Tirahnn

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Wenigstens blieb der Chiss stehen. Vielleicht hätte Tharen wirklich etwas diplomatischer vorgehen sollen, aber diese Bombe hier vor ihnen war extrem schnell hochgegangen. Das konnte keiner ahnen bei einem Jedi. Und wenn er nun doch...? Blödsinn. Sie hatte entschieden, dass sie ihm glaubte, immer wieder von vorne zu zweifeln würde sie tatsächlich noch viel mehr zermürben.

"Oh, das müssen wir durchaus", sagte Mellah dann leise und sah den Chiss bedauernd an.
"Wir müssen Ihnen vertrauen, zumindest, wenn wir mit Ihnen über Miri reden. Alleine diese Tatsache..."

Sie schüttelte den Kopf. Alleine das sympathisieren für eine Jedi konnte ihnen wirklich große Probleme einbringen. Und eines würde zum anderen führen... Riuen hätte jetzt schon genug Material, um diese Probleme auszulösen, wenn er sie verraten wollte. Vielleicht war ihm das nicht klar? Aber wenn er aus dem Imperium stammte, wenn er das Imperium hasste, dann musste ihm das eigentlich klar sein.
Dann lächelte sie schmal. Ein Scheißhaufen... oh, sie würde Déor, würde er dergleichen sagen, dafür wirklich eine Standpauke halten. Im Kern jedoch...

"Ich würde vielleicht eine andere Ausdrucksweise wählen."

Alleine für diesen Satz konnte man sie hinter Gitter bringen. Andererseits nutzte er die inoffizielle Parole des tirahnnischen Widerstandes, woraufhin Mellah ihn erst nur kurz anstarrte. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer, wie er, der vermutlich erst wenige Tage auf Tirahnn war, dies schon hatte herausfinden können. Es hatte damals Monate gebraucht, bis Tharen ihr davon berichtet hatte. Monate.

"Das tut es."

Tharen kam ihr zuvor - offentlich mit dem gleichen Entschluss wie sie selbst, Riuen sein Vertrauen zu schenken. Mellah nickte langsam zustimmend. Wenn Riuen ihnen Böses wollte - dann hatte er ohnehin schon genug Material. Massig genug Material.

Er kam tatsächlich zurück, zog sich die Hose über - etwas, das Mellah zufrieden lächeln ließ. Sie hätte es sich durchaus vorgeworfen, wenn einer von Miris... Bekannten? durch seine nasse Kleidung krank geworden wäre. Oder, noch schlimmer, nackt durch Rhovan spazieren und dabei vom Sicherheitsdienst aufgegabelt werden würde. Miri wäre sicher begeistert. Einmal ganz davon abgesehen, dass es einfach falsch wäre.
Währenddessen sammelte Mellah kurz ihre Gedanken. Miri etwas ausrichten? Was konnte man ihr schon ausrichten, das ihr Halt geben konnte? Sie seufzte. In wenigen Worten war das so gut wie unmöglich.

"Sagen Sie ihr, wir denken und glauben an sie. Und... dass ich ihr Zuhause ehre und immer ehren werde."

So würde sie auf jeden Fall wissen, dass ihr Brief angekommen war - und auch, dass Mellah damit vollkommen einverstanden war.

"Und - "

Jetzt blickte sie dem Chiss direkt in die rot glühenden Augen.

"möge die Macht mit ihr sein.

Und auch mit Ihnen."

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Auch beim Thema Vertrauen würden die Amroths und Riuen wohl auf keinen grünen Zweig kommen, aber Riuen wusste, dass es Situationen gab, in denen man einfach nichts sagte. Bloß das er nicht dümmlich lächelte. Mellah musste ihm nichts über Eowyn sagen, so wenig wie das Tharen tun musste. Von daher waren sie auf der sichereren Seite.

Riuen lächelte aber und zuckte die Schultern, als Mellah meinte, dass sie eine andere Ausdrucksweise gewählt hätte. Stinkende Scheiße war das Beste was Riuen einfiel um das Imperium zu bezeichnen. Natürlich hätte es verbal nettere Worte gegeben, aber für was? Oh nein, das Imperium war, was es war und es wurde Zeit, dass endlich jemand die Spülung drückte, damit der stinkende Haufen verschwand. Das einzig dumme an Scheiße war, dass sie ständig aufs Neue produziert wurde. Was auch zum Imperium passte. Spülte man es weg, kam es wieder. Ein tragischer Verlauf der Geschichte.

Immerhin, zum Schluss fanden sie doch zusammen, denn Tharen erwiderte den Spruch.

„Ich werde es ausrichten,“ meinte Riuen ernst, deutete eine kleine Verbeugung an. „Möge die Macht auch mit Ihnen sein.“ Dann grinste er schief. „Die Hose werde zurück schicken.“

Damit verabschiedete sich Riuen, holte seine Sachen aus dem Bad, zog das nasse Hemd über und verschwand. Er hatte noch Zeit bis zum Treffen und Zeit, um die Nachricht Eowyns Eltern zu bringen. Also steurte er das zweite Hotel an, das er gebucht hatte. Hier duschte er, zog sich neue Kleidung an, die ihn dennoch wieder als Jorko auszeichnete. Dann begab er sich auf den Friedhof um das Grab von Eowyns Eltern zu suchen, was nicht lange dauerte. Dort stellte er das Holo ab, aktivierte es und beeilte sich, sich zu verstecken. Obwohl seine Neugierde den Inhalt gern mitangehört hatte, lauschte der Chiss der Nachricht nicht, sondern achtete darauf, dass niemand in der Nähe war. Am Ende zerstörte sich das Holo und Riuen beseitigte die Reste. Jetzt hatte er noch eine gute dreiviertel Stunde, bis die anderen auf dem Friedhof eintreffen würden.

***

Zwei Leute konnte er auf dem Friedhof ausmachen, eine davon war sehr offensichtlich Simone und noch eine andere, junge, rote Frau, allerdings war da von Arda noch keine Spur. Sollte er abwarten, bis sie kam, oder aus seinem Versteck kommen? Die Partisanin hatte noch ein paar Minuten, bis die verabredete zeit vorüber strich. So lange würde der Chiss warten.


[Tirahnn - Rhovan - friedhof] Simone, Jay, versteckt Riuen
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Waldgebiet östlich von Rhovan | Auf dem Weg zum improvisierten Versteck] Arda Targon und die Partisanen

Der lange, anstrengende Marsch zu dem neuen Versteck der Partisanen tat Arda gut und half ihr, den Kopf freizubekommen. Fast fühlte sie sich wieder ein wenig wie früher bei den Wanderungen, die sie oft mit ihrem Vater unternommen hatte, eine schöne, tröstliche Erinnerung, die ein schmales Lächeln auf das Gesicht der dunkelhäutigen Frau zauberte. Eines Tages würde sie wieder die Gelegenheit bekommen, unbekümmert und fröhlich durch die Wälder zu streifen, die Blumen zu bewundern und den Tieren zuzuhören. Eines Tages...aber nicht heute. Sie war nicht auf einem Ausflug, und das hier war kein harmloser Spaziergang. Arda seufzte leise, vertrieb ihre Gedanken und konzentrierte sich wieder darauf, in dem teilweise doch schwierigen Gelände nicht den Halt unter den Füßen zu verlieren. An der Spitze der Gruppe marschierte der ortskundige und geschickte Jäger Narmali, der Twi´lek bewegte sich nahezu leichtfüßig und mit großer Selbstverständlichkeit und Ruhe durch die dichte Vegetation, er wies den anderen Partisanen den Weg und warnte sie vor gefährlichen Stellen. Seine Hilfe und die seiner Frau Tiniri war für die kleine Gruppe ungeheuer wertvoll, das Ehepaar verband Ortskenntnis mit Erfahrung im Gelände und an der Waffe und im Fall der ehemaligen Späherin kam eine profunde militärische Ausbildung und Erfahrung hinzu, die blonde Frau kümmerte sich um die Nachhut, um sicherzustellen, dass ihnen niemand folgte. Die Partisanen marschierten schon eine ganze Weile, es war länger her, dass hinter ihnen das dumpfe Grollen und die Explosionen zu hören gewesen waren, die unmissverständlich signalisiert hatten, dass ihr altes Versteck nun nur noch ein Haufen Trümmer war. Das, und eine Todesfalle für möglichst viele imperiale Verfolger, fügte Arda ein wenig düster hinzu. Der Gedanke ans Töten gefiel ihr noch immer nicht, aber sie musste als Anführerin Stärke zeigen und die anderen, die ebenfalls ihren privaten Überlegungen und Gewissensbissen nachgingen, Orientierung und Halt bieten, sonst brach alles auseinander. Unauffällig war die ehemalige Polizistin einen Blick auf ihre Gefährten, bei einigen rannen Schweißperlen über die Haut, aber alle liefen noch und konnten das Tempo halten. Leises Vogelgezwitscher und das Rascheln von Blättern im Wind schufen eine trügerisch friedliche Atmosphäre, und Arda ertappte sich dabei, wie sie vorsichtig den Zweigen eines umgestürzten Baums auswich. Den Tirahnnern war die Natur wichtig, kein göttliches Wesen, das man verehrten und exakt so erhalten musste, wie es war, aber dennoch hatte man ihr mit Respekt zu begegnen, diese Lektion hatte auch die eher städtisch geprägte junge Frau gelernt.

Endlich, die Zeit schien in sich Ardas Wahrnehmung gedehnt zu haben, kam ihr Ziel in Sicht. Besser gesagt, Narmacil wies die Gruppe darauf hin, dass es nun in Sicht kommen würde, denn obwohl Arda konzentriert die Augen zusammenkniff, hätte sie den sorgfältig zwischen Bäumen, Büschen und Sträuchern verborgenen Unterstand aus Holz wohl glatt übersehen und wäre daran vorbei gelaufen. Ihr Führer hatte nicht übertrieben, als er von einem ausgezeichneten Versteck gesprochen hatte, und erleichtert verteilten sich die Partisanen, legten ihre schweren Rucksäcke ab und sahen sich um. Arda teilte Wachen ein – nochmal würden sie sich nicht überraschen lassen – und musste schmunzeln, als Nimery ein wenig abseits wehklagend ihre Stiefel auszog und ihre Füße massierte, die Balosar vermisste hörbar die Annehmlichkeiten des Stadtlebens. Ein kurzer Blick zu Ohtar, der seinen Blasterkarabiner geschultert hatte, ihr zunickte und dann zu Arda kam, dann betraten sie den Unterstand. Er war schlicht, aber liebevoll gebaut worden, das konnte sich erkennen, Narmacils Vater hatte sich große Mühe gegeben und sein Sohn stand gerührt in der Mitte des Hauptraums, seine Frau an der Hand und leise mit ihr redend. Leider blieb wenig Zeit, um die Schönheit der Arbeit zu bewundern, rasch machten sich die Partisanen daran, ihre Ausrüstung zu verstauen und das Versteck zu sichern. Arda packte mit an, wo sie konnte, und betrachtete schließlich zufrieden das Werk, bevor sie sich Aram zuwandte und den jungen Mann prüfend musterte. Er blickte gewohnt ernst drein, seine dunklen Augen nachdenklich, aber der winzige Anflug eines Lächelns war auf seinem Gesicht zu erkennen, als er den Kopf hob und der Anführerin der Partisanin knapp zunickte.


„Das Treffen steht, beim Friedhof zur vereinbarten Zeit. Riu...Jorko sollte auch dort sein, ich habe meine Großmutter informiert, damit Sie sich keine Sorgen macht. Wir gehen wie vereinbart zusammen, und damit man uns erkennen kann, tragen wir das hier an der Kleidung.“


Wehmütig holte Aram zwei kleine, gedämpft gelbe Blumen aus seiner Tasche und drückte eine davon an Ardas Jacke, während er die andere bei sich befestigte. Sommersterne, wurde der ehemaligen Polizistin klar, ein Symbol für die Verbundenheit und Zuneigung...und Familie. Aram musste die Frage bemerkt haben, die ihr auf der Zunge lag, und der Schmerz in seinem Gesicht ließ Arda bereuen, dass sie ihre Neugier so offen gezeigt hatte. Sie wollte schon etwas sagen, da hob der braunhaarige Mensch beschwichtigend die Hand.


„Eine Tradition meiner Eltern, meine Mutter hat diese Blumen immer sehr gemocht. Ich...lass uns nicht darüber reden, okay? Auf jeden Fall wird Simone uns daran erkennen.“


Arda nickte und lächelte tröstend, während sie die Blumen ansah, ihre Stimme klang belegt. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, was für eine Last ihr Gefährte mit sich herumschleppte, in Momenten wie diesen wünschte sie sich, irgendetwas für ihn tun zu können und ihm zu helfen. Vielleicht war es am besten, wenn sie sich darauf konzentrierten, das Treffen mit der Politikerin reibungslos ablaufen zu lassen, das würde Aram vielleicht ein wenig Frieden bringen.


„Sie sind...sehr schön. Wir brechen auf, sobald hier alles fertig ist. Ohtar, kannst du kurz kommen?“


Ihr alter Freund trat mit bemerkenswerter Lautlosigkeit zu ihnen, ein Talent, um das sie den Devaronianer beneidete. Er hatte ihr nie verraten, ob das eine natürliche Begabung war oder eine beim Spezialkommando erlernte, früher hatte er sich den ein oder anderen Spaß daraus gemacht, Arda damit ein wenig aufzuziehen. Jetzt aber blickte er ruhig und ernst drein, konzentriert.


„Du hast während meiner Abwesenheit das Kommando. Wenn ich nicht zur vereinbarten Zeit zurückkomme, gehst du vom schlimmsten aus und räumst sofort das Versteck. Narmacil und Tiniri kennen notfalls noch andere Unterschlüpfe, wo ihr zumindest eine Weile unterkommen könnt. Keine Rettungsversuche, keine Heldentaten. Und...pass gut auf dich auf, Ohtar.“


Der ehemalige Elitepolizist präsentierte seine spitzen Zähne in einem väterlich anmutenden Lächeln und legte Arda eine Hand auf die Schulter, beruhigend nickte er.


„Und du auf dich und Aram. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um alles. Wie früher, Frischling.“


Bei ihrem alten Spitznahmen mussten beide lachen und Arda boxte den Nichtmenschen trocken in die Seite, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schmunzelte, bevor sie wieder ein wenig ernster wurde. Es wurde Zeit. Ein paar beruhigende Worte an die anderen Partisanen, dann brachen Arda und Aram auf, sie wollten pünktlich am Treffpunkt sein. Der Friedhof war nicht gerade um die Ecke, also lohnte es sich, rechtzeitig aufzubrechen. Während des Marsches sprachen die beiden Partisanen nicht, jeder war mit seinen Gedanken und Gefühlen allein. Arda hatte große Hoffnungen für dieses Treffen, wenn die Gerüchte über Simone Favreau zutrafen, dann war sie eine Heldin und Gleichgesinnte und zusammen konnten sie viel bewirken. Aber bei allen Erwartungen musste die Partisanin auch realistisch und wachsam bleiben, und das dämpfte ihre Vorfreude wieder, wozu die Atmosphäre des Friedhofs beitrug, dem sie sich nun vorsichtig und gründlich umsehend näherten. Arda fand die tirahnnische Art, die Toten zu ehren, die Holos und die brennenden Lichter überaus pietätvoll und passend, es war ein tröstlicher Gedanke, dass die Verstorbenen niemals ganz fort waren. Und dennoch, ein leichtes Frösteln lief ihr über den Rücken. War es ein gutes Omen, sich ausgerechnet hier zu treffen?

Falls Aram ähnliche Gedanken hegte, ließ er es sich nicht anmerken, und so näherten sie sich dem Friedhof, betraten ihn und gingen zwischen den Familiengrüften entlang. Dort drüben! Arda tippte ihrem Begleiter gegen die Schulter, dieser spähte hinaus...und lächelte erleichtert.


„Das sind sie. Simone und ihre Begleiterin.“


Flüsterte der junge Mann und ging ein wenig schneller, Arda marschierte an seiner Seite und blickte neugierig voran. Die ältere, aber noch rüstig wirkende Frau war Simone Favreau, daran konnte es keinen Zweifel geben, aber wer war ihre Begleiterin? Rote Haut, dunkles Haar...eine Zeltron? Vielleicht war diese Frau (Jay) eine Außenweltlerin, aber das musste keineswegs so sein. Auf Tirahnn lebten zwar überwiegend Menschen, aber Nichtmenschen gab es ebenfalls und auch einige exotische Lebewesen waren darunter. Arda blinzelte, für einen Moment unsicher, dann kamen sie näher, die Hände leicht gehoben und geöffnet, um zu zeigen, dass sie unbewaffnet waren. Aram war ein wenig schneller und als sie schließlich vor der ehemaligen Politikerin standen, sah Arda ihn zum ersten Mal seit langer Zeit lächeln.


„Großmutter. Ich bin froh, dich zu sehen.“


Die Wärme in seiner Stimme überraschte Arda, die den jungen Mann sonst eher grimmig und kühl kannte. Eine kurze Pause, dann deutete er auf die ehemalige Polizistin.


„Das ist Arda.“


Keine unnötigen Worte, keine Umtriebe, jetzt noch nicht. Arda trat einen Schritt vor, legte ihre Hand ans Herz und nickte Favreau und ihrer Begleiterin freundlich zu, ein ehrliches Lächeln auf den Lippen.


„Danke, dass dieses Treffen arrangiert werden konnte. Tirahnn hält stand.“


Ardas dunkle Augen waren fest auf die beiden anderen Frauen gerichtet und sie achtete sorgfältig auf die Reaktionen auf diese Parole, aber aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass sich jemand näherte. Eine Schrecksekunde, dann erkannte sie blaue Haut und rote Augen. Riuen! Der Jedi hatte es also auch geschafft und wurde von ihr mit einem warmen Lächeln willkommen geheißen. So begann es...


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[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Friedhof | Familiengruft der Favreaus] Arda Targon, Aram (NSC), Simone Favreau, Jayantu Ryn Jaso, Riuen

Während des ganzen Marsches durch die Dunkelheit waren Jay's Sinne aufs höchste angespannt. Selbst die kurz geschorenen Härchen in ihrem Nacken hatten sich aufgerichtet, einzelne Schweissperlen kullerten von Zeit zu Zeit an Ihnen entlang und verschwanden in Jays schwarzem Jackenkragen, und sich als dunkle Flecken dort breit machten. Was natürlich niemand in dieser von Nebel getrübten Nacht sah.

Sie ging gemässigten Schrittes, zum einen, damit Simone Favreau gut folgen konnte und zum Anderen, um ihre Umgebung besser scannen zu können. Schliesslich könnte hinter jedem Grabstein oder Strauch jemand lauern. Aber trotz ihrer erhöhten Wahrnehmung konnte sie keine fremden Gerüche, die auf Gefahr hindeuteten erkennen. Die Gedanken und den Frust an das wer und warum Simone sie erst so spät ins Vertrauen, ja eigentlich gar nicht ins Vertrauen gezogen hatte, hatte sie hinten angestellt. Das würden sie später klären ..., wenn es denn ein später gab ... Alles mögliche konnte schliesslich hier mittem im Nirwana eines Friedhofs passieren. Schon bessere Treffpunkte als solch einer waren aufgeflogen und die "Teilnehmer" eines solchen Treffens von den Imperialen Kräften niedergemäht worden. Einfach so. Aber nein! Das würde hier nicht passieren! Auch wenn das nicht ihre Welt war, so würde sie dennoch ihren Job erledigen. Und zwar richtig. Ministerin Favreau würde kein Haar gekrümmt werden! Nicht während Jayantu Ryn Jaso ein Auge auf sie hatte! Wenn die Ministerin dieses Treffen für so wichtig hielt, würde sie schon trifftige Gründe dafür haben. Alles würde sich aufklären. So oder so! Immerhin hatten diese Tirahner also doch eine Art Resistance, das rang der Zeltron ein Stück Hochachtung ab. Zu viele Welten hatten sich dem Imperium "einfach so" unterworfen. Es war gut und wichtig, dass es hie und dort eben doch noch Welten gab, die sich wehrten! Wenn auch die Erfolgsquoten nicht so berauschend waren.

Nach einer Weile näherten die beiden sich dem vorgesehenen Treffpunkt. Einige zunächst schemenhaften Gestalten waren zu erkennen. Eine Frau mit dunkler Haut, ein junger Mann, fasat noch ein Junge. Jay's Hand wanderte in ihre Jackentasche und umschloß den Griff ihres Blasters, sie blieb halb vor Simone stehen, um sie soweit es ging mit Ihrem Körper zu schützen. Doch dann huschte ein Lächeln über das Gesicht des jungen Mannes und er sprach Simone an. "Großmutter" aha, für einen Moment war Jay verwirrt, aber doch eine gewisse Ähnlichkeit war zu erkennen. Der Junge war tatsächlich der Enkel von Ministerin Favreau. Die dunkelhäutige Frau stellte er kurz und knapp als "Arda" vor.

Die Zeltron trat zu Seite und ließ der Ministerin und ihrem Enkel die Möglichkeit sich zu begrüßen. Sie zog es vor, Simone die ersten Worte zu überlassen, so zog sie nur langsam die Hand aus der Tasche, so dass nun beide Hände gut sichtbar waren und nickte den beiden anderen Tirahnern mit einem zurückhaltenden Lächeln zu; als eine Art Zugeständnis legte sie auch die Hand ans Herz dabei.

Noch als sie zur Seite trat, bemerkte sie einen weiteren Geruch, fremdartig ... exotisch ... und fast wäre ihre Hand erneut zum Blaster gewandert, hätte nicht Arda, die ebenfalls sehr aufmerksam war sich augenblicklich nach dem Erscheinen eines männlichen Chiss, dessen Geruch Jay als exotisch wahrgenommen hatte, wieder entspannt. Arda lächelte den Chiss sogar freudig entgegen! Sie kannte ihn also. Es schien, dass die Teilnehmer des Treffens mit dem Chiss nun komplett waren.

Jay positionierte sich so, dass sie alle Anwesenden und die Umgebung möglichst gut im Blick hatte und schaute erwartungsvoll in die Rund und zu Ihrer "Chefin".

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Arda kam pünktlich und als Riuen sie erkannte, erst mit der Macht, dann mit seinen Augen, trat er aus seinem Versteck hervor, um von ihr mit einem sehr warmen Lächeln begrüßt zu werden. Riuen konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Arda zeigte sehr, wirklich sehr offensichtlich, dass sie ihn mochte. Noch offensichtlicher als Eowyn gezeigt hatte, dass sie ihn nicht mochte. Eowyn. Miri. Fast hätte Riuen ein weiteres Mal gegrinst. Stattdessen aber fiel sein Blick genauer auf die andere junge Frau, die ihre Hand Sekunden zum Blaster führte. Rote Haut, blaue Augen, hübsches Gesicht. Als sei sie ein negativ von ihm. Seltsam, dass ihm jetzt erst auffiel, das Zeltron und Chiss nebeneinander sehr amüsant aussehen mussten. Aram war ihm schon bekannt und die ältere Frau musste Minsterin Favreau sein. Zumindest hatte Riuen einen kurzen Moment recherchiert um in Erfahrung zu bringen, wie die Frau aussah. Wenn sie also keine Zwillingsschwester hatte, war sie es bestimmt. „Ministerin,“ sprach er sie an mit einer leichten Verbeugung an, ehe er ihr die Hand reichte, „ich danke Euch, für Euer Erscheinen. Vielleicht nicht der…“ romantischste, „gewöhnlichste Treffpunkt, aber einer, der vielleicht am besten für das steht, was sich einige Tirhanner wünschen. Frieden vor dem Imperium.“ Und welchen Ort verband man häufig mit Ruhe und Frieden? Friedhöfe eben. „So lange ich hier bin, bin ich Jorko.“ Wahrscheinlich hatte Arda das schon erwähnt. „Und um sicher zu gehen, dass wir alle auf dem gleichen Stand sind,“ entschuldigend wandte er sich kurz an Arda, „ich bin kein ausgebildeter Jedi, sondern bloß so etwas wie ein Azubi ohne Meister. Aber ich möchte helfen.“ Damit waren die ersten Formalitäten geklärt und er würde den anderen die Möglichkeit geben, etwas zu sagen.


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Sorry, ich bine cht total aus allen Charakteren raus...
 
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Offenbar war sie mit Jayantu bis jetzt alleine am vereinbarten Treffpunkt - es war noch niemand zu sehen - wobei das bei dem dichten Nebel schwer feststellbar war. Warum die Wahl ihres Enkels Aram auf diesen Ort gefallen war, konnte Simone gut nachvollziehen - obwohl er abgeschieden lag, war er noch gut zu erreichen und einiger Nähe zu gemeinsamen alten Bekannten. Als Simone die verbleibende Zeit nutzte, um am Portal der Familiengruft ihrer Toten zu gedenken, verließ sie sich voll und ganz darauf, dass Quentin mit der jungen Zeltronerin (Jay) jemanden ausgewählt hatte, die sich auf ihren Job verstand und ihre Umgebung im Auge behielt, während sie ihr den Rücken zuwandte.

Es war schon eine ganze Weile her, dass sie zum letzten Mal hier gewesen war: Ihre zahlreichen Aufgaben hatten ihr meist keine Zeit gelassen, um sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Nachdem ihr das Imperium nach ihrem Mann Brand auch noch ihre Tochter Almarian und deren Familie genommen hatte, hatte nur ihre Sorge um den einzigen Überlebenden und damals dreizehnjährigen Enkel Aram verhindert, dass sie aus Kummer und Verzweiflung aufgab und stattdessen die Besatzer weiter bekämpfte. In stummer Trauer betrachtete die alte Frau die bläulich schimmernden Hologramme: Brand, Almarian, Gram und die kleine, blonde Nienna - Arams Schwester, die zum Zeitpunkt ihres gewaltsamen Todes erst acht Jahre alt gewesen war. Um sie zu trauern war etwas, das Simone sich nur sehr selten erlaubte - und auch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür - sie ehrte das Andenken ihrer Lieben zweckmäßiger, wenn sie ihre Arbeit fortführte und die Imperialen teuer bezahlen ließ für die Leben, die sie genommen hatten. Mit grimmiger Entschlossenheit erneuerte sie ihr Versprechen an die Toten und wandte sich wieder dem nebelverhangenen Wald zu.

Die junge Frau neben ihr (Jay) machte einen ebenso selbstsicheren, wie wachsamen Eindruck, ungeachtet dessen legte Simone ihre Hand an den Griff ihres Blasters in der Tasche ihres warmen Wollkleides. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich in einer potentiell gefährlichen Situation befand und letzten Endes konnte man sich doch nur auf sich selbst verlassen. Der dichte weiße Dunst und die beständig von den Ästen der Bäume fallenden Tropfen dämpften alle anderen Geräusche, aber ihrer aufmerksamen Begleiterin war dennoch nicht entgangen, dass sich jemand näherte. Als diese den Kopf hob und wortlos vor sie trat, packte Simone unwillkürlich ihren Blaster fester und trat einen halben Schritt zurück, bis ihr Rücken den Eingang der Gruft berührte. Ihre Vorsicht war unbegründet, denn wie angekündigt, war es ihr Enkel Aram und seine Begleitung (Arda), deren Gestalten sich aus dem Nebel schälten. "Aram, mein Junge. Ich bin froh, dass du wohlauf bist." Alles, was sie in diesem Moment wollte, war, ihn an sich zu drücken und festzuhalten. Viel zu lange hatten sie sich nicht gesehen und er war alles, was ihr noch an Familie geblieben war. Aber wieder einmal erforderte es die Situation, dass sie ihre persönlichen Wünsche zurückstellte bis die vordringlichen Probleme gelöst waren. Ihr Lächeln war kurz, aber voller Wärme und sie hoffte, dass es später noch eine Gelegenheit für sie gab, einige persönliche Worte mit ihrem Enkel zu wechseln.

Nach einem knappen Nicken trat sie einen Schritt nach vorn und wirkte mit einem Mal trotz ihres Alters und der einfachen Kleidung würdevoller und Achtung gebietender als noch einen Augenblick zuvor, als sie sich der dunkelhäutigen Frau an Arams Seite zuwandte, die er als Arda vorgestellt hatte und zur Begrüßung ernst ihre Faust ans Herz hob: "Tirahnn hält stand." Erst dann erwiderte die ehemalige Politikerin Ardas Lächeln mit ebenso aufrichtiger Herzlichkeit, wobei sie nicht umhin kam, in den dunklen Augen der jungen Frau eine resolute Zielstrebigkeit wahrzunehmen, die sie als zukünftige Anführerin auszeichnete und die Simone mit einer unbestimmten Hoffnung erfüllte: "Was kann ich für Sie tun, mein Kind?" Von der aufkommenden Unruhe unterbrochen, die die kleine Versammlung störte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit in die Richtung, in die sich plötzlich alle Köpfe drehten und bedachte den Neuankömmling (Riuen) mit einem prüfenden Blick aus ihren hellen, grauen Augen, bevor sie seine dargebotene Hand mit festem Griff umschloß. Die Doppeldeutigkeit seiner Bemerkung war ihr nicht entgangen, aber sie ging mit einem höflichen Lächeln darüber hinweg: "Es freut mich, Sie kennenzulernen... Jorko. Ebenso erfreut bin ich, über jeden, der bereit ist, zu helfen." Simone sprach mit ruhiger, fester Stimme und entließ den Chiss weder aus ihrem Blick, noch ließ sie seine Hand los. "Allerdings werden Sie es mir nachsehen, dass ich auf meine alten Tage Überraschungen eher abgeneigt bin. Also werden Sie mir jetzt entweder sagen, wer Sie sind und warum Sie hier sind - oder ich muß Sie bitten zu gehen."

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Die Wachsamkeit, die zu Arda ständigem Begleiter geworden war, seit sie den bewaffneten Kampf gegen die imperialen Besatzer aufgenommen, ließ auch in diesem Moment nicht nach. So friedlich und ruhig der Friedhof, der als Treffpunkt ausgewählt worden war, auch wirken mochte, und so sehr ein Teil der ehemaligen Polizistin sich auch wünschte, sich auf diese Atmosphäre einlassen zu können, sie wusste, dass sie es konnte. Arda hatte eine Aufgabe zu erfüllen, eine Mission, und sie würde nicht eher ruhen und rasten, bis sie diese Mission erfüllt hatte und Tirahnn wieder frei war. Vielleicht war dieses Treffen, genau hier und heute, der Ausgangspunkt für etwas größeres, für eine echte Revolution, die die imperialen Besatzer für immer von Tirahnn vertreiben würde. Es war ein schöner Gedanke, ein großer Gedanke, aber die dunkelhäutige Menschenfrau zwang sich, sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Die Partisanen hatten nicht die Mittel und nicht die personelle Stärke, um eine breit angelegte Offensive zu beginnen, aber sie konnten dem Feind kleine, schmerzhafte Nadelstiche verpassen, an der Panzerung der imperialen Kriegsmaschinerie kratzen und anderen zeigen, dass es möglich war, gegen die Invasoren anzutreten. Überleben und inspirieren, das war ihre Strategie, und Arda würde keine unnötigen Risiken eingehen. Wenn Aram nicht versichert hätte, dass seine Großmutter vertrauenswürdig war, und Riuen diesem Treffen nicht ebenfalls zugestimmt hätte, wäre Arda nicht dazu bereit gewesen. So schmerzhaft es auch war, das zu akzeptieren, aber man konnte auf Tirahnn nicht jedem Einheimischen trauen. Umso neugieriger betrachtete die ehemalige Polizistin Favreau und ihre exotische Begleiterin (Jay), das ungleiche Duo war ein denkwürdiger und interessanter Anblick und Arda entging nicht, dass sich die Zeltron schützend vor die ältere Frau stellte und bereit war, eine Waffe zu ihrer Verteidigung zu ziehen, aber der freundliche Wortwechsel zwischen ihr und ihrem Enkel entschärfte die potentiell heikle Situation, demonstrativ zeigte die Nichtmenschin ihre leeren Hände und nickte verbindlich, wobei sie sogar den traditionellen tirahnnischen Gruß imitierte. Arda wusste die Geste zu schätzen und tat es ihr gleich, Simone Favreau war klug, nicht ohne Eskorte zu reisen, und wenn man der ehemaligen Ministerin vertrauen konnte, dann wohl auch ihrer schweigsamen Leibwächterin. Das Auftauchen von Riuen sorgte noch einmal für Aufregung, als die anderen zunächst misstrauisch und wachsam reagierten, wenig verwunderlich, dass lediglich Arda den Chiss mit einem strahlenden – und vielleicht ein wenig überschwänglichem - Lächeln begrüßte. Während die ehemalige Polizistin von Simone bereits vorläufig akzeptiert worden war, musste der Jedi das erst noch schaffen, gewohnt charmant und leichtfüßig sprach er die ältere Frau an und erklärte, dass der Friedhof ein guter Ort war, um sich zu treffen und sich zusammen der Befreiung Tirahnns zu widmen. Arda nickte zustimmend, als der Blauhäutige darauf hinwies, dass er für die Dauer seines Aufenthalts „Jorko“ war, das Verbergen seiner wahren Identität war ausgesprochen wichtig. Ein kurzer Seitenblick zu ihr folgte, der fast ein wenig verlegene Mann sprach offen aus, dass er kein ausgebildeter Jedi und schon gar kein Meister war, was aber nichts an seinem Wunsch änderte, den tirahnnischen Freiheitskampf zu unterstützen. Arda fühlte sich ein wenig dumm, weil sie felsenfest davon überzeugt gewesen war, dass Riuen ein „echter“ Jedi sein müsste, und verlegen senkte sie den Blick, eine leichte Röte auf den Wangen. Aber Meister oder nicht, er war ein Mitglied des Ordens und als solcher verdiente er Respekt und Unterstützung, daran änderten seine Worte nichts, und rasch fing sich die ehemalige Polizistin wieder, hob den Kopf und straffte ihre Haltung, ihre dunklen Augen waren wach und entschlossen. Arda war von der ruhigen Würde und dem vermittelnden, gütigen und zugleich eisernen Tonfall und der Ausstrahlung Favreaus beeindruckt, die grauäugige Frau wirkte ungebrochen und stolz, hatte aber ihren Enkel voller Zuneigung und Wärme empfangen.

Angespannt verfolgte die Partisanin, wie die ehemalige Politikerin und Riuen miteinander sprachen, es war offenkundig, dass Simone herausfinden wollte, ob er wirklich das war, was er zu sein behauptete. Ihre Skepsis war verständlich, und ihre ruhige Stimme war höflich, aber in der Sache unerbittlich. Sie würde die verlangte Antwort von dem Jedi bekommen, daran gab es nicht den geringsten Zweifel, und ein wenig unruhig verlagerte Arda ihr Gewicht und räusperte sich, sie bemühte sich, möglichst nicht nervös oder angespannt zu klingen, Aram trat demonstrativ an ihre Seite und nickte ihr knapp zu.


„Ministerin Favreau, ich verbürge mich für diesen Mann, und Aram tut das ebenfalls. Jorko hat uns dabei geholfen, den imperialen Häschern zu entgehen, und ich vertraue ihm. Seine Mission hier ist privater Natur, aber er ist bereit, uns zu helfen. Uns...damit meine ich die Keimzelle für eine größere Widerstandsbewegung auf Tirahnn.“


Die ehemalige Polizistin machte eine kleine Pause und lächelte dem Chiss freundlich zu, bevor sie Simone fixierte und sie respektvoll, aber eindringlich anblickte. Jetzt würde sich zeigen, ob wahr war, was man über sie erzählte. Ardas Stimme wurde ein wenig leiser, trauriger.


„Wir alle hier wissen, was die Besatzer unserer geliebten Heimatwelt und unseren Brüdern und Schwestern angetan haben. Tirahnn droht, unter einer schwarzen Wolke von Unterdrückung und Grausamkeit zu ersticken, die Imperialen sind dabei, unsere Welt Stück für Stück nach ihren Vorstellungen umzuformen. Ich werde das nicht zulassen. Ich werde mit aller Kraft dagegen ankämpfen, und ich weiß, dass ich nicht allein bin. Aram ist bei mir, und andere sind es auch. Wir sind die Partisanen von Harad...und heute haben wir ein Zeichen gesetzt, dass die Invasoren nicht ignorieren können. Aber wenn wir wirklich etwas bewirken wollen, wenn wir wirklich einen Kampf ausfechten wollen, dann...dann müssen wir zusammenarbeiten. Unsere Kräfte bündeln.“


Eine weitere kurze Pause und ein prüfender Blick zu der älteren Frau, bevor Arda entschlossen und sicher fortfuhr. Ihre Worte waren nicht einstudiert, nicht sorgfältig geübt, sondern sie kamen aus dem Herzen und spiegelten ihre innersten Überzeugungen wider.


„Ich habe Gerüchte gehört, Mutmaßungen und Erzählungen hinter vorgehaltener Hand, dass Sie den Imperialen ebenfalls Widerstand leisten, auf Ihre Art. Wenn das stimmt, dann verfolgen wir das selbe Ziel, die Befreiung unserer Heimat. Und wenn wir das selbe Ziel verfolgen, wenn uns die selben Werte und Hoffnungen antreiben...dann sollten wir nicht länger getrennt agieren. Sie kennen mich nicht, und deshalb verstehe ich, dass Sie wachsam und vorsichtig sind. Aber bedenken Sie eines: Ihr Enkel kämpft an meiner Seite gegen die Besatzer, und sein Schmerz hat ihn klarsichtig werden lassen. Er weiß, wer für Tirahnn steht...und wer nicht. Und ich glaube, dass alle hier, wir alle, für Tirahnn stehen.“


Das war mehr, als Arda eigentlich hatte sagen wollen, aber sie war froh, dass sie es gesagt hatte. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass alle ihre Ansicht teilten und willens und fähig waren, gemeinsam für Tirahnn zu handeln. Sie mussten zusammenhalten...oder sie würden alle zusammen hängen.


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Während die Zeltron weiterhin wachsam war, musterte sie erneut diesen "bunten Haufen", der sich hier auf dem dunklen Friedhof versammelt hatte, sie selbst und der Chiss-in-Jedi-Ausbildung bildeten dabei ohne Frage das Zentrum des Exotischen. Sie waren ja praktisch rein äusserlich Spiegelbilder voneinander Rote Haut und blaue Augen; blaue Haut und rote Augen! Das war schon ein spannendes Bild, was einer gewissen Komik nicht entbehrte. Wobei auch die dunkelhäutige
Arda ein wenig herausstach. Trotz ihrer nicht gerade imposanten Figur, die kleine Rede, mit der sie eben den Chiss ... Jorko ... oder wie auch immer er heissen möge verteidigte, beeindruckten die Jay. Der blauhäutige strahlte Ruhe und Gelassenheit aus. Jay hatte noch niemals einen Jedi oder Jedi-Anwärter getroffen, doch das Bild das Jorko abgab, kam ihrer Vorstellung schon recht nah.

So kam sie
Simone Favreau zuvor, als sie nun doch das Wort ergriff

"Ihr werdet verstehen, dass Madame Favreau ein großes Risiko eingeht, sich hier mit euch allen zu treffen! Aber ich denke wir"

und dabei nickte sie zunächst
Simone und dann auch allen anderen Umstehenden nochmal zu und ihre blauen Augen leuchteten mit einer fast unwirklichen Intensität und erfassten jeden einzelnen der Gruppe für einige Momente

"stehen alle auf der gleichen Seite, und das ist nicht die Seite des Imperiums! Verzeiht meine Unhöflichkeit, mein Name ist Jayantu Ryn Jaso. Meine Hauptaufgabe ist der Schutz von Ministerin Favreau."

Die Zeltron machte eine kurze Pause, war sich erst unschlüssig was sie noch preisgeben sollte. Entschied sich dann aber für weitere Zurückhaltung. Zunächst.

"Wir sollten dieses Treffen hier nicht unnötig hinauszögern, denn die Imperialen sind nach dem Anschlag in höchster Alarmbereitschaft! Daher kommt bitte gleich zur Sache!"


Das war soweit wie Jay s Höflichkeit gehen konnte. Verbal. Sie trat wieder einen Schritt zurück, neben
Simone Favreau. Zumindest waren jetzt alle Fronten geklärt.

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Ministerin griff nach Riuens Hand. Keine Geste der Höflichkeit, kein seichter Händedruck, sondern der Händedruck einer selbstsicheren Frau, die wusste, wie sie sich zu verhalten hatte. Sie ließ die Hand des Chiss nicht los, veränderte den Händedruck nicht, ließ Riuen nicht aus den Augen. Ihre ruhige und feste Stimme passte perfekt zum Druck ihrer Hände. Bis hier hin war alles gut. Eien Ministerin die wusste, wie sie nach Außen zu wirken hatte, war immens wichtig. Aber entweder wusste sie wirklich nicht, wer Riuen war und um was es hier genau ging, oder aber sie stellte ihn auf die Probe. „Ich mag auch keine bösen Überraschungen,“ erwiderte Riuen und beließ seine Hand in der von der Ministerin, als er sowohl an Etara, als auch an Ereen denken musste. Nein, böse Überraschungen mochte der Chiss tatsächlich nicht.

„Ich bin hier, weil ich gemeinsam mit den Partisanen einen Plan entwickeln möchte, wie es uns gelingt, Tirahnn aus der imperialen Knechtschaft zu befreien. Hilfe einer Politikerin könnte hierbei von großer, wenn nicht sogar größter Bedeutung sein. Ich selbst war lange bei meinem eigenen Volk Militär, bis ein glorreiches Austauschprogramm mich zum Imperium brachte.“ Riuen sah der Minsiterin dabei fest entgegen, ohne auch nur ein einziges Mal den Blick abzuwenden. „Ein paar…“ Sollte er Ereen und seine Ehe so nennen? Japp. „Unannehmlichkeiten sorgten dafür, dass es mir erst nach zwei Jahren gelang, von dort zu desertieren. Wegen eines Freundes bin ich hier, so stieß ich auf Arda.“ Die ziemlich schnell in die Bresche für ihn sprang. Dabei geholfen, den Imps zu entgehen? Hui. Auch wenn Riuen nach Außen hin nichts zeigte, bekam er ein wenig das Gefühl, dass Arda ihn zu sehr in den Himmel lobte. Er hatte geraten, ein anderes Versteck zu suchen, aber das war keine große Hilfe gewesen. Ardas Erwartungen schienen zu hoch, aber er konnte ihr nicht erneut vor allen anderen widersprechen. Allerdings würde er im Hinterkopf behalten, sie in einer etwas kleineren Runde, die bloß aus vier Augen bestand, daran zu erinnern, das er, genau wie sie, auch nur ein Wesen aus Fleisch und Blut war. Sie schmeichelte ihn mit ihrem …. Leicht übertriebenen Eifer für ihn nicht. Riuen war selbstbewusst genug, dass er so etwas gar nicht brauchte. Problematisch war, dass Arda, wenn sie nicht aufhörte so zu tun, als sei er ein blauer Gott, schnell dafür sorgen konnte, dass der ganze Rest sich davon einfangen ließ und das wäre in mehr als einer Hinsicht nicht gut. Einfangen lassen war das Stichwort schlechthin, denn Ardas kleine Rede kam, so fühlte es sich an, direkt aus ihrem Herzen. Eigentlich gab es hier kaum noch etwas zuzufügen, doch Jay, die also die Leibwächterin Simones war, schien sich mit den Worten Ardas nicht zufrieden zu geben.

Seine nächsten Worte richtete Riuen vor allem an Simone, auch wenn er zwischendurch immer wieder Blickkontakt zu den anderen suchte, lag sein Hauptaugenmerk im wahrsten Sinne des Wortes, auf der Ministerin.
„Wenn wir eine gewichtige Stimme, wie die ihre, für uns gewinnen könnten, Ministerin Favreau, wäre das bedeutsam. Wir brauchen mehr als einen internen, kleinen Widerstand. Jemanden, der anders für uns kämpft, direkt an politischer Front. Jemanden, dem es gelingt, noch mehr Personen für uns zu gewinnen. Wahrscheinlich wird nicht jeder Tirahnner für ein Gefecht bereit sein, das aus mehr, als nur aus Worten besteht.“ Familien zum Beispiel. „Wenn wir an allen Fronten mutige Männer und Frauen haben, könnte es uns gelingen, Tirahnn zu befreien.“ Wäre das Virus nicht, wäre es sicher einfacher, noch ein paar Jedi mehr als Unterstützer zu versammeln. Vielleicht war das noch irgendwie zu bewerkstelligen. Aber bis dahin konnten sie schon etwas tun. „Ich denke wir alle wissen, dass wir sie hier nicht um etwas Einfaches bitten.“ Bitte wohlgemerkt, nicht verlangen. „Aber ihre Erfahrung könnte uns von großem Nutzen sein. Egal auf welche Art sie uns helfen.“ Offen, verdeckt, von innen, von außen. Die Dame war kein junges Mädchen mehr und hatte gewiss Erfahrung.


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Dem Chiss (Riuen) ein bisschen auf den Zahn zu fühlen war eine rein intuitive Entscheidung gewesen, eine kleine Provokation, um etwas mehr Einblick in die Gruppendynamik zwischen Arams neuen Bekannten zu bekommen. Die Stärke der Reaktionen, die die ehemalige Politikerin damit hervorrief, verwunderte sie ein wenig: Noch bevor der Mann, der Jorko genannt werden wollte, ihrer Forderung nachkommen und sich erklären konnte, sprang die junge Arda für ihn in die Bresche und fand trotz ihrer offenkundigen Nervosität eine Menge wohlgesetzte Worte, um zum einen den Chiss zu verteidigen, und zum anderen - beinahe im gleichen Atemzug – für ihr Anliegen zu werben. Ganz unwillkürlich hatte die ehemalige Ministerin nach den kleinen Zeichen Ausschau gehalten, die ihr zeigten, wie Arams neue Freunde zueinander standen, und so war ihr weder das Lächeln der jungen Frau (Arda) entgangen, mit dem sie den vorgeblichen Jedi (Riuen) bedachte, noch die schützende Bewegung, mit der Aram an deren Seite getreten war

Von Ardas Leidenschaft für Tirahnns Sache beeindruckt, richtete Simone die Aufmerksamkeit ihrer durchdringenden, grauen Augen wieder auf die redegewandte Anführerin der kleinen Gruppe und nickte auch ihrem Enkel wohlwollend zu:

"Es ist ein ambitioniertes Ziel, das Sie da verfolgen, Arda. Aber es ist das einzige, das zählt. Sie haben mit jedem Ihrer Worte recht und haben viel von dem vorweggenommen, was ich an dieser Stelle zu sagen gehabt hätte...", die grauhaarige, kleine Frau unterbrach sich für einen Augenblick und wendete sich kurz ihrer wachsamen Begleiterin (Jay) zu, die das Gespräch mit ihrem Einwand unterbrochen hatte, bevor sie das Wort wieder an alle Anwesenden richtete:

"Es ist gut und wichtig, Jay, dass Sie darauf hinweisen, dass wir unter Zeitdruck stehen. Daher werde ich mich kurz fassen: Aram wird Ihnen bestätigen können, dass das Einzige, was in meinem Leben noch Bedeutung für mich hat, die Befreiung Tirahnns von seinen Besatzern ist, und Ihr Vorschlag, unsere Kräfte zu bündeln ist mir ausserordentlich willkommen."


Als Jorko schließlich doch noch zu Wort kam, war für Simone kaum noch von Belang, auf welche Weise er seine Vergangenheit und sein Hiersein rechtfertigte: Sie hatte beschlossen, Arams Begleitern zu trauen – eine Entscheidung, die die alte Frau eher aus dem Bauch heraus getroffen hatte und bei der sie sich ganz auf ihren reichen Schatz von Erfahrungen verließ – und respektierte damit die Tatsache, dass der Blaue seine Geheimnisse hatte und diese auch weiter hüten würde. Daher ging sie nicht weiter darauf ein, immerhin war keiner von ihnen zum Smalltalk hierher gekommen.

"Jorko..."
sprach die ehemalige Ministerin den Chiss wieder direkt an und erwiderte dabei seinen Blick: "...Sie klingen, als hätten Sie sich schon konkretere Gedanken gemacht, auf welche Weise wir bei einer Zusammenarbeit am besten voneinander profitieren können: Ich würde sie gerne hören. Und machen Sie sich keine Sorgen: Es ist nicht nötig, dass Sie mich darum bitten, diese Bewegung zu unterstützen. Für nichts anderes bin ich hierher gekommen. Im Gegenteil: Ich möchte darauf dringen, dass wir diesen Ort nicht ohne eine Einigung über unser weiteres gemeinsames Vorgehen verlassen."


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Langsam, ganz langsam, legte sich Ardas Aufregung ein wenig und die nüchterne, ruhige Seite der ehemaligen Polizistin gewann wieder die Oberhand. Sie war ein großes Risiko eingegangen, als sie diesem Treffen zugestimmt hatte, aber mit Aram an ihrer Seite hatte sie eine Garantie, dass es ihrer neuen Gesprächspartnerin auch ernst war, aus diesem Zusammentreffen konnte etwas großes entstehen, eine echte Chance für den Widerstand gegen die imperialen Besatzer. Ardas leidenschaftliche, aus dem Herzen kommende Ansprache hatte ihre Position, ihre Wünsche und Hoffnungen deutlich gemacht, die dunkelhäutige Menschin hatte ganz in der Absicht gehandelt, ehrlich zu sein und ihren möglichen Verbündeten deutlich zu machen, für was sie stand. Ehrlichkeit war Tirahnnern eine Tugend, denn wenn man alle Eide brach und Worte ihre Bedeutung verloren, lief es nur noch auf immer bessere und ausgefeiltere Lügen heraus. Was ihre Heimat brauchte, waren keine Täuschungen und Illusionen, sondern Taten, beseelt von dem genuinen Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Arda hoffte, mit dieser Ansicht nicht allein zu sein, und war frohen Mutes, aber auch wachsam und abwartend. Als Anführerin ihrer Partisanengruppe trug sie Verantwortung nicht bloß für sich selbst, sondern für alle, die ihr folgten, und sie durfte deren Vertrauen nicht enttäuschen, indem sie leichtfertig handelte. Mit dieser Einstellung war sie nicht allein, die Zeltron (Jay), die offenbar als Leibwächterin für Simone Favreau fungierte, ergriff das Wort und machte höflich, aber unmissverständlich klar, dass auch die ehemalige Ministerin bei diesem Treffen einiges riskierte, Arda nickte zustimmend. Sie respektierte den Mut der älteren Frau, dennoch hierher gekommen zu sein, und konnte verstehen, warum ihre Beschützerin besonders vorsichtig war. Wäre dieses Treffen eine imperiale Falle, würde dies dem Widerstand das Genick brechen. Die Partisanin blinzelte fast ein wenig verlegen, als die blauen Augen der Nichtmenschin ihren Blick suchten, die Zeltron hatte eine...seltsame Aura, die ebenso exotisch wie...Arda fand nicht die richtigen Worte und schüttelte fast unmerklich den Kopf, um selbigen wieder frei zu bekommen. Ja, sie standen alle auf der selben Seite, vereint im Kampf gegen das Imperium, Arda neigte zustimmend den Kopf und lächelte leicht, als sich die Leibwächterin schließlich vorstellte und darauf verwies, dass die Zeit knapp war. Es stimmte, nach dem Angriff auf den imperialen Konvoi würden die Besatzer überall in der Region in höchster Alarmbereitschaft sein, und es reichte schon ein wenig Pech, eine aufmerksame Patrouille, und sie alle könnten gefangen oder getötet werden.


„Ich stimme zu, wir sollten keine Zeit vergeuden. Auch wenn keine imperialen Kräfte in der Gegend sein sollten, je länger wir hier sind, desto größer das Risiko, dass jemand auf den Friedhof kommt, und sei es auch nur ein trauernder Einheimischer.“


Zeugen konnten sie nicht gebrauchen, und die Vorstellung, vor die Wahl gestellt zu werden, einen Unschuldigen, der einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war, zum Schweigen bringen zu müssen oder den ganzen Widerstand zu gefährden, ließ Arda frösteln. Nein, es war wirklich besser, wenn sie dieses Treffen schnell und reibungslos über die Bühne brachten. Zumindest schienen sich auch Favreau und Riuen zu verstehen, vereint in ihrer Abneigung gegen böse Überraschungen. Arda hörte aufmerksam – und nicht ohne Bewunderung – zu, wie der Jedi seine Absichten erläuterte und dabei auch ein wenig von seiner Geschichte verriet. Der Respekt der ehemaligen Polizistin vor dem Chiss wuchs noch mehr, es gehörte viel Mut dazu, für die eigenen Überzeugungen einzustehen und einer Organisation wie den imperialen Streitkräften den Rücken zuzukehren. Die Menschin zog Parallelen mit ihrer eigenen Entscheidung, den Polizeidienst zu quittieren, als dieser auf imperiale Linie gebracht worden war, sie und Riuen hatte einiges gemeinsam, auch wenn sie es nicht wagen wollte, sich mit einem Jedi zu vergleichen. Einem Jedi, der einen Plan hatte, ruhig erläuterte der Blauhäutige, dass es enorm wichtig war, eine politisch einflussreiche und respektierte Stimme wie der der ehemaligen Ministerin für die Sache des Widerstands zu gewinnen. Über Parteigrenzen hinweg hatte man Favreau geschätzt, und das galt auch weiterhin, die ältere Frau war keine Kollaborateurin oder Verräterin und ihr soziales Engagement brachte ihr weitere Achtung ein. Riuen hatte eine ganz konkrete Vorstellung, wie die zukünftige Organisation des Widerstands aussehen sollte, sie brauchten überall Leute, die mit ihnen sympathisierten oder direkt zusammenarbeiteten. Die dunklen Augen der Menschin funkelten begeistert, als sie sich vorstellte, wie das aussehen könnte. Polizisten, die sie vor Razzien warnten und die Imperialen in Fallen lockten, ganz normale Bürger, die den Partisanen Informationen lieferten und sie versteckten, Unternehmer, die Sabotage betrieben und sie heimlich mit Nachschub versorgten, ein echtes Netzwerk. Und wer bereit war, selbst für Tirahnn zu kämpfen, konnte sich den Partisanen anschließen und den Imperialen schmerzhafte Nadelstiche verpassen, ein Tod durch tausend Stiche. Respektvoll bat Riuen um die Hilfe der ehemaligen Politikerin, und gespannt blickte Arda zu ihr. Das war der Moment.

Unter dem Blick der entschlossenen grauen Augen der älteren Frau straffte Arda beinah unwillkürlich ihre Haltung, Favreau schaffte es, Autorität und Güte zu vereinen und unaufdringlich Achtung zu erlangen. Die Ministerin lobte ihre Hingabe an die Sache des freien Tirahnn und auch die ihres Enkels, bevor sie eines ganz deutlich machte: Die Rettung ihrer Heimatwelt war auch ihre Sache, war das, was sie antrieb und motivierte. Die grimmige, eiserne Entschlossenheit in den Worten Favreaus ließ keinen Zweifel daran, dass es ihr mit dieser Aussage ernst war, und Arda konnte nur erahnen, was für Verluste die andere Frau durchlitten haben musste, der Schmerz war ihr anzusehen, brach sie aber nicht. Sie war stark, stark genug, um weiterzumachen. Durchzuhalten. Höflich bat sie Riuen, seine Pläne weiter zu erörtern, und bekräftigte noch einmal ihr Bekenntnis zum Widerstand, dieser Ort sollte der Ausgangspunkt für die Befreiung Tirahnns werden. Kurz sah Arda zu dem Jedi, bevor sie der Ministerin zulächelte.


„Dann sind wir uns auch darin einig. Die Partisanen von Harad sind willig, als bewaffneter Arm des Widerstands zu fungieren. Wo auch immer man uns braucht, wir stehen bereit, für Tirahnn zu kämpfen und wenn nötig zu sterben. Aber unsere Chancen stehen besser, wenn wir als Teil eines größeren Ganzen agieren. Wir brauchen Informationen, Nachschub, Rekruten, Waffen, wenn wir den Imperialen wirklich Ärger bereiten wollen. Ganz schlicht gesagt: Wir brauchen Hilfe.“


Die Partisanin war nicht zu stolz, das offen zuzugeben, es brachte nichts, sich Illusionen hinzugeben. Sie musste die Wahrheit so akzeptieren, wie sie war, und das Beste daraus machen, nur dann hatten sie und ihre Freunde eine Aussicht auf Erfolg. Und Erfolg mussten sie haben. Für sich selbst. Für die Toten, die hier ruhten. Für Tirahnn.


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Sie alle schienen wirklich das gleiche Ziel zu verfolgen, was die perfekte Ausgangslage darstellte. Zogen sie alle an einem Strang, hatten sie weitaus mehr Möglichkeiten, waren stärker und all das konnte sie zum Erfolg führen. Auch darin, keine Zeit zu verschwenden, stimmten sie überein. Riuen wusste nicht, wie viel Zeit ihm hier blieb. In der Regel wurden Anwärter schließlich nicht zwingend zu Missionen gerufen, aber die Zeiten waren außergewöhnlich und wer wusste schon, was geschah? So lange der Chiss jedenfalls hier war, würde er sein Bestes geben, denn für die Befreiung Tirahnns hatte er längst Feuer gefangen.

„Mit dem Sterben können wir uns allerdings alle Zeit lassen,“ meinte Riuen mit einem Lächeln, das durchaus als grimmig zu bezeichnen war. Ansonsten lag Arda mit allem was sie sagte richtig.
„Ich habe ein paar Ideen, allerdings sind sie ein paar abhängig davon, nun, sagen wir, wie viel Einfluss und Kontakt sie noch mit Politikern Tirahnns haben. Nichts gedeiht besser als ein Samen, den man täglich gießt und ihn ins rechte Licht rückt.“ Auch er sah die Minsterin an, ehe er seinen Blick kurz in die Runde schweifen ließ. „Wir brauchen jemand der Zweifel sät, ohne das er dabei selbst angezweifelt wird. Und wir brauchen, wie Arda schon sagte, auf allen Seiten jemanden. Wir müssen Spitzel haben und am Ende den ganzen imperialen Haufen von innen marode machen. Wir müssen falsche Fährten legen, falsche Hinweise geben um am richtigen Ort zuschlagen zu können. Und am besten ist es, wenn wir Leute haben, die irgendwie Autorität ausstrahlen. Ränge, Titel, weiße Kittel… Auf die hört man viel eher.“ Kittel… Mellah. Was sie auch brauchten, war jemand, der sie ohne Fragen wieder zusammenflickte. Bloß war Mellah Kinderärztin. Dennoch, im Grundstudium musste sie einiges gehabt haben. „Vielleicht wäre auch ein Arzt von Vorteil. Jemand, der keien Fragen stellt, wenn Verletzungen behandelt werden müssen.“ Bloß wäre es alles andere, als die feine Art, Mellah ins Boot zu holen. Schließlich hatte sie Kinder. Aber vielleicht kannte sie dennoch jemanden? Was allerdings noch zu klären galt war, wie viele Partsianen es gab. Wie viele Freunde sie hatten und wie viele Freunde diese Freunde hatten.
"Ich bin zumindest dafür, so wenig Gewalt wie nötig einzusetzen." Schließlich wollten sie sich von den Imperialen unterscheiden. Klang das nun ein wenig so, als kritisierte er den Einsatz, den die Partisanen schon getätigt hatten? Ein bisschen.

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Eine Weile nachdem Jorko zuende gesprochen hatte, hörte man nur die Tropfen von den regennassen Bäumen fallen und die leisen nächtlichen Geräusche, die die Bewohner dieses Waldes machten. Simone schwieg einige Atemzüge lang, wartete, ob noch jemand den Worten Ardas oder des Chiss etwas hinzufügen würde. Arams dunkle Begleiterin äußerte wenig überraschend konkrete Vorstellungen, was sie von einer Zusammenarbeit erwartete. Die Art und Weise, wie die junge Frau direkt zur Sache kam und die Probleme benannte, die zu lösen wären, gefiel der ehemaligen Außenministerin Tirahnns: Es war jetzt war nicht die Zeit, wie die Katze um den heißen Brei zu schleichen - jetzt durften sie nicht zögern ihre Standpunkte von Anfang an klar zu machen, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.

Alles, was jetzt ungesagt blieb - Erwartungen, Hoffnungen, Befürchtungen, die jeder von ihnen an eine Zusammenarbeit knüpfte - konnte später zu gefährlichen Missverständnissen führen. Und Uneinigkeit war in ihrer Situation etwas, was sie letzten Endes zu Fall bringen konnte. Dieser Tage mußten sie alle Verrat fürchten, Spitzel und Denunzianten in den eigenen Reihen. Die alte Tirahnnerin glaubte nicht daran, dass einer der vor ihr stehenden dazu fähig wäre - aber konnte Arda für jeden, der ihr folgte, die Hand ins Feuer legen? Die Entschlossenheit der jungen Frau erfüllte sie mit Hoffnung, endlich aktiver gegen das Imperium vorgehen zu können. Gleichzeitig mahnte die leise Stimme der Vernunft davor, zu früh zu vertrauen, zu viel zu offenbaren - und damit alles zu gefährden, was sie bisher aufgebaut hatten.
Stumm musterte Simone ihr Gegenüber, suchte in deren dunklen Augen die Lösung für ihren Konflikt und traf eine Entscheidung:

"Vor anderen auszusprechen, dass Sie mit Ihrem Leben für Ihre Heimat einstehen wollen, ist sehr mutig und etwas, das Sie in der falschen Gesellschaft schnell den Kopf kosten kann. Ich danke Ihnen für Ihre offenen Worte und das Vertrauen, das Sie in mich setzen, mein Kind. Ich werde alles tun, um Sie und Tirahnn nicht zu enttäuschen. In begrenztem Umfang kann ich den Partisanen die von Ihnen gewünschte Hilfe bereits jetzt bieten: Ausrüstung, Informationen, Zugang zu sicheren Rückzugsorten. Nicht zuletzt gibt es auch in den Reihen meiner Vertrauten einige, die bereit sind, den bewaffneten Kampf gegen die Imperialen aufzunehmen und es werden weitere zu uns stoßen."

Der Nebel hatte die kleine Gruppe wieder eingeschlossen, schuf in der Dunkelheit einen unwirklichen Raum, in dem es nichts gab, keine Ablenkung - nur die Konzentration auf das gemeinsame Ziel. Simones Miene war ernst - die Politikerin war sich der Tragweite und der Bedeutung des Augenblickes bewusst - nichtsdestotrotz erwärmte ein kleines, freundliches Lächeln ihre Züge, einladend, willkommenheißend - als sie einen weiteren Schritt auf die Anführerin der Partisanen zutrat und ihr in einer feierlichen Geste die Hand reichte:

"Lassen Sie uns zusammenarbeiten und alles tun, was nötig ist, um Tirahnn die Freiheit wiederzugeben. Seien Sie meine Verbündete in diesem Kampf, Arda."

Nachdem dieser Schritt getan war, waren es nur noch Details, die geklärt werden mußten - sie griff Jorkos Ideen auf und sah den blauen Jedi wieder direkt an:

"Ich pflege viele Freundschaften aus der Zeit vor der Besatzung: Kollegen, ehemalige Studenten und deren Familien - und einige sind neu hinzugekommen. Man schätzt die Arbeit, die wir in der Hauptstadt in der Alten Strickerei leisten auch an offiziellen Stellen als stabilisierendes Element, das das Imperium nichts kostet. Unter dieser Tarnnung konnten wir bisher relativ unbehelligt arbeiten. Wir werden das solange fortführen, wie es uns möglich ist. Ein Arzt, der sich um Bedürftige und Obdachlose kümmert, wäre dort in der Tat eine Bereicherung und würde keinen Verdacht wecken - noch haben wir dort Platz. Damit Sie wissen, womit und mit wem Sie in Zukunft arbeiten können, möchte ich Sie bitten, mich dorthin zu begleiten, Arda. Ihre Partisanen sind ebenfalls willkommen, allerdings sollten sie nicht als große Gruppe da erscheinen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Leute dahin zu bringen, wird Ihnen Myril im Gasthaus "Die Katze" behilflich sein."

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Eine echte Chance, etwas zu bewegen und einen mutigen Schritt in Richtung der Befreiung Tirahnns zu unternehmen, das war mehr, als Arda zu hoffen gewagt hatte, als sie diesem Treffen zugestimmt hatte. Mit der Unterstützung von Favreau und Riuen würde es den Partisanen möglich sein, den Besatzern weitaus mehr schmerzhafte Nadelstiche zu verpassen, sie ständig unter Druck zu halten und zu zwingen, mehr und mehr Ressourcen in die Aufrechterhaltung der Kontrolle über Tirahnn zu investieren. Die ehemalige Polizistin war sich bewusst, dass das Imperium über gewaltige Mittel verfügte, aber sie waren eben nicht unerschöpflich. Irgendwann würden die Invasoren feststellen müssen, dass es den Aufwand schlicht nicht wert war, dass die tirahnnische Bevölkerung weder gebrochen noch korrumpiert werden konnte. Und dann würden die Stunde der Befreiung kommen. Gelang es sogar noch, mit ihrem fortgesetzten, mutigen Widerstand die Aufmerksamkeit und Sympathie der Neuen Republik zu erlangen, konnten die Widerstandskämpfer vielleicht auch von dieser Seite aus mit Unterstützung rechnen. Man würde für Tirahnn keinen Krieg riskieren, auch dessen war sich die dunkelhäutige Menschin bewusst, aber es gab viele Möglichkeiten, wie die Neue Republik und die Jedi ihnen diskret unter die Arme greifen konnten. Allein schon die Tatsache, dass Riuen hier geblieben war und die Partisanen trotz des großen Risikos für ihn unterstützte, gab Anlass zur Hoffnung. Ardas war erleichtert, dass ihr Vertrauen in den Chiss gerechtfertigt war, und sie...freute sich, dass er hier war, dass er an ihrer Seite stand. Riuen fügte an ihre Ansprache durchaus trocken, aber nicht abwertend, an, dass sie alle es nicht eilig haben mussten, für Tirahnn zu sterben, und Arda erwiderte sein grimmiges Lächeln und nickte leicht. Ein lebender Partisan war wertvoller als ein toter Held, auch damit hatte der weise Jedi recht. Aufmerksam, den Blick ihrer dunklen Augen fest auf den Nichtmenschen gerichtet, hörte sie zu, als er einige weitere Ideen und Vorschläge vorbrachte, er hatte sich offenbar Gedanken gemacht und Arda musste blinzeln und sich ein wenig räuspern, als ihr klar wurde, wie bewundernd sie Riuen anstarrte. Die Partisanin straffte bewusst ihre Haltung, ein wenig professioneller, distanzierter. Die Ideen des Jedi machten Sinn. Ablenkung und Irreführung, nie dort sein, wo der Feind einen erwartete, und die imperiale Kriegsmaschinerie von innen heraus aushöhlen und sabotieren. Als er von der Notwendigkeit sprach, diskrete ärztliche Hilfe zu rekrutieren, verlagerte Arda das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und nickte ruhig.

„Wir hatten Glück, dass bei unserem ersten Angriff niemand von uns verletzt wurde, aber das wird nicht ewig so bleiben. Je härter wir den Kampf gegen die Imperialen führen, desto größer die Gefahr. In unserer Gruppe haben wir zwar Leute mit Kenntnissen in Erster Hilfe und Notfallversorgung, aber ein richtiger Arzt...das wäre eine große Hilfe.“


Jeder, der den Partisanen in irgendeiner Form helfen konnte, ohne sie dabei an die Imperialen zu verraten, war Arda willkommen. Sie brauchten Spezialisten, Lebewesen mit nützlichen Fähigkeiten, wenn sie den Kampf langfristig führen wollten. Riuen machte den Eindruck, als würde er schon jemanden im Sinn haben, und Arda lächelte dem Jedi beinah ein wenig verstohlen zu. Das Lächeln der ehemaligen Polizistin machte allerdings rasch einer grimmigen Miene Platz, als der Chiss dafür plädierte, so wenig Gewalt wie möglich einzusetzen. Arda hatte den größten Respekt vor den Idealen der Jedi, sie waren Streiter für die Gerechtigkeit und Hüter des Friedens, und vermutlich war es gut, dass Riuen sie daran erinnerte, dass sie nicht vor lauter Zorn auf die Imperialen vergaß, für welche Werte sie eigentlich kämpfte. Und trotzdem, ein Teil von ihr fühlte sich...angegriffen. Missbilligte er den Angriff auf den imperialen Konvoi heute? Arda erinnerte sich an ihr eigenes Unbehagen und Grauen angesichts der Toten, aber es war notwendig gewesen. Das machte es nicht gut, aber...notwendig. Ein Leben zu nehmen – selbst das eines Imperialen – konnte nur in einer extremen Notsituation gerechtfertigt sein, und die ehemalige Polizistin erinnerte sich daran, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Nur dann abdrücken, wenn das eigene Leben oder das anderer in Gefahr ist...Beklommen schluckte die dunkelhäutige Frau und neigte leicht den Kopf.


„Ich...ich stimme dem zu. Wir werden tun, was getan werden muss. Nicht mehr und nicht weniger. Wir Tirahnner sind ein friedliebendes Volk und Mörder genießen nicht unsere Sympathie, aber wir werden uns verteidigen, wann immer es notwendig ist.“


Zur Bekräftigung ihrer Worte legte Arda die Hand ans Herz, sie meinte, was sie sagte. Egal, wie schwierig und gefährlich dieser Weg sein würde, egal, welche Entscheidungen sie würde treffen müssen, sie würde ihn bis zum bitteren Ende gehen. Und dabei würde sie nicht allein sein, das wusste Arda in dem Moment, als sie Simone Favreau ihren Blick suchte. Die ehemalige Politikerin strahlte größte Ruhe und Autorität aus, und Arda begann zu verstehen, wie diese Frau es geschafft hatte, unter der Nase der Imperialen den Widerstand zu unterstützen. Man konnte Simone Favreau nicht brechen, sie war Eisen und nun prüfte sie, ob ihre Gegenüber aus dem selben Material war. Arda hielt unwillkürlich den Atem an, als die grauhaarige Frau zu einer Antwort ansetzte und ihren Mut lobte. Es waren traurige Zeiten, in denen ein Bekenntnis zu Tirahnn den eigenen Kopf kosten konnte, aber Arda fasste neue Zuversicht, als die ehemalige Politikerin sich bereit erklärte, die Partisanen zu unterstützen. Informationen, Zuflucht und sogar neue Rekruten, das war mehr, als Arda gehofft hatte, und während der Nebel auf dem Friedhof die kleine Gruppe umschloss, lächelte die ehemalige Polizistin und als Favreau ihr feierlich die Hand reichte, zögerte sie nicht.


„Danke. Wir nehmen jede Hilfe an, die Sie uns geben können...und zusammen werden wir für Tirahnn eintreten. Möge dieser Tag der erste Schritt auf dem Weg zu einem freien Tirahnn sein.“


Energisch und ohne den Blick abzuwenden schüttelte Arda die Hand der älteren Frau. So begann es also. Als Arda sich wieder von Favreau löste, lächelte die ehemalige Polizistin – ein stolzes, optimistisches Lächeln voller Entschlossenheit. Diese Entschlossenheit wuchs noch, als die ehemalige Politikerin schilderte, wie genau ihr Engagement aussah, offenbar unterhielt sie ein ganzes Netzwerk an Kontakten und all das unter einer Tarnung, die ihr großen Respekt einbrachte und sogar vom Imperium toleriert wurde. Favreau bot ihr an, ihr den Platz zu zeigen, und nannte zusätzlich ein alternatives Versteck. Für einen Moment hielt Arda inne und blickte zu Aram, der Enkel der ehemaligen Ministerin nickte knapp und Arda tat es ihm gleich.


„Einverstanden. Ich und Aram sind bereit, Sie zu begleiten, ich muss allerdings zuvor meine Leute informieren. Jorko, was ist mit Ihnen?“


Wohin es den Jedi wohl verschlagen würde? Arda hoffte, dass er in ihrer Nähe bleiben würde, ein nicht ganz uneigennütziger Wunsch, wie sie gestehen musste. Und trotzdem...die Hoffnung war da. Hoffnung, das erste Mal seit langer Zeit.


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Simone Favreau schien von den Worten Ardas angetan, was Riuen gut verstehen konnte, wo sie doch direkt aus dem Herzen gesprochen hatte. Alles für ihre Heimatwelt. Was für ein großer Unterscheid zum Imperium, dass nur das Imperium kannte. Alles für das Imperium. Alles für den Imperator, alles für irgendeinen Spinner. Alles für Unterdrückung, Mord und Machtgier. Alles für eine Regierung, die einzig und allein daran interessiert war, ihre Diktatur weiter auszubauen. Einzig und … Ach, er musste aufhören, denn Riuen spürte den alten Ärger zurückkehren, der sich als kurzer Schatten über sein Gesicht legte. Hier waren die richtigen Personen zusammen getroffen. Sie kämpften für etwas größeres, etwas Besseres. Etwas Gutes und genau daran würde sich Riuen halten. Bald würde das Imperium hier nichts mehr zu suchen haben und dieser Gedanke brachte sein Lächeln doch wieder zurück. Ausrüstung, Informationen und Zugang zu sicheren Rückzugsorten klang perfekt. Auch das, was die Ministerin anfügte. Freunde, Kollegen, Familie. Eine Stickerei. Das war noch besser als ein Kleingartenverein und so wurde Riuens Lächeln größer.
„Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Damit lässt sich gut arbeiten.“ Wenn es ihm noch gelang, ein paar Jedi mit ins Boot zu holen. Vielleicht konnte Eowyn an dieser Stelle etwas bewirken. Was hieß, das er mit ihr würde sprechen müssen, obwohl sie nicht ganz undeutlich gemacht hatte, ihn nicht mehr sehen zu wollen. Nun ja, er konnte sie einladen in irgendeinen Raum zu kommen, denn nur, weil sie ihn nicht mehr in ihren Räumen wissen wollte, hieß das nicht, dass sie ihn nirgends sehen wollte. Gut, eigentlich schon, aber von einem gewissen Standpunkt aus, musste auch Eowyn klar sein, dass sie früher oder später gar keine andere Chance hatte, als mit ihm Worte zu wechseln. Wobei sie ja freundlich nur das unbedingt notwendigste sagen konnte. Oder auch unfreundlich. Während Eowyn ihn jedenfalls nicht leiden konnte, war das mit Arda ganz anders und wieder spürte er ihren Blick auf sich ruhen. Zumindest war ihre … Schwärmerei gut dafür, sich nicht gleich angegriffen zu fühle. Vielleicht sollte sie Eowyn davon eine Scheibe abgeben? Holla, die Hexe von Dathomir, nein! Das würde Stress mit Eowyn und Ian bedeuten und das, nein, bei aller Liebe, nein.

Sich aufzuteilen um keinen großen Verdach zu erwecken, war das Stichwort schlechthin.

„Ich werde eine neue, alte Bekannte aufsuchen. Ich hab da eine Ärztin im Auge. Um in Kontakt zu bleiben, habe ich außerdem auch etwas dabei.“ Schließlich hatte Riuen mitgedacht und kannte sich zu gut damit aus, icognito herum zu spazieren und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Er holte zwei seltsam aussehende Com-Geräte aus seinem Rucksack. „Ich hab tatsächlich nur zwei dabei,“ entschuldigend sah er zu der Ministerin, dann zu Arda, „aber das sollte, dadurch das Sie zusammen bleiben, kein Problem darstellen.“ Und Arda hatte sicher so oder so Kontakt zu ihren Leuten. „Es ist ein bisschen modifiziert. Es funktioniert nur mit einem Passwort, nur von diesem Gerät auf das andere. Ein Fehlversuch bei der Eingabe, eine andere Frequenz und schon ist das Ding unbrauchbar. Nicht, ohne eine Warnung an das andere Gerät zu senden, dass, nachdem man die Warnung gelesen hat, genauso unbrauchbar ist…“ Sicherheit ging eben vor. „Ich würde sagen, damit können wir in Kontakt bleiben, wenn ich das Passwort gleich heraus rücke.“ Das wenig ehrenhaft war, aber das spielte kaum eine Rolle. „Nicht die beste Uhrzeit um heute noch bei meinem Kontakt zu klingeln… Daher würde ich persönlich bis morgen früh warten und mich dann wieder melden.“ Was ihn in die Runde sehen ließ. Weit nach Mitternacht konnte er kaum bei Mellah vorbei sehen. Für heute hatte er sie vermutlich genug schockiert und für den Fall, dass ihre Kinder wieder bei ihr waren, wollte er noch weniger das Haus Amroth scheu machen.

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Verfasst von Volo Crescent

- Lieutenant Celessa Laurent, Imperiales Sicherheitsbüro -

[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn-System - Tirahnn - Waldgebiet östlich von Rhovan] Lieutenant Laurent, ISB-Agenten, wissenschaftliches Personal und CompForce-Soldaten

Gegen Abend hatte der jahreszeitenübliche Regen schließlich nachgelassen, aber noch immer liefen die Ermittlungen des imperialen Sicherheitsbüros auf Hochtouren. Agenten und Analytiker durchkämmten weiterhin das Unterholz auf der Suche nach auch nur den geringsten Spuren, die man zuvor möglicherweise übersehen hatte, Scheinwerfer erhellten das nach wie vor gesperrte, nun jedoch nicht mehr von Armeesoldaten, sondern ausschließlich von Mitarbeitern des Büros bewachte Gelände; nur die ausgebrannten Gleiter und Leichen waren inzwischen von der Straße geräumt worden. Um einen der drei längst voll Wasser gelaufenen Explosionskrater auf dem Fahrweg - die man aufgrund der nicht mehr einsehbaren Tiefe zusätzlich mit Warnleuchten gekennzeichnet hatte - standen mehrere Sprengstoffexperten in militärgrauen Nässeschutzmänteln, die Gesichter fahl beleuchtet von den Bildschirmen der Datenpads, über die sie sich leise diskutierend gebeugt hatten, weitere Teams waren mit der Untersuchung der beiden anderen Tatorte im Wald beschäftigt. Der Eigentümer der Hütte, in der der zweite Hinterhalt gelegt worden war, hatte nicht festgestellt werden können - eine Nachlässigkeit der Behörden, die in den Jahren vor der imperialen Übernahme für die Aktenführung zuständig gewesen waren, oder der Verschlag war bewusst ordnungswidrig und ohne Eintragung, vielleicht von Kriminellen als Versteck, konstruiert worden. In beiden Fällen verlief die Spur im Sande, oder im Matsch, was das betraf - Celessa Laurent zumindest stand der Sinn nicht nach weiteren Verzögerungen, als die ISB-Lieutenant den Bericht der Beamten an der Straße entgegennahm.

"Alle drei Minen sowie die Sprengfallen", der die Inspektion leitende Spezialist deutete in Richtung Wald, "sind übereinstimmend konstruiert worden, und zwar auf Basis einer Ammoniumnitrat-Treibstoff-Mixtur. Geläufiges Material, wird zum Teil in der Landwirtschaft verwendet."

Das schränkte das Spektrum der infrage kommenden Attentäter zwar nicht gerade ein - ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung in den umliegenden Dörfern war in dieser Branche tätig, und auch jeder andere konnte sich entsprechende Substanzen sicherlich aneignen -, dennoch, ein Anfang.

"Bringen Sie die Vertriebsunternehmen im Umkreis in Erfahrung", ordnete Celessa an, ehe sie ihr Komlink zum wiederholten Male in den letzten Stunden vom Gürtel nahm. "Kanonenboot, irgendwelche Hinweise?"

"Nichts, Lieutenant", erklang die elektronisch verzerrte Stimme des Piloten. "Unsere Sensorenleistung wird durch Witterung und Blätterdach beeinträchtigt, aber nach den bisherigen Perimeterscans sind im Umkreis von fünfzehn Kilometern keine den Kriterien entsprechenden Signaturen auszumachen."

Also hatten diese mutmaßlichen Aufständischen keinen zweiten Unterschlupf in der Gegend und diese offenbar auch zügig verlassen. Und handelte es sich nicht um eine ortsansässige Zelle, war die Kooperation der örtlichen Bauern bei der Vorbereitung des Anschlags naheliegend.

"Die Untersuchung wird fortgesetzt. Company Leader?"

Mit geschultertem Blasterkarabiner trat Varsin hinzu. "Ma'am?"

"Ausrücken. Wir spüren subversive Elemente in der Landbevölkerung auf und eliminieren sie, systematisch. So entziehen wir den Parasiten nach und nach den Nährboden... und die Schicksale der Sympathisanten werden als Exempel für andere dienen."

Eine Viertelstunde später war ein kleines Dorf außerhalb des Waldes als erster Ansatzpunkt auserkoren und kurzerhand von der CompForce geradezu überrannt worden. Die Repulsoren des mit der Dunkelheit verschmelzenden ISB-Landgleiters brachten die Pfützen auf der provisorischen Straße zum Verdampfen, als auch Laurent am Ort eintraf, und schon beim Verlassen des Gefährtes fielen der Agentin sofort die bewaffneten Posten vor den meist noch erhellten Gebäuden auf. In diesen teilweise aus Holz gefertigten Konstrukten kam wohl die Naturverbundenheit der Bewohner zum Ausdruck, denn alle Modernität und Technisierung, die das Imperium seinen Mitgliedswelten brachte, schien bei ihrer Errichtung hartnäckig ignoriert worden zu sein. Erbärmlich - der Pöbel ließ sich wohl mit Vergnügen auf das Niveau irgendeiner beliebigen primitiven Randwelt herab, was Celessa nicht sonderlich wunderte, als sie die im Dorfzentrum zusammengetriebene Einwohnerschaft betrachtete: Die Hälfte davon Aliens, Überbleibsel der verrotteten republikanischen Kultur. Auch hier kamen rasch aufgebaute Scheinwerfer zum Einsatz, die den kleinen Platz in grelles Licht tauchten.

"Das sind alle, Ma'am. Die Häuser sind leer", meldete Varsin, der mit offensichtlicher Genugtuung seinen Blaster auf einen verzweifelt dreinschauenden Sullustaner gerichtet hielt. Laurent nickte nur beifällig, dann erhob sie an die von weiteren Soldaten umringte Versammlung gerichtet die Stimme.

"Heil dem Imperator, Bürger. Ich bedaure, Ihnen auf diese Art und Weise zur Last fallen zu müssen - Vielleicht können Sie sich denken, welches Interesse wir an Ihnen haben, und uns unsere Arbeit erleichtern."

Die Lieutenant wartete kurz ab, aber niemand wagte eine Antwort.

"Um Sie nicht länger auf die Folter zu spannen", die Worte trieften nun geradezu vor Ironie, so berüchtigt, wie das Büro für seine Verhörmethoden war, "kürzlich hat sich wenige Kilometer von hier ein unglücklicher Zwischenfall ereignet, an dem einige von Ihnen sicherlich beteiligt waren."

Verängstigtes Murmeln war zu vernehmen, vereinzelte Dorfbewohner warfen den CompForce-Posten nervöse Blicke zu. Einige Kinder waren darunter, die sich an ihre Eltern klammerten, mehrere Menschen, verschiedene Spezies von Nichtmenschen. Und den meisten stand die Panik ins Gesicht geschrieben.

"Unter Betrachtung des Umstandes, dass Sie alle sich daher dem Vorwurf des Hochverrates ausgesetzt sehen, gewährt mir Sektion Besh-68 des Zwölften Anhangs der Deklaration der Neuen Ordnung die Möglichkeit Ihrer umgehenden Liquidierung zum Wohle der Gesellschaft. Es sei denn, Sie entscheiden sich zur Erfüllung Ihrer Bürgerpflicht. Zur Kooperation."

Das war deutlich genug. Laurent neigte höflich den Kopf.

"Ich höre. Und rate Ihnen eindrücklich, den Ermittlungsbehörden keine Informationen vorzuenthalten."

Die eingeschüchterten Mienen blieben stumm. Möglicherweise wusste tatsächlich niemand hier etwas - aber eine kleine Erinnerung an die Konsequenzen von Illoyalität konnte auch nicht schaden. Seelenruhig zog Celessa ihre 22T4 aus dem Holster und zielte auf den Kopf eines am Rand der Gruppe stehenden Twi'lek.

"Sie hatten Ihre Chance."

Über dem erschrockenen Aufkeuchen der Umstehenden war dann plötzlich doch eine zittrige Stimme zu vernehmen: die des sichtlich aufgewühlten Sullustaners, dessen groteskem Kopf Varsins im Scheinwerferlicht aufblitzende Gewehrmündung bei jeder Bewegung unmerklich folgte.

"Bitte - warten Sie!"

[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn-System - Tirahnn - Dorf östlich von Rhovan] Lieutenant Laurent, Company Leader Varsin, CompForce-Soldaten und Dorfbewohner
 
[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC), Riuen

Mellah schüttelte den Kopf.

"Behalten Sie sie. Wir haben genug, und sicher ist sicher."

Es wäre zu albern, wenn sie wegen einer Hose irgendwie in Verdacht geraten würden. Wer wusste schon, wie die Lage hier auf Tirahnn in wenigen Wochen sein würde, sobald Riuen Zeit hatte, ihnen die Hose zurückzuschicken? Es war eine Hose. Wen interessierte das.
Sie neigte den Kopf zum Abschied und schloss dann hinter ihm die Tür, bevor sie sich Tharen zuwandte und sie sich ein paar Momente schweigend ansahen.

"Und nun? Wie geht es weiter?"

Tharen schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht. Ich..." Er rieb sich über das Kinn, schüttelte dann wieder den Kopf. "Ich habe keine Ahnung, Mel. Sicher ist, ich bleibe dran, ob der Kerl wirklich die Wahrheit sagt, aber sonst?"

Mellah nickte.

"Déor? Brega?"

"Denen geht es gut, sie sind sicher. Zumindest so, wie sie hier sein können. Wir lassen sie bei meiner Schwester, würde ich sagen. Du gehst morgen wieder zur Arbeit, und wir... beobachten erst einmal."

"Okay."

Mellah runzelte die Stirn, folgte Tharen ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa. Wie immer kam Aldor angeschlichen, und Mellah streichelte ihn abwesend.

"Ich würde normalerweise niemals fragen, aber ich glaube, jetzt muss ich." Ernst sah sie Tharen an. "Was ist mit deiner... Gruppe? Habt ihr... etwas vor?" Ihr Deal, dass sie sich nicht einmischte war etwas, das jetzt einfach keinen Bestand mehr haben konnte. Sie steckte doch schon mittendrin, irgendwie.
Aber Tharen schüttelte den Kopf.

"Nein. Wir sind noch lange nicht so weit... Und um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, ob wir jemals so weit sein werden. Die Sache ist, dass uns zu viel fehlt. Wissen, Planung, Geräte... und manchen auch der Mut." Er seufzte. "Mir ja auch. Wenn ich nur daran denke, was mit dir wäre, mit Déor und Brega, wenn man mich erwischen würde... Ich habe so viel zu verlieren."

Er zog Mellah an sich, und sie ließ es geschehen, kuschelte ihren Kopf an seine Schulter. Sie konnte es verstehen... und irgendwie war sie erleichtert, das zu hören. Ihn zu verlieren, diese Vorstellung war zu furchtbar. Aber irgendwann Déor und Brega zu verlieren, weil der Planet immer und immer imperialer wurde und die beiden sich womöglich dem ganzen anschließen würden... oder aber sich weigerten und das Imperium ein Exempel statuierte, warum auch immer? Möglich war alles, und Mellah wusste nicht, welche Vorstellung grausamer war. Sie wünschte sich keines von beidem, aber wenn jeder so dachte, wann würde sich etwas ändern? Offensichtlich gab es wenigstens ein paar wenige, die anderer Meinung waren, und Mellah war unglaublich dankbar dafür. Aber was würde nun geschehen? Würde der Griff nun härter werden? Würde man Sperrstunden einrichten, würde die Überwachung stärker werden? Sie wusste von anderen Planeten, wie der Griff des Imperiums sich immer mehr verstärkt hatte. Wenn sie sich dies bei ihrem geliebten Tirahnn vorstellte... das konnte, durfte nicht sein. Letzten Endes war nur wichtig, dass Brega und Déor nicht sie beide verloren. Noch immer stand auch die Möglichkeit der Flucht im Raum. Den Planeten zu verlassen... aber alles zurücklassen? Freunde, Familie? Dem Imperium außerdem den Planeten überlassen, den sie niemals würden wertschätzen können? Die Möglichkeit würde immer bleiben - aber noch, nein, noch war es nicht so weit. Noch nicht.


"Ich denke, wir sollten jetzt auf keinen Fall etwas überstürzen." Mellah sah Tharen an. "Wir sind beide aufgebracht. Und durcheinander. Die Nachricht von Miri, von ihrem Freund, und jetzt dieser Chiss, das ist..." Sie holte Luft. "...viel. Morgen wirst du mehr wissen, oder?"

Tharen nickte.

"Also. Dann... verschieben wir die nächsten Entscheidungen auf morgen, oder? Unsere Sachen sind gepackt, im Zweifel sind wir in zwei Minuten verschwunden."

War das vielleicht schon zu lange? Aber nein - Riuen war sicher kein imperialer Spitzel. Nein. Dafür wusste er zu viel, es war sehr unwahrscheinlich. Und wenn er es war, dann waren sie ohnehin verloren.
Sie musste an Miri denken - ob sie erfahren würde, in was für einem Chaos sie gerade steckten? Vielleicht sollte sie ihr schreiben, viel zu tun hatte sie heute ohnehin nicht. Vielleicht nahm Riuen doch etwas mit, wenn er zurückflog, und falls nicht konnte sie den Brief immer noch über die normalen Wege verschicken. Abgeändert, natürlich...

"Du könntest Miri einen Brief schreiben", unterbrach Tharen ihre Gedanken, und Mellah musste lächeln. Deshalb liebte sie ihn. Er wusste so oft, was sie brauchte, oder auch, was sie dachte...

"Das habe ich mir auch gerade eben gedacht. Und du?"

"Ich habe genug zu tun, mach dir da mal keine Sorgen."

Tharens grimmiges Lächeln machte klar, dass sie lieber nicht wissen wollte, was er vor hatte, sein sentimentaler Moment von gerade eben war wohl vorrüber. Sie gab ihm einen Kuss.

"Sag Bescheid, wenn du Hunger hast, dann mache ich uns etwas", bot sie an, während sie aufstand, um Flimsi und Stift zu holen. Das hier würde ein langer Brief werden - besser, sie fing sofort damit an...

[Tirahnn - Rhovan - Heim der Amroths, Wohnzimmer] Mellah, Tharen (NPC)
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Friedhof | Familiengruft der Favreaus] Arda Targon, Aram (NSC), Simone Favreau, Jayantu Ryn Jaso, Riuen

Es war wirklich kaum zu fassen mit welcher Geschwindigkeit Jay von einer "einfachen Sicherheitsbeauftragten" mitten hinein in den engeren Kreis einer Rebellengruppe geraten war! Jetzt stand sie dicht hinter der ehemaligen Ministerin Favreau und hörte zu wie diese und die Anführerin der Partisanenzelle, Arda, einen gemeinsamen Pakt gegen das Imperium beschworen. Für die Freiheit Tirahnns. Die Freiheit dieses Planeten. Auf dem sie, Jay, nur eine Besucherin war. Eine Fremde unter Fremden. Dennoch konnte sich die Zeltron dem schon fast unheimlichen Charisma ihres "Schützlings" nicht entziehen. Sie hatte selten eine so starke Person in ihrem zugegebenermaßen noch jungen Leben kennengelernt. Zwar mochte Simone Favreau nicht sicher vor körperlichen Anschlägen oder direkter brutaler Gewalt sein, aber ihre scharfe Auffassungsgabe und vor allem ihr Wille sich dem Imperium mit allem was sie hatte entgegenzustemmen waren ungebrochen! Trotz aller Widrigkeiten. So langsam verstand sie auch warum ihr Vorgesetzter sie hierher beordert hatte. Es waren Persönlichkeiten wie die Ex-Ministerin, die dem Imperium das Herrschen und das Beherrschen schwer machten. Die Saat des Widerstands säten. Auf die eine oder andre Weise, kleinere oder auch größere Nadelstiche setzten.

Auch die dunkelhäutige Frau, Arda und deren Begleiter Aram machten auf Jay einen intelligenten, wenn auch etwas unschuldigen, noch unbedarften Eindruck, welcher aber durch unbedingten Einsatzwillen, der aus jedem Wort das gesprochen wurde klang, aufgewogen wurde. Ja, hier könnte aus einer kleinen Zelle etwas Großes entstehen. Ein kleiner Stein, der Großes ins Rollen bringen könnte. Wenn man es geschickt anstellte. Aber mit einer Ministerin Favreau im Boot, die offensichtlich bereits seit längerem mit großer Finesse eine heimliche Taktik gegen die Imperialen führte, war dies sicherlich mehr als möglich. Und dann natürlich noch der fast-Jedi, Riuen, der kühl und mit Bedacht sprach. Überlegt agierte. Schon seine Ideen zeugten von Erfahrung in diesem "Geschäft". Das lockte ein leichtes Grinsen in das Gesicht der Zeltron. Eine kleine, schlagkräftige Gruppe. Für Tirahnn. Aber was für die Zeltron viel wichtiger war: Gegen das Imperium! Dafür war sie sofort zu haben. Zumindest war sie sich sicher, dass sie ein Teil hiervon sein wollte.

Die Frage war nur, was Ihr Colonel dazu sagen würde. Inwieweit sollte sie hier aktiv sein? Durfte sie aktiv sein? Sie musste dringend Kontakt aufnehmen und die weitere Vorgehensweise aufgrund dieser neuen Entwicklung besprechen. Und ein paar Worte mit Simone wären auch noch fällig. Schliesslich hatte diese sie ziemlich überrumpelt mit dieser kleinen Friedhofsaktion. Aber dieses Gespräch musste unter vier Augen stattfinden. Aber jetzt wurde es so langsam Zeit, diesen unheimlichen Ort zu verlassen. Sie räusperte sich leise

"Nun, da jetzt alle ... Fronten geklärt ... und die Kommunikationsmöglichkeiten ausgelotet sind, sollten wir sehen, dass wir alle möglichst schnell und unauffällig hier wieder verschwinden! Sonst laufen wir tatsächlich noch einer Patrouille in die Arme. Madame Favreau, wenn Sie soweit sind?" sie schaute ihre "Chefin" mit einem ehrlichen Lächeln an und machte eine einladende Handbewegung zum Trampelpfad, den sie gekommen waren.
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Friedhof | Familiengruft der Favreaus] Arda Targon, Aram (NSC), Simone Favreau, Jay Jaso, Riuen

Sie behielt sich vor, Jorkos Einwand, so wenig Gewalt wie möglich einzusetzen, nicht zu beantworten und überging ihn, genauso wie Ardas geschickt ausweichende Antwort, mit Schweigen. Was nötig werden würde, war noch nicht abzusehen - zu was für Mitteln sie würden greifen müssen. Aber sie hatte schon zu lange gelebt, um sich Illusionen darüber zu machen, dass sich der Krieg, den sie führen wollten, irgendeiner Moral und Regeln unterordnen würde. Arda und Aram hatten das erkannt, sonst wären sie nicht hier - auch wenn ihnen vielleicht noch nicht vollständig bewußt war, dass - einmal begonnen - etwas entfesselt war, was sich nicht aufhalten ließ. Es ging nicht darum, sich zu verteidigen, wie Arda dem Chiss geantwortet hatte - und der Angriff auf den Konvoi zeigte, dass ihr das durchaus klar war - es ging darum, so lange und so hart zuzuschlagen, bis das Imperium seine Opfer nicht mehr rechtfertigen konnte und die Besetzung ihrer Heimat unrentabel wurde. Schließlich hatten auch Imperiale Familien, zu denen sie zurückkehren wollten.

Jorko und Jay, ein Jedi und eine Fremde auf dieser Welt, hatten zwar ihre Unterstützung für diesen Kampf angeboten - welche Motive auch immer sie zu diesem Schritt bewogen hatten - aber Simone erwartete nicht, dass sie für Tirahnn so kämpften, als wäre es ihre Heimat, das Land, das sie geboren und ernährt hatte und auf dem die Gräber ihrer Vorfahren und Lieben lagen. Bei diesem Gedanken legte sie unwillkürlich eine Hand an den weißen Stein der Gruft neben sich und wechselte einen Blick mit Aram und Arda, junge Tirahnner, für die sie sich eine andere Zukunft gewünscht hätte, die jedoch schon jetzt - egal, ob dieser Kampf in ihrer Lebenszeit gewonnen werden würde - einer Generation angehörten, die verloren war und auf Jahre nur die Schrecken des Krieges kennen würde.

Aber jetzt war es getan. Der Pakt war geschmiedet. So schnell, mit so wenigen Worten. Die alte Politikerin taxierte nacheinander die Mienen ihrer Mitstreiter - in der Dunkelheit merkwürdige, maskenhafte Ovale, vom matten, blauen Licht der Hologramme geisterhaft beschienen. Nur die Augen glommen lebendig und voller Energie. So unterschiedlich sie alle auch waren, sie einte der Wille, das Imperium und die Unterdrückung und Unfreiheit, für die es stand zu bekämpfen. Für einen Moment erlaubte sich Simone, erschöpft die Augen zu schließen. Es war ein langer Tag gewesen und ihr Rücken schmerzte - Zeit, zum Ende zu kommen. Als der angehende blaue Jedi die beiden Com-Geräte auspackte und ihre Funktionsweise erläuterte, nickte sie anerkennend.

"Sie sind voller Überraschungen, Jorko. Das ist ein äußerst praktisches Mitbringsel - als hätten Sie gewußt, was wir jetzt brauchen."

Unter dem erfreuten Lächeln und dem dankbaren Ton lauerte ein gut verborgener Hauch Misstrauen - auch, wenn Arda den Chiss anhimmelte und Aram ihm genug vertraute, um ihn hierher zu bestellen: Die ehemalige Ministerin hatte nicht so lange überlebt, weil sie treuherzig auf die reinen, redlichen Motive ihrer Mitmenschen vertraute.

"Geben Sie es Arda. Aram und ich verfügen schon über eine Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben. Ich denke, es ist besser, wenn sie beide direkt kommunizieren können."

Auf Jays leises Räuspern hin, wandte sie sich zu ihrer treuen Begleitung um, nickte und erwiderte deren herzliches Lächeln. "Ich sollte wohl auf dich hören, Jay. Fürs erste verabschiede ich mich also von Ihnen, Jorko. Sie können bis morgen früh in der "Katze" wieder zu uns stoßen oder auch später zur "Alten Strickerei" nachkommen. Ich bin schon sehr gespannt, von ihrer Ärztin zu hören." Nach einer kurzen Pause richtete die grauhaarige Frau ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Anführerin der Partisanen und ihren Enkel: "Arda, Aram... ich werde erst morgen früh nach Tirahnn zurückkehren. In der morgendlichen Rush Hour wird es nur ein Speeder von vielen sein, der in die Hauptstadt fährt. Und auf diese Weise bekommen wir noch ein paar Stunden Schlaf. Wir warten im Gasthaus auf Sie. Aram, du kennst den Weg noch?"

Mit einem leisen Seufzer stützte sie sich schwer auf ihren Stock, hielt sich mit der anderen Hand am Arm der Zeltron fest und begann den Rückweg durch den Wald zum Gasthaus in der Nähe des Friedhofs. So langsam wie sie nun vorankamen, würde Arda sie sicher bald wieder einholen, nachdem sie ihren Schützlingen bescheid gegeben hatte.

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Rebellionen beruhten auf Hoffnung, und hier auf dem Friedhof, dieser letzten Ruhestätte ihrer Ahnen, fühlte Arda ein neues Gefühl der Zuversicht und des Tatendrangs. Es ging nun um mehr als lästige Nadelstiche, regional begrenzte Aktionen und isolierte Zellen. Was sich hier ankündigte, war nichts geringeres als der Auftakt zu einer echten Revolte, und es erfüllte die ehemalige Polizistin gleichermaßen mit Stolz und Demut, dass sie ein Teil davon sein konnte. Sie war in den Glauben erzogen worden, dass Gerechtigkeit und Freiheit nicht vom Himmel fielen, sondern jeden Tag neu erkämpft und verteidigt werden mussten, und angesichts der imperialen Invasion ihrer geliebten Heimat konnten nur Blut, Schweiß und Tränen Tirahnn wieder zu dem machen, was es einst gewesen war. Die Chance dazu gab, sie alle mussten nur den Mut aufbringen, sie auch zu ergreifen. Umso froher war Arda, dass das Treffen mit Simone Favreau nicht nur geklappt hatte, sondern auch schon Früchte trug, die fest entschlossene ehemalige Politikerin ließ keine Zweifel an ihrem Einsatz für Tirahnn aufkommen und ihre konkreten Vorschläge trugen ihren Teil dazu bei, Ardas Zuversicht zu stärken. Die Stickerei als neue Tarnung klang vielversprechend und auch Riuen zeigte sich von der Idee angetan, was ein Lächeln auf das Gesicht der dunkelhäutigen Menschin zauberte. Einen Jedi an ihrer Seite – an der Seite der Partisanen, verbesserte sie sich rasch – zu wissen, war eine außergewöhnliche Ehre und der Chiss hatte bereits einige Vorstellungen davon, was sie tun konnten. Mit seinem Wissen und seinen besonderen Fähigkeiten und den Kontakten von Favreau hatte sich der Spielraum der Aufständischen erheblich erweitert. Arda fühlte ein leichtes Kribbeln, Aufregung und Tatendrang, aber sie brachte sich dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie trug Verantwortung für ihre Gefährten und durfte nichts überstürzen, der Widerstand auf Tirahnn konnte sich keine Fehler erlauben oder das Imperium würde ihn wie ein lästiges Insekt zerquetschen. Alle mussten sie clever und vorsichtig sein, stets wachsam. Und so hörte Arda aufmerksam zu, als Riuen das Wort ergriff und seine weiteren Pläne erläuterte, und obwohl ihr das höchst unangenehm war, fühlte sie einen kleinen Stich, als er von einer alten Bekannten sprach, die Ärztin war. Natürlich war es vollkommen blöd, überhaupt in diese Richtung zu denken. Zum einen standen Jedi über solchen Dingen, und selbst wenn nicht, er würde wohl kaum....Mit einem mentalen Kopfschütteln rief sich Arda zur Ordnung und hoffte, dass sie nicht errötet war, sie war froh, dass der Chiss nun über Komlinks sprach, und beeindruckt wölbte sie eine Augenbraue, als Riuen die speziellen Eigenschaften dieser Geräte erläuterte. Das klang wie Ausrüstung, die Geheimdienste und Spezialeinheiten verwendeten, und es ehrte den Jedi, dass er nicht nur daran gedacht hatte, solche wertvollen Dinge mitzubringen, sondern sie auch noch den Partisanen zur Verfügung stellte. Simone Favreau zeigte sich ebenfalls beeindruckt, ließ aber in ihrer Wachsamkeit nicht nach und Arda ertappte sich dabei, wie sie instinktiv Riuen gegen den hauchdünn angedeuteten Verdacht hatte verteidigen wollen, zum Glück klappte sie den Mund wieder zu, bevor sie noch einen Fehler machte. Die ältere Frau war weise und ließ sich nicht einlullen, mehr als vorbildlich und einer Anführerin würdig. Arda vertraute dem Jedi, aber Vertrauen war ein kostbares Gut, besonders in diesen düsteren Zeiten. Simone Favreau schlug vor, dass der Chiss Arda das Komlink geben sollte, und als sie es entgegen nahm, lächelte die ehemalige Polizistin ein wenig verlegen und versuchte, das Kribbeln in ihrem Bauch zu ignorieren, als er zufällig ihre Hand streifte.


„Habt Dank für alles, Jorko.“


Arda räusperte sich, da ihre Stimme ein wenig belegt klang, nickte und nahm das Komlink entgegen. Es wurde Zeit, aufzubrechen, die zeltronische Leibwächterin verwies berechtigterweise darauf und drängte höflich, aber bestimmt zum Aufbruch. Die Außenweltlerin nahm ihren Job ernst, das ehrte sie in Ardas Augen und sie nickte rasch, während sie Jay entschuldigend zulächelte. Favreau entschied sich, auf das Anraten zu hören, und erklärte rasch das weitere Vorgehen. Auf ihre Frage nickte Aram ruhig, der junge Mann, dessen Augen weniger traurig wirkten als sonst, lächelte dünn – ein schmales Lächeln, erfüllt von der Erinnerung an bessere Zeiten.


„Ja, ich kenne den Weg noch. Wie könnte ich ihn vergessen, Großmutter.“

Mit freundlicher Zurückhaltung wartete Arda ab, bis alles gesagt war, sie warf Aram einen kurzen Seitenblick zu. Er würde ihr den Weg zeigen, auf ihn konnte man sich verlassen. Es wurde Zeit, aufzubrechen, und Arda wollte die Gelegenheit nutzen, um noch kurz mit Riuen zu sprechen. Mit Jorko. Sie standen ein wenig abseits und Arda senkte ihre Stimme etwas, nicht um etwas zu verheimlichen, sondern weil es ihr so leichter fiel zu sagen, was sie sagen wollte, als sie in die roten Augen des Jedi blickte.


„Passt bitte gut auf Euch auf. Ic...Tirahnn braucht die Hilfe und die Weisheit der Jedi, wenn es überleben und wieder frei sein will, und Ihr habt für uns schon jetzt viele Risiken auf Euch genommen. Wenn diese Ärztin...wenn sie zu gefährlich ist, dann zögert nicht, Euch zu melden. Die Partisanen stehen immer an Eurer Seite.“


Die Widerstandskämpferin zögerte kurz und verharrte unsicher, sie hätte den Chiss gerne umarmt, aber bevor sie irgendwelche Dummheiten anstellen konnte, riss sie sich zusammen und nickte bloß, ein warmes, freundliches Lächeln auf den Lippen, bevor sie sich rasch umdrehte und Kontakt mit ihren Leuten aufnahm. Sie waren sicher in ihrem neuen Versteck angekommen, bei dieser Nachricht fiel Arda ein Stein von Herzen. Kurz und bündig informierte sie ihre Gefährten über die Lage und machte sich dann mit Aram auf den Weg. Es dauerte nicht lange, bis sie die ältere Frau und ihre Leibwächterin eingeholt hatten und nun gemeinsam zum Gasthaus gingen.


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