Fußball Thread - WM, EM, CL etc.

Zum deutschen Kommentator auf ARD. Aussagen wie: "gegen mäßig begabte Schweden" finde ich eindeutig entbehrlich...

Ich glaube ich habe auch noch nie so eine schwache Leistung von Tom Bartels gehört. Da waren manche Kommentare schon auf Béla Réthy Niveau. :sad:

Die 5 Minuten Nachspielzeit hatte mich auch etwas überrascht.

Das ist dann die Rechnung dafür, dass Schweden vorher extrem auf Zeit gespielt hat. Da sind sie mit 5 Minuten noch gut dran gewesen.
 
Man hatte aber Schweden teilweise selber stark gemacht. Das hätte sehr wohl auch ins Auge gehen können.
Mir auch total unverständlich wie ein abgeklärter Spieler wie Boateng da so reinfahren kann wenn er weiß das er bereits Gelb hat.
Für die Einlage hätte es auch nur Rot geben können.

Wenn man ehrlich ist, hätte Boateng bereits nach 12 Minuten zum Duschen gemusst. Die Aktion gegen Berg war zwar kein grobes Foul, aber eine klassische Notbremse. Dass er immer wieder zu solchen Aktionen gezwungen war lad mE daran, dass er schon wieder zu viele leichte Ballverluste im Spielaufbau gab.

Viel schlimmer fand ich die fehlende Sicherheit am Ball. Quasi jede Torchance der Schweden ist durch Ballverluste zustande gekommen und das obwohl Schweden wenig fürs Spiel gemacht hat. Man stelle sich mal vor es kommt eine Mannschaft und die macht dann mal Gegenpressing. Auch dass die Abwehr durch ein oder zwei hohe Bälle komplett ausgehebelt wird ist erschreckend.

Das noch dazu. Aber das war ja schon gegen Mexiko so, und konnte auch jetzt nicht ganz abgestellt werden. Gegen Korea wird es reichen, und dann wird es spannend, wer im Achtelfinale wartet.

7:1 Auch wenn Brasilien dieses mal stärker ist, man wird es nicht vergessen haben.
Der Druck für Brasilien wird enorm sein.

Abwarten... Möglicherweise wartet auch die Schweiz auf uns in der nächsten Runde. Die überzeugen mich bisher jedenfalls mehr als die Südamerikaner, und ich bin mir gerade nicht sicher, welcher Gegner uns eher liegen würde.

C.
 
7:1 - Auch wenn Brasilien dieses mal stärker ist, man wird es nicht vergessen haben.
Der Druck für Brasilien wird enorm sein.

Absolut. Aber ich hatte schon vor der WM so ein Bauchgefühl, dass dieses 7:1 von 2014 bei der diesjährigen WM ein bisschen „relativiert“ wird. Klar, DIESES Jahrhundert-Halbfinale von Belo Horizonte wird keineswegs „gespiegelt“ werden und es wird immer ein Stück weit für sich stehen, aber ein 0:3 beispielsweise würde den spöttischen Kommentaren der Deutschen in Richtung Brasilien vorerst einen mittelgroßen Dämpfer verpassen und für mich wäre das irgendwie auch typisch Fußball. Gerechtigkeit, Karma, Balance - man kann es nennen, wie man will - manchmal kommt es im Sport einfach dazu. Und hier sehe ich so etwas als sehr denkbar an, weil die Brasilianer nach 16 Jahren wieder ins Endspiel vorstoßen möchten und sich sicher nicht bereits im Achtelfinale abspeisen lassen wollen. Ich persönlich sehe das eben kommen, würde es mir aber natürlich für die DFB-Mannschaft wünschen, wenn sie doch weiterkäme. Deutschland hatte 2010 gegen Spanien im Halbfinale (0:1) ja schließlich auch keine „Rache“ für das verlorene EM-Finale 2008 (ebenfalls 0:1) nehmen können. Warum MUSS Brasilien jetzt also gewinnen? Aufgrund von Statistik und Karma? Bestimmt nicht! So läuft die Welt nicht ab. Aber mein Bauchgefühl werde ich eben nicht los. Schaun' mer mal. Vielleicht fliegen sie ja jetzt auch gegen Südkorea raus. DAS wäre mal ein Plottwist. ^^

Die 5 Minuten Nachspielzeit hatte mich auch etwas überrascht.

Diese durschnittliche Nachspielzeit von 5 Minuten bei dieser WM lässt mich stets auf russische Gastgeber-Dekadenz schließen. Ich kann mir nicht helfen, es wirkt auf mich so. Aber ich finde das auch klasse! Nachspielzeit ist Nachspielzeit - unabhängig vom Spielstand. Ich fand das auch bei Belgien gut, wo es schon 4:1 stand und trotzdem noch 5 Minuten gespielt wurden, sodass es ein 5:2 wurde. Ist doch alles gut und wie @Steven Crant schon schrieb: Die Schweden können sich nicht beschweren, denn sie waren spätestens nach ihrer Führung nur noch auf den Abpfiff aus.
 
Dieses Gefühl, wenn Du beim Public Viewing bist...wo alle Altersklassen sind...und Deutschland liegt 0:1 in einem „1/32-Finale“ mit 0:1 hinten...macht dann den Ausgleich...und als keiner mehr Hoffnung hatte schießt Kroos in der fünften(!) Minute der Nachspielzeit einen Freistoß in die Maschen. Es ist einfach nur irre! Ekstase pur! Nicht zu vergleichen mit Wohnzimmer-Gucken - was man schon mal vergessen kann.

Hör mir auf mit Public Viewing.
Mein Sportverein veranstaltet bei Europa- und Weltmeisterschaften ein Public Viewing.
Bisher hab ich mich immer vor Helferdiensten gedrückt.
Dieses Jahr hab ich mich für das Spiel gestern eingetragen...
Vorrunde kann ja nichts anbrennen hab ich mir gedacht...

Allgemein ist Public Viewing für mich ein lauer Abklatsch des Stadionbesuchs.
Da ist mir das Wohnzimmer deutlich lieber, mit 2-3 Leuten die während des Spiels die Klappe halten.
 
@DashRendar

Hmm. Ja, auch nicht falsch. Nachvollziehbare Sichtweise. Ich finde, es hat beides sein Für und Wider. Im Wohnzimmer hast Du halt viel mehr Zeit und weniger Stress: keine Fahrtzeiten, kein Gedränge, nichts. Alles cool! Aber dieses Kollektiv-Gefühl (so geheuchelt und kurzweilig es vielleicht auch ist) macht einfach Laune und da kommt für mich kein „Auf-der-Couch-den-besten-Kumpel-abklatschen-und-noch-schnell-einen-Kartoffelchip-mampfen“ heran.

„Brot und Spiele“ und derartige Kritik an Fußball-Großturnieren halte ich bis zu einem gewissen Grad sogar für nachvollziehbar, aber wenn mir so ein „lauer Abklatsch eines Stadionbesuchs“ für einen Abend Spaß bereitet und ich so mehr Emotionen habe und mir darüberhinaus keine ultrateure Reise nach Sotschi leisten möchte...sehe ich da kein Problem bei.
 
Zumindest um größere Fanmeilen mache ich seit Jahren einen großen Bogen. Da versammelt sich in der Regel doch eher das ahnungslose Partyvolk, dass alle 2 Jahre bei großen Turnieren aus seinen Löchern kommt. Da geht es dann weniger um den Sport, als um das "Party-machen". Das führt dann zu Fragen wie "Wer ist denn der mit der Nummer 14?", "Hä, warum spielen wir heute in grün?", oder Sätzen wie "Der Kimmich ist aber schon ein Süßer." Dazu kommen dann noch solche Auswüchse, wie Autokorso nach Vorrundenspielen, Leute, die WM oder EM mit Fasching verwechseln, und "fröhlicher Party-Patriotismus".
Wenn dann gehe ich zu überschaubaren Veranstaltungen in meiner Stammkneipe, wo man eh fast jeden kennt, und ich auch oft zum Bundesliga schauen bin. Da ist dann doch etwas mehr Fachpublikum zugegen, und die Sprüche der Mecker-Rentner sind unbezahlbar. :kaw:

C.
 
@DashRendar

Hmm. Ja, auch nicht falsch. Nachvollziehbare Sichtweise. Ich finde, es hat beides sein Für und Wider. Im Wohnzimmer hast Du halt viel mehr Zeit und weniger Stress: keine Fahrtzeiten, kein Gedränge, nichts. Alles cool! Aber dieses Kollektiv-Gefühl (so geheuchelt und kurzweilig es vielleicht auch ist) macht einfach Laune und da kommt für mich kein „Auf-der-Couch-den-besten-Kumpel-abklatschen-und-noch-schnell-einen-Kartoffelchip-mampfen“ heran.

„Brot und Spiele“ und derartige Kritik an Fußball-Großturnieren halte ich bis zu einem gewissen Grad sogar für nachvollziehbar, aber wenn mir so ein „lauer Abklatsch eines Stadionbesuchs“ für einen Abend Spaß bereitet und ich so mehr Emotionen habe und mir darüberhinaus keine ultrateure Reise nach Sotschi leisten möchte...sehe ich da kein Problem bei.

Keine Frage, alles nachvollziehbar.
War von mir auch nicht als Angriff auf Public Viewing Besucher gedacht.
Ich kenn genug Leute die auch meistens zum Public Viewing gehen und bin da, als das groß aufkam, auch mal mit.
Für mich ist das aber einfach nichts, aus den von Crimson genannten Gründen.
Da habe ich das Gefühl, dass bei den Meisten die Party im Vordergrund steht und das Spiel einfach nur einen Grund dafür liefern soll.


Noch was zu einem Thema das hier noch nicht diskutiert wurde. Ab 2026 wird die WM mit 48 statt bisher 32 Mannschaften stattfinden.
Geplant sind 16 Dreiergruppen, wobei nur der Letzte ausscheidet.
Es ist schon erstaunlich wie wenig lernfähig die FIFA ist. Dieses System schreit ja geradezu nach Nichtangriffspakten und Einigung auf ein günstiges Ergebnis am letzten Vorrundenspieltag.
 
Noch was zu einem Thema das hier noch nicht diskutiert wurde. Ab 2026 wird die WM mit 48 statt bisher 32 Mannschaften stattfinden.
Geplant sind 16 Dreiergruppen, wobei nur der Letzte ausscheidet.
Es ist schon erstaunlich wie wenig lernfähig die FIFA ist. Dieses System schreit ja geradezu nach Nichtangriffspakten und Einigung auf ein günstiges Ergebnis am letzten Vorrundenspieltag.
Kann mir derzeit nicht vorstellen, ein solches Turnier noch zu verfolgen. Finde den Modus einfach lächerlich, wie auch schon die Aufstockung der EM. Zu meinem Schrecken habe ich gesehen, dass selbst der Afrika Cup da mitmacht und auf 24 aufstockt. Das Kalkül dahinter ist glaube ich ziemlich simpel: Mehr Verbände, die sich für ein solches Turnier qualifizieren können, heißt mehr Stimmen für die Fifa/Uefa/whatever-Verantwortlichen. Die Qualität bleibt dabei leider auf der Strecke.
 
Ich fand es eben sehr schön, wie die Panama Fans im Stadion ausgelassen über den Ehrentreffer gegen England gejubelt haben. Es war eigentlich nur das 1:6, aber die waren aus dem Häuschen als hätte man einen spielentscheidenden Treffer gelandet :D

Solche Fans muss man haben ^^
 
Ich bin gerade von England sehr angetan. Okay, der Gegner ist Panama, eine der schwächsten Mannschaften im Turnier, aber die Three Lions scheinen einen recht guten Generationswechsel vollzogen zu haben, mit jungen, technisch guten und hungrigen Spielern. Bin gespannt auf das Duell gegen Belgien, wenn beide auf den jeweils ersten ernstzunehmenden Gegner treffen.
In der Verfassung könnte für beide endlich mal wieder ein gutes Turnier drin sein, nach etlichen mageren Jahren. Aber vermutlich fliegen die Mannschaften, die in der Vorrunde zaubern trotzdem alle wieder im Achtelfinale raus, und Teams wie Argentinien gurken sich irgendwie doch noch ins Halbfinale... :zuck:

C.
 
Ich bin gerade von England sehr angetan. Okay, der Gegner ist Panama, eine der schwächsten Mannschaften im Turnier, aber die Three Lions scheinen einen recht guten Generationswechsel vollzogen zu haben, mit jungen, technisch guten und hungrigen Spielern. Bin gespannt auf das Duell gegen Belgien, wenn beide auf den jeweils ersten ernstzunehmenden Gegner treffen.
In der Verfassung könnte für beide endlich mal wieder ein gutes Turnier drin sein, nach etlichen mageren Jahren. Aber vermutlich fliegen die Mannschaften, die in der Vorrunde zaubern trotzdem alle wieder im Achtelfinale raus, und Teams wie Argentinien gurken sich irgendwie doch noch ins Halbfinale... :zuck:

C.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Argentinien das VF erreichen sollte. selbst das AF wird schon schwer. Messi hat nicht die Unterstützung, wie bei Barca und bis auf Higuain fehlt vorne die nötige Durchschlagskraft. Aguero hat zwar ein Tor erzielt, aber war ansonsten recht blass.

Wenn man Messi mit Maradonna vergleicht, dann sollte man nicht vergessen, dass Maradonna mit Valdano und Buruchaga, wenigstens zwei torgefährliche Stürmer hatte. Bei Argentinien sehe ich davon momentan nicht viel. Ich frag mich noch immer, warum man einen Mauro Icardi nicht mitgenommen hat. Der hat doch bei Inter eine gute Saison gespielt...

edit:
auch Bierhoffs Aussage, dass die destruktive Spielweise Schwedens nicht belohnt werden dürfte, halte ich für etwas abgehoben.

Was hätten sie tun sollen? Der DFB-Elf ins offene Messer laufen? Wie blöde wäre das gewesen? Vielleicht gleich absichtlich Eigentore schießen oder wie.

befremdlich finde ich die Reaktionen, schwedischer "Fans", die jetzt die schuld bei Durmaz suchen, weil er das entscheidende Foul gemacht hat. Morddrohungen usw. geht's noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie Argentinien das VF erreichen sollte. selbst das AF wird schon schwer. Messi hat nicht die Unterstützung, wie bei Barca und bis auf Higuain fehlt vorne die nötige Durchschlagskraft. Aguero hat zwar ein Tor erzielt, aber war ansonsten recht blass.

Argentinien war jetzt nur ein Beispiel für Mannschaften, die geradeso die Vorrunde überstehen, und sich dann in den KO-Spielen gegen Teams durchsetzen, die bis dahin weitaus schöneren Fussball gezeigt haben. Sowas gab es bisher bei jeder WM. Dass die Chancen für Argentinien nicht gerade gut sind, ist mir dabei schon klar, aber man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen... ;)

auch Bierhoffs Aussage, dass die destruktive Spielweise Schwedens nicht belohnt werden dürfte, halte ich für etwas abgehoben.

Was hätten sie tun sollen? Der DFB-Elf ins offene Messer laufen? Wie blöde wäre das gewesen?

Keine Frage. Schweden hat das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht, und wäre dafür auch fast mit zumindest einem Punkt belohnt. Was passieren kann, wenn eine technisch unterlegene Mannschaft versucht mitzuspielen, hat man gestern Nachmittag bei Belgien gegen Tunesien gesehen.

befremdlich finde ich die Reaktionen, schwedischer "Fans", die jetzt die schuld bei Durmaz suchen, weil er das entscheidende Foul gemacht hat. Morddrohungen usw. geht's noch?

Das zeigt nur, dass es auch in Schweden Idioten wie überall auf dem Planeten gibt. Was wäre wohl hierzulande los, wenn zB Özil ein entscheidendes Gegentor verschuldet hätte?

C.
 
Das zeigt nur, dass es auch in Schweden Idioten wie überall auf dem Planeten gibt. Was wäre wohl hierzulande los, wenn zB Özil ein entscheidendes Gegentor verschuldet hätte?

C.

Nun ich persönlich halte Gündogan bzw Özil für untragbar. Ich sehe da tatsächlich eine mangelnde Identifikation mit dem Land für das sie spielen. Trotzdem Morddrohungen, Drohungen gegen die Familie sind m.E. absolut daneben und sollten strafrechtliche Konsequenzen haben.

Zumal im Fall von Durmaz, dass Gegentor einfach durch eine größere Mauer verhindert werden hätte können.
 
Kann mir derzeit nicht vorstellen, ein solches Turnier noch zu verfolgen. Finde den Modus einfach lächerlich, wie auch schon die Aufstockung der EM. Zu meinem Schrecken habe ich gesehen, dass selbst der Afrika Cup da mitmacht und auf 24 aufstockt. Das Kalkül dahinter ist glaube ich ziemlich simpel: Mehr Verbände, die sich für ein solches Turnier qualifizieren können, heißt mehr Stimmen für die Fifa/Uefa/whatever-Verantwortlichen. Die Qualität bleibt dabei leider auf der Strecke.

Für die WM 2026 qualifizieren sich 8 asiatische Mannschaften, 9 afrikanische Mannschaften, 6 Nord- und Mittelamerikanische Mannschaften und 1 Mannschaft aus der ozeanischen Konföderation.
Dazu kommt über eine Playoffrunde noch mindestens eine weitere Mannschaft aus einem dieser Verbände.

Bei diesen Teilnehmerzahlen hätten folgende Mannschaften gute Chancen auf eine Qualifikation zur WM 2018 gehabt:

Neuseeland (die haben bei einem festen Startplatz der ozeanischen Konföderation fast ein Freilos in der Quali)

Syrien
Usbekistan
Vereinigte Arabische Emirate

Honduras
Trinidad & Tobago

DR Kongo
Sambia
Burkina Faso
Uganda

Respekt an die Leute, die sich dann noch viele Vorrundenspiele anschauen.
Die fußballerische Qualität war schon bei 32 Teilnehmern niedrig genug.

Dazu kommt der völlig bekloppte Modus. Ein weiteres Meisterstück der FIFA...
 
Nun ich persönlich halte Gündogan bzw Özil für untragbar. Ich sehe da tatsächlich eine mangelnde Identifikation mit dem Land für das sie spielen.

Inwieweit man sich mit (s)einem Land identifiziert ist letztlich Privatsache. Weiß man genau, wie sehr sich Thomas Müller oder Manuel Neuer mit Deutschland identifizieren? Aber die fragt ja auch niemand danach, bzw. wird bei "echten" deutschen Spielern auch nicht groß danach geforscht, ob und wie sehr sie sich mit Deutschland identifizieren.
Bei Spielern mit einem offensichtlichen Migrationshintergrund ist das allerdings seit jeher anders. Von diesen wird von Teilen der Fans und der Öffentlichkeit erwartet, dass sie sich quasi perfekt assimilieren, und deutscher als deutsch sein müssen, und selbst dann wird mit Argusaugen jede Geste, jede Äußerung und jeder Schritt in der Öffentlichkeit überwacht. Das war auch schon der Fall, bevor Özil und Gündogan auf die grandiose Idee gekommen sind, sich mit dem Sultan ablichten zu lassen. Sich für diese Propaganda-Aktion eines sehr umstrittenen Politiker einspannen zu lassen ist in der Tat untragbar, aber das liegt in der Person Erdogans begründet, nicht in dessen Nationalität. Aber sie sind sicherlich nicht deshalb untragbar, weil sie sich ein Stück weit mit dem Herkunftsland ihrer Eltern oder Großeltern identifizieren. Wie gesagt, sowas ist Privatsache, und es wird wohl niemanden geben, der in bei der Übersiedlung in ein anderes Land seine Herkunft komplett verleugnet.

C.
 
Aber sie sind sicherlich nicht deshalb untragbar, weil sie sich ein Stück weit mit dem Herkunftsland ihrer Eltern oder Großeltern identifizieren. Wie gesagt, sowas ist Privatsache, und es wird wohl niemanden geben, der in bei der Übersiedlung in ein anderes Land seine Herkunft komplett verleugnet.

In dem Zusammenhang finde ich die Doppeladler-Diskussion zum Schweiz - Serbien-Spiel ganz interessant.

Grüße,
Aiden
 
Inwieweit man sich mit (s)einem Land identifiziert ist letztlich Privatsache. Weiß man genau, wie sehr sich Thomas Müller oder Manuel Neuer mit Deutschland identifizieren? Aber die fragt ja auch niemand danach, bzw. wird bei "echten" deutschen Spielern auch nicht groß danach geforscht, ob und wie sehr sie sich mit Deutschland identifizieren.
Bei Spielern mit einem offensichtlichen Migrationshintergrund ist das allerdings seit jeher anders. Von diesen wird von Teilen der Fans und der Öffentlichkeit erwartet, dass sie sich quasi perfekt assimilieren, und deutscher als deutsch sein müssen, und selbst dann wird mit Argusaugen jede Geste, jede Äußerung und jeder Schritt in der Öffentlichkeit überwacht. Das war auch schon der Fall, bevor Özil und Gündogan auf die grandiose Idee gekommen sind, sich mit dem Sultan ablichten zu lassen. Sich für diese Propaganda-Aktion eines sehr umstrittenen Politiker einspannen zu lassen ist in der Tat untragbar, aber das liegt in der Person Erdogans begründet, nicht in dessen Nationalität. Aber sie sind sicherlich nicht deshalb untragbar, weil sie sich ein Stück weit mit dem Herkunftsland ihrer Eltern oder Großeltern identifizieren. Wie gesagt, sowas ist Privatsache, und es wird wohl niemanden geben, der in bei der Übersiedlung in ein anderes Land seine Herkunft komplett verleugnet.

C.
Gündogan und Özil müssen ja nicht gleich Schweinzhaxe mit Sauerkraut essen . Sie müssen sich auch nicht blond färben und blaue Augen kriegen. Aber wenn ich schon für Deutschland spiele, kann ich meine Verbundenheit zu dem Land in dem ich lebe und aufgewachsen bin zeigen.
Die Hymne singen wäre ja schonmal eine schöne Geste.
Die Sache mit Erdogan war natürlich ganz dumm. Das sie nun von Deutschen Fans ausgepfiffen werden haben sie sich wirklich verdient .
 
Die Hymne singen wäre ja schonmal eine schöne Geste.

Das haben die Weltmeister von '74 auch nicht gemacht. (Ist ein Import aus den USA. Erst seit den Neunzigern singen deutsche Nationalspieler die Hymne mit.) Hat man deshalb an deren Verbundenheit mit Deutschland gezweifelt? Ich kann ganz gut verstehen, dass man kurz vorm Spiel nicht unbedingt die Hymne mitsingen möchte, da man vielleicht schon längst im "Tunnel" ist und einem dementsprechend ganz andere Dinge durch den Kopf gehen.

In dem Zusammenhang ist's auch ganz lustig, dass man auf der anderen Seite Christoph Hartings freudiges "Tänzeln" bei der Siegerehrung so harsch kritisierte. Da soll der Sportler auf einmal mit ernster Miene der Musik lauschen... Verstehe einer diese Welt.

Grüße,
Aiden
 
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