es, die Gefangenen zu befreien.

“Vorwärts! Durch die Tür!“

Rief sie . Die Entscheidung war schnell gefallen. Innerhalb von einer Sekunde war Chesara bei Arlen und zog ihn mit sich. Das aktivierte Lichtschwert in ihrer Hand verschaffte ihnen Raum zum Laufen. Als sich ihnen ein Dschungel-Felucianer mit lautem Gebrüll und gezücktem Sperr in den Weg stellte, durchschnitt sie seinen Torso fast mühelos. Für Chesara war die Bewegung dennoch fremd. Sie war es, die sie ausführte, ihr eigener Arm, ihre eigene Kraft. Dort, wo sie sonst die Macht leitete, war nichts außer ihr selbst. Es war schwieriger, weniger instinktiv, und sie fühlte sich selbst verwundbarer. Als sie die Bronzetür erreichten, waren die Gefangen längst hindurch getrieben wurden. Ein schwerer, strenger Geruch schlug Chesara und Arlen entgegen. Vor ihnen stand Crado, der sich zuerst seinen Weg zu der Tür gebahnt hatte. Chesara nickte ihm zu. Wenn sie den Raum stürmen wollten, dann jetzt.

Was sie sahen, als sie sich den Weg durch die Tür frei machten und in die nächste große Kammer traten, lag hinter allem das Chesara sich gewagt hatte vorzustellen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, dessen hohe Decken an eine Halle erinnerten, thronte eine Kreatur, die weder Pflanze noch Lebewesen zu sein schien, vielleicht ein bisschen von beidem. Klar war nur, dass es lebte. Chesara hörte ein lautes Fauchen, einen hohen, beinahe gellenden Schrei, und sprang einmal mehr zur Seite, als eine Fontäne klebriger Flüssigkeit in ihre Richtung spritzte. Leicht sprudelnd klebte sie an der Steinwand, vor der sie gerade noch gestanden hatte, bevor die Säure in der Luft verdampfte. Die gefangenen Felucianer und Gossams, es waren weit weniger als Chesara gehofft hatte, waren in die Mitte des Raumes geführt worden. Ein paar von ihnen waren an hölzerne Pfähle gebunden worden. Auf erhöhten Podesten links und rechts brannten Feuer. Die Kreatur am anderen Ende des Raumes, größer als ein Raumjäger, schien erneut zu schreien. Es war ein verstörender Klang.


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[ Felucia – Dschungel - Unter dem Tempel/Katakomben] Crado, Jaina, Wonto, Chesara, Adrian, Arlen, Faith und Zasuna (sowie Soldaten-NSCs)

Das große Durcheinander begann mit einem Blasterschuss, der die Gruppe und auch die Feinde in Aufruhr versetzte. Zasuna hatte nicht die geringste Ahnung, wer hier auf wen geschossen hatte. Von einem Moment auf den anderen tobten die Kämpfe um Zasuna herum und sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie tun sollte. Stand sie mittendrin oder am Rande des Geschehens? Stand sie irgendwem im Weg? War es vielleicht besser, einen Schritt nach vorne zu gehen? Oder doch besser nach hinten, oder zur Seite.?

Irgendetwas berührte sie an der Schulter und sorgte dafür, dass sie zusammenzuckte. Sie hörte das Summen einer Lichtschwertklinge, die an ihr in die Richtung vorbeizog, aus der sie ihrer Meinung nach eben gekommen waren. Adrians Stimme war ganz in der Nähe und kündigte an, ihnen den Rücken frei zu halten. Das war gut. Oder auch nicht, denn es führte zu der Schlussfolgerung, dass sie auch von hinten angegriffen wurden. Die Hände der Miraluka ballten sich um die Lichtschwertgriffe, die noch immer an ihrem Gürtel befestigt waren. Sie wollte helfen, aber was konnte sie schon tun? Sie war blind und hilflos, stand mitten im Weg. Auch wenn sie sich noch so stark auf die Geräusche um sie herum konzentrierte, half das kein bisschen weiter. Ihre Verbindung zur Macht, zur Quelle des Lebens und der Energie, war einfach weg.

Die dröhnenden Worte eines Wesens, welches definitiv nicht zu ihrer Gruppe gehörte, drangen in gebrochenem Basic durchmischt mit vielen fremdartigen Worten über den Kampflärm hinweg durch den Tunnelgang. Die Aussage "Tötet diese mungshu!“ war ziemlich eindeutig und auch die Tatsache, dass sie zu spät seien, machte nicht gerade Mut. Mehr summende Lichtschwertklingen, noch mehr Blasterschüsse und gellende Angriffsrufe ihrer Feinde.

Mit einem großen Knall hörte sie ganz in ihrer Nähe Gestein zerbersten. Der Einschlag war so heftig, dass der Boden unter ihren Füßen erzitterte. Die Miraluka hob ihre Hände zum Schutz vor ihr Gesicht, als Steinsplitter durch die Luft gewirbelt wurden. Etwas traf sie auf die Schulter und auch seitlich an die Hüfte. Sie spürte Schmerzen, glaube aber nicht an ernsthafte Verletzungen und hielt sich auf den Beinen. Allerdings hatte sie den Kontakt zu Faith verloren. In der Hoffnung, etwas oder irgendjemanden zu finden, fuchtelte sie mit den Armen umher, schlug dabei aber nur Löcher in die Luft.

Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter und sofort fühlte sie sich wieder etwas sicherer. Faith war wohl wieder da. Wobei... sich die Hand irgendwie anders anfühlte. Nun packte eine andere Hand ihr langes, rotviolettes Haar und zog ihren Kopf unter Schmerzen nach hinten, die erste Hand legte sich jetzt um ihren Hals und drückte ihr gegen die Luftröhre. Sie hörte ein tiefes, unangenehmes Schnaufen direkt neben ihrem Ohr und roch einen Atem, der die Übelkeit in ihr aufstiegen ließ. Sie schlug mit den Ellenbogen nach hinten aus, konnte aber nichts ausrichten. Auch der Versuch eines Tritts in Richtung der Beine ihres Angreifers verfehlte das Ziel. Panik machte sich in ihr breit. Verzweifelt packte sie einen der beiden Lichtschwertgriffe, richtete ihn neben ihrer Hüfte nach hinten aus und aktivierte die Waffe. Sie hörte das Summen, hörte einen Schrei und dann lockerte sich der Griff.

Keuchend fiel Zasu ohne Halt nach vorne auf alle Viere und rang röchelnd nach Luft. Sie zitterte am gesamten Köper. Mit dem nun wieder deaktivierten Waffe in ihrer rechten Hand tastete sie mit ihrer Linken um sich herum, bewegte sich langsam in irgendeine Richtung von der sie hoffte, dass es die richtige war.

Schließlich half ihr jemand, sie glaubte es war Adrian , sich wieder aufrecht hinzustellen. Er sagte nichts, aber das summende Lichtschwert in ihrer Nähe und seine Atmung belegten ihre Vermutung. Chesaras Befehl beorderten sie zur Tür. Zu welcher gottverdammten Tür? Ihre Hand lag nun auf der Schulter ihres Meisters und so gut ihre Beine sie durch die Dunkelheit trugen, liefen sie in eine bestimmte Richtung. Sie kam mehrmals ins Straucheln, aber nach einer halben Ewigkeiten verlangsamten sie dann wieder ihr Tempo. Zasuna merkte, dass sich die Beschaffenheit des Bodens unter ihren Füßen geändert hatte. Sie schienen sich etwas von den Kämpfen entfernt zu haben, die Geräusche um sie herum waren anders und wurden nicht mehr direkt von den Tunnelwänden zurückgeworfen. Sie vermutete einen weitaus größeren Raum.

Ein gellender Schrei übertönte alles um sie herum. Intuitiv rückte sie schutzsuchend näher an ihren Meister heran. Was für ein Wesen war das? Die Miraluka drehte sich in die Richtung, aus welcher der Schrei gekommen war. Zu behaupten, dass sie ihre Sehkraft wiedererlangt hätte, wäre eine Übertreibung gewesen. Es war eher wie ein Schleier aus grauen und schwärzeren Bereichen. Sie konnte keine Objekte oder Lebewesen erkennen aber wie sie es ihr Leben lang trainiert hatte, sah sie den Fluss der Macht. Bei den Sene Seekern hatte man sie darauf trainiert, das Böse zu erkennen. Und das Wesen vor ihnen, von dem der Schrei ausgegangen war, war der Quell der Dunkelheit. Dunkler als alles um das Wesen herum. Jeder Funke der Macht, welcher ihr zum Sehen diente, wurde von dieser Schwärze aufgesogen und verschluckt. Die Macht war nicht weg, wie sie bisher vermutet hatte. Sie wurde vielmehr blockiert und überlagert von dieser Schwärze.

Ein weiterer Schrei durchzog den Raum, so laut und grell, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. Mit dem Schrei stieg ein dunkler Nebel aus dem schwarzen Wesen empor und kroch in ihre Richtung. Adrian an ihrer Seite bewegte sich keinen Schritt, als würde der Nebel keine Gefahr darstellen. Erkannte er es nicht wieder? Konnte er es nicht sehen?


"Dunkler Nebel, dunkler Nebel!"

Schrie sie ihn an, riss an seiner Jedi-Robe herum und wollte ihn wieder aus dem Raum hinausziehen. Er bewegte sich noch nicht, schien nicht zu verstehen, dass jeder Sekundenbruchteil entscheiden sein konnte.

"Das ist das Gift!"

Ihre Worte blieben ihr vor Panik fast im Hals stecken. Sie wollte ihn aus dem Raum hinausziehen, knallte aber dabei mit dem Kopf gegen das, was sich als mittlerweile hinter ihnen geschlossene Tür herausstellte.

[ Felucia – Dschungel - Unter dem Tempel/Katakomben] Crado, Jaina, Wonto, Chesara, Adrian, Arlen, Faith und Zasuna (sowie Soldaten-NSCs)
 
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[ Felucia / Dschungel / Tempel / Vorhalle ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Wonto, Jaina, Crado, vier Soldaten

Ein gleißender Blitz erhellte die Halle und illustrierte erschreckend jedes Detail in den tentakeligen Gesichtern der Eingeborenen, die den Gang entlang auf sie zukamen. Etwas streifte Arlens Arm und er fuhr erschrocken herum, grade noch rechtzeitig um zu sehen wie ein riesiger Steinbrocken in Richtung der Gruppe geflogen kam. Keine Sekunde zu früh warf er sich beiseite und landete hart auf dem unebenen Boden, an dem er sich auch prompt die Hände aufschürfte. Doch das war immer noch besser unter dem Brocken zu liegen zu kommen.

Mit einem ohrenbetäubenden Krachen landete der Fels zwischen den Jedi und Soldaten und rollte sogar noch anderthalb Meter, bevor er schließlich zu stehen kam. Hektisch versuchte der Sith sich umzusehen, ob es allen gut ging, doch der graue, aufgewirbelte Staub machte dies unmöglich. Die Luft war erfüllt von Lärm, dem Geheul der Eingeborenen, dem Summen von Lichtschwertern und dem Kreischen von Blastern. Langsam rappelte Arlen sich auf, während er versuchte durch den sich langsam legenden Staub etwas zu erkennen.

Plötzlich hörte er seinen Namen und fuhr abermals herum. Chesaras Haare waren durcheinandergeraten, vor ihr am Boden lag ein toter Dschungel-Felucianer und in der Hand hielt sie ihr aktiviertes Lichtschwert. Der Sith konnte schließen was passiert war.


„Hier, Meisterin!“

Rief er unnötigerweise, denn sie hatte ihn schon gesehen. Binnen eines Herzschlages war sie bei ihm und packte ihn am Arm. Ein kurzer Blick zurück ob Faith folgte und dann ging es auch schon hinab in die Halle und Crado hinterher, der ihnen einen Weg bahnte. Doch das hielt die Eingeborenen nicht auf. Wütend brüllend stellte sich ihnen ein besonders großer Krieger in den Weg und wurde postwendend von Chesaras Lichtschwert in der Mitte gespalten. Arlen musste ein Würgen unterdrücken, als die beiden rauchenden Hälften des ex-Lebewesens mit einem dumpfen Laut zu Boden fielen.

Dann waren sie auch schon durch die schwere Bronzetür hindurch und Arlen hielt den Atem an. Dort, auf der anderen Seite thronte ein Wesen, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte. Es hatte weder Arme noch Beine, und schien nur aus einem riesigen Mund zu bestehen, der sich rhythmisch öffnete und schloss. Hin und wieder entrang sich ein markerschütternder Schrei dem schnappenden Maul, der dem jungen Sith das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er war noch dabei zu entscheiden, ob das Ding mehr von einem Tier, einer Pflanze oder doch einem Pilz hatte, da wurde es abermals notwendig sich zu Boden zu werfen.

Der Schwall Säure verfehlte ihn nur knapp und einige Tropfen brannten trotzdem auf seinem ungeschützten Gesicht. Doch er ignorierte es und wieder sprang auf. Grade noch rechtzeitig, denn das erlaubte ihm zu sehen wie ein eingeborener Krieger mit einer bleichen Klinge in der Hand auf ihn zugesprungen kam. Adrenalin rauschte durch Arlens Körper und verlieh seiner Hand die Geschwindigkeit die nötig war, um rechtzeitig nach seinem Lichtschwert zu greifen.

Summend erwachte die gleißend helle Energieklinge mit dem grasgrünen Rand zum Leben und fuhr summend durch die Luft. Zischend und spuckend traf sie auf die bleiche Knochenklingen und blockte den beidhändig geführten Hieb ab. Der Sith ächzte unter der Kraft die hinter dem Schlag gesteckt hatte und blickte sich hektisch nach Hilfe um. Doch Chesara war selbst damit beschäftigt sich ihrer Haut zu erwehren und Faith hatte ihren eigenen Gegner, der mit mörderischer Kraft auf sie eindrang.

Der Felucianer holte erneut aus und schlug zu. Unbeholfen parierte Arlen und sprang auf einen Stein um sich eine bessere Position zu verschaffen. Beidhändig packte er sein Lichtschwert und begann wie mit einer Keule auf seinen Gegner einzudreschen. Fast schon mühelos blockte dieser jedoch jeden absolut offensichtlichen Angriff und begann nach einer Lücke in der Verteidigung Arlens zu suchen. Schneller als dem Padawan lieb sein konnte, hatte sein Gegner eine gefunden.

Flink wich der Felucianer der abermals hinabsausenden Energieklinge aus und lies sie nur wenige Zentimeter an seinem Gesicht vorbeisausen. Fast zu schnell um zu sehen wie er es genau anstellte senkte sein Kopf sich zu Boden und einer seiner Füße sauste in die Höhe. Hart knallte er gegen Arlens rechtes Knie und der Sith wankte. Blitzschnell war der Eingeborene wieder in seiner Ausgangsposition und die Knochenklinge zuckte nach vorne. Mit einem hässlichen Kreischen fuhr sie an der grünen Klinge hinab, bis sie schließlich den Griff erreicht hatte.

Funkensprühend durchschlug Knochen Metall und die Lichtschwertklinge erstarb zischend und spuckend. Ein furchtbarer Schmerz durchzog mit einem Mal Arlens Hand mit der er den Griff grade noch gehalten hatte und der Sith verlor endgültig den Halt. Mit einem erstickten Schrei segelte er in Richtung Boden und schlug hart mit dem Rücken auf der Kante des Felsbrockens auf. Er sah Sterne und finstere Arme schienen nach seinem Bewusstsein greifen zu wollen. Doch nein! Er konnte jetzt nicht bewusstlos werden! Das durfte nicht sein!

Mit Tränen in den Augen schüttelte er den Kopf und langsam klärte sich eine Sicht. Sein Gegner sah ihn offenbar nicht als Bedrohung an, denn er hatte sich bereits abgewandt und stürmte nun mit erhobener Klinge auf Faith zu, die sich bedeutend erfolgreicher als Arlen ihrem Gegner erwehrte. Doch das würde ihr nichts bringen wenn der ehemalige Gegner des Sith ihr von hinten seine Klinge in den Rücken rammte. Jäher Schreck übermannte ihn. Was sollte er nur tun?! Sein Lichtschwert war zerstört und er glaubte nicht, dass er jetzt schnell genug war um aufzuspringen und den Felucianer von seinem Kurs abzubringen.

Was sollte er dann tun?! Würde Faith getötet werden, dann wäre es seine Schuld! Er hatte seinen Gegner nicht aufhalten können! Was also…? Der Blaster! Die Zeit schien sich zu verlangsamen, als er nach seiner Waffe griff. Seine Rechte fühlte sich seltsamerweise viel leichter an als vorher und war schlüpfrig mit Blut. Seinem eigenen? Wo kam das nur her? Binnen eines Herzschlages war der Blaster angelegt und auf den noch immer auf Faith zustürmenden Gegner gerichtet. Wieder kam ihm in den Sinn, dass dies ein lebendiges Wesen war, dass er jenes Leben rauben würde…

Doch es würde Faith töten! Seine Mitpadawan, der einzigen seit langem bei der er den Eindruck hatte, dass sie ihn verstand! Mit Tränen in den Augen zwang sich Arlen dazu abzudrücken. Der Schuss heulte auf und glühend-rotes Plasma verließ den Lauf, nur um sofort in den blauschwarzen Rücken des Dschungel-Felucianers einzutreten. Das Wesen keuchte auf, verlor seinen Tritt und ging mit einem erstickten Kreischen zu Boden. Der Sith hielt den Atem an und sein Blick fiel auf seine Hand mit dem Blaster, der inzwischen in Blut getränkt war. Zwei seiner Finger, Kleiner- und Ringfinger, fehlten. Waren abgetrennt, wie in seinem Traum letzte Nacht…


[ Felucia / Dschungel / Tempel / Raum des mutierten Giftspuckers ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Wonto, Jaina, Crado, vier Soldaten
 
[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | Keller] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)

»Vorwärts! Durch die Tür!«

Dieser Ruf der Rätin Chesara war für Wonto Sluuk eine Erleichterung, fast sogar eine Erlösung. Endlich übernahm jemand die Leitung und sagte ihm und dem Rest der Gruppe, was zu tun war! Endlich schienen die Dinge wieder in den Bahnen zu verlaufen, die er kannte! Er kannte die Richtung und er kannte den Feind. Das war keine schöne Situation, aber eine, mit der er leider bestens vertraut war, auch wenn ihm die Umgebung, der Feind und auch die Verbündeten ziemlich fremd waren. Aber das waren nur Variablen in derselben Gleichung, die er schon mehrmals gelöst hatte (nicht dass er tatsächlich in der Lage wäre, Gleichungen mit mehreren Unbekannten zu lösen). Fackeln, Schüsse und Lichtschwerter erhellten den Raum, und je weiter sie in Richtung der Tür zurückwichen, umso besser konnte er auch die nachrückenden Feinde erkennen. Zusammen mit Benji sicherte er die Gruppe nach hinten ab. Der BlasTech-Repetierblaster des blonden Menschen entfaltete dabei seine volle Wirkung: Schnellfeuer auf kurze Distanz, dafür war diese Waffe konstruiert. Sie erwies sich als so effizient, dass der Ortolaner die Chance hatte, die von Medhi geliehene Pistole ins Holster zu stecken und stattdessen den CR-1 anzulegen. Zwischen den Feuerstößen des Repetierblasters schoss nun auch er eine Streuladung nach der anderen in den ungeordneten Kriegerhaufen, der sich hinter ihnen aus dem Gang drängte. Gegen die Mischung aus Schnellfeuer und Flächenwirkung waren die Felucianer beinahe chancenlos. In dem engen Raum und ohne wirkungsvolle Deckung waren sie den rot glühenden Blasterladungen schutzlos ausgeliefert. Dabei erwiesen sie sich als nicht unverwundbar als jedes andere humanoide Lebewesen auch. Die vordersten wurden regelrecht niedergemäht, mit dem Ergebnis, dass ihr wütender Ansturm ins Stocken geriet. Aus den hinteren Reihen schleuderten sie Speere und Steine. Einer davon prallte an Benjis Helm ab und ließ ihn kurz taumeln, doch er fiel nicht und rächte sich an dem Werfer mit einem Schuss in den Hals. So gelang es ihnen, einige Meter zwischen sich und die Dschungel-Felucianer zu bringen, während sie zur Tür liefen. Der Corporal bemerkte gar nicht, dass er dabei in die glitschigen, stinkenden Eingeweide eines halbierten Gegners trat. Auch an so etwas hatte er sich leider bereits gewöhnen müssen.

Sie erreichten die Tür und drängten in den nächsten Raum. Eingeborene hatten versucht, die Türen zu schließen, doch sie hatten es nicht geschafft. Nun hielt Wonto es für das Sinnvollste, ihr Werk zu vollenden. Wenn sie diese leicht zu verteidigende Barriere schlossen, hatten sie es nur noch mit den Gegnern in diesem Raum zu tun. Dass sie sich mit diesen einsperren würden, war im Moment seine geringste Sorge.


»Hilf mir, die Tür zuzumachen!« rief er Benji zu und drückte gegen den rechten Türflügel. Irgendjemand - er achtete gar nicht darauf, wer es war - half ihm, die schwere, bronzebeschlagene Platte zu bewegen. Der breitschultrige Randkolonist kam mit seiner Hälfte hingegen alleine klar. Unmittelbar bevor die beiden Flügel sich berührten, warf der Private noch irgend etwas durch die Spalte. Der scharfe Knall draußen verriet Wonto, worum es sich handelte: Benji Ross hatte den nachrückenden Verfolgern noch eine Splittergranate draußen gelassen. Wie viele von den Schrapnellen zerfetzt und verwundet worden waren, ließ sich nicht erahnen, aber er hoffte, dass es viele waren. Sie sollten sich dreimal überlegen, ob sie es wagen wollten, ihnen noch einmal auf diese Weise zu folgen. Aber für ihre primitive Kultur musste die metallbeschlagene Tür mit dem schweren Holzriegel eigentlich sowieso ein schwer zu überwindendes Hindernis darstellen.

Es gab aber keinen Grund, nun aufzuatmen. Bisher war nur ihr Rücken abgesichert. Der Corporal und sein Private wandten sich nun um und versuchten, sich einen Überblick über die Lage auf dieser Seite der Tür zu verschaffen. In diesem Raum - es war vielleicht der höchste und weiteste des unterirdischen Labyrinths, auf jeden Fall aber der größte, den sie bisher gesehen hatten - brannten große Feuer, die ausreichend Licht spendeten, um Freund von Feind zu unterscheiden. Die Jedi und die anderen beiden Mitglieder von Wontos Team befanden sich in einem heftigen Kampf gegen weitere Dschungel-Felucianer, während die Geiseln sich weiterhin passiv verhielten. Nicht so jedoch ein riesiges Geschöpf am anderen Ende der Halle. Es handelte sich um ein ähnliches Ding, wie sie es schon zuvor gesehen hatten: Ein pilz- oder pflanzenähnliches, trotzdem aber bewegliches und - in diesem Fall - offensichtlich aggressives Wesen. Das erste Exemplar hatte Ritter Crado vorhin mit dem Lichtschwert und recht geringer Mühe zur Strecke gebracht, doch dieses hier war um ein Vielfaches größer. Die klebrige Substanz, die es in dicken Schwällen hervorwürgte und in Richtung der Angreifer spuckte, stank wie konzentrierte Schwefelsäure und die Dämpfe brannten in den Schleimhäuten. Damit wollte Wonto wirklich keine nähere Bekanntschaft machen.

Zasuna schien derselben Meinung zu sein. Die Frau machte noch immer einen orientierungslosen Eindruck, und mittlerweile schien sie zudem in Panik zu sein. Es war ihr Glück, dass das Tor bereits geschlossen war - sie wäre ansonsten sofort wieder aus dem Raum hinaus gestürmt und draußen zwischen die nachrückenden Gegner geraten, die sie wohl in Stücke gerissen hätten. Es war immer tragisch, zu sehen, wenn jemand im Kampf die Nerven verlor - das kam leider öfter vor, als die Öffentlichkeit aus den Berichten von der Front herauslesen konnte. Und es machte den Kampf für alle anderen nicht einfacher.

Er kam zu dem Schluss, dass dieses Pflanzen-Tier-Pilz-Ding der gefährlichste Gegner war, mit dem sie es hier zu tun hatten. Der gefangene Dschungel-Felucianer hatte vorhin angedeutet, dass diese Kreaturen eine wichtige Bedeutung für sein Volk hätten. Möglicherweise verehrten sie dieses widerliche Geschöpf sogar als eine Art Gottheit. In diesem Fall konnte der einigermaßen filmgebildete Corporal sich denken, was sie mit den Geiseln vorhatten. Es musste ausgeschaltet werden - so rasch wie möglich!

Sein Kamerad hatte das ebenfalls erkannt und bereits begonnen, mit dem A295 auf die Kreatur zu schießen. Die Blasterladungen verschwanden in der fleischigen Masse und hinterließen rauchende Löcher in der ledrigen Haut, aber sie entfalteten bei weitem nicht die Wirkung, die wünschenswert gewesen wäre. Wonto begann zu ahnen, dass es bei diesem Gegner mit Blastern allein nicht getan war. Ein Detonator wäre wohl des Rätsels Lösung, aber dafür mussten sie erst einmal gefährlich nahe an das Ding heran kommen - ohne sich zur Zielscheibe für dessen ätzenden Rotz zu machen.


[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | unterirdische Halle] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)
 
[: Felucia-System | Felucia | Dschungel :||: Tal | finstere Katakomben :||: Crado, die anderen Jedi (Chesara, Adrian, Zasuna, Arlen, Faith und Jaina) , Corporal Sluuk, dessen drei Kameraden und eine Reihe feindlich gesinnter Dschungelfelucianer samt monströser Gottheit :]

Das kolossale Yerdua, das dieser wilde Stamm an Tentakelköpfen anscheinend ernsthaft als eine Art Gottheit verehrte, verschlug Crado für einen Moment den Atem. In seinem ganzen Leben hatte er so ein Monstrum noch nicht gesehen. Höchstens in dubiosen Geschichten irgendwelcher zwielichtiger Raumfahrer hatte er – mal hier, mal da – davon gehört, aber mit aller Wahrscheinlichkeit nach bloß als Märchen abgetan. Doch nun stand er leibhaftig vor so einem Ding. Obwohl an diesem kuriosen Ort die Macht kaum präsent war, schrillten in seinem Hinterkopf – spätestens seit dem Eindringen in diese große Halle – sämtliche Alarmglocken. Schließlich konnte sich der Cathar noch immer auf seine feinfühligen Instinkte verlassen. Im Gegensatz zur Macht verließen sie ihn nämlich nicht.

Beinah in allerletzter Sekunde wich das Katzenwesen einem weiteren Schwall an ätzendem Schleim aus. Zischend fraß sich die zähflüssige Substanz kurz darauf in den groben Stein. Dabei konnte man sogar für eine gewisse Zeit den freigesetzten Schwefel riechen – wobei die wahrgenommene Stärke bis zu einem bestimmten Grad selbstverständlich vom eigenen Geruchssinn abhing. Crado, dessen Nase deutlich besser als die seiner menschlichen Begleiter war, taumelte deshalb unwillkürlich ein paar Schritte zurück. Zu viele Eindrücke schienen ihn, der bislang kaum richtige Kampferfahrungen gesammelt hatte, eher zu irritieren. Man konnte die Konfrontation mit diesen archaischen Kriegern schließlich nicht mit den Keilereien in Nar Shaddaas Unterwelt vergleichen – und seitdem er zu den Jedi gekommen war, hatte er sich doch mehr auf die Macht verlassen.

Zum Glück fing sich der Cathar wieder. In seiner Hand brummte noch immer das Lichtschwert, das er kurz vor dem Sturm auf die bronzene Flügeltür aktiviert hatte. In gewisser Weise spendete es ihm in diesem Augenblick Sicherheit und Stabilität. Mehr und mehr fühlte er sich wieder wie ein echter Jedi, obwohl er seit seinen Erlebnissen auf Coruscant noch immer keine klaren Vorstellungen davon hatte. Höchstens die Erschöpfung zehrte allmählich an seinen Kräften. Erst der lange Marsch durch den Dschungel, dann das Aufeinandertreffen mit den insektoiden Raubtieren und anschließend die Suche nach Kaddhan in diesen finsteren Katakomben waren nicht spurlos an ihm vorbei gegangen, mochte er – bedingt durch seine bullige Statur – einen noch so kräftigen Eindruck machen.

Flink wich Crado einem weiteren Schleimschwall aus. Fast schon tänzelnd bewegte sich die haarige Gestalt über das massive Pflaster. Doch gerade als er genügend Abstand gefunden zu haben schien, traf ihn auf einmal etwas hartes am Hinterkopf und ächzend ging er zu Boden. Ein Krieger hatte die Gunst der Stunde wahrgenommen, indem er sein Knochenschild mit einem überaus entschlossenen Streich gegen das zottelige Katzenwesen zum Einsatz gebracht hatte. Dabei hatte der Tentakelkopf im Vorfeld keinen einzigen Laut von sich gegeben. Aber nun, wo er triumphierend über dem Cathar stand, gab der primitive Stammeskrieger ein kehliges Grollen von sich, ließ seinen Blick auf seinem am Boden liegenden Gegner ruhen und holte dann zum finalen Schlag mit seinem Knochenschwert aus. Nur verschwommen konnte Crado in diesem Moment den Bewegungen folgen...

Gerade als das Schwert auf ihn niedersausen und ihn damit ins Jenseits befördern wollte, zuckte auf einmal für den Bruchteil einer Sekunde ein roter Blitz durch die Luft – mitten in die Brust des blau-lilafarbenen Kriegers. Ächzend taumelte die drahtige Gestalt zurück, während sich zu gleichen Zeit all die Kopftentakeln unruhig bewegten. Ruckartig bewegte der wilde Dschungelfelucianer seinen Kopf in die Richtung, woher der Schuss offenbar gekommen war. Eher schwerfällig folgte ihm der Cathar. Bloß mit viel Mühe konnte er in diesem Moment einen klaren Gedanken fassen. Trotzdem bemerkte er auf der Stelle Jaina, die einen rauchenden Blaster in ihren zittrigen Händen hielt. Sofort heulte die Gestalt wutentbrannt auf und stürmte danach direkt auf die Padawan.
'Nein!', schallte es widerstrebend durch das Bewusstsein des haarigen Jedi. Tiefsitzende Ängste, die sich nach Noomis Tod eingenistet hatten, wirkten beinah vitalisierend auf das Katzenwesen.

Fauchend kam er auf die Beine, schnappte sich kurz darauf das Lichtschwert, das ihm aus der Hand gefallen war, und sprintete anschließend der brünetten Schülerin zur Hilfe. Sein Blick war in diesen Minuten einzig und allein auf sie und den Tentakelkopf gerichtet. Da seine Füßen beim Ansturm auf den Krieger kaum ein Geräusch machten, konnte er diesen letztendlich genauso eiskalt überraschen. Jedoch streckte er ihn nicht mit irgendeinem stumpfen Gegenstand nieder, sondern ließ stattdessen die brummende Klinge durch das lebende Fleisch gleiten. Ein einzelner Streich reichte aus, um den Krieger in zwei ungleiche Hälften zu teilen. Wäre Crado in diesem Augenblick achtsamer gewesen, hätte er höchstwahrscheinlich in den Augen der brünetten Menschenfrau gesehen wie grimmig – ja, fast schon zornig – sein Gesichtsausdruck war. Doch dafür hatte der Cathar keine Augen.


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Mit der geschlossenen Tür in ihrem Rücken blieb den Soldaten und den Jedi nichts anderes übrig, als sich den Weg vor ihnen frei zu kämpfen. Die Luft um sie herum war erfüllt von zuckenden Blasterblitzen, ätzender Säure, die die groß Kreatur vor ihnen ausspuckte, und zornigen Schreien. Immer wieder sah sich Chesara nach den anderen um. Es war verrückt, wie orientierungslos sie sich ohne die Macht fühlte. Faith befolgte nach wie vor ihre Anweisung, nicht von Zasunas Seite zu weichen. Das war gut. In ihrer Nähe sah Chesara auch Arlen, den Blaster in der Hand. Er wirkte wie erstarrt. Mit ein paar Sprüngen war Chesara bei ihm. Sie sah, dass seine Hand blutete.

"Halte durch."

Sagte sie ihm. Die Zeit für große Gespräche fehlte. Dann schob sie ihn in Faiths und Zasunas Richtung. Ein paar Meter von ihnen entfernt stand ein mächtiger Tisch aus Stein gemeißelt.

"Darunter mit euch!"

Chesaras Lichtschwert leuchtete auf, als sie Arlens Schulter nach unten drückte und einen verirrten Blasterblitz mit ihrer Klinge umleitete. Es war in just diesem Moment, dass sie realisierte, dass nicht sie dies getan hatte, sondern die Macht. Ihre Machtreflexe waren zurück gekehrt - jedenfalls für kurz. Der Jedi-Rätin blieben nur Sekunden, um die Situation in sich aufzunehmen und zu bewerten. Ein Schwall von Gift flog hoch durch die Luft genau auf sie zu - Chesara rettete sich in letzter Sekunde unter den Tisch, unter dem jetzt auch die Padawane kauerten.

"Bleibt hier, so lange ihr könnt. Faith, Arlen, ihr verteidigt euer Fort zu beiden Seiten mit euren Blastern. Nehmt Zasuna in eure Mitte."

Chesaras Blick begegnete Arlens. Es war seine Hand, die blutete. Daran würde er nicht sterben, doch er lief Gefahr bewusstlos zu werden. Sie wusste, dass er Schmerzen hatte.

"Versuch die Blutung zu stillen. Ich kümmere mich un dich, sobald wir hier raus sind, versprochen."

Mit diesen Worten sprintete Chesara los, auf der Suche nach Corporal Sluuk. Die Macht in ihr hatte längst wieder den Rückzug angetreten.

"Corporal!"

Chesara fand ihn dort, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. Aus einer Tür, die sie zuvor nicht gesehen hatte, stürmten neue Dschungel-Felucianer herein.

"Können Sie ihr gesamtes Feuer auf das Biest konzentrieren?"

Zwischen ihren Worten erwachte die regenbogenfarbene Klinge erneut zum Leben. Blut spritzte, als ein auf sie zustürmender Angreifer seinen Arm verlor.

"Ich weiss nicht, ob Sie seiner dicken Haut schaden können, aber ich glaube, Sie können das Biest schwächen! Wenn Sie es schaffen, es abzulenken, schwächt dies seinen Einfluss auf die dunkle Seite - auf die Macht!"

Chesara sah den Corporal an und sah ein, dass ihre Worte nicht unbedingt Sinn machten. Es war such nur reine Theorie. Sie versuchte es erneut.

"Ich glaube, das Biest hindert uns Jedi daran, auf die Macht zuzugreifen, aber wenn Sie es schwächen, können wir sie wieder spüren und aus der Nähe angreifen!"

Sie mussten näher heran, so viel stand fest und den meisten Schaden konnten sie mit ihren Lichtschwertern anrichten. Ohne die Macht jedoch waren sie gegen diese Kreatur verloren.

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[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | unterirdische Halle] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)

Die Decke der Halle wurde von mehreren Säulen getragen, die eine passable Deckung boten, wenn man wusste, wie man sie nutzen musste. Zumindest vor den stinkenden Säureschwallen des Monsters war man dahinter geschützt, denn bisher machte es keine Anstalten, seine Position am anderen Ende des Raumes aufzugeben. Es schien dazu auch gar nicht in der Lage zu sein, aber Wonto Sluuk wollte darauf nicht wetten - wenn man es mit Unbekanntem zu tun hatte, tat man stets gut daran, mit allem zu rechnen und nicht dem äußeren Schein zu trauen. Das war eine der wichtigsten Lektionen, die man ihm während der Ausbildung zum Kundschafter beigebracht hatte. Für den Moment ging die größere Bedrohung aber von den verbliebenen Dschungel-Felucianern aus, die noch nicht endgültig besiegt waren und eine Kapitulation offenbar nicht in Betracht zogen. Die Heftigkeit, mit der sie kämpften, war möglicherweise typisch für ihre Kultur oder Spezies, vielleicht aber auch ein Zeichen dafür, wie wichtig ihnen dieser Raum und die Vorgänge darin waren. Eigentlich waren die Gründe aber nicht von Bedeutung. Die Situation ließ sich auf eine einfache Tatsache reduzieren: Solange die Einheimischen versuchten, sie zu töten, hatten die Jedi und Soldaten gar keine andere Wahl, als dasselbe zu versuchen. Wonto schielte hinter seiner Deckung vor und entdeckte einen Dschungel-Felucianer, der versuchte, sich an der Wand entlang in den Rücken der Republikaner zu pirschen. Er legte an und schoss. Ein Bündel dünner roter Strahlen schoss dem wild aussehenden Wesen entgegen und durchlöcherte es von oben bis unten. Der Stammeskrieger ging zu Boden, doch war er nicht sofort tot - kreischend brach er zusammen und schlug wie ein verwundetes Tier um sich, während seine primitive Kleidung durch die Hitze der Blasterladungen zu brennen begann. Der Ortolaner schluckte und riss sich mit Mühe von dem grässlichen Anblick los. Wieder eine Erinnerung, die ihn noch lange verfolgen würde. Aber im Moment überwog die Erleichterung darüber, einen weiteren Gegner kampfunfähig gemacht zu haben; sich weiter um ihn zu kümmern, wäre eine Verschwendung kostbarer Sekunden gewesen. Ein anderer, der dieselbe auffällig bunte Tracht trug wie der Kerl, der ihnen draußen vor der Tür die wüsten Drohungen und dann den Felsblock entgegengeschleudert hatte, näherte sich einer Gruppe gefesselter Geiseln. Die schwarz blinkende Steinklinge in seiner erhobenen Hand ließ keinen Zweifel daran, was er vor hatte: Er wollte sie töten - um ein Opfer zu beenden, ihre Befreiung zu verhindern, seine Wut an jemandem auszulassen... was auch immer. Wonto ließ den schweren CR-1 los, so dass er gegen seinen Körper schlug und dann im Trageriemen hängenblieb, und zog stattdessen die Pistole: Die Streuwirkung hätte sicherlich dem Gegner, wahrscheinlich aber auch den Gefangenen Schaden zugefügt. Bevor er aber auf das Ziel angelegt und abgedrückt hatte, ging dieses im Schnellfeuer eines A295 zu Boden.

»Corporal!«

Wonto suchte auf der anderen Seite der Säule nach Rätin ChesaraSyonette, die nach ihm gerufen hatte. Er entdeckte sie und zugleich weitere Krieger, die aus einer schmalen Seitentür in die Halle strömten. Ohne zu zögern schoss er in diese Richtung und fällte einen der Angreifer durch einen unsauber gezielten Schuss in den Oberschenkel. Doch die Jedi-Rätin hatte ihn nicht gerufen, damit er ihr beistand. Sie machte ganz den Anschein, als wäre sie entschlossen, es alleine mit der ganzen Gruppe aufzunehmen. Dabei sah ihr bunt schillerndes Lichtschwert eher kitschig-hübsch als gefährlich aus, aber das galt für das bunte Feuerwerk einer Blasterschießerei oder für eine Raumschlacht ebenso. Die blonde Menschenfrau forderte ihn auf, sich nicht auf die Dschungel-Felucianer, sondern auf das Monstrum zu konzentrieren. Sie ging davon aus, dass die Blaster es zumindest schwächen konnten und die Jedi dadurch einen Vorteil erhielten.

Den Zusammenhang verstand der Ortolaner nicht, aber er war es gewohnt, Befehle ohne überflüssige Nachfragen zu befolgen.


»Ja, Ma'am!« rief er durch den Kampfeslärm zurück.

Rasch verschaffte er sich einen Überblick darüber, was seine Kameraden taten. Benji gab bereits mit dem Repetierblaster kurze Feuerstöße auf das Ungetüm ab, wann immer er es wagen konnte, sich aus der Deckung zu lehnen. Medhi war ein paar Meter entfernt in einen Nahkampf verwickelt und Blut war in das weiße Fell an ihrer linken Schläfe gesickert, aber sie gewann in diesem Augenblick die Oberhand und streckte den keulenbewehrten Feind mit einem Holbenhieb nieder. Dribiteg hielt eine kleine Gruppe Eingeborener in Schach, um sie von den Geiseln fernzuhalten. Schnell wog er die Möglichkeiten ab.


»Ross, Varn - konzentriert euch auf das Monster!« gab er den Befehl der Rätin an seine Untergebenen weiter.

Beide antworteten nicht verbal, sondern indem sie einen Feuerstoß auf das hässliche Wesen abgaben, das daraufhin zornig brüllte und sein ätzendes Gift hektisch verspritzte. Ein paar der Gefangenen, die an Pfähle angebunden waren, bekamen Spritzer davon ab, was sie endlich aus ihrer Starre riss - die Schmerzen mussten grässlich sein, und wer das Zeug ins Gesicht bekommen hatte, war womöglich für den Rest seiner Tage blind.

Auch Wonto hob die Pistole und schoss auf die Kreatur, in deren Haut sich mittlerweile ein qualmendes Loch an das andere reihte. So lange, bis die Blasterpistole leer war. Ein Reservemagazin hatte er nicht mehr. Sie wanderte in sein Holster - für den Rest des Kampfes würde sie nutzlos sein. Ihm blieben der CR-1, den er von seiner derzeitigen Position aus nicht einsetzen konnte; ein Kampfmesser, das wahrscheinlich gar nichts nützte, zumal er wirklich nicht vor hatte, dem Monstrum so nahe zu kommen; und noch zwei Granaten, nämlich einen Thermaldetonator und eine Splittergranate.


»Ich muss näher ran!« rief er seinen Freunden zu. »Gebt mir Feuerschutz!«

Im Vertrauen darauf, dass sie tun würden was in ihrer Macht stand, verließ er seine Deckung und hastete zur nächsten Säule. Dabei war er nur kurz im Spuck-Bereich der Bestie, so dass die Gefahr eines Säuretreffers recht gering war, aber sein Weg kreuzte den eines Dschungel-Felucianers, der ebenso überrascht von seinem Auftauchen war wie umgekehrt. Beide stießen hart gegeneinander und aufgrund des niedrigeren Schwerpunkts und höheren Körpergewichts rempelte Wonto seinen Gegner glatt zu Boden. Sofort sprang er weiter, um aus der Reichweite von dessen Waffe zu kommen. Als er die Säule erreichte und sich umwandte, war der Gegner verschwunden - er konnte nicht sehen wohin. Kurz spähte er um die Ecke, dann hastete weiter zur nächsten Deckung.

[Felucia | Dschungel | auf den Spuren der verschollenen Expedition | Tempelanlage | unterirdische Halle] Wonto Sluuk, Crado, Jaina Shan, ChesaraSyonette, Adrian Reven, Zasuna Zahary, Arlen Merillion, Faith Navalon; NPCs: Medhi Varn, Dribiteg, Benji Ross, Meister Kaddhan (verschwunden)
 
[ Felucia – Dschungel - Unter dem Tempel/Katakomben] Crado, Jaina, Wonto, Chesara, Adrian, Arlen, Faith und Zasuna (sowie Soldaten-NSCs)

Nachdem ihre Stirn mit der Tür nähere Bekanntschaft gemacht hatte, wusste sie für einen Moment nicht, wie ihr geschah. Ein paar Hände dirigierten Zasuna in eine bestimmte Richtung. Die Hände waren zarter, kleiner und der Griff sanfter, als sie das bei Adrian erwartet hätte, weshalb sie davon ausging, dass Faith ihr wieder zur Hilfe geeilt war. Als einer der besten Kämpfer in der Gruppe hatte ihr Meister in einem solchen Tumult auch andere Aufgaben, als sich nur um eine blinde Padawan zu sorgen.

Wie von Rätin Chesara befohlen krabbelte sie zusammen mit den anderen Jedi-Schülern unter einen massiven Steintisch. Die Kämpfe und zuletzt auch der Beschuss der Soldaten direkt auf das riesige schwarze Monster schienen es sichtbar zu schwächen. Zasuna konnte immer mehr hell- und dunkelgraue Umrisse in ihrer Umgebung wahrnehmen. Sie konnte mal mehr und mal weniger gut sehen, und das war wieder ein deutlicher Fortschritt. Von dem Wesen gingen weiterhin Giftwolken aus, allerdings handelte es sich dabei offenbar nicht - wie sie zunächst vermutet hatte - um das Gift, welches auch Larmar Woys Gedanken und Aura vernebelt hatte, sondern es war eine eher physische Attacke mit ätzender Säure. Davor hatte sie weitaus weniger Panik. Allerdings konnte sie nur hoffen, dass sie die Situation wirklich richtig einschätzte. Allerdings hatte von den erfahrenen Jedi auch niemand darauf reagiert.

Neben sich sah Zasuna Arlen, der wie versteinert auf seine Hand starrte, an der mindestens zwei Finger fehlten. Zasuna konnte es bei ihrer eher schemenhaften Sicht nur schlecht erkennen. Sie hatte bei ihrer ersten inoffiziellen Mission gelernt, wie man Schmerzen mit Hilfe der Macht linderte und zur Heilung von Wunden beitrug. Aber momentan war ihre Verbindung zur Macht immer noch so schwach, dass sie auf diese Ressource nicht zu seiner Hilfe zurückgreifen konnte. Auf allen Vieren kraxelte sie über dein Steinboden hin zu dem Sith. Ihre Knie, die sie sich beim Sturz an der Oberfläche bereits aufgeschlagen hatten, schmerzten dabei, waren aber nicht vergleichbar mit den Schmerzen, die ihr Mitpadawan momentan erleiden musste. Zasuna versuchte den Blick des jungen Mannes einzufangen, auch wenn er bei der augenlosen und über die Augenbinde maskierten Miraluka keinen entsprechenden Gegenpart finden konnte. Dann sah sie sich seine Hand kurz an und musste sich eingestehen, dass sie eigentlich doch nichts sehen konnte.


"Versuch, das irgendwie mit einem Fetzen deiner Kleidung zu verbinden, damit du nicht noch mehr Blut verlierst. Ich gebe dir Deckung."

Nachdem sie ihren Umhang irgendwo unterwegs verloren hatte, konnte sie ihm nichts anbieten, womit man die Blutung hätte stillen konnten. Mit den dunkelgrauen Schemen sah sie selbst einfach zu wenig, um ihn ärztlich zu versorgen. Die Fehlgriffe hätten ihm mit Sicherheit nur noch mehr Schmerzen zugefügt. Also musste sie ihm die Zeit verschaffen, dass er sich darum kümmern konnte. Sie musste ihm den Rücken frei halten. Keine weitere Zeit für noch mehr Panik ihrerseits. Faith sah unter dem anderen Ende des Tisches und erweckte den Eindruck, als würde sie die Verteidigung mit ihrem Blaster auf der Seite übernehmen.

Zasuna krabbelte an Arlens Ecke unter dem Tisch hervor. Sie zückte beide Lichtschwertgriffe, atmete einmal tief durch und aktivierte dann die beiden Klingen. Das Summen klang in ihren Ohren, aber sehen konnte sie die Klingen nicht. Sie war sich allerdings sicher, einen Feind zu erkennen, wenn dieser auf sie zugestürmt kam.


"Arlen ich halte dir den Rücken frei aber tu mir den Gefallen und beweg dich nicht von der Stelle. Keinen Zentimeter, hörst du?"

Es war schwer den ganzen Kampflärm mit ihrer Stimme zu übertönen. Sie versicherte sich, dass sie ganz genau wusste wo der Tisch hinter ihr stand und wo der andere Padawan sich befand. Blind mit Lichtschwertern umher wirbeln war nicht wirklich ihr Alltagsgeschäft. Aus einer dunklen Ecke trat ein Schemen hervor, der sich mit schnellen Schritten in ihre Richtung bewegte. Nun ging es also los. Noch einmal tief durchatmen und dann musste sie sich an das erinnern, was sie bei den Sene Seekern und bisher in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Um das Gift machte sie sich in diesem Moment keine Gedanken, das andere herannahende Problem forderte ihre gesamte Aufmerksamkeit.

[ Felucia – Dschungel - Unter dem Tempel/Katakomben] Crado, Jaina, Wonto, Chesara, Adrian, Arlen, Faith und Zasuna (sowie Soldaten-NSCs)
 
[ Felucia / Dschungel / Tempel / Raum des mutierten Giftspuckers ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Wonto, Jaina, Crado, vier Soldaten

Arlen stand unter Schock. Warm lief das Blut über seine Hand und hob sich optisch nur eine Spur dunkler von seiner Hautfarbe ab. Der Schmerz war erträglich. Mehr ein sanftes Ziehen, als die reißende Pein, die eine solche Wunde eigentlich hätte verursachen müssen. Doch dafür war auch seine restliche Wahrnehmung wie von einem Schleier umhüllt. Worte, Satzfetzen und einzelne Schreie hallten in seinem Kopf wieder, als befände er sich am Grund eines tiefen Schachts.

Plötzlich hatte er Chesaras mit blondem Haar umrahmtes Gesicht vor Augen. Ihre Lippen bewegten sich wie in Zeitlupe und der Sith verstand nur die Hälfte. Am Rande bekam er mit wie er niedergedrückt wurde und sich plötzlich neben Faith und Zasuna unter einer Art Steintisch wiederfand. Dann war die Rätin auch schon wieder verschwunden. Unwillig schüttelte er den Kopf. Die Blutung stillen? Welche Blutung…ach genau der Kratzer an seiner Hand. Was war dort noch einmal gewesen?!

Irgendwo in weiter Ferne hörte er Zasunas Stimme die ihm befahl sich nicht wegzubewegen. Warum sollte er dies auch tun…? Sterne tanzten im Gesichtsfeld des Sith und irgendwo in der Mitte klaffte ein schwarzer Punkt der immer größer zu werden schien… Er fühlte sich warm, der Boden schien wie aus einem weichen Federbett gemacht zu sein. Womöglich eine Pilzart die sich als Bett spezialisierte? Es schien unglaublich verlockend sich einfach hinzulegen und einzuschlafen. Einfach mal die Augen schließen und sich tüchtig ausruhen, bis dies alles wie ein böser Traum wirkte. Während die Welt an ihm in Zeitlupe und gedämpft – sehr nett übrigens, es gab ja auch noch Leute die schlafen wollten –vorbeizog, wurde der Punkt in seinem Blickfeld beständig größer und die Sterne noch schöner.

Mit einem Ruck peitsche sein Kopf zur Seite und mit kurzer Verzögerung flammte seine rechte Wange in heißem Schmerz auf. Der Sith riss die halb geöffneten Augen auf, doch da kam bereits die zweite Ohrfeige von links. Auch die andere Seite seines Gesichts wurde heiß und Faiths Stimme drang zu ihm durch, die ihm in einem Befehlston – den er der Padawan niemals zugetraut hatte – gebot ja nicht einzuschlafen. Bloß nicht einschlafen, ob er denn zuhöre?! Dann gab es auch schon die dritte Ohrfeige und diesmal hörte er das laute Klatschen mit der die Hand der Menschenfrau auf sein Gesicht traf. Diesmal keuchte er auf und packte sie beim Arm.


„Verdammt hör auf! Ich bin ja schon wach!“

Keuchte er und schüttelte den Kopf. Seine Gedanken waren noch immer umnebelt und er fühlte sich weiterhin schwach und verwirrt, doch hatten ihn die Schläge zumindest aus dem Traumreich zurückgebracht. Er wusste wieder wer er war und was er wollte – und dass er grade zwei Finger eingebüßt hatte! Hektisch sah er zu seiner Rechten hinab und stellte fest dass jemand sie notdürftig verbunden und seinen Arm etwas oberhalb abgebunden hatte. Dieser jemand stellte sich als Faith heraus, die das Wunder vollbracht hatte ihn gleichzeitig am Verbluten zu hindern und die angreifenden Ureinwohner in Schach zu halten. Ein Stich von Dankbarkeit durchzuckte ihn, doch bevor er ihr verbal Ausdruck verleihen konnte, drehte sich das Rad der Ereignisse weiter und seine Aufmerksamkeit wurde ganz von Zasuna beansprucht.

Ihrer Blindheit zum Trotz hatte sie sich aus dem vermeintlichen Schutz des Tisches begeben und schlug sich wacker gegen einen eingeborenen Krieger. Sie schien dabei zu sein zu gewinnen, denn der Dschungelfelucianer sah sich immer mehr zurückgedrängt von der leuchtenden Energieklinge. Doch was die Miraluka noch nicht bemerkt zu haben schien, war der zweite Gegner, der ihr von hinten näherte und Anstalten machte, sie von dort aus anzugreifen. Wahrscheinlich hatte dies mit der sich seltsam verhaltenden Macht an diesem Ort zu tun, dass sie den Krieger direkt vor ihr sah, jedoch der andere verborgen blieb. Fest stand jedoch, ihr musste geholfen werden!

Hektisch ging Arlen seine Optionen durch. Faith war damit beschäftigt eine ganze Gruppe Felucianer auf Abstand zu halten, die sich hinter zwei übergroßen Pilzen geduckt hatten, also fiel sie als Option definitiv raus. Der Sith konnte selbst versuchen mit seiner Waffe etwas auszurichten, doch seine verletze Hand und die schnellen Bewegungen der Kämpfenden machten das Zielen nicht grade leichter, bis hin zu der Möglichkeit womöglich die zu Schützende selbst zu treffen!

Es blieb also nur der Nahkampf, doch sein Lichtschwert war zerstört worden und das Trainingslichtschwert konnte den Krieger höchstens Ablenken. Außerdem brauchte Faith ihres sicher gleich! Doch was dann? Panisch blickte der Sith sich um und entdeckte das Knochenschwert, dass der von ihm niedergestreckte Felucianer fallen gelassen hatte. Es brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann war die Entscheidung gefallen.


„Ich bin gleich wieder da! Pass auf dich auf, Faith!“

Rief er hektisch in Richtung der Menschenfrau neben ihm und hechtete dann auf die weiße Knochenklinge zu. Sterne blitzten von seinen Augen auf, als sein ohnehin geschwächter Kreislauf drohte zusammenzubrechen und Schmerz fuhr seinen rechten Arm hoch, als er erst danebengriff und seine verletzte Hand hart gegen den Boden schlug. Sofort färbte sich der gräuliche Verband feuchtrot, doch dann bekam er den Griff zu fassen. Der Sith wirbelte herum – stürzte dabei fast – und spurtete dann auf die kämpfende Miraluka zu.

Der zweite Krieger war nun hinter ihr und holte zum Schlag aus. Diesmal dachte der Sith gar nicht darüber nach, sondern handelte. Er stieß einen Kampfschrei aus, der den mächtigen Vertretern seines Volkes alle Ehre gemacht hätte und versenkte die noch von seinem eigenen Blut gerötete Knochenklinge mit einem hässlichen Knirschen im Rückgrat seines Gegners. Der Felucianer schrie schrill auf und spuckte einen Schwall Blut. Halb drehte sich sein Kopf und schaute Arlen direkt an, dann wurde der Blick stumpf und wie ein Sack fiel der Krieger zu Boden.

Der Sith taumelte ebenfalls und ging in die Knie. Sein Kreislauf machte Anstalten nun endgültig den Geist aufzugeben, doch er zwang sich mit einem wütenden Keuchen doch wieder aufzustehen. Taumelnd machte er einen Schritt auf Zasuna zu um ihr beizustehen, stellte dann jedoch fest, dass sie bereits ihren Kampf beendet hatte.


Zasu…wir müssen zurück!“

Keuchte er und benutze dabei unfreiwillig die Koseform ihres Namens.

„Es ist nicht sicher…du siehst nicht genug…“

Ein weiterer Schwall Sterne brannte auf Arlens Netzhaut und seine Rechte schmerzte höllisch. Er taumelte und musste sich an der Miraluka festhalten um nicht zu Boden zu gehen.

„Scheint…als wäre ich dir jetzt einen Gefallen schuldig…“

Der Sith lächelte matt und machte Anstalten die Miraluka zurück zu ihrem Tischbunker zu ziehen, als wäre nicht er es, der eine Stütze benötigte um nicht vorzeitig bewusstlos zu werden.

[ Felucia / Dschungel / Tempel / Raum des mutierten Giftspuckers ] Arlen, Faith, Chesara, Adrian, Zasuna, Wonto, Jaina, Crado, vier Soldaten
 
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