Lianna

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Raiken, Jeg Harkness,
Allison, Ima-Gun und Qan


Kaum waren sie alle ganz eingetreten und Jo hatte sich vorgestellt, verabschiedete sich einer der der Padawane (Qan) und eilte aus dem Raum, kurz wandte Jo dabei ihren Kopf Richtung Ausgang und fragte, mehr ironisch als aus vollem Ernst.

Wirke ich so angsteinflößend?

Um dann allerdings in vollem Ernst fort zu fahren.

Es war nicht meine Absicht jemanden zu verscheuchen.

Wenn das aufkreuzen ihrer kleinen Gruppe hier der Grund für das Verschwinden des Padawan war, tat es Jo durchaus leid, andererseits war sie sich sicher nichts getan zu haben das ihn direkt zum Verschwinden veranlasst haben könnte und so wandte sie sich wieder denen zu, die mit ihr im Raum verblieben waren.
Harkness betrieb bereits Konversation und Jo hörte dabei den Namen der jungen Padawan, den sie selbst gleich darauf noch einmal bestätigte. Allison Neldres!
Sofort erinnerte Jo sich und wusste wer sie war. Sie war ihr ein einziges Mal flüchtig begegnet aber Mara hatte von ihr erzählt weil sie ihre Schülerin war. Gerade war sie frei? Jo legte für einen Moment ihre Stirn in Falten. Das klang nicht danach, das Mara sich noch um sie kümmerte. Oder verstand Jo es falsch und Allison hatte nur gerade etwas Freilauf? Aber Jo fühlte Mara im Moment auch nicht.
Was...?
Für den Augenblich schob Jo diese Überlegungen bei Seite und lächelte statt dessen weiter freundlich.


Nein, nein, du bist durchaus im Bilde. In der Kantine, mit Mara. Stimmt's?

Ja, Jo war sich ganz sicher das es in der Kantine gewesen war und das Allison Mara's Schülerin war, und sie nahm sich vor, nachher, wenn es sich in einer ruhigen Minute anbot, mit Allison darüber zu sprechen. Im nächsten Moment wandte sie sich dann aber an den anderen Padawan in der Runde.

Und ich freue mich dich kennen zu lernen Ima-Gun.

So, jetzt hatten sie sich alle vorgestellt. Nur Raiken war verdammt still geblieben und wollte sich wohl mit Absicht im Hintergrund halten. Nichts, das Jo wirklich vor hatte zu zulassen.[/B]

Ja, und damit wir uns jetzt alle kennen, stell ich gleich noch den Fünften im Bunde vor!
Das hier ist Raiken!


Sie nickte ihm zu und lies einen kurzen Moment Zeit damit er reagieren konnte. Während dessen hatte Harkness angeboten das beide Padawane durchaus auch mal an seinen Trainingseinheiten teil nehmen konnten und genau so wie Jo es erwartete, waren beide Schüler begeistert! Kein Wunder. Harkness war zwar als ziemlich harter Schleifer bekannt, sein Training war aber trotzdem oder vielleicht auch gerade aus diesem Grund sehr begehrt!
Jo grinste für einen Moment ganz breit. Ja, ja, als Padawan musste man durchaus eine latente masochistische Ader haben! Und später wurde es auch nicht besser.


Lichtschwerttraining! Das passt ja wunderbar! So etwas in der Art hatte mir auch für uns vorgeschwebt.
Vielleicht fangt ihr Beide...


Sie nickte Allison und Ima zu.

... ruhig schon so an wie ihr es geplant habt, dann sehen wir wie weit ihr seid und wo wir uns dann einklinken können.

Ja, es wäre sicher das Beste erst einmal einschätzen zu können welchen Ausbildungsstand die Beiden hatten und für das was Jo mit Raiken vor hatte wäre das auch nicht schlecht.

Oh, und wenn ihr direkt Fragen oder Bitten habt, immer raus damit. Dafür sind wir ja auch da!

Ein paar Schritte trat Jo zurück um den beiden Padawanen mehr Platz in der Raummitte zu lassen und etwas leiser und an Raiken gewandt meinte sie.

Wie vorhin schon erwähnt glaubte ich das man viel über sich lernt wenn man Andere unterweist. Sieh bei dem was sie tun zu. Beobachten und sie ein schätzen ist dabei der Anfang.
Wie wäre es also, wenn du die Beiden beobachtest und mir sagen könntest was dir bei ihnen und ihrer Art zu kämpfen so auffällt. Was erachtest du z.B. für gut und was vielleicht für Korrekturwürdig.
Und ich meine dabei nicht vorrangig ihren Kampfstil! Sie sind Anfänger und die Technik ist sicher bei weitem noch nicht perfekt ausgefeilt. Ich meine ihre Einstellung ihr herangehen an den Kampf .


Vielleicht würde die Beobachtung der Beiden Raiken helfe sein eigenes Verhalten reflektieren zu können. Zumindest war das Jo's Hoffnung bei der Sache.
Aber neben Raiken und seinen Befindlichkeiten bemerkte Jo das es ihr selbst in den Händen kribbelte, sie hatte auch viel zu lange nicht mehr trainiert! Und so grinste sie in Harkness Richtung.


Und vielleicht drehen wir alten Hasen später auch noch eine Runde durch den Saal!

Leise lachte Jo, richtete dann aber ihre Aufmerksamkeit auch wieder auf Allison und Ima.

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Raiken, Jeg Harkness,
Allison und Ima-Gun
 

Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Eowyn

Ian zog fragend die Augenbrauen in die Höhe, als Eowyn ihn nachdenklich ansah. „notfalls gebe ich mich auch mit was anderem zufrieden“, lenkte er ein, falls er Eowyn hier vor eine unerfüllbare Aufgabe stellte, weil sie kein einziges abenteuerliches Buch besaß. Eigentlich las Ian fast alles, was weder Thriller, noch Liebesgeschichte war. Wobei er sich bei letzterem viel eher gegen unrealistische Schnulzen verschloss. Für alles andere war er recht offen, wenn die Story interessant genug beschrieben und mindestens ein Charakter vorhanden war, in den man sich halbwegs hineinversetzen konnte. Ein einfacher Märchenbuch hätte es auch getan und damit wohl perfekt seinen Geschmack getroffen, wie eigentlich alles, was unter Märchen einzuordnen war.

Schließlich ging Eowyn ihre Bücherchips durch und Ian war sehr verführt, ihr einen Blick über die Schulter zu werfen, allein um herauszufinden, was genau sie las. Denn eine Antwort darauf, was ihr Lieblingsbuch war, hatte sie bisher noch nicht gegeben. Zugeben, hatte er die Frage auch viel mehr indirekt gestellt und nicht einmal als solche formuliert. Recht zögerlich reichte sie ihm dann doch einen Chip – betonte, dass dies nicht ihr Lieblingsbuch war.
„Du schämst dich nicht wirklich, mir dein Lieblingsbuch zu nennen?“ Er lachte leise. „Eowyn, ich lese Märchen… Ich glaube schlimmer kann das, was ein Mann, er betonte das Wort extra, „liest, gar nicht sein.“ Es sei denn, er las spezielle Frauenliteratur. Aber was scherte Ian schon, was andere über seine Bücherwahl dachten? Davon einmal abgesehen: Wer bekam schon Einsicht in seine Sammlung? Er trug wohl kaum ein T-Shirt, auf dem aufgelistet war, was er bisher mehr oder weniger gerne gelesen hatte.

„Wenn es mich an Va’art erinnert, muss es gut sein.“ Dabei klang Ian tatsächlich völlig überzeugt. Denn Va’art, nun ohne Va’art… Wären Eowyn und er ohne diesen Planeten je zu dem geworden, was sie waren? Vielleicht hatte gerade dieser Mond erst dafür gesorgt, dass sie sich näher gekommen waren und tiefere Gefühle füreinander entwickelt hatten. Den Chip in seiner Hosentasche verschwinden lassend, waren sie wohl beide bereit, Eowyns Zimmer zu verlassen, um Joseline aufzusuchen. Eowyn jedoch hielt inne, schien einen Moment zu überlegen. Ob sie etwas vergessen hatte? „Aketos hast du sicher schon geschrieben, Vorräte kannst du mir später geben.“ Ansonsten? Da stahl sich fast spitzbübisches Lächeln auf sein Gesicht. „Eine wichtige Sache hast du auf jeden Fall vergessen“, und sein Lächeln wurde dabei ein wenig größer. Es war absolut kindisch und er wusste es selbst, aber das Gute daran war, dass ihn weder die Erkenntnis als solches, noch die Tatsache an und für sich störte. Da aber beugte er sich auch schon zu Eowyn herunter um ihr den – wichtigen, sanften, vergessenen - Kuss zu geben. „Sonst fällt mir nichts mehr ein“, lächelte er noch immer.


Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Eowyn

 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Badezimmer -

Sie hatte immer geglaubt, sie wäre so stark. Sie gab sich gerne so. Selbstbewusste, unnahbare, unverwüstliche Noa Chanelle Cortina. Wo war diese Stärke jetzt? Ohne das stetige Ticken eines Sekundenzeigers oder der digitalen Anzeige eines Chronometers, verlor sie jedes Gefühl der Zeit. Zwei Minuten, drei Minuten, fünf Minuten vergingen und Noa hatte sich noch nicht bewegt. Weder war sie versteinert noch zur Salzsäule erstarrt. Sie hatte einfach entschieden, reglos zu verharren. Kontrolle war, was sie brauchte und das zumindest konnte sie noch kontrollieren, während ihr so vieles anderes aus den Händen genommen war. Da waren Jules Agathon, der sie misshandelt hatte, ein Bastard von einem Mann, der die Hölle verdient hatte und Captain Deanna Trineer, die versucht hatte Noa zu helfen, sich selbst aber vielleicht nie wieder erholen würde. Da waren Amata, ihr Schicksal ungewiss, ihr Blut klebte an Noas Händen, und Private Will Echo, der alles für sie auf's Spiel gesetzt hatte, einer Freundschaft wegen, von deren Existenz Noa nichts gewusst hatte. Gewitter über Coruscant, das war nichts Neues, doch im Auge des Sturms fiel es schwer, Klarheit zu erlangen. Noa schloss die Augen. Ihr Kopf lehnte an der verschlossenen Tür hinter ihr. Es ging noch weiter, das Schicksal gönnte ihr keine Pause. Es hatte ihr Cris Sheldon gegeben, den perfekten Mann, doch nicht ohne Probleme. Wo sollten sie leben? Wie sollten sie leben? Liebte sie ihn, so wie er sie? Er hatte eine Tochter, geboren ohne sein Wissen. Würde Noa ihr eine Ersatzmutter sein? Und was war mit ihren Träumen, mit ihrem eigenen Leben? Cris brauchte sie und er wollte sie. Hatte sie überhaupt noch genug zu geben?

Hinter ihrem Kopf klopfte es. Noa hatte die herannahenden Schritte nicht gehört. Im Nu waren ihre Augen weit geöffnet. Sie hatte nicht geweint, nur geruht. Wie immer war Cris' Stimme höflich und vorsichtig, doch Noa hörte auch Besorgnis aus ihr heraus. "Nein, es ist nichts in Ordnung!", hätte sie am liebsten gerufen, oder: Geh' weg, ich will dich nicht sehen!", doch nichts davon wäre fair gewesen, nicht nach dem was gerade erst zwischen ihnen passiert war.


"Ja."

Antwortete sie stattdessen. Was hätte sie auch sagen sollen?

"Alles okay."

Was war schon fair, fragte sie sich dann. Jules Agathon war ganz sicher nicht fair zu ihr gewesen. Musste sie fair zu Cris sein? Hatte er sich richtig verhalten? Er hatte sie nicht gefragt wie es ihr ging, nicht ein einziges Mal seit ihrem Wiedersehen auf Naboo. "Ich lebe noch.", hatte sie zu ihm gesagt und das war alles gewesen, das er hatte wissen wollen. Dabei hätte er, gerade er, hinter ihre Fassade blicken müssen. Er hatte sie nicht gefragt, was passiert war - vielleicht aus Rücksicht - und er hatte nicht wissen wollen, was Jules ihr angetan hatte - vielleicht aus Angst - aber er hatte nicht genug Angst gehabt um mit ihr zu schlafen, sie um Sex zu bitten, weil er sie brauchte und nicht umgekehrt.

Noa hatte sich die Hände vor den Mund gelegt, sich schließlich doch bewegt. Welche ihrer Gedanken fielen noch unter den Mantel der Fairness und welche waren entsprungen aus Wut? Sie wusste es nicht. Sie rieb sich die Handgelenke, dort wo die Fesseln ihre Haut wund geschürft hatten. Dank ausreichender Bacta-Behandlung sah man davon nichts mehr. Sie war dem Tod nahe gewesen. Ohne Al, das wusste Noa, hätte sie es nicht geschafft. Er wüsste genau, wie sie sich jetzt fühlte. Er könnte sie verstehen. In Gefangenschaft hatte Noa ihm nicht erlaubt zu weinen, doch vielleicht hätte sie es selbst tun sollen. Vielleicht hätte sich dann nicht so viel angestaut, das sie jetzt nicht mehr hinaus lassen konnte. Es war in ihr drin, sie hielt es fest, weil sie nicht wusste wohin damit und von irgendwoher konnte sie Jules Agathon heimlich darüber lachen hören.


- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Badezimmer -
 
Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Gärten - Tenia, Phil, Akani


Überraschenderweise erklärte Tenia, dass auch sie selbst sich bisher nie so richtig umgesehen hatte.
Akani blinzelte. Er hatte erwartet, dass man sich zumindest ein wenig hier auskannte als Jedi, aber gut, vielleicht nahmen Training und Missionen zu vie Zeit in Anspruch, um dazwischen auch noch zu ausgedehnten Spaziergängen zu kommen...
In diesem Moment erklang das gedämpfte Geräusch von Tenias Kom aus ihrer Tasche, doch offenbar hielt sie es nicht für notwendig, die Nachricht sofort zu lesen, denn sie ignorierte es.


Stattdessen steuerte das Grüppchen auf den Ausgang der Gartenanlage zu und sogleich führte die junge Jedi ihr Geleit in eine Straße, deren weiterer Verlauf hinter einer Biegung verschwand.
"Unterscheidet sich Lianna stark von Csilla? Bist du dort überhaupt aufgewachsen?",
fragte sie dann auch schon Akani.

Dieser schmunzelte.
"Nachdem Lianna bisher nicht den Eindruck einer eisbedeckten Einöde auf mich gemacht hat, dürfte es durchaus dezente Unterschiede zwischen den beiden Planeten geben.
Tatsächlich stamme ich von Csaus, der Heimat des Hauses Inrokini. Csaus ist eine gemäßigte Welt und Lianna damit sehr ähnlich, Csilla dagegen eine Eiswelt, sämtliche Städte sind dort unter gigantischen Kuppeln errichtet und mit einem unterirdischen Tunnelsystem verbunden. Ich war dort allerdings durchaus schon öfters."


Eine Erinnerung stieg in ihm hoch und er musste lächeln.

"Ich weiß noch, wie meine Familie damals Freunde dort getroffen hat. Du magst vielleicht einen etwas anderen Eindruck bekommen haben, aber auch Chiss können, wenn sie unter Bekannten sind, deutlich...offener sein. Außerdem waren ich und die beiden Söhne besagter Bekannter damals noch viel kleiner. Wir haben uns mehrere Städte angeschaut, und ich war unglaublich fasziniert von diesen Tunneln und der Vorstellung, dass wir uns in ihnen unter der Erde fortbewegten. Wir waren alle zusammen in einem Gleiter unterwegs, und die beiden anderen Kinder und ich haben die ganze Fahrt über lautstark verlangt, schneller zu fahren...Die Mutter der beiden war total fertig, als wir wieder heimkamen", schmunzelte er.

In diesem Moment wurde der Chiss von der Seite her von einer vertrauten Stimme angesprochen.
"Hey Akani. Na, wie gehts?"

Er wandte sich um.
"Shana! Das ist ja mal schön! Gut, dir selbst?"

Dann kam ihm ein Gedanke. Er blickte sie verschlagen an.
"Findet die hohe Jediritterin doch noch Zeit für so niedere Tätigkeiten wie Spaziergänge?", fragte er sie nicht ganz ernsthaft.


Lianna-System - Lianna - Lola Curich - nahe der Jedi-Basis - Straße - Shana, Tenia, Phil, Akani
 
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Lianna, Jedi-Basis, 3. OG, Eowyns und Aketos' Zimmer, mit Ian

Ich schäme mich nicht! protestierte Eowyn sofort aus Reflex. Okay... vielleicht ein bisschen, schob sie dann kleinlaut hinterher, um zumindest etwas fairer zu sein. Ian würde es ihr vermutlich ohnehin nicht abnehmen. Märchen sind aber etwas völlig anderes. Sie sind voller Moral, sie haben einen Hintergrund. Sie bringen uns zum Nachdenken, sie bringen uns etwas bei... Es ist völlig in Ordnung, Märchen zu mögen! Was ihren Büchergeschmack hingegen anging... Herrje, sie war über dreißig und las teilweise Bücher, die in solchen illusionären Szenarien und Welten spielten... Und manchmal richtiggehend platt waren. Sie sollte intelligente Bücher mögen, oder zumindest welche, die eine Aussage hatten. Bei denen man, wie bei einem Krimi, selbst miträtseln und seinen Kopf anstrengen konnte oder dergleichen... Aber nein, sie las, man musste es einfach so ehrlich bezeichnen, Liebesromane. Ließ sich berieseln wie eine sechzehnjährige, die nicht wusste, was sie vom Leben erwartete. Aber es war nun einmal das, was sie nach einem langen Tag noch am ehesten verstehen konnte... bei philosophischen Romanen oder Autoren wie Fesk oder Ma'hani würde sie vermutlich nach einem Satz, den sie fünf Mal erfolglos gelesen hatte, das Buch müde zur Seite legen.
Trotzdem war es ihr irgendwie peinlich. Hmpf. Ian musste ja nicht gleich
alle seltsamen Seiten an ihr kennenlernen, oder? Dafür war schließlich auch noch Zeit! Und vielleicht würde er einfach nicht bemerken, dass sie seine indirekte Frage noch immer nicht beantwortet hatte.

Vielleicht.

Skeptisch sah sie Ian dann an. Va'art und gut? Ich meine... Nicht alles war übel aber... Immerhin war sie beinahe gestorben. War quasi schon gestorben, war an der Schwelle gestanden, und es war nur Ian zu verdanken, dass sie sie nicht übertreten hatte. Das würde sie ihm wirklich nie vergessen, da konnte er sich sicher sein. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen, wie hatte sie so aufgeben können? Diese Situation, dieses Erlebnis würde noch eine ganze Weile an ihr nagen, da war Eowyn sich sicher.
Dann die ewige, dauerhafte Angst, nicht von dort wegzukommen. Der Husten, der Schnupfen. Die Sticheleien, die an den Nerven gezehrt hatten. Die Sorge um Nahrung. Der wenige Schlaf. Die langsam zunehmende Erschöpfung. Ians Krankheit. Die großen, heftigen Streits, das eisige Schweigen, ihre beiden Zusammenbrüche... Die Liste war lang, und demgegenüber standen eigentlich nur drei Dinge - Yaro, die Höhle und Ian selbst. Zugegeben, letzterer war natürlich nicht zu vergleichen mit all dem, aber dennoch - Va'art war furchtbar gewesen, und sie würde sich nicht beschweren, wenn sie diesen verdammten Mond ihr ganzes Leben lang nicht mehr sehen musste. Sie schüttelte den Kopf.
Nein, Va'art war nicht gut, nimm es mir nicht übel. Aber es ist gut, wenn du das anders siehst... Sie lächelte ein wenig gequält. Ja, das war gut. Erstens musste nicht jeder immer so pessimistisch denken wie sie, und zweitens war es besonders gut, wenn Ian das nicht tat. Va'art hatte wirklich seine positiven Seiten gehabt. Für Ian vermutlich tatsächlich mehr als für sie... Für ihn war es wahrscheinlich eher aufwärts gegangen, mit kleinen Tiefs. Für sie aber definitiv weiter abwärts.

Bei Ians Aufzählung nickte sie, in beiden Punkten hatte er Recht. Und sonst? Was hatte sie vergessen? Nachdenklich sah Eowyn Ian an, als er sich auch schon herunterbeugte und sie sich voll und ganz seinem sanften Kuss widmete.
Wie konnte ich das vergessen...? murmelte sie anschließend, um ihm dann zuzulächeln und sich der Tür zuzuwenden. Gehen wir.

Gehen, ja, aber wohin? Trainingsräume, Garten, Ratssaal, Kantine? Den Ratssaal hatte sie schon ausgeschlossen. Das passte nicht zu Joseline, dort den ganzen Tag herumzusitzen - sie würde höchstens da sein, wenn die Pflicht es verlangte, und dann konnten sie ohnehin nicht stören. Also, dann wohl der Gangreihenfolge nach. Trainingsraum, Kantine, dann hinaus in den Garten. Und wenn sie sie dann nicht fanden... dann würden sie weitersehen. Es gab schließlich noch kleine, nette Erfindungen namens Komgeräte...
Die Trainingsräume zuerst, sagte sie also, als sie die Tür wieder hinter sich schloss. Vielleicht haben wir Glück und finden Joseline da, ansonsten gehts weiter Richtung Kantine und den Garten. Sie warf Ian einen Blick zu und griff dann wieder nach seiner Hand. Ich bin da, in Ordnung?
Das Treppenhaus ging es wieder hinab ins Erdgeschoss, auch dieses Mal hielt das Gemäuer. Dieses Mal gingen sie den Gang in die andere Richtung entlang, und langsam merkte man, dass sie sich bevölkerteren Bereichen der Basis näherte - hier waren deutlich mehr Jedi unterwegs als zuvor, und Eowyn warf Ian einen unauffälligen, sorgenvollen Blick zu. Sie konnte ihm leider nicht helfen - da musste er nun alleine durch. Aber dank seiner Abschirmung und Verschleierung konnte sie nicht viel darüber sagen, wie er sich fühlte.
Sie warf einen Blick in den ersten Trainingsraum, dann in den zweiten, und dort sah sie die Rätin mittendrin stehen, natürlich nicht alleine, aber das war zu erwarten gewesen. Treffer... Sie nickte Ian zu und betrat den Trainingsraum.


Lianna, Jedi-Basis, EG, Trainingsraum, mit Ian, Joseline, Raiken, Harkness, Allison und Ima-Gun
 
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[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, (Noa)

Er konnte sich aufgrund der Tatsache, dass Noas Antwort dumpf durch die Tür erfolgte, auch irren, doch Cris war etwas überrascht, da es ihm so vorkam, als käme ihre Stimme nicht aus der Mitte des Badezimmers – also aus der Richtung des Waschbeckens oder anderer Einrichtungsgegenstände des Raumes, deren Benutzung durch sie er vermutet hätte – sondern von direkt hinter der Tür – und von deutlich unterhalb seines eigenen Kopfes. Hätte er eine Vermutung anstellen müssen, wäre diese gewesen, dass sie direkt vor der Tür hockte oder saß – und dieser Umstand ließ in seinem Kopf ungeachtet ihrer vordergründig abwiegelnden Antwort alle Alarmsirenen erklingen.

„Wirklich…?“, schob er zaghaft nach, auch wenn er sich sofort im Anschluss im Klaren darüber war, dass das nichts ändern würde. Wenn nicht alles in Ordnung war, sie es ihm aber vorher verschwiegen hatte, dann würde sie es ihm nicht plötzlich sagen, nur weil er einmal nachgefragt hatte.

„Dann kannst du jetzt ja wieder rauskommen, oder?“

Keine Reaktion, natürlich nicht. Er musste aufpassen, dass er mit Noa nicht wie mit einem Teenager redete, der sich trotzig in seinem Raum eingeschlossen hatte – auch wenn er nicht einmal wusste, wie er in so einer Situation vorgehen mochte. Eine Situation, die ihn mit Lorraine zweifelsohne irgendwann einmal ereilen würde, wenn er mal wieder einen kapitalen Bock geschossen hatte. So wie jetzt. Irgendetwas war passiert, was dafür gesorgt hatte, dass Noa jetzt auf dem Fußboden des Badezimmers saß, die Tür hinter sich verschlossen hatte und nicht wieder herauskam. Das war nicht die normale Reaktion auf das, was zuvor zwischen ihnen passiert war – hoffte er zumindest. Sollten sie sich nicht glücklich in den Armen liegen, erfüllt von der Zuneigung, die sie füreinander empfanden? Erleichtert darüber, dass das Schicksal sie wieder zusammen geführt hatte? Doch Noa zog wieder Grenzen zwischen ihnen hoch – physische und seelische. Dafür musste es einen Grund geben. Und das wiederum bereitete Cris große Sorge.

Etwas ratlos warf er einen prüfenden Blick auf die Tür. Die meisten Türen an Bord der Empress ließen sich mit elektronischen Schlössern verriegeln, die bei Bedarf vom Cockpit aus durch den Inhaber der Masterschlüsselkarte – in diesem Fall Cris – wieder entriegelt werden konnten, doch das Badezimmer bildete hierbei eine Ausnahme – es ließ sich auch mechanisch verriegeln und genau das hatte Noa getan. Wenn er also gegen ihren Willen in den Raum vordringen wollte, würde er versuchen müssen, die Tür aufzubrechen – was weder seiner Schulter, noch der seinem Verdacht nach unmittelbar hinter der Tür sitzenden Noa gut tun würde. Keine Option. Ob R6 über das passende Werkzeug verfügte, um die Tür weniger brachial zu öffnen? Vermutlich – aber das war wirklich der letzte Ausweg, wenn er sich gar nicht anders zu behelfen wusste. Erst einmal war es Noas Entscheidung gewesen, die Tür zwischen ihnen zu verschließen, und wer war er denn, sich einfach über diesen Wunsch der räumlichen Trennung zwischen ihnen hinwegzusetzen? Nur wann war der Punkt erreicht, an dem er es doch musste? Leichte Verzweiflung stieg in Cris auf. Er wusste es nicht und er hatte das Gefühl, in dieser Situation nur das Falsche machen zu können.

Als vor der Tür in die Knie ging und erneut das Wort ergriff, hatte seine Stimme einen flehentlichen Tonfall angenommen.

Noa…“

Er lehnte seinen Kopf seitlich gegen die Tür und lauschte angestrengt. Weinte sie vielleicht? Er konnte nichts hören. Er erinnerte sich an den kurzen Moment am gestrigen Abend, jenen unterdrückten Schluchzer und die verräterische Träne, die ihm zum ersten Mal wirklich gezeigt hatten, dass auch Noa unter ihrer unverwüstlichen Schale verletzlich war wie jeder Mensch. Warum nur hatte er nicht deutlicher auf diese Anzeichen geachtet? Er hatte sich nicht getraut, hatte gedacht, dass sie seine Hilfe, seine Unterstützung nicht wollte… vielleicht wollte sie die auch wirklich nicht. Aber das hieß nicht, dass es ihr zwangsläufig gut ging.

„Ich merk doch, dass irgendetwas nicht stimmt…“

Er presste seine Hand gegen das kalte Material der Tür und stellte sich vor, dass auf der anderen Seite in diesem Moment ihr Kopf dagegen lehnte. So nah… und doch so fern.

„Schließ mich nicht aus…“, flüsterte er in einem Tonfall, der den Kummer, den er empfand, deutlich transportierte.

„Wenn du nicht rauskommen willst, lass mich rein.“

Er schluckte mühsam.

„Bitte.“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, (Noa)
 
Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Jeg Harkness Allison, Ima-Gun , Qan und Raiken

Raiken nahm die Worte der Rätin wahr und dachte darüber nach. Nickend , stimmte er zu. Dennoch wollte er diese Situation erst mal mit etwas Abstand beurteilen können. Er war noch etwas unsicher. Vor allem stellte sich ihm die Frage, was er hier überhaupt sollte. Er vernahm die dunkle Seite der Macht. Im Tempel mussten sich Anhänger der Sith befinden.

Da er selber einen Fehltritt hinter ich hatte, war es ihm möglich diese noch mehr vernehmen zu können. Sie war greifbar nahe. Einer der Schüler verließ den Raum. Nach weiteren Gesprächen und seines Schweigens, wurde auch er von der Rätin vorgestellt. Er atmete tief durch und verbeugte sich.

"Mein Name ist Raiken Skywalker. Freut mich euch kennenlernen zu dürfen."

Er war noch etwas unsicher, aber er vertraute dem Orden. Was auch der Grund dafür war , über das bereits Geschehene sprechen zu wollen. Man hatte ihn aufgenommen und ausgebildet. Nun wollte er dem Orden auch etwas zurückgeben.

Die beiden Schüler sollten einen Trainingskampf ausführen. Die Rätin wandte sich an ihn und wollte seine Meinung über den Verlauf des Kampfes wissen. So langsam fand er wieder seine Mitte. Er konzentrierte sich auf den Schlagabtausch.

"Ich bin gerne bereit diesen Kampf zu beurteilen. "

Er legte eine kurze Pause ein.


"Kann es sein, dass sich Anhänger der Sith in den Arrestzellen befinden?"


Er verneigte sich und machte Platz für den Kampf.



Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Jeg Harkness Allison, Ima-Gun und Raiken

 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Badezimmer -

Er verstand es nicht. Er verstand es einfach nicht! Noa konnte nicht raus kommen. Wenn es so einfach wäre hätte sie es längst getan. Es gab viel zu viel zu überlegen, zu viel zu berücksichtigen. Man konnte nicht einfach aufstehen und davon laufen, ohne Plan. Jules, Donnie, Al, Deanna, Dean Gram, Noa. Das waren die Namen jener, die im Ferienhaus gewesen waren. Drei von ihnen waren tot. Wäre sie in den Wald gerannt, wie sie es für einen Moment erwogen hätte, Noa wäre auch gestorben. Ihre Lungen waren zusammen gebrochen, sie hatte keine Luft mehr bekommen. Eine Lungenembolie nannte man das, hatte der Arzt gesagt. Sie legte eine Hand auf ihre Brust, fühlte sich für einen Moment als wäre sie wieder dort, im Wohnraum des Ferienhauses, als Donnie tot umgefallen war wie ein unförmiger Sack Weizen und Noa der Blaster aus der Hand gerutscht war. Es gab niemanden der sie retten würde wenn sie einfach los lief, darum musste sie bleiben, wo sie war.

Sie ließ sich auf die Seite sinken und rollte sich auf den Rücken. Flach ausgestreckt lag sie auf dem Boden. Seit sie Naboo verlassen hatte, hatte Noa nichts über Deanna Trineer gehört. Hätte sie Aldridge kontaktieren sollen? Hätte er es gewollt? Nein. Er lebte in seiner Welt, sie in ihrer. Sie hatten sich nur zufällig kennen gelernt, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Wessen Idee war es überhaupt gewesen, sie alleine in diesem Haus zu lassen? Wer war verantwortlich? Mit einer bereits erlittenen Entführung innerhalb der Familie hätten alle Mitglieder und Gäste des Haushalts eines besseren Schutzes bedurft! Noas Rückseite schmerzte. Ihre Wunden heilten, doch der Druck ihres Gewichts auf den harten Fliesen war unangenehm. Wenn sie einen Wunsch frei gehabt hätte, hätte sich Noa gewünscht, Jules Agathon selbst zu töten. Sie hätte ihm in die Augen geschaut dabei, zugesehen wie er starb und dafür gesorgt, dass sie das letzt war, dass er sah. Wer sagte überhaupt, dass er wirklich tot war? Ein grausamer Gedanke formte sich in Noas Kopf. Wede Al noch sie hatten seinen Leichnahm gesehen. Es konnte eine Verschwörung sein, ein Plot korrupter Beamter um den Tod ihres Kollegen vorzutäuschen und einen Prozess zu verhindern. Abgeschirmt und versteckt lebte Jules immer noch, ein Terrorist im eigenen Land! Sie fuhr wieder hoch, erschreckt und wach gerüttelt zugleich. Ein Teil von ihr wollte los stürmen um ihr Komlink zu holen und Al zu warnen, ihm ihre Vermutung mitzuteilen und sich von ihm sagen zu lassen, dass er das gleiche dachte, damit sie wusste, dass sie nicht verrückt war. Die geschlossene Tür, die Mauer zwischen Badezimmer und Wohnraum, hinderte sie jedoch daran. Auf der anderen Seite saß Cris, der fast dringlich um Einlass bat. Noas Lippen formten seinen Namen lautlos. Vielleicht war sie auch wirklich verrückt. Jules war tot. Eigentlich wusste sie das doch. Umso wahnsinniger machte es sie, dass sie ihn nicht los wurde, ihn nicht abschütteln konnte. Vorhin war er einfach so aufgetaucht, zum ungünstigsten Zeitpunkt. Es hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Noa starrte auf die Tür, hinter der Cris lauerte. Sie hatte gehört was er gesagt hatte, aber nicht alles aufgenommen. Wirklich erinnern konnte sie sich nur an seine letzten Worte, als wäre sie gar nicht wirklich hier gewesen, obwohl sie es war.


"Ich komme raus, wenn ich fertig bin."

Fertig mit was? Sie kniete sich hin, griff nach dem Wasserhahn und ließ demonstrativ Wasser laufen. Und wieder fühlte sie sich innerlich zerrissen, weil sie ihm die Tür öffnen und sich von ihm trösten lassen und gleichzeitig an ihm vorbei stürmen und ihn nie wieder sehen wollte. Wie konnte man alles das gleichzeitig fühlen? Wann würde es wieder... verständlich werden? Der Wasserhahn verstummte und Noa zog ihren bis dato fast vergessenen Slip an. Sie überprüfte ihr Spiegelbild. Wenn sie lächelte sah sie aus wie immer und hinter ihr, über ihrer Schulter, da lauerte kein verräterischer Schatten. Natürlich nicht. Es war alles nur Einbildung. Und doch...

Die Sicherung im Schließmechanismus der Tür klickte, als Noa die Verriegelung von innen frei gab. Sie öffnete die Tür. Cris stand genau dort vor ihr, wie erwartet. Sie schaute sich um, wollte möglichst unbeteiligt tun. Was lungerte er vor dem Bad herum, wenn sie am Klo saß? Hatte er nichts besseres zu tun? Genau das wollte sie ihn am liebsten fragen, doch sie brachte die Worte nicht heraus.


- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Wohnraum - Mit Cris -
 
Jedi Basis - Zeitweilige Unterkunft für Neuankömmlinge

"Dies wird meine letzte Beichte,
Ich liebe dich war nie ein Segen"
, sang eine leicht nasale Stimme aus dem Link. Sanftes Licht schaltete sich ein. Draußen war es finster. Qan kletterte aus dem Etagenbett. Noxas drückte auf sein eigenes, piependes Gerät, das verstummte und schlief weiter. Aus Noxas' Schrank nahm Qan eine Tube, deren Inhalt er auf Noxas' Hand spritzte. Anschließend kitzelte er Noxas an der Nase mit dessen eigenem Haar. Als Noxas sich die Nase rieb, schmierte er sich glitschige Creme ins Gesicht. Qan lachte.

"Ganz lustig", beschwerte sich Noxas.

"Steh auf", grinste Qan. "Wir müssen bald los."

Sein Zimmergenosse stöhnte vor Anstrengung, erhob sich aber.
"Was glaubst, wie viele wir wohl sind?", fragte Qan auf dem Weg zu den Waschräumen.

"Was weiß ich."

"Das wird bestimmt ganz schön eng."

"Kann sein", murmelte Noxas immer noch nicht ganz wach.
Um diese Zeit waren die Duschen leer. Nach der persönlichen Hygiene trafen sie in der Kantine auf Gazzer. Hier konnte Qan eher erahnen, wie voll es werden wollte. Etwa ein dutzend Leute verschiedener Spezies frühstückten. Auf das Essen folgte ein kurzer Abstecher zurück aufs Zimmer, um das Gepäck zu holen, bevor sie am Eingang der Basis auf die Gruppe stießen, die sich wenig später zum Raumhafen bewegte und eine Fähre nach Coruscant bestieg.

Weltraum der Neuen Republik
 
Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Raiken, Jeg Harkness, Allison und Ima-Gun

Gut! Jo war zufrieden, das Raiken offensichtlich bereit war sich ein zu bringen, sich selbst noch einmal ausführlich vor zu stellen und sich auf das ein zu lassen, was sie sich von ihm gewünscht hatte.

Sehr schön! Ich bin sicher wir alle lernen heute etwas.

Sie wollte sich schon wieder ganz Allison und Ima zuwenden, als Raiken sie etwas fragte, das eine tiefe Furche auf Jo's Stirn brachte.

Ein Anhänger der Sith?

Echote sie einen Teil seiner Frage, schwieg kurz während sie zu einer möglichen Reaktion von Harkness hinüber fühlte und schüttelte dann ihren Kopf.

Nein, wir haben keinen Anhänger der Sith in unseren Arrestzellen.
Und Ja, es gibt jemanden, den du wahrscheinlich spürst.
Er ist eine Zeit lang dem dunklen Pfad gefolgt. Er war ein Sith doch er hat sich abgewandt und sucht nun seinen eigenen, besseren Weg.
Einen Weg der ihm noch nicht so klar ist wie dir der Deine. Aber er geht ihn mit Bedacht und wir sind dafür da ihm dabei zu helfen .


Sie fand, das gerade Raiken sich, wenigsten in geringem Maße, in Ian's Lage hinein fühlen könnte und das ihm klar war wie wenig konstruktiv Ablehnung oder Misstrauen war.
Wachsamkeit war natürlich eine andere Sache. Und in dem Sinne fasste sie auch seine Nachfrage auf.
Allerdings war ihr auch klar, dass sie wohl sehr bald direkt die Reaktionen aller hier erleben würde, denn sie fühlte eben jene Präsenz die Raiken wohl auch bemerkt hatte.
Nur Augenblicke später öffnete sich die Trainingsraumtür und zuerst spähte Eowyn hinein. Ihr folgte dann aber auch Ian und Jo bemühte sich die Anspannung, die sich sicher aufbauen würde, gleich im Keim zu ersticken.
Freudig Lächelnd trat sie auf Eowyn und Ian zu.


Kommt doch ganz herein! Ihr seid sicher auf Besichtigungstour. Ian, ich hoffe du hast dich bereits etwas eingewöhnt?

Sie trat ganz nahe zu den Beiden und streckte Ian demonstrativ freundlich die Hand entgegen bevor sie sich um wandte und alle im Raum an sprach.
Zuerst wies sie auf Eowyn.


Dies hier ist Großmeisterin Eowyn El'mireth.

Dann wies sie auf Ian.

Und dies Ian Dice. Ein Gast in unserer Basis und wie ich hoffe, bald ein guter Freund!

Jo hatte das Wort "Gast" besonders betont und damit unterstrichen das ihr dies sehr wichtig war, denn Ablehnung würde Ian sicher nur in eine Haltung zurück drängen, die nicht gut sein konnte.
Gespannt war Jo unter Anderem auch auf Harkness Reaktion, denn vorher hatte ein Nebensatz von ihm angedeutet das er um Ian und seine Unterbringung bereits wusste und seine eigene Meinung dazu zu haben schien.
Einen Moment lang fühlte Jo in die Runde, dann wandte sie sich an Eowyn.


Führst du Ian nur einfach mal so rum oder kann ich oder können wir euch bei etwas helfen.

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Raiken, Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun, Eowyn und Ian
 
OCC: Bitte beachten, dass Ian sich abschirmt und verschleiert. Da sein Rang nun nicht ganz so niedrig ist, sollte für einen rangniederen nicht ohne weiteres das „Makel der Dunklen Seite“ erkennbar sein

Ian musste ein Lachen unterdrücken, als Eowyn wie aus dem Blaster geschossen erklärte, sich nicht zu schämen, im gleichen Atemzug aber zugab, es doch zu tun. Ihr Versuch, seinen Buchgeschmack zu rechtfertigen und ihren nieder zu metzeln, rang ihm dann doch ein Kopfschütteln ab.
„Halten wir es einfach so: Jeder darf die Bücher mögen, die er mag?“ Schlussendlich hatte wohl jedes Buch seien Daseinsberechtigungen. Ob es nun zur Ablenkung galt oder auch nur dafür, den Müll zu füllen. Ian selbst hatte sicher auch schon Schinken gelesen, die schlicht und ergreifend nur dazu getaugt hatten, ihn einen Moment die Wirklichkeit vergessen zu lassen. Spätestens dann war das Wörtlein ‚nur‘ unangebracht. Ein Buch musste nicht hochtrabend oder besonders intellektuell sein. Nein, eben bloß einen Zweck erfüllen, bestätigte Ian noch einmal seine Gedanken.

Als Ian Va’art und ‚gut‘ in einem Atemzug nannte, erntete er einen skeptischen Blick von Eowyn. Eigentlich hatte er nicht gesagt, das Va’art gut gewesen war, sondern das ein Buch, das ihn daran erinnerte, gut sein musste. Zugegeben, vielleicht war das ein wenig spitzfindig, aber es waren dennoch zwei unterschiedliche Aussagen. Dachte Ian genauer über diesen Mond nach, war er dennoch froh, auf ihm abgestürzt zu sein. Vielleicht war Va’art nicht gut in dem Sinne, aber furchtbar oder schlecht? Nein, das war er sicher nicht gewesen, nicht für ihn. Die Umstände dort waren widrig gewesen, das stand außer Frage. Aber Va’art war zu eng mit anderen, wichtigen und positiven Geschehnissen verbunden, die vielleicht niemals sonst stattgefunden hätten. Gerade deshalb war dieser Mond wichtig für Ian und würde es wohl immer bleiben, allen unschönen, unerfreulichen und schrecklichen Geschehnissen dort zum Trotz.
„Ich nehme dir das sicher nicht übel“, meinte er dennoch ernst, im Versuch, sie zu beruhigen.

Einen Kuss später verließen sie schließlich Eowyns Bleibe um sich auf die Suche nach Joseline zu machen. Mit Verlassen des Zimmers, setzte Ian wieder alles an seine Abschirmung und an seien Verschleierung. Jetzt waren eindeutig mehr Jedi unterwegs, was Ian nur noch intensiver an beidem arbeiten ließ. Der Gedanke, ausgerechnet jetzt die Trainingsräume oder gar die Kantine aufzusuchen, gefiel ihm ganz und gar nicht. Die Tatsache, dass sie im Begriff standen, genau das dennoch zu tun, noch weniger, aber er riss sich zusammen, nicht zuletzt, als Eowyn nach seiner Hand griff.
„In Ordnung“, verzog Ian das Gesicht, mehr, als das er lächelte und ließ die andere Hand – auf der das Zeichen der Sith zu prangen schien – in der Hosentasche verschwinden.

Zwei Trainingsräume später wurden sie fündig. Gleich fünf Jedi in einem Raum. Wunderbar, wirklich wunderbar. Ian wusste nicht, ob er Eowyns Hand lieber fester greifen oder los lassen sollte. Was er hingegen deutlich wusste war, dass alles in ihm sich dagegen sträubte, den Raum zu betreten. Abschirmung und Verschleierung hin oder her, für ihn waren die Jedi deutlich spürbar. Und mit ihnen kamen die Sorge und die Angst, über die er mit Eowyn schon gesprochen hatte. Außerdem war da noch immer die unumstößliche Tatsache, dass er nicht zu ihnen gehörte Selbst wenn er gerade nicht als Feind zu erkennen war, nicht als Sith, so wusste Ian doch selbst, was er einst gewesen war. Es kostete ihn mehr, als nur ein wenig Überwindung den Raum zu betreten. Kaum hatten Eowyn und er das getan, kam Joseline auch schon auf sie zu um sie fast überschwänglich zu begrüßen. Und sie begrüßte beide sehr freundschaftlich und vielleicht auch ein wenig distanzlos? ‚Du‘ zu einem ehemaligen Sith? ‚Du‘ ausgerechnet zu ihm? Eowyns ‚du‘ war damals völlig plötzlich und völlig überraschend gekommen, aber wenigstens noch halbwegs verständlich. Jetzt hingegen war das ‚du‘ an Seltsamkeit kaum zu übertreffen und es verwunderte Ian nahezu. Aber nicht nur das, nein. Joseline stellte Eowyn als Großmeisterin vor und Ian flehte gedanklich – so absurd und unwahrscheinlich es auch war – das sie ihn nicht ebenfalls vorstellen würde. Was Joseline natürlich tat. Ein Gast? Das stimmt nicht wirklich. Aber der Höhepunkt war nicht dieses Wort, nicht der erste Teil des Satzes, nein. Hoffentlich bald ein guter Freund? Wäre Ian nicht äußerst geübt darin gewesen, seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu halten, ihm wäre bei dieser Vorstellung alles aus dem Gesicht gefallen. Guter Freund. Für einen Moment starrte er auf den Boden, die einzige Regung. Guter Freund! Das war völlig absurd und Ian wusste nicht, ob Joseline diese Worte äußerte, um die anderen Umstehenden zu beschwichtigen oder ob sie das, was sie da gerade sagte, ernst meinte. Beschwichtigen… Sowohl seine Abschirmung als auch seien Verschleierung hatte er aufrechterhalten. Auf der anderen Seite machte gerade das ihn vielleicht besonders verdächtig? Während Ians Blick sich in den Boden bohrte, wünschte er sich im selben Atemzug, in eben jenem zu verschwinden. Hier vor und mit so vielen Jedi zu sein, überforderte ihn. Wie sollte er jetzt reagieren? Den anderen dümmlich lächelnd entgegen blicken? Sicher... Überhaupt nichts tun? Seine neutrale Mine begann zu bröckeln, er spürte es deutlich. Sich um Abschirmung, Verschleierung und Gesichtsausdruck zu kümmern? Nun, eigentlich war er darin geübt, aber diese Situation war eine andere. Schlussendlich blickte Ian doch auf, immerhin hatte Joseline eine Frage gestellt. Er bemühte sich, jeden in der Runde einmal anzusehen, sich völlig darüber im Klaren, dass Eowyn – die ihn kannte - erkennen musste, dass er sich nicht nur unwohl fühlte, sondern viel mehr schämte. Ein guter Freund. Das würde ihn noch beschäftigen, so viel stand fest.
„Ich bringe Euch den Bericht“, erwiderte Ian nun leise, fast zu leise und er wagte es nicht Joseline derart unförmlich anzusprechen, wie sie es getan hatte. Allerdings waren alle anderen Fragen die er stellen wollte, jetzt völlig unangebracht und hätten ihm ohnehin nur die Kehle zugeschnürt. Und da wanderte sein Blick auch schon wieder zurück auf den Boden, als läge dort die Antwort, wie er sich am besten verhalten sollte.



Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum – Joseline, Raiken, Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun, Eowyn und Ian

 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, (Noa)

Als das vermutlich vom Wasserhahn des Waschbeckens herrührende Rauschen fließenden Wassers ertönte, war Cris sich für einen Moment nicht sicher, ob er sich jetzt komplett zum Narren gemacht hatte, oder ob Noa nur ihr vermeintliches Alibi untermauern wollten. Dass sie rauskommen würde, wenn sie fertig war, hatte sie angekündigt, ohne dabei zu spezifizieren, womit sie überhaupt beschäftigt gewesen war – hatte er sich so sehr geirrt? Hatte sein Gehör ihm womöglich schlicht und ergreifend einen Streich gespielt und er hatte sie auf äußerst unpassende Art und Weise belagert, während sie mit etwas beschäftigt gewesen war, bei dem man präferiert alleine blieb? Als die Verriegelung der Tür verräterische Geräusche machte, schaffte er es immerhin noch, sich aufzurappeln, sodass er zumindest nicht vor Noa kniete, aber trotzdem so dicht an der Tür stand, dass es wenig Fantasie brauchte, um festzustellen, dass er gelauscht hatte.

Äußerlich war ihr nichts anzusehen. Vielmehr schien ihr Blick ihn stumm dafür zurechtzuweisen, dass er ihr dermaßen auf die Pelle gerückt war, wenngleich sie zunächst nichts dazu sagte. Sie musste es auch nicht. Er kam sich bereits so dämlich genug vor, dass er vor der Tür des Badezimmers auf sie gewartet hatte wie ein kleines Hündchen, das seiner Besitzerin nicht in irgendeine erlesene Boutique hinein folgen durfte. Verlegen räusperte der ehemalige Sturmtruppler sich.

„Du… du warst so lange weg…“, rechtfertigte er sich lahm.

„Da dachte ich, dass vielleicht irgendwas nicht in Ordnung ist.“

Ratlos zuckte er mit den Achseln. Der Verdacht war immer noch da, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte, vielleicht sogar ausgelöst durch die Intimität zwischen ihnen, die erste seit ihrer Trennung, seit ihrem Entschluss, es noch einmal zu versuchen. Nur was? Hatte es mit Naboo zu tun? Er hatte Agathons prahlende Worte als reine Psychospielchen abgetan, um ihn zu provozieren (erfolgreich), nachdem ihm klar geworden war, dass Noa entgegen der Aussage des Polizisten noch lebte. Nur was, wenn er darüber hinaus doch nichts als die Wahrheit gesagt hatte? Dass Noa ihm das Ohr abgebissen hatte erschien Cris als erwiesen… und dass der Wahnsinnige sich das nicht einfach so hatte gefallen lassen ebenfalls. Und dann war da noch dieses intime Kleidungsstück, das er Cris vor die Füße geworfen hatte… Cris‘ Nackenhaare stellten sich auf und eine Welle aus Kälte erfasste ihn. War er wirklich so blind gewesen? Aber es hatte doch alles so ausgesehen, als wäre sie in Ordnung, oder nicht?!? Sie war Noa Chanelle Cortina… sie hatte sich mit dem Sicherheitsapparat des Imperiums angelegt, mit der CSF, sie hatte ihn am Schießstand der Defender alt aussehen lassen… was hatte ihr ein gewöhnlicher Provinzpolizist mit seinem zurückgebliebenen Söhnchen schon antun können? Was?

Er wusste es nicht. Und was noch viel schwerer wog: er hatte sie nicht einmal danach gefragt, war einfach davon ausgegangen, dass ihr Überleben bedeuten musste, dass alles in bester Ordnung war. Und er hatte ihr gegenüber ernsthaft den Nerv gehabt, zu behaupten, dass er sie liebte? War das Liebe, sie mit seinen Problemen, seinen Bedürfnissen zu bombardieren, während er sie mit ihren eigenen vollkommen alleine ließ?

Immer noch schweigend sah er sie an. Er wusste nicht, was er tun sollte… sollte er sie direkt fragen? Sie darum bitten, ihm zu erzählen, was sie bedrückte? Warten, bis sie es von alleine tat? Oder doch hoffen, dass es eine vollkommen andere Erklärung gab? Die Zeit lief ihm davon. Bald war es zu spät für eine Entscheidung.

Noa.“

Er griff nach ihrer rechten Hand, nicht unsanft, aber doch so bestimmt, dass sie sie ihm zumindest nicht mühelos würde entziehen können (auch wenn er vorhatte, sofort loszulassen, sollte sie es trotzdem versuchen).

„Irgendwas bedrückt dich“, sagte er leise. Und atmete dann tief durch, bevor er die entscheidende Frage anschloss:

„Ist es Naboo? Ist es Agathon?“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Ima-Gun, Joseline, Raiken und Jeg]

Die junge Padawan sah neugierig in die Runde und hörte gespannt den Gesprächen zu. Sie waren jetzt ja doch ein größeres Grüppchen geworden, auch wenn eine Person diese bereits verlassen hatte. Am unterhaltsamsten fand sie insgeheim das Kommentar von Joseline, die ironisch annmerkte, ob sie so angsteinflößend wirke. Die Sechszehnjährige tat dies bloß mit einem kleinen Schmunzeln ab und lauschte dann den Worten der Jedi-Rätin.
Diese stimmte der Dunkelrothaarigen gerade zu, dass sie sich bereits getroffen hatten. Puhh, zum Glück hatte sie sich das nicht eingebildet. Das wäre doch etwas peinlich gewesen, bei der versammelten Truppe. Es freute sich natürlich, dass sich die blinde Frau daran erinnerte, als Jedi mit dem höchsten Rang hatte man bestimmt genug um die Ohren. Wahrscheinlich war das ziemlich anstrengend. Andererseits arbeitete doch jeder insgeheim auf diesen Posten hin, oder?
Sie würde es zumindest nachvollziehen können. Klar, momentan sollte sie mal ihre Ausbildung wieder in den Griff bekommen, was gar nicht so leicht werden würde, wie sie befand. Zu gewissen Teilen hatte sie das natürlich selbst zu verantworten...
Um nicht weiter diesen Gedanken nachzuhängen, oder besser gesagt eine grüblerische Präsenz auszustrahlen, beschloss sie vorerst der blonden Frau zu antworten.


"Ja, geanu. Ist schon eine Weile her, aber es freut mich, dass unser Gedächtnis noch nicht eingerostet ist."


Sie schenkte ihr ein scherzhaftes Lächeln und versuchte es mal mit ihrem seltsamen Humor. Falls das etwas komisch rüberkam, könnte sie sich ja gleich entschuldigen. Aber so wie sie die Menschenfrau einschätzte, würde sie es schon gut aufnehmen.
Dann wandte sich die Jedi auch schon an Allisons Trainingspartner. Aufmerksam folgte sie deren Gespräch.
Es war schon eine Weile her, seit sie mit einem 'richtigen' Jedi geredet hatte. Vielleicht klang das jetzt komisch, aber die Anwesenheit eines ausgebildeten Jedi machte doch etwas aus. Sie besaßen eben eine ganz eigene Präsenz. Was sie auch wieder an den Mann denken ließ, der schließlich von der Rätin vorgestellt wurde. Sein Name war Raiken und gleich darauf stellte sich dieser dann selber vor. Entweder er war schüchtern, oder er wusste selbst nicht so genau was er hier tat, denn er sah ein wenig fehl am Platz aus. Vielleicht bildete sie sich das aber auch nur ein.
Letztendlich war es aber dann doch seltsam. Der Herr schien ein ausgebildeter Jedi zu sein, zumindest hätte sie ihn nach Auftreten und Alter als einen eingeschätzt, jedoch trug er eben kein Lichtschwert. Mussten Lichtschwerter in die Reperatur? Oder war es ihm schlichtweg zu mühsam es zu tragen? Nein, das glaubte sie nicht, wäre ja doch komisch. Schließlich war dies DER Beweis eines Jedi-Ritters oder?
Außerdem war da noch diese Ausstrahlung. Die junge Padawan konnte es nicht so genau zuordnen, viel Erfahrung hatte sie da noch nicht gesammelt, aber abgesehen von der eher zurückhaltenden Art des Ritters, war da noch etwas Dunkles. Es erinnerte sie selbst an ihre Vision von ihrem Vater.
Ihr wurde etwas unwohl, wenn sie darüber genauer nachdachte. Normal konnte das nicht sein, oder?
Merkten die anderen das auch? Oder hatte sie gerade kleine Anwandlungen von Gedankenmärchen?
Ehrlich gesagt, wollte sie es gerade nicht herausfinden, daher tat sie das mit einem innerlichen Schulterzucken ab und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem eigentlichen Gespräch.
Die Rätin meinte dann zu ihrer Aussage vorhin, dass sie Lichtschwerttraining vorhatten zu vollführen, dass dies perfekt passe und sie ruhig schon einmal anfangen können. Na dann! Auf geht's!
Mit der Geduld eines Padawans holte sie die Trainingslichtschwerter aus den Schränken und reichte gleich eines dem Nikto, welcher sich zu freuen schien. War ja auch kein Wunder, schließlich war es ein Lichtschwert. Nun, wenn man jetzt an Allison dachte, war das vielleicht nicht die Standardreaktion, die sie damals gezeigt hatte. Ihre bestand eher aus einer Mischung von Angst und Ehrfurcht, aber dass war nun auch nicht mehr wichtig.
Konzentriert balancierte sie die Waffe in ihrer Hand und schätzte diese ein wenig ab. Die Dunkelrothaarige wollte sich die Konturen so gut wie möglich einprägen, vielleicht würde das später im Kampf nützen.
Dann wandte sie sich wieder an Ima-Gun und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.


"So, ich schätze die Waffe ist relativ neu für dich. Lerne sie erstmal kennen und wir sehen dann gemäßigt weiter. Falls etwas passieren sollte, tragen wir schlimmstenfalls Verbrennungen davon, also nur keine Scheu. Hast du noch irgendwelche Fragen?"

Nachdem die beiden sich nun Unterhalten haben, begann auch schon wieder ihr Übungskampf indem sie die Klingen aktivierten. Dieses Mal würde der Nikto bestimmt schon mit der Umgebung besser zurechtkommen und hat bestimmt schon ein paar Lücken in Allisons Verteidigung bemerkt, denn diese war bestimmt noch nicht einwandfrei. Warum auch, sie hatte noch viel zu lernen und darum trainierte sie jetzt. Jedenfalls hatte sie durchaus bemerkt, dass Ima-Gun nicht auf Beweglichkeit setzte. Klar, er war nicht langsam, aber eben auch nicht superschnell oder besonders agil, wie sie es war. Aber dafür hatte er einiges an Kraft, was ja bei der Statur auch kein Wunder wahr.
Worauf sollte die Padawan achten? Wo würde sich eine treffende Chance ergeben, die sie zu ihrem Vorteil nützen könnte? Fragen über Fragen und trotzdem war es unheimlich aufregend. Die beiden begannen sich wieder zu umkreisen, das Lichtschwert fest umklammert und die Dunkelrothaarige spürte wie ihr Körper mit Adrenalin überschwemmt wurde. Die anfänglichen Bewegungen nutzte sie noch, um tief ein und aus zu atmen und sich ihrer selbst bewusster zu werden. Denn jetzt konnte sie ihre Erfahrung nutzen, um zu gewinnen. Sicher, es war unfair, aber der Nikto schien ihr kein schlechter Verlierer zu sein und außerdem konnte sie ihm ruhig zeigen, was ein paar Monate Ausbildung ausmachten. Immerhin wollte sie trotz allem Mara nicht blamieren, vor allem nicht vor den Augen der zahlreichen Zuschauer, die sich hier versammelt haben.
Darum analysierte sie genau ihre Umgebung und ihren Gegner. Er war ebenfalls konzentriert. Gut so. Langsam atmend bewegte sie sich schnell vorwärts und ließ die Klingen aneinandergleiten. Sie selbst wusste natürlich was jetzt passieren würde, dieses einmalige Zischen der Lichtschwerter irritierte sie schon länger nicht mehr und dann war da noch die Stabilität, die man dieser Waffe bieten musste. Die Padawan hatte nicht ganz unrecht mit ihrer Idee, denn der Nikto schien zwar ihren Schlag abwehren zu können, aber kam kurzzeitig aus der Fassung.
Das nutzte sie schamlos aus, in dem sie sich einmal um seine Achse drehte und von hinten nach seinem Bein ansetzte, doch anscheinend hatte sie sich da ein wenig überschätzt. Ima-Gun konnte sich auch da herauswinden.
Vielleicht war sie einfach zu gutmütig, was ihren Kampfstil betraf, aber das tat jetzt nichts zur Sache. Immer noch völlig konzentriert, holte sie ein weiteres Mal nach ihm aus, wobei er dieses mal eine Lücke fand. Damit hatte Allison nicht gerechnet. In rasanter Geschwindigkeit sah sie das Lichtschwert auf ihren Kopf zusausen. Panik stieg in ihr hoch, auch wenn sie wusste, dass ihr nichts Lebensgefährliches bevorstand. Was sollte sie jetzt bloß tun? Eine angsteinflößende Erfahrung war das. Nicht mal mit ihrer Beweglichkeit könnte sie rechtzeitig ausweichen. Den Schlag einstecken wollte sie aber auch nicht, dass würde schließlich bedeuten, sie würde von ihm getroffen werden.
Die Antwort gab sie sich wohl selber, denn nun übernahm der Instinkt. Sie erinnerte sich an ihre Levitationsübungen, oder besser gesagt, ihr Körper tat das, denn plötzlich befand sich das Trainingslichtschwert des Nikto nicht mehr in seiner Hand, sondern etwas weiter darüber schwebend. In der Panik hatte sie glatt vergessen zu atmen. Etwas perplex starrte sie nachdem sie einen Atemzug unternommen hatte auf das schwebende Lichtschwert vor ihr und kam langsam wieder zu sich und dabei flog das Lichtschwert auch schon wieder zu Boden. Irgendwie peinlich, wenn man das jetzt genauer überdachte. Andererseits war es auch unglaublich cool, dass sie einen Gegenstand ohne Absicht zum Schweben bringen konnte. Na ja, vielleicht war es doch Absicht gewesen, eben Unterbewusst.


"Ich schätze, dass war wohl etwas unfair. Aber du hättest mich glatt erwischt, an meiner Verteidigung muss ich definitiv noch arbeiten! Auf ein Neues?"

Als sie ihren ersten Übungskampf durchhatten, betraten auch schon zwei weitere Personen(Eowyn & Ian) den Raum. Die Rätin stellte die beiden auch gleich vor, allerdings war es wohl doch eine etwas seltsame Art der Vorstellung. Die Dame betitelte sie als Großmeisterin mit dem Namen Eowyn El'mireth und den Herrn als Gast mit dem Namen Ian Dice. Ein Gast also und eine Großmeisterin. Interessant, was es wohl mit dem Gast auf sich hatte? Was er hier zu suchen hat? Natürlich konnte man die Jedi-Basis besuchen, aber so oft kam das bestimmt nicht vor, oder?
Dennoch schien sie es für unangebracht ihn einfach so zu fragen und außerdem schien er sich auch ein bisschen unwohl zu fühlen, zumindest deutete das sein auf den Boden gerichteter Blick an. Aber das ignorierte sie vorsätzlich und beschloss ihn wenigstens freundlich zu begrüßen, schließlich sollte sich kein Gast hier unwohl fühlen und außerdem schien Joseline ihm zu Vertrauen.


"Hallo, mein Name ist Allison Neldres. Freut mich."

Dann nickte sie beiden höflich zu und versuchte einen netten Eindruck zu machen.


[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Ima-Gun, Joseline, Raiken, Jeg, Eowyn und Ian]
 

¦¦ Lianna - System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Umgebung der Jedi – Basis ~ Straße ¦¦ ~ Tenia ~ Phil & Akani


Diesmal konnte Tenia ein Erröten nicht verhindern. „Oh“, kam es nur leise, mit einem beschämten Blinzeln. Sie hatte ja gerade gewusst, wie der Chiss-Planet hieß. Dass er mehr eine Eiswelt war, hätte sie nicht einmal vermutet. Aber Galaxiskunde war nie ihr Fach gewesen und die Nullianerin hatte so häufig die Schule geschwänzt… Na ja. Und dann war da ihr großes Desinteresse gewesen, das nicht sonderlich viel dazu beigetragen hatte, herauszufinden, was da außerhalb ihrer Nasenspitze passierte. Sie hatte sich ganz einfach, für sehr wenig interessiert. Auf Null konnte sie jeden Baum und jeden Strauch benennen, aber alles, was außerhalb stattgefunden hatte, war ihr mehr oder weniger fremd. Vor allem andere Monde oder Planeten. „Ich war dort noch nie“, gab sie schließlich zu, was wohl kaum verwunderlich war. Dennoch musste Tenia ebenfalls lächeln, als Akani von seiner Erinnerung erzählte. Unter einer Stadt zu leben oder in einer Höhle barg wohl vor allem für Kinder eine besondere Faszination und Tenia konnte sich gut vorstellen, wie Akani und sein Freund reagiert haben mussten. „Das hätte mir wohl auch gefallen, zumindest klingt es spannend.“ Wahrscheinlich wäre aber auch gewesen, dass sie eine Eiswelt oder einen Tunnel als Kind als völlig öde empfunden hätte. Denn überall, wo kein grün um sie herum gewesen war, hatte Tenia sich sehr unwohl gefühlt. Raumschiffe zum Beispiel hatte sie als furchtbar langweilig empfunden und sehr unnatürlich, zumindest früher.

„Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht viel über die Chiss“, was sogar noch mächtig untertrieben war. Sie wusste nichts, außer, dass sie blaue Haut und rote Augen besaßen. Über ihr Wesen, über ihre Eigenarten? Darüber wusste die Nullianerin nichts. „Dann sind Chiss eher verschlossen?“
Zu einer direkten Antwort kam ihr Padawan nicht, denn eine junge Frau, die Tenia irgendwoher flüchtig kannte, oder besser gesehen hatte, begrüßte den Chiss. Shana! Von ihr hatte Akani bereits erzählt und Tenia kramte kurz in ihrer Erinnerung, woher sie die Blondine kannte.

„Ruusan“,
murmelte sie noch in der Überlegung, ehe sie lächelte und sich der anderen vorstellte. „Tenia und wenn mich nicht alles täuscht, warst du auch auf Ruusan.“ Ruusan. Ob es schon bezeichnend war, dass es ständig Verbindungen zu diesem elenden Planeten gab? Fast würde Tenia das bestätigen. „Wir waren gerade dabei einen Spaziergang zu machen, vielleicht drehst du eine Runde mit uns?“ Nicht, dass Tenia früher sonderlich begeistert gewesen wäre, Konversationen zu halten. Aber ein paar Dinge hatten sich verändert. Außerdem freute sich Akani offensichtlich, wieder auf Shana getroffen zu sein, demnach war es nur logisch, die andere zu fragen, ob sie sich anschließen wollte.


¦¦ Lianna - System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Umgebung der Jedi – Basis ~ Straße ¦¦ Shana ~ Tenia ~ Phil & Akani

 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Wohnraum - Mit Cris -

Das letzte, das Noa wollte war, darüber zu reden. Nicht mit ihm, nicht mit sonst jemandem. Sie hatte auch nicht mit Al reden wollen und das, obwohl sie vor ihm die allerwenigsten Hemmungen hätte haben müssen. Es ging um's Prinzip, und darum, dass sie nicht wieder alles neu erleben wollte. Einmal war schmerzhaft genug gewesen. Cris' Hand fühlte sich warm an, als er sie zum ersten Mal wirklich nach Naboo fragte. Ihn jetzt dafür anzuklagen, dass er das schon längst hätten tun müssen, wäre einfach gewesen. Es stimmte auch, er hatte es versäumt, aber war Noa wirklich verärgert darüber? Einerseits, wenn sie darüber nachdachte, war sie es. Sie hätte sich mehr Verständnis gewünscht, mehr Unterstützung. Andererseits aber, und dieser Teil in ihr überwog, war sie erleichtert gewesen, dass er sie bisher nicht konfrontiert hatte. Sie hätte ihm keine Antwort geben wollen - wollte es auch jetzt noch nicht. Um seine Vermutung abzustreiten war es jedoch längst zu spät. Noa hatte zu lange gezögert. Wenn sie vorgehabt hätte zu lügen hätte sie es schon vor Sekunden tun müssen. Ihr Schweigen war so gut wie eine Antwort. Sie blickte hinunter auf ihre Hand, die er fast schützend fest hielt. Natürlich war sie nicht alleine, mit Cris würde sie es niemals sein. Er hatte Angst gehabt, vermutete sie. Seine Augen, wenn er sie ansah, verrieten ihn. Ungewissheit war oft einfacher zu ertragen als die Wahrheit. Sie zog ihre Hand aus der seinen. Ohne Widerstand ließ er sie los. Zwei Tage lang war sie in Jules Agathons Gewalt gewesen. Was glaubte Cris, das er mit ihr gemacht hatte? Darüber reden konnte sie nicht, doch sie konnte es ihm zeigen. Früher oder später würde sie es ohnehin tun müssen. Noa hob ihren rechten Arm und griff von oben nach dem Reissverschluss an der Rückseite ihres Kleides, um ihn so weit sie konnte zu öffnen, und griff dann von unterhalb und zog ihn ganz hinunter, sodass der Stoff des Kleides wie ein gefallener Vorhang nach links und rechts zur Seite fiel und nackte Haut offenbarte. Erst vor ein paar Stunden hatte die Ärztin, bei der Noa gewesen war, ihren Rückverband abgenommen. Nur um ihren Bauch und um den unteren Rücken war noch ein weisser Verband gewickelt, einer von der normalen Sorte, ohne Bactaeinlagen, und rechts unterhalb ihrer Achseln und an ihrer Seite entlang klebte eines dieser großen wasserdichten Pflaster, größer als ein Porzellanteller. Von ihren Brandwunden war so nichts zu sehen, doch ihr Rücken lag bloß. Noa schaute Cris in die Augen, dann drehte sie sich langsam um, damit er sehen konnte: lange, vertikal verlaufende Risse wo ihre Haut aufgeplatzt war, hier und dort noch dunkel, wo sich Blutergüsse gebildet hatten und leuchtend rot an anderen Stellen.

Sie hatte Schmerzen gelitten und geblutet, innen wie aussen, und die Angst, niemals vollständig zu heilen, saß spätestens seit heute tief in Noa fest. Sie konnte Jules noch immer hören, sich seine Stimme genau in Erinnerung rufen, als stünde er gerade hinter hier. Sie blickte über ihre Schulter, doch da war nur Cris.
Schweigend zog Noa den Reissverschluss wieder zu, packte sich ein in die schützende Hülle ihrer Kleidung.


"Sag nichts."

Sie wollte sein Mitleid nicht hören, seine Bestürzung oder seine ängstliche Frage, ob etwas zurück bleiben würde. Er fürchtete sich vor Narben? Das war dumm für ihn.

"Es ist was es ist."

Frust sprach aus Noas Worten und ihren Gedanken. Sie konnte ungerecht sein in einem solchen Zustand. Im Augenblick aber war ihr das herzlich egal. Den Schmerz, den sie erlitten hatte, konnte sie Cris nicht einmal im Ansatz begreiflich machen. Sie ging zurück zu dem Tisch in der Essecke der Lounge, den er längst abgeräumt hatte. Ihre Schuhe standen noch dort. Noa zog sie wieder an, unbequem wie sie waren.

"Sonst noch Fragen?"

Wollte sie wissen und klang dabei schnippischer als sie wollte. Auch das war ihr egal, jetzt gerade... oder auch nicht.

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Wohnraum - Mit Cris -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Entmutigt ließ Cris seine Hand sinken, als sie ihm die ihre entzog und mit keiner Silbe auf seine Frage antwortete. War er bereits wieder im Begriff, sie zu verlieren? Würden nach allem, was geschehen war, die Ereignisse auf Naboo für immer zwischen ihnen stehen? Er war nicht da gewesen, um sie zu beschützen, und sie hatte sich in der Gewalt eines Psychopathen befunden. Er wusste nicht, was zwischen ihr und Agathon vorgefallen war – er konnte nur grausige Vermutungen anstellen – und deswegen musste er sie fragen. Und indem sie ihm eine jede Antwort verweigerte, zeigte sie ihm sehr genau, welchen Platz sie ihm zugedacht hatte – so weit von ihr entfernt, wie es nur ging.

Als sie dann jedoch plötzlich ihr Kleid öffnete und sich nach einem Blick, der Cris‘ Herz zu einem ängstlichen Klumpen verkrampfte, mit dem Rücken zu ihm drehte, traf den ehemaligen Sturmtruppler fast der Schlag. Er kannte unendliche Arten von Wunden, hatte vermutlich fast ebenso viele beigebracht und eine ähnliche Anzahl erlitten, inklusive der Folter einer Sith, doch der Anblick, der sich ihm auf Noas Rücken bot, ließ fast sein Herz stillstehen. Er spürte, wie seine Hände sich verkrampften und seine Finger sich unbarmherzig in seine Handflächen bohrten und musste dann feststellen, dass sich Tränen in seinen Augen sammelten.

Noa musste unvorstellbare Schmerzen erlitten haben, als Agathon ihr diese furchtbaren Wunden beigebracht hatte – Schmerzen, die Cris sich nicht einmal vorstellen konnte, wenn er an seine eigenen schlimmsten Verwundungen zurückdachte. Sein Verstand hatte sie mit der Zeit verdrängt, doch in Noas Kopf waren die Erinnerungen noch immer frisch. Und plötzlich kochte Wut in ihm hoch – Wut auf die Bestie Agathon, die Noa, seiner Noa, so etwas Entsetzliches angetan hatte. Er schluckte schwer und selbst wenn sie erwartetet hätte, dass er angesichts dieser Enthüllungen Worte fand – sie tat es nicht, wie sie ihn schroff wissen ließ – so fehlten ihm diese gänzlich. Es gab keine Worte. Nichts, was er sagen, nichts was er tun konnte, würde die Pein jemals lindern können, die sie empfunden hatte und noch empfinden musste. Wieder sah er Agathons hässliches Grinsen vor sich. Hatte er also doch gewonnen?

Sie hatte ihr Kleid längst wieder geschlossen und war in Richtung der Essecke aufgebrochen, um ihre Schuhe anzuziehen – wollte sie jetzt einfach verschwinden und ihn stehen lassen? – doch Cris war wie zu einer Salzsäule erstarrt. Erst, als sie sich mit einer Stimme, aus der fast schon Hass zu sprechen schien – weil er sie gezwungen hatte, sich zu entblößen? Oder weil er nicht da gewesen war, um ihre Tortur zu verhindern? – danach erkundigte, ob er weitere Fragen hatte, zuckte er wie von einer Neutronenpeitsche getroffen zusammen. Sie wollte sein Mitleid, seinen Trost nicht. Zumindest war das eine Erklärung dafür, dass sie ihm ohne Umschweife das Wort verboten hatte.

Er wusste nicht, wie lange sie sich einfach schweigend ansah. Nichts erinnerte jetzt noch daran, dass sie sich vor wenigen Minuten noch innig geliebt und ihre Versöhnung bekräftigt hatten. Agathons Schatten lastete deutlich über ihnen, über Cris‘ Seele und auf eine gewisse Art auch über Noas Augen, aus denen etwas anderes zu sprechen schien, als ihr übliches Funkeln. Erst vorsichtig, dann jedoch entschiedener, trat Cris auf die Widerstandskämpferin zu, hielt sie erst an den Armen fest und legte seine Arme dann, ohne Widerstand zu dulden, um ihren Nacken, wo ihre furchtbaren Wunden aufgehört hatten, und zog sie vorsichtig an sich, eine Träne aus seinem Augenwinkel wegblinzelnd. Agathon hatte dem wundervollsten Menschen der Galaxis unvorstellbares angetan… er hatte Noa nicht nur ihre körperliche Unversehrtheit genommen, sondern so, so viel mehr. Doch wie sollte Cris ihr etwas davon zurückgeben? Konnte er es überhaupt? Durfte er es? Sie hatte ihn aufgefordert, nichts zu sagen, doch er sprach trotzdem – auch wenn die ersten Worte, die seinen Mund verließen, keine Worte des Trostes waren.

„Ich habe ihn umgebracht“, sagte er leise.

„Im Keller des Krankenhauses. Ich hatte die Situation unter Kontrolle, er war unbewaffnet. Ich wollte wissen, wo du bist. Er wollte es mir nicht sagen. Also habe ich ihm… wehgetan, um seine Kooperation zu erzwingen. So, wie ich es gelernt habe. Vor dem Geheimdienst.“

Cris schloss die Augen. In diesem Moment war sein innerer Dämon in all seiner Hässlichkeit ans Tageslicht gelangt, Die Seite an ihm, die er am meisten fürchtete. Die Seite an ihm, wegen derer Noa ihn auf Coruscant um ein Haar erschossen hätte.

Seine Stimme wurde leiser, rauer.

„Dann sagte er mir, dass er dich umgebracht hat… oder dass sein verfluchter Sohn es in diesem Moment tut. Und dann war er tot. Ich habe seinen Schädel zertrümmert. Die Kontrolle verloren.“

Eine Träne rollte an seiner Wange herunter.

„Ich werde nicht zulassen, dass er gewinnt. Dass er dich noch aus seinem namenlosen Grab verfolgt. Ich war nicht bei dir, als er dir das angetan hat… doch du hast es überlebt und ich bin es jetzt. Du bist stärker als er. Und ich liebe dich.“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
Lianna - Lola-Curich - vor der Jedi-Basis - Zasuna und Rilanja

Natürlich kannte Rilanja die Kammer der Träume. Sie hatte die zugrunde liegenden Filme öfter gesehen und eigentlich nie gemocht, nicht zuletzt weil sie darin die Dramaturgie immer wieder mit Füßen getreten und jede Spannung auf Kosten einer Zulassung für minderjährige Zuschauer hatten platzen lassen.
Die Falleen hatte einmal mehrere Nachmittage mit einer heftigen Holoforen-Diskussion über eben diese Kammer verbracht, und am Ende hatten sich beide Lager darauf geeinigt, dass es effektiver wäre den Kopf eines Padawan so lange unter Wasser zu halten bis er - überwacht natürlich von einem Medidroiden - anfing zu halluzinieren, anstatt einen nicht zu verachtend großen Bereich als ziemlich sinnlose “Arena” in den Tiefen des Tempels zu bauen und zu unterhalten, und das auf Coruscant, wo jeder Raummeter mit Latinum aufzuwiegen war.


Ich habe davon gehört, aber ich weiß nicht ob sie noch benutzt wird,

antwortete sie diplomatisch nichtssagend, zumindest war das ihre Absicht. In dem Moment wurde ihr klar, dass es vielleicht keine gute Idee gewesen war Zasuna ihre Begleitung zuzusagen. Am Ende ruinierte sie die Vorstellungen der jungen und unerfahrenen Miraluka von einer Galaxis aus den Holofilmen, und stürzte sie damit in eine Kriese, für die Rilanja als letzte geeignet wäre ihr dabei zu helfen.
Andererseits… Sie war nicht viel älter, und grade im Bezug auf Holofilme wenig erfahrener wenn es darum ging Realität von Fiktion zu trennen. Sie hatte eine Sekunde gezögert, bevor ihr zu der Kammer der Träume die passenden Filme eingefallen waren. Was, wenn es mal wirklich länger dauerte und sie etwas fiktives für real hielt? Sie konnte sich selbst genauso wie den Jedi-Orden blamieren, und vielleicht in den Augen ihrer Schülerin, nein, Begleiterin an Ansehn verlieren…


Meine Prüfung war ziemlich unspektakulär,

sagte sie, und merkte erst während sie sprach, dass Zasuna wahrscheinlich etwas wie die Kammer der Träume erwartet hätte.

Momentan, also mit der Galaxis in dem Zustand in dem sie ist, ich meine mit Krieg und so, müssen die Jedi von einigen alten Traditionen Abstand nehmen, also um sicherzustellen, dass alles weiterhin in geordneten Bahnen verläuft, ich meine damit Beförderungen trotzdem noch normal durchgeführt werden können,

führte sie etwas unsicher aus, und hoffte, dass sie bald das Thema wechseln konnte. Zasunas Nachfrage bezüglich des Fluges war dabei eine dankbare Ablenkung.

Ich denke wir sollten versuchen den Transport noch zu erwischen… Ich meine…

antwortete die Ritterin schließlich, und streckte ihre Arme aus um damit ein paar merkwürdig anmutende Bewegungen zu machen.

Selbst fliegen kann ich leider nicht,

fügte sie grinsend hinzu und hoffte, damit ihre Unsicherheit überspielen zu können. Sie mit Schülerin, und noch dazu auf Coruscant, wo einem hinter jeder Ecke das Grauen erwarten konnte - und da waren sich überraschend viele Filme einig, auch wenn die Natur dieses Grauens variierte - von mutierten Kreaturen mit scharfen Klauen über marodierende Banden bis hin zu aufdringlichen Anwälten.


Lianna - Lola-Curich - vor der Jedi-Basis - Zasuna und Rilanja
 
[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Joseline, Raiken, Jeg]

Raiken hieß er also, derjenige der sich die Zeit lang bedeckt hielt und kein Wort von sich gab. Raiken Skywalker. Es kam ihm vor als hätte er seinen Nachnamen schon mal irgendwo gehört, irrte er sich vielleicht? Er hatte mal, während seines Lebens auf Kintan, von einigen Raumpiloten gehört dass ein Mann einen mächtigen Hutten getötet hatte, und dabei seine Freunde befreite. Und dieser hatte einen ziemlich ähnlichen Namen wie Raiken. Absurd. Das konnte gar nicht sein. Egal wie mächtig ein Jedi war, einen Hutte zu töten gehörte nicht zu den Aufgaben eines Jedi, es war wohl nur ein Gerücht oder ein Schauermärchen Schizophrener Piloten welche zu viel Zeit alleine im All verbracht hatten.

"Einverstanden", antwortete Ima-Gun der erfahreneren "Meisterin" Joseline. Er schätzte jedenfalls dass sie Meisterin war, da Allison sie kannte und sie so aussah als hätte etwas mehr Zeit hier auf der Basis verbracht als er selbst. Weitaus mehr. Also würden sie jetzt weitermachen mit dem Lictschwerttraining. Wie aufregend! Nun konnte er endlich diese besondere Waffe eines Jedis in den Händen halten, und sie auch mal gegen jemand echten Verwenden. Wäre er jetzt besser oder schlechter im Kampf gegen Allison? Schließlich war ein Plastikgerät etwas anderes als ein Lichtschwert
Nachdem ihm Allison eines der Lichtschwerter gereicht hatte, betrachtete der Nikto es von allen Seiten. Bei seiner Reise hierhin hatte Ima-Gun zwar schon ein Lichtschwert gesehen, und es auch in der Hand gehalten, aber.. es war immer wieder ein besonderes Ereignis eines zu bekommen. Nicht-Machtsensitive konnten von solchen Waffen schließlich nur Träumen, und er konnte es hier ohne weiteres verwenden.

"Nein, keine Fragen. Lass uns beginnen!", entgegnete er tatendurstig. Es musste endlich losgehen, Ima-Gun war hochgespannt darauf wie sich die Waffe in einem Kampf anfühlen würde. So aktivierte er seine Waffe, und ein langer Laserstrahl schoss aus dem Gerät hervor. Es war Grünfarben, und er mochte Grün. Welch ein Zufall. So schwenkte er die Waffe ein paar mal in der Hand herum, wechselte von einer Hand in die andere und Lauschte kurz dem Summen der Waffe welches entstand wenn man sie schwenkte. Kurz darauf begann auch der Kampf wobei Allison wieder dafür sorgte dass die beiden sich umrundeten. Also wieder die Beinarbeit testen? Gut, so sollte es sein. Daraufhin griff die junge Padawan an, und die Waffen trafen sich. Ein leichtes Blitzen und Zischen entstand beim aufprallen der Waffen, Ima-Gun war leicht geblendet und überrascht. Was war geschehen? Die unerwartete Reaktion der Klingen welche sich trafen, überraschte den Nikto so sehr dass es leicht aus der Fassung geriet. Sowas durfte ihm nicht noch einmal passieren, er riskierte getroffen zu werden.

Als nächsten Schritt versuchte Allison, mit einer kleinen Drehung, von hinten auf sein Bein zu zielen und dort den Schlag anzusetzen. Die logische Reaktion wäre dass Ima-Gun aufgrund des leichten stechens oder Schmerzes im Bein auf die Knie fallen könnte, dann noch ein gezielter Schlag auf den Kopf oder den Rücken, und er wäre erledigt - in einem echten Kampf, und obwohl das hier nur Übung war, ernst war es ihm trotzdem damit. Also hob er schnell das Bein, machte selbst eine Drehung und hielt das Schwert fest vor sich, sein gegenüber ebenso im Blickfeld. Nun hob sie ihr Schwert um erneut auszuholen, doch er hatte sie jetzt schon - sie hob die Waffe zu sehr nach Rechts, weshalb der Schutz auf der anderen Seite völlig ausblieb. Rasant und mit Kraft wie Schnelligkeit, glitt sein Schwert in Richtung ihres Kopfes. Sie würde nur einen kleinen Stich spüren, sachte Verbrennungen, nichts ernstes. Jetzt hab ich dich wieder, dachte Ima-Gun bereits siegessicher und einem Grinsen im Gesicht, Zentimeter um Zentimeter schob sich das Schwert nach vorne, es waren wohl nur Sekundenbruchteile gewesen doch sie kamen ihm wie Stunden vor. Noch ein paar Zentimeter, dann hätte er erneut gewonnen....

Plötzlich entzog sich das Lichtschwert Ima-Guns Kontrolle. Was ist los? Er wollte es gerade festhalten, doch es wurde mit mehr Kraft aus seiner Hand gezogen, als er sie selbst besaß. So machte seine Hand die "treffende" Bewegung ohne Einfluss auf das gerade Geschehene weiter, jedoch ohne das Schwert. Dieses flog in einiger Höhe über ihm Selbst. Er blickte Allison erstaunt an, dann auf die Waffe, welche dann auch kurz darauf wieder auf den Boden fiel. Immerhin entschuldigte sich Allison für das "Missgeschick", welches nun gerade entstand:"Etwas Unfair?", Ima-Gun lachte:"Ich zähle diesen Kampf mal trotzdem als meinen Sieg, wenn du erlaubst. Und klar, wenn du willst, kannst du dich revanchieren", zwinkerte er ihr zu. Schließlich hätte der Nikto vermutlich erneut getroffen und gewonnen. Wieso sich als nicht als Sieger darstellen? Auch wenn er selbst gerne mal so eine Machtfähigkeit eingesetzt hätte.

Just in dem Moment nach dem Kampf, kamen zwei weitere Besucher in den Trainingssaal. Noch mehr Gäste also? Die Frau wurde als Großmeisterin Eowyn Elmireth vorgestellt, der Mann als Gast Ian Dice. Wer waren die beiden? Kamen sie etwa auch um Allison und Ima-Gun bei ihrem kleinen Übungskampf zuzuschauen? Vermutlich würde sich eine Großmeisterin wohl nicht einfach so mit ein paar Anwärtern herumschlagen, eventuell suchten sie jemanden oder wollten mit den bereits Anwesenden über etwas sprechen. Rats-angelegenheiten vermutlich. Dennoch folgte er dem Beispiel seiner Kampfpartnerin und machte eine leichter Verbeugung:"Mein Name ist Ima-Gun. Ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen", wobei der Nikto beide Besucher anschaute, um ihnen den gebührenden Respekt zu zollen. Jedenfalls sah der Gast allerdings nicht allzu Glücklich aus. War er vielleicht niedergeschlagen, oder traurig? Er starrte einfach nur auf den Boden. Vielleicht hatte er ja etwas angestellt und sollte zu irgendetwas verurteilt werden. Ima-Gun wusste aber nicht einmal wie die Disziplinarmaßnahmen beim Orden aussahen, und ob es überhaupt welche gab. Vielleicht hielt man sich lediglich an geltendes Recht der Neuen Republik?
Wer wusste das schon. Doch, was wusste Ima-Gun eigentlich irgendwann mal? Bisher wurde er nur mit Dingen konfrontiert worden, die er nicht verstand, oder welche er nicht auffassen konnte.

Ach, was solls, dachte er sich. Erwartungsvoll starrte er in die Gruppe und wartete auf eine Erlaubnis den Kampf fortzuführen, oder eine mögliche Bewertung für das Geschehene zu erhalten.

[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Joseline, Raiken, Jeg, Eowyn, Ian]
 
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Die Reaktion erfolgte umgehend. Akani ergriff als Erstes das Wort. Und begrüßte sie. Es schien so als würde er sich sogar freuen sie zu sehen. Nicht unbedingt etwas das sie nach dem letzten Treffen erwartet hätte. In gewisser Weise hatte sie ihn sitzenlassen, nicht um ihn bewusst im Stich zu lassen, aber doch etwas … suboptimal. Offenbar nahm er es ihr nicht allzu übel, bis auf einen etwas spitzen Kommentar über irgendwelche hohe Jedi - Ritterinnen. War sie damit etwa gemeint? Tsss.

"Auch alles schick." , entgegnete sie auf die Gegenfrage des Nichtmenschen.
"Und da ich nicht weiß was niedere Tätigkeiten sind, habe ich auch Zeit mich zu Fuß von A nach B zu bewegen."

Als nächstes schaltete sich die Brünette in das Gespräch mit ein und vergaß dabei nicht, die grundlegenden Verpflichtungen, die ein Gespräch mit sich brachte. Tenia hieß die junge Frau, die sich gut behauptet hatte bei ihrer letzten Begegnung. Sie musste mit Sicherheit mindestens ein Ritter sein. Diese Notfallmission war es auch, die dafür sorgte, dass sie einen gemeinsamen Nenner hatten.


"Hi Tenia. Ja, stimmt genau. Ruusan. Wie schon erwähnt …" , dabei zeigte sie auf den blauhäutigen des Quaretts: "lautet mein Name Shana."

Die Blondine verschränkte die Hände um sich dann des äußeren Eindrucks dieses Manövers bewusst zu werden und eine Hand hochnahm, während sie über die nächsten Worte nachdachte. Alle sprachen hier von einem Spaziergang, dies war nun nicht unbedingt das was sie tat, oder gar für den Moment geplant hatte. Dennoch, so zumindest hatte sie vielleicht die Möglichkeit noch mehr über Mitjedi und Schüler zu lernen. Und es war ja nicht so als hätte sie in zehn Minuten einen Termin, den sie einhalten musste.

"Ich gehe nicht in dem Sinne spazieren, aber ein Ziel habe ich schon. Allerdings es ist nicht so als hätte ich es irgendwie eilig. Das hat noch ein wenig Zeit. Und Klatsch, Tratsch und sonstige wichtige Neuigkeiten über meine Ordensbrüder und –Schwestern höre ich gerne."

Das schiefe Grinsen zeigte hoffentlich auf, dass diese Worte nicht ganz ernst gemeint waren. Ihr Blick fiel auf den ehemaligen Mitpadawan mit blauer Haut.


"Schön, dass Du Anschluss gefunden hast. Bei unserem letzten Treffen lief es … unglücklich. Nun … jedenfalls kommst Du wohl auch gut ohne mich klar. Öhm, also … welches Thema habe ich gerade gesprengt?" , erkundigte sie sich im Bemühen den Spielball zurück zu geben. Keinesfalls wollte sie sich ab sofort in den Fokus stellen.

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Und einfach so fand sie Erlösung. Sie hatte erwartet, dass Cris etwas sagen würde. Irgendwie musste er reagieren, jeder hätte das getan. Er zog sie in seine Arme, ob sie wollte oder nicht, so entschlossen und entschieden wie er es vielleicht noch nie getan hatte, und Noa ließ es zu. Gehalten zu werden, Stabilität und Sicherheit zu spüren, waren das nicht zwei Dinge die sich jeder wünschte? Auch Noa tat das, auch wenn sie es nur selten zu gab. Jedes Schiff brauchte einen Hafen, in den es zurück kehren konnte wenn die See zu stürmisch war.

Mit seinem Geständnis trat Cris alle Türen ein: die Tür zu dem Raum, in dem Noa ihre Angst versteckt hatte, die Tür die zu ihren dunkelsten Wünschen führte und schließlich jene Tür, hinter der sich ihr Stolz und ihre Würde verbargen, die Jules ihr genommen und weg gesperrt hatte. Cris aber hatte ihn getötet. Er hatte sie gerächt, und er hatte alle schmutzigen Details. Vor ihren Augen sah Noa die Silhouette eines Mannes, seine Statur glich der von Jules. Sie beobachtete, wie er auf den Boden geworfen wurde, hörte das Knacken als seine Knochen brachen und sein Stöhnen, als die Schmerzen unerträglich wurden. Ob er noch gelacht hatte? Noa konnte sich das leere, manische Grinsen in seinem Gesicht vorstellen, er war ein Psychopath gewesen, doch sie wollte ihn lieber verzweifelt sehen. Dieser Gedanke befriedigte sie mehr. Schließlich griffen zwei Hände nach einem schweren Hammer und schlugen damit auf ihn ein. Das Knirschen seiner Schädeldecke war das letzte Geräusch, das sie hörte. Danach sah sie nur noch das Blut, das sich unter seinem Kopf ausbreitete. Cris hatte Jules umgebracht.

Noa drehte ihren Kopf, umklammerte mit einer Hand Cris' rechte Schulter. Ihr Mund legte sich auf seinen. Er war ihr Hafen, ab sofort. Alles was er getan hatte, hatte er für sie getan. In ihrem Kuss lag Verlangen, ein Funke der entfacht worden war, zu einer züngelnden Flamme wuchs und sich nicht mehr löschen ließ. Beinahe nichts war geschehen und doch hatte sich alles verändert. Cris schien größer, seine Schultern ein Stück breiter und sein Mund schmeckte herber, besser.


"Danke."

Keuchte Noa zwischen den Küssen, in die sie ihn tauchte und ihre Gedanken wiederholten ihre gesprochenen Worte wie ein stummes Mantra: danke, danke, danke! Sie presste sich an Cris, trat einen Schritt und zog ihn mit sich, bis sie rückwärts gegen die Tischkante stieß. Hier, jetzt, auf den Tisch. Egal. Sie sah ihn plötzlich anders, wie in einem neuen Licht. Es waren nicht nur Worte die er sagte, nicht nur Phrasen die man zwar vielleicht so meinen mochte, die am Ende aber dennoch leer und unerfüllt blieben. Nein, so war er nicht. Was Cris sagte, meinte er ernst. Er liebte sie. Als er geglaubt, wirklich geglaubt hatte Noa sei tot, hatte er den Mann getötet, der ihr all das angetan hatte. Mit Gewalt riss Noa sein Shirt aus seiner Hose. Ihre Hände griffen nach der warmen Haut darunter. Wenn sie noch irgendwelche Zweifel gehabt hatte, waren diese verschwunden. Sie wollte Cris unbedingt, mehr denn je.

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