Comicverfilmung Black Panther (2018)

Ich hatte vorgestern das Vergnügen.
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Als ich den ersten Trailer sah, war ich mir noch sehr unsicher, ob mich das ansprechen würde. Nach der Vorstellung habe ich die schöne Gewissheit, dass es das definitiv tut und der Film nicht einfach nur "von Schwarzen für Schwarze" ist. Ryan Coogler und Kevin Feige haben es geschafft, zwei fette Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Auf der einen Seite wird eine gesamtmenschheitliche Problematik auch als solche behandelt und nicht irgendeine Form von Spalterei betrieben, auf der anderen hat er trotzdem eine klare gesellschaftliche Symbolkraft als erster (amerikanisch-) afrikanischer Blockbuster dieser Größenordnung. Letzteres mag sich ähnlich zu Wonder Woman gegenüber dem rein erzählerischen Wert langfristig als größeres Vermächtnis entpuppen, aber auch das trägt ja zum Erlebnis als Zeitzeuge bei. Einige CGI-Szenen sind m.E. etwas grenzwertig und werden in einiger Zeit wahrscheinlich so richtig hässlich aussehen, aber den Tod kann ich sterben.

Am Ende ist es natürlich Popcorn-Kino, aber Marvel schafft es in dieser Klasse von Filmen immer wieder, auf hohem Niveau zu unterhalten und diesem Fall auch mehr als nur Unterhaltung zu bieten. Das mag keine tiefgreifende Studie sein, muss und will es aber auch gar nicht, und wenn ich mir manche Kritik anschaue, sollte es das vielleicht auch nicht; Publikum kann schnell überfordert sein.

Ich will jedenfalls mehr Afrofuturismus sehen.

8/10
 
Auf der einen Seite wird eine gesamtmenschheitliche Problematik auch als solche behandelt und nicht irgendeine Form von Spalterei betrieben, auf der anderen hat er trotzdem eine klare gesellschaftliche Symbolkraft als erster (amerikanisch-) afrikanischer Blockbuster dieser Größenordnung.

Ich weiss ja das Amerika sich gerne selbst auf die Schulter klopft wie offen das Land doch ist und Probleme mit Schwarzen gibts natürlich überhaupt keine mehr in diesem Land, sagt man - ist aber quatsch. Deshalb würde ich die Kirche im Dorf lassen - der Film spielt in Afrika - natürlich spielen da hauptsächlich Schwarze mit. Ich finde es grotesk dass man sich dann auch noch feiern lässt weil man ja so viele Schwarze in einen Blockbuster gepackt hat.
 
Ich weiss ja das Amerika sich gerne selbst auf die Schulter klopft wie offen das Land doch ist und Probleme mit Schwarzen gibts natürlich überhaupt keine mehr in diesem Land, sagt man - ist aber quatsch. Deshalb würde ich die Kirche im Dorf lassen - der Film spielt in Afrika - natürlich spielen da hauptsächlich Schwarze mit. Ich finde es grotesk dass man sich dann auch noch feiern lässt weil man ja so viele Schwarze in einen Blockbuster gepackt hat.
Naja, ich würde die Wirkung dieses Films aber auch nicht unterschätzen. Die großen Jungs meiner besten Freundin (12 und 14, beide mit afrikanischen Wurzeln) sind mega begeistert dass es jetzt diesen schwarzen Superhelden mit afrikanischen Background gibt. Stichwort Identifikationspotenzial.
 
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Das der Film die Welt nicht verändert, dürfte klar sein so sehr ich die Bemühungen auch zu schätzen weiß. Aber in ein paar Monaten kräht kein Hahn mehr nach dem Film, war bei allen "besten Marvel-Filmen" bisher ja auch der Fall.

@Lord Garan

Nun,nicht zu jedem DC-Helden passt ein humorvoller Einzeiler. ;)
 
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Gute Ansätze aber viel verschenktes Potential. Der Film dümpelt streckenweise vor sich hin. Marveltypisch auch hier wieder eindimensionale Bösewichte, die auch gut auf zwei Filme hätten aufgeteilt werden können. Die Action kommt nicht zu kurz, weiß mich aber aufgrund der oft fehlenden Logik irgendwie auch nicht zu überzeugen.

5/10 Willkürlich aus der Erde brechende Nashörner.
 
Naja, ich würde die Wirkung dieses Films aber auch nicht unterschätzen. Die großen Jungs meiner besten Freundin (12 und 14, beide mit afrikanischen Wurzeln) sind mega begeistert dass es jetzt diesen schwarzen Superhelden mit afrikanischen Background gibt. Stichwort Identifikationspotenzial.

Und vorallem einen mit positiven Attributen die von ihm selbst aus gehen als Person, im Gegensatz zu Blade, Cyborg oder.... Deadshoot :konfus:
 
Ich weiss ja das Amerika sich gerne selbst auf die Schulter klopft wie offen das Land doch ist und Probleme mit Schwarzen gibts natürlich überhaupt keine mehr in diesem Land, sagt man - ist aber quatsch. Deshalb würde ich die Kirche im Dorf lassen - der Film spielt in Afrika - natürlich spielen da hauptsächlich Schwarze mit. Ich finde es grotesk dass man sich dann auch noch feiern lässt weil man ja so viele Schwarze in einen Blockbuster gepackt hat.

Wer sagt das denn? Feige? Coogler?

Man schreibt dem Ganzen eine (symbolische) Wirkung zu, weil es eben in Hollywood nicht üblich ist, derart hochbudgetierte Filme mit so einem klaren Bekenntnis zu drehen. Um mal Ridley Scott zu zitieren, der für Exodus einen ziemlichen Shitstorm kassiert hat:

Like most high-profile religious pictures since Martin Scorsese’s 1988 “The Last Temptation of Christ,” “Exodus” became the subject of intense media scrutiny before Scott had ever exposed a frame of (digital) film on stages at London’s Pinewood Studios and on location in Spain. Much of the outcry online stemmed from his decision to cast white American, European and Australian actors in most of the key roles, no matter that the same could be said of “The Passion of the Christ,” “Noah,” “The Ten Commandments” and virtually any other big-budget Bible movies. “I can’t mount a film of this budget, where I have to rely on tax rebates in Spain, and say that my lead actor is Mohammad so-and-so from such-and-such,” Scott says. “I’m just not going to get it financed. So the question doesn’t even come up.”

Quelle

Es ist eben alles andere als "natürlich" in der Filmbranche.
 
Ich weiss ja das Amerika sich gerne selbst auf die Schulter klopft wie offen das Land doch ist und Probleme mit Schwarzen gibts natürlich überhaupt keine mehr in diesem Land, sagt man - ist aber quatsch. Deshalb würde ich die Kirche im Dorf lassen - der Film spielt in Afrika - natürlich spielen da hauptsächlich Schwarze mit. Ich finde es grotesk dass man sich dann auch noch feiern lässt weil man ja so viele Schwarze in einen Blockbuster gepackt hat.
  • Jenseits von Afrika
  • Der letzte König von Schottland
  • Blood Diamond

Spielten alle drei in Afrika. "Jenseits von Afrika" waren beiden Hauptfiguren weiß, in den anderen beiden war immerhin jeweils eine(r) von zweien weiß. So wirklich natürlich scheint das für Hollywood-Filme (noch) nicht zu sein ...

(siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Whitewashing_in_film)
 
Umgekehrt geht das doch genauso, wieviele weiße Charaktere wurden schon zu schwarzen? Ganz aktuelles Beispiel Domino in Deadpool, die natürlich auch einen ordentlichen Afro braucht weil.. Gründe. Wurden nicht sogar über die letzten Jahre fast schon systematisch rothaarige weiße Charaktere geblackwashed? Racebending jedenfalls geht in beide Richtungen und mehr noch, wenn man Die Legende von Aang ansieht. Was bei Scott auch viel offensichtlicher ist, ist wohl eher ein Problem von Mutlosigkeit gegenüber neuen Gesichtern als Mutlosigkeit gegenüber anderen Ethnien.

Was nun Black Panther angeht, so ist ein großer schwarzer Cast irgendwie klar in einem Film der soviel mit Afrika zutun hat, all zu mutig ist das nicht, nur weil Scott halt einen Bibelfilm mit Weißen gemacht hat. Und im Fall von Black Panther ging es ja auch schwer anders als den Hauptcharakter ebenso schwarz zu machen. Na ja und wirklich beeilt hat man sich jetzt auch nicht, Marvel ist jetzt nicht mit wehenden Fahnen vorangegangen, die haben es bis jetzt noch nicht geschafft einen einzigen Film mit einem einzelnen weiblichen Lead alà Wonder Woman rauszubringen. Hier hat man erst mal schön über viele, viele Jahre nur weiße Helden mit allenfalls schwarzen Sidekick und Frauen als absolute Minderheit (fast schon alleinig durch Black Widow repräsentiert) im Verhältnis präsentiert. Ja und wie fortschrittlich jetzt ein protektionistischer afrikanischer Staat ist, der auch noch eine Monarchie ist, sei jetzt auch mal dahingestellt. Was man wohl dagegen mehr hervorstellen sollte, wäre vielleicht der hohe Anteil von Schwarzen in der Produktion. Aber auf der anderen Seite, habe ich so meine Zweifel inwieweit das dem Film tatsächlich zu gute kommt, da die meisten vielleicht schwarz sind aber halt keine Afrikaner und von deren vielfältiger Kultur (denn Afrika ist ja kein einzelnes Land) dann soviel Ahnung haben wie ein Ornithologe von Steinen.
 
japp da habt ihr alle ein wenig recht - ich revidiere - es "SOLLTE" keine Überraschung sein dass man mit einem schwarzen Cast arbeitet.

Ich meinte damit eher dass man sich der "white-washing"-Bewegung gebeugt hat. Bestes Beispiel ist hier wohl DOCTOR STRANGE. Man hat den asiatischen Lehrmeister mit Tilda Swinton besetzt. Damals gabs ordentlich auf die Mütze. Dass sie es jetzt richtig gemacht haben, sollte man nicht feiern.
 
Natürlich erscheint es "logisch" dass ein Film, der in Afrika spielt, hauptsächlich mit schwarzen besetzt wird.
Das anerkennenswerte ist meiner Meinung nach aber viel mehr, dass man sich überhaupt dazu entschieden hat, einen Film mit diesem Setting zu finanzieren. So selbstverständlich ist das ja nicht.

Seth Caomhin schrieb:
Aber auf der anderen Seite, habe ich so meine Zweifel inwieweit das dem Film tatsächlich zu gute kommt, da die meisten vielleicht schwarz sind aber halt keine Afrikaner und von deren vielfältiger Kultur (denn Afrika ist ja kein einzelnes Land) dann soviel Ahnung haben wie ein Ornithologe von Steinen.
Diesen Punkt verstehe ich um ehrlich zu sein jetzt überhaupt nicht. Erstens mal ist das zunächst mal eine bloße Unterstellung von dir, dass die Darsteller keine Ahnung von der Kultur Afrikas haben. Zweitens spielt das für den Film doch überhaupt keine Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich finde es spielt schon eine Rolle, weil Wakanda halt ein afrikanisches Land ist und der Black Panther ein afrikanischer Superheld. Und was die Darsteller angeht (ich meinte aber eher die vielen Leute hinter der Kamera), will ich es nicht ja auch nicht ausschließen, habe aber eben durch den bisherigen Eindruck Zweifel.
 
Äh. Wakanda ist ein fiktiver Staat, der fast nix mit Restafrila zu tun hat. Das könnte sich hier genauso um den Planeten Corellia handeln. Die Herkunft des Schauspielers hilft da wenig. Ist ja kein Historienfilm über Nigeria.

Und guck den Film doch einfach anstatt hier irgendwas aus Eindrücken zu interpretieren.
 
Ich muss sagen, es ist gut, dass ich in diesen Film mit wenig Vorwissen und entsprechend ohne große Erwartungshaltung gegangen bin. So bin ich jetzt nicht enttäuscht darüber, dass er mir nicht besonders gefallen hat.

Keine Ahnung, ich mag die Figur des Black Panther aus Captain America: Civil War und war entsprechend gespannt auf seinen ersten Solo-Film, überzeugen konnte er mich jedoch nicht wirklich. Das ist jetzt zugegebenermaßen eine sehr subjektive Kritik, doch bei mir kam insgesamt kaum Stimmung auf, wobei einzelne Szenen durchaus Spaß gemacht haben. Der Look ist exotisch und interessant, mir waren aber die Kostüme teils ein wenig over the Top und unfreiwillig komisch.

Stichwort komisch: Positiv fiel mir auf, dass sich der Film für Marvel ziemlich ernst nimmt. In dem Zusammenhang fällt der dennoch vorhandene Marvel-Humor aber negativ auf, weil die Witze einen dann umso mehr herausreißen, grade wenn sie in einem ernsten Kontext platziert sind. Meistens kann ich über die Humor-Einlagen in den Marvel-Filmen lachen, hier haben mich nur wenige der lustigen Szenen wirklich zum Lachen gebracht.

Dann zum Thema Bösewichte: Generell nicht grade als Marvels Stärke bekannt, meistens fallen die vergessenswerten Schurken aber zumindest nicht negativ auf, hier zum Teil leider schon. Andy Serkis' Figur ist einfach nur nervig und verleiht dem wie gesagt eher ernst ausgelegten Film viel unnötige und unpassende Albernheit. Was den Hauptantagonist betrifft, liest man in der Rezension auf filmstarts.de, es würde sich um den bisher besten MCU-Schurken nach Loki handeln. Bitte was? Für mich ist er einfach nur der nächste böse Bube vom Reißbrett, der sich von der Welt hintergangen fühlt (teilweise vielleicht auch zu Recht) und als Rache, na was wohl? Genau, gleich mal die Weltherrschaft an sich reißen will. Innovativ finde ich das nicht.

Schauspielerisch gibt es gar nichts zu beanstanden, die machen ihre Sache allesamt sehr gut und am Ende bleibt ansonsten eine Handvoll größtenteils unterhaltsamer Action-Sequenzen. Recht viel mehr kann ich dem Film jedoch nicht abgewinnen, ich würde nicht sagen, dass er schlecht ist, für mich zählt er dennoch zu den eher schwächeren MCU-Filmen (aber immerhin noch besser als "Der unglaubliche Hulk" ;-) )

So ca. 6/10
 
"Durfte" den Film auch im Kino sehen. War ein generischer Mist wie das ganze MCU. Die Prämisse war schon Humbug. Habe mich stellenweise an König der Löwen erinnert. Ein paar Actionszenen waren noch ganz gut, aber alles zu vorhersehbar.
Immerhin meiner Begleitung hat es total gefallen. Das hat es für mich dann wieder ein wenig gerettet.

Insgesamt 2/10 versteckte Königreiche
 
Hab den Film noch nicht gesehen. Irgendwie reizt er mich aktuell eher wenig (vor "Avengers 3" werde ich ihn mir zu Gemüte führen).

Gerade, dass Vakanda technologisch rund 500 Jahre vor dem Rest der Menschheit ist und sich als Dritte Welt Land ausgibt, stößt mir etwas sauer auf. Wie wäre es mit den Nachbarstaaten (die am Verhungern sind) helfen? Hat sich Vakanda ebenfalls von den europäischen Imperalisten unterbuttern lassen, ohne sich zur Wehr zu setzen? Ohne jetzt den Film und die Comics zu kennen, erscheint mir das Konzept auf den ersten Blick nicht wirklich durchdacht. Mehr Sinn würde es machen, wenn Vakanda eine Art "verlorene Stadt" wäre, welches völlig unabhängig vom Rest der Welt ist und die niemand kennt.

Dass der Film so ein Riesenhit ist, finde ich interessant. Zeigt, dass sich viele Schwarze in den USA noch als Subkultur sehen und nun "ihren" Superheldenfilm feiern.
 
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