Der schwächste SW-Film?

Die schwächste Episode ist....

  • Die dunkle Bedrohung

    Stimmen: 135 45,3%
  • Angriff der Klonkrieger

    Stimmen: 90 30,2%
  • Die Rache der Sith

    Stimmen: 28 9,4%
  • Eine neue Hoffnung

    Stimmen: 31 10,4%
  • Das Imperium schlägt zurück

    Stimmen: 9 3,0%
  • Die Rückkehr der Jedi-Ritter

    Stimmen: 5 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    298
Wer mir an dieser Stelle zu emotionslos war, ist Leia. Immerhin weiß sie sehr wohl, was los ist und sie hat ihre Familie auf Alderaan, ihre Freunde und alle bekannte von früher, ihre Kindheit...
Für mich passt es immer nicht so ganz, wenn sie einmal verstört guckt, aber in der nächsten Szene schon wieder einen frechen Spruch los lässt und sich aufführt wie Prinzesschen Zicke, obwohl ihre komlette Heimat plus die Menschen, die sie liebt, gerade zerstört wurden...
Ich finde, an Gefühlen und emotionalen Momenten hat die PT mehr.
 
Die Tiefe der PT wird meiner Meinung nach nur unfreiwillig vorgetäuscht, weil es durch die politische Story und die dazu passenden Dialoge so aussieht. Aber in Wirklichkeit ist da nichts. Die Geschichte ist völlig durchschaubar und frei von Überraschungen. Keine Figur hat die Klasse von Luke, Han oder Leia. Obi-Wan hat ein paar Momente, aber das ist alles.

Wenn dem Zuschauer Anakin nicht sympathischer ist als Vader, verfehlt die Transformation ihren Effekt.
Übrigens diesbezüglich nochmal @Master Kenobi : Es ist Sinn der Sache, dass du den kleinen Anakin lieber magst als den großen. Genau zu diesem Zwecke wurde TPM gedreht. Der Wandel zum "Unsympath", wie du es nennst, geht mir nur einfach zu schnell. In AOTC hätte es noch eine stärkere Zwischenform geben sollen.

Anakin war nie sympathisch oder eine Figur, die bei mir irgend einen Eindruck hinterlassen hat. Der kleine Anakin ist ein kleiner Klugscheißer und ein Wunderkind mit peinlicher Jesus-Anspielung. Der erwachsene Anakin ist arrogant, weinerlich und langweilig. Eigentlich müßte Anakin der gefallene Held sein, der Gute der vom rechten Weg abkommt. Aber Anakin ist von Beginn an nur nervig, oft wirkt er wie ein Psychopath. In drei Filmen hat er eine Szene, die ich als emotional empfinde: Der Abschied von seiner Mutter. Aber mehr ist da nicht. In der gesamten PT entwickelt sich keine glaubhafte Freundschaft zwischen Anakin und Obi-Wan. Die beiden sind in den meisten Szenen nur genervt voneinander. Anakin wird zu Vader und es interessiert mich nicht... er ist mir egal.

Die Jedi in der OT sind wirklich alles andere als "erleuchtete Wesen". Obi-Wan befindet sich auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen Vader und macht Luke zu seinem Werkzeug dafür. Yoda hockt planlos in einem Sumpf und das erste was er macht als er Luke sieht ist, ihn zu bestehlen und ihm anschließend zu misstrauen als wäre der der Übeltäter.

Die Jedi in der PT sind eine Fehlplanung, George Lucas hat hier nie ein Konzept gefunden. Einerseits haben sie quasi Superkräfte, aber andererseits sind sie chancenlos. Siehe z.B. Geonosis, wo sie wie die Fliegen sterben. Sie strahlen imho auch nichts aus... sie wirken nicht mystisch, elitär oder weise. Es sind einfach nur langweilige Mönche. Und viel zu viele gibt es auch noch... vorher hatte man immer den Eindruck, die Jedi wären etwas besonderes, aber das sind sie nicht. Vielleicht hätte man beim Dreh nicht auch noch so viele unbeholfene Komparsen hinstellen sollen, manche hantieren ja mit dem Lichtschwert als ob sie mit dem Besen geübt hätten (Gillard, Du Pfeife! :p).... dadurch wirken die Jedi sogar lächerlich.

denn soviel Fremdscham wie manche PT-Szene löst die gesamte OT nie und nimmer aus, da hat sie ungeschlagen die Nase vorn.

Oh ja... die Liste ist nicht gerade kurz.
 
Die Jedi in der PT sind eine Fehlplanung, George Lucas hat hier nie ein Konzept gefunden. Einerseits haben sie quasi Superkräfte, aber andererseits sind sie chancenlos. Siehe z.B. Geonosis, wo sie wie die Fliegen sterben.
Und welches sind die Gegenbeispiele mit ihren "Superkräften"?

Sie strahlen imho auch nichts aus... sie wirken nicht mystisch, elitär oder weise. Es sind einfach nur langweilige Mönche. Und viel zu viele gibt es auch noch... vorher hatte man immer den Eindruck, die Jedi wären etwas besonderes, aber das sind sie nicht.
Ich glaube, hier liegt ein zentrales Problem: Die OT-Fans hatten einfach andere Erwartungen an die Darstellung der Jedi. Und diese wären auch berechtigt, wenn die Filme die Zeit vor TPM gezeigt hätten. Allenfalls TPM selbst fiel noch in dieses "Goldene Zeitalter der Jedi" mit rein. Und tatsächlich taucht in diesem Film mit Qui-Gon und Obi-Wan ja dann auch ein idealtypisches Meister-Padawan-Gespann auf. Warum dies bei OT-Fans wiederum nicht funktioniert hat, könnte daran liegen, dass sie Yoda als Meister von Obi-Wan erwarteten. Aber wie ich schon einmal in einem anderen Thread schrieb, finde ich Qui-Gon für die gesamte Saga als ungemein wertvoll. Er ist genau das, was du suchst: Ein weiser Jedi-Meister. Und das nicht, weil er keine Schwächen hätte. Sondern weil er sich deren bewusst ist und sie sogar vor anderen eingesteht. Und weil bei ihm der Mensch (wie alle Lebewesen) vor dem Dogma kommt. Davon ist der Jedi-Rat - selbst Yoda - in TPM schon meilenweit entfernt. Ähnliche Weisheit erreicht imo nur noch Obi-Wan in ROTS, bevor ihn der Fall seines ehemaligen Padawans ebenfalls aus der Bahn wirft.
 
Die Jedi in der OT sind wirklich alles andere als "erleuchtete Wesen". Obi-Wan befindet sich auf einem persönlichen Rachefeldzug gegen Vader und macht Luke zu seinem Werkzeug dafür. Yoda hockt planlos in einem Sumpf und das erste was er macht als er Luke sieht ist, ihn zu bestehlen und ihm anschließend zu misstrauen als wäre der der Übeltäter. Luke selbst metzelt dann in ROTJ scheinbar nach Belieben Gamorreaner, Stormtrooper oder auch den Rancor ab.
Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber bist du sicher, dass du die Figur Yoda im Film TESB richtig verstanden bzw. interpretiert hast? Deine Worte, inklusive der späteren Aussage, er hätte seinen Verstand verloren, vermitteln mir diesen Eindruck nämlich nicht. Yoda ist weder ein Dieb, noch misstraut er Luke, noch hat er nicht alle beisammen. Er stellt Luke lediglich auf die Probe, manchmal auf subtile Weise. Indem er beispielsweise seine Geduld prüft bei ihrer Begegnung. Er versucht einen möglichst vollständigen Eindruck von Luke zu bekommen, statt dass er mit dem Zaunpfahl seiner Reputation als großer Jedi-Meister winkt. Erst, als sich Luke als leichtsinnig, ungeduldig und zu hitzköpfig herausstellt, beginnt Yoda, ihn in seine Schranken zu weisen und auf den Boden zurückzuholen.

Die PT wiederum - und ich wiederhole mich da gerne - hat gar nicht die Aufgabe, die "idealen Jedi" darzustellen. Im Gegenteil soll sie zeigen, woran der Jedi-Orden bei all seinen hohen ethischen Maßstäben scheitern konnte. Und das ist eine Mischung aus unmenschlicher Orthodoxie und knallharter Realpolitik, gesteuert von einem genialen Sith-Lord.
Meinst du nicht, dass du da ein bisschen viel reininterpretierst in Dinge, die zu einem guten Teil schlicht Lucas' Unvermögen, gute Regie zu führen, geschuldet sind? Ich denke, ein paar Dinge, die du als gewollt gezeigt auffasst, sind eher ein unfreiwilliges Resultat gewesen, aber das ist natürlich nur meine bloße Vermutung. Ich habe bei vielen Dingen in der PT das Gefühl, dass viel Epik, Drama und Emotion zu erzeugen versucht wird, ohne dass es aber immer ganz den gewünschten Erfolg hat. Ich finde, dass vieles konstruiert und gekrampft rüberkommt.

Ich bleibe einfach mal beim Beispiel von Yoda. Die Dinge, die er zu Luke spricht im TESB, haben für mich einfach einen durchgehenden Grundton der Wahrhaftigkeit. Ich spüre die Weisheit seiner Worte in meinem Geist wachsen, je länger er spricht, und gewinne an Ehrfurcht vor der Figur. Wenn Luke sich in RotJ missverstanden fühlt, weil er denkt, Yoda bedauert es, dass er die Wahrheit kennt, dann korrigiert Yoda ihn und spricht ihm sein Mitgefühl dafür aus, eine Bürde empfangen zu haben, für die er nicht bereit war. Das finde ich rührend.
In RotS klagt Anakin über seine Angst, geliebte Menschen zu verlieren, und Yoda tröstet ihn damit, dass er sich freuen, sogar jubeln soll für die, die sterben. Da fühle ich keinerlei Weisheit. Das kommt mir einfach nur ignorant vor. Nicht, weil seine Worte vielleicht nicht stimmen - vielleicht ist das Nachleben in der Macht ja wirklich "The Shit™". Aber dass sie Anakin in seiner Lage so gar nicht helfen, sogar kontraproduktiv sind, das sollte er eigentlich spüren... oder wenigstens sehen, wenn er eine Sekunde in sein Gesicht blickt und dort denselben düsteren Gesichtsausdruck sieht wie jeder Zuschauer.

Diese weisen Worte sind doch nur ein letzter Abglanz von dem, was allen voran Yoda tatsächlich einmal verkörpert hat. Von diesen Idealen hat er sich aber, wie du selber schon richtig festgestellt hast, im Laufe der PT (unfreiwillig) mehr und mehr abgewandt, ehe er dann im Exil allmählich den Verstand verlor. Was wohlgemerkt die Worte aber nicht falscher macht. Es brauchte halt nur eine Person, die sie wieder real anwendet. Ob das Luke war, da habe ich mit dem was man in ROTJ sah so meine Zweifel dran.
Eigentlich unterstreichen die Worte das, was Yoda in TESB ist, und beweisen tut er es, indem er Luke zeigt, dass es ihm an Glauben mangelt, nicht an Möglichkeiten.

Summa summarum hat die PT vermutlich wirklich mehr Schwächen als die OT. Was daran liegt, dass sie anders als die OT von der Grundlage her nie rundes, unaufgeregtes Popkorn-Kino sein wollte. Durch die erhöhten Ansprüche stieg natürlich auch die Schwierigkeit der Umsetzung. Zum Abschluss vielleicht noch das: Es hat einen Grund, warum George Lucas die OT vor der PT rausgebracht hat als er noch nicht wusste, wie diese Saga ankommen würde. Es ging ihm erstmal darum, dieses Universum zu etablieren. Die großen Kunstgriffe hob er sich dann für später auf, damit sie sich auf einer festen Basis und mit neuerer Technik adäquat entfalten konnten. Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen, allen verärgerten Altfans zum Trotz.
Und meiner Meinung nach eben nicht, das ist aber kein Grund, fälschlicherweise Verärgerung zu unterstellen. Die PT verärgert mich nicht. Ich finde sie nur halt keinen großen Kunstgriff. Ich finde, es wurde enorm viel Potential verschenkt, und oftmals zugunsten vollkommen unnötiger Vorhaben. Die ganze Figur Qui-Gon, beispielsweise.. nicht falsch verstehen, ich mag den Charakter. Genau genommen ist es wohl meine liebste PT-Figur, dem Charakter nach. Aber ihr Konzept finde ich einfach völlig sinnbefreit, denn exakt diese Figur hätte Obi-Wan sein sollen in TPM. Stattdessen haben wir eine Mentorfigur, die nach einem Teil stirbt, einen Obi-Wan, der in TPM kaum was tut bis zum finalen Kampf, und eine komische Ausgangsbasis für die Schüler-Meister-Beziehung zwischen ihm und Anakin. Die beiden wechseln doch in dem Film gerade mal zwei oder drei Sätze miteinander, oder?
Ich verstehe, dass man für das Filmfinale einen "dramatischen" Tod gebraucht hat und dass man Obi-Wan charakterlich wachsen lassen wollte, indem er den Tod seines Meisters betrauert. Aber warum löst man es dann nicht auf die Weise, dass Obi-Wan Qui-Gons Rolle als Rebell einnimmt, Anakin findet und sich gegen seinen eigenen Meister stellen muss, um Anakin auszubilden? So, wie es jetzt ist, hat man ja fast das Gefühl, Obi-Wan bildet Anakin nur aus, weil Qui-Gon es wollte... und als ob er selber das gar nie wollte. Das ist doch eigentlich sehr bedauerlich. Wäre es nicht schöner gewesen, Obi-Wan hätte sich für Anakin so stark gemacht, wie Qui-Gon das in TPM tat?

z.B.
Oder mit Luke reden
oder ein paar Tränen vergiessen

aber nicht einfach weitertrainieren - das wirkt einfach sehr emotionslos
Ben lebt seit Jahrzehnten in einer Welt, die er selbst als "dunkel" bezeichnet. Deswegen hat er auch kein Problem damit, jemanden in einer Bar zu verstümmeln, bzw. den ganzen Ort als Abschaum zu klassifizieren. Klar könnte er bitterlich über Alderaan weinen, aber mal ehrlich. Er ist Kriegsveteran und Ziel einer politischen Verfolgung, der fast sein gesamter Orden zum Opfer fiel. Denkst du nicht, sowas lässt einen abstumpfen - vor allem, wenn man dann 20 Jahre lang hilflos mitansehen muss, wie das Terrorregime die Galaxis weiter und weiter in die Dunkelheit reißt? Bens Distanziertheit ist pragmatisch, und als sie dann das zerstörte Alderaan entdecken, ist er nicht mehr schockiert oder überrascht wie die anderen. Er verbucht es nur als einen weiteren der unzähligen Schrecken, die seine Mission - und das Konzentrieren darauf, ohne emotionale Ablenkung - so bedeutend machen.

Übrigens kann man dein Argument nach Belieben 1:1 auf Episode 3 umlegen. Wieso vergießt er keine Tränen für Anakin oder redet mit ihm, statt ihn in der Lava brennen zu lassen? Oder für Padmé, die er zu retten versucht hat und ihm dann unter den Händen wegstirbt? Vielleicht, weil er als Jedi weiß, wenn eine Emotion und ein Festhalten nur destruktiv sind.. anders als Anakin.
 
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